Studie zur Situation Intersexueller beweist: Mediziner scheitern
By nella on Thursday, November 8 2007, 22:47 - Die Mediziner - Permalink
Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!
Der Artikel in der TAZ vom 6. November 2007 (Kommentare nicht vergessen!) berichtet über die Ergebnisse der Hamburger Studie und zeigt wieder einmal:
Obwohl die Ergebnisse der Studie beweisen, dass die Medizin "mit ihrem Versuch,
per Skalpell ein gesellschaftliches Problem zu lösen" gescheitert ist, findet
kein wirkliches Umdenken statt. Prof. Hiort spricht von einem "Dilemma der
Pädiatrie, aus dem es kein Entkommen gibt", nämlich, dass "Erwachsene über die
Behandlung von Kindern entscheiden". Ich habe Mitleid mit den armen
Erwachsenen/Mediziner, die weiterhin >>> Operationen (PDF 1.3mb
– WARNUNG!) an Intersexuellen vornehmen "müssen"!
Es geht also wieder einmal nicht um die Perspektive der intersexuellen Kinder,
vielmehr wird ihnen die Fähigkeit zur selbstbestimmten Entscheidung von
vornherein abgesprochen. Zudem bezweifelt Prof. Hiort, "dass die Aktivisten,
die ihre traumatischen Erfahrungen vor bis zu dreißig Jahren gemacht haben, für
jene sprechen können, die heute mit nicht eindeutigem Genitale geboren und
behandelt werden".
Wie gehabt heisst es also für die Mediziner weiterhin: Erwachsene
Nicht-Intersexuelle entscheiden über Körper und Geist von intersexuellen
Kindern. Und intersexuelle Erwachsene sollen gefälligst die Klappe halten! Denn
diese sind vorsintflutliche Radaumacher, die aus einer Zeit stammen, wo die
Ärzte noch ganz böse waren, was ja heute nicht mehr der Fall ist.
Das hatten wir doch schon:
"Macht wird nicht gerne aus der Hand gegeben – schon gar nicht in Kinderhände"
...
Nachtrag: Inzwischen berichtete auch die Springer-Zeitschrift
"Gynäkologische Endokrinologie" 04/2007: "Die
Behandlungsunzufriedenheit von Intersexuellen ist nach der Hamburger
Intersex-Studie eklatant hoch."