QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne
By nella on Monday, August 11 2008, 21:53 - Die anderen - Permalink
[*) Nachtrag 25.5.09: Auf Wunsch durchgehend anonymisiert sowie Links auf nicht mehr bestehende Homepage entfernt, ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs.]
Der Flyer befindet sich auch online auf ihrer Homepage:
Ich schrieb ihr darauf folgende Mail:
Liebe [JMS]
Über den Verteiler der XY-Frauen habe ich deine Einladung mit Flyer zur Sitzung zur Änderung des Transsexuellengesetzes TSG erhalten. Auch ich finde das TSG gelinde gesagt reformbedürftig, insbesondere den Zwang zu Operationen, um eine Personenstandsänderung zu erhalten.
Ziemlich schockiert war ich allerdings über deinen Missbrauch der Zwittersymbole gleich zuoberst auf dem Flyer. Wir zwischengeschlechtlichen Menschen leiden regelmässig darunter, dass wir und unsere Symbole von Transsexuellen und Transgendern instrumentalisiert werden (auch durch Subsumierung unter Transgender, obwohl unsere spezifische Problematik eine ganz andere ist).
Ich frage mich deshalb, was du mit der Verwendung unserer Symbole bezweckst? Schliesslich haben Transgender und Transsexuelle eigene Symbole (siehe beispielsweise Wikipedia). Weshalb müsst ihr also immer unsere Symbole verwenden?
Ich würde mich sehr freuen, wenn du dieses Anliegen bei künftigen Flyer berücksichtigen könntest.
Mit solidarischen Grüssen
Daniela Truffer
1. Vorsitzende Intersexuelle Menschen e.V.
Fortsetzung folgt (siehe auch untenstehende Kommentare) ...
Comments
was man so alles findet nachts im netz...
da du ja keinerleit skrupel zu kennen scheinst, private mails zu veröffentlichen, poste ich meine antworten an dich lieber selbst.
antwort nr. 1, 01:48 uhr:
Liebe Daniela,
das mit den Symbolen verstand ich bis zu dem Punkt, an dem Du schriebst, auch Du willst das TSG geändert haben. Eben deshalb, weil explizit auch zwischengeschlechtliche Menschen im Änderungsentwurf berücksichtigt werden sollen, tauchen Eure Symbole im Flyer auf.
(Übrigens fürchte ich, dass z.B. eine Transfrau mit Brust-, aber ohne Unterleibs-OP es sich ungern nehmen lassen würde, das Pfeil-Kreuz-Symbol auch für sich zu beanspruchen... als Besitzerin zweier so eindeutiger Geschlechtsmerkmale...)
Hast Du übrigens schon einen Alternativvorschlag für den Titel statt des bisher geläufigen "Transgendergesetz", der Euch mit einschließt? Und damit auch inhaltlich an den richtigen Stellen die Worte Intersexualität und Interidentität auftauchen, wünschen wir uns sehr, dass jemand von Euch morgen oder bei den Folgetreffen dabei ist!
Herzliche Grüße
[JMS] (was übrigens ein männlicher Name ist
antwort nr. 2, 02:18 uhr:
PS, Nachtgedanken:
Weißt Du... Eure Seite kenne ich kaum und würde gerne mehr darüber erfahren, klüger werden.
Von unserer Seite sieht es so aus, dass einige von uns ein ganz gewaltig großes Problem mit der Zweigeschlechterwelt haben.
Womöglich ganz ohne Hormonzugaben von ihrer Umwelt schön abwechselnd als Mann oder als Frau oder als "Hey, was bist'n du??" wahrgenommen werden.
Und, genau wie Ihr es auf Eurer Website schreibt, keinen Platz finden für dieses "weder-noch-sein".
