"Intersexualität: Einfach anders oder behandlungsbedürftig?" - Bayern 2, 16.2.12 + online

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Gratuliere, es ist sein Zwitter!

Der Bayerische Rundfunk macht es vor: >>> Gelungener Beitrag von Andrea Henze (Redaktion: Susanne Poelchau), auch zum >>> online nachhören oder >>> mit Rechtsklick herunterladen.

Für einmal ein Beitrag (fast) ohne Identitätskram, Genderkacke und Personenstandsblabla, dafür aber mit viel Klartext über die Folgen kosmetischer Genitaloperationen an Kindern, und warum das Recht der Kinder auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung unbedingt Vorrang haben muss vor den Wünschen von oft mehr auf das eigenes (Selbst-)Ansehen als auf das Wohl ihrer Kinder bedachten Eltern und erst recht vor den eigennützigen Behandlungsgelüsten von Medizynern. Dafür allen Beteiligten ein ganz herzliches Danke!

Und ein Beitrag, der verdeutlicht, weshalb dieses Thema bei "wertkonservativen" BürgerInnen und Institutionen viel besser aufgehoben ist als bei "GeschlechterpolitikerInnen", die das Leid der Zwangsoperierten Mal für Mal nur missbrauchen, um ihre eigenen (Trans-)Gender-Partikularinteressen zu propagieren – während sie gleichzeitig tatenlos zuschauen, wie täglich weitere wehrlose Kinder medizinisch nicht notwendigen, verstümmelnden Genitaloperationen zum Opfer fallen.

Im Beitrag kommen u.a. zu Wort Andrea Wilhelm, die Mutter der unversehrt aufwachsenden Inge, auf der Internetseite zur Sendung transkribiert ist von ihr folgendes Highlight: "Kinder finden immer Dinge, mit denen sie andere Kinder hänseln können, selbst wenn überhaupt kein Grund vorhanden ist. Und ich glaube, davor man kann sein Kind nicht zu 100 Prozent schützen. Man kann sein Kind aber so weit zu stärken, dass es genug Selbstvertrauen hat. Dass es sich davon nicht allzu sehr beeindrucken lässt. Dass es sich nicht kleiner fühlt deswegen." 

Von Lucie Veith gibt es ein konkretes Statement über die Folgen von medizinisch nicht notwendigen Kastrationen (ebenfalls als Transkript auf der Internetseite).

Auch von Hertha Richter-Appelt redet deutlich mehr Klartext über die Folgen kosmetischer Genitaloperationen an Kindern als in sonstigen Medienauftritten, bemerkenswert weiterhin ihre Erklärung, warum Eltern oft blind sind für das Wohl ihres Kindes und stattdessen den Zwangsoperateuren so leicht zum Opfer fallen: Weil die Geburt eines "intersexuellen" Kindes für Eltern oft eine "narzisstische Kränkung" bedeutet.

Von Seiten der Genitalabschneider kommt u.a. der Endokrinologe Heiko Krude von der Berliner Charité zu Wort, wenn auch einiges zurückhaltender als auch schon, obwohl er letzlich zugibt, dass an der Charité "AGS-Mädchen" praktisch unverändert kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter unterworfen werden.

Meine 2 Cent: Alles in allem gelungene und empfehlenswerte 22-minütige Sendung, die sich mit Klartext und klugen Argumenten für die elementaren Grundrechte der betroffenen Kinder stark macht, und von der sich noch so manche eigennützige politische VeriennahmerInnen ruhig mal ne fette Scheibe abschneiden könnten – täte bestimmt auch deren Gewissen gut ...

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