"Euro-DSD"-Zwangsoperateure: transsexuell = intersexuell??!

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Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!

>>> Pressemitteilung 14.11.09     >>> Kommentare zur Kritik

Heute begann in Kiel anlässlich der APE/AGPD-Jahrestagung eine Veranstaltungsreihe unter Mitwirkung der "Arbeitsgruppe DSD/Störungen der Geschlechtsentwicklung" von APE/AGPD und "Euro-DSD" (vormals "Netzwerk Intersexualität/DSD"). Dabei wurden unter anderem die "wichtigsten Publikationen" vorgestellt (wohl nicht zuletzt Eigenwerbung zur frisierten "Lübecker Studie").

Weiter konnten die Zwangsbehandler heute (wie üblich ohne Beteiligung der Betroffenen!) ungestört über "Erstellung bzw. Überarbeitung der Leitlinien DSD und Hypospadie" zu künftigen Zwangsbehandlungen an wehrlosen Zwitterkindern debattieren.

(Diese Programmpunkte waren zudem im Onlineprogramm nicht aufgeführt. Sämtliche relevanten Programmpunkte sind hier dokumentiert.)

Auf Sonntag 15.11. ist zudem einen weiterer Vortrag speziell über die frisierte Lübecker Zwitterstudie angekündigt.

Das "Netzwerk Intersexualität/DSD" als die deutsche Allianz der Zwangoperateure und ihrer Zuarbeiter in Endokrinologie, Sexologie und Psychologie/Psychiatrie wurde 2003-2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) alimentiert, entsprechend einem Antrag des Bundestags vom 12.6.2001 (DS 14/6259).

Eine Bedingung des BMBF war, dass die Betroffenen und ihre Organisationen angemessen mit einbezogen werden müssten. Stattdessen wurden sie von den Medizynern Mal für Mal vertröstet und hingehalten. Versprechen, Zusagen und Abmachungen wurden vom "Netzwerk Intersexualität/DSD" Mal für Mal gebrochen und die Betroffenenvetreter_innen über den Tisch gezogen. Vorschläge zur konkreten Verbesserung der Lage der geschädigten Betroffenen wurden Mal für Mal ignoriert.

Der Unmut unter den Zwangsoperierten wächst. 2009 distanzierte sich Intersexuelle Menschen e.V., der dem "Netzwerk DSD/Intersexualität" lange die Stange gehalten hatte, stillschweigend vom "Netzwerk DSD".

Mittlerweile sind die BMBF-Gelder alle aufgebraucht. Die altbekannten Zwangsoperateure & ZuliefererInnen (wenn auch ohne die Hamburger Fraktion) finanzieren sich heuer aus EU-Geldern, firmieren unter dem entsprechend angepassten, neuen Logo "Euro-DSD" und müssen endlich die Betroffenen nicht einmal mehr alibimässig mit einbeziehen.

2009 begann das "Netzwerk DSD" die Lübecker Evaluationsstudie nach den Bedürfnissen der Zwangsoperateure umzuschreiben. Ende 2008 veröffentlichte "erste Ergebnisse" der "Lübecker Studie" konstatierten (wie schon die ebenfalls BMBF-finanzierte "Hamburger Studie 2007") konstatierten noch das Offensichtliche: Je häufiger Zwitter als Kleinkinder genital zwangsoperiert wurden, desto mehr klagen sie als Erwachsene über verlorene sexuelle Empfindungsfähigkeit und damit einhergehende weitere sexuelle Probleme. Anlässlich einer Anhörung im Bundestag in Frühjahr 2009 wurden diese Ergebnisse zum ersten Male kurzerhand umfrisiert zur Behauptung, unabhängig von der Zahl kosmetischer GenitalOPs im Kindesalter gäbe es diesbezüglich angeblich keine Unterschiede.

Schon seit längerem kritisiert dieser Blog, dass es den in "Netzwerk DSD" und "Euro-DSD" versammelten Zwangsoperateuren letztlich bloss darum geht, nach dem Motto "alter Wein in neuen Schläuchen" die menschenrechtswidrigen Zwangsoperationen einfach als neu "genderoptimiert" und "todsicher" unverändert weiter zu praktizieren.Obwohl auch "Euro-DSD"-Chef Olaf Hiort öffentlich zugibt, dass für diese kosmetischen Genitaloperationen keine medizinische Notwendigkeit und auch keine Qualitätskontrolle besteht.

