Zwitter-Vereinnahmung im Bundestag: Business as usual (II)

>>> "Du sollst den Begriff 'intersexuell' nicht unnütz gebrauchen!" (I)
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Heute im Bundestag: Zwitter als Kanonenfutter für "sexuelle Identität"

Bald seit Jahrzehnten beschweren sich zwangsoperierte Zwitter darüber, dass sie in der Öffentlichkeit und insbesondere in der Politik von anderen Interessegruppen für deren eigene Anliegen als Mittel zum Zweck missbraucht und instrumentalisiert werden. Seit mehr als 13 Jahren kritisieren auch solidarische Nicht-Zwitter diese Vereinnahmungen u.a. als "Kolonialisierungskaskaden".

Diese Vereinnahmungen tragen dazu bei, dass die Hauptforderung der Zwitterbewegung, nämlich die schnellstmögliche Beendigung der chirurgischen