Die anderen

Entries feed - Comments feed

Monday, January 14 2008

Aufruf zur Mitarbeit

http://www.intersex-menschen-xyfrauen.de/phpBB2/viewtopic.php?p=987

[leider hatte ich nicht bedacht, dass der obige link nur für registrierte forenbenutzerInnen zugänglich ist. für alle, die aufgelaufen sind, sorry, war latürnich nicht die idee. der erste teil meines posts dort ist eine rekapitulation/einschätzung, wie es zu unserer wikipedia-kritik kam (eins), wie darauf eine diskussion darüber entstand (zwei / drei), die wiederum zu einer konkreten diskussion zum wikipedia-eintrag "drittes geschlecht" führte (vier, ab "Die Wikipedia kann nicht _nur_ euren Standpunkt einnehmen ...), gefolgt von folgenden neuen abschnitten:]

WORUM ES GEHT

betreffend der überfälligen änderung des wiki-eintrags "das dritte geschlecht" redet [wiki-mitarbeiter] franz sich damit heraus, dass die verwendung des begriffs durch schwule z.b. seit 1904 belegt ist, eine frühere verwendung als synonym für zwitter jedoch nicht (auch wenn er immerhin einräumt, dass "es logischer erscheint Intersexuelle als drittes Geschlecht zu bezeichnen").

es liegt also an uns, den beweis/beleg zu liefern. gelingt uns das, haben wir die änderung durch (obwohl dann noch um jedes detail zu streiten sein wird). bringen wir keinen beweis, bleibt abgesehen von ev. detailänderungen alles wies ist. ES LIEGT AN UNS!

sein standpunkt, ohne nachweis keine änderung, ist leider absolut legitim und nachvollziehbar. dass es an uns liegt ihm den nachweis zu erbringen, da wir die änderung wollen, ist leider ebenfalls legitim.

AUFRUF ZUR MITARBEIT!

leider fällt mir bisher keine belegstelle ein. vielleicht aber jemandem von euch? ev. aus dem umfeld preussisches landgesetz, aus der barbin-bio? bitte strengt eure grauen zellen an!

auch für mit bestimmtheit auf uns zukommende zig weitere ähnliche fälle wäre es prinzipiell wichtig, zu versuchen, zeugnisse zusammenzutragen, generell DIE EIGENE GESCHICHTE AUFZUARBEITEN UND DIE ERGEBNISSE ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICH ZU MACHEN!

die unsichtbarmachung der zwischengeschlechtlichen in der öffentlichkeit konnte nur so lange aufrecht erhalten werden, weil die zwischengeschlechtlichen bisher in der öffentlichkeit schweigen. ich weiss, es ist für praktisch alle von euch aus naheliegenden gründen noch viel schwieriger, im rampenlicht zu stehen, als für die meisten "normalen". trotzdem, michel reiter war ein anfang, der prozess von christiane ist eine aktuelle chance, zwitter-anliegen zu transportieren.

doch dies darf nicht das ende sein! weitere prozesse/anklagen müssen folgen. für mich als relativ aussenstehenden ist es nur sehr schwer verständlich, dass es nicht längst klagen hagelt, wo konstanze plett doch schon 2001 festhielt, dass eltern zur einwilligung zur kastration gar nicht befugt sind und deshalb nach §1631c BGB JEDE KASTRATION VON MINDERJÄHRIGEN ILLEGAL WAR/IST!

natürlich weiss ich aus eigener erfahrung nur zu gut, dass prozesse gegen mächtige alles andere als einfach sind, dass blinder glaube an die gerechtigkeit der justiz höchst selten belohnt wird, im gegenteil. es braucht dehalb dringend unterstützung der prozesswilligen z.b. durch den verein, ideell, durch vermittlung von anwälten, aber auch finanziell. es braucht öffentlichkeitsarbeit, wir müssen eine schlagkräftige lobby bilden, es braucht politische vorstösse! kurz, die ganze heilige dreifaltigkeit: es braucht druck auf der strasse [und im alltag], es braucht druck in den medien, es braucht druck in der politik! nur so könnt ihr öffentlich respekt einklagen und auch kriegen! so scheisse es ist, in dieser welt ist nichts umsonst, von nix kommt nix!

ES LIEGT AN ALLEN! ES GIBT VIEL ZU TUN, PACKEN WIRS AN!

und wenn wir dabei sind: habt ihr alle schon für christiane gespendet?

nichts für ungut    seelenlos

Wednesday, January 9 2008

Termine & Updates



Photo: Lutz Burkhardt


2. Zwitter Demo Landgericht Köln Mi 6.2.08

Wie Christiane Völling mitteilt, weiss sie momentan die genaue Uhrzeit und den Saal des 2. Prozesstages noch nicht. Wir hoffen, demnächst genaueres zu wissen, und werden dann die Details der Demo so schnell wie möglich organisieren und bekannt geben. Es wird wiederum ein Flugblatt geben, das diesmal etwas früher zum Download zur Verfügung stehen wird. Wer's noch nicht getan hat, soll sich schon mal den Tag fett im Kalender anstreichen und nach Möglichkeit den Weg nach Köln vorplanen. Alternativ wären je nach Lust und Laune auch zeitgleiche Aktionen in anderen Städten gefragt, falls ihr (auch sonst) Ideen habt, bitte melden! Solidarität ist gefragt! (Auch finanziell!)


2. Interdisziplinäres Forum zur Intersexualität (ähm, DSD), Hamburg Mi 30.1.08

Obwohl vom Netzwerk organisiert, bietet der Anlass ein interessantes Programm, und ist mit 30 Mäusen Eintritt (Studis 15.--) auch für Normalverbraucher zugänglich. Mit Richter-Appelt, Konstanze Plett und Milton Diamond (!!!) ist der fortschrittliche Flügel Nicht-Betroffener Fachleute prominent vertreten und hoffentlich tonangebend! Wiederum sollen auch Betroffene zu Wort kommen. Zudem ist als Abschluss eine Podiumsdiskussion vorgesehen, an der wiederum auch Betroffene und Angehörige zu Wort kommen sollen. (Wo dann die Aufgeschlosseneren wohl definitiv unter sich sein werden, da die "Experten" des Mediziner-Flügels gemäss seit Jahren bewährter Hasenfuss-Taktik spätestens dann reissaus nehmen.) Da der Anlass genau eine Woche vor dem 2. Prozesstag von Christiane Völling stattfindet, werdet ihr uns (und hoffentlich viele andere auch!) dort u.a. beim Flugi-Verteilen antreffen ...


Diskussion über Wikipedia, Geschlecht "Zwitter" vs. gar kein Geschlecht, Instrumentalisierung usw.

In den Kommentaren zu «Die Rede von der "psychischen Intersexualität"» hat sich in den letzten Wochen eine  Diskussion mit mehreren ausführlichen und substanziellen Beiträgen entwickelt, mit einem relevanten Post auch auf dem GenderFreeBlog. Aktuell läuft in den Kommentaren mehr als an hier auf der Startseite! Viele der behandelten Themen werden sicher früher oder später in eigenen Posts wieder aufgegriffen werden, bis es soweit ist, können sie dort schon brandaktuell gelesen und weiterdiskutiert werden. Danke an alle, die bisher mitmischten!


XXY = Klinefelter -- oder eben doch nicht oder was?!

Der Post zum Spielfilm "XXY" der argentinischen Regisseurin Lucía Puenzo hat dank einigen Hinweisen und Forenbeiträgen einen ausführlichen Nachtrag erhalten. Wer nur die ursprüngliche Version kannte, ist eingeladen, nochmals reinzugucken.


