TeleBärn, 18.3.10: "Zwangsoperiert wird schon lange nicht mehr" - Inselspital lügt wie gehabt ...
By seelenlos on Sunday, March 21 2010, 13:20 - Die Medien - Permalink
>>> Video des Beitrags auf TeleBärn, News 18.3.2010
(Transkript auf Hochdeutsch siehe unten)
Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!
Etwas durchmischter Beitrag über den politischen Vorstoss im Berner Kantonsrat betreffend "Kosmetische Genitaloperationen bei Kindern mit „uneindeutigen“ körperlichen Geschlechtsmerkmalen" auf dem Berner Regionalsender.
Daniela "Nella" Truffer von der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, die selbst im Inselspital mehrfach genital zwangsoperiert worden war, bringt wie gewohnt Klartext.
Nachdem Medizyner des Inselspitals in den letzten Jahren mit gönnerhaften und pseudofortschrittlichen, aber bei genauerem Hinschauen nach wie vor ungehemmt zwangsoperationsgeilen Aussagen Anlass zu konkreter Kritik boten, die im (nach wie vor unbeantworteten) Offenen Brief vom 16.8.09 noch einmal zusammengefasst wurde, erteilte das Inselspital den Medizynern offensichtlich einen Maulkorb und schickte stattdessen den Pressesprecher Markus Hächler mit faulen Ausreden vor. Einmal mehr verbreitet dieser die (durch öffentliche Aussagen der Inselmedizyner mehrfach widerlegte) Mär, am Inselspital würden "keine Zwangsoperationen mehr durchgeführt".
Wenn dem nur so wäre! Wir fordern vom Inselspital:
a) diesen allzuschönen Worten endlich ehrliche, überprüfbare Taten folgen zu lassen
b) die Jahrzehnte lange Geschichte ihrer Menschenrechtsverbrechen an Zwittern am Inselspital endlich transparent aufzuarbeiten, sowie
c) Entschädigung und Wiedergutmachung für alle Opfer!
Im Vergleich schon beinahe lustig: Obwohl der Beitrag nur 2 Minuten dauert und im Grossen und Ganzen positiv zu bewerten ist, schaffte es TeleBärn darin trotzdem, sozusagen kein einziges der "obligaten" Fettnäpfchen auszulassen.
Einige Müsterchen:
- Obwohl der Anlass zum Beitrag eine offizielle Medienmitteilung von Daniela Truffer in ihrer Funktion als Präsidentin der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org war, wird die Existenz dieser Menschenrechtsgruppe nach altbekanntem Muster unterschlagen und Nella stattdessen als unorganiserter, einsamer Einzelzwitter dargestellt.
- "als Mann und als Frau gleichzeitig geboren" – die korrekte Formulierung wäre "weder Mann noch Frau" (die realen Zwitter sind NICHT die Hermaphroditen aus der griechischen Mythologie)
- "aus medizinischen Gründen zu einer [Frau] gemacht worden" – es gibt im Gegenteil KEINE "medizinischen Gründe" für solche ZwangsOPs, da es sich bekanntlich um medizinisch NICHT notwendige, REIN KOSMETISCHE Eingriffe handelt
- "Diskussion über Geschlechterrollen" – es geht um ELEMENTARSTE MENSCHENRECHTE, nicht um Genderkacke
Siehe auch:
- Politischer Vorstoss betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Inselspital
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital
- Pressespiegel Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.09
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 6.7.08
Nachfolgend das Transkript zur Sendung:
TeleBärn, 18.3.2010
"Vorwürfe an Inselspital: Zwitter-Operationen seien gefährlich und nicht getestet" (Ankündigung im seinerzeitigen Tagesprogramm)
"Gesetze für Zwitter gefordert" (Videotitel)
Nachrichtensprecher Matthias Hämmerly: Hermaphroditen sind Personen, die als Mann und als Frau gleichzeitig geboren werden. In solchen Fällen sind früher Bébés operiert worden. Später haben die Betroffenen aber vielleicht festgestellt, dass man Ihnen ein falsches Geschlecht zugeteilt hat. Daniela Truffer ist das so gegangen.Reporter Lukas Ninck: Daniela Truffer ist äusserlich ganze eine Frau. Hier in der Klinik der Insel ist sie als Baby aus medizinischen Gründen zu einer gemacht worden, obwohl die Gene männlich sind. Das hat bei ihr tiefe Narben hinterlassen.
Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org: Die haben mich psychisch und physisch kaputt gemacht, was ich jetzt, je älter ich werde, desto mehr merke, was das mit mir alles gemacht hat, die 'Behandlung', die ich habe erleben dürfen oder müssen.
