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Sunday, April 18 2021

Artikel: Das deutsche Intersex-Gesetz und die Schweiz

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Bluewin-BlueNews-Intersex-01-04-2021.jpg, Apr 2021

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität'Weitgehend gelungener >>> Artikel von Sven Hauberg auf bluewin.ch über das deutsche “Anti-IGM-Gesetz” und die Situation in der Schweiz, inkl. Klartext von Daniela Truffer und Markus Bauer. Dafür von diesem Blog ein herzliches Dnkeschön! Einzig der unsägliche “Transidentitäts-Experte” Seikowski hätte nun definitiv nicht sein müssen – die UN-Rügen an die Schweiz fehlten dagegen ...

Nachfolgend als Bonus das ungekürzte Interview mit Nella und Markus:

- In Deutschland sollen angleichende Operationen bei intersexuelle Kindern verboten werden. Wie beurteilen Sie diesen Schritt? Geht er weit genug?

Daniela Truffer: Wir begrüssen, dass die Bundesregierung nach langen Jahren folgenloser Versprechungen und Fachtagungen nun endlich ein Gesetz verabschiedete, dass Intersex-Kinder vor unnötigen Genitaloperationen schützen soll. In der Praxis ist das neue Gesetz leider mangelhaft und unvollständig. Insbesondere versäumt es, menschenrechtliche Mindestanforderungen für einen wirksamen Schutz betroffener Kinder zu gewährleisten, wie sie unter anderem der UNO-Kinderrechtsausschuss, der Ausschuss gegen Folter und der Menschenrechtsausschuss seit Jahren nicht nur von Deutschland, sondern auch von der Schweiz einfordern. Unter anderem versäumt es das Gesetz, Intersex-Genitalverstümmelungen zu kriminalisieren oder angemessen zu sanktionieren sowie Hindernisse für den Zugang zu Justiz und Entschädigung für Überlebende von IGM-Praktiken zu beseitigen, namentlich eine angemessene Anpassung der Verjährungsfristen. Zudem legalisiert das Gesetz die häufigste IGM-Praktik der “vermännlichenden chirurgischen Genitalkorrekturen” und schränkt auch “verweiblichende Genitalkorrekturen” und sterilisierende Prozeduren nur teilweise ein. [vgl. den Referentenentwurf, auf dem das verabschiedete Gesetz basiert]

- Können Sie kurz die entsprechende Lage in der Schweiz schildern? Wie ist hier die rechtliche Situation?

Markus Bauer: Auch in der Schweiz sind Intersex-Genitalverstümmelungen immer noch an der Tagesordnung, bezahlt von der Invalidenversicherung (IV) über die “Liste der Geburtsgebrechen”. Zwar behaupten Kinderkliniken, die solche Eingriffe praktizieren, wie zum Beispiel das Kinderspital Zürich, das Inselspital Bern oder die Universitätsklinik Genf öffentlich gerne das Gegenteil, weigern sich jedoch bezeichnenderweise, entsprechende Statistiken offenzulegen. Aufgrund von aktuellen parlamentarischen Anfragen unter anderem in Zürich und Genf ist jedoch klar, dass weiter operiert wird. Entsprechend haben auch die UNO-Ausschüsse CRC, CAT, CEDAW und CCPR die Schweiz wegen der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen gerügt und IGM unmissverständlich verurteilt als schädliche Praxis (worunter auch die weibliche Genitalverstümmelung FGM fällt), als unmenschliche Behandlung und Verstoss gegen das absolute Folterverbot sowie als nicht eingewilligte Humanexperimente. Auch die Nationale Ethikkommission NEK forderte bereits 2012 eine gesetzgeberische Überprüfung betreffend Kriminalisierung, Entschädigung und der Verjährungsfristen, um auch erwachsenen Betroffenen Rechtszugang zu ermöglichen. Bundesrat und Politik weigern sich jedoch bis heute, entsprechende Massnahmen zum Schutz von Intersex-Kindern zu ergreifen.

- Was fordern Sie von der Schweizer Politik, was muss sich ändern?

Daniela Truffer: Wir fordern, dass Intersex-Genitalverstümmelungen endlich unter Strafe gestellt werden, und dass die Verjährungsfristen wie bei FGM und sexuellem Kindsmissbrauch entsprechend angepasst werden, dass auch erwachsene Betroffene später klagen können. Wie dies auch die Nationale Ethikkommission NEK und die UNO-Ausschüsse CRC, CAT, CEDAW und CCPR seit Jahr und Tag einfordern.

Nicht nur in der Schweizer Politik wird Intersex stattdessen konstant für LGBT und Genderpolitik vereinnahmt, zum Schaden und ohne Rücksicht auf die Betroffenen. Politiker wollen sich nicht mit Ärzten und Gesundheitsdirektionen anlegen und reden deshalb lieber über Geschlechtseintrag, Diskriminierung und Unisex-Klos, um von den andauernden Genitalverstümmelungen abzulenken.

- Wie viele intersexuelle Menschen gibt es Ihrer Einschätzung nach in der Schweiz?

Markus Bauer: Es gibt nach wie vor keine Zahlen. Die plausibelste Schätzung ist, dass 1-2 von 1000 Neugeborenen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung auf die Welt kommen und Gefahr laufen, Opfer von Intersex-Genitalverstümmelungen zu werden. Der Bundesrat weigert sich jedoch bis heute, Zahlen zu den von der IV bezahlten Genitalverstümmelungen offenzulegen.

Die häufigste Intersex-Diagnose ist die sogenannte Hypospadie, wenn beim Knaben die Harnröhrenöffnung nicht an der Penisspitze, sondern weiter unten mündet. (“Hypospadiekorrekturen” sollen laut dem neuen deutschen Gesetz weiterhin erlaubt bleiben.) Weitere häufige Diagnosen sind das sogenannte Adrenogenitale Syndrom (AGS), wo bei Mädchen infolge eines “Testosteronüberschusses” die Klitoris bei der Geburt vergrössert ist, und das sogenannte Androgeninsuffizienz-Syndrom (AIS), wo der Körper nicht oder vermindert auf Testosteron reagiert; im Extremfall haben diese Kinder Bauchhoden, aber ein weibliches äusseres Genital.

- Auf welche Hindernisse stoßen intersexuelle Menschen in der Schweiz im Alltag?

Daniela Truffer: Die meisten Intersex-Menschen fallen nicht auf und leben als Mann oder Frau, leiden aber ihr Leben lang an den psychischen und physischen Folgen von Genitalverstümmelungen und anderen unnötigen Behandlungen.
Probleme am Arbeitsplatz hatte ich erst, als ich mich öffentlich gegen Genitalverstümmelungen einsetzte.
In der Politik und in den Medien wird jedoch oft so getan, als würden Intersex-Menschen wie LGBT oder Trans unter Diskriminierung am Arbeitsplatz oder in der Schule leiden, während unser Hauptthema, die andauernden Genitalverstümmelungen, ausgeblendet oder verharmlost werden.

- Es gibt noch immer viele Menschen, die nichts mit dem Begriff Intersexualität anfangen können. Bemerken Sie hier eine neue Offenheit in den letzten Jahren? Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft?

Daniela Truffer: Die meisten wissen immer noch nicht, dass es Kinder gibt, die mit Varianten der Geschlechtsentwicklung geboren werden, oder dass alle Embryos bis zur 7. Schwangerschaftswoche ein “uneindeutiges” Genital haben und erst danach die meisten sich in Richtung Junge oder Mädchen entwickeln, aber eben nicht ganz alle. Ich denke, wenn dies jeweils im Biologieunterricht altersgerecht behandelt würde, wüssten mindestens die nächsten Generationen besser Bescheid, und würden nicht mehr ständig Intersex mit Trans oder LGBT verwechseln oder gar vereinnahmen. Und wenn Intersex-Genitalverstümmelungen künftig strafrechtliche Konsequenzen hätten statt straffrei weiter praktiziert werden können, wäre dies natürlich auch ein starkes gesellschaftliches Signal.

Können Sie mir außerdem noch sagen - sofern Ihnen das nicht zu privat ist - warum Sie sich engagieren? Sind Sie selbst intersexuell bzw. Angehörige von Ihnen?

