"Was wollt ihr?" - "Gerechtigkeit!" - "Wann wollt ihr sie?" - "Jetzt!"

Alle Fotos: © Guido / indymedia.org.uk

In den "westlichen Zivilisationen" sind die Menschenrechtsverletzungen an Zwittern durch die genitalen Zwangsoperatioenen wegen der langen Dauer, der Schwere der Verletzungen, der Anzahl der Opfer und der systematischen Durchführung wohl die gravierendsten Menschenrechtsverletzungen seit dem 2. Weltkrieg. Doch verüben die "Ziviliserten" weiterhin auch insgesamt gravierendere Menschenrechtsverbrechen, doch inzwischen "nur" auswärts in "unterentwickelten Ländern". Doch auch vor der eigenen Haustüre gibt es "Randgruppen", die z.T. gar buchstäblich zum Abschuss freigegeben werden. Ein erster Blick über den "eigenen" Tellerrand hinaus:

In England wird im Durchschnitt jede Woche mindestens ein Mensch von Polizeibeamten getötet, Jahr für Jahr. Viele sterben langsam und qualvoll, z.B. durch Knüppelschläge auf den Kopf. Überproportional viele Opfer gehören ethnischen Minoritäten an, alle sind sie arm und wohnen in der jeweils "falschen" Gegend. Dasselbe Bild auch bei den täglichen vorzeitigen Todesfällen in Gefängnissen und Psychiatrien. Auch die Hinterbliebenen werden von den Behörden systematisch als Menschen 2. Klasse behandelt, nicht ein einziges Mal wurde bisher ein Beamter oder Arzt verurteilt.

Seit 10 Jahren marschieren Angehörige und Freunde der Opfer, organisiert in der "United Families and Friends Campaign (UFFC)", jeweils am letzten Samstag im Oktober in London vom Trafalgar Square zum Regierungssitz an der Downing Street 10, um an die Verstorbenen zu erinnern. Eine Delegation legt Blumen nieder und überreicht eine Petition, während die übrigen etwa 300 TeilnehmerInnen ihrer Wut mit Sprechchören Luft verschaffen.

Jedes Jahr kommen neue Hinterbliebene dazu. Ausser den Direktbetroffenen scheinen diese krassen Menschenrechtsverletzungen und Straftatbesände niemanden wirklich zu interessieren, auch das Medieninteresse bleibt unverhältnismässig gering, um ja das gut funktionierende Tabu nicht in Frage zu stellen. Trotzdem werden die Familien (und die wenigen UnterstützerInnen) auch am 31.10.2009 wiederkommen und ihre Trauer und ihre Wut zeigen.

Alle Fotos: © Guido / indymedia.org.uk

>>> Clip 2007

>>> Bilder, Berichte, Hintergründe (englisch): 2005 / 2006 / 2007 / 2008

>>> PigBrother.info: Tod im Polizeigewahrsam UK / Gerechtigkeit für Jean Charles de Menezes!

Siehe auch:
- Menschenrechtsverbrechen: Wer schweigt, macht sich mitschuldig    
- "Monsanto – mit Gift und Genen"  
- Von der Frauenbewegung lernen