Senat der Justus-Liebig-Universität Gießen vertagt Stellungnahme zu kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen auf 6.6.12

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>>> Senatsantrag JLU Gießen (PDF)   >>> Anfrage an Dekanat FB 11, 05.02.2012 (PDF) 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!Auf Initiative von solidarischen Studierenden berät der Senat der Justus-Liebig-Universität Gießen heute Nachmittag ab 14:15 Uhr in öffentlicher Sitzung über eine Stellungnahme zu Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken (wie sie am Standort Gießen des UKGM allen Dementis zum Trotz derzeit leider immer noch angeboten, durchgeführt und in Publikationen für Kleinkinder "im ersten Lebensjahr" propagiert werden).

Der Antrag fordert einerseits eine öffentlich zugänglich zu machende Aufarbeitung entsprechender Praktiken in Gießen innerhalb von Lehre und Forschung der Justus-Liebig-Universität sowie in den pädiatrischen Abteilungen des Universitätsklinikums Gießen, andrerseits eine Stellungnahme des Senats gegen die Fortführung solcher medizinisch nicht notwendigen Eingriffe an Einwilligungsunfähigen, sowie dass der Senat darauf hinwirken solle, dass kosmetische Genitaloperationen an Minderjährigen in seinem Machtbereich künftig untersagt werden sollen:

>>> Senatsantrag JLU Gießen (PDF)   >>> 1. Fassung (PDF)

Eingereicht wurde der Antrag von der Studierendenvertretung des AStA im Senat auf Initiative des Autonomen Schwulen-Trans*-Queer-Referats im AStA der JLU Gießen. Bereits Anfang Februar hatte Markus Otterbein vom Schwulen-Referat das zuständige Dekanat des Fachbereichs 11 - Medizin um Auskunft betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern ersucht, bis heute aber nie eine Antwort erhalten:

>>> Anfrage an Dekanat FB 11 - Medizin, 05.02.2012 (PDF)

Letzte Woche beriet der Senat der Philipps-Universität Marburg über einen ähnlichen studentischen Antrag und beschloss nach längerer Debatte eine öffentlich zugängliche Aufarbeitung von medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen, sowie allgemein die Erarbeitung universitärer Richtlinien zum Umgang mit "nicht geschäftsfähigen Personen" in Lehre und Forschung, im Universitätsklinikum und in Akademischen Lehrkrankenhäusern der Philipps-Universität.

Dieser Blog freut sich riesig und dankt allen Beteiligten ganz herzlich, speziell dem Autonomen Schwulen-Trans*-Queer-Referat im AStA der JLU Gießen und dem Autonomen FrauenLesbenReferat im AStA der Universität Marburg!

Nachtrag: Die Debatte über den Antrag wurde auf die nächste Senatssitzung am 6. Juni vertagt.

Wir sehn uns, wo die Action ist ...

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