Daniela Truffer: Ich wurde mit sogenannt uneindeutigen Genitalien geboren, die Ärzte wussten nicht, ob ich ein Mädchen oder ein Junge bin. Mit 2 ½ Monaten wurde ich kastriert, mit 7 Jahren wurde mein Genital verstümmelt, damit ich mehr wie ein Mädchen aussehe. All diese Eingriffe wurden von der Invalidenversicherung bezahlt, psychologische Betreuung gab es keine. Meine Eltern und ich wurden von den Ärzten immer angelogen. Heute würde man wahrscheinlich einen Jungen aus mir machen, mit noch mehr Operationen und Komplikationen. Ich leide bis heute an den psychischen und physischen Folgen dieser unmenschlichen Behandlung. Erst mit 35 Jahren entdeckte ich via Internet, dass ich nicht allein bin und dass es Selbsthilfegruppen gibt. 10 Jahre Psychoanalyse habe mir das Leben gerettet, bezahlen musste ich ein Drittel davon selber. Mit 42 gelang es mir durch einen glücklichen Zufall meine Krankenakten ausgehändigt zu bekommen, was den wenigsten möglich ist. Wegen der Verjährungsfristen habe ich keine Möglichkeit, juristisch Gerechtigkeit einzufordern.

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird Chirurgen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 50 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum 2.: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen
  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Tuesday, May 28 2019

Genitalverstümmelung in Malta: Gesetz lässt Intersex-Kinder im Stich

 [ Français ]   [ English ]

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Times of Malta: "Maltas Gesetz schließe Hypospadie-Operationen aus, die häufigste IGM-Praxis und die einzige, die lokal in Malta durchgeführt werde, sagte die Organisation." (Der Artikel auf deutsch siehe unten.)

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IGM = CRIME, Not 'Health Care' or 'Therapy'!Zwischengeschlecht.org on Facebook

Malta ist weltberühmt dafür, dass es 2015 als erster Staat Intersex-Genitalverstümmelungen offiziell verboten hat – obwohl das Gesetz keine Sanktionen (Strafen) vorsah, und IGM sowohl im In- als auch im Ausland weiterhin praktiziert wurde und wird. Nach einer stillschweigenden Verschärfung des Gesetzes im letzten Jahr behauptet die maltesische Regierung nun, "die Strafen für Intersex-Genitalverstümmelungen den Strafen für die weibliche Genitalverstümmelung gleichgestellt" zu haben. Aber ist das wirklich wahr?

Ein Schattenbericht von Zwischengeschlecht.org/StopIGM.org an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) (englisch) weist nach, dass in Malta die Strafen für IGM nach wie vor nicht mal die Hälfte derer für FGM betragen, und dass betreffend IGM das Gesetz auch sonst alle bekannten Lücken und Schlupflöcher enthält, so dass Intersex-Genitalverstümmelungen unverändert weitergeführt werden, sowohl im Inland in Universitäts-Kinderkliniken wie auch im Ausland in Vertragskliniken namentlich in Großbritannien, Belgien und Italien. (Zahlen dazu legt die Regierung unverändert keine offen.)

Im Gegensatz zum maltesischen FGM-Verbot gibt es für Intersex-Kinder in Malta unverändert u.a. keinen extraterritorialen Schutz vor Genitalverstümmelungen (d.h. IGM im Ausland bleibt weiterhin straffrei), und auch die Anstiftung, Finanzierung, Beihilfe etc. bleibt bei IGM ebenso straffrei, sogar im Inland. Entsprechend wird denn auch in maltesischen Kliniken das Gesetz ignoriert bzw. nicht angewendet – mit stillschweigender Billigung der maltesischen Regierung, deren Gesundheitsminister nicht bloß ein bekennender IGM-Befürworter, sondern als Kinderchirurg auch ein eigenhändiger IGM-Praktiker ist.

Während seiner 81. Session in Genf befragte der UNO-Kinderrechtsausschuss aufgrund unseres Schattenberichts Malta über IGM-Praktiken und die konkrete Umsetzung des Gesetzes zu Intersex-Kindern (Video + Transkript, englisch). Die Maltesische Delegation "antwortete" zu "Intersex- und Trans-Kindern" und "LGBTIQ-Fragen", beteuerte es gebe "keine Fälle von gesetzeswidrigen medizinischen oder chirurgischen Eingriffen an Intersex-Kindern", weder "vor Ort" noch "im Ausland", und versprach einmal mehr einen "interministeriellen Ausschuss" einzuberufen um der "Umsetzung des Gesetzes nachzugehen" (Video + Transkript, englisch). (Im persönlichen Gespräch wurde uns freilich bestätigt, dass die häufigste Form IGM 1 "Hypospadiekorrekturen" unverändert in Malta praktiziert wird, "aber das ist nicht Intersex".)

Am Tag der Staatenprüfung in Genf berichtete auch die Times of Malta (englisch) über unseren Schattenbericht und die darin dokumentierten Beweise, dass in Malta – allem schönen Schein zum Trotz – Intersex-Kinder weiterhin genitalverstümmelt werden.

Bemerkenswert sind auch die Kommentare unter dem Artikel, einschließlich die betupfte Beschwerde einer IGM-Ärzten offensichtlich zumindest nahestehenden Person: "Ich möchte hervorheben, dass Hypospadie-Reparaturoperationen von voll qualifizierten medizinischen Fachkräften durchgeführt werden [....] Ich finde es beleidigend, solche Operationen als IGM zu bezeichnen. Die Eltern haben auch eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Kindern und sollten sich nicht schuldig fühlen, wenn sie eine medizinische Beratung und Behandlung in Anspruch nehmen." (JK Scicluna am 15. Mai 2019 20:42 Uhr) - die übrigen Kommentare stehen jedoch mehrheitlich auf der Seite der Intersex-Kinder!

Nachfolgend der Artikel auf Deutsch:

>>> Times of Malta (15.05.2019)
"Menschenrechte auch für Zwitter",
fordert internationale Organisation von Malta
 

StopIGM erklärt, Malta tue nicht genug, um "Intersex-Genitalverstümmelungen" zu verhindern.

Maltas Gesetz schließe Hypospadie-Operationen aus, die häufigste IGM-Praxis und die einzige, die lokal in Malta durchgeführt werde, sagte die Organisation.

Eine internationale Organisation, die sich der Beendigung von "Intersex-Genitalverstümmelungen" verschrieben hat, teilte mit, dass Malta die Praxis weiterhin stillschweigend unterstützt, obwohl es das erste Land der Welt ist, das diese Praxis ausdrücklich verbietet.

Maltas Gesetz über Geschlechtsidentität, Geschlechtsausdruck und Geschlechtsmerkmale von 2015 verbietet Eingriffe zur Geschlechtsnormalisierung [öhm ...] bei Minderjährigen, die aufgeschoben werden können, bis das Kind seine informierte Zustimmung geben kann.

Solche Eingriffe wurden in der Vergangenheit bei Kindern durchgeführt, die mit mehreren [ups ...] Geschlechtsorganen geboren wurden.

Die internationale Intersex-Menschenrechtsorganisation StopIGM.org hat nun mitgeteilt, dass, trotz der Ächtung solcher Eingriffe - welche die Organisation als "Intersex-Genitalverstümmelungen" bezeichnet - auf dem Papier, die Realität eine andere sei.

In einem von der Organisation veröffentlichten Bericht heißt es, dass Malta erst 2018 Sanktionen gegen IGM eingeführt habe. Dazu gehöre eine Freiheitsstrafe von höchstens fünf Jahren oder eine Geldstrafe von 5.000 bis 20.000 Euro.

Diese Strafen seien niedriger als diejenigen für das Verbrechen der weiblichen Genitalverstümmelung, die fünf bis zehn Jahre Gefängnis vorsehen.

Zudem könnte im Falle von FGM eine im Ausland begangene Straftat in Malta verfolgt werden, während dies bei IGM nicht der Fall sei.

Eltern, die wollen, dass bei ihren Kindern solche Eingriffe durchgeführt werden, umgehen die lokalen Gesetze, so die Organisation, indem sie ihre Kinder im Ausland operieren lassen, Berichten zufolge in Großbritannien, Belgien und Italien.

"Menschenrechte auch für Zwitter"

StopIGM.org fordert ein Verbot von nicht-eingewilligten Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung, und "Menschenrechte auch für Zwitter".

