Klaus Wowereit und Ole von Beust: Komplizen der Zwangsoperateure inszenieren sich als "Zwitter-Schützer"

Unter dem Motto "Homo-Schutz ins Grundgesetz" (taz 30.9.09) fordern Berlin, Hamburg und Bremen in einer Standesinitiative, neu auch "sexuelle Identität" ("in der Rechtssprache" laut Wikipedia gleichbedeutend mit "sexuelle Orientierung") ins Grundgesetz Art. 3.3 aufzunehmen. Der LSVD fordert dies schon länger, begrüsst die Initiative und erhofft sich laut taz davon bessere gerichtliche Durchsetzbarkeit der Rechte von Lebenspartnerschaften. Pünktlich zu den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und FDP lanciert, rechnen die Beteiligten mit guten Aussichten. Als Aushängeschild in der taz dienen die schwulen Vorzeigebürgermeister Klaus Wowereit (SPD, Berlin) und Ole von Beust (CDU, Hamburg - das Bild zum taz-Artikel zeigt die Regenbogenfahne am Rathaus).

So weit, so positiv.

Und dann kommts (in der üblichen, gottgegebenen Reihenfolge): Laut Wowereit "soll [die Initiative] nicht nur Lesben und Sch[w]ule, sondern auch 'Bisexuelle, Transgender, transsexuelle und intersexuelle Menschen' schützen".

Na, das wird all die Tausenden Zwitter aber freuen, die in Berlin in der Charité genitalen Zwangsoperationen, Zwangskastrationen, Zwangshormontherapien und sonstigen menschenrechtswidrigen, nicht-eingewilligten Eingriffen unterworfen wurden und immer noch werden.

Und das alles quasi unter der Schutzherrschaft des selbsternannten "Intersexuellen-Schützers" Wowereit, der sich allerdings meines Wissens nach noch nie in irgend einer Form dafür eingesetzt hätte, dass in seinem Zuständigkeitsbereich auch nur ein Zwitter weniger verstümmelt worden wäre – in ganz Deutschland JEDEN TAG MINDESTENS EIN ZWITTERKIND!

Zwar bemüht sich die Berliner Senatsverwaltung scheinbar um die "Intersexuellen", aber wo's bei den "runden Tischen" ausnahmsweise mal um "Intersexualität" geht, haben letztlich Transgender das Sagen bzw. sind die Medizyner in der Überzahl.

Konkret gegen die Menschenrechtsverletzungen an Zwittern wird in Berlin auch unter Klaus Wowereit lieber nichts unternommen: Weder die heutige, menschenunwürdige Praxis der Charité noch die lange Geschichte ihrer Beteiligung an den systematischen Menschrechtsverbrechen gegen Zwitter wurden je kritisch hinterfragt – weder von der Regierung noch vom Parlament.

Auch in Hamburg werden u.a. in UKE und AKK nach wie vor laufend unschuldige Zwitter genitalverstümmelt. Auch in Ole von Beusts Amtszeit. Früheren Geschädigten verweigert der Senat jegliche Aussicht auf Hilfe und Rehabilitierung.

Zwar gab es in Hamburg im 2008 und 2009 historische parlamentarische Vorstösse und Anhörungen. Kritische Fragen nach aktueller Praxis und Geschichte am UKE werden aber vom Senat abgeblockt. Der fürs UKE unmittelbar zuständige Senator Dietrich Wersich, ein ehemaliger Mediziner und Chirurg, ist ein CDU-Parteikollege Ole von Beusts.

Auch Ole von Beust hat meines Wissens nach noch nie einen einziges Wort verloren, geschweige denn einen einzigen Finger dafür krummgemacht, dass künftig am UKE auch nur ein einziger Zwitter weniger zwangsoperiert würde.

Meine 2 Cent: Wetten, würde statt den Zwittern für einmal all diesen scheinheiligen "Zwitter-Wohltätern" selber mal ungefragt etwas an den Geschlechtsteilen herumgeschnibbelt, würden sie womöglich ziemlich schnell ziemlich andere Weisen anstimmen ...

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in der Berliner Charité
>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité
  
>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"  
>>> Hamburg - Ort von Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken 

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe  

Comments

1. On Friday, October 2 2009, 20:55 by PeterB

Die Bundesratsinitiative "3plus GG" verhindert nicht, dass Eltern ueberrumpelt, ueberredet werden, den genitalen Beschneidungen der Mediziner zuzustimmen. Genitale Zwangsbeschneidungen werden also weiterhin stattfinden.

Wo sind die Proteste der betroffenen intersexuellen Menschen?

Bei der Sitzung des Hamburger Gesundheitsausschusses hat L.V. das Schicksal eines Betroffenen eindrucksvoll geschildert. Tolmain und Prof Plett haben kraeftg unterstuetzt. Die Abgeordneten hatten solch ein Schicksal nicht erwartet.

Beim Runden Tisch der Senatsverwaltung f. gleichgeschlechtliche Lebensweisen hat bisher kein Betroffener Klage gegen die genitalen Zwangsoperationen - und immer wieder erneut - vorgebracht. Die TS bohren, bohren, bohren! Offenbar mit Erfolg.

Bei meinen Diskussionen mit Politikern hoehre ich immer wieder, wo sind denn die Beschwerden der Betroffenen?