Weiter holen die Zwangsoperateure heute in Kiel dazu aus, unter dem Motto "Transsexualität, ein neues aktuelles Thema. Diskussion über die Aufnahme der Problematik in die Arbeitsgruppe DSD" wohl Zwitter künftig zusätzlich auch als geistig gestört zu verkaufen. Ein cleverer Schritt zur Ausweitung der "Patientengruppe" – der zudem auf ungeteilte Begeisterung stossen wird nicht zuletzt bei allen "Wir sind nämlich auch intersexuell"-Trans-Fraktionen, die sich schon lange nach einer offiziell anerkannten organischen Störung sehnen, ebenso wie bei allen PolitikerInnen und GendertheoretikerInnen, die (unter Ausblendung der Menschenrechtsaspekte) seit eh und je Zwitter gern systematisch mit Transsexuellen und anderen "Genderthemen" gleichsetzen bzw. "verwechseln". Welche der da verwursteten Gruppen bei der ganzen Aktion als zusätzlicher Verlierer herauskommt, ist einmal mehr jetzt schon absehbar.

Wie lange und wie weit deutsche Betroffenenorganisationen sich das alles noch ohne öffentlichen Widerspruch gefallen lassen, bleibt abzuwarten.

Nachträge 1-2:   >>> Pressemitteilung 14.11.09   >>> Mediziner-Kommentare zur Kritik

Nachtrag 3:

Wie Zwischengeschlecht.info inzwischen in Erfahrung bringen konnte, stiess das von Anette Richter-Unruh (Bochum) und Susanne Krege (Krefeld) propagierte Ansinnen, "Transsexualität" als "neues aktuelles Thema" in die "Arbeitsgruppe DSD" aufzunehmen, offenbar auf wenig Begeisterung; insbesondere "Euro-DSD"-Chef Olaf Hiort (Lübeck) habe sich deutlich dagegen ausgesprochen.

Auch der Vortrag über die frisierte Version der "Lübecker Studie" von Ute Thyen (Lübeck) vom Sonntag sei alles andere als unwidersprochen geblieben. An diesem Programmpunkt sass auch eine Delegation von Intersexuelle Menschen e.V. im Publikum, eine offizielle Stellungnahme von IMeV zur Problematik ist jedoch nach wie vor nicht erhältlich.

Siehe auch:
- Wie das "Netzwerk Intersexualität/DSD" seine Versprechen bricht
- Wie das "Netzwerk DSD" die "Lübecker Studie" frisiert
- Ersatzhormone für Zwangskastrierte auf Kasse! "Netzwerk DSD" zum Handeln aufgefordert
- Mein Rücktritt als 1. Vorsitzende von Intersexuelle Menschen e.V.
- Intersexuelle Menschen e.V. distanziert sich stillschweigend vom "Netzwerk DSD" 
- 5. Treffen Netzwerk Intersexualität Kiel 6.9.2008 
- Netzwerk DSD/Intersexualität und wir Intersexuellen - Mitsprache geht anders
- "Medizinische Intervention als Folter" - Michel Reiter 30.6.2000

Comments

1. On Saturday, November 14 2009, 00:00 by seelenlos

Nachfolgend dokumentieren wir alle relevanten Programmpunkte der 4. APE/AGPD Jahrestagung 2009. Alle Punkte vom Freitag waren im Onlineprogramm bis zum Schluss gar nicht angegeben und wurden erst mit Datum vom 27.10.2009 als Download 'öffentlich' gemacht (vgl. PDF):