Betroffenene sollen später selbst entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche. Die Verjährungsfristen müssen so angepasst werden, dass erwachsene IGM-Überlebende klagen können.  

2019-CAT-UK-NGO-Coalition-Intersex-IGM

Intersex Genital Mutilations in Malta: 2019 CRC Report
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Reproductive Anatomy
IGM in Malta and overseas  Legal gaps and loopholes  Harmful Practice
>>> Download as PDF (758 kb)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 40 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Wednesday, May 15 2019

Intersex-Genitalverstümmelungen: CH-Kinderkliniken wollen weiteroperieren

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Online-Artikel (Schranke): Landbote / ZH Unterländer / Zürichsee-Zeitung | Artikel-Scan

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IGM = CRIME, Not 'Health Care' or 'Therapy'!Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> Ein gelungener Artikel von Katrin Oller in den Zürcher Regionalzeitungen (Scan) anlässlich einer Pressemitteilung des Kinderspitals Zürich (PDF) über eine Absichtserklärung von “25 [DSD-]Fachpersonen aus verschiedenen Schweizer Kinderkliniken”, künftig etwas seltener Intersex-Kinder unnötig operieren zu wollen.

Ganz mit IGM aufhören wollen die Kliniken aber ausdrücklich nicht – vielmehr bestehen sie offensiv darauf, auch in Zukunft umsverrecken weiter Genitaloperationen an Kindern durchzuführen aufgrund von rein psychosozialen Indikationen (und nicht auschliesslich bei dringender medizinischer Notwendigkeit):

Operationen nicht verbieten

Geschlechtsangleichende Operationen sollen nach wie vor möglich sein und nicht verboten werden, wie dies etwa ein Vorstoss im Genfer Kantonsparlament vergangenes Jahr forderte. «Wenn die Eltern es trotz der Beratung nicht aushalten, mit der ‹Schande› zu leben, und ein ganzes Team zum Schluss kommt, dass eine Operation die beste Lösung ist, soll diese möglich bleiben», sagt Rita Gobet. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich ein Schwarzmarkt entwickelt, oder dass Betroffene für den Eingriff ins Ausland gehen.”

Auch die beliebte MedizynerInnen-Ausrede, "auf dem Schwarzmarkt" (oder gar "im Osten") wäre alles noch viiiel schlimmer ist letztlich selbstentlarvend: Schliesslich ist z.B. auch FGM doch voll OK, sobald die Verstümmelung – wie z.B. in Ägypten – in einer Klinik von MedizynerInnen durchgeführt wird – öhm, oder vielleicht etwa doch nicht?! (PDF --> S. 23).

Keine Zahlen

Seit dem neuen Vorgehen seien die chirurgischen Eingriffe an kindlichen Genitalien am Kispi wohl zurückgegangen, sagt Gobet. Genaue Zahlen gibt es allerdings keine. Man weiss weder wie viele Kinder mit Intersexualität geboren werden, noch wie viele operiert wurden.”

Auch die seit Jahrzehnten immergleiche Beteuerung, “in fünf bis zehn Jahren” (so Kispi-Chirurgin Gobet weiter im Artikel) würden dereinst auch Zahlen zu IGM-Prozeduren erhoben, wirkt auf Dauer nicht glaubwürdiger (zumal klar heute schon alle einschlägigen Prozeduren von den Spitalern nach ICD und "IV-Liste der Geburtsgebrechen" erfasst und abgerechnet werden).

Immerhin, anders als in der Kispi-Pressemitteilung kommen in den Zürcher Regionalzeitungen auch IGM-KritikerInnen zu Wort:

“Die Betroffenenorganisation Zwischengeschlecht.org, die sich gegen Genitaloperationen bei Kindern einsetzt, äussert sich positiv. Man begrüsse, dass die Schweizer Kinderkliniken künftig betroffenen Familien psychosoziale Unterstützung anbieten, sowie Betroffene und ihre Organisationen angemessen einbeziehen wollen, schreiben die Gründungsmitglieder Daniela Truffer und Markus Bauer auf Anfrage. Mit blossen Absichtserklärungen sei es jedoch nicht getan. Wichtig sei ihnen vor allem, dass die betreffenden Kliniken endlich Zahlen zu sämtlichen Eingriffen an Kindern mit «atypischen» Genitalien offenlegten.”

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 40 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
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Sunday, March 17 2019

VIDEO: "Wie es ist, als Zwitter geboren zu werden" - Izzy Magazin, 07.03.2019

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>>> zum Video (auf facebbok)

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Gelungenes Kurzvideo von Monika Rufener >>> Izzy Magazin (auf facebook) mit Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) und einer geballten Ladung Klartext. Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön – auch an alle, die einen positiven Kommentar schrieben! Schön, dass es mittlerweile doch einige gibt, die Bescheid wissen. Auch wenn (wie andere Kommentare deutlich machen) Aufklärung leider immer noch Not tut ...

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Siehe auch:
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Saturday, March 2 2019

3. Geschlecht in Jobinseraten: "Intersex-Menschen haben andere Probleme" (20 Minuten, 01.03.2019)

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Online-Artikel | E-Paper (S. 15) 

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Ein gelungener Artikel von Valeska Blank, sowohl in der gedruckten Ausgabe (S. 15) wie auch online auf 20min.ch bringt Klartext. Danke!

Für Daniela Truffer von Zwischengeschlecht.org ist der dritte Buchstabe in Jobinseraten lediglich ein «Nebenschauplatz», wie sie zu 20 Minuten sagt. Das dritte Geschlecht – ob im Pass oder in Stelleninseraten – sei primär eine Transgender-Forderung. «Wir haben ganz andere Probleme», erklärt Truffer. «Intersex-Kinder werden in der Schweiz nach wie vor genitalverstümmelt – bezahlt von der IV –, und das trotz bereits vier UNO-Rügen.»

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
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- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- Auch UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken in CH

Sunday, January 20 2019

Intersex-Artikel in Zürcher Regionalzeitungen: Kispi operiert weiter ...

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>>> PDF mit beiden Artikeln (2 Seiten, 780 kb)
Online (Schranke):
Landbote 1 | 2   Zürichsee-Zeitung 1 | 2   Zürcher Unterländer 1 | 2

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Gelungener 2-teiliger Artikel von Christian Felix (PDF) in den Printausgaben der Zürcher Regionalzeitungen vom 10.01.2018 sowie online (Bezahlschranke). Danke!

Ausgangspunkt war eine Meldung des Kantonspitals Winterthur (KSW), 2018 seien dort bei insgesamt 1779 Neugeborenen scheints auch 5 "uneindeutige" Babies oder Intersex-Kinder auf die Welt gekommen – diese Zahl wurde dann schnell aber als "Erfassungsfehler" zurückgezogen, tatsächlich habe es gar keine "uneindeutigen" Kinder gegeben, also 0; nochmals später wurde dann bekanntgegeben, zuguterletzt sei es doch 1 "uneingdeutiges" Kind gewesen.

Dieser Hintergrund, der den Hauptteil des 1. Artikels ausmacht, leitete über zur Frage im Zentrum des 2. Artikels: Was geschieht denn mit einem solchen Kind, wenn es im KSW geboren wird? Antwort: Es wird ans Kinderspital Zürich (Kispi) weitergereicht, und dort höchstwahrscheinlich operativ "genitalkorrigiert", sprich Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) unterworfen.

Zwar gibt dies das Kispi, resp. die zitierte Kipi Chefchirurgin Urologie, Rita Gobet, natürlich nicht offen zu, sondern stellt sich verschleiernd auf den Standpunkt, z.B. "Hypospadiekorrekturen", Klitoris-Teilamputationen oder chirurgische "Vaginalvergrösserungen" and Intersex-Säuglingen seien angeblich gar keine Intersex-Genitalverstümmelungen, und rechfertigt dies prompt mit der "Begründung", mit diesen medinzinisch nicht notwendigen Operationen "erzwingen wir [...] keineswegs das Geschlecht des Kleinkinds". Sprich, die altbekannte – und menschenrechtlich längst ausführlich widerlegte!Pseudo-Unterscheidung zwischen "geschlechtszuordnenden" vs. "geschlechtvereindeutigenden" Genitalverstümmelungen – als ob die Motivation oder "Begründung" eines Genitalverstümmlers oder Folterknechts etwas daran ändern würde, dass es sich eben um Genitalverstümmelung bzw. Folter handelt.