Im LVSD in Berlin hoehrte ich, dass sie Interesse haben die Anliegen der IS zu verfolgen. "Warum kommt da nur 1 (eine), (aus Hamburg)?"

Unter dem Kuerzel "3plus GG" wurden viele Politiker und Prominente angesprochen. Warum werden sie nicht auch von den intersexuellen Menschen und ihren Organisationen angesprochen?

Ihr Schicksal, ihr koerperliches ubd psychiches Trauma, sind doch ueberzeugend.

Wenn der Reg Buergermeister Wowereit bei der Begruendung auch die IS nennt (zwar an letzter Stelle), dann muessen die Betroffenen ihre Zwangsoperationen an an eine Antwort machen, haben sie Anschriften der Mediziner aus Charite und Luebeck sofort auf dem Tisch, und fragen was sie antworten sollen. Die Betroffenen sollten ihre Anschrift und ihrer Organisationen so anbieten, dass sie nicht zu uebersehen sind.

Die genitalen Zwangsbeschneidungen duerfen nicht mehr stattfinden. Eltern duerfen nicht an Stelle der Kinder zustimmen!

2. On Monday, October 5 2009, 14:22 by seelenlos

hi kim, danke für den hinweis auf money-fans an der charité. "reparative therapien" für transsexuelle, aber auch für schwule und lesben sind daneben und menscherechtswidrig. nahe liegend, dass da papa money mit seinen "formbarkeitstheorien" da oft nicht weit ist. ob du's glaubst oder nicht, das haben wir auch schon gemerkt. ich kann auch verstehen, dass du und andere transsexuelle dagegen theorien ins feld führen wie z.b. die über das "gehirngeschlecht". bei zwittern würde das aber oft dazu führen, dass aufgrund solcher einfach in die "andere richtung" zwangsoperiert wird. deshalb stützen wir uns im kampf gegen die zwangsoperationen an zwittern stattdessen auf die (von solchen theorien unabhängigen) menschenrechte, insbesondere auf das recht auf körperliche unversehrtheit und selbstbestimmung.

lieber peter b., natürlich wäre es wünschenswert, dass sich noch mehr zwitter-interessen- und -selbsthilfegruppen deutlicher für die menschenrechte der zwitter einsetzen würden, inkl. lautstarken protesten -- leise zwischentöne bleiben m.e. in dieser debatte schnell mal ungehört, bzw. werden geflissentlich überhört. dies beweisen auch ihre geschilderten erfahrungen. zwischengeschlecht.org ist allen bundestagsparteien ausser cdu/csu meist mehrfach angegangen, sämtliche abgeordneten werden von und regelmässig mit informationen versorgt, wie auch der lsvd. an der tagung in berlin letzten dezember, wo auch renate rampf auf dem podium war, hatte nella (als einzige) unmissverständlich die untätigkeit und ausreden der anwesenden parteienvertreterinnen angeprangert. auch die netzwerkstudien mit ihren eindeutigen resultaten (die die lübecker bekanntlich zur zeit frisieren) entstanden nur durch aufgrund des drucks der betroffenen. auch praktisch alle, die sich im letzten jahr trotzdem (etwas) für zwitter engagierten, taten das erst, NACHDEM es ein thema in den medien war.

dass trotzdem nach wie vor viele der von ihnen erwähnten politikerInnen usw. vorgeben, "die beschwerden der betroffenen" noch nie gehört zu haben, beweist nichts als deren selektive schwerhörigkeit. wer heute noch sagt, er/sie habe noch nie von den beschwerden der betroffenen gehört, LÜGT.

3. On Tuesday, October 6 2009, 15:57 by Einhorn

Zum Stichwort: Auch in Hamburg werden im UKE nach wie vor laufend unschuldige Zwitter genitalverstümmelt. Auch in Ole von Beusts Amtszeit. Früheren Geschädigten verweigert der Senat jegliche Aussicht auf Hilfe und Rehabilitierung.

Daß menschenverachtende Verhalten des UKEßs verwundert einen Historiker ebensowenig wie einen redlichen Juristen und eine redliche Juristin, gibt es doch weltweit eine einzigartige Erkrankung, die ausschließlich im UKE vorkommt und erstmals Anfang der 30-er Jahre auftrat: Die sog. "Eppendorfer Lordose", von der ausschließlich UKE-Heil-!kundler betroffen sind. Die sog. "Eppendorfer Lordose", nachzulesen in "Heilen und Vernichten im Mustergau Hamburg", ist ein typisches Rückenleiden von UKE-Ärzten, das von einer ständig gebückten Haltung herrührt, mit der UKE-Ärzte nach oben zu kriechen versuchen. Beständiges Kriechen fördert weder die wissenschaftliche Entwicklung, noch erweitert es den Horizont beim Neschen, sondern führt zu den typischen Verkrüppelungen an Medizynern, wie sie weltweit nur im UKE beobachtet wurden.

Mit den Worten eines Botanikers ausgedrückt: UKE-Ärzte sind wie Efeu, kriechend wachsen sie über sich selbst hinaus, da kann es schon mal vorkommen, daß Säuglingen und Kleinstkindern die Genitalien abgeschnitten werden, um in Hamburg beruflichen Erfolg zu haben.