Universitätsklinikum Heidelberg: Genitale Zwangsoperationen im Angebot



Die 'Behandlung' von zwischengeschlechtlichen Menschen ist ein lukratives Geschäft, das sich die Medizyner nicht entgehen lassen wollen - und überdies eine "chirurgische Herausforderung", also mit Prestige verbunden. Was will man sich da also lange mit Ethik oder Selbstbestimmungsrecht aufhalten ... da kümmert man sich doch lieber um angemessene Produktewerbung.

Mit einem breit gefächerten professionellen Angebot wirbt beispielsweise die Abteilung Kinderchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg. Unter dem vertrauenserweckenden Titel "Was wir für Ihre Kinder tun - Unser Spektrum" wird den lieben "Patienten, Eltern, Kollegen und Besucher" ein Einblick in "verschiedene exemplarisch ausgewählte Erkrankungen, deren Entstehung, Diagnostik und Behandlung" geboten. Unter diese fallen auch "Intersex und Adrenogenitales Syndrom":

Die Behandlung beim AGS besteht in einer lebenslangen Hormonsubstitution (Cortison, ggf. Fludrocortison).
Die Vermännlichung des weiblichen äußeren Genitale (Klitorisvergrößerung und verkleinerter Scheideneingang) korrigieren wir um das erste Lebensjahr herum, unter Erhaltung der Gefäß- und Nervenversorgung der Klitoris, operativ.
Für die optimale Betreuung besteht in der Universitätsklinik Heidelberg eine enge Zusammenarbeit zwischen den pädiatrischen Endokrinologen und unseren erfahrenen Operateuren, sowie eine begleitende psychologische Betreuung von Eltern und Kind.

Und gleich darunter wird auf die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Intersexualität hingewiesen:

Aufgrund der besonderen körperlichen, seelischen und sozialen Situation von betroffenen Kindern, Jugendlichen und Eltern sind wir an das das bundesweite Netzwerk Intersexualität angebunden. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen.

Unter "Intersex und Adrenogenitales Syndrom" sind wohl alle anderen 'genitalen Abweichungen' gleich mit gemeint, auch wenn nicht explizit erwähnt - und lassen sich also auch gleich mit behandeln!

Wohl nicht die einzige (Krankenhaus-)Homepage, die genitale Zwangsoperationen im Angebot hat respektive letztere als selbstverständlich propagiert (Homepage kinderchirurgie.ch. der schweizer Chirurgen Dr. Johannes Hirsig aus Embrach und Dr. Peter Sacher, Belegarzt am Merian Iselin Spital in Basel, beide Fachärzte für Kinderchirurgie FMH, European Board Certified Pediatric Surgeons, für die Gonadektomie bei CAIS lediglich eine "Frage des Zeitpunktes" ist, obwohl Studien das Entartungsrisiko als gering einstufen). Und wohl nicht das letzte Mal, dass das 'Label' Netzwerk Intersexualität der Legitimation von genitalen Zwangsoperationen dient, statt dazu, "die Diagnostik & Therapie, die medizinische & psychosoziale Versorgung für Betroffene und ihre Familien zu verbessern, sowie Aufklärung und respektvolle Kommunikation" zu unterstützen.

Comments

1. On Wednesday, February 20 2008, 00:20 by Kitty-xy

OhOh ganz böse Gedanken an meine Zeit in dieser Uni kommen da plötzlich zurück. Never ever möchte ich diese Universität wieder betreten!!!

Zu meiner Zeit dort kannten die angeblich noch keine Selbsthilfegruppen oder gar andere Betroffene – allein mit dieser Aussage haben die damals eine Welt für mich zerstört. Für mich bedeutet dieser Ort einfach nur Lügen, Lügen und nochmals Lügen.

Traurige Grüße
Kitty-xy

2. On Thursday, April 9 2009, 23:55 by libertas

Weitere "Spezialisten" reihen sich nahtlos in die Annalen der kinderchirurgischen Verbrecher ein: http://www.barmherzige-regensburg.d...

Zitat: [...] Operative Behandlung von Erkrankungen des inneren und äußeren Genitale (z.B. Phimose, Epispadie, Hypospadie, Varikocele, Vaginalfehlbildungen, intersexuelles Genitale); Ganzheitliches psychologisch ausgerichtetes Beratungskonzept, insbesondere bei intersexuellem Genitale, Epispadie und Blasenekstrophie [...]

Des Weitern brüsten sie sich mit der aktiven Mitarbeit im bundesweiten Netzwerk Intersexualität.