Knabenbeschneidung im Bundestag: Gegenvorschlag stützt Kinderrechte

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Zum heutigen Welttag der Kinderrechte nur gute Nachrichten (1):

Hände weg von Kindergenitalien!Wie u.a. nach dem Willen vieler BundestagspolitikerInnen das wehrloser Knaben auf körperliche Unversehrtheit nicht einen Pfifferling wert oder höchstens als politische Manövriermasse (Hallo, Volker Beck & Co.!) gefragt ist, hat dieser Blog schon verschiedentlich mitverfolgt (eins/zwei/drei).

Am 22. Nov. soll im Bundestag die Beratung zur umgehenden Beschneidungslegalisierung losgehn, auf den 26.11. ab 12h ist zudem eine "Expertenanhörung" vor dem Rechtsausschuss geplant mit – Überraschung! – ziemlich einseitiger Zusammensetzung.

Doch seit längerem gibt es auch eine Gegenbewegung, die unmissverständlich die Rechte der betroffenen Kinder hochhält, insbesondere deren Recht auf körperliche Unversehrtheit, und ExponentInnen davon – federführend sind mehrheitlich Frauen, Erstunterzeichnerinnen sind: Marlene Rupprecht (SPD), Diana Golze (Linke) und Katja Dörner (Grüne) – haben nun einen >>> Gegenvorschlag (PDF) eingebracht, der sich sehen lässt. Danke!

Dieser Gegenvorschlag setzt zum unter BerufspolitikerInnen offenbar vorherrschenden Terror – Pardon: Tenor – nach dem Motto "Kinder sind Gegenstände mit weniger Schutz als Haustiere, Eltern können mit ihnen tun, was immer sie wollen" einen bemerkenswerten Kontrapunkt. Obwohl auch dieser Blog den sich an der Religionsmündigkeit orientierenden und insofern taktisch sinnvollen Vorschlag einer Altersgrenze von 14 Jahren bestenfalls als das kleinere Übel betrachtet.

Mehr Lesenswertes und Interessantes dazu in >>> Kommentaren auf netzwerkB, im
>>> Beschneidungsforum, auf >>> diesseits.de, in der >>> ÄrzteZeitung, in der
>>> Jüdischen Allgemeinen und in >>> Deutsch Türkisches Journal.

(Letzteres hat verdankenswerterweise alle Mitunterzeichnenden nach Parteien aufgeschlüsselt – könnte bei den nächsten Wahlen praktisch kommen ... Ebenso bleibt zu hoffen, dass namentlich abgestimmt wird – und jedeR PolitikerIn, die gegen diesen Gegenvorschlag stimmt, sollte künftig keine Stimme kriegen, sofern den Wählenden irgend etwas an Kinderrechten liegt ... Und à propos: Werden wir es noch erleben, dass Monika Lazar auch für Zwitterkinder dieselben Mindeststandards hochhält, wie sie es hier verdankenswerterweise für "richtige" Knaben tut?)

>>> Unversehrtheit von Kindern: Kosmetische GenitalOPs u. Knabenbeschneidungen
>>> Helsinki-Deklaration des Rechts auf genitale Autonomie 2012
>>> Landgericht Köln: Knabenbeschneidung ist "Körperverletzung"
>>> Knabenbeschneidung: Bundesregierung will per Schnellgesetz legalisieren
>>> Ethikrat guckt Beschneidungs- u. Ohrstech-Videos, Zuschauerin fällt in Ohnmacht

Comments

1. On Friday, November 23 2012, 00:31 by ETEKAR

Bundesregierung will per Schnellgesetz Knabenbeschneidung legalisieren:

Sobald der Deutsche Bundestag dieses Schnellgesetz zur Legalisierung der Genitalverstümmelung an Knaben durchgewunken hat, gilt es mit einer Verfassungsbeschwerde innerhalb von einem Jahr auf das Gesetz zu antworten und zwar mit den Unterschriften der bis heute mit aller Staatsgewalt unterdrückten Protestopfern der Glaubensgemeinschaft!

Religionsfreiheit ja, aber bitte ohne dieses archaische Ritual, welches schon in der Bibel als Akt der Unterdrückung und Unterwerfung eines Menschen zu Tage tritt.... und bringe mir als Zeichen des Sieges die abgeschnittenen Vorhäute der Besiegten mit.... Schenken wir der Kanzlerin doch einmal eine Bibel mit lauter Unterschriften von genitalverstümmelten Opfern aller Protestgruppierungen weltweit und den entsprechenden Bibelpassagen!