Beendigung der Genitalverstümmelungen - Vorschlag für Diskussion Inter*Tagung Berlin 7.-9.10.2011

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(Foto: A. Klaer © Potsdamer Neueste Nachrichten)

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Subject:       Vorschlag für Workshop
From:       "Daniela Truffer Zwischengeschlecht.org"
Date:       Sun, August 21, 2011 19:28
To:       info_at_intertagung.de
Cc:       info_at_zwischengeschlecht.org

Vorschlag für Workshop Inter*Tagung Berlin 7.-9.10.2011:

Realpolitische Möglichkeiten zur Beendigung der Genitalverstümmelungen
(Podiumsdiskussion mit Vertreter_innen beteiligter Gruppen)


Hintergrund: IMeV, IVIM und Zwischengeschlecht.org haben an erster Stelle ihrer Forderungslisten alle die Beendigung der kosmetischen Genitaloperationen in den Kinderkliniken. Obwohl das Thema dringend ist und täglich weitere wehrlose Kinder verstümmelt werden, gibt es nur wenige Aktivitäten, die konkret auf die schnellstmögliche Beendigung der Verstümmelungen zielen, oder sie zielen zum Teil nur auf einzelne Verstümmelungsformen/"Diagnosen". Andererseits werden einzelne Gruppen und Alliierte immer wieder von Mediziner_innen und Politiker_innen öffentlich als Feigenblatt vorgeschoben zur Weiterführung bzw. Leugnung der Genitalverstümmelungen vor der eigenen Haustüre. Dabei haben, wie neuere Beispiele zeigen, konkrete Forderungen nach Beendigung/Ächtung ALLER kosmetischer Genitaloperationen an Kindern und Minderjährigen durchaus Potenzial, realpolitische Mehrheiten zu gewinnen inkl. christliche und konservative Parteien, sofern sie im Rahmen von Kinderschutz- und Menschenrechts-Anliegen (insbesondere Recht auf körperliche Unversehrtheit) in die politische Diskussion eingebracht werden. Mit der in Kürze zu erwartenden Einführung eines expliziten Verbots der weiblichen Genitalverstümmelung wäre im Anschluss ein guter Zeitpunkt zur Lancierung einer entsprechenden, möglichst breiten (politischen) Offensive.

Form: Um möglichst schnell handlungsfähig zu werden, schlagen wir vor, den Workshop in Form einer Podiumsdikussion mit Vertreter_innen aller angesprochenen Gruppen durchzuführen. Jede Fraktion hätte 5-10 Minuten Zeit, ihre Position und Strategievorschläge zu formulieren, gefolgt von einer Diskussion zunächst der Vertreter_innen untereinander, sowie in einer weiteren Phase auch unter Einbezug des Publikums. Ziel sollte sein, einen gemeinsamen, möglichst konkreten Aktionsplan zu formulieren, oder zumindest konkrete Schritte zur Vorbereitung eines solchen. Als Moderator_in sollte jemand möglichst Unabhängiges gesucht werden, Erfahrungen in Realpolitik von Vorteil.

Termin: Da Zwischengeschlecht.org vom 6.-8.10.2011 in Tübingen gegen das 1st Joint Meeting ESFFU-ESGURS (inkl. "Live-Operationen") protestieren wird, wäre uns eine Teilnahme nur am Sonntag 9.10. möglich.

Liebe Grüsse

Daniela "Nella" Truffer / Markus "Seelenlos" Bauer / Zwischengeschlecht.org

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Nachtrag 2014:  2011 hatte yours truly a.k.a. Markus Bauer an der Inter*tagung schlussendlich Hausverbot – ein Workshop nicht unähnlich obigem Vorschlag fand sich trotzdem im Programm. Inzwischen gab es eine Aussprache über zugrunde liegende Differenzen, und künftige Zusammenarbeit ist angesagt.

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