Wenig überraschend ist darauf das letzte "Argument" des Kispi: "Die Ansichten von Zwischengeschlecht.org sind sehr extrem." Ansichten, die wohlbemerkt seit Jahren von den – für Kinderchirurgin Gobet wohl ebenfalls "sehr extremen"UNO-Ausschüssen CRC, CAT, CEDAW und HRCttee-CCPR geteilt werden ...

Nachfolgend die relevantesten Aussagen aus dem 2. Artikel:

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Tuesday, January 1 2019

CH > "Intersexualität: Bei Aufarbeitung wurden Akten vernichtet" - Zürcher Regionalzeitungen, 31.12.2018

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"Betroffene werfen den Verantwortlichen vor, [...] Akten ­vernichtet zu haben."
>>>
PDF (1 MB) | Online (Schranke): Landbote | Zürichsee-Zeitung | Zürcher Unterländer

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Nach dem NZZ-Artikel zur Kantonsrats-Anfrage nun ein weiterer gelungener Artikel zur Aktenvernichtung im Kinderspital, diesmal von Katrin Oller in den Zürcher Regionalmedien (u.a. Landbote, Zürichsee-Zeitung, Zürcher Unterländer, Zürcher Oberländer, Ustermer Anzeiger) in der Zeitung vom 31.12.2018 sowie z.T. online (Abo-Schranke). Danke!!

Der Artikel bringt Klartext mit O-Ton von Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), und enthält weitere vielsagende Zitate von Vernichtungs-Verantwortlichen aus Kinderspital, Universität Zürich und Staatsarchiv, darunter:

Staatsarchivar Beat Gnädinger:

Gnädinger versteht aber, dass die Vernichtung einzelner Krankenakten für die Betroffenen ein Drama sei: «Während die Forschung über das Thema mit den bewahrten Akten ohne weiteres möglich ist, ist es im Einzelfall tragisch, dass wir die Akten nicht mehr hervorzaubern können.»

[Wohlbemerkt, einfach vor dem Vernichten eine elektronische Kopie anfertigen von Akten, die Intersex-GenitalOPs, Eingriffe in die Keimbahnen oder Hormongaben beinhalten hätte vollends gereicht – keinerlei Hokus-Pokus nötig! Auch profitiert "die Forschung" keineswegs davon, dass künftig zur wohl häufigsten Form von Intersex-Genitalverstümmelungen ("vermännlichende OPs" = IGM1) nur noch wenige "handverlesene" Akten Verfügung stehen – die einzigen Profiteure der Aktenvernichtung sind wohl eher die damaligen VerstümmlerInnen und ihre heutigen RechtsnachfolgerInnen an Kispi und Uni Zürich!]

Flurin Condrau (Uni Zürich):

Auch Flurin Condrau, Professor für Medizingeschichte an der Universität Zürich und Projektleiter der Nationalfondsstudie, spricht von einer «sehr guten Grundlage für eine historische Studie». Die 200 Akten seien in Zusammenarbeit mit dem Kinderspital und dem Staatsarchiv handverlesen worden. Dank der Pilotstudie habe man rund 25 ­Kategorien bestimmt und die entsprechenden Akten ausgewählt. Das sei äusserst komplex, sagt Condrau. Da es bestimmte Diagnosen heute nicht mehr gebe und andere bereits innerhalb des Untersuchungszeitraums wieder verschwunden seien. Mehr als 200 Akten zu verarbeiten, sei den Forschern nicht möglich und wissenschaftlich auch nicht nötig, sagt Condrau.

[Warum verschweigt hier Condrau, dass die Nationalfonds-Studie wie zuvor die Uni-interne Vorstudie unter den häufigsten IGM-Formen beide sich auf einzelne IGM-Formen beschränken, d.h. hauptsächlich auf IGM 2 = "verweiblichenden OPs" sowie Hormonverabreichungen? Könnte es daran liegen, dass die Universität Zürich sowohl als Rechtsnachfolgerin an den damaligen (z.T. von der SNF-Studie untersuchten) wie auch ganz direkt an den heutigen IGM-Praktiken am Kispi mitverantwortlich ist?]

Urs Rüegg (Kinderspital Zürich):

Das Kinderspital sei zur Archivierung seiner Akten verpflichtet, sagt Urs Rüegg, Generalsekretär des Kinderspitals Zürich. Während Krankenakten standardmässig zehn Jahre lang in den Spitälern blieben, habe das Kispi die Aufbewahrungsfrist auf 30 Jahre ausgedehnt, damit Kinder, die bei der Geburt operiert wurden, im Erwachsenenalter noch Zugriff auf ihre Akte haben. Danach ist das Spital durch das Patientengesetz verpflichtet, die Krankenakten dem Staatsarchiv anzubieten.

Dies ist im Fall der Intersex-Akten 2013 geschehen. «Dass wir damals noch die Akten aus den 1940er-Jahren bei uns hatten, war bereits nicht mehr gesetzeskonform», sagt Rüegg. Auch er spricht von einer «sorgfältigen Selektion» und wehrt sich gegen den Vorwurf, die Akten gezielt vernichtet zu haben: «Wir haben nichts bewusst weggeworfen, sondern bewusst für die Nachwelt erschlossen.»

["Aktenerschliessung" durch Aktenvernichtung – einmal mehr ein zynischer Schlag ins Gesicht aller, denen durch diese "sorgfältige Selektion" die letzte Chance genommen wurde, jemals zu erfahren, was mit ihnen im Kispi damals gemacht wurde, wie z.B. der auch im Kantonsrats-Vorstoss erwähnte Erich Marti.]

Andrea Althaus (Universität-Kinderspital-Nationalfonds-Projekt):

Markus Bauer von Zwischengeschlecht.org hält dies für eine Ausrede. Man hätte die Akten zumindest elektronisch aufbewahren können. Zudem ist er der Meinung, dass das Kinderspital die Betroffenen von sich aus hätte kontaktieren müssen, wie dies auch die Weltgesundheitsorganisation fordere.

Diese Möglichkeit sei im Forschungsteam diskutiert worden, sagt Andrea Althaus, die beim Nationalfondsprojekt für die Interviews mit Betroffenen zuständig ist. «Wir entschieden uns aber vorerst dagegen, der Ethikkommission einen entsprechenden Antrag zu stellen», sagt Althaus. Es gebe auch ein Recht auf Vergessen. Manche Intersex-Patienten hätten mit ihrer Geschichte abgeschlossen, da riskiere man eine Retraumatisierung.

[Wohlbemerkt, solange jemand nicht zuerst die Möglichkeit angeboten wird, von seinem/ihren Recht auf Wahrheit Gebrauch machen zu wollen, ist für die Betroffenen eine echte oder gar informierte Entscheidung, allenfalls von ihrem Recht auf Vergessen Gebrauch machen zu wollen, von vornherein gar nicht möglich – vielmehr erinnert die hier einmal mehr von Kispi/Uni/SNF propagierte Vorenthaltung des Rechts, eigene und informierte Entscheidungen über sich selbst treffen zu können fatal an das praktisch identische, widerrechtliche Vorgehenvon Kispi/Uni/IV etc. bei den andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderspitälern ... ]

Leider verbreitet der vorliegende Artikel auch einmal mehr unreflektiert einen längst widerlegten Intersex-Medizyner-Mythos:

  • "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute operieren wir nicht mehr", bzw. die Implikation, im Kispi (und anderswo) würden heute angeblich keine rechtswidrigen "Genitalkorrekturen" mehr vorgenommen an Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung – dieses altbekannte Medizyner-Märchen ist leider nicht korrekt!
    Vielmehr wird im Kispi immer noch das ganze Spektrum von Intersex Genitalverstümmelungen praktiziert, bezahlt von der Schweizerischen Invalidenversicherung (IV), inkl. Klitoris-Teilamputationen an Kleinkindern, welche das Kispi "auf Wunsch der Eltern" und "mit einem guten Gefühl" durchführt, weil ja angeblich die Betroffenen später in der Lage seien "aus der Krankenakte" alles dazu zu erfahren und nachzuvollziehen (ausgerechnet!!!); ebenso werden sog. "Hypospadie-Korrekturen" durchgeführt, laut Aussagen von Kispi-Pflegepersonen gar mehrfach wöchentlich! (Siehe u.a. auch CCPR NGO Report Schweiz, PDF englisch, S. 7-11.)