Bücher über "Intersexualität"

Ein weiteres Projekt von uns ist die Erstellung einer möglichst vollständigen Liste und Bibliothek aller (zumindest teil-)relevanten Bücher zum Thema. Eben hab ich bei Ktty XY wieder was entdeckt, das ich noch nicht kannte. Und nicht nur dort: Bekanntlich hatten wir ja die (alte!) genderwunderland.de Seite wegen der Verwendung des Zwitter-Logos kritisiert, da es dort nur am Rande um Zwitter geht (was wir natürlich aufrecht erhalten). Die Seite hat inzwischen anscheinend den Besitzer und den gesamten Inhalt gewechstelt, die ursprüngliche Seite ist nur dank archive.org trotzdem nicht verloren gegangen. Immerhin sei aber zugestanden, dass die Sparte "Bücher über Intersexualität" ebendort (im Gegensatz zu etwa der deshalb ebenfalls kritisierten Seite mehr-geschlechter.de) auch tatsächlich solche enthält, und noch dazu mehr als bloss die üblichen Verdächtigen (d.h. die 2 obligaten Sachbücher, den obligaten Roman, der Zwischengeschlecht im Titel trägt, aber nur als Nebenhandlung bringt und das Buch, das nur zum kleinsten Teil von Foucault selber stammt). Ich hab auf alle Fälle grad nochmals die eine und andre Onlinebestellung aufgegeben. Falls jemand von euch sich auch für welche interessiert und nicht auf Anhieb fündig wird, die Tipps dort, wie mensch vergriffene Bücher möglichst günstig finden kann, sind ebenfalls empfehlenswert. Zum Schluss ne Kleinanzeige in eigener Sache: Wenn wer deutsche Übersetzung John Colapinto: "Der Junge, der als Mädchen aufwuchs", das Suhramp-TB Michel Serres: "Der Hermaphrodit" oder die Schinegger-Autobiographie "Mein Sieg über mich" zu Hause hat, sie nicht mehr braucht und uns zu bezahlbaren Konditionen überlassen kann, wär toll!


Nella & Seelenlos

Friday, January 4 2008

Praktische Solidarität mit Christiane Völling

Spendenaufruf des Vereins Intersexuelle Menschen e.V. für Christiane Völling:

Wir rufen zur Solidarität mit Christiane Völling auf, die mit diesem Schritt ein hohes persönliches Risiko, auch ein finanzielles eingegangen ist. Um ihren Anwalt zu bezahlen, musste sie einen Kredit aufnehmen.

Wer Christiane Völling unterstützen möchte, kann dies mit einer Überweisung auf das Vereinskonto tun. Es kommt nicht auf die Höhe an, auch die Anzahl der Spenden setzt ein Zeichen:

Intersexuelle Menschen e.V.
Konto 0963128202
Postbank Hamburg
BLZ 200 100 20
Verwendungszweck: Solidarität mit Christiane

Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt. Für Beträge unter 100 € genügen der Einzahlungsbeleg und der Kontoauszug. Für Zuwendungen über 100 € stellt der Verein Spendenbescheinigungen aus.

quelle: http://www.intersexuelle-menschen.net/aktuelles.html

PS: Spenden sind auch nach dem vorläufig positiven Prozessausgang weiterhin hochwillkommen! Falls Christiane definitiv gewinnt und das Schmerzensgeld bekommt, geht das gesammelte Geld in einen Fonds und wird für weitere Fälle verwendet.

--> Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten

--> Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll

Tuesday, December 25 2007

Etwas Solidarität mit Intersexuellen, bitte ...


[das ist das erste posting, das von meinem freund seelenlos unter eigenem autorenkonto hier erscheint. wir haben schon vorher gemeinsame postings verfasst. seelenlos ist ein "normaler" XY und hat mich bei der entstehung dieses blogs und auch mit der vorbereitung der demo für christiane sehr unterstützt. ohne ihn hätte ich das alles wohl nicht geschafft. danke und willkommen! - nella]



einmal mehr wird auf indymedia ein artikel über zwitter von transexuellen dazu benutzt, werbung in eigener sache zu betreiben, auch mittels diffamierender vorwürfe ("halbwahrheiten"), während andrerseits auf das auch allerkleinste zeichen von solidarität mit der alles andere als einfachen situation z.b. zwangsoperierter intersexueller (bewusst?) verzichtet wird.

die meisten zwischengeschlechtlichen menschen haben ein starkes und legitimes bedürfnis, sich gegen transsexuelle abzugrenzen. die individuellen begründungen sind so vielfältig wie die "intersexuellen" selbst und ihre erfahrungen mit menschen, die sich als "transsexuell" bezeichnen, aber alles andere als pauschal und unreflektiert. nachfolgend einige auszüge mit links zu den vollständigen texten:


Was ist der Unterschied zu „Transsexualität“?
 
Menschen mit nicht eindeutigem Geschlecht dürfen nicht mit Transsexuellen verwechselt werden, die biologisch eindeutig Mann oder Frau sind. Transsexuelle leiden darunter, dass ihr körperliches Geschlecht nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmt.
 
Presseheft "Tintenfischalarm"



Intersexuelle Menschen? DSD ? Freigeschlecht? Zwischengeschlechtlich?

[...] Ich lehne den Begriff "Intersexualität" schon deshalb ab, weil er in der deutschen Sprache mit SEX bei Unaufgeklärten falsche Assoziation auslöst. Mit Sex (und es ist mir bewußt, dass das im Englischen " Geschlecht" ist) hat der Zustand der Zwischengeschlechtlichkeit nichts zu tun.

Der Gipfel medizinischer Pathologisierung mündet im Begriff DSD. Die Disorder zeigt die Absicht. Es wird zwar behauptet, es wäre die Besonderheit gemeint, es wird aber als Störung definiert. [...]

Um die Paralleldiskussion zur Transsexualität auf zu nehmen.... Auch zu dieser Gruppe sind wir nicht dazugehörig. Viele intergeschlechtliche Menschen wurden aus Beweggründen die in der Pathologisierung der Besonderheit und aus ideologichen Gründen, die ihre Ursprünge im nationalsozialistischem Gedankensumpf ihren Ursprung haben, transsexualisiert, verschnitten und kastriert. Schon aus Gründen der Gewalt, die diese Gruppe zulassen muss, führen für mich zur Ablehnung. Ich lehne diese Menschen nicht ab, dass dies klar ist, aber ich fühle mich der Gruppe nicht zugehörig.

Ich bin auch kein "Freigeschlecht", denn ich habe keine Wahl, ich bin schon.

Ich fühle mich wohl in der großen Gemeinde der inter- und zwischengeschlechtlichen Menschen. Das tut mir nicht weh, zwischengeschlechtlich geboren zu sein, das läßt mir Luft für meine eigene sexuelle Orientierung, meine Identität. Intergeschlechtlicher Mensch als Teil der Spezies Mensch....

nolderot auf http://zwitter.twoday.net/stories/4304666/



Revision "Problem Zwischengeschlechtlickeit"
Diese Grafik ist meine persönliche Hypothese. Ich stelle keinen Anspruch auf Gültigkeit meiner kleinen persönlichen Meinung. Sie spiegelt eben die Meinung eines Biozwitters wieder. [...]