Freitag, 13.11.2009

Hörsaal B — AG DSD/Störungen der Geschlechtsentwicklung

Moderation: A. Richter-Unruh, Bochum

Tagesordnung

  • Begrüßung, Kurzer Überblick „DSD 2009“ und die wichtigsten Publikationen
    A. Richter-Unruh, Bochum
  • Stand Euro-DSD November 2009
    O. Hiort, Lübeck
  • Konzept für die gemeinsame Erstellung bzw. Überarbeitung der Leitlinien DSD und Hypospadie mit dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Urologie
    S. Krege, Krefeld
  • Stellungsnahme/Leitlinien der APE zum Thema DSD/Hypospadie: Aktueller Stand, Vorstellung und Diskussion eines neu erstellten Flowsheet, Planung 2010
    A. Richter-Unruh, Bochum
  • Transsexualität, ein neues aktuelles Thema. Diskussion über die Aufnahme der Problematik in die Arbeitsgruppe DSD
    A. Richter-Unruh, Bochum; S. Krege, Krefeld
  • Verschiedenes

Sonntag, 15.11.2009

Hörsaal G — Disorders of Sex Development

  • Biosynthese humaner Androgene
    (PD Dr. Felix Riepe, Kiel)
     
  • Androgen insensitivity syndrome
    (Prof. Dr. Ieuan A Hughes, Cambridge, UK)
     
  • Disorders of Sexual Development - Epigenetik, Epigenomik und Phänotyp
    (Prof. Dr. Reiner Siebert, Kiel)
     
  • Klinische Evaluationsstudie im Netzwerk DSD-Intersexualität: Psychosoziales Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen mit Störungen der Geschlechtsentwicklung (DSD)
    (Prof. Dr. Ute Thyen, Lübeck
2. On Tuesday, November 17 2009, 06:54 by gelse

Zitat:
"2009 distanzierte sich Intersexuelle Menschen e.V., der dem "Netzwerk DSD/Intersexualität" lange die Stange gehalten hatte, stillschweigend vom "Netzwerk DSD"".
Gut, daß es hier nicht so stillschweigend zugeht. Wir haben nämlich 100 Jahre Stillschweigen und undurchschaubare Machenschaften zuviel auf dem Buckel.

"Transsexualität, ein neues aktuelles Thema. Diskussion über die Aufnahme der Problematik in die Arbeitsgruppe DSD"
Da wunder ich mich aber, daß man drüber staunt. "Trans" heißt, dass jemand Probleme mit dem Geschlecht hat, das die Großen mal für ihn/sie ausgesucht hatten. Mehr ist da gar nicht dran. Wer sich einen klaren Blick bewahren konnte und vom psychologischem Hokuspokus nicht beeindrucken läßt, sieht das.

Gut auch, dass es immer noch ein Forum gibt, in dem ein paar Leute dem Mumm haben, den Mund aufzumachen. Gut, dass die Erlauchten Heimlichkeiten es noch nicht geschafft haben, das zu zerstören.
Ich weiß nicht, ob man hier einen link rein setzen darf, ich versuche es einfach mal:
http://zwitterforum.ath.cx/index.ph...
Lest mal das Zitat am Anfang. Warum muß man den Eltern sagen, dass ihr Kind vielleicht später "das Geschlecht wechseln" wird, wie die Genderforscherin Richter-Appelt das so wohlklingend herumposaunt. Das kann man doch nur dann sagen, wenn ein Mensch körperlich zu mindestens 105% eindeutig in einem der zwei amtlich zertifizierbaren Geschlechter ist?

Ich glaube, es war ein psychologisches Experiment, daß das "aktuelle Thema Transsexualität" im Internet als Tagungsthema sichtbar war.
Man stellt fest, dass die vielen braven Zwitter, die in den Genderhimmel kommen wollen wieder mal so tun als hätten sie nichts gesehen.
Ein Meilenstein auf dem Weg in die 60er Jahre.