Wenn sie dann nicht nur so wahrgenommen werden, sondern sich auch noch weder als Mann noch als Frau fühlen, ist das zumindest in Gedanken und Gefühlen Interidentität pur. Auch wenn sie genotypisch und vielleicht auch hormonell "eindeutig zuzuordnen" sind, sind sie doch in bekleidetem Zustand phänotypisch zwischengeschlechtlich. Ich zum Beispiel. *lächel*
Daniela, wenn ich hier nach Gemeinsamkeiten suche, möchte ich auf gar keinen Fall abstreiten oder unter den Tisch fallen lassen, dass jede_r Transsexuelle - so ungern auch immer - seinen OPs zustimmt - oder auf OP und Reisepass verzichtet, während Euch bisher nur allzu oft kein Mitspracherecht (vom mangelnden Sprachvermögen Neugeborener ganz abgesehen) bei OP-Entscheidungen eingeräumt wird. Oder was siehst Du als den Hauptunterschied?
Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist - bei uns gibt es so viele, die all ihre Kraft brauchen, um ihren eigenen Weg zu erkämpfen, dass für den gemeinsamen Kampf wenig genug Leute übrig bleiben. Deshalb bin ich absoluter Koalitionsbefürworter.
Gute Nacht, liebe Grüße!
von jemandem, der morgen viele Leute an einem Tisch versammeln will und deshalb jetzt schon mal anfängt, sich konstruktiv mit Euch auseinanderzusetzen
[JMS]
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so. und jetzt dürft ihr euch gerne gesamtzwischenmenschlich auf mich stürzen, mich böses phänotypisch "freiwillig" zwischengeschlechtliches wesen. oder wie auch immer ihr mich seht. das war's dann wohl mit dem gemeinsamen kampf, bevor er begonnen hat. schade.
übrigens habe ich von eurem krieg gegen helma katrin alter nicht die leiseste ahnung, kenne sie nicht und würde daher äußerst ungern mal eben so mit ihr in einem topf oder einer schublade landen. wie ich töpfe sowieso nur zum (über)kochen benutze und schubladen generell ablehne, wenn sie nicht erle oder eiche massiv sind.
gute nacht
[JMS]
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antwort nr. 3, 04:04 uhr, mit ergänzungen von 12:22 uhr:
inzwischen...
... wirklich müde, aber nicht weniger sauer, fällt mir doch gerade ein, dass ich neulich (bisher erfolglos) versucht habe, dem "Arbeitsgemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender von Bündnis 90/Die Grünen" ein "Intersexuellen" hinzufügen zu lassen. übrigens NICHT am schluss, sondern irgendwo in der mitte. I used to care. and I still do, but probably not in cooperation with you.
weißt du, daniela, die politisch absolut inkorrekte art und weise, wie du über den flyer zum VERNETZUNGStreffen (hast du dir schon mal überlegt, wen wir da wie vernetzen wollen? euch z.b., sonst hätte dich die mail wohl kaum erreicht!) auf deiner website herziehst, ist vielleicht nützlich für deinen persönlichen frustabbau (und meinen persönlichen frustaufbau, ich hab ja sonst nichts zu tun), aber da ich noch andere ziele zu verwirklichen habe, als mich auf diesem niveau mit dir "auseinanderzusetzen", kann ich zukünftige provokationen deinerseits hoffentlich lächelnd abhaken, ohne darauf einzugehen.
dass mir das mit dem lächeln dieses mal nicht ganz geglückt ist, mag daran liegen, dass ich kein verständnis habe für leute, die eine voller optimismus steckende, frischgebackene sprecher_in, die sich voller elan auf ihr ziel der ziele stürzt, auf diese weise in besagtem elan zwischenzeitlich ausbremsen. deine mail war ja noch okay, aber BEVOR ich antworten konnte (dass die grüne jugend drei wochen nicht auf deine mails antwortet, hat mit mir nichts zu tun, logisch, oder?) gleich mal in deinem blog loszuschimpfen, war verdammt schlechter stil. da vergehen einem sämtliche herzlichen grüße, die man nichtsahnend in den orbit gesandt hat. so. das wars. mehr habe ich vorerst nicht hinzuzufügen. von mir aus können wir in die phase des waffenstillstands übergehen. oder uns doch noch zu einer (persönlichen, vorzugsweise, ungern per mail) zusammenarbeit zusammenraufen.
ausgetobte grüße
[JMS]
Hallo [JMS]
Wenn eine Politikerin mit Partei und eigener Homepage eine Rundmail mit einer Einladung zu einem "Vernetzungstreffen" an eine Interessensgemeinschaft versendet, ist das meiner Ansicht nach keine private Mail.
