Südafrikanisches Olympisches Komitee: Absolutes Startverbot für Caster Semenya!

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Neue Wendung im unwürdigen Seilziehen um die Zukunft der amtierenden 800-Meter-Weltmeisterin Mokgadi Caster Semenya:

Laut aktuellen Meldungen aus südafrikanischen Medien (timeslive.co.za, iol.co.za) habe nun das südafrikanische Olympische Komitee "SA Sports Confederation and Olympic Committee (Sascoc)" durchgegriffen und unter Berufung auf den Athletikweltverband IAAF ein absolutes Startverbot verkündet!

Dies, nachdem zuvor Caster Semenyas Trainer hatte verlauten lassen, sie bereite sich aktuell auf die südafrikanische Leichtathletiksaison vor und plane auch den Start bei 3 internationalen Wettkämpfen. Gefolgt von raschen Dementis, der Athletikweltverband IAAF lasse internationale Starts nicht zu, weshalb Caster Semenya nur lokal antreten dürfe (wobei westliche Medien den Schwarzen Peter kurzerhand dem südafrikanischen Athletikverband ASA unterjubelten).

Vom Athletikweltverband IAAF ist weiterhin keine Stellungnahme erhältlich, weder zur Sache, noch wie lange der Verband noch mit seinem "Geschlechtstest" weiter zu experimentieren gedenkt. Was theoretisch noch unendlich lange sein kann, da der aktuelle Stand der Medizyner, trotz jährlichen Forschungsmillionen, bei XY-chromosomalen Zwittern (und demzufolge auch bei als sochen Verdächtigten) in 50% aller Fälle nach wie vor weder eine Diagnose noch sonst qualifizierte Feststellungen treffen kann – was die Sportverbände trotzdem nicht hindert, exklusiv auf ebendiese Medizyner abzustellen.

Die Ironie dieses neuesten Winkelzugs: Das südafrikanische Olympiakomitee untersteht letztlich dem Internationalen Olympischen Komitee IOC – demselben IOC, das unlängst präventiv jegliche Mitverantwortung an der unwürdigen und menschenrechtswidrigen Behandlung Caster Semenyas abstritt ...

Nachtrag: Unterdessen gibts die Meldung auch auf Deutsch von der dpa.

Nachtrag 2: Caster Semenyas Anwälte gegen SASOC: "Sie wurde nicht disqualifiziert"!

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I)
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" - Tages-Anzeiger, 16.9.09 (IV) 
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- IAAF offeriert Caster Semenya "Gratis Genitaloperation" (VI) 
- Caster Semenya verklagt IAAF auf 120 Mio Dollar und ASA auf 18 Mio Dollar? (VII) 
- Caster Semenya wieder für Frauenwettkämpfe zugelassen? (VIII)
- Sarah Gronert
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit 
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09  >>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Comments

1. On Friday, January 15 2010, 20:05 by gelse

Was wollen die denn überhaupt wissen?

Das berüchtigte "Dopinghormon" ist Testosteron. Wenn man wissen will ob das Sportergebnis daher kommt, daß der Körper mehr Testostreon produziert als man bei einer Grau erwartet, dann hat ein Labor das in wenigen Tagen gemacht. Wenns schnell gehen müsste an einem Tag.

Vielleicht will man noch ein paar andere verdächtige androgene Hormone prüfen. Das kann jede Uniklinik machen. Vielleicht will man noch wissen, wie das Hormon im Körper wirkt. Das wäre fair und dann muß man halt noch die Androgenrezeptoren prüfen. Das war bis spätestens Ende September auch gemacht.

Dann hätte man streiten können, mit welchem Hormonhaushalt jemand bei den Frauen starten darf oder nicht. Darum geht es im Leistungssport.

Und wenn man schon dabei ist, könnte man gleich weiter streiten welche Schilddrüsenfunktion fair und unfair ist. Darauf kommts nämlich auch an, wenn jemand sehr hohe körperliche Anstrengungen unternimmt.
Und dann vielleicht noch über faire oder unfaire Hämoglobinwerte. Und eventuell faire und unfaire Insulinrezeptoren.
Wenn schon Irrenhaus, dann richtig und keine halben Sachen.

Wahrscheinlich hast Du mit dem Begriff "experimentíeren" sehr recht, Seelenlos.
Man hat die Proben igendwelchen Zwitterforschern gegeben. Und die sind das verlogenste Pack, das mir jemals über den Weg gelaufen ist, wenn sie ein Forschungsobjekt in den Krallen haben.
Die Sportfunktionäre haben eh keine Ahnung. Die wissen gar nicht so genau was sie wissen wollen und lassen sich jeden Schmäh erzählen. Hauptsache der Schmäh kommt von einem Professor.