"Wir belassen gewöhnlich einen ganz kurzen Clitorisstumpf" - Max Grob: "Lehrbuch der Kinderchirurgie", 1957 (2)
By seelenlos on Monday, May 7 2012, 15:48 - Die Mediziner - Permalink
>>> WARNUNG!!! Scan S. 587 Lehrbuch
"Operative Korrektur des äußern Genitale: Beim Pseudohermaphroditismus femininus drängt sich eine operative Korrektur des äußern Genitale, d. h. die Entfernung der vergrößerten Clitoris und die Freilegung der Vaginalöffnung bei den beschriebenen Formentypen II-IV ["Praderstufen"], auf. [...]
Technik: Die Haut des Clitorisschaftes wird unmittelbar vor der Symphyse zirkulär umschnitten. Nach Freilegung der Corpora cavernosa werden diese an der Symphyse mit einem Kocher abgeklemmt und distal davon quer durchtrennt. Wir belassen gewöhnlich einen ganz kurzen Clitorisstumpf, der zur Blutstillung mit einer Durchstechungsligatur versorgt und mit der überschüssigen Clitorishaut gedeckt wird (Abb. 679)." (S. 587)
Meine 2 Cent: Die wenigsten Menschen wissen, dass in westlichen Kinderkliniken "Klitorisamputationen" an Kindern mit "auffälligen" Genitalien z.T. bis in die 1980er-Jahre zum (kaum je hinterfragten) Standard gehörten – beispielsweise an der Universität Bern wurde "Amputation der Klitoris" noch in einem Lehrbuch von 1975 empfohlen. Die von Max Grob oben beschriebene "Amputation mit Stumpfbildung" war eine verbreitete Technik, die etwa der NS-Mediziner Prof. Dr. Hans Naujoks bereits 1933-1934 in Publikationen beschrieben hatte. Andere ÄrztInnen war noch das zu wenig, sie beharrten – wie z.B. in einer Kölner Dissertation von 1967 – ihrerseits: "Die Clitoris muss exstirpiert werden, da nach Amputation die Erektion des Stumpfes störende Sensationen bewirkt." Mittlerweile wird eine "zu grosse" Klitoris in westlichen Kinderkliniken statt kurzerhand amputiert in der Regel mit einer "Reduktionsplastik" sog. "nervschonend verkürzt" – obwohl sowohl Betroffene wie auch medizinische Studien immer wieder darauf hinweisen, dass auch mit dieser Operationsmethode das sexuelle Empfinden keinesfalls erhalten, sondern ebenfalls oft stark beinträchtigt oder gänzlich zerstört wird. Trotzdem – und obwohl es nach wie vor keine Evidenz dafür gibt, dass die Betrofenen letztlich Vorteile von diesen "Korrekturen" hätten – beharren die meisten ChirurgInnen unbeirrbar darauf, "noch etwas weiter zu experimentieren".
Prof. Dr. Max Grob, Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Kinderspitals Zürich 1939-71, erster Schweizer Lehrstuhlinhaber für Kinderchirurgie, unter Bezug auf Prof. Dr. Andrea Prader, Kispi-Direktor 1962-86, und dessen 1954 etablierte „Praderstufen“, die heute noch weltweit verwendet werden um eine Klitoris als „zu gross“ und damit „korrekturwürdig“ einzustufen.
Max Grobs „Lehrbuch der Kinderchirurgie“ (Stuttgart: Thieme, 1957; unter Mitwirkung von Dr. Margrit Stockmann, Spezialärztin für Kinderchirurgie, Luzern, und Dr. Marcel Bettex, Chirurgischer Oberarzt der Universitäts-Kinderklinik Zürich, später Professor und Direktor der Chirurgischen Universitäts-Kinderklinik Inselspital Bern), wurde weltweit rezipiert und laut "Forschungsmagazin Nr. 3 / 2009" des Kinderspitals Zürich (S. 19) in sechs Sprachen übersetzt.
>>> "Die Amputation der Clitoris ist sicher gerechtfertigt" - Kinderspital Zürich 1957 (1)
>>> "7jähriges Mädchen. a) Vor, b) nach Exstirpation der Clitoris." - Kinderspital ZH 1957 (3)
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital ZH
Comments
Tatort: "Skalpell" am Pfingstmontag, den 28. Mai 2012 um 20:15 Uhr im Ersten
Sehr erfreulich, dass der nationalsozialistisch verhafteten Medizynerelite neues mediales Ungemach droht.
Vollständig ist auf Seite 17 der Dissertation von Manutschehr Mohtaschemi: "Adrenogenitales Syndrom (AGS) und Salzverlust(SVS) im Kindesalter", die unter der Obhut der rechten Hand von Adolf Hitler auf dem Gebiet der Kindereuthanasie im Protektorat Böhmen und Mähren und zwar von Carl Gottlieb Bennholdt-Thomsen als Direktor der Kölner Kinderklinik im Jahre 1967 persönlich abgenommen worden ist, zu lesen:
"Eine chirurgische Korrektur des äußeren Genitale bei Mädchen ist nahezu immer erforderlich. Die Clitoris muß exstripiert werden, da nach Amputation die Erektion des Stumpfes störende Sensationen bewirkt. Diese Amputation sollte vor dem 4. Lebensjahr durchgeführt werden, ehe dem Kind das Vorhandensein dieser Struktur bewußt wird......."
Der Naziverbrecher Carl Gottlieb Bennholdt-Thomsen hat sich zusätzlich zu seiner Lieblingsbeschäftigung der Kindereuthanasie im Protektorat Böhmen und Mähren auch noch der Paarungssiebung gewidmet. Carl Gottlieb Bennholdt-Thomsen war zweimal in seinem Leben Direktor der Universitätskinderklinik Hamburg-Eppendorf. Zuletzt in der Übergangsphase von Nazideutschland in die Besatzungszeit, wo er seinen Posten in Hamburg direkt an den Naziverbrecher Karl Heinz Schäfer, der unter anderem an gerade noch lebenden dekapierten (geköpften) Katzen experimentierte - oder handelte es sich vielleicht gar nicht wie von Karl Heinz Schäfer selbst behauptet um Katzen, an denen er diese Experimente durchführte, sondern um Polen aus Nazideutschlands Konzentrationslagern? - übergab und als Direktor die Universitätskinderklinik Köln übernahm, wo er die AGS-Fälle von 1949 bis 1965 konzentrierte. In die Fußstapfen von Carl Gottlieb Bennholdt-Thomsen am UKE ist in Kontinuität gleich nach dem Nationalsozialismus Karl Heinz Schäfer getreten, der die Rassenhygiene an zwischengeschlechtlichen Kindern fortgeführt und schließlich an Rolf Heinz Peter Willig weitergegeben hat, der sich nach seinem Abgang am UKE im Jahre 2006 einem neuen Feld zugewendet hat, dass auch schon Josef Mengele in Auschwitz als Forschungsfeld begeistert hat.....
Warten wir ab, ob der Tatort: "Skalpell" am Pfingstmontag die ganze widerwärtige Grausam- und Niederträchtigkeit der medizynischen Täter darzustellen vermag oder ob dieses in einer weiteren Folge geschehen muß.
ETEKAR