Hamburg 21.4.10: Zwitter als Kanonenfutter für die Queer Theory ...

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Solidarität mit Zwittern statt Vereinnahmung"Auch wenn [sie] die besten Absichten hegen, untergraben fehlendes Bewusstsein für und die fehlende Beachtung der Realitäten von Intersexuellen die adäquate Darstellung des Themas. Dabei werden unbeabsichtigt die Nicht-Sichtbarkeit und die Objektivierung der Intersexuellen perpetuiert." (Emi Koyama / Lisa Weasel)

An der Universität Hamburg findet am kommenden Mittwoch um 19h mal wieder ein Zwitter vereinnahmender Vortrag statt (zumindest lässt die >>> offizielle Ankündigung deutlich darauf schliessen). Referentin ist Fabienne Imlinger, Promovendin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Beides sind Institutionen, an denen regelmässig wehrlose Zwitterkinder genitalverstümmelt werden.

Meine 2 Cent:

Wer die Leiden der Zwitter aufs Tapet bringt, nur um sie als Kanonenfutter zur "Dekonstruktion von Geschlecht" zu benutzen oder zur Kritik an "hegemonialen Strategien", und nicht gleichzeitig zumindest konkrete und gewichtige Beiträge leistet zum Kampf der Zwangsoperierten um Beendigung der auch vor euren eigenen Haustüren nach wie vor täglich begangenen kosmetischen Genitalverstümmelungen an Zwittern (allein in Deutschland wird JEDEN TAG mindestens ein wehrloses Zwitterkind genital zwangsoperiert – auch am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, auch an der Kinderchirurgischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München!) bzw. nicht konkret seinen Teil dazu beiträgt, die Zwangsoperateure endlich zur Rechenschaft zu ziehen, ist einE HeuchlerIn und macht sich zum/zur MittäterIn.

Zwitter und progressive LGB(T)s kritisieren diese Vereinnahmung schon lange.

Informiert euch und macht es künftig besser!

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

Comments

1. On Tuesday, April 20 2010, 16:27 by alba

ich habe bereits von verschiedenen seiten gehört, das die referentin scheint's nicht besonders sensibel oder auch nur informiert mit dem thema umgeht.
es ist nicht zu verkennen, was für ein hype gerade das thema "intersexualität" in der wissenschaft ist; leider nur allzu selten wird diese reflektiert und sensibel angegangen, etwa unter einbezug der personen, um die sich die ach so aktuelle forschung dreht ...

in voller solidarität, alba