Deine Mail und dein Kommentar in diesem Blog beweisen: Du gehst einfach davon aus, dass wir Zwitter im TSG vertreten sein wollen. Es kommt dir offenbar keinen Augenblick in den Sinn, uns zu fragen, ob wir das überhaupt wollen. Weder in deiner Mail mit Einladung noch auf deiner Homepage (deinem Programm) ist zudem von Intersexuellen die Rede.
Die Zwittersymbole tauchen, so schreibst du, eben deshalb auf dem Flyer auf, "weil explizit auch zwischengeschlechtliche Menschen im Änderungsentwurf berücksichtigt werden sollen". Du setzt einfach voraus, dass wir Zwitter im TSG drin sein wollen. Aber das einzige Hinweis in deiner Mail, dass das so ist (oder du davon ausgehst), sind eben diese Zwittersymbole. Nirgends wird explizit erwähnt, dass ihr Intersexuelle auch im TSG wollt (das erfährt man erst in deinen Kommentaren hier im Blog). Weil das meiner Ansicht nach für euch eben gar keine Frage ist, ihr setzt es einfach voraus und basta.
Nicht nur ich persönlich habe absolut keinen Bock auf diese Vereinnahmung und werde mich entschieden dagegen wehren, dass ich als Zwitter ins Transgendergesetz mit aufgenommen werde. Praktisch alle Zwitter, die ich kenne, sehen das auch so.
Ausserdem wollte die dgti 2000 schon mal praktisch dasselbe, und schon da war die Reaktion von Zwitterseite ziemlich eindeutig.
Deine Umschreibung der Verbrechen an Zwittern: "während Euch bisher nur allzu oft kein Mitspracherecht (vom mangelnden Sprachvermögen Neugeborener ganz abgesehen) bei OP-Entscheidungen eingeräumt wird", finde ich gelinde gesagt verletzend. Denn erstens ist ein "nur allzu oft kein Mitspracherecht" die komplett falsche Beschreibung der heute noch durchgeführten systematischen Zwangsoperationen an Zwittern und zweitens: Glaubst du wirklich, dass zwischengeschlechtlich geborene Babies nicht operiert werden würden, wenn sie reden könnten?
Auch finde ich es völlig daneben, wenn du dich Zwittern gegenüber als "in bekleidetem Zustand phänotypisch zwischengeschlechtlich" oder "phänotypisch 'freiwillig' zwischengeschlechtliches Wesen" bezeichnest. Ich habe das Gefühl, dass du dir noch nie überlegt hast, was es für ein zwischengeschlechtliches Kind bedeutet, ohne seine Einwilligung zwangsoperiert und systematisch angelogen zu werden und ein Leben lang an den psychischen und physischen Folgen leiden zu müssen.
Nur so als Beispiel: Würdest du es O.K. finden, wenn ein Weisser sich als "freiwilliger" Schwarzer bezeichnen würde, nur weil er Dreadlocks trägt und die Spiesser ihn auch manchmal komisch angucken? Ich hoffe nicht!
Viele Schwule/Lesben/Transgender/Transsexuelle suchen nach Gemeinsamkeiten mit Zwittern. Eigenartigerweise ist das Umgekehrte praktisch nie der Fall. Warum das wohl so ist? Meiner Ansicht nach sind unsere Lebensrealitäten grundlegend verschieden, es gibt nur wenige Gemeinsamkeiten. Eine sinnvolle Zusammenarbeit ist meiner Meinung nach erst dann möglich, wenn diesem Umstand respektvoll Rechnung getragen wird.
Nella
Hallo Nella,
1. Meine Mail an die Verteiler war öffentlich, Deine Antwort an mich nicht.
2. Ist Dir aufgefallen, dass ich nirgendwo geschrieben habe "Liebe Trans*leute, hiermit laden wir Euch ein..."? Wieso also
sollte ich schreiben "Liebe zwischengeschlechtliche Menschen, hiermit laden wir Euch ein..."? Wer sich mit dem "Ihr Lieben,
hiermit laden wir Euch ein..." nicht gemeint fühlte, ist zu Hause geblieben. So einfach ist das.
