Dokumentation: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Baden-Württemberg

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>>> "IGM und Aktionsplan BW"  Rundmail von Zwischengeschlecht.org vom 11.02.2014 

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>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB) inkl. einem Überblick zu den verschiedenen Formen von IGM, einem historischen Abriss zu IGM & Widerstand, einem Nachweis von Kliniken in BW, die IGM praktizieren, und einer kritischen Würdigung des gegenwärtigen Aktionsplans "Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg" und der Tätigkeit des "Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg".

Mit Dank ans Frauenprojektehaus Tübingen, dessen Einladung die Erstellung der Dokumentation ermöglichte!

Nachfolgend das Inhaltsverzeichnis:

INHALT
Titel . . . . 1
Inhaltsverzeichnis und Triggerhinweis . . . . 2
Zwischengeschlecht.org: Wer wir sind, was wir tun . . . . 3
Was ist Intersex? . . . . 4
     “Uneindeutiges” Genital: “Praderstufen” . . . . 5
     Alle Menschen waren ursprünglich Zwitter . . . . 6
     “Die Intersexuellen” gibt es nicht . . . . 7
     Wie häufig ist Intersex? . . . . 8
     Bis heute werden 90% der Betroffenen genitalverstümmelt . . . . 9
Was sind Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)? . . . . 10
     IGM 1: “vermännlichende Genitalkorrekturen” . . . . 11
     IGM 2: “verweiblichende Genitalkorrekturen” . . . . 16
     IGM 3: Kastration + körperfremde Hormone . . . . 21
     Medizinische Zurschaustellungen . . . . 22
IGM & Widerstand: Historischer Überblick . . . . 23
     19. Jh: Kosmetische Klitorisamputationen an Mädchen . . . . 23
     Der Begriff “Intersex” . . . . 24
     NS-Diagnose “Intersexuelle Konstitution” . . . . 25
     1900–1945: Grundlagenforschung zur Auslöschung . . . . 26
     NS: Zwitter = biologisch minderwertig . . . . 26
     1945–heute: Medizinische Auslöschung . . . . 28
     Baltimore 1950: Beginn der systematischen Auslöschung . . . . 29
     Andrea Prader . . . . 30
     Jürgen Bierich (Tübingen): Klitorisamputationen . . . . 32
     1993–heute: Widerstand der Betroffenen . . . . 35
     2003: UN und Europarat fordern IGM-Verbot . . . . 37
IGM als “Rohmaterial” für Forschung und Politik . . . . 38
     Gender- und Queer Studies . . . . 39
     Geschlechter- und LGB(T)-Politik . . . . 40
     Projektion – oder Solidarität? . . . . 42
IGM in Baden-Württemberg . . . . 43
     Heidelberg . . . . 44
     Ulm . . . . 48
     Mannheim . . . . 49
     Stuttgart . . . . 51
     Freiburg . . . . 54
     Tübingen . . . . 55
Öffentliche Kritik Betroffener in Baden-Württemberg . . . . 60
     Ernst Bilke . . . . 60
     Luise Weilheim . . . . 62
Aktionsplan “Für Akzeptanz & gleiche Rechte”, Netzwerk LSBTTIQ . . . . 64
     Aktionsplan “Für Akzeptanz & gleiche Rechte” . . . . 64
     Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg . . . . 65
     Themengruppen und -Heft . . . . 67
     Onlinebefragung . . . . 70
     Was es konkret braucht . . . . 74

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen 

>>> Video "Intersexuelle Kämpfen für ihre Rechte" (SWR)
>>>
IGM in Baden-Württemberg 
>>> IGM in Ulm 
>>> IGM in Mannheim und Heidelberg 
>>> IGM in Tübingen 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
 

Comments

1. On Tuesday, February 11 2014, 10:18 by Kim

Zur Info:
"Stimmen Sie der Aussage „zuweisende Genitaloperationen an intersexuellen Kindern sollten
in jedem Fall verboten und strafrechtlich verfolgt werden“ zu"?
Das ist 'ne Formulierung, die Menschen mit Intersex-Diagnose selbst so formuliert haben. Dass Intersexualität sowieso ab und an mal erwähnt wird, habt ihr unseren intersexuellen Mitgliedern verdanken. Manchmal wäre es echt toll, wenn ihr mal schauen würdet, wo die Leute sind, die auf eurer Seite stehen und genau wie ihr darüber abkotzen, dass es massive Unsichtbarmachung gibt.
...

2. On Tuesday, February 11 2014, 16:16 by seelenlos

hi kim, danke für rückmeldung und info!

ich hoffe, aus der dokumentation wird klar, dass wir die "ab und an erwähnung" von intersex begrüssen, und klar gilt unser dank allen, die dazu beitrugen!
(ich hatte seinerzeit auch den austritt von atme und dgti aus dem netzwerk zur kenntnis genommen. das mitunter problematische gefälle innerhalb von g > l > b > t wird z.b. auch im in der doku angeführten text von georg klauda angesprochen.
--> wir sehen weder euch noch das netzwerk als gegner, möchten einfach im anschluss an unsere früheren lokalen aktivitäten einen konkreten beitrag leisten zur sensibilisierung für die problematik von igm in bw.)

an der inhaltlichen kritik der erwähnten formulierung möchten wir trotzdem festhalten:

- m.w.n. die meisten intersex-organisationen stellen bewusst ausdrücklich auf medizinische (nicht-)notwendigkeit und (nicht-)einwilligung der betroffenen person ab, vgl. z.b. forderungsliste imev.

- vgl. auch die ausführungen von beate rudolf vor dem bundestags-familienausschuss betreffend mangelnder menschenrechtlicher griffigkeit von diskursen um "(geschlechts-)zuweisende", "vereindeutigende", bestimmende", "vereinheitlichende" usw. eingriffe bei der bekämpfung von igm.

- in den diskussionen von betroffenen, wie ein igm-verbot konkret aussehen soll, ist zudem immer wieder die m.e. nicht unbegründete befürchtung thema, dass unpräzise oder zu restriktive formulierungen als bumerang wirken könnten für diejenigen, die als einwilligungsfähige selbstbestimmte eingriffe wollen (worüber ich dir ja nichts weiter erzählen muss), vgl. z.b. die seinerzeitige verbots-diskussion auf dem hermaphroditforum sowie die debatte in australien im zusammenhang mit dem statement zu intersex-steriliserung und zwangsops des australischen senatsausschusses.

herzliche grüße seelenlos