3. On Tuesday, November 17 2009, 18:57 by Einhorn

Deutsches IS/DSD-Netzwerk samt aller UKE-Wissenschaftler/Innen auf UN-Ebene ausgebremst und der Internationalen Völkergemeinschaft zum Fraß hingeworfen:

Die Internationale Völkergemeinschaft ist von mir eingehend mit beigefügten Beweisen darüber informiert worden, daß es sich bei dem IS/DSD-Netzwerk um die Kronprinzen von Auschwitz handelt. Derzeit versuche ich bei der UN ein Verfahren gegen die BRD wegen der Verletzung von Art. 7 S. 2 ICCPR einzuleiten. Zumindest ist der Grundstein dafür gelegt worden. Jetzt heißt es erstmal drei Monate abwarten. Da die BRD den Opfern weiterhin jede Unterstützung, einschließlich der Kosten für Dolmetscher verweigert, habe ich die Gräueltaten sowie Verbrechen wider die Menschlichkeit aus dem UKE richtig schön mit diversen Nacktfotos von behindert abgelichteten Kindern bebildert. Die Fotos stammen sämtliche aus Dissertationen und medizynischen Büchern, primär von solchen aus dem UKE. Das IS/DSD-Netzwerk sorgt dafür, daß die Bundesrepublik Deutschland in ihrem Ruf auf den Stand von 1943 absackt. Das organisierte medizynische Verbrechen in Form des IS/DSD-Netzwerkes wollte es ja so. Jetzt hat es den Ruf, den es sich mit Thyen, Hiort und Co. verdient hat:
Die Erben von Auschwitz vernichten das von ihnen als minderwertig eingestufte und diffamierte Leben immer noch und zwar immer noch in Deutschland!!!

Es heißt jetzt erstmal mindestens drei Monate abwarten.
Die UN könnte eigenständig ein Genozidverfahren in Den Haag gegen das IS/DSD-Netzwerk und seiner gesamten assoziierten ehemaligen und jetzigen Partner/Innen anregen. Wenn die UN gute Juristen und Mediziner sowie perfekte deutsche Übersetzer an die Sache heransetzt, durchblickt die Internationale Völkergemeinschaft die systematischen Verbrechen und deren Herkunft sehr zügig. Der Eingang der Unterlagen ist mir jedenfalls bereits bestätigt worden.
Die Steilvorlage für weitere Maßnahmen gegen die BRD hat die UN damit jedenfalls erhalten, bevor es in zwei bzw. in gut einem Jahr zum Zwischenbericht geht und einige persönliche Profiteuere aus der IS-Aktivistenszene behaupten, die BRD hätte etwas getan, weil sie den psychopathologischen Diskurs mit einem bundesweiten Beratungszentrum ausgeweitet und damit ein oder zwei Opfern einen Arbeitsplatz beschehrt hat, um auch noch die nächste Generation zwischengeschlechtlicher Menschen durch zwischengeschlechtliche Menschen unterjochen zu lassen! Das Schema kommt mir sehr bekannt vor. Wurde es doch einst in der von dem Kronprinzen von Auschwitz gegründeten AGS-Eltern- und Patienteninitiative in dem gleichen Stil betrieben: Genitalverstümmelte Opfer sollten und haben für die Verstümmelung der nächsten Generation geworben. Dieses Elend hat bei der AGS-Eltern- und Patienteninitiative zum Glück ein Ende gefunden. Möge es die anvisierte Ausweitung des psychopathologischen Diskurses mit einem bundesweiten Beratungszentrum durch die neue is-Bundesvorsitzende auch finden!
Daß die UN eigenständig tätig wird, halte ich - nach dem Kontakt zu einer afghanischen Menschenrechtsaktivistin - zwar auch eher für unwahrscheinlich, aber dennoch sollte man der UN diese einmalige Gelegenheit, weltweit ihre erfolgreiche Arbeit und ihre Intention für Frieden und Gerechtigkeit unter Beweis zu stellen, eröffnet haben, um energischer gegen die BRD und des von ihr ausgehenden internationalen Genozides an zwischengeschlechtlichen Menschen einzuschreiten. Bevor mit Individualbeschwerdeverfahren wegen der Verletzung von Art. 7 S. 2 ICCPR von Deutschland aus begonnen wird, sollte die UN ausreichend Zeit bekommen, ihre eigenen Handlungsoptionen gegen die BRD abzuwägen.
Art. 7 S. 2 ICCPR ist - für die, die sich nicht im Völkerrecht auskennen - die bis heute verbindliche Antwort der Internationalen Völkergemeinschaft auf Auschwitz.