Dem OP-Tisch ist es egal, ob du Zwitter bist oder Trans - Dir wenn du draufgeschnallt wirst nicht!
By seelenlos on Tuesday, January 20 2009, 00:26 - Die Medien - Permalink
Na bitte, geht doch auch ohne: Positivbeispiel für eine Nicht-Vereinnahmende Sicht auf "Intersexualität" aus den Blickwinkeln Dekonstruktivismus und Transsexualität (aus einer Dissertation 2008):
Volker Weiss: "Eine weibliche Seele im männlichen Körper" - Archäologie einer Metapher als Kritik der medizinischen Konstruktion der Transsexualität, S. 239Den entscheidenden Impuls für die transsexuelle Praxis, für die vermehrte Durchführung von Geschlechtsumwandlungen, gab jedoch ein neues medizinisches Forschungsinteresse an der Entwicklung der Geschlechtsidentität im Verhältnis zu den somatischen Geschlechtsmerkmalen und zum Erziehungsgeschlecht. Ausgangspunkt dieser Forschungen in den 1950er Jahren waren Intersexuelle. [...]
Die Intersexualitätsforschung von Money und seinen MitarbeiterInnen bildete die Wurzel der medizinischen Konstruktion der Geschlechtsidentität als einer nicht von den physischen Geschlechtsmerkmalen determinierten Größe. [...] Die Konstruktion einer frühkindlich fixierten gegengeschlechtlichen Identität basierte weniger auf klinischer Evidenz denn auf dem ärztlichen Willen, eine zwangsläufige Entwicklung zu diagnostizieren, um einschneidende Eingriffe zu legitimieren (10.1)
>>> http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000003792/
>>> PDF-Download Teil 3-7
Comments
wow, kim, "Restfaschismus" is ja nun n wirklich origineller vorwurf, boa!
und noch dazu mal wieder so richtig, ähm – themenbezogen, nicht-verletzend, nicht-beleidigend?
zugegeben, dagegen wirkte 'penisfixiert' und 'essentialist' schon bald vergleichsweise altvertraut belanglos ...
aber da du zur abwechslung mal nicht zwitter allgemein oder nella persönlich beleidigst, sondern nur mich und den "transphoben doktor", lass ich's mal einfach mal so stehn.
peace, seelenlos
ps: ein "die Biologie" leugnender 'essentialist' ... hm ...
inzwischen hat nella noch ein freundliches rundmail einer ähnlich die meinungsfreiheit hochhaltenden freundin von kim erhalten, das ich der vollständigkeit halber kommentarlos ebenfalls auszugsweise hier dokumentieren möchte:
Wir sind ja alle nur Gehirne mit einer Geschlechtsidentität, die in einem Fleischsack herum manövrieren den man sonst wie zu richten kann, hauptsache die Geschlechtsidentität stimmt.
Ich habe mir schon einen Termin zum MRT und zum BSTc Scan geben lassen, werde mich dann nach der Androgenwirkung in meinem Gehirn operieren lassen.
Das wird dann endlich DIE richtige Operation sein und alle meine Probleme im Leben sind gelöst, meine Vergangenheit löst sich in Luft auf.
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Ja es gibt sie, Transsexuelle die in Wahrheit Intersexuelle sind. Bloß die sind uninteressant, da kann Herr Hiort noch so darauf bestehen dass man keine Transsexualität diagnostizieren darf denn: Dem Trans-Gutachter ist egal, ob du Zwitter bist oder Trans – Dir wenn du auf dein Gehirn rezudiert wirst nicht.
http://www.transfamily.de/htm/mediz...
„ähm, das ist irgendeine Fehlbildung der Harnröhre, Harnröhrenspalte oder sowas – aber ich weiß es nicht genau“
(Ich zünde eine Kerze für Patientin X an...)
Vielen Dank, den Link hatte ich beim Rechnerwechsel verloren. Diese Dissertation ist sehr gut recherchiert, wenn es um die Geschichte der transsexuellen Behandlung geht und darüber wollte ich schon lange einen Artikel schreiben. Allerdings ist die ganze Dissertation von vorne bis hinten Transphob und der Autor unterschlägt zwei wesentliche Dinge, um seinen Schluss untermauern zu können.
1) Die Erfahrungen der transsexuellen Personen und deren Motivation
2) Verschweigt er bewusst die ganzen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema der letzten 11 Jahre.
Das ihr das auch noch bejubelt wirft ein weiteres Mal kein gutes Licht auf euch.
Gruss, Sarah
Ich finde die Dissertation gar nicht so schlecht, würde nicht sagen, dass die generell transphob ist. Es geht um die "medizinische Konstruktion der Diagnose ‚Transsexualität‘". Ich finde das spannend, aber schwer zu lesen, manchmal nicht einfach zu verstehen. Aber das haben Dissertationen so an sich.
Es geht nicht um die Erfahrungen, Motive von Personen, sondern um den Diskurs.
Das ist der Schlusssatz:
"Das Geschlecht kann sich ändern. Der Körper muss nicht die Geschlechtszugehörigkeit bestimmen. Es gibt mehr Optionen als nur Mann oder Frau. Und muss jeder Mensch überhaupt ein ‘bestimmtes’ Geschlecht haben?"
Das finde ich durchaus bedenkenswert.