Ja, es ist sehr unschön, wenn ein Mensch, der mit eindeutigen Genitalien geboren wurde, sich aber durch chemische Wundermittelchen in einen Zustand von Zwittrigkeit katapultiert hat, behauptet, dass er mehr intersexuell ist als ein AIS Mensch, der sich als Frau fühlt und auch also solche lebt. Immerhin liegen zwischen den Erfahrungen, seien es im medizinischen, psychischen wie auch familiären Bereich Welten.
Heute gehe ich von der Grundannahme an, dass auf psychologischer Ebene jedes Kind als intersexuell zur Welt kommt. Was einen zum Mann oder zur Frau macht sind viele Faktoren. Zum Beispiel genetische und hormonelle Faktoren, jedoch genauso die Identifikation mit dem eigenen Geschlecht, die missbrauchte Kinder jedoch oft nicht machen, gesellschaftliche Faktoren, die sich auf die Umwelt, die Erziehung und die geschlechtliche Prägung des Kindes auswirken und so schlußendlich einen Menschen Formen, der seine Geschlechtlichkeit lebt bzw. auslebt. Vieles kann dazu Beitragen, dass sich jemand nicht mit seinem körperlichen Geschlecht identifizieren kann und sich so zum trassexuellen Menschen entwickelt.

[...]

Ist das nun alles eine Frage der eigenen Emazipation und Toleranz? Sind transsexuelle Frauen die besseren Feministinen? Sind 'Pseudointersexuelle' die besseren Intersexuellen? Sind Transmänner die männlicheren Männer? Reden Transfrauen mit normalen Frauen über ihre in der fantasie existierende Menstruation?
Ja, 'pseudohermaphroditismus masculins bzw. feminus', eine unschöne Bezeichnung für keine 'echten Hermaphroditen' wie ich laut altem Lehrbuch auch einer bin.
Vielleicht finden wir ja doch noch eine neue Verwendung für diesen lateinischen Begriff um uns erneut von anderen abzugrenzen.

Heute weiß ich woraus mein Transsexuellenhass resultiert.
Es ist wohl doch ein Mix aus Angst vor dem Fremden und etwas Neid gewesen der mich vor über einem Jahr dazu veranlasste diesen Beitrag zu schreiben.
Vielleicht würde ich heute das Gespräch suchen, wenn sich wieder jemand als 'psychisch intersexuell' bezeichnend Anschluss sucht. Vielleicht würde ich klarer herausarbeiten was Intersexualtät ist und um was es geht und dass es doch eigentlich etwas ist, von dem ein Fünkchen wohl in jedem Menschen steckt, doch nur wenige werden auch mit körperlich uneindeutigen Geschlechtsorganen geboren und erleben so ihre Intersexualtät anders und intensiver als jemand, der meint, dass er sich auch als Zwitter fühlt.

interlife auf http://livingintersex.twoday.net/20060826/



Intersex-Aktivismus, Transgender und die Koalitionsfrage

[...] Da der Begriff Transgender einmal als Umbrella-Term für all jene, die ihre Geschlechtszuweisung bei der Geburt als nicht bindend empfinden, gebraucht wird, aber eben auch als identitäre Selbstbeschreibung für nicht-binäre Geschlechter, kommt es selbst innerhalb der Queer Community oft zu Verwechslungen, indem Transgender mit Transidentität oder Transsexualität gleichgesetzt wird.
Dies ist falsch: Transsexuelle oder Transidente werden zwar unter dem Oberbegriff Transgender gefasst, allerdings wollen diese von einem Geschlecht in ‚das andere’ hinüberwechseln. Dazu gibt es in Deutschland auch rechtlich mit dem Transsexuellengesetz (TSG) die Möglichkeit. Transgender (als Identitätsbegriff) bezeichnet Menschen, die sich jenseits von oder zwischen männlich/weiblich verorten. Einige wollen ihren Körper mittels Hormonen oder Operationen verändern, andere nicht.

Intersex kommt hier erst einmal gar nicht vor, da die Problematik eine ganz andere ist. Einmal handelt es sich meistens um Kleinkinder oder Jugendliche, die ungefragt und von Außen einem Geschlecht zugewiesen werden. Erwachsene Intersexuelle sehen oft auch keinen Zusammenhang mit Trans, teils aus einer bewussten Abgrenzung heraus, da es eben zu den genannten Verwechslungen kommt, aber auch, um die eigene Erfahrung sichtbar zu machen. [...]

Wenn bei Transidenten Intersexualität festgestellt wird, vereinfacht sich der Weg des TSG, da die Gutachterpraxis wegfällt. Also ist aus der Sicht von Psychologen und Medizinern ein ‚biologischer Grund’ die ‚bessere’ Rechtfertigung für die Entscheidung eines Menschen, sein Geschlecht zu ändern. Vielleicht aus einem ähnlichen Grund wird in Transkreisen immer häufiger von Trans als psychischer Intersexualität und durch Hormongaben und Operationen „gemachten" Intersexkörpern gesprochen.
Dies ist aus Transgendersicht vielleicht verständlich [...]. Doch aus der Sicht von zurechtoperierten Zwittern ist eine Aneignung von medizinischen Labels eher fragwürdig bis kontraproduktiv [...]. Ebenso entstehen dadurch in der Öffentlichkeit weitere Missverständnisse und Vorurteile. [...]

Die Eingliederung des „I“ in LGBTQ

In den USA wird diskutiert, welche Probleme die Eingliederung von Intersex in Queer/Homo/Trans-Politiken mit sich bringt. Da es meist die Eltern sind, die sich mit dem Geschlecht ihres Kindes auseinandersetzen müssen, besteht die Gefahr in der Vorstellung, Intersexualität hätte etwas mit Homo- oder Transsexualität zu tun, so dass diese (homophoben und transphoben) Eltern umso schneller ihr Kind „normalisieren" lassen wollen und sich für chirurgische Eingriffe entscheiden.
Ein weiterer Einwand ist, dass eine Eingliederung von Intersex in LGBT noch nicht garantiert, die besonderen Probleme um Intersex auch zu thematisieren und Ressourcen für Hermaphroditen zu schaffen. Insbesondere die grundsätzlichen Fragen der Menschenrechte um die körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung könnten in den allgemeineren Forderungen der LGBT zu Antidiskriminierung und Homo-Ehe eher untergehen. [...]

Natürlich gibt es auch Gemeinsamkeiten: [...] Allein aus diesem Grund wäre eine gemeinsame Politik (zumindest an diesen Schnittstellen) von Homo/Queer/Trans/Inter und weiteren marginalisierten Gruppen wünschenswert und notwendig.

ins a kromminga auf http://www.genderfreenation.de/gfnneu/texts.html >>> im menü links auf "TRANS-INTER-KOALITIONEN?" klicken.



Kommentar bei "Die Rede von der psychischen Intersexualität"

Der Beitrag von Tina tut weh, zeigt jedoch die Problematik genau auf: Auf der einen Seite werden körperliche Veränderungen herbei gewünscht und werden mit allen Mitteln erkämpft, auf der anderen Seite kämpfen wir zwischengeschlechtlichen Menschen für die körperliche Unversehrtheit. Uns könnte der Kampf um Würde und Selbstbestimmung verbinden. Aber...
Claudia Langs Buch als Schwachsinn zu bezeichnen zeugt allerdings von provokanter Streitsucht. Und von einem Niveau, auf das ich mich als Zwischengeschlechtlicher nicht herunter begeben werde. Mit Beiträgen, die dem von Tina ähneln, erstickt man jede Annäherung. Und wenn nichts mehr hilft, wird auch noch die Praktik der Nazis beschwörend herbei zitiert. Tina, du hast den Knall nicht gehört: Zwitter wurden auch im 1000jährigem Reich vernichtet... Da hat keine Gruppe ein Exklusivrecht drauf.