Reporter Lukas Ninck: Sie setzt sich darum jetzt ein, dass die Kinder heute nicht mehr das gleiche Schicksal trifft wie sie. Darum geht sie mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit, weil sie klare Richtlinien und Gesetze für Zwitter will. Auch heute würden immer noch Kinder zwangsoperiert, das werde aber totgeschwiegen.
Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org: Die Spitäler verstecken sich, man kriegt keine Zahlen, man wird immer vertröstet, das Thema ist überhaupt ein riesiges Tabu.
Reporter Lukas Ninck: Das Tabu brechen will auch die Grossrätin Margreth Schär. Sie hat darum heute einen Vorstoss an den Regierungsrat gemacht, der untersuchen soll, wie die als Zwitter geborenen Kinder heute in der Insel behandelt werden.
Margreth Schär, Kantonsrätin: Für mich wäre es wichtig einfach, das Umfeld abzustecken, zu wissen, stimmt das, was die Selbsthilfegruppe erzählt, passiert das in der Insel, wie passiert das in der Insel.
Reporter Lukas Ninck: Am Inselspital kann man die Aufregung nicht ganz verstehen. Zwangsoperiert werde schon lange nicht mehr, im Gegenteil: die Eltern werden gut beraten und die Frage, ob operieren oder nicht, soll man ganz dem Kind überlassen.
Markus Hächler, Pressesprecher Inselspital: Wir haben im Moment etwa vierzig bis fünfzig Familien, die wir betreuen, mit dieser Fragestellung. Und diesen Leuten rät man: tut das Kind nicht jetzt operieren, das soll später als erwachsener Mensch selber entscheiden können.
Reporter Lukas Ninck: Ob ein ähnlich tragisches Schicksal wie das von Daniela Truffer heute noch möglich wäre, werden die Abklärungen vom Regierungsrat zeigen. Klar ist, dass die Diskussion über die Geschlechterrolle nicht nur im Parlament muss geführt werden.
Siehe auch:
- Politischer Vorstoss betreffend kosmetische Genitaloperationen an Kindern im Inselspital
- Genitale Zwangsoperationen im Inselspital
- Pressespiegel Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.09
- Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 6.7.08
Comments
>>...und Nella stattdessen als unorganiserter, einsamer Einzelzwitter dargestellt.<<
Ja klar, wenns grad gebraucht wird dann haben die Herrschaften ein prähistorisches Zahlenverständnis.
Hier ein Einzelfall und da ein Einzelfall und dort ein Einzelfall. Der homo ercetus konnte halt noch nicht addieren.
>>Klar ist, dass die Diskussion über die Geschlechterrolle nicht nur im Parlament muss geführt werden.<<
Soso.
Die Geschlechterrolle. Natürlich gibt es sowas wie ein Zuweisungstrauma gar niemals nicht nimmermehr nitschewo.
>>Markus Hächler, Pressesprecher Inselspital:”...tut das Kind nicht jetzt operieren, das soll später als erwachsener Mensch selber entscheiden können”.<<
Das müssten doch dann die betreffenden Familien bestätigen können. Also daß man nicht vielleicht sagt: „Gehen Sie doch lieber zum Schwöbel, wir machen das nicht mehr”
Weil der Schwöbel, der kann jedes Kind nach seiner Geschlechtsidentität richtig opürieren.
Und deswegen spricht man auch so gern von der Geschlechtsrolle und niemals vom Zuweisungstrauma.
ich kann nicht soviel essen wie ich kotzen müßte
-"das schlimmste war die gehirnwäsche"-
david reimer
hi gelse, leider ist's nach unserem wissensstand nicht mal so, dass das inselspital zwangsopwütige eltern einfach weiterschickt, z.b. zum schwöbel nach luzern, sondern, dass im inselspital im sprechzimmer gegenüber eltern ziemlich anders geredet wird an in den medien und gegenüber der öffentlichkeit. zumindest habwn wir das aus erster hand so gehört.
was ja auch sonst schon mal super auffällig ist:
das inselspital kann nicht sagen, von den 40 fällen, die wir aktuell behandeln, sind so-und-so-viele operiert bzw. nicht. sondern nach wie vor das übliche, unverbindliche, undokumentierte blabla "wir machen keine zwangsops mehr" ("mit ausnahme in kosmetischer hinsicht bei ags-mädchen", wie mullis es auszudücken pflegt - auch in bezug auf "keine zwangskastrationen, seit ich dort arbeite" haben wir von verschiedenen seiten schon anderes gehört).
ebenfalls bezeichnend, wie das inselspital bisher jedes gespräch mit uns (oder nur schon eine antwort auf den offenen brief) konstant verweigert.
wer ehrlich ist und nichts zu verbergen hat, verhält sich in der regel anders ...