Peinlich: taz will über Intersex-Proteste berichten, schreibt aber durchgehend "Transsexuelle" --> Nachtrag 2

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>>> Nachträge 1+2 (siehe unten)     >>> Info + Proteste Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.1

Kann ein Zwitter Sünde sein?

Interview von Judyta Smykowski in der gedruckten taz Nord mit yours truly a.k.a. Markus Bauer über die >>> Intersex-Proteste in Hamburg. (Ausser dass in der taz durchgehend "Trans" steht.)

Für den guten Willen sag ich mal Danke.

Ansonsten sag ich vorerst mal einfach nix dazu, ausser: "Woher nur könnte diese typische Wahrnehmungsverschiebung bloss kommen?"

Nachtrag 1: Hab Autorin und Redaktion um ne Stellungnahme angemailt.

Nachtrag 2: Von der Redaktion erreichte Zwischengeschlecht.org am Montag 17.9.12 ein Entschuldigungsmail:

Tut uns sehr leid, dass das passiert ist. Die zuständige Redakteurin hat bei der Betreuung des Textes geschlafen. Es wird ihr nicht nochmal passieren.

Wie weiter im Mail versprochen erschien in der heutigen gedruckten Ausgabe eine (klitzekleine) Berichtigung in der Rubrik "In aller Kürze" (S. 24):

In unserem Interview mit Markus Bauer in der Wochenendausgabe ist uns ein Fehler unterlaufen: Herr Bauer sprach nicht von Transsexuellen, sondern von Intersexuellen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

In der Onlineversion des Artikels steht allerdings nach wie vor durchgehend "Transsexuelle". Wir bleiben dran ...

>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen" 

Comments

1. On Sunday, September 16 2012, 03:50 by seelenlos

ich habe inzwischen autorin und redaktion mal um ne stellungnahme angefragt, die ich untenstehen dokumentiere. fortsetzung folgt ...

Subject: fettnapf ahoi / gegendarstellung
From: seelenlos_at_zwischengeschlecht.info
Date: Sun, September 16, 2012 01:18
To: "Judyta Smykowski" <smykowski_at_taz.de>, redaktion_at_taz-hamburg.de
Cc: info_at_zwischengeschlecht.org

hallo frau smykowski
hallo redaktion taz hamburg

erstmal danke, dass sie über die intersex-proteste dieses wochenende informieren wollten.

leider wurde ich jedoch heute verschiedentlich kopfschüttelnd auf mein interview in der taz s. 48 ("heute in hamburg") angesprochen. die meisten bedauerten, wie intersexe einmal mehr unsichtbar gemacht und zum verschwinden gebracht wurden, und dass die richtung der verwechslung doch mal wieder typisch sei.

könnten sie mir bitte erklären, wie es dazu kommen konnte, dass in der redaktion offenbar niemand bemerkte, dass intersexe und transsexuelle weder austauschbar sind noch dieselben kämpfe führen?

speziell würde mich zudem interessieren, wie

a) der entstandene schaden gütlich wieder behoben werden könnte, und

b) wie die taz sicherstellen will, dass sich derlei künftig nicht wiederholt.

(das thema wird ja aktuell immer mal wieder anstehen; gerade laufen z.b. von studierenden bestrebungen an, an der uni eine historische aufarbeitung der intersex-"klitorisamputationen" etc. voranzutreiben.)

freundliche grüße

markus bauer / zwischengeschlecht.org