Schon wieder! 10 Monate altes Baby kastriert - und das 2008!

Der am diesjährigen Treffen in Bad Orb bekannt gewordene Fall löste unter Zwischengeschlechtlichen tiefste Betroffenheit aus (Diskussion im nichtöffentlichen Bereich des IS-Menschen Forums). Von dem Kind war noch nicht einmal eine genaue Diagnose bekannt, und trotzdem wurde es von gewissenlosen Medizinern kurzerhand präventiv verstümmelt. Einmal mehr wurden die Eltern von den Medizinern mit den üblichen Fehlinformationen zur Einwilligung genötigt -- obwohl sie dies nach deutschem Gesetz gar nicht dürften!

(Ok, verglichen mit Nella, die 1965 im Alter von 2 1/2 Monaten kastriert wurde, erfolgte heuer der Eingriff immerhin erst "etwas später" -- welch ein Fortschritt :-( )

Leider trotz allem auch heute noch kein Einzelfall: Erst gestern propagierte der Mediziner Dr. Frank vom Dorp vom Universitätsklinikum Essen im WDR öffentlich genitale Zwangsoperationen an Babies! Vom Dorp hat nach eigenen Angaben "im Schnitt drei bis vier geschlechtsangleichende Operationen im Monat" auf dem Gewissen. (Sein Chef am Universitätsklinikum Essen ist übrigens kein Geringerer als Prof. Dr. "Facharzt für Aktenverlust" Herbert Rübben, der bekanntlich u.a. Christianes Akten "verlor".)

Alles in allem bekommt mensch den Eindruck, als wollten gefühllose Zwangsoperateure, wenn sie das Rad der Zeit schon nicht aufhalten können, wenigstens auf Teufel komm raus noch soviele Babies wie irgendwie möglich verstümmeln ...

Comments

1. On Wednesday, November 17 2010, 21:27 by Anna

Hallo miteinander

Mich nimmt etwas sehr wunder:
Es wird durchgehend davon gesprochen, dass Ärzte zwangskastrationen einfach vornehmen. Wie kann denn das sein? Sind denn die Ärzte rechtlich abgesichert? Oder schaffen sie mit dem Krebsargument ein Schlupfloch im Gesetzesbuch?
Darauf stellt sich die nächste Frage: Was kann das Interesse eines Arztes sein, eine zwangskastration einfach so vorzunehmen? gibt es Verordnungen von oben? Ärzte müssten doch Menschen helfen. Und die Eltern darüber informieren, dass das Kind theoretisch auch vor der Pubertät über so was selbst entscheiden kann, wenn es will, sobald es weiss, als was es sich fühlt.
Ist es sadismus, forschungsdrang? Hat das schon jemand rauszufinden versucht? Oder behaupten die Ärzte, sie wollen nur das beste fürs Kind? Liegt das überhaupt in ihrer Kompetenz? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass je ein Arzt später mal seinen Patienten anruft und fragt wies ihm geht nach diesem Eingriff.

Ich hoffe, dass mir jemand sachlich Antwort geben kann auf diese Fragen, da wir in der Schule eine Arbeit zu diesem Thema schreiben wäre es für mich sehr aufschlussreich.

Danke schön und viel Kraft wünsch ich allen Betroffenen!

Gruss Anna aus Luzern

2. On Sunday, November 28 2010, 20:21 by nella

hallo anna

vielen dank für deinen kommentar. sorry, dass wir erst jetzt dazu kommen, darauf zu antworten.

die grösste "rechtliche absicherung" der ärzte besteht (wie auch bei den genitaloperationen) wohl darin, dass die kastrationen so früh wie möglich durchführen, so dass die tat meistens schon lange verjährt ist, bevor die betroffenen in der lage sind, das ihnen angetane unrecht zu erfassen und rechtliche schritte dagegen zu unternehmen. die rechtlichen parallelen zum sexuellen kindsmissbrauch und der weiblichen genitalbeschneidung liegen hier auf der hand.

eine weitere "rechtliche absicherung" besteht darin, überforderte eltern durch die pauschalisierung der krebsgefahr und sonstige mangelnde aufklärung und/oder fehlinformationen eine "zustimmung" abzunötigen.

zwar besteht in einigen fällen tatsächlich ein stark erhöhtes krebsrisiko (zum beispiel bei stranggonaden). bei wohl der mehrzahl der fälle (zum beispiel cais, eine der häufigsten diagnosen) ist das krebsrisiko jedoch erwiesenermassen gering, was von einzelnen ärzten schon seit den 1930er-jahren festgehalten und durch neuere untersuchungen bestätigt wird (siehe die studien von looijenga auf http://kastrationsspital.ch ). auch bei fällen mit tatsächlich erhöhtem krebsrisiko bestünde jedoch die möglichkeit, regelmässige kontrollen durchzuführen, statt einfach zu kastrieren.

die grösste motivation der ärzte besteht wohl darin, durch eine kastration "reinen tisch zu schaffen", um anschliessend die geschlechtsentwicklung durch künstliche hormone beliebig in die gewünschte richtung steuern zu können. dies als bestandteil der ärzteideologie seit den 1950er-jahren, möglichst früh "klarheit" zu schaffen um jeden preis als "das beste für das kind".

das schlechte gewissen der ärzte ist auch unserer meinung nach wohl der hauptgrund dafür, dass sie sich seit jahrzehnten um nachuntersuchungen, systematische langzeituntersuchungen, klinische tests und evidenz foutieren.

vielen dank für dein interesse. bei eventuellen weiteren fragen melde dich ruhig wieder. gerne würden wir auch erfahren, was aus deiner schularbeit wird.

liebe grüsse

nella & seelenlos

3. On Wednesday, March 13 2013, 19:56 by schweizer

Meine Theorie ist, dass die Ärzte meistens Männer sind und Männer eben ihre Nebenbuhler gerne kastrieren, wenn das schon so einfach möglich ist. Hat da schonmal jemand drüber nachgedacht.