Oliver Tolmein zu CEDAW-Empfehlungen

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Auf FAZ-Online ist seit heute eine differenzierte Analyse von Oliver Tolmein zu den CEDAW-Empfehlungen aufgeschaltet (vgl. auch früherer Bericht auf FAZ-Online über CEDAW und die Genfer Zwitter-Proteste).

Darin kommt Oliver Tolmein ebenfalls zum Schluss, das "bei genauer Lektüre recht brisante Papier" des CEDAW-Committees mit der Forderung, die Bundesregierung solle künftig "effektive Anstrengungen zu unternehmen", "die Menschenrechte" der "Intersexuellen" "zu schützen", sei "eine im diplomatischen Kontext deutliche und unmissverständliche Aussage, die Konsequenzen haben sollte".

Gleichzeitig weist Oliver Tolmein auf die Probleme hin, "dass es aber doch einen ziemlich langen Atem braucht, um den langen Weg von einer ersten Erwähnung zu dann irgendwann einmal konkreten Verbesserungen zu schaffen", und dass "den Geschädigten oft nur der Weg vor die Zivilgerichte [bleibt] um dort in mühseligen, aufwändigen und oft auch kostspieligen Verfahren individuell Schadensersatz und Schmerzensgeld einzufordern - erschwert durch (mitunter wohl absichtsvoll) verschollene Behandlungsunterlagen, im Kampf gegen Verjährungsvorschriften, Beweislastverteilungen und schlechtes Erinnerungsvermögen der beteiligten Ärzte, die auch selten nur verstehen wollen, dass das, was sie dereinst für eine normale Heilbehandlung gehalten haben, für die Patienten im Ergebnis eine schwere Menschenrechtsverletzung war" – inkl. Hinweis auf das (bisher einzige) Positivbeispiel von Christianes Prozesssieg!

Hochinteressant auch die Parallelen, die Oliver Tolmein zu den Versäumnissen der Bundesregierung betreffend dem inzwischen von der Bundesrepublik ratifizierten Übereinkommen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zieht. Ein brisantes Thema, das auch von LGBT regelmässig aussen vor gelassen wird.

Bezeichnend in diesem Zusammenhang auch, dass z.B. in der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener organisierte betroffene Menschen sich ebenfalls wiederholt konkret über die Mittäterschaft von Menschenrechtsorgansiationen beklagen und z.T. aktiv dagegen protestieren ...

>>> Der Artikel auf FAZ-Online: "Deutschland gerügt: Menschenrechte von Zwittern nicht geschützt"

Siehe auch:
- Schattenbericht Intersexuelle Menschen e.V.
- Schattenbericht: Bundesregierung leugnet Menschenrechtsverletzungen an Zwittern 
- Zwitter-Demos vor der UNO 26.1.
- Weitere Medienberichte zu Genf
- Genf: UNO mahnt Bundesregierung
- CEDAW: Schriftliche Empfehlungen an die Bundesregierung
- Oliver Tolmein zu CEDAW-Empfehlungen
- CEDAW: Offener Brief des Deutschen Juristinnenbundes erwähnt Zwitter
- CEDAW im Bundestag: Nach bekanntem Muster