Lies noch mal die Einladung, die die XY-Frauen an Dich weitergeleitet haben: Ich HABE sowohl den XY-Frauen als auch einem
einzelnen mir bekannten zwischengeschlechtlichen Menschen eine persönliche Mail geschickt (mit der Bitte um Weiterleitung),
damit sie sich nicht nur automatisch, sondern ganz explizit mitgemeint fühlen. Und da all das eine Einladung war, kein
"Antreten, Dienstag, 19 Uhr, ABqueer", war es auch eine Einladung zu eben dem Dialog, den Du hier auf so unrühmliche Weise
zu führen versuchst - ob nämlich von Seiten zwischengeschlechtlicher Menschen überhaupt Interesse besteht,
A im bündnisgrünen Bundestagswahlprogramm und/oder
B in einem TSG-Änderungsentwurf aufzutauchen.
Definiere bitte "auf deiner Homepage (deinem Programm)" - dass auf meiner privaten Website ein Programm stünde, wäre mir
neu. Und um eine Erwähnung zwischengeschlechtlicher Menschen im Programm von QueerGrün und/oder eine Erwähnung im
Bundestagswahlprogramm zu erreichen, wäre eine Zusammenarbeit mit ebensolchen unabdingbare Voraussetzung. "Intersexuelle
Menschen e.V." ist zum Glück nicht die einzige Interesssensvertretung, gestern Abend habe ich den Kontakt zu einer Berliner
Zwittergruppe bekommen.
3. *seufzend* Daniela, wenn ich schreibe "während Euch bisher nur allzu oft kein Mitspracherecht (vom mangelnden
Sprachvermögen Neugeborener ganz abgesehen) bei OP-Entscheidungen eingeräumt wird", dann beschreibt das nichts anderes als
eben diese in meinen von außen daraufblickenden Augen physisch und psychisch äußerst grausame Realität von
Zwangsoperationen.
4. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Was machst Du mit Deinem Dreadlocks tragenden Weißen, wenn er krankenhausreif
geprügelt wird, weil er für einen Schwarzen gehalten wird? Physische und psychische Folgen von Zwangskastrationen sind ein
(unteilbarer) Aspekt, physische und psychische Gewalt von außen auf Grund nicht eindeutigen Geschlechts ist ein anderer. Und
der ist meiner Meinung nach durchaus teilbar.
[JMS]
was [JMS] als offizielle sprecherin von queergrün berlin da rauslässt von wegen transgender (wie z.b. sie persönlich) seien "in bekleidetem Zustand phänotypisch zwischengeschlechtlich" und das noch implizit damit rechtertigt, auch weisse mit dreadlocks dürften sich als "phänotypisch 'freiwillig' schwarz" bezeichnen, halte ich für politisch sehr bedenklich.
und ich denke auch, nellas einschätzung "Ich habe das Gefühl, dass du dir noch nie überlegt hast, was es für ein zwischengeschlechtliches Kind bedeutet, ohne seine Einwilligung zwangsoperiert und systematisch angelogen zu werden und ein Leben lang an den psychischen und physischen Folgen leiden zu müssen" trifft voll ins schwarze (und ist ebenfalls zutreffend von wegen, was es bedeutet, von geburt an aufgrund einer nicht-weissen hautfarbe diskriminiert oder kolonialisiert zu werden).
übrigens, auf der gesamten offiziellen parteihomepage von queergrün berlin kommen "intersexuelle" insgesamt grad 4x vor:
- einmal als 'anhängsel' zu "sexuelle Identität"
- einmal als 'anhängsel' zu "lesbisch-schwule Lebensweise"
- noch einmal als 'anhängsel' zu "sexuelle Identität" bzw. "Lebensentwurf" (boa, ausnahmsweise sogar mal nicht als schlusslicht, is ja ganz neu! sondern schon in der mitte gleich nach "Transsexuelle", und immerhin noch vor "Transgender" -- wer weiss, vielleicht lernen sie's irgendwann ja doch noch mal?)