Also : gehe jeder seiner Wege und setzte seinen Kampf fort. Einen weiteren Kontrollverlust wird kein denkender traumatisierter zwischengeschlechtlicher Mensch zulassen.

lucie auf https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2007/12/11/Die-Rede-von-der-psychischen-Intersexualitat#c5993074


diese abgrenzung zwischengeschlechtlicher menschen gegen transsexuelle geschieht (wie auch in den oben verlinkten texten beschrieben) aus zwei gründen:

1. viele transsexuelle werfen (zwangsoperierten!!!) zwischengeschlechtlichen vor, sie hätten's ja eigentlich gut, da sie nicht um operationen zu kämpfen brauchten -- auch hier auf diesem blog (!!!): "Ist ja auch kein Problem, wenn man selbst als Intersexuelle/r anerkannt ist und nicht um medizinische Maßnahmen kämpfen muss." ein vorwurf, den auch die regelmässig hier kommentierende kim (die zwischendurch auch als "anja" unterzeichnet) "als selbst Betroffene, tatsächlich nachvollziehen" kann ( trotz der "ersteinmal sehr heftigen äusseren Form").

ähem,  es gibt dinge, die sind wohl mehr als nur "sehr heftig", sondern schlicht jenseits. einem genital zwangsoperierten menschen (noch dazu auf einem IS-blog) zu sagen, eigentlich müsse sie froh sein, dass sie problemlos zwangsoperiert und -kastriert wurde, gehört definitiv dazu, auch für mich als "normaler" XY. kein wunder, halten sich zwischengeschlechtliche menschen vorzugsweise in geschlossenen foren auf.

2. praktisch allen zwischengeschlechtlichen menschen stösst es sauer auf, dass sie in den medien und in der öffentlichkeit regelmässig mit transsexuellen "verwechselt" werden. nicht zuletzt, weil viele transsexuelle das label "intersexuell" kurzerhand für sich selbst beanspruchen, desgleichen auch das zwittersymbol. wie z.b. kim nebst auf indymedia u.a. auch in einem artikel in der taz über lucie (unten auf "kommentare klicken) und last but not least regelmässig auch hier auf diesem blog. zum zwittersymbol vgl. z.b. das logo von kims transsexuellen-homepage. (nachtrag 28.2.08: das logo wurde inzwischen geändert. danke!)

deshalb: wie wärs zur abwechslung mal mit etwas einfühlungsvermögen in die anliegen intersexueller, hier und auch anderswo? oder gar ein kleines zeichen von solidarität? bitte, nur ein kleines bisschen? danke.

(offensichtlich ein anliegen, das mitunter auf taube ohren stösst, wie in den kommentaren des erwähnten indymedia-artikels, wo die ursprüngliche fassung dieses texts zuerst stand, anschaulich verfolgt werden kann ...)



Thursday, December 13 2007

«Menschenrechte auch für Zwitter!» - 1. Prozesstag Christiane Völling, Landgericht Köln 12.12.07

     
Bild: ddp / Ruhr Nachrichten

auf der fahrt zurück nach zürich ... v. und ich stossen mit einem bier auf den heutigen tag an.

christianes prozess und die kundgebung vor dem landgericht köln sind vorbei. ein dutzend leute waren dort, um ihre solidarität kundzutun. hätten etwas mehr sein können, aber dass es nicht viele sein würden, war zu erwarten: mittwoch morgen, kalt und grau, menschenrechte für – zwitter ... ? zumindest noch amnesty international köln hätte uns solidarisch zur seite stehen können, zumal am 10.12. gar menschenrechtstag war. immerhin war tanguy pinxteren von amnesty international belgien vor ort.

die medienpräsenz war gross. unsere kleine gruppe war permanent damit beschäftigt, in mikrophone zu sprechen. wir werden also sehr viele menschen mit unserer botschaft erreichen.

die heutigen nachrichten haben die meisten von uns wohl verpasst. aber am sonntag um 22:30 uhr wird auf SAT1 die sendung PLANETOPIA ausgestrahlt.

der prozess dauerte ungefähr eine halbe stunde. der gerichtssaal war voll. die besucherplätze waren alle besetzt. zu beginn durfte die medien kurz reinkommen, christiane sass mit ihrem anwalt an einem tisch. die blitzlichter regneten auf sie ein, etwa sieben bis acht leute mit kamera.

der prozess verlief nicht so, wie man sich einen prozess vorstellt. keine zeugenaussagen, kein urteil (das wird erst im februar verkündet). der richter zeigte zwar verständnis, fasste den sachverhalt gut zusammen und wies zum beispiel darauf hin, dass die mediziner bei christiane die informationspflicht unterlassen haben: die patientin/der patient muss vor der operation über die risiken und folgen derselben informiert werden.

befremden kam auf, als er darüber sprach, dass ein experte hinzugezogen werden müsse. er habe diesbezüglich im internet recherchiert und einen älteren pädiater gefunden. ich kann mir schon lebhaft vorstellen, was dieser "ältere pädiater" für eine einstellung haben wird. und der anwalt des beklagten meinte zuletzt, dass es heutzutage noch leute gebe, die sich einer geschlechtsumwandlung unterziehen wollen und meinte damit offensichtlich transsexuelle. ungläubiges kopfschütteln, lachen und murmeln im publikum.

als der richter zum schlusswort ansetzte, standen wir alle auf, mit einem klebstreifen auf der brust "wessen körper ist das?" und standen bis zum schluss der verhandlung solidarisch mit christiane.

nach der verhandlung wiederum mikrophone, kameras, blitzlichter, interviews. und draussen standen wir dann noch fast eine stunde mit dem transparent "menscherechte auch für zwitter", verteilten flyer, wurden fotografiert und befragt.


bild: WDR

kurz vor dem erfrieren ging's dann ins café ecco, essen, trinken, abschiedsrunde. umarmungen, küsse, ein paar tränen, dann zurück ins hotel gepäck holen und auf den zug.

was für ein grosser tag für uns zwischengeschlechtliche! christiane hat mit ihrem mut eine bresche geschlagen. wir sind mitgegangen und nun gilt es, diese zu nutzen, bevor alles wieder zugeschüttet wird!

kämpferische grüsse gegen die "allianz von messer und lüge" (plakat nadja) von

nella

>>> Pressespiegel zum 1. Prozesstag

Christianes Prozess auf diesem Blog:

- Christiane Völlings Geschichte
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Zwitter-Demo in der "Rundschau" und auf "Planetopia" 
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG

Saturday, November 17 2007

Demo gegen genitale Zwangsoperationen am 12.12.2007 vor Kölner Landgericht

Intersexuelle setzen sich zur Wehr!

Die Tabuisierung von Intersexualität hat das Leben von Betroffenen nachhaltig negativ beeinflusst und sie in die Isolation getrieben. Intersexuelle lassen sich jedoch nicht mehr den Mund verbieten und werden sich auch in Zukunft schützend vor intersexuelle Kinder stellen. Die Gesellschaft soll aufgeklärt werden, damit ein unverkrampfter Umgang mit Intersexualität entstehen kann. Intersexuelle Menschen fordern, dass geschlechtszuweisende Operationen nur im Einverständnis der intersexuellen Person durchgeführt werden dürfen und fordern damit nichts anderes als das Recht eines jeden Menschen auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde.


Demo 12.12.07 09:30 vor dem Landgericht Köln

Es geht um Menschenrechte, für die wir uns am 12. Dezember 2007 in Köln einsetzen werden, zusammen mit Christiane Völling, die ihren Arzt wegen Körperverletzung anklagt. Sie wurde ihrer gesunden inneren weiblichen Fortpflanzungsorgane beraubt und leidet bis heute an der ihr aufgezwungenen männlichen Rolle, wurde wie viele intersexuelle Menschen angelogen, gedemütigt und in ihrer Würde verletzt.

