[ ARCHIV ] "Intersex" im Bundestag: Monika Lazar (Grüne) + Genitalverstümmler = 1 Sprache = *HUALP!*

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NACHTRAG 2013-16: Gute Nachrichten! Bundestags-Antrag der Grünen (2013) von Monika Lazar nimmt Betroffene endlich ernst! Von Monika Lazar gab's zudem inzwischen wiederholt positive öffentliche Wortmeldungen auch in dern Medien, z.B. auf dradio: "Wir fordern die körperliche Unversehrtheit der Kinder. Wir fordern, dass niemand mehr genital verstümmelt werden darf, damit die Gesellschaft zufrieden ist oder die Eltern zufrieden sind." Dito auch am 01.02 2016 im Zusammenhang mit einer aktuellen Kleinen Anfrage u.a. in der Berliner Zeitung.
Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!
Die Aussagen im untenstehenden Blogpost sind daher klar überholt und lediglich noch zu Archivzwecken nachfolgend dokumentiert:

Solidarität mit Zwittern statt Vereinnahmung!Die Grünen haben eine lange und traurige "Erfolgsbilanz" vorzuweisen, wenn es darum geht, die realen Leiden genitalverstümmelter Zwitterkinder schamlos für Anliegen dritter Interessengruppen zu instrumentalisieren – hauptsächlich für ihre eigene Gender- und Personenstandspolitik. Die Grünen scheuen sich nicht, dazu auch gemeinsame Sache mit den GenitalverstümmlerInnen zu machen, und frönen seit jeher ungehemmt der TäterInnensprache, obwohl Betroffene sich seit langem gegen solche Kumpanei öffentlich wehren.

Umgekehrt werden die politischen Forderungen der Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter nach schnellstmöglicher Beendigung der täglichen Genitalverstümmelungen von den Grünen bisher stets aufs Neue ignoriert bzw. höchstens mal mit inoffiziellen Lippenbekenntnissen abgetan – um gleich darauf das Leid der Betroffenen wider besseres Wissen erneut bloss für ihre unethische Gender- und Personenstandspolitik zu vereinnahmen.

Als offenbar unbeirrbares Aushängeschild von "Bündnis 90/Die Grünen" im Bundestag für solche menschenverachtende "Genderpolitik mit Kinderblut an den Händen" profiliert sich seit Jahren die Abgeordnete Monika Lazar (Wahlkreis Leipzig Süd, Sachsen). Aktuelles Beispiel: Das Schlusswort aus Monika Lazars Pressemitteilung zur Stellungnahme des Deutschen Ethikrates:

"Es ist wichtig, dass nicht nur die medizinische Behandlung intersexueller Menschen verbessert wird, sondern auch das Personenstandsrecht deren Existenz Rechnung trägt."

Mit Verlaub, die Beendigung medizinisch nicht notwendiger und uneingewilligter kosmetischer "Genitalkorrekturen" öffentlich als "Verbesserung der medizinischen Behandlung" zu deklarieren und entgegen der Jahrzente langen Forderungen der Betroffenen stattdessen Personenstandspolitik ins Zentrum zu rücken, kann nur einem Menschen einfallen, der offensichtlich noch nie um die Unversehrtheit der eigenen Genitalien fürchten musste, und dem es überdies eklatant an menschlichem Mitgefühl mangelt, sich in das Erleben der Opfer wenigstens ansatzweise einfühlen zu können.

Man wird den Verdacht nicht los, betreffend der weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika würde Monika Lazar statt der raschestmöglichen Beendigung solcher menschenverachtenden Praktiken ebenfalls lieber "Verbesserungen der kulturellen Integration" sowie "Lockerung des Personenstandsgesetzes" fordern, und bei den andauernden Verstümmelungen lieber vornehm wegschauen und schweigen. Aber halt, betreffend "barbarischen Afrikanern" ist natürlich alles ganz anders.