- und last but not least dann eben als 'anhängsel' zum "Transsexuellengesetz"
Hallo,
also ich finde die Aufregung völlig unbegründet! Wem "gehören" denn Symbole? Gott sei Dank gibt es noch Wege, um mit Menschen jenseits von Grabenkämpfen und Stellungskriegen zu kommunizieren. "Identität" ist immer individuell und außerdem immer Ausdruck tiefer Hingabe an anderer Menschen. All das Wertvolle, was sogenannte "Intersexuelle" und sogenannte "Transsexuelle" der Gemeinschaft geben könnten, kann doch nicht wirksam werden, wenn wir uns auch noch als Betroffene darüber streiten, wem welche Symbole "gehören". Dann und nur so gelingt Integration, egal von welchem Menschen. Und dazu müssen ALLE Menschen erstmal spüren, dass sie ALLES sind. Und dann wird deutlich, WOZU jeder einzelne da ist! Das gilt für mich, die ich "transsexuell" bin, wie für alle anderen marginalisierten Gruppen. Und der "Feind" sitzt nicht im Bundestag oder in den Behörden oder in den Krankenkassen, sondern in unserer Sprache, die verallgemeinernd und eben darin totalitär und diskriminierend ist. Also bitte lasst die Symbole in Ruhe!
"In Christus gilt weder Jude noch Grieche, noch Mann oder Frau, weder Freier noch Sklave etwas, sondern alle sind eins in Christus." (Gal 3,26, so ähnlich, bitte nachlesen!)
Kassandra
@ kassandra: puh, äh, na klar doch -- es geht um "identität" und nicht um uneindeutige körper, es geht um "sprache" und gefälligst nicht um skalpelle und genitale zwangsoperationen, und ganz wichtig, "wir alle sind eins in christus". d.h. sklaven haben nicht das recht, sich gegen ihre peiniger zur wehr zu setzen; intersexuelle dürfen sich nicht gegen medizyner wehren, auch nicht gegen krankenkassen oder den bundestag (und, behüte gott, schon gar nicht gegen vereinnahmung); zwitter haben folglich auch kein recht auf ihr eigenes symbol, usw. transsexuelle dürfen hingegen das zwittersymbol annektieren wie sie grad wollen, weisse mit rastafrisuren dürfen sich mit unterdrückten schwarzen gleichsetzen ([JMS] geht oben mit gutem beispiel voran), usw.
ähm, sonst noch fragen?
Liebe Nella,
Du schreibst:
"Viele Schwule/Lesben/Transgender/Transsexuelle suchen nach Gemeinsamkeiten mit Zwittern. Eigenartigerweise ist das Umgekehrte praktisch nie der Fall."
Dem möchte ich widersprechen. Ich selber bin beides. Intersexuell und lesbisch. Und bei all den Unterschieden, die es zwischen den verschiedenen Arten des Anders-Seins sicherlich gibt, sehe ich auch viele Gemeinsamkeiten. Und ich weiß, dass ich mit dieser Ansicht nicht alleine bin. Ich möchte dich bitten, persönliche Meinungen (die vielleicht auch MEHRHEITSmeinungen sein können), nicht als Meinung ALLER Intertsexueller darzustellen.
Liebe Grüße
isis
liebe isis
es steht nirgends auf zwischengeschlecht.info, dass wir für alle zwitter sprechen. wir behaupten auch nirgends, dass es keine zwitter gibt, die beispielsweise lesbisch leben. und wir stellen auch keine mehrheitsmeinung als meinung aller zwitter dar. (nichtsdestotrotz besteht diese mehrheitsmeinung und lebensrealität, wie du aus der uns beiden bekannten selbsthilfegruppe selber weisst.)
im übrigen geht es hier nicht (nur) um persönliche meinungen, sondern um (politische) standpunkte zur durchsetzung der menschenrechte für alle zwitter, insbesondere der menschenrechte auf körperliche unversehrtheit und selbstbestimmung.
und es geht um fakten:
fakt ist nämlich, dass es "praktisch nie" vorkommt, dass zwitter das tun, was viele "schwule/lesben/transgender/transsexuelle" tun, die selber keine zwitter sind, nämlich "gemeinsamkeiten mit zwittern" suchen, und zwar in erster linie, um daraus politisches kapital für sich selber zu schlagen, und letztlich auf kosten der erwähnten menschenrechte aller zwitter.
liebe grüsse
nella