Wir besammeln uns am 12.12. um 09:30 Uhr vor dem Landgericht an der Luxemburger Strasse 101 in 50939 Köln. Kommt alle und setzt ein Zeichen im Namen der Menschlichkeit, unterstützt uns in unserem Kampf gegen genitale Zwangsoperationen!

Nella


Ausführlicher Demoaufruf auf:
de.indymedia.org
at.indymedia.org
ch.indymedia.org
intersex.ch

Christianes Prozess auf diesem Blog:
- Christiane Völlings Geschichte
- 1. Pressemitteilung
- Bericht 1. Prozesstag
- Zwitter-Demo in der "Rundschau" und auf "Planetopia" 
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Christiane: Der Kampf geht weiter
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg will nicht zahlen!  
- Merkel & Co: Einladung zum Zwitterprozess!
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg als Gutachter für Behandlungsfehler   
- "Schmerzensgeld-Prozess" - Sat1 NRW 19.5.09
- 3. Prozesstag 20.5.09: "Netzwerk DSD" fällt Chirurgen in den Rücken
- Zwitterprozess: 100'000 Euro plus Zinsen Entschädigung für genitale Zwangsoperation  



Christiane Völlings Geschichte

(Bild: Express)
 

Kurzbiografie: Intersexualität bei Adrenogenitalem Syndrom

 
Von Christiane Völling,

 
die ihren ehemaligen Chirurgen im "Zwitterprozess" wegen Körperverletzung anzeigte und einen für alle Zwischengeschlechtlichen wegweisenden Sieg errang.

Christiane Völling: »Ich war Mann und Frau. Mein Leben als Intersexuelle.« Fackelträger Verlag, erscheint 25.08.2010

Nachtrag 25.9.10: Inzwischen hat Christiane ihre bewegende Geschichte auch in Buchform veröffentlicht.

Buchbesprechung von Nella: Christiane Völling: "Wie beginnt man den Rest seines Lebens?" Die Biografie einer Überlebenden

  
Meine Erkrankung AGS mit 21-Hydroxylasedefekt, XX-chromosomales Geschlecht, wurde bei meiner Geburt nicht erkannt. Ich sage "Erkrankung", da AGS nicht heilbar ist und ich lebenslang vom Kortison abhängig sein werde, ist lebensnotwendig für mich, lasse ich es weg versterbe ich (so kann ich mich auch selbst töten).

Die Hebamme meinte ich könnte auch ein Mädchen sein. Aber es wurde dann doch entschieden ich sei ein Junge (die vergrößerte Klitoris hielt man für einen Mikropenis). Ich wurde also als Junge, obwohl keine Hoden vorhanden, beim Standesamt angemeldet und entsprechend erzogen. Als Kleinkind sagte ich öfter ich sei ein Mädchen, aber meine Eltern hielten das wohl für das übliche Kindergerede, konnten mit meinen Äußerungen nichts weiter anfangen.

Mit 3-4 Jahren rutschte ich in die vorgezogene Pubertät mit allen Folgen (beim unerkannten AGS produziert die Nebenniere zuviel Androgene, diese lösen beim unerkannten AGS die vorgezogene Pubertät aus). Ich litt unter fürchterlichen Bauchschmerzen, Größenwachstum setzte ein (ich war der Größte in der Grundschule, einfach schrecklich!! Die anderen Kinder haben mich gemieden wie die Pest, ich war immer alleine, fand keine Freunde) mit vorzeitigem Wachstumsstop (ich bin jetzt so "groß" wie mit ca. 12 Jahren), "da unten" ebenfalls Wachstum ohne Ende. Das alles hat aber niemanden interessiert, weder meine Eltern noch dem Haus-"arzt". Ich habe jeden Tag geweint vor Entsetzen und Angst, Schmerzen und Hilflosigkeit. Hat aber auch niemanden interessiert. Ich wurde nicht weiter wahrgenommen oder registriert. Ich blieb allein. Ich war ständig krank und kränkelnd, habe (fast) jeden Tag instinktiv Salz gegessen, tat mir immer gut. Hat auch niemanden interessiert. Andere Kinder essen Süßigkeiten, ich aß Salz. Wußte da natürlich nicht, daß dies mein "Leben" retten würde. Ich war nur irritiert, gefühlsmäßig durcheinander, denn ich fühlte mich doch eher als Mädchen, konnte nicht viel mit den üblichen Jungenspielen anfangen, bekam aber nie Erklärungen für mein Anderssein und meine "gegengeschlechtlichen" Gefühle. Aber da ich eher einem Jungen ähnelte und einen männlichen Vornamen hatte (immer noch habe!) glaubte ich mit der Zeit ich sei dann doch eher ein Junge und versuchte meine kindlich-mädchenhaften Gefühle zu unterdrücken, auch um nicht den Verstand zu verlieren und um zu überleben mußte ich mich anpassen.

Ich konnte mich gefühlsmäßig und körperlich nicht weiterentwickeln. Die vorgezogene Pubertät hat sehr viel an meinem "Leben" unwiederbringlich zerstört. Ich nehme heute noch meine kindlich-naiven-mädchenhaften Gefühle wahr, das kleine angstvolle, leidgeplagte, schutz- und hilflose, auf der Treppe sitzende, weinende Mädchen tief in mir.

Die normale Pubertät wie viele sie wohl kennen und erfahren, durchlebt haben, kenne ich nicht. Ich weiß nicht welche geheimnisvollen Bande da betätigt werden, daß "Mann" und "Frau" zueinander finden, sich ineinander verlieben (können) usw. Ich kenne diese und andere Gefühle nicht. Ich blieb (und bleibe) ein Außenseiter und allein.

Die anderen wachsen - ich nicht. Interessiert auch niemanden, nur mich. Jetzt war ich auf einmal der Kleinste (Hauptschule/Gymnasium). Wieder nur Hohn und Spott von den anderen Kindern, auch vom Lehrer. Ich wurde weiter gemieden, warum auch nicht?! Ich mußte mich schon früh daran gewöhnen ständig beleidigt und verspottet zu werden, wurde als Grundschulkind ja schon überall gedemütigt, auch von den Nachbarn. Es war das reinste Spießrutenlaufen der Weg zur Schule und zurück. Oft schlug mir der blanke Haß entgegen, wenn es erlaubt gewesen wäre hätten mich auch die Erwachsenen geschlagen. Ein Erwachsener hat es mal getan, schlug mir auf meinen krummen Rücken (ich bekam aufgrund des beschleunigten Längenwachstums einen runden Buckel, wie die alten Hexen in den Märchen).

Bin stehengeblieben, hab den nur angeschaut. Hat er nicht lange aushalten können, er verschwand  dann wortlos in sein Haus. Hat er nie wieder getan, nur weiter mit Worten geschlagen. Seinen haßerfüllten kalten Blick werde ich nicht vergessen. Ich ging öfter über Schleichwege um denen zu entkommen. Hat nicht immer funktioniert. Manche Kinder verfolgten mich mit dem Rad, ich bin stur geradeaus gegangen, bloß keine Angst zeigen, sonst wird alles nur noch schlimmer! Hat auch geholfen, irgendwann war ich denen zu langweilig geworden, weil ich darauf nicht reagiert habe. Hat zu Hause aber auch niemanden interessiert. Ich war auf mich allein gestellt, angewiesen, irgendwie überleben, innerlich.  Da war ich ca. 6 - 10 Jahre alt. Jugendzeit/Pubertät habe ich nicht gehabt, kenne ich nicht, ich mußte als Kind sofort erwachsen werden um überleben zu können. Mit 16 dann auf einmal "Leistenhoden" (Haus-"arzt"). Ich ab in die Urologie des nächsten Ortes (ich wuchs in ländlicher Umgebung auf). Diese finden aber Ovarien, entnehmen Histologie. Pathologe sagt: "Nebenhodengewebe und Ovarien" und bleibt dabei. Also bin ich ein Zwitter. Wurde mir auf menschenverachtende Weise mitgeteilt. Haus-"arzt":

"Du bist kein Mann! Du bist auch keine Frau! Du bist ein Zwitter! So Menschen wie dich hat man früher auf dem Jahrmarkt ausgestellt und damit Geld verdient! Das kannst du ja auch mal ausprobieren, da bist du eine Kuriosität, eine Sensation!" Er lachte dabei.  Meine Eltern waren da nicht bei mir. Ich war und blieb allein.

