CDU/CSU, SPD und BÄK: Verbot für SchönheitsOPs unter 18 Jahren – Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) an Babies weiterhin "legal"

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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Nach einem Bericht in der Frankfurter Rundschau machte die Neuigkeit dank zwei Agenturmeldungen und Berichten u.a. in FAZ, Süddeutsche, Spiegel, Bild, Stern, Handelsblatt, ÄrzteZeitung, aerzteblatt.de und Deutsches Ärzteblatt blitzschnell die Runde:
CDU/CSU und SPD haben sich während der Koallitionsverhandlungen zusätzlich geeinigt, noch 2014 via Präventionsgesetz:

  • medizinisch nicht notwendige kosmetische Operationen an Minderjährigen grundsätzlich zu verbieten
  • Eltern sollen kein Recht mehr haben, als rechtliche VertreterInnen wie bis anhin stellvertretend zu solchen Eingriffen ihre Einwilligung zu geben

Gegenüber der ÄrzteZeitung bekräftigten die gesundheitspolitischen Sprecher von CDU/CSU, Jens Spahn, und der SPD, Prof. Karl Lauterbach, die Pläne zum OP-Verbot ausdrücklich.

Laut Deutsches Ärzteblatt rennen die Parteien bei den MedizinerInnen offene Türen ein: "In der Ärzteschaft stieß der Vorschlag auf grundsätzliche Zustimmung." Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) unterstütze das Vorhaben laut Verbandspräsident Wolfram Hartmann.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Die Bundesärztekammer (BÄK) (= die treibende Kraft hinter selektiven Spätabtreibungen an Zwitterkindern mit Begründung "Gefahr intersexueller Mißbildungen (Pseudohermaphroditismus)") "begrüßt" und "unterstützt das geplante Verbot" ebenfalls ausdrücklich und fordert "darüber hinaus europaweite Regelungen", und verweist lobhudelnd auf ihre zuvor eigens gegründete "Koalition gegen den Schönheitswahn":

Die Initiative hat seit ihrer Gründung breite Zustimmung erfahren. Das Zusammenwirken von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie der damaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und dem ehemaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat eine nachhaltige Resonanz in den Medien gefunden. Die Berichterstattung über die Gefahren von Schönheitsoperationen gerade bei jungen Menschen ist kritischer geworden. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) haben die Aktivitäten der Koalition gegen den Schönheitswahn ausdrücklich begrüßt. Das Interesse an Schönheitsoperationen ist allerdings auch bei jungen Menschen nach wie vor groß, wie Umfragen immer wieder belegen. Deshalb ist es wichtig, dass die Koalition weiterhin Resonanz erfährt und dass das Thema auch Teil des Unterrichts an den Schulen wird. Eine mit Unterstützung des Deutschen Lehrerverbandes erstellte didaktische DVD „Wa(h)re Schönheit“ zum Thema Schönheitswahn ist ein Arbeitsergebnis der Koalition.

Einzig die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) äußerte laut Deutsches Ärzteblatt Bedenken.

Die Union versucht schon seit Jahren immer wieder, ein solches Verbot durchzusetzen, zuletzt 2012 im Zusammenhang mit dem Patientenrechtegesetz – obwohl schon im ersten Anlauf 2008 nach einem Vorstoß von Union und SPD eine Anhörung im Bundestag "verfassungsrechtliche Bedenken" ergab. Auch ein weiterer Versuch von CDU/CSU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn 2011 scheiterte. Dito 2012 wegen Widerstand des damaligen Koalitionspartners FDP; das "Bundesgesundheitsministerium und auch das Bundesjustizministerium hatten allerdings rechtliche Bedenken geäußert".

Zu Unmut unter ÄrztInnen hatte schon damals geführt, dass CDU/CSU die Zahl von "medizinisch nicht notwendigen Schönheitsoperationen" an Kindern um das 10-fache übertrieb.

Meine 2 Cent: Wie schon beim Intersex-Personenstand-Murks zeigt sich einmal mehr, wie CDU/CSU und Bundesärztekammer (BÄK) offenbar MeisterInnen sind im Fach, menschenrechtliche und ethischen Missstände unter den Teppich zu kehren, dafür aber Nebenschauplätze groß aufzubauschen und dort der Öffentlichkeit durch "entschlossenes Durchgreifen" vorzugaukeln, es würde ja nun etwas getan und die tatsächlichen Probleme seien angeblich längst behoben ...

GenitalabschneiderInnen, wir kriegen euch! ZwangsoperateurInnen, passt bloß auf!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

Intersex-Verstümmelungen (IGM) im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 24.11.2011: 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte - Protokoll und Videos 
- 25.06.2012: Öffentliche Anhörung Familienausschuss - Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll + Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln
- 27.11.2013: CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag = Freibrief für Intersex-VerstümmlerInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
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