USA: "Männliche" Intersex Barsche vielerorts die Mehrheit

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Laut einem englischsprachigen Bericht auf news.dicovery.com >>> "More Hermaphrodite Fish in U.S. Rivers" (unter Berufung auf einen Artikel in "Aquatic Toxicology") sind männliche Barsche in den USA vom Aussterben bedroht: Von 111 untersuchten Stellen in Flüssen wurden einzig in Alaska (Yukon River) keine "männlichen" Intersex-Barsche mit weiblichen Ei-Zellen in den Hoden gefunden. Überall sonst sind sie inzwischen oft die Regel, mitunter sogar krass:

91% im Pee Dee River (South Carolina), über 65% an Fundstsellen in Minnesota, Idaho und Colarado, 60% im Apalachicola River (Florida), 50% im Savannah River (Georgia).

Discovery zitiert den Toxikologen Alan Vajda, gehäuftes Vorkommen von Intersex-Fische sei seit den 1990ern bekannt, und es gäbe "wachsende Beweise für ähnliche Gegebenheiten bei Vögeln, Säugetieren und Menschen".

Keine Angaben macht der Artikel dagegen über "weibliche" Intersex-Fische. Auch über konkrete Ursachen schweigt er sich vornehm aus, hält jedoch fest, von früheren (d.h. inzwischen vebotenen) "üblichen Verdächtigen" a.k.a. "legacy chemicals" (namentlich DDT, PCB – u.a. als Plastik-Weichmacher eingesetzt –, Quecksilber sowie weitere – namentlich nicht genannte – Pestizide) sei an den Intersex-Fundstellen nichts festzustellen gewesen, noch von sonstigen "Mustern" möglicherweise ursächlicher "neuer Chemikalien" oder anderer "Umstände", man tappe im Dunkeln, "sehr wenig" werde getan ...

Meine 2 Cent: Alles andere wäre ja wohl auch krass geschäftsschädigend, und Mr Vajda und KollegInnen umgehend ihre Jobs los!

>>> "Sensation": Genitalverstümmler tötet Intersex-Reh für "Forschung"
        - ahnungslose Medien zelebrieren "Entdeckung" 

Comments

1. On Wednesday, December 25 2013, 12:00 by Ursachenfinder

Das schaut doch nach Ursachen aus!
http://www.politaia.org/umwelt-und-...

2. On Wednesday, January 1 2014, 04:32 by Sabrina

"In Amerika wurde die Diethylstilbestrol-Behandlung sehr großzügig zur Behandlung des Abortas imminens eingesetzt.

Später konnte festgestellt werden, dass die Töchter, die aus diesen Schwangerschaften hervorgegangen sind, überdurchschnittlich häufig ein Klarzellkarzinom der Scheide entwickelten.

Interessant ist, dass man auch die sexuelle Identität dieser Kinder untersuchte und bei Knaben bestimmte Abweichungen gesehen hat. Man muss davon ausgehen, dass auch die sexuelle Prägung durch solche Substanzen mit beeinflusst werden kann."

Gliederung von mir, sonst Original.

Quelle:
Breckwoldt, Meinert: Diagnostik und Therapie von Androgenisierungserscheinungen bei der Frau.
Belin: Diesbach, 1992

Deutsche Nationalbibliothek Katalog-Link:
http://d-nb.info/920115489

Weitere Ursachen nennt der Hirnforscher Leon Kaplan in "Das Mona Lisa Syndrom".

3. On Wednesday, January 1 2014, 04:41 by Sabrina

Wenn es durch hormonell wirkende Umweltgifte zu hormonellen Störungen kommt, dann kann man in der Regel zwar das Ergebnis in Form von mehr oder weniger stark ausgeprägter Entwicklung zum Gegengeschlecht sehen, aber die Stoffe selbst nicht mehr nachweisen, wenn diese selbst im Körper nicht mehr enthalten sind.

Etwas anders ist es bei Stoffen, die Rezeptoren im Körper besetzen und sich im Gewebe anreichern wie etwa Quecksilber und andere Schwermetalle. Die kann man mitunter auch nach Jahren im Körper noch aufstöbern.

Diese Stoffe haben zwar selbst im Grunde keine hormonelle Wirkung, verhindern im Körper aber die normalen Hormonwirkungen, so dass eine an ausreichende Hormonspiegel gekoppelte geschlechtliche Entwicklung sich nicht so stark ausprägt bzw. langsamer vonstatten geht.