«In Frankreich gibt es kein Gesetz, das Intersex-Kinder vor den täglichen Verstümmelungen schützen würde» - Vincent Guillot

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Intersex-Menschenrechtsverteidiger, 57. Session des UN-Ausschusses gegen Folter:
Daniela Truffer (StopIGM.org), Vincent Guillot (France), Markus Bauer (StopIGM.org)
im Palais Wilson vor dem NGO-Meeting mit dem Ausschuss, Genf 18.04.2016

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IGM = Folter, NICHT 'Diskiminierung' oder 'Geschlechtsidentität' Frankreich wird aktuell vom UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) u.a. auf Intersex-Genitalverstümmelungen geprüft. Die öffentlichen Sitzungen gibt's auf treatybodywebcast.org.
StopIGM.org berichete LIVE aus dem Palais Wilson, und bereitet >>> inoffizielle Transkipte und Übersetzungen (en/fr) der Fragen und Antworten zu Intersex vor.
Eine hoffentlich weitere strenge Rüge an Frankreich wegen IGM wird auf ca. Freitag der 13. Mai erwartet.

Nachfolgend eine inoffizielle deutsche Übersetzung des letzten Teils des persönlichen Zeugnisses von Vincent Guillot während dem geschlossenen NGO-Meeting mit dem Ausschuss gegen Folter (CAT), Palais Wilson 18.04.2016, 17-18h:

«Seit mehr als zehn Jahren setze ich mich dafür ein, dass Intersex-Kinder nicht mehr länger so leiden sollen wie ich, aber PolitikerInnen und ÄrztInnen weigern sich zuzuhören. 

Letzten November hatte ich zum Beispiel den Ministerien für Justiz und Gesundheit einen Brief geschrieben, aber keine Antworten erhalten.

Erst nachdem Frankreich vom UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes gerügt wurde, antwortete mir die öffentliche Krankenversicherung, die Praxis sei, ich zitiere, “gerechtfertigt, da durch die Akteure im Gesundheitswesen gebilligt”.

Im Senat kündigte die Regierung weiter an, sich auf Zivilstands- und Geschlechtsidentitätsfragen beschränken zu wollen, welche für Intersex-Kinder marginal sind.

Ich warte nach wie vor auf eine Antwort des Ministeriums für Justiz betreffend der Genitalverstümmelungen.

Bis heute gibt es in Frankreich kein Gesetz, das Intersex-Kinder vor den täglichen Verstümmelungen schützen würde.

Ich appelliere an den Ausschuss, Frankreich zu verpflichten, “wirksame gesetzgeberische, verwaltungsmässige, gerichtliche oder sonstige Massnahmen” [Art. 2 CAT] zu ergreifen, um Intersex-Kinder zu schützen.

Danke.»

>>> UN-Ausschuss gegen Folter befragt Frankreich zu IGM-Praktiken!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen in Frankreich: Bericht an UN-CAT

Intersex Genital Mutilations in France: CAT NGO Report 
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
IGM – Most Common Forms  What is Intersex?  How Common are IGMs?
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>>  Download (PDF 3.71 MB)

>>> IGM = "Schädliche Praxis" + "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss CRC rügt Frankreich
>>> Frankreich: IGM-TäterInnen "am besten geeignet Kinderrechte zu garantieren"?!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) kritisiert IGM-Straflosigkeit in Deutschland
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)