>>> CH > "Akten von Intersex-Patienten vernichtet" - NZZ, 31.10.2018
>>> IAD 2018 – Kispi und Uni ZH: Aktenvernichtung statt Aufarbeitung
>>>
Intersex-Aktenvernichtung: Überparteiliche Anfrage im Kantonsrat ZH
>>> Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung? 

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>>
Intersex-"Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Intersex-Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter? 

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, November 1 2018

CH > "Akten von Intersex-Patienten vernichtet" - NZZ, 31.10.2018

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"Politiker von links bis rechts fordern Aufklärung zu Vorgängen im Zürcher Kispi"
>>>
NZZ CH-Ausgabe 31.10.2018, S. 17 + Internationale Ausg. 01.11.2018, S. 29 (PDF) 
>>> Online nzz.ch

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Nun ist die Katze aus dem Sack! Der gelungene, ganzseitige Artikel von Fabian Baumgartner und Jan Hudec in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) (>>> PDF + online) macht endlich breit öffentlich, was das Kinderspital und die Universität Zürich sowie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) wohl liebend gern noch möglichst lange unter dem Deckel behalten hätten.

Nämlich, dass das vom SNF mit sfr 500'000.-- finanzierte "historische Intersex-Aufarbeitungsprojekt" als Deckmantel benutzt wurde, um einen Grossteil aller Kispi-Krankenakten zu uneingewilligten, unnötigen und menschenrechtswidrigen chirurgischen "Genitalkorrekturen" an Intersex-Kindern klammheimlich zu vernichten – trotz vorgängiger Proteste von Betroffenen, und obwohl die Verantwortlichen nach internationalem Recht verpflichtet wären, Betroffene von solchen Zwangseingriffen auf humane Weise zu benachrichtigen. Der Artikel illustriert dies am Beispiel der erschütternden Geschichte des Betroffenen Erich Marti, dessen Krankenakte spurlos "verschwand", obwohl Marti nachweislich 1945 und 1946 im Kispi operiert worden war.

Auch Brigitte Röösli, die Erstunterzeichnerin der überparteilichen Anfrage zum Thema im Zürcher Kantonsrat (KR-Nr. 328/2018, PDF), auf welche sich die NZZ ebenfalls bezieht, redet Klartext: "«Es handelt sich um heikle Akten, die man zwingend hätte aufbewahren müssen, zumindest in digitalisierter Form», sagt Brigitte Röösli. Eine Vernichtung bezeichnet sie als absurd. Denn nur aufgrund der Krankenakten könnten die Betroffenen ihre Lebensgeschichte nachvollziehen." Das obligate Dementi des Kinderspitals, es seien angeblich keine "relevanten Akten" vernichtet worden, ist dagegen eine krasse Verhöhnung der Opfer.

Der einzige Wermutstropfen im Artikel sind 2 unreflektiert wiedergegebene populäre Intersex-Mythen, die jedoch längst mehrfach widerlegt sind:

  • Zunächst die Implikation, im Kispi (und anderswo) würden heute angeblich keine rechtswidrigen "Genitalkorrekturen" mehr vorgenommen an Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung – dies ist leider nicht korrekt! Vielmehr wird im Kispi immer noch das ganze Spektrum von Intersex Genitalverstümmelungen praktiziert, bezahlt von der Schweizerischen Invalidenversicherung (IV), inkl. Klitoris-Teilamputationen an Kleinkindern, welche das Kispi "auf Wunsch der Eltern" und "mit einem guten Gefühl" durchführt, weil ja angeblich die Betroffenen später in der Lage seien "aus der Krankenakte" alles dazu zu erfahren und nachvollziehen (ausgerechnet!!!), ebenso sog. "Hypospadie-Korrekturen", diese laut Aussagen von Kispi-Pflegepersonen gar mehrfach wöchentlich! (Siehe auch CCPR NGO Report, PDF englisch, S. 7-11.)
  • Weiter die These, es sei der (zugegeben zeitlebens gewissenlos agierende) Sexologe John Money gewesen, der die heute noch üblichen, systematischen "Genitalkorrekturen" eingeführt und geprägt habe. Tatsächlich waren es der Baltimorer Kinderendokrinologe Lawson Wilkins (zusammen mit dem Kinderchirurgen Hugh Hampton Young), welche die systematischen Verstümmelungen spätestens 1950 in Baltimore am Johns Hopkins Hospital etabliert hatten – im selben Jahr war Wilkins auch am Kispi Zürich zu Gast. Der Kispi-Endokrinologe Andrea Prader hospitierte im Anschluss in Baltimore und prägte zurück in Zürich zusammen dem Kispi-Kinderchirurgen Max Grob und unter Bezugnahme auf die am Kispi entwickelten "Praderstufen" den (mit kleinen Änderungen) bis heute gültigen Behandlungsstandard (vgl. CRC NGO Report, PDF englisch, S. 54–56). Der Sexologe John Money kam erst später dazu, als er nach Baltimore berufen wurde, um für die bis dahin längst etablierten systematischen Verstümmelungen nachträglich eine theoretische Rechtfertigung zu liefern (ab 1955), welche später von Judith Butler unter Verwendung von Moneys geprägten Begriffs "Gender", jedoch grösstenteils ohne Quellenangabe übernommen und popularisiert wurde (inkl. Verteidigung von Moneys medizinischen Verbrechen).

>>> "Intersexualität: Bei Aufarbeitung wurden Akten vernichtet" - ZRZ, 31.12.2018
>>> IAD 2018 – Kispi und Uni ZH: Aktenvernichtung statt Aufarbeitung
>>>
Intersex-Aktenvernichtung: Überparteiliche Anfrage im Kantonsrat ZH
>>> Intersex-"Aufarbeitung" ohne Betroffene und durch Aktenvernichtung? 

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Fakten und Zahlen
>>>
Intersex-"Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der TäterInnen
>>> Intersex-Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter? 

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

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Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Saturday, October 20 2018

Intersex-Sendung auf Radio Kanal K zum online nachhören

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"Intersexualität – Das dritte Geschlecht: Was wenn nicht männlich oder weiblich?" ist eine gelungene einstündige Sendung von Fabian Egger (auf Schweizerdeutsch), in welcher auch 2 Betroffene zu Wort kommen, und die hier >>> online nachgehört und heruntergeladen werden kann. Danke! 

(Leider weniger gelungen ist die Bildauswahl zur Sendungsankündigung: Dort wird einmal mehr das Transgendersymbol für Intersex verwendet – schade ...)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UNO-Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Saturday, July 21 2018

Hamburg > Erneute Anhörung zu Intersex-Genitalverstümmelungen - folgt nun endlich eine Standesinitiative?

UPDATE: Download Wortprotokoll der Anhörung (PDF, 1.1 MB)

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Friedlicher Intersex-Protest zur "DGE 2011" mit Offenem Brief, Hamburg 01.04.2011

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In Hamburg ist ja in der Politik schon viel (und zwar meist Gutes) über Intersex und IGM debattiert und publiziert worden:

So war HH bekanntlich das erste Bundesland, in dem es bereits seit 2009 (!) auf Länderebene politische Vorstösse zum Thema kosmetische Genitaloperationen in Kinderkliniken gab (z.B. diese 3, diesen oder diesen), sowie ebenfalls bereits 2009 eine bahnbrechende erste Bürgerschafts-Anhörung (an welcher “D$Dnet”-Chefverstümmler Prof. Olaf Hiort freimütig zu Protokoll gab: “Es gibt keine Qualitätskontrolle, und alleine in Hamburg würde ich drei oder vier Krankenhäuser benennen können, die solche Operationen durchführen oder durchgeführt haben”, siehe Wortprotokoll PDF --> S. 40).

2011 und 2012 fanden in Hamburg erstmals auch gewaltfreie Intersex-Proteste + Offene Briefe vor Mediziner-Kongressen und IGM-Kliniken statt.

2013 folgte eine bemerkenswerte weitere Kleine Anfrage, deren Antwort erstmals Zahlen zu IGM-Praktiken in Hamburg offenlegte (in auffälligem Kontrast zu Bayern, wo solche Zahlen angeblich “Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Krankenhäuser” darstellen).

