Basel 2018: Universitäts-Kinderspital prahlt mit Intersex-Genitalverstümmelungen

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

Am Donnerstag 18.01.2018 richtete das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) unter dem Titel "Hypospadie – nur eine Fehlmündung der Harnröhrenöffnung?" ein  >>> "Mini-Symposium Kinderchirurgie" (Flyer, PDF) aus, bei dem nicht nur öffentlich sog. "Hypospadie-Korrekturen" (= IGM 1) propagiert wurden, sondern obendrein über "unsere Hypospadiepatienten der letzten 5 Jahre" geprahlt.

UKBB: «derzeit über 300 verschiedene OP-Verfahren»

Auch auf der UKBB-Homepage heisst es unter >>> "Krankheitsbilder > Hypospadie" bis heute unverändert:

«Eine hochgradige Hypospadie kann Ähnlichkeiten mit einem intersexuellen Genitale aufweisen. [...]

Therapie

Die Therapie der Hypospadie ist in den meisten Fällen operativ. Es gibt derzeit über 300 verschiedene OP-Verfahren. Ziel der OP sollte die Streckung des Gliedes, die Rekonstruktion der Harnröhre und Verlagerung der Harnröhrenöffnung an die Spitze der Eichel sein.»

Dito unter >>> "Krankheitsbilder > Intersex":

«Das Geschlecht muss möglichst rasch festgelegt werden. Die äusseren Geschlechtsorgane müssen eventuell operativ korrigiert werden, um möglichst normal aussehende und funktionierende Organe, d.h. Penis oder Vagina, zu erhalten. Nicht funktionierende Hoden im Bauchraum oder im Leistenkanal werden entfernt.»

Und dies, obwohl die Nationale Ethikkommission NEK-CNE bereits 2012 unnötige Genital-OPs an Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung unmissverständlich verurteilte, und die Schweiz von der UNO bereits 4 mal eben wegen IGM-Praktiken gerügt wurde.

Was auch den Verantwortlichen des UKBB eigentlich bekannt sein sollte: War doch z.B. Kinderchirurgiechef Prof. Stefan Holland-Cunz u.a. an einer Veranstaltung an der Juristischen Fakultät der Uni Basel anwesend, an der über die Widerrechtlichkeit und Menschenrechtswidrigkeit von IGM-Praktiken (inkl. Hypospadiekorrekturen!) referiert und diskutiert wurde.

Es braucht ein Verbot

Leider ist somit das UKBB nur ein weiteres Beispiel dafür, wie IGM-TäterInnen auch wider besseren Wissens freiwillig NICHT aufhören weiterzuverstümmeln, auch wenn sie über die Schädlichkeit und Menschenrechtswidrigkeit ihres Tuns bestens informiert sind.

Kommt noch dazu, dass am >>> "Mini-Symposium" (PDF) unter dem Titel "Outcome – unsere Hypospadiepatienten der letzten 5 Jahre" wohl IGM 1 einmal mehr als angeblich "sicher" und "risikoarm" dargestellt wurde – auch dies klar wider besseren Wissens, da gerade unter KinderurologInnen hinreichend bekannt ist, dass die oft schwerwiegenden – und im Gegensatz zur Hypospadie selbst tatsächlich gesundheitsschädlichen!! – Komplikationen wir z.B. Harnröhrenverengungen meist erst nach über 10 Jahren auftreten. Zudem sind schwerwiegende Komplikationen derart häufig, dass MedizynerInnen für hoffnungslos Kapputtoperierte sogar eine eigene zynische offizielle Diagnose haben: [WARNUNG!!!] "Hypospadias Cripple" – zu Deutsch "Hypospadie Krüppel", das heisst: von MedizynerInnen zum "Krüppel" operiert!!!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen