Intersex-Genitalverstümmler Markus Bettendorf (Uni-Kinderklinik Heidelberg, "DGE", "DGKED"): "Frühzeitige operative Korrektur des intersexuellen Genitales unter Berücksichtigung kosmetischer Aspekte bis zum Ende des 2. Lebensjahrs"

Protest + Offener Brief Universitäts-Kinderklinik Heidelberg, 08.03.2012

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Zwischengeschlecht.org on FacebookDer Pädiater und Kinderendokrinologe Prof. Dr. med. Markus Bettendorf, Oberarzt in der "Klinik Kinderheilkunde I" im "Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin" (siehe Foto) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und "aktives Mitglied" der "Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)" und der "Deutschen Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie (DGKED)" = Nachfolgeorganisation der "APE"nicht zu verwechseln mit dem nachnamensgleichen Pädo-Verstümmler Gerhard Bettendorf (1926-2009), seinerzeit "DGE"-Präsident und Kinderendokrinologe am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) – gehört leider zu den wohl unverbesserlichen GenitalabschneiderInnen.

Denn Prof. Dr. Markus Bettendorf propagiert anscheinend unbeirrbar wieder und wieder kosmetische Genitaloperationen, ausdrücklich medizinisch nicht notwendige Kastrationen und experimentelle pränatale Dexamethason-"Therapien" an wehrlosen "abnormalen" Kindern mit "intersexuellem Genitale" inkl. "Hypospadie" – obwohl Überlebende seit Jahrzehnten gegen solche menschenrechtswidrigen Praktiken protestieren, und Menschenrechtsorgansiationen inkl. der UN-Sonderberichtetstatter über Folter diese verurteilen.

Beispiel 1:
Markus Bettendorf: "Adrenogenitales Syndrom lebenslang behandeln", Ärztliche Praxis Gynäkologie 2/2007, S. 32-34.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "operative Korrekturen beim intersexuellen Genitale bis zum Ende des zweiten Lebensjahres" und experimentelle Pränatal-"Therapien":

"Beim klassischen AGS fallen weibliche Neugeborene bei der Geburt durch die Virilisierung des äußeren Genitale auf. Das klinische Spektrum dieses Pseudohermaphroditismus femininus (Einteilung nach Prader in fünf Stadien) reicht von Klitorishypertrophie bis zur kompletten Virilisierung mit penisartig vergrösserter Klitoris." (S. 32)

"Bei den seltenen AGS-Formen mit verminderter Androgensynthese ist das Genital der Mädchen norml weiblich und bei den Jungen untervirilisiert (Hypospadie oder intersexuell) oder feminisiert (Pseudohermaphroditismus masculinus)." (S. 33)

"Beim klassischen 21-Hydroxylase-Mangel kann eine pränatale Behandlung (Dexamethason 3x0,5mg/die) die intrauterine Virilisierung verhindern. Der Behandlungsbeginn sollte vor der sechsten Schwangerschaftswoche liegen. Die Diagnose wird in der zehnten Schwangerschaftswoche durch DNA-Analyse der Chorionzotten gesichert. Beim weiblichen Fetus wird dann die Behandlung bis zur Geburt fortgesetzt, wenn eine homozygote, klassische Mtation des 21-Hydroxylase-Gens vorliegt. Dagegen kann beim männlichen Fetus und beim Fetus mit heterozygoter Mutation die Therapie beendet werden." (S. 34)

"Die operative Korrektur des intersexuellen Genitale wird unter Berücksichtigung funktioneller Aspekte (Klitorisreduktionsplastik, Miktion) und kosmetischer Aspekte bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs angestrebt. Im Pubertätsalter kann ein Zweiteingriff (Vaginal-Erweiterungsplastik) erforderlich sein." (S. 34)

Beispiel 2:
Markus Bettendorf / Jürgen Grulich-Henn: "Endokrinologie und Diabetologie", in: Ertan Mayatepek (Hg.), Pädiatrie, München 2007, S. 243-299.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (wiederum unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader, vgl. Bild) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "frühzeitige operative Korrektur des äußeren Genitales (2. Lebensjahr)" und Kastration ("Gonadektomie"):