2017 gab es eine weitere Große Anfrage, gefolgt 2018 von einer weiteren Intersex-Fachtagung, worüber jüngst die TAZ wie folgt berichtete (und leider beim Begleitbild prompt mal wieder das Intersex- mit dem Transgendersymbol "velwechserte" – hey TAZ, ist das wirklich so schwer für euch?!):

“Sie habe in ihrer Zeit als Ärztin oft Patienten vor sich gehabt, die Operationen an variablen Geschlechtsmerkmalen im Kindesalter hinter sich hatten, und denen dies später körperliche Beschwerden und Leid wie Schmerzen, Unfruchtbarkeit und Verlust der Lebensfreude verursachte, berichtete die Urologin Michaela Katzer, die heute am Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg tätig ist.

Und sie habe Patienten gesprochen, die als Kind nicht operiert wurden, und die „nicht unzufrieden waren“. Sie kenne keine Patienten, für die das Nichtoperieren einen dauernden, unwiederbringlichen Schaden bewirkte. „Die, die operiert waren, hatten eine höhere Unzufriedenheit im Alltag“, so die Medizinerin. Darum sei es sinnvoll, Operationen in ein Alter zu verschieben, in dem die jungen Menschen selber entscheiden können.

Als Beispiel einer umstrittenen Operation nannte Katzer die Korrektur einer „Hypospadie“. So nennt man eine verkürzte Harnröhre, die bei Jungen nicht an der Spitze, sondern an der Unterseite des Penis ihre Öffnung hat. Diese OP werde bei Kindern durchgeführt, weil Ärzte früher dachten, es sei unabdingbar für das männliche Selbstbewusstsein, früh und oft im Stehen Harn lassen zu können. Doch diese OP führe zu großen Komplikationsraten, weil sie beim Kind Narben hinterlässt, die nicht mitwachsen können. Werde deshalb zum Beispiel der Harnstrahl eingeengt, entstehe Druck auf der Blase, was zu Nierenschädigung und Entzündungen führen könne.”

Dieser Blog sagt DANKE für diese deutlichen Worte!

Ein Wortprotokoll dieser bereits 3. Hamburger Intersex-Anhörung soll demnächst auf der Bürgerschafts-Homepage aufgeschaltet werden. >>> Download (PDF, 1.1 MB

Noch gespannter sind wir allerdings, ob und wann die ebenfalls in der TAZ angesprochene Hamburger Standesinitiative gegen Intersex-Genitalverstümmelungen zustande kommt:

“Der Hamburger Wissenschaftsausschuss wird nach den Ferien erneut zum Thema tagen und den Senat anhören. Die Linke fordert, dass das Rot-Grün regierte Hamburg eine Bundesratsinitiative startet, um politisch Druck zu machen. „Wir brauchen ein gesetzliches Verbot von Genitaloperationen an Kindern mit Variationen der körperlichen Geschlechtsmerkmale, wenn keine medizinisch zwingenden Gründe vorliegen“, sagt deren Gesundheitspolitiker Deniz Celik. Alles andere sei „ein Verstoß gegen die körperliche Unversehrtheit und damit gegen Menschenrechte“.”

Fortsetzung folgt?!

UPDATE: Download Wortprotokoll der Anhörung (PDF, 1.1 MB)

>>> Hamburg, Ort von Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
>>>
IGM: "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein, 2009)
>>> Offener Brief an Universitätsklinikum (UKE) + Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK)
>>> Hamburg: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisamputation nicht"
>>> Hamburger Senat: "Intersex-Genitalverstümmelungen nicht rechtswidrig"
>>> Hamburg: "Früher war es vielleicht schlimm, aber heute wird nicht mehr operiert"
>>> Hamburg: "Hypospadie = Krankheit, Korrektur-OPs = medizinisch indiziert"
>>> Hamburg: Kosmetische Klitorisamputationen bis mindestens 1976
>>> Hamburg: Proteste gegen Genitalverstümmler-Kongress "DGE 2011", 30.3.-2.4.11
>>> Hamburg: Proteste gegen Genitalabschneider-Kongress "DGKJ 2012", 13.-16.9.12

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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Saturday, June 9 2018

VIDEO: "Männlich, weiblich - oder was? Leben mit dem dritten Geschlecht" - WDR Menschen hautnah, online

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Aus dem Film: Christian konfrontiert verantwortliche MedizynerInnen im Uniklinikum Tübingen, wo er als Kind genitalverstümmelt wurde ...

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>>> Gelungene 45-minütige WDR-TV-Doku von Franziska Ehrenfeld, Insa Rauscher, Hannah Reineke – dafür von diesem Blog ein ganz herzliches DANKESCHÖN an alle Beteiligten, und ganz besonders an Christian, Sandrao und Talisha für ihre mutigen Aussagen!!!

Unser Tipp: Am besten das Video gleich runterladen so lange es noch online ist, z.B. mit Video DownloadHelper (dann geht's auch mit größerer Aufläsung als mit dem WDR-Downloadlink)!

Mit den mutigen Aussagen von IGM-Überlebenden zu den ihnen angetanen medizinischen Verbrechen hebt sich dieser Beitrag wohltuend von vielen anderen ab, bei denen in Sachen IGM jeweils nur um den heißen Brei herumgeredet, und statt Klartext zu bringen über diese massiven Menschenrchtsverletzungen leider allzuoft nur politische Vereinnahmung genitalverstümmelter Zwitter für LGBT- und Genderpolitik betrieben wird! Dadurch ist dieses Video ein würdiger Nachfolger früherer herausragender TV-Dokbeiträge, namentlich "Tabu Intersexualität" von Britta Dombrove für ARTE, "Weder Mann noch Frau! Leben als Zwitter" von Norbert und Heike Güldenpfennig für SternTV und "Weder Mann noch Frau" von Annette Frei Berthoud für NZZ Format.

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 32 UNO-Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
-
Dokumentation: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Baden-Württemberg
- "Dritter Personenstand" als Allheilmittel gegen IGM? Denkste!
-
Stellungnahme zum BVG-Urteil für einen "3. Geschlechtseintrag"
- Typisches Beispiel für die Folgen der Intersex-Vereinnahmung von "Dritte Option"

- Schweiz. Nationalfonds (SNF): Intersex-"Aufarbeitung" durch Aktenvernichtung?!
- Schweizer PolitikerInnen: "Intersex ist jemand, der sich selbst befriedigt"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
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Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
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Saturday, March 3 2018

CH > Wegen IGM: "Ich hatte noch nie einen Orgasmus" - Bund, 24.02.2018

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

>>> Gelungener Artikel von Frank Geister | Scan in “Der Bund”, worin der Bieler IGM-Überlebende Stephan Borer Klartext redet über die Folgen von uneingewilligten kosmetischen Genitaloperationen an Intersex-Kindern:

«Hatte noch nie Sex»

Was seinen Körper angeht, habe es für ihn immer viele Fragezeichen gegeben. «Ich hatte in meinem Leben noch nie Sex», sagt Borer. Früher habe er nicht gewusst, warum es bei ihm «nicht funktioniert». Auch Selbstbefriedigung gebe es nicht. Einen Orgasmus habe er noch nie gehabt. Die Operationen haben die schönste Nebensache der Welt für ihn unmöglich gemacht. Auch bei vielen anderen Betroffenen bereiten die operierten Geschlechtsorgane Schmerzen und verunmöglichen ein Sexualleben.

Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz herzliches Dankeschön!

Beschämend sind dagegen die beschönigenden Ausreden der Verantwortlichen aus dem Inselspital Bern und dem Stadtspital Biel, es werde angeblich seit Jahrzehnten nicht mehr operiert. Von Zwischengeschlecht.org 2011 der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE sowie letztes Jahr dem UN-Menschenrechstausschuss HRCttee-CCPR (PDF engl., S. 8-10) vorgelegte Beweise zeigen klar: Im Inselspital wird bis heute munter weiterverstümmelt (und im Stadtspital Biel operationswillige Eltern wohl einfach dorthin geschickt)! Worauf der Menschenrechtsausschuss bekanntlich – als bereits 4. UN-Vertragsausschuss! – die Schweiz wegen andauernder Intersex-Genitalverstümmelungen erneut unmissverständlich rügte.

