Interview mit Zwitter Elisabeth Müller - advaitaJournal 14
By seelenlos on Sunday, December 28 2008, 22:10 - Die Medien - Permalink
Elisabeth Müller (Mitte) an der 1. Zwitter-Demo vor dem Landgericht Köln, 12.12.07
Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!
In der Nummer 14 der
Esoterik-Zeitschrift "advaitaJournal" erschien 2006 ein längeres,
bewegendes Interview mit Elisabeth "Museli" Müller.
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Elisabeth Müller, Gründungsmitglied der Selbsthilfegruppe XY-Frauen, lebt seit vielen Jahren offen als Zwitter und ist dank unzähligen Medienauftritten weit über ihre Kirchgemeinde hinaus, wo sie ist Chorleiterin und Organistin amtet, berühmt wegen ihrem Anredewunsch "Hermaphrodit Müller, bitte, ich bin keine Frau". (Mehr über sie auf diesem Blog hier und hier.)
Im vorliegenden Interview redet "Zwitter Eli", wie sie sich auch nennt, einmal mehr frisch von der Leber weg Klartext, wie nachfolgende Auszüge zeigen.
Elisabeth Müller über "Zwitter":
Hermaphroditen wie ich müssen anfangen zu sprechen: "Ich bin Zwitter, ich bin weder Mann noch Frau!"
Ich bevorzuge das Wort Zwitter zum einen, weil der Begriff Hermaphrodit ein gewisses Bildungsniveau voraussetzt; das Wort "Zwitter" hingegen kennt jeder. Zum anderen benutze ich das Wort Zwitter, weil es ein Substantiv ist und nicht nur ein Beiwort wie intersexuell. Zwitter wird im allgemeinen als häßliches Wort gesehen. Ich möchte es mir gerne als urteilsfreie Bezeichnung zurückerobern.
Elisabeth Müller über Zwitter als das 3. Geschlecht:
Die Einteilung in Schubladen ist immer eingrenzend. Und doch gibt es eine treffendere Eingrenzung als die, die wir jetzt haben. Und das wäre die Einteilung in drei Geschlechter. Erst dadurch kann in der Gesellschaft wieder ein Reflexionsprozess in Gang gesetzt werden. Das Zwittersein muß ins Bewußtsein dringen.
Elisabeth Müller über "die Kraft des Zorns und der Zerstörung":
Diese Kraft habe ich auch erst in den letzten Jahren der Auseinandersetzung mit den Widrigkeiten des Lebens erkannt und schätzen gelernt. Etwas hieb- und stichfest auf den Punkt bringen, das kann sehr förderlich sein.
Doch um das tun zu können, müssen wir aus der Opfer-Täter-Rolle aussteigen. Meine Erfahrung ist, dass Konfrontation mit dem, was ist und die Zerstörung dessen, was vorbei ist, erst möglich ist, wenn wir bereit sind, die Rollen zu verlassen.