Durch diese demütigende Art der Mitteilung rutschte ich in einen Schockzustand. Ich wollte mich auf der Stelle umbringen. Den psychischen und körperlichen Schock hat niemand erkannt. Der Psychologe erklärte es mir im vergangenen Jahr, habe 30 Jahre nicht gewußt, daß ich dadurch einen Schock erlitten hatte. Dieser grauenvolle Zustand hielt tagelang an, ich konnte nicht sprechen und war fast unfähig zur Schule zu gehen, traue mich seitdem kaum noch unter Menschen. Ich war und blieb allein. Da war niemand, der mich irgendwie aufgefangen oder getröstet hätte. Ich mußte allein damit fertig werden, versuchen das zu verkraften. Durch diese Art der Mitteilung Entstehung meines "Monstergefühls" (Anderssein-Gefühl seit ich denken kann) und Vertiefung meiner inneren Isolation. Ist bis heute geblieben. Ich verkroch mich jede Nacht in unseren finsteren kalten Keller, ein Untier, ein klauenbewehrtes, schwarzes, klumpiges Monster eben. Dort Ausarbeitung meines Suizidplanes. Meine ältere Schwester brachte mich kurz vor Ausführung des Suizids (hätte ich getan!) in die Uni Köln. Irgendwie bin ich beim Endokrinologen hängengeblieben (Chirurgie, Gynäkologie, Plastische Chirurgie). Die übliche, für uns Intersexe normale Tortur begann (da wußte ich das aber noch nicht, daß dieser Umgang als "Normal" betrachtet wird, seitens der Mediziner, wird bis heute gemacht, interessiert aber niemanden!!!!), einschließlich der gegen meinen ausdrücklichen Willen gemachten GANZKÖRPERNACKTAUFNAHMEN mit PORTRAITS meines intersexuellen GENITALES!!! Ich wurde vom Stationsarzt GENÖTIGT!! Mit knapp 17 Jahren wurde ich von einer FRAU! NACKT FOTOGRAFIERT!!, mußte mich vor ihr AUSZIEHEN!! Ich habe mich zu TODE GESCHÄMT! Dabei GEZITTERT und GEWEINT, dabei HOHN und SPOTT: " Wir gehen mit Ihren Fotos nicht hausieren, nicht von zu Tür zu Tür um sie zu verkaufen...!" Sie LACHTEN dabei!! Ich bin innerlich endgültig zerbrochen. Das habe ich bis heute NICHT VERKRAFTET!!!  Im OP-Saal wurde ich ebenfalls GEGEN MEINEN WILLEN FOTOGRAFIERT!! Interessiert auch NIEMANDEN!! Verstöße gegen die GG, Menschenrechte usw. Interessiert NIEMANDEN!!!

Studentenvorführungen mit Streaptease-Einlagen! Selbstverständlich OHNE vorherige Aufklärung oder meine Einwilligung! Die haben sich benommen wie...!!! Unmögliches, grauenhaftes "Benehmen"!! Nur Gekicher und voyeuristisches Gegaffe! Kein bißchen Anstand! Ich glaube, die kannten das Wort überhaupt nicht! Ich fühlte mich wie ein Tier im Zoo! Nein, schlimmer! Denn dieses wird menschlich behandelt! Ich war eben ein Untier, ein Monster, eine Kuriosität!! Absichtliche Einschüchterungen seitens des behandelnden Arztes: " Warum kommen Sie jetzt erst!!!? Was denken Sie denn, was ich jetzt noch für Sie tun soll!!!? Wie haben Sie sich das gedacht!!!? Seien Sie froh, wenn ich noch einen Arzt finde, der Sie noch operiert, das wird alles im Kindesalter gemacht!!!"  Körpervermessungen - wozu benötigen die meinen Kopf- und Beckenumfang, Arm- und Beinlängen?? Absichtliche Falsch- und oberflächliche Aufklärung, unterlassene Hilfeleistung, die haben GEWUßT!!!, daß ich höchstgradigst SUIZIDGEFÄHRDET!! und ALLEINE!! war und haben NICHTS UNTERNOMMEN!! KEINE HILFEANGEBOTE!!!

Falsche Diagnosen: Gonadendysgenesie, wahrer Hermaphroditismus, Pseudohermaphroditismus, Turnersyndrom, Klinefeltersyndrom, AGS und wieder wahrer Hermaphroditismus. Angeblich "der einzige Fall in ganz Deutschland mit dieser Konstellation" und ob es mich nochmal gibt auf dieser Welt: "Ja, das wissen wir nicht so genau, aber denken können wir uns das schon, daß es Sie mit dieser Konstellation noch mal gibt...". Na, wenn man sich da nicht einsam und gottverlassen fühlt auf dieser Welt und tief verzweifelt ist...

Unterlassene Hilfeleistung auch von seiten des Psychosomatikers: " Nach Beendigung aller Behandlungen sind wir an einem weiteren Gespräch sehr interessiert." Das sagt alles: auch für ihn war ich nur ein Experiment!! Ausleuchtung meiner sexuellen Orientierung. Ich mußte ihm meine intimsten Dinge erzählen!! Er hat diese brühwarm an Dritte weitergegeben!!
Dieses ....!!! INTELLIGENZTEST!!! WOFÜR????????? Sind Zwitter und Pseudozwitter geistig behindert!?? Manche "Ärzte" vermuten dies bis heute!!! Er bescheinigte mir eine "gut ausgebildete Intelligenz"!! Ist doch auch schon mal was - oder???

Alles unter Zwang und Drohungen: " Wenn Sie meinen Sie bräuchten nicht mitmachen oder Sie könnten mich täuschen, haben Sie sich geirrt!! Ich werde das sofort merken!! Ich kann auch anders!!!" Ich dachte der sperrt mich für immer weg! Also tue ich was er von mir verlangt! Wenn ich wüßte, daß er noch lebt und wo er wohnt - ich würde ihn besuchen und ihm gehörig den Kopf waschen, er ist ja an einem weiteren Gespräch sehr!! interessiert!! Bietet mir KEINE HILFE!! an!! War für ihn wohl normal, daß ich als Zwitter unfruchtbar bin und kastriert werden soll und ich mit meinen 17 Jahren mit allem alleine fertig werde!! Der wußte BESTENS!! über mich Bescheid, selbst meinen Chromosomensatz (steht in seinem Begleitbrief!)!!

Ich landete dann als "echter Zwitter" auf dem OP-Tisch und wurde geschlechtsumgewandelt in einen kastrierten Pseudohermaphrodit ( "... normale weibliche Anatomie... Entfernung aller intraabdominell gelegenen weiblichen Organe...").