Nachfolgend ein LeserInnenbrief von Daniela zum Artikel:

«Ich wurde als Intersex-Kind geboren und im Inselspital mit zweieinhalb Monaten kastriert und mit sieben Jahren genitalverstümmelt, alles bezahlt von der IV. Auch meine Eltern und ich wurden nicht informiert und angelogen. Bevor ich volljährig wurde war nach geltendem Recht alles verjährt. Nicht umsonst forderte die Nationale Ethikkommission eine straf- und zivilrechtliche Überprüfung inklusive Anpassung der Verjährungsfristen, was der Bundesrat und das Bundesamt für Justiz aber geflissentlich ignorieren. Ebenso wie die erwähnten vier Verurteilungen durch die UNO.

Ich gratuliere Stephan Borer für seinen Mut, öffentlich Aufklärung zu leisten. Leider zeigen jedoch Beispiele aus anderen Ländern, dass ein dritter Geschlechtseintrag Intersex-Kinder nicht vor Genitalverstümmelungen schützt. Zum Beispiel in Neuseeland, Pakistan und Australien gibt es einen solchen dritten Eintrag schon seit Jahren, die Genitalverstümmelungen gehen jedoch unverändert weiter. Erst ein explizites Verbot inklusive Anpassung der Verjährungsfristen wird etwas ändern. Wie dies auch der fortschrittliche Kinderchirurg Blaise Meyrat aus Lausanne sagt: "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern."

Daniela Truffer, Zwischengeschlecht.org»

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
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Sunday, February 4 2018

Luxemburg > "Intersex-Personen besser schützen: Stopp von Operationen an Säuglingen und kleinen Kindern" - RTL, 03.02.2018

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Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) im Reportage-Teil des Berichts

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Menschenrechte auch für Zwitter!In Luxemburg fanden auch 2018 wieder Fortbildungen zum Thema Intersex statt, organisiert von ITGL. Danke!!

Dieses Jahr waren vor allem Grundschul-LehrerInnen angesprochen. Die Resonanz der Teilnehmenden war erfreulich; gleichzeitig waren viele schockiert über den Gewaltaspekt des Themas, der in der Öffentlichkeit (und in der Politik!) leider immer noch zu wenig bekannt ist.

Schon letztes Jahr war über die Fortbildungen auch in den Medien berichtet worden, inkl. selbstentlarvenden Aussagen von lokalen Verstümmlern ("Le Quotidien" mit Teilübersetzung auf Deutsch | "Woxx" auf Deutsch). Dieses Jahr zog nun  >>> RTL Télé Lëtzebuerg mit einem 2-teiligen Tagesschau-Beitrag + Artikel nach, wobei der 1. Teil an der Fortbildung aufgenommen wurde, gefolgt von einer Studio-Beitrag mit ITGL-Mitbegründer Erik Schneider. (Während die Moderation auf Luxemburgerisch ist, sind die Interviews auf Deutsch.)

Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org) im Reportage-Teil des Berichts

Alle Interviewten fanden deutliche Worte nicht nur zur Schädlichkeit und Menschenrechtswidrigkeit von Intersex-Genitalverstümmelungen, sondern auch der dringende polititsche Handungsbedarf wurde deutlich, inkl. eines gesetzlichen Verbots, Sanktionen bei Übertretung und der Knackpunkt der Verjährungsfristen, die so angepasst werden müssen, dass auch erwachsene IGM-Betroffene nicht mehr länger vom Rechtszugang ausgeschlossen werden!

Erik Schneider (ITGL) im RTL-Studio-Beitrag

Während es in den Kommentaren zum RTL-Artikel leider auch immer noch wenige der üblichen IgnorantInnen hat, bieten besser Informierte diesen aber durchaus Paroli, so dass auch dort die LehrerInnen-Fortbildung via RTL nahtlos in eine öffentliche Erwachsenenbildung überging ... :-) Bleibt zu hoffen, dass so auch der Druck auf die Politik und insbesondere das Luxemburgerische Justizministerium endlich genügend ansteigt, dass Intersex-Kinder künftig wirksam vor nicht-eingewilligten, unnötigen und verstümmelnden Eingriffe geschützt werden!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 28 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Sunday, January 14 2018

Intersex-Interview in der "Ostschweiz am Sonntag", Podiumsdiskussion in Buchs am Do 18.01.2018, 18-20h

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>>> Das ganze Interview auf ostschweiz-am-sonntag.ch | PDF

Menschenrechte auch für Zwitter!Nächsten Donnerstag 18.01.2018, 18-20h findet im Rahmen der vom St. Galler Regierungspräsident Fredy Fässler ausgerichteten Veranstaltungsreihe "Was macht das Fremde mit mir?" in Buchs (SG) eine Diskussion u.a. mit Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) statt (>>> Flyer, PDF).

Im Vorfeld erschien in der Ostschweiz am Sonntag, der überregionalen elektronischen Sonntagsausgabe von St. Galler Tagblatt, Thurgauer Zeitung, Appenzeller Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Wiler Zeitung und Der Rheintaler, ein >>> ausführliches Interview mit Daniela von OaS-Blattmacherin Odilia Hiller, worin Daniela aufgrund ihrer persönlichen Geschichte einmal mehr Klartext bringt zu Intersex-Genitalverstümmelungen und das daraus resultierende lebenslange Trauma, aber auch über selektive Abtreibungen und den Kampf an der UNO um "Menschenrechte auch für Zwitter!", mit bislang schon 4 UN-Rügen an die Schweiz wegen IGM. Danke!

NACHTRAG: >>> Veranstaltungsbericht + Interviews in "Oberland Nachrichten"

Siehe auch:
- "Schädliche medizinische Praxis": UN, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Saturday, April 22 2017

LGBTQ und Intersex-Gnitalverstümmelungen in 20 Minuten, 20.04.2017

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(Bild: 20min - Keystone) >>> Artikel über "LGBTQ-Diskriminierungen" auf 20 Minuten. Wie's halt manchmal so läuft: Das “I” ist i Titel zwar nicht erwähnt, dafür hat's das nachfolgende Portrait von Nella (Danke!), und während das “T” im Titel angeführt ist, fehlt ein entsprechendes Portrait ...

“Daniela Truffer, 51, Aktivistin Zwischengeschlecht.ch, Zürich
intersexuell – Menschen, die mit uneindeutigem Geschlecht geboren werden
«Intersex-Menschen werden mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren, und in den meisten Fällen auch heute noch vor dem zweiten Lebensjahr genitalverstümmelt, so auch ich. Dies sind massive Eingriffe in unsere körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung und gehen über Diskriminierung weit hinaus. Auch heute noch ist diese Praxis in der Schweiz verbreitet, obwohl unter anderem der UN Kinderrechtsausschuss Intersex Genitalverstümmelungen als «schädliche Praxis» verurteilt. Als Kind hatte ich Schmerzen von den Genitaloperationen und musste oft zum Arzt, wusste aber nicht warum. Ich leide bis heute unter den physischen und psychischen Folgen der Verstümmelungen.»

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Friday, April 7 2017

Intersex-Genitalverstümmler aus Luxemburg: "Ich bin kein Monster!" - Le Quotidien, 21.03.2017

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Was bisher geschah: "Revue": Luxemburger Intersex-Kinder auch in Belgien verstümmelt

Auch in der Luxemburger Tageszeitung "Le Quotidien" erschien ein mehrteiliger Artikel zur Intersex–Tagung – Erziehung und Menschenrechte [ >>> Programm   >>> Flyer (PDF) ]. Darin bezeugen Daniela Truffer (StopIGM.org/Zwischengeschlecht.org) und Kris Günther (OII Belgien) das von IGM verursachte, lebenslange Leid (vgl. Bild unten), und Erik Schneider (ITGL) und Maryse Arendt (Initiativ Liewensufank) unterstreichen ebenfalls die Menschenrechtswidrigkeit der Praxis in Luxemburg:

>>> "Le Quotidien" 21.03.2017: «Dossier: Intersexe» (PDF, 439 kb) von Audrey Somnard

Zusätzlich dokumentieren Aussagen von Dr. Michael Witsch (Kinderendokrinologe am Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL)) und Yolande Wagener (Abteilungsleiterin, Gesundheitsdirektion Luxemburg) weitere pikante Details zur aktuellen lokalen Praxis.

