Deutsche Apotheker verhöhnen Zwitter
By seelenlos on Tuesday, July 29 2008, 17:19 - Die Mediziner - Permalink
Einerseits ist es ein gutes Zeichen,
wenn die Werbung sich auf die Zwitter zu besinnen beginnt. Weil es zeigt, dass
"Des Zwitters Sieg" (Stern) und die auf Christianes Prozess
folgende, nach wie vor anhaltende
Zwitter-Medienoffensive bei "Otto Normalverbraucher" mittlerweile genug
angekommen ist, dass die "Werbefritzen" ihren Niederschlag im öffentlichen
Unbewussten als Potenzial für eine Kampagne einschätzen -- und ihrerseits als
Echokammer aktiv werden.
Jeder zusätzliche Kanal, auf dem Zwitter irgendwie im Programm sind, ist zum
jetzigen Zeitpunkt, wo das Zwitter-Tabu bestenfalls gut angeknackst ist,
erstmal ein guter Kanal.
Andrerseits zeigt die Schock-Kampagne der Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände ABDA (Flyer als PDF /
Pressemitteilung
/
dpa-Meldung) drastisch, dass es mit der öffentlichen Anerkennung von
zwischengeschlechtlichen Menschen immer noch grad mal so weit her ist, dass
(nicht nur) die "Werbefritzen" und ihre Auftraggeber offensichtlich das Gefühl
haben, auf dem Buckel der Zwitter könnten sie quasi wie einst im Wilden Westen
mit allem ungestraft durchkommen. Auch noch mit Werbung auf Kosten der Opfer
von medizinischen Zwangsbehandlungen wie z.B. Christiane. Die Fotomontage,
welche die ABDA als Mittel zum Erregen der Aufmerksamkeit für ihre Kampagne
benutzen, wiederspiegelt genau Christianes Schicksal, die von
einem gewissenlosen Medizyner- und Pharmabetrieb ohne ihre Einwilligung
zwangsvirilisiert wurde.
Mit Verlaub, dieses Appellieren an den "Anti-Zwitterreflex" in in der
Bevölkerung als Mittel zur Bekämpfung von
importbedingten Umsatzeinbussen ausgerechnet durch die Deutschen Apotheker
(bei denen die meisten Zwitter nach der "prophylaktischen" Zwangskastration ein
Leben lang künstliche Ersatzhormone kaufen müssen, oft aus eigener
Tasche!) zeugt nicht nur von fraglichem Geschmack. Sondern ist eine klare
Verletzung der Menschenwürde aller Zwitter! Und, so nebenbei,
der Menschenwürde aller Trans*menschen auch.
Beschwerden bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA durch
zwischengeschlechtliche Menschen führten bisher zu keiner Besserung -- im
Gegenteil, die betroffenen Menschen wurden auch noch telefonisch direkt
verhöhnt!
An diesem Beispiel wird sich zeigen, ob die Bundesdiskriminierungsstelle usw.
wirklich etwas taugen. Oder dasselbe verdienen
wie "die Bundesregierung".
Nachtrag: Siehe auch Thread im Vereinsforum.