Selbstverständlich OHNE MEINE EINWILLIGUNG!!! und OHNE ENTSPRECHENDE AUFKLÄRUNG!!! Wozu auch??? 
Der ausschlaggebende Grund für meine OP-Einwilligung war das mir gegenüber erwähnte evtl. Entartungsrisiko meiner angeblich unterentwickelten, "nicht richtigen Eierstöcke und des verkümmerten Hodengewebes", diese sind entstanden durch meine "nicht richtigen Chromosomen, diese bestehen aus abgebrochenen Chromosomenstücken, die sich falsch zusammengefügt haben. "

Ob ich XX oder XY habe?: "das wissen wir nicht so genau, vermutlich beides. Fragen Sie in einem halben Jahr nochmal nach, vielleicht wissen wir dann mehr. Das ist eine hochkomplizierte und sehr teure Untersuchung!" "Aufklärung", die ich erhielt!!!

Unterschrieben hatte ich "nur" für eine "Laparotomie". Ist das, nennt "Arzt" DAS eine "korrekte, vollständige Aufklärung"!!!!??? Meine NORMALEN!! WEIBLICHEN!! XX- Chromosomen waren den Ärzten bestens!!! und bereits seit MONATEN!! VOR meiner ZWANGSKASTRATION!! BEKANNT!!!
Obwohl der Operateur meine "normale weibliche Anatomie" erkannt hat, hat er weitergemacht!! und mich KASTRIERT!! Anstatt das Messer wegzulegen und weitere Diagnostik zu betreiben!! ÄRZTEPFUSCH und ZWANGSKASTRATION!!

SCHWERE und GEFÄHRLICHE KÖRPERVERLETZUNG!!! Verstoß gegen § 226 STGB!! Darauf steht Freiheitsentzug, KNAST!! für mehrere Jahre! Leider VERJÄHRT!! Da hat der "Arzt" Glück gehabt!! Ich wurde kastriert, weil ich angeblich ein "echter Zwitter" war!! Darum hat er weitergemacht! Sonst hätte er aufgehört und mich wieder zugenäht, mir meine GESUNDEN!! WEIBLICHEN GESCHLECHTSORGANE!! gelassen!! Die haben falsche Diagnosen gestellt!!! Aber der "Arzt" hat TROTZDEM weiter operiert!!!

Ich wurde absichtlich NICHT AUFGEKLÄRT!!! "Die obig genannten Diagnosen dürfen ihm auf keinen Fall mitgeteilt werden...",

Schreiben aus dem Jahre 1979!! ZWEI!! Jahre nach meiner von mir NICHT GENEHMIGTEN!!! Kastration war ich immer noch nicht aufgeklärt, auch nicht über die bereits damals mögliche operative Angleichung an das weibliche Genitale!!! Mir wurde dann gesagt ich habe AGS und benötige lebenslang Kortison. Ist das eine "VOLLSTÄNDIGE, KORREKTE AUFKLÄRUNG"???
Ich dachte ich spinne wegen meiner "gegengeschlechtlichen" Gefühle, also halte ich meinen Mund und tue so als ob ich ein "richtiger Mann" bin, bevor ich wieder zu dem Psycho muß. Da hatte ich echt Angst vor, ich dachte, der läßt mich nicht mehr laufen.

Ich wollte dann nur noch einigermaßen "normal" aussehen "da unten", also bieten die mir eine Harnröhre an (ich hatte keine richtige, Wasserlassen war und ist bis heute eine Qual). Laß ich dann auch machen. ZWEI!! Jahre später bekomme ich dann ENDLICH! Kortison und Testosteron (!) gegen Osteoporose (!), weil ich ja keine Gonaden mehr habe, die ein Hormon produzieren, das meine Knochen zusammenhält (Aufklärung, die ich erhielt). Obwohl die Ärzte bereits seit ZWEI!! JAHREN!! meine Erkrankung/Diagnose kannten!!! Die - NICHT ICH!!! Die haben mir das für mich lebensnotwendige Kortison ABSICHTLICH!! vorenthalten!! Ich nenne das MORDVERSUCH!! Ich hatte mehrere Jahre!! alle Wechseljahresbeschwerden einer Frau (Hitzewallungen, Kälteschauer, Schwächeanfälle, Kreislaufbeschwerden, Entfremdungsgefühle, Benommenheitszustände), wußten die Ärzte. ICH wußte aber nicht!!, daß dies u.a. Wechseljahresbeschwerden sind.
Woher soll ich das auch wissen?! Ich habe gelitten wie Hund, auch wegen Kortisonmangel Beschwerden. Diese machen nur "Hormonanalysen" und schicken mich wieder nach Hause. Durch Testosteron weitere Vermännlichung (Stirnglatze, Bartwuchs, männlicher Behaarungstyp, tiefere Stimme u.sw.). Das Chaos tobt in mir, Entfremdungsgefühle verstärken sich, furchtbare Identitätskrisen, ich erkenne mich im Spiegel nicht wieder ("das da, das bin ich nicht!", das darf ich keinem Psychiater erzählen!!), zeitweise hatte ich echte Panik den Verstand zu verlieren, dachte immer wieder an Selbstmord.

Verstärkung des Monstergefühls, Vertiefung der inneren Isolation und Einsamkeit, ich weiß nicht wer und was ich bin ( "Ich bin ein Dazwischen-Wesen" - so habe ich mich selbst bezeichnet, das Wort Intersexualität war mir bis Dezember 2005 unbekannt, nie gehört oder gelesen und dann bin ich "der einzige Fall in ganz Deutschland"). Haß gegen mich selbst: " es wäre besser gewesen, wenn ich als Kind gestorben wäre", "dieses Leben war es nicht wert gelebt zu werden", "ich bin lebensunwertes Leben", zu diesen meinen über mich selbst gemachten Aussagen stehe ich weiter!!

Jahre später die Erkenntnis: ich bin eine verstümmelte, zwangskastrierte Frau in einem vermännlichten Körper, es wurde ALLES FALSCH!! gemacht!!! und da stecke ich nun drin und finde nicht mehr heraus.

WARUM hat mich niemand ÜBER MICH SELBST AUFGEKLÄRT!!?? WARUM hat niemand gesagt, was MIT MIR WIRKLICH LOS IST!!!?? WARUM bekam ich KEINE HILFE!!?? WARUM hat man(n) ÜBER MICH GEREDET und nicht MIT MIR!!!? Warum ließen mich die Ärzte in meinem ELEND ALLEIN!!!? WARUM bekam ich KEINE ENTSCHEIDUNGSHILFEN!!!? WARUM bekam ich KEINE AUFKLÄRUNG!!!??? WARUM haben die Ärzte meine AÜßERUNGEN ABSICHTLICH! IGNORIERT!!!???? - meine FRAGEN ÜBERHÖRT!!!????  Ich schaffe es nicht aus meiner INNEREN ISOLATION, denn ICH BIN EIN MONSTER!!! und GANZ ALLEIN AUF DIESER WELT!!! Habe ich echt GEGLAUBT bis Dezember 2005!!! Jetzt ENDLICH!!! nach 30!!! JAHREN!!! Isolationsfoltereinzelkerkerhaft, aufgebrummt bekommen durch das unverantwortliche Handeln der Ärzte, bekomme ich HILFE!!! und AUFKLÄRUNG!!! brauche die "Mann"- Rolle für die Umwelt und vor mir selbst! nicht mehr spielen, darf ENDLICH ZU MIR SELBST FINDEN!!! Psychologe sagt ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt aufgrund der damaligen menschenverachtenden Ereignisse, bin jetzt auf Tiefenpsychologie, die kramt mächtig in meiner Seele rum, der ganze unverarbeitete Mist, der mir zugefügte Schmerz seit meiner frühen Kindheit, alles, bzw. vieles wird wieder aktuell, die vielen ungeweinten Tränen wollen endlich geweint werden, das muß ich alles noch lernen, ich will ihr aber auch nicht ständig was vorheulen, also schlucke ich sie wieder herunter - wie damals und versuche wieder zu "vergessen" - wie damals, geht aber nicht mehr, Psychologe sagt ich habe nur verdrängt. Ja, das stimmt, die Ereignisse begleiten mich auf Schritt und Tritt.

