Lübeck: Klinikdirektor propagiert genitale Zwangsoperationen an Kindern!

Prof. Dr. med. Lucas Wessel (Bild links), Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, und Privatdozent Dr. med. Lutz Wünsch (Bild rechts), Oberarzt ebenda, reihen sich beide ein in die "Alte Garde der unverbesserlich zwangsoperationsgeilen Medizyner" ...

Weniger als 4 Monate nach der Veröffentlichung der "Hamburger Studie", die einmal mehr nachwies, dass die Behandlungsunzufriedenheit zwangsoperierter Zwitter "eklatant hoch" ist (Zitat Fachzeitschrift Gynäkologische Endokrinologie -- zwei Drittel aller befragten Zwangsbehandelten sind "z.T. unzufrieden" bis "sehr unzufrieden"!!!), behaupten die ehrenwerten Zwangsoperateure in einem Artikel Chirurgische Strategien bei Störungen [sic!] der Geschlechtsentwicklung vom 1. März in der Monatsschrift Kinderheilkunde einfach frech das Gegenteil:

"[G]eschlechtsangleichende Genitalkorrektur[en]"
, nicht nur von Wessel und Wünsch mit Vorliebe "im ersten Lebensjahr" ohne Einwilligung der Patient_innen durchgeführt, seien nämlich "[t]rotz vieler ungelöster Probleme [...] überwiegend hilfreich"! Fragt sich bloss, für wen ...

Schlimmer noch, blindlings und stur beharren sie darauf, diese medizinisch unnötigen genitalen Zwangsoperationen weiterhin an wehrlosen Säuglingen durchzuführen, obwohl sie indirekt selber zugeben, dass die "Langzeitergebnisse" für die Patient_innen bisher alles andere als optimal sind:

Verbesserte Technik und Durchführung im ersten Lebensjahr lassen bessere Langzeitergebnisse erwarten, auch wenn entsprechende Studienergebnisse noch konsolidiert werden müssen.

Offensichtlich betrachten Wessel, Wünsch und Konsorten Zwitter als 'Menschenmaterial', mit dem sie nach eigenem Gutdünken experimentieren dürfen ... Hauptsache, sie können auch künftig nach Lust und Laune an wehrlosen Säuglingen ungestraft weiter zwangsoperieren ...   :-(  :-(  :-(

Noch der einzige Lichtblick des Artikels, dass nämlich laut Wessel und Wünsch "Indikation und Zeitpunkt" der prophylaktischen Zwangskastrationen (wegen angeblicher Krebsgefahr) neuerdings "dem individuellen Tumorrisiko angepasst werden" müssten, hinterlässt einen ziemlich bitteren Nachgeschmack, wenn mensch bedenkt, wie dieses "individuelle Tumorrisiko" in (nicht nur) deutschen Kastrationskliniken in der Regel bestimmt wird: noch im Jahre 2008 falls überhaupt, dann anhand von seit Jahrzehnten veralteten, pauschalen "Erkenntnissen" und "Risikozahlen" ...   :-(  :-(  :-(

Nicht gesundheitsrelevante Zwangsbehandlungen (wozu kosmetische genitale Zwangsoperationen und auch prophylaktische Zwangskastrationen fraglos zählen) sowie Aufrufe dazu verstossen gegen die Menschenwürde und gehören straf- und zivilrechtlich geahndet!

Comments

1. On Saturday, May 31 2008, 17:46 by Chappi

wie ich schon immer gesagt habe, wir werden niemals den Ärzten Glauben schenken können. Ich habe den Eindruck, dass auch in Hamburg nur bei uns schön Wetter gemacht wird, damit wir ruhig bleiben und keine Boykotts starten.

Ich rufe noch einmal dazu auf, endlich öffentlich aktiv zu werden, warum versteckt ihr euch?

2. On Friday, October 29 2010, 19:37 by Dennis Schmitt

Ich bin seit Januar 2010 bei Dr.Wünsch in Operativer Behandlung.Ich wohne in Stuttgart und meine Eltern und ich nehmen die weite Strecke auf uns,weil wir uns dort in Lübeck in sicheren Händen fühlen.Wir können nur Positives über Dr.Wünsch sagen. Gruß Dennis

3. On Saturday, October 30 2010, 01:36 by seelenlos

hi dennis, das freut mich sehr für dich, dass du offenbar selber über deine behandlung bestimmen kannst und zufrieden bist damit.

leider gehörst du damit aber zur minderheit (wie auch die "lübecker studie" belegt).

wie du vielleicht nachfühlen kannst, ist dein persönliches glück zudem kaum ein trost für alle anderen, die von dr. wünsch ohne ihre einwilligung als kleinkinder irreversibel chirurgisch genitalverstümmelt wurden - und immer noch werden.

glaubst du nicht auch, dass auch diese kinder ebenfalls das recht hätten, selbst über sich zu bestimmen?

findest du es etwa ok, dass ihnen dieses recht versagt wird?