2. Offener Brief an "Pink Apple"

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2 .  O F F E N E R   B R I E F

der schweizerischen Selbsthilfegruppe
zwischengeschlecht.org

an das

Schwullesbische Filmfestival PINK APPLE


Liebe [...]
Liebe Pink Apples

Nochmals danke für eure Antwort vom 18.4. Wie ich euch schon am 22.4. schrieb, komme ich gerne an die Diskussion am 4.5., und es tut mir leid, wenn ich euch mit meinem offenen Brief vor den Kopf gestossen habe. Mein Ziel ist es wie gesagt, für die angesprochene Problematik mit euch zusammen eine transparente, konstruktive Lösung zu finden, die den berechtigten Anliegen aller Gruppen Rechnung trägt und nicht in der Öffentlichkeit ein falsches Bild erzeugt, das uns Zwitter einmal mehr ausblendet und unsichtbar macht.

Gerne möchte ich im Folgenden inhaltlich auf eure Mail vom 18.4. eingehen:

Entgegen eurer Darstellung habt ihr nicht seit dem 3.3. nichts mehr von mir gehört, sondern am 11.3. hatte ich euch nochmals per Mail auf die Widersprüche in euren Aussagen aufmerksam gemacht. Leider habe ich darauf von euch nichts mehr vernommen, weshalb ich in der Folge am 16.4. den offenen Brief schrieb.

Leider vermisse ich auch in eurer jetzigen Antwort nach wie vor eine inhaltliche, konkrete Stellungnahme zu meinem Anliegen: Weder habt ihr dazu Stellung genommen, ob das Zwittersymbol eurer Meinung nach auch für Transgender gilt, noch habt ihr Bereitschaft signalisiert, grundlegend darüber nachzudenken, ob eure Verwendung des Zwittersymbols überhaupt korrekt ist, und eine eventuell irrtümliche Verwendung zu korrigieren. Ich bitte euch deshalb erneut inständig, dies so rasch wie möglich nachzuholen.

Dies umso mehr, da eure undifferenzierte Verwendung des Zwittersymbols für "Transgender" aus unserer Sicht höchst problematisch ist und dazu geeignet, uns "Inters**uellen" erheblichen Schaden und Leid zuzufügen, indem unter Ausblendung der für die Betroffenen erstrangigen Problematik der klar menschenrechtswidrigen Zwangsoperationen unser Zwitterdasein kurzerhand auf die "(Trans-)Genderfrage" reduziert wird.

So sehr wir euch wie erwähnt dankbar sind, dass ihr Filmen wie "Die Katze wäre eher ein Vogel" und "XXY"   eine Plattform bietet: Durch die erwähnte, undifferenzierte Vermischung von Begriffen und Symbolen tragt ihr letztlich bei zur Tabuisierung und Unsichtbarmachung von "Inters**uellen" in der öffentlichen Wahrnehmung, die wiederum massgeblich dazu beiträgt, dass diese menschenrechtswidrigen "Behandlungen" weiterhin andauern.

Dies ist ein grundsätzliches Problem, dem man mit einer halbstündigen Diskussion zum Film vom nächsten Sonntag meines Erachtens nicht wirklich gerecht werden kann. Ich möchte euch deshalb erneut inständig bitten, es so rasch als möglich grundsätzlich inhaltlich anzugehen. Damit künftig alle Betroffenen mit ungetrübter Freude bei Pink Apple mit dabei sein können.

Herzlichen Dank!


Nella



Fortsetzung:

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