Tagesspiegel-Artikel jetzt auch auf Zeit-Online

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Der ursprünglich im Tagesspiegel vom 4.2. gedruckte, gelungene Artikel von Adelheid Müller-Lissner ist jetzt auch auf Zeit-Online abrufbar

(Gefunden via Intersex-Feed)

Comments

1. On Saturday, February 7 2009, 00:22 by Keinzwitter

„Bilke wurde mit einer Hypospadie geboren, einem ungewöhnlichen Verlauf der Harnröhre, die in diesem Fall nicht an der Spitze, sondern auf der Unterseite des Penis mündet.“

„Und obwohl bekanntlich 85% aller Zwitter zu Frauen zwangsoperiert werden.“

Die Aussagen wiedersprechen sich total, ich bitte euch endlich mit der Desinformation durch solche falschen Zahlen aufzuhören.

Hypospadie ohne AGS, PAIS oder anderen Hintergrund sind um einiges häufiger als PAIS, CAIS, Hermaphrodit Verus oder AGS mit Hypospadie.

„Hypospadie kommt bei ca. 1:125 bis 1:300 lebendgeborenen Jungen vor und ist damit die häufigste Anomalie des männlichen Geschlechts. Viele leichtere Formen werden nicht mal diagnostiziert da keine optischen Auffälligkeiten erkannt werden. „

Quelle: Hypospadie.de

2. On Thursday, February 12 2009, 08:14 by Keinzwitter

Hier mal eine denke ich sinnvolle Ergänzung eurer damaligen Anfrage als Material für weitere Bedenken. Immerhin wollen nicht nur zwangskastrierte Menschen Rechte.

Wie viele dieser zwischengeschlechtlichen Kinder sind in der Zeit vom
x- x- bis zum x -x

d) einem Penoidaufbau unterzogen worden?
e) einer Hypospadiekorrektur unterzogen worden?
f) einer pubertären Behandlung mit Testosteron unterzogen worden ohne über die Auswirkungen und ihren Chromosomensatz bescheid zu wissen?
g) einer Mastektomie ohne Wissen um ihren Chromsomensatz, ihren Hormonstoffwechsel oder ihre wahren Genitalen unterzogen worden?
h) dem Aufbau eines Scrotums unterzogen worden?

3. On Thursday, February 12 2009, 11:46 by seelenlos

hallo keinzwitter

danke für die konstruktiven fragevorschläge, so wird m.e. tatsächlich klarer, worauf du hinauswillst.

es ist auch unser ziel, auch über den "eigenen tellerrand hinaus" ALLE zwangsbehandlungen einzuschliessen. ein problem dabei ist, letztlich ist mensch dazu auch auf hilfe der selbsthilfegruppen angewiesen, die sich jedoch oft als "eltern- und patientengruppen" definieren und von prinzipieller medizinkritik (und/oder "intersex") distanzieren.

ein anderes problem ist, dass es nach wie vor keine echten statistiken gibt, alles ist nur geschätzt und je nachdem hingebogen, auch wir haben keine "harten" zahlen, und die einzigen, die welche hätten, weigern sich nach wie vor, diese rauszurücken. was sich ev. mit den nächsten 2 dutzend kleinen und grossen anfragen ändert (sofern diese auch kommen, beim bundestag warten wir seit über 4 monaten auf die linke).

das einzige, was ich an deinen fragevorschlägen zu nörgeln hab, ist:

"f) einer pubertären Behandlung mit Testosteron unterzogen worden ohne über die Auswirkungen und/ODER ihren Chromosomensatz bescheid zu wissen?"

da ich von mindestens jemandem weiss, der zwar über seinen chromosomensatz aufgeklärt war, nicht aber über die risiken und nebenwirkungen der testo-bomben.

cheers seelenlos

4. On Thursday, February 12 2009, 14:15 by Keinzwitter

„definieren und von prinzipieller medizinkritik (und/oder "intersex") distanzieren.”

Natürlich das ist mir klar. Deshalb wären mehr realistische Zahlen eben besser aber dazu braucht es eben mehr Betroffene, die sich eben in Gruppen organisieren und sich als „intersex“ verstehen.
Und sind auch die Menschen ein Problem, die sich z.B. die Hypospadiekorrektur ersehnten und dann allen anderen Empfehlen sie unbedingt durchzuführen ohne Entscheidungsrecht und Bedenkzeit für das Kind.

Die Hauptargumente für den Eingriff sind ja denen anderer Formen der Zwischengeschlechtlichkeit sehr ähnlich: Toilettenbenutzung, Sexuelle Identität, Sexuelle Orientierung, Gesellschaftskonformität, Fähigkeit zu „normalem“ Sex, Vermeidung von Minderwertigkeitskomplexen.
Als wahre Komplikationen sind Verengungen der Harnröhre oder Fehlbildungen der Blase möglich, die wirklich behoben werden sollten wenn sie vorhanden sind.
Späteres kann der Mensch ja selbst entscheiden.

Also durchaus Konfliktpotential was das unterschiedliche Empfinden und die Lebenserfahrung angeht.
Dazu kommt die abwertende Sprache die für den jungen Menschen an sich schon sehr unangenehm sein kann.
Es geht ja nicht um Zwischengeschlechtliche sondern um „Buben mit Fehlbildung“

Wie auch immer, danke für eure Aufmerksamkeit.

5. On Thursday, February 12 2009, 15:35 by seelenlos

danke dir fürs mitdenken ... und nachträglich danke auch für den tipp mit hypospadie.de (auch wenn ich etwas den verdacht hab, die seite existiert vor allem wegen klinik-links zu all den feld-, wald und wiesenchirurgen ...) "Späteres kann der Mensch ja selbst entscheiden", selbstbestimmungsrecht bei kosmetischen eingriffen, genau darum gehts in jedem fall ...

cheers seelenlos