Georg Klauda über Knut Werner-Rosen ("Netzwerk DSD/Intersexualität"), Psychologen als Windfahnen und "Serienverstümmlerin" Annette Grüters-Kieslich (Charité)
By seelenlos on Saturday, January 30 2010, 23:14 - Die Mediziner - Permalink
In einem >>> Vortrag vom 5.6.2002 an der Freien Universität Berlin zum Themenabend "Medizin und Verbrechen" im Rahmen der Reihe >>> "Beiträge zur Biotechnologie- und Medizinkritik" kritisierte Georg Klauda explizit den Berliner Psychotherapeuten und heutiges "Netzwerk DSD"-Mitglied Knut Werner-Rosen sowie die langjährige Chefin der Kinderendokrinologie in der Charité, Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich.
Knut Werner-Rosen fungiert seit längerem als öffentliches Aushängeschild des sog. "Berliner Modells", dass nebst der (offensichtlich nach wie vor als vorrangig betrachteten) endokrinologischen und chirurgischen "Betreuung" von Anfang an auch psychologischen Support für Eltern und zwischengeschlechtliche Kinder vorsieht – prinzipiell erstmal etwas Positives.
Dennoch geriet und gerät Knut Werner-Rosen immer wieder in die (berechtigte) Kritik von Zwittern und solidarischen Nicht-Zwittern, da auch er offensichtlich prinzipell zuerst mal auf seiner eigenen Seite steht und, wenn es aus der Perspektive seines Einkommens vorteilhafter erscheint, als Opportunist auch Zwangsoperationen befürwortet und mitträgt und sich so zum Mittäter macht.
Nachfolgend die Knut Werner-Rosen und Annette Grüters betreffenden Abschnitte aus Georg Klaudas auch sonst lesenswertem Vortrag:
[...] Als repräsentativ [für die Psychiatrisierung der Hermaphroditen] kann dabei auch das Auftreten des Psychotherapeuten Knut Werner-Rosen bei einem Fachgespräch der grünen Bundestagsfraktion zur "Situation intersexueller Menschen" gelten, das am 27. Februar diesen Jahres stattfand. Seit einigen Jahren arbeitet der Seelenklempner Werner-Rosen mit der Serienverstümmlerin Prof. Annette Grüters an der Virchow-Klinik [Charité] zusammen. Seine Aufgabe besteht darin, den Eltern des verstümmelten Kindes eine Gehirnwäsche zu verpassen: Sie sollen die Behandlung und das neue Geschlecht ihres Kindes unter keinen Umständen in Zweifel ziehen. Trotzdem interessierte sich Werner-Rosen auf dem Fachgespräch nicht im geringsten für die Frage, ob medizinische Eingriffe nun notwendig seien oder nicht. Vielmehr ging es ihm an diesem Tag allein darum, die psychotherapeutische Behandlung künftig regulär bei den Krankenkassen abrechnen zu können, ob mit oder ohne Verstümmelung.
Das Thema seines Vortrags "Kann die Gesellschaft Intersexualität verkraften?" begann er deshalb mit dem ungeheuerlichen Satz, das Verkraften beginne ja schon damit, dass er durch die Teilnahme an diesem Fachgespräch auf 300 Euro Honorar verzichte. Kein Zweifel: So jemand wie Werner-Rosen wird auch nach der Abschaffung der Zwangsverstümmelungen an Hermaphroditen sein Geschäft machen.
Verquere Verbindungen
Werner-Rosen steht dabei in Verbindung zu dem Studiengang Gender Studies an der Humboldt-Universität Berlin, an dessen Praxistag er den Studierenden sein Berufsfeld vorstellte. Unübersehbar gibt es auch sonst eine enge Zusammenarbeit zwischen den hauptamtlichen Gender-DekonstrukteurInnen in der Sexualmedizin und der nicht minder professionalisierten Variante derselben Spezies in den Kulturwissenschaften. Beide Sparten des Betriebs sind nicht nur in einem Studiengang vereinigt, sondern stützen sich auch inhaltlich gleichermaßen auf radikalkonstruktivistische Prämissen, nämlich auf die Behauptung, dass Menschen bei Geburt ein "unbeschriebenes Blatt" seien, denen man nach Belieben und chirurgischer Machbarkeit eine Männer- oder Frauenrolle zuweisen könne. [...]