9.6.3 Störungen der sexuellen Differenzierung

Definition Defekte der sexuellen Entwicklung sind die Folgen einer Störung der Geschlechtsdeterminierung oder der Geschlechtsdifferenzierung. [...] Eine abweichende Entwicklung des äußeren Genitales von einem eindeutig männlichen oder weiblichen Phänotyp besteht unabhängig vom zugrundeliegenden Chromosomensatz. Die Leitsymptome sind Klitorishypertrophie, Sinus urogenitalis, partielle labiale Fusion, Mikropenis, Hypospadie, Scrotum bipartum und nicht deszendierte Testes.

Atiologie Entsprechend dem Chromosomenbefund unterscheidet man folgende Erscheinungsbilder (Tab. 9.21)
   Pseudohermaphroditismus femininus (PHF): [...] das äußere Genitale ist virlisiert oder zwittrig. [...]
   Pseudohermaphroditismus masculinus (PHM): [...] das äußere Genitale ist unvollständig virlisiert, zwittrig oder weiblich.
   Hermaphroditismus verus: [...] das äußere Genitale ist männlich, weiblich oder zwittrig.
(S. 284-285)

Therapie:
Postnatal müssen eine rasche Festlegung des Geschlechts erfolgen und eine frühzeitige Korrektur des äußeren Genitales (2. Lebensjahr) angestrebt werden. [...] Bei [...] Testosteronbiosynthesedefekten und partieller Androgenresistenz (bei weiblichem Phänotyp Virilisierung in der Pubertät) ist eine Gonadektomie indiziert.

Zusammenfassung:
Störungen der sexuellen Differenzierung
stellen einen Notfall im Neugeborenenalter dar! Geschlechtszuordnung nach Evaluierung des chromosomalen Geschlechts, des gonadalen Geschlechts und des somatischen Geschlechts (inneres und äußeres Genitale).
(S. 287)

Beispiel 3:
Udo Wendel / Martin Lindner / Markus Bettendorf: Neugeborenen-Screening in Deutschland. Positiver Screeningbefund – was ist zu tun?, Stuttgart 2009, verfasst im Rahmen von METABNET (Netzwerk für im Neugeborenenscreening erfassbare genetische Stoffwechselstörungen), © 2009 by Milupa GmbH.
Prof. Dr. med. Bettendorf propagiert darin (erneut unter Rückgriff auf Prof. Dr. Andrea Prader) vorbehaltslos u.a. menschenrechtswidrige, medizinisch nicht notwendige "operative Korrekturen des äußeren Genitales in den ersten beiden Lebensjahren":

2. Adrenogenitales Syndrom (AGS) (OMIM #201910)

Symptomatik

Beim klassischen AGS hat die vermehrte Androgenbildung bei Mädchen bereits in utero eine Virilisierung des äußeren Genitales herbeigeführt (alle Praderstadien!). (S. 18)

Maßnahmen

Therapie
[...] Die operative Korrektur des äußeren Genitales bei Mädchen erfolgt in den ersten beiden Lebensjahren.
(S. 18-19)

Meine 2 Cent: Weiterer Kommentar überflüssig ...

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

 

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg 2014 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte
>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report an das UN-Kinderrechtekomitee (CRC) (englisch)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>>
Table of Contents

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> UN-Auschuss gegen Folter fordert Entschädigung für IGMs
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 

>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 
>>> WHO, UNICEF, etc. fordern Wiedergutmachung für Intersex-Verstümmelungen
>>> UN-Behindertenrechtsausschuss fordert IGM-Statistiken und konkrete Schritte
>>> GMFK 2014: 24. Gleichstellungsministerkonferenz fordert IGM-Verbot!

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloss auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Comments

1. On Wednesday, April 3 2013, 13:14 by Sabrina Schwanczar

Mir dreht es jedes Mal den Magen um, wenn ich lese, wie diese Leute schwere irreversible Behandlungen propagieren und umsetzen, ohne dass es dafür eine medizinische Grundlage gibt.

Wo bleiben die Aufsichtsbehörden ?
Wo bleibt der Rechtsstaat ?