Letztes Jahr Antrag (2006) gestellt für die "chirurgische Wiederherstellung meines Geschlechtes im Sinne von AGS -weiblich". Und Antrag beim Amtsgericht wegen Personenstands- und Vornamensänderung. Jetzt sitzt mir der MdK-Gutachter im Nacken, verlangt von mir die geänderte Personenstandsurkunde, denn ohne Urkunde keine Empfehlung des Gutachters, keine Empfehlung - keine Kostenzusage meiner Krankenkasse - keine Kostenzusage - keine "Rekorrektur-OP" - keine "Rekorrektur-OP" - keine geänderte Personenstandsurkunde. Oder ich laufe über das Trans-Verfahren, genau DA!!! WILL MICH DER GUTACHTER HINEINZWINGEN!!!! ABER DAS LASSE ICH NICHT ZU!!!!!!!!!!!!!!!!!! LIEBER BRINGE ICH MICH UM!!!!!!!!!! ICH BIN NICHT TRANSSEXUELL!!!!! Deshalb jetzt auch noch der Kampf mit dem Amtsgericht wegen meiner Urkunde, diese ist MEINE EXISTENZGRUNDLAGE!!!! FÜR MEIN NEUES LEBEN!!!! Der Amtsrichter und diverse andere Beamte versuchen ebenfalls  - wie der selbstherrliche Gutachter!! -  mich mit den Transsexuellen in einen Topf zu werfen, trotz eingereichter Unterlagen und deutlich formulierten Erklärungen über Intersexualität, also über mich. Überall stoße ich auf Ignoranz, Inkompetenz, Zynismus, Arroganz und abgrundtiefe Menschenverachtung! Ich fühle mich um mein Leben BETROGEN! ICH WILL ES WIEDERHABEN!!  30!! Jahre!! Zwangsisolationsfoltereinzelkerkerhaft mit allen psychischen Folgen. Darunter leide ich bis an mein Lebensende, ganz zu schweigen von den körperlichen Folgen der Geschlechtsumwandlungs-OP`s (die haben mir eine Geschlechtsumwandlung untergeschoben und ich habe es erst letztes Jahr kapiert!!!!), 27 Jahre Falschbehandlung mit gegengeschlechtlichem Hormon Testosteron "gegen Osteoporose" (!!!???)!!!

Ich MUßTE!!! dieses Hormon gleichzeitig mit dem Beginn meiner Kortisontherapie erhalten, damit ich NICHT!!!!!! VERWEIBLICHEN!!! konnte!!! Denn, als ich ENDLICH!!! Kortison erhielt, wurde dadurch mein Nebennieren-Defekt aufgehoben, die Nebenniere hört dann auf, Androgene zu produzieren, ich kann NICHT WEITER VERMÄNNLICHEN!!, sondern mein Körper beginnt zu VERWEIBLICHEN!! Das ist mit ein Grund, warum die kleinen AGS-Mädchen Kortison erhalten - damit diese nicht weiter vermännlichen können!! Abgesehen von der Unterbindung der Salzverlustkrisen, die zum Tode führen können, ist ein willkommener Nebeneffekt, das mit der Unterbindung der Vermännlichung durch Kortisongabe bei AGS. Mit dieser "Aufklärung" konnten mir die Ärzte dieses Hormon unterjubeln!!!Seit wann bekommen FRAUEN TESTOSTERON GEGEN OSTEOPOROSE!!!???? Ganz abgesehen davon war ich mit Anfang 20 bestimmt noch NICHT!! osteoporosegefährdet!!!

Ich möchte nicht wissen, welche nicht mehr zu korrigierende Schäden mein weiblich angelegter Körper dadurch erlitten hat!!

Nehme jetzt Östrogen. Den ganzen Weg jetzt noch mal gehen, das steckt mein verstümmelter, zerschnittener und zerschundener Körper nicht so leicht weg!! Das alles geht echt an die Substanz und ständig rennen mir die damaligen Ereignisse hinterher, ich habe die Sätze wieder im Kopf, die Szenen spulen sich ab wie im Film.

Ich bin ein psychisches Wrack, ein medizinische Katastrophe und eine menschliche Tragödie, aber bestimmt NICHT!! "der einzige Fall in ganz Deutschland"!! "Danke" an die Ärzte!!! Jetzt auch noch Tinnitus, der zerrt sehr an den Nerven. Nur wenn ich arbeite habe ich etwas Ablenkung, oder ich fahre mit Bus und Bahn ziellos durch Düsseldorf, irgendwohin, hauptsache weg. 30 Jahre und länger Allein-Gelassen-Sein - 30 Jahre ganz allein, jeder Tag ein Überlebenskampf, ich finde keine Kontakte, bin innerlich immer noch isoliert, ich finde da nicht heraus, muß mich an Menschen erst wieder gewöhnen. 30 Jahre hatte ich niemanden zum Reden, erst letztes Jahr bei euch in Bad Orb (2006). 30 Jahre "der einzige Fall in ganz Deutschland"... habe ich echt geglaubt, verfluchte Isolation innen und außen.

Inzwischen ist in DER SPIEGEL ein Artikel über Intersexualität erschienen, der unter anderem über Christiane und den Prozess am 12.12.2007 am Kölner Landgericht berichtet, in dem Christiane ihren damaligen Arzt wegen Körperverletzung anklagt.

Nachtrag 25.9.10: Inzwischen hat Christiane ihre bewegende Geschichte auch in Buchform veröffentlicht.
Buchbesprechung von Nella:Christiane Völling: "Wie beginnt man den Rest seines Lebens?" Die Biografie einer Überlebenden

Christianes Prozess auf diesem Blog:
- Alle Posts zu Christiane Völling auf Zwischengeschlecht.info
- 1. Pressemitteilung
- Demoaufruf 1. Prozesstag
- Bericht 1. Prozesstag
- Zwitter-Demo in der "Rundschau" und auf "Planetopia" 
- Pressespiegel 1. Prozesstag
- Warum Christiane Völling zur Transsexuellen gemacht werden soll
- Wegen Zwitterprozess: Druck auf Ärzte wächst
- Bericht und Pressespiegel 2. Prozesstag
- Christiane: Der Kampf geht weiter
- Bericht provisorischer Entscheid OLG
- Bericht definitiver Entscheid OLG
- Pressespiegel definitiver Sieg vor OLG
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg will nicht zahlen!  
- Merkel & Co: Einladung zum Zwitterprozess!
- Zwitterprozess: Verurteilter Chirurg als Gutachter für Behandlungsfehler  
- "Schmerzensgeld-Prozess" - Sat1 NRW 19.5.09
- 3. Prozesstag 20.5.09: "Netzwerk DSD" fällt Chirurgen in den Rücken
- Zwitterprozess: 100'000 Euro plus Zinsen Entschädigung für genitale Zwangsoperation
- Zwitterprozess: Zwangsoperateur gibt sich geschlagen und bezahlt! 
> Pressemeldungen zum "Zwitterprozess"
> Internationale Artikelübersicht auf OII    

page 12 of 12 -