Weitere von Georg Klauda im vorliegenden Vortrag angeschnittene Themen sind die entwürdigende Praxis der wiederholten medizinischen Zurschaustellung von Zwitterkindern inkl. Genitalaufnahmen; wie mit dem bundesfinanzierten "Netzwerk DSD/Intersexualität" der Bock zum Gärtner gemacht wurde, indem ausgerechnet die Zwangsoperateure & Co. zum Beurteilen (bzw. Vertuschen) der von ihnen angerichteten Schäden hinzugezogen wurden; das Positivbeispiel der geläuterten Medizinerin Prof. Ursula Kuhnle; das Negativbeispiel Heino Meyer-Bahlburg; die u.a. von Prof. Helmuth-Günther Dörr propagierten unethischen pränatalen Dexamethason-Therapien und ihre Nebenwirkungen; und "warum alle zuschauen, während in den Kliniken vergewaltigt, verstümmelt und gefoltert wird", u.a.m.
>>> Ganzer Vortrag "Krankheitsbilder" vom 05.06.2002
>>> Georg Klauda über Instrumentalisierung von Zwittern durch LGB(T)T
Comments
Da gab es mal einen Internisten an der Uniklinik Mainz, der hat geschieben, daß der Arzt nicht nur für den amtlichen Geschlechtseintrag bei Zwittern verantwortlich sei. Sondern auch für die "therapeutische Führung". Das ist schon etwas mehr als 50 Jahre her.
Später gab es mal einen Sexualpsychologen der was über "Transsexuelle" schrieb und wie man sich die vorzustellen hat.
Solche Beschreibungen könnten uns ja egal sein, aber er schrieb noch dazu: "Alle anderen sind Zwitter, die der Medizin gehören"
Wieder später gab es einige Zwitter, die nicht mehr der Medizin gehören wollten sondern sich selber.
Dann schrieb der gleiche Sexualpsychologe, er habe seine Meinung geändert und die Psychologie & Psychiatrie solle sich sich doch stärker um "die Intersexuellen" kümmern.
Das hat funktioniert: Die Psychologie, allen voran ein Institut für forensische Psychiatrie und Sexualforschung hat die Führung übernommen und die Medizin aus der Schußlinie genommen.
Vor kurzem hast Du, Seelenlos mal über ein heikles Thema geschrieben: Zwitter die hart getroffen hat und solche die es weniger hart getroffen hat. Die Zweiten sind sehr froh, daß die Psychologie so freundlich zu ihnen ist und haben gar nicht gemerkt daß sie benützt werden für die Zerschlagung einer autonomen Zwitterbewegung.
Da könnte man jetzt viel über Konditionierung und Behaviorismus reden. Aber David Reimer hatte ein besseres Wort für das was die Psychoklempner machen: "Gehirnwäsche"
Darüber zu philosphieren wie weit ich bei der Geburt ein "beschriebenes" oder "unbeschiebenes" Blatt war ist Zeitverschwendung. Man kann für die eine und für die andere Glaubensrichtung Beweise finden, je nach dem was jemand gerade beweisen will. Für solche Beweisführungen muß man nur immer etwas "vergessen", dann funktioniert das sehr gut.
Es sollte uns aber um die freie Entwicklung des Individuums gehen. Dafür brauchen wir nicht Theoretiker, die uns erforschen wollen und sich an ihren Theorien aufgeilen sondern uns selber. Wir haben mindestens genauso gute Köpfe wie die.
Wír müssen nur aufhören zu glauben dass wir immer einen großen Führer bräuchten der uns sagt wo es langgeht. Sowas geht immer schief. Ist historisch nachweisbar.
Wenn die Psychotiker sinnvolle Arbeit leisten wollen, dann sollen sie aufhören, Pauschaltheorien über Menschen zu erstellen und therapeutische Hilfestellung bei konkreten psychischen Problemen geben. Manche machen das.
Alle anderen sind Schrott die dem akademischen Mülleimer gehören.
"Alle anderen sind Zwitter, die der Medizin gehören!"
Dieses Zitat war ein Affront gegen die eigene Zunft und so ist es in der auch in den 70-er Jahren angekommen. Die, die sich diesen kritischen Worten angeschlossen haben, wurden aus der Kinder-KZ-Amblulanz von Karl Hein Schäfer und Rolf Peter Willig rausgeekelt.
