Neuerscheinung: "Between XX and XY: Intersexuality and the Myth of the two Sexes" von Gerald N. Callahan

Englische Sachbücher zum Thema jagen sich aktuell: Weniger als einen Monat nach "Bodies in Doubt" folgt nun eine Veröffentlichung des Immunologen Gerard N. Callahan. Zwar zielt der Titel einmal mehr klar in Richtung "Genderkacke", wonach zwangsoperierte Zwitter regelmässig lediglich zur Dekonstruktion missbraucht werden, und einmal mehr werden auch im Innern die gravierenden Menschenrechtsverletzungen durch die genitalen Zwangsoperatioenen und sonstigen Zwangseingriffe anscheinend nicht als solche konkret angesprochen.

Trotzdem bedeutet auch dieses Buch allem Anschein nach letztlich einmal mehr schlechte Nachrichten für alle Zwangsoperateure.

Laut einer interessanten englischen Rezi samt Interview auf salon.com beginnt das Buch programmatisch und effektvoll mit dem Bericht über einen (statistisch häufigen) Suizid eines belogenen und zwangsoperierten Zwitters. Anlass für Gerald Callahan, sich mit dem Thema zu beschäftigen, war das Zwittertabu rsp. die Feststellung, dass es viel mehr Zwitter gibt, als er jemals gedacht hätte oder auch die Anzahl wissenschaftlicher Publikationen vermuten liessen, und er sich zu wundern begann, warum er vorher nie davon gehört hatte.

Callahan befragte auch Zwitter für das Buch. In seinem Statement zur "Behandlung" im Interview bleibt zwar Peer Support einmal mehr unerwähnt und es werden einmal mehr "ideale Situationen" beschworen, in denen der betroffene Mensch "direkt an Entscheidungen zu irreversiblen Eingriffen mitbeteiligt wird", statt dass Klartext geredet würde über die systematischen medizinischen Verbrechen an Zwittern. Doch immerhin wird (anders als aktuell z.B. durch das "Netzwerk DSD") das durch Zwangsoperationen verursachte schwere Leid mehrfach konkret benannt.

Auch diese Veröffentlichung wird somit dazu beitragen, das Zwittertabu weiter zu bekämpfen und es den Zwangsoperateuren und ihren Helfershelfern und Brötchengebern erschweren, unerkannt weiter Zwitter zu verstümmeln und zu traumatisieren.

Eine "wissenschaftlichen" Online-Besprechung von New Scientist schafft es trotzdem prompt, das Problem der Zwangsoperationen kurzerhand "auszulassen". Demgegenüber redet eine Online-Besprechung des oben verlinkten Salon-Interviews durch den "Transgender-Redakteur" des Denver Examiner Klartext und beweist, dass auch aus dieser Perspektive locker ohne Vereinahmung berichtet und aufgeklärt werden kann ...

Nachtrag: Besprechung & Interview in der Los Angeles Times vom 21.8.09.

Siehe auch:
- "Unseres Wissens zufolge unternehmen 80% der Intersexen Suizidversuche, hiervon 25% erfolgreich" - AGGPG 1998   

Comments

1. On Wednesday, July 8 2009, 10:47 by Einhorn

Stichwort: "Genderkacke"
In den letzten Einträgen habe ich ja bereits angedeutet, daß ich Kontakt zu Ärzten pflege, die nicht zu den Feinden des Lebens (siehe den gleichnamigen Buchtitel von Hans Mausbach und Barbara Mausbach-Bromberger: "Feinde des Lebens- NS-Verbrechen an Kindern" zählen, wie die aus dem IS-Netzwerk , sondern wissenschaftlich hochkarätig und menschlich sind.

Ein ehemaliger Klinikchef, Prof. Dr. med. zu dem ich seit Jahren Kontakt pflege, hat mir letzte Woche gerade einen Brief geschrieben, daß er die Genderschiene nicht für konstruktiv in Sachen Zwitter hält. Er muß es wissen,ist schließlich Androloge und war viele, viele Jahre Chef eines Uniklinikums und bereits als Student im Zeichen der Menschlichkeit geadelt, da ihn die US-Militärregierung zum Nürnberger Ärztetribunal als ewigen Zeitzeugen der Verbrechen deutscher Heil!-kundler eingeladen hatte.
Daß Töten von Menschen ist heute schlimmer denn je......, so seine aktuellen Worte.
Erst vor einigen Jahren konnten engagierte Juristen und Ärzte zusammen durchsetzen, daß - so verabscheuungswürdig Spätabtreibungen - auch an lebensfähigen Zwittern - sind, diese wenigstens mit einer vorherigen Narkose für das lebensfähige Kind im Mutterleib erfolgen. Damit ist beim Töten lebensfähiger Menschen wenigstens der Standard aus dem Tierschutzgesetz erreicht worden. Kein Tier darf ohne vorherige Narkose getötet werden! Daß sind dann die Erfolge der Kategorie, von denen auch das IS-Netzwerk bei der Genitalverstümmelung und Zwangskastration spricht. Wir sind menschlicher geworden, nachdem wir 100.000-tausende von Zwittern vernichtet haben.
Der erste Zwittervernichtungsarzt ist bereits aus einem Uniklinikum herausgeekelt worden. Thyen und Hiort werden die nächsten sein, denen nahe gelegt werden wird, sie sollten aus Kostengründen nur noch sowenig Patienten wie möglich in Lübeck annehmen.
Es ist Zeit, daß sich der Verein für Intersexuelle Menschen e.V. auch mal hinter die Entlassung von Thyen und Hiort dahinter klemmt und nicht nur immer von fremder Seite bezahlte Juristen, denn wenn es zutrifft, daß die von Steuergeldern mitfinanzierten IS-Studien manipuliert worden sind, dann haben die Verantwortlichen im regulären Medizinbetrieb nichts mehr zu suchen!