Weiter typisch: Wo Monika Lazar in der Pressemitteilung "das Leid" der "Intersexuellen" doch noch kurz anspricht, lokalisiert sie dieses wider besseren Wissens einmal mehr ausschließlich "in der Vergangenheit""Wir dürfen nicht vergessen, uns an das Leid zu erinnern, das ihnen in der Vergangenheit widerfahren ist" – obwohl in jeder größeren Klinik in Deutschland "Intersex"-Genitalverstümmeungen an wehrlosen Kindern bis heute unverändert auf der Tagesordnung stehen – auch in Lazars Heimatstadt im Universitätsklinikum Leipzig in den Abteilungen für pädiatrische Urologie und für Kinderchirurgie.

Nach demselben Muster "Genderpolitik auf Kosten genitalverstümmelter Kinder" war bekanntlich ja schon der von Monika Lazar erstunterzeichnete "Intersex"-Antrag 17/5528 der Grünen gestrickt (vgl. Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 24.11.2011) – dass die Diskussion dazu im Bundestag positiv zu bewerten ist, lag einzig an den Voten der ParlamentarierInnen anderer Parteien, die im Gegensatz zu Monika Lazar weitgehend erkannt haben, dass körperliche Unversehrtheit ein elementares Grundrecht unabhängig und Partei- und "Geschlechterpolitik" darstellt, das allen Menschen zusteht und nicht nur denjenigen Privilegierten wie Frau Lazar, für welche Aufwachsen in Unversehrtheit offensichtlich derart selbstverständlich war und ist, dass sie die Leiden der weniger Privilegierten schamlos für ihre eigenen Partikularinteressen zu instrumentalisieren vermögen.

Nach alldem ist leider anzunehmen, dass Monika Lazar auch am kommenden Mittwoch, wenn an der 63. Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Vereinnahmungs-Antrag 17/5528 diskutiert wird, erneut unbeirrbar die Genderkeule schwingen wird, statt endlich die Jahrzehnte langen Forderungen der Betroffenen nach raschestmöglicher Beendigung kosmetischer Genitaloperationen an Kindern ernst zu nehmen.

Dieser Blog sagt zu solch eigennütziger politischer Profilierung auf Kosten der körperlichen Unversehrtheit wehrloser Kinder: *HUALP!* 

Nachtrag: Siehe auch inhaltliche Kritik von Heinz-Jürgen Voß an einer vergleichbar besch...eidenen Plenarrede von Monika Lazar am 10. Mai 2012: „Intersexualität“ – das reicht nicht aus, liebe Bündnis 90 / Die Grünen! In der dort verlinkten Rede lässt Monika Lazar kosmetische Genitalverstümmelungen an Zwittern bzw. die Forderung nach deren Verbot ebenfalls unerwähnt, und behauptet stattdessen wiederum: "Es ist aber auch wichtig, dass nicht nur medizinische und psychologische Behandlung intersexueller Menschen verbessert wird, sondern auch das Personenstandsrecht deren Existenz Rechnung tragen soll."  *HUALP!*

>>> 150 Jahre Zwitter-Vereinnahmung durch Schwule, Lesben und Transgender
>>> Magnus Hirschfeld - bestbezahlter Zwitter-Genitalverstümmler seiner Zeit 
>>> Wer tötete David Reimer? 

NACHTRAG 2013-16: Gute Nachrichten! Bundestags-Antrag der Grünen (2013) von Monika Lazar nimmt Betroffene endlich ernst! Von Monika Lazar gab's zudem inzwischen wiederholt positive öffentliche Wortmeldungen auch in dern Medien, z.B. auf dradio: "Wir fordern die körperliche Unversehrtheit der Kinder. Wir fordern, dass niemand mehr genital verstümmelt werden darf, damit die Gesellschaft zufrieden ist oder die Eltern zufrieden sind." Dito auch am 01.02 2016 im Zusammenhang mit einer aktuellen Kleinen Anfrage u.a. in der Berliner Zeitung.
Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!
Die Aussagen im obigen Blogpost sind daher klar überholt und lediglich noch zu Archivzwecken hier dokumentiert.

Comments

1. On Friday, April 13 2012, 01:14 by Sabrina Schwanczar

könnte es nicht auch sein, dass Lazar den Ärzten das Personenstandsgesetz als angeblichen Rechtfertigungsgrund für diese Straftaten gegen Kinder entziehen will ?