CSD Konstanz & Kreuzlingen fordert Selbstbestimmung für Zwitter

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Nach dem sensationellen Wahlprüfstein >>> "Menschenrechtsverletzungen an Intersexuellen bekämpfen!" und einer ebenfalls einstimmig angenommenen Resolution des Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) legte der internationale Christopher Street Day 2009 Konstanz & Kreuzlingen nach ...

und forderte als Punkt 5 (von 8) ihres Forderungskatalogs "Selbstbestimmung intersexueller Menschen"!

Der Abschnitt beginnt mit dem Satz: "Wir fordern den Staat dazu auf, auch intersexuellen Menschen das Menschenrecht auf Unversehrtheit nicht länger zu verweigern."  Wow!

Einzige Wermutstropfen: Betreffend Personenstand steht einmal mehr an erster Stelle "Geschlechtsbezeichnung zu streichen", was Zwittern mehr schadet als nützt, da sie so erst recht unsichtbar gemacht werden, und erst an zweiter Stelle eine "Dritte Bezeichnung [...] 'Zwitter'", leider erst noch mit dem zusätzlichen Alternativvorschlag "oder 'Anderes'", was eine Transgenderforderung ist und ebenfalls dazu beitragen würde, dass Zwitter einmal mehr unsichtbar bleiben bzw. im (Trans-)Genderdiskurs untergehen.

Alles in allem aber: Hipp, Hipp und ein fettes Dankeschön an alle Beteiligten!

(Gefunden via Hermaphroditforum)

>>> PDF-Download ganzer Forderungskatalog

Nachfolgend der ganze Punkt 5:

5. Selbstbestimmung intersexueller Menschen
 
Wir fordern den Staat dazu auf, auch intersexuellen Menschen das Menschenrecht auf Unversehrtheit nicht länger zu verweigern.
Direkt nach der Geburt werden Menschen mit „uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen“ einem der konstruierten Geschlechter „Mann“ oder „Frau“ angepasst. So muss im Ausweis eine eindeutige Geschlechtsbezeichnung vermerkt werden, medizinische Operationen und Hormongaben sollen physisch und psychisch ein eindeutiges Geschlecht herstellen. Die gewalttätigen Eingriffe führen häufig zu physischen und psychischen Beeinträchtigungen der Kinder.
Die betroffenen Menschen müssen in entsprechendem Alter selbst und selbstbestimmt darüber entscheiden können, ob und welcher Operation sie sich unterziehen wollen. In Ausweisen und amtlichen Dokumenten ist die Geschlechtsbezeichnung zu streichen oder zumindest eine dritte Bezeichnung („Zwitter“ oder „Anderes“) einzuführen, deren Wahl den Menschen freigestellt wird.

Siehe auch:
- Lesben- und Schwulenverband Deutschland fordert Menschenrechte für Zwitter! 
- LSVD: Menschenrechte für Zwitter als Wahlprüfstein! 
- Bundestagswahl 2009: 4 von 5 Bundestagsparteien fordern Selbstbestimmungsrecht für Zwitter!