Nachfolgend eine deutsche Übersetzung besonders erhellender Kernaussagen:

«Ich bin kein Monster!» Laut Dr. Witsch sind es die Eltern, welche «die Situation nicht akzeptieren und unbedingt eine Operation wollen. […] Eine Operation kategorisch abzulehnen würde sie nur anderswo hintreiben, ja sogar Handlungen von Genitalverstümmelung Vorschub leisten, wie dies zum Beispiel in Afrika geschieht.» (PDF S. 2)

Yolande Wagener, Abteilungsleiterin bei der Gesundheitsdirektion: «Es existiert keine medizinische Empfehlung, kein gesetzlicher Rahmen in Luxembourg. Nach meiner Kenntnis gibt es im Großherzogtum keinerlei Eingriffe an Säuglingen nach der Geburt, diese Art von Eingriffen werden im Ausland vorgenommen.» (PDF S. 2)

Wie lange noch?!

>>> "Revue": Luxemburger Intersex-Kinder auch in Belgien verstümmelt

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

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  • Historischer Überblick:
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  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, March 23 2017

"Revue": Luxemburger Intersex-Kinder auch in Belgien verstümmelt

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In Luxemburg fand in der Abtei Neumünster eine erfolgreiche, von ITGL organisierte Intersex–Tagung zu den Themen Gesundheit, Erziehung und Menschenrechte statt u.a. mit Daniela Truffer (StopIGM.org/Zwischengeschlecht.org) und Kris Günther (OII Belgien).
>>> Programm   >>> Flyer (PDF)

Bereits im Vorfeld gab es dazu ein reges Medieninteresse. Den Anfang machte am 8. März das deutschsprachige Wochenmagazin "Revue" mit einer >>> Titelgeschichte zum Thema (PDF, 2.3 MB)

Nebst Kris Günther und Erik Schneider (ITGL) kommt darin auch ein Kinderendokrinologe aus dem Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) zu Wort, der – unter Berufung auf unsere gewaltfreien Proteste – heute zwar “im Prinzip” auch nicht mehr rundheraus Intersex-Genitalverstümmelungen propagieren mag – allerdings mit der berühmten, sattsam bekannten “Ausnahme”:

“Als Vertreter der Ärzteschaft berichtet Dr. Michael Witsch von regelmäßigen Protesten Intersexueller bei medizinischen Kongressen. Dabei sagt auch er: "Es wurde viel Vertrauen kaputt gemacht. Früher dachte man: Oh mein Gott, sofort operieren. [...]” [...] Dr. Michael Witsch will [heute] auf geschlechtsangleichende Behandlungen verzichten, "wenn auch die Familie es aushält". Er argumentiert, dass dem Kind wohl kaum geholfen sein kann, wenn seine Eltern es rundweg ablehnen.”

Weiter wird im Artikel auch eine Mutter eines genitalverstümmelten, mittlerweile etwa 10-jährigen Intersex-Kindes “Sandro” (Name geändert) aus Luxemburg interviewt. Nebst dem eindrücklich geschilderten, leider auch heute immer noch üblichen "Drama" mit unsensiblen MedizynerInnen nach der Geburt bestätigt die Mutter so nebenbei, was Intersex-Menschenrechtsverteidiger_innen seit längerem befürchten: Das Großherzogtum Luxemburg arbeitet betreffend Intersex-Genitalverstümmelungen eng mit dem benachbarten Belgien zusammen, u.a. mit der berüchtigten Uni-Kinderklinik Gent:

“Dabei wurde Sandro weiter intensiv – auch in einem spezialisierten Krankenhaus in Gent – untersucht. In Absprache mit den Eltern entschieden sich die dortigen Spezialisten mit der Endokrinologin Dr. Carine De Beaufort, sowie dem Chirurgen Dr. Paul Philippe aus der Kinderklinik [beide CHL Luxembourg] zu einer einzigen zweimonatigen Hormontherapie und anschließender [“vermännlichenden”] Genitaloperation im Alter von neun Monaten.

Ebenfalls so nebenbei geht aus dem Artikel hervor, dass “Sandro” auch heute noch nicht wirklich über seine besonderheit aufgeklärt wurde:

"Wie sie ihm später einmal seine Geburtsurkunde erklären wird, weiß [die Mutter] Andrea Goedert [Name geändert] zwar noch nicht.”

Wie lange noch?!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
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Friday, February 10 2017

CH-Zeitungen > Intersex-Genitalverstümmelungen von Invalidenversicherung bezahlt

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

In einem Intersex-Hintergrundartikel von Laura Gianesi zum "Intersex-Model" Hanne Gaby Odiele im AZ-Medienverbund (Print + Online: Aargauer Zeitung, Badener Tagblatt, Oltner Tagblatt, Basellandschaftliche Zeitung, BZ Basel) wurde auch Markus Bauer (Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org) zitiert, u.a. betreffend den auch in der Schweiz immer noch ungehindert andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen trotz wachsender Kritik:

“Auch ein Schweizer Gesetz, das definiert, ab wann und unter welchen Umständen eine Operation rechtens ist, gibt es bis heute nicht. Und das, obwohl die Schweizer Nationale Ethikkommission und zwei UNO-Ausschüsse den Schweizer Staat in den letzten Jahren aufgefordert haben, operative Eingriffe an intersexuellen Kindern ohne ihre rechtlich gültige Einwilligung gesetzlich zu verbieten.

«Die IV bezahlt noch immer Geschlechtsoperationen an Minderjährigen. Für psychosoziale Unterstützung der Betroffenen scheinen hingegen keine Mittel vorhanden zu sein», stellt Bauer fest. Das oft verwendete Argument, dass intersexuelle Kinder bei Belassung ihrer uneindeutigen Genitalien ausgegrenzt würden, weist er entschieden zurück: «Intersex-Menschen haben das Recht, selbst über ihre Körper zu entscheiden. Psychosoziale Probleme müssen mit psychosozialen Mitteln angegangen werden, nicht mit dem Skalpell.»”

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin!

Weniger gelungen sind im Artikel leider die wiederholten Unterstellungen, ein "dritter Geschlechtseintrag" würde helfen, Intersex-Genitalverstümmelungen zu verhindern – tatsächlich wird jedoch in allen Ländern, wo z.T. schon seit längerem ein 3. Geschlechtseintrag möglich ist (z.B. Neuseeland, Australien, Pakistan, Deutschland, USA) unverändert weiterverstümmelt. Und auch in Malta, das von der Autorin in bekannter Manier zum "gelobten Intersex-Land" hochstilisiert wird, werden Intersex-Kinder zum Verstümmeln einfach nach Grossbritannien geflogen – auf Kosten der öffentlichen maltesischen Krankenversicherung, die mit dem britischen "National Health Service (NHS)" entsprechende Verträge hat. Es ist noch ein weiter Weg ...

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Sunday, February 5 2017

«Intersex-Menschenrechtlerin fordert Verbot von "Genitalverstümmelungen" an Kindern» - Reuters 31.01.2017

Intersex-Aktivistin Daniela Truffer an der BanFGM conference in Rom, Italien, 31.01.2017. Photo: Emma Batha

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>>> Gelungene Agenturmeldung (englisch) von Emma Batha für die Thomson Reuters Foundation aus Anlass der Präsentation “Intersex-Genitalverstümmelungen bekämpfen” von Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) an der internationalen BanFGM Conference in Rom (englisch), einberufen durch die Dakar Ministerial Sub-regional Consultation und organisiert u.a. von No Peace Without Justice und dem Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children.

Als Folge erwähnte die Deklaration (französisch) der BanFGM Conference explizit auch “Intersex-Genitalverstümmelungen”.

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die das möglich machten!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
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Thursday, February 2 2017

"Tribune de Genève" über Intersex-Genitalverstümmelungen und die SAMW-"Ethik-Stellungnahme", 02.01.2017

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IGM = Gewalt im Gesundheitswesen, NICHT 'Kontroverse' oder 'Debatte'!

>>> Gelungener Artikel von Caroline Zuercher (fanzösisch) in der "Tribune de Genève" über die ausweichende "Stellungnahme der Zentralen Ethikkommission der SAMW [Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften] zu «Varianten der Geschlechtsentwicklung»" (>>> PDF), mit klaren Aussagen von Daniel Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), auch zur Notwendigekeit eines Gesetzlichen Verbots von IGM-Praktiken inkl. einer Aufhebung oder Verlängerung der Verjährungsfristen. Danke!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
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Siehe auch:
- UNO zum Intersex Awareness Day: "Schädliche medizinische Praktiken beenden"
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
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