CH > Bundesrat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen, deckt TäterInnen

Foto: Friedlicher Intersex-Protest + Offener Brief zum Tag der Menschenrechte, Bundeshaus Bern 10.12.2015

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

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>>> Extrem skandalöse und schönfärberische Intersex-"Stellungnahme" der Schweizerischen Regierung, welche die andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen – welche der Staat über die Invalidenversicherung (IV) finanziert (jedoch keine selbstbestimmten Eingriffe für einwilligungsfähige Erwachsene!) – gnadenlos leugnet und kleinredet, und dazu noch den GenitalverstümmlerInnen einen Freipass erteilt.

Damit spült der Bundesrat nicht nur kaltblütig die Betroffenen, ihre Menschenrechte und ihren Anspruch auf Entschädigung "d Schiissi abe", sondern auch die NEK-Stellungnahme sowie die verbindlichen Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses und des Ausschusses gegen Folter. PFUI!!!

Einen Vorteil hat das ganze allerdings: Wir sind gerade in Genf, um u.a. die nächste UN-Verurteilung der Schweiz wegen IGM-Praktiken aufzugleisen – da kommt ein solch schamlos abschreckendes Beispiel wie gerufen ... ;-)

Ausführliche Stellungnahme + Fortsetzung folgt ...

Nachtrag: Auch auf >>> humanrights.ch gibts schon Kritik:

“Die meisten an den Bund adressierten Empfehlungen der NEK seien inzwischen umgesetzt, mit Ausnahme eines kostenfreien Angebots einer psychosozialen Beratung, welche der Bundesrat «nicht für realisierbar hält». Dieser letzte Punkt erscheint als ausserordentlich knausrig und inkohärent, wird doch in derselben Medienmitteilung betont, dass die nicht gerechtfertigten Eingriffe in der Vergangenheit «in vielen Fällen erhebliche Folgeschäden und schweres Leid bei den Betroffenen verursacht» hätten. [...] Leider ist damit die Thematik [der Zangsoperationen] nicht vom Tisch. [...] Ohne gesetzliche Grundlage, die klar regelt, wann und unter welchen Bedingungen ein medizinischer Eingriff notwendig und rechtens ist, ist es unwahrscheinlich, dass sich eine jahrzehntelange medizinische Praxis ändert.”

Danke! Auch an >>> gayradio.lgbt für den Hinweis!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)