Das oben genannte Zitat wurde bereits vor Jahren im alten und zwischenzeitlich absichtlich zerstörten Forum der xy-Frauen in genau dem gleichen und aus dem Kontext gerissenen Zusammenhang verbreitet. Nach einem offen gefahrenen Angriff gegen Herrn Prof. Sigusch hat sich dieser damals direkt an mich gewandt und mich darauf hingewiesen, daß ich irre. Er hat mir das Buch genannt, worin der Satz steht. Ich habe es komplett gelesen. Der Satz aus seinem Büchlein: "Geschlechtswechsel", das in den 70-er Jahren erschienen ist und dieser Satz war als Affront gegen die Verstümmlungsprofession gedacht und so kam er bei den Kollegen auch an. Seitdem hatten sich eine ganze Reihe von ehemals "lieben" Kollegen von Herrn Prof. Sigusch abgewandt. Er war der einzige Arzt! den ich in Hamburg für die Anhörung im sog. Gesundheitsausschuß vorgeschlagen habe. Leider konnte er nicht nach Hamburg kommen.
hi kwhal, schön, mal wieder was von dir zu lesen.
das von dir erwähnte netzwerkforum gibt's m.w.n. ja nur noch via archive.org, haben die vom netzwerk wohl kaum zufällig schon lange von ihrem server runtergenommen, nachdem es zuerst hiess, es werde nur eingefroren, bleibe aber als dokumentation bestehen. leider wurde von archive.org anscheinend nicht alles archiviert, die von dir erwähnten posts kann ich nirgends auftreiben, woher hast du diese? (dringend suchen würde ich übrigens u.a. auch den thread "Verschoben: Testosteron bei CAIS", falls du andere quellen wüsstest, gerne auch per mail an mich oder nella.)
ohne hier einhorn vorgreifen zu wollen, gemeint war oben m.e. allerdings das frühere (erste) xy-frauen forum, das bis ca. ende 2005 bestand, nicht das aktuell "zerschossene" (zweite bzw. nachfolgeforum, das ca. februar 2006 online ging ebenfalls anscheinend als folge eines hacks frühling 2009 das zeitliche segnete und nicht mehr eingesehen werden kann, obwohl die domain noch besteht). das erste habe ich persönlich nicht gekannt, und es ist m.w.n. nirgends mehr zugänglich (da ich allerdings nicht mal die url kenne, kann ich das auch nicht bei archive.org nachgucken), allerdings habe ich anderweitige hinweise, dass das sigusch-zitat tatsächlich dort schon behandelt wurde.
Wenn ich hier lese, dann komme ich mir vor wie eine Legende aus längst vergangenen Zeiten:). Aber ich lebe noch...
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Das Zitat hatte ich ins Netzwerkforum gestellt, wie kwhal richtig recheriert hat. Ich kann mich an die von kwhal geschilderten Reaktionen erinnern.
Gelesen haben es natürlich nicht nur Leute, die im Netzwerkforum lasen. Es wurde von der Mehrheit der Forumsmitglieder gar nicht beachtet.
Aber ist Sigusch ist kein Unbekannter, seine Bücher wurden und werden gelesen. Das bedeutet: Die meisten Leute, die den Satz kennen, haben ihn nicht vom Netzwerkforum.
Warum hatte ich diesen kleinen Nebensatz über die „Zwitter, die der Medizin gehören“ überhaupt beachtet und zitiert? Das Buch handelt von Transsexualität und der Satz stellt nur ein "Ausschlusskriterium" dar, das alle Psychologen und Psychiater betonen, wenn auch nicht mit dieser Wortwahl.
Aus der sexualpsychologischen Perspektive eher eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht viele Worte verliert. Manche sagen: Eine Gebetsmühle.
Die meisten Leser des Buches sind keine Zwitter, werden sich von der strittigen Bemerkung also nicht angesprochen sehen. Sie sind am Thema des Buches interessiert und legen diesen Nebensatz im Kopf ab, ohne darüber nachzudenken.
Meine Motive:
1: Die Wirkung auf Unbeteiligte
Der Psychiater und Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch ist ab etwa Mitte der 70er Jahre einem breiten Publikum bekannt, unter anderen den „SPIEGEL“-Lesern.
Er gehörte an der Uni Frankfurt lange Zeit zwei Fakultäten an: Der Medizin (als Facharzt für Psychiatrie) und den Gesellschaftswissenschaften.
Direktor des Frankfurter „Institutes für Sexualwissenschaft“, mit Masters, Money und Anderen Gründer der „International Academy for Sex Research (IASR)" und zeitweise Vorsitzender der DGfS.
Nicht die Sorte Forscher, der in irgendeinem Institut vor sich hin forscht und nur den Fachkollegen bekannt ist.
Er hat viel veröffentlicht zu allem, was mit „Sexualität“ zu tun hat, die alte 68er und die „neosexuelle Revolution“ und homo- cis- trans- und andere -sexualitäten unter gesellschaftlichen und psychologischen/psychiatrischen Aspekten.
Was eine so bekannte und international renommierte Persönlichkeit veröffentlicht, das zieht mehr Kreise als Veröffentlicher, die nur einem kleinen Fachpublikum bekannt sind.
Viele Studenten, auch der Gesellschaftswissenschaften und auch interessierte Laien schauen hin. Und nicht Wenige blicken zum Vorbild auf.
Wie damals bei Sigmund Freud.
Auch in einem kleinen Nebensatz wirkt die Macht der Worte, wenn er von einem Wortgewaltigen geschrieben wird. Und was in Nebensätzen gesagt wird, verfestigt sich mehr als die Hauptaussagen: Eben weil es nicht diskutiert wird. Darin liegt die Macht der kleinen Nebensätze über den Geist der Menschen.
2: Meine Erfahrung:
Bei einem Kinderarzt, der nicht nur untersuchte, sondern auch viele Fragen stellte und auf meine Fragen keine Antwort hatte
noch mehr am am Gesundheitsamt, wo zwei Untersucher noch nicht mal einen freundlichen Ton für angebracht hielten, sondern die ganze Zeit über meinen Körper sprachen ohne ein einziger Wort mit mir zu reden. Der Stempel auf Busen, Unterbauch und Genitalien: "Eigentum der BRD" war nicht sichtbar, aber spürbar.
Eine weitere Erfahrung an der medizinischen Klinik Tübingen, im Erleben etwa zwischen Gesundheizamt und Kinderarzt und was mit den Untersuchungsbefunden passierte, bieb für mich ebenso unklar.
Und später an der endokrinolgischen Abteilung der LMU-Klinik in München, die der Meinung war, dass die Untersuchungsbefunde mich nichts angingen
Überall dort habe ich die Erfahrung gemacht: „Die sehen mich genauso wie ein Meerschwein oder eine Ratte, die dem Institit gehört und nicht sich selber“.
Ich habe keinen Anlass zu der Vermutung, dass es irgendwo weiter nördlich anders verlaufen wäre. Denn die tiefe Kluft zwischen den wohlgesetzten, glatten Worten in Veröffentlichungen und der eigenen Erfahrung habe auch damals schon erfahren.
Betroffene schreien auf, wenn eine Bemerkung in ihre Wunden fällt, auch in einem Nebensatz.
"Gala Herbst" zweifelte das Zitat an und ich reagierte darauf. Ohne den Zweifel von "Gala Herbst" hätte die Moderation das wohl gar nicht kommentiert und es wäre schnell vergessen worden.
Ich habe schon öfter auf die kleinen Nebenbemekungen, die bestimmte Aussagen transportieren, aufmerksam gemacht. Die unscheinbaren Botschaften ín der "Botschaft", die immer wirken, weil man sie kaum bewusst wahrnimmt.
Manchmal schaut jemand hin, wenn ich es sage. Das ist auch meine Absicht.
Den Blick zu schärfen für die kleinen Botschaften in der Botschaft halte ich für wichtig, denn das kleine Virus bewirkt mehr als die dicke Zecke und es benützt verschiedene Transportmittel.
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@kwhal: - “Wenn Sigusch sich an "claudia" gewandt hätte, daß sie sich irre, was ein wenig plausibler wäre, dann hätte "claudia" das doch wohl mitgeteilt.”
Hätte ich, ja. Er hat nicht. Ich gehe davon davon aus, dass meine Äusserungen in einem Internetforum für “Grossmeister der Wissenschaft” irrelevant sind. Selbst wenn sie wirklich mal irgendwas von mir lesen würden.
Wenn Sigusch später erklärte, er habe das nicht so gemeint, wie es bei Lesern ankam:
Das ist ja kein unbekannter Vorgang. Bei Politikern erleben wir ja häufig, dass dem gesagten Gedanken die „political correctness“ nachgeschoben wird, wenn jemand was gemerkt hat.
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Die Person ist mir wurscht, es geht um die Aussagen in Veröffentlichungen.
Aber wenn es denn doch immer wieder um die „Gutheit“ oder „Bosheit“ von Personen gehen soll, dann eben noch Teil zwei dieses Kommentares:
Wenn jemand meint: „Alle anderen sind Zwitter, mit denen wir uns hier nicht befassen“, dann kann er das ja so sagen. Damit kann die Meinungsbildung über das Ausgeschlossene offen bleiben und man könnte eher versuchen, den offen gebliebenen Fragen nach praktischen Abläufen nachzugehen.
Und, um die Andeutung von Einhorn nicht auszulassen:
Wenn Sigusch sich jemals gegen autoritäre Geschlechtszuweisungen ausgesprochen hätte, dann wäre uns das sicher nicht verborgen geblieben.
Er hätte dabei in seinem ureigensten Fachgebiet bleiben können, zum Beispiel mit dem Thema: „Entwicklung der Sexualität nach medizinischer Geschlechtszuweisung“. Natürlich hätte jedes Mitglied der „International Academy for Sex Research“ ausser Money auch in diese Richtung forschen können. Auch das Frankfurter Institut und die DGfS hatten seit ihrer Gründung keinen objektiven Grund, das Thema "Zwitter" aus ihren Aktivitäten auszusparen. Man hätte dann nicht 2003 ganz schnell aus der Genderforschung stammende Fragebögen mit ein paar Behandlungsfragen zusammenkoppeln und das "Intersex-Studie" nennen müssen. Mit einem Ergebnis, das Erfahrungsexperten zuvor schon mal besser erklären konnten.
Wer hat den Stein ins Rollen gebracht?
1993 wurde die ISNA gegründet.
1998 haben zwei deutsche Zwitter die AGGPG gegründet und die Seite "postgender" ins Internet gestellt.
Danach haben sich akademische Experten der Sache angenommen, um wieder in den Griff zu bekommen, was Erfahrungsexperten da angezettelt hatten.
Signale sind von dort nie ausgegangen, nur Reaktionen auf das, was man nicht mehr länger verschweigen konnte. Und immer nur darauf und nie auf den Gesamtkomplex.
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@Einhorn: "Dieses Zitat war ein Affront gegen die eigene Zunft und so ist es in der auch in den 70-er Jahren angekommen."
Einen Kollegenstreit in den 70er Jahren könnte dieser Aufsatz ausgelöst haben:
... Volkmar Sigusch
... Medizinische Experimente am Menschen
... Das Beispiel Psychochirurgie
... 1977 Jahrbuch für kritische Medizin, Band 2"
ausgelöst haben. Psychochirurgie (z.B. die Versuche, Homosexualität mittels Lobotomie zu „heilen“) gehörte zu seinem Fachgebiet als Psychiater und es wird sicher nicht ausgebleiben sein, dass manche seiner älteren Fachkollegen entsetzt waren über die Wortwahl des neuen Sterns am Himmel der sexology. Der Begriff „Experimente“ erfüllt ja den Tatbestand der Nestbeschmutzung.
Man kann ja leicht mal was verwechseln im Gewühle der Gefühle…
Das würde keinen Antagonismus zwischen uns begründen.
von Knut Werner-Rosen existiert folgendes Papier:
http://www.ethikrat.org/dateien/pdf...
Darin heißt es:
"Zwingende medizinische Indikationen sehen wir ausschließlich bei folgenden Befunden:
1. Verschlüsse im harnableitenden System; sie erfordern operative Eingriffe
2. Salzverlustsyndrome beim Adrenogenitalen Syndrom (AGS) und der damit zusammenhängenden hormonellen Ersatztherapien (keine Operationen).
Bei allen anderen Fällen nicht."
Er sagt hier also, dass die Genitaloperationen und Gonadektomien nicht zwingend notwendig sind, was im Klartext bedeutet, dass dem Kind kein Schaden entsteht, wenn sie unterlassen werden.
Damit entzieht er diesen Eingriffen die Legitimation.
Im folgenden wird er noch deutlicher:
"Das heißt im Hinblick auf medizinische Indikationen:
Als erste Präferenz muss den Eltern der Aufschub von prognostisch unsicheren Maßnahmen bis zur Entscheidungsreife des Kindes vermittelt werden."
"Der therapeutische Behandlungsschwerpunkt bei DSD hat sich also zu verschieben: weg von der Medizin hin zu psychosozialen Angeboten."
Das ist in meinen Augen eine klare Absage an die frühkindlichen Genital-Ops und weiterer somatischer nicht zwingend notwendiger Eingriffe.
Insofern bin ich jetzt etwas verwundert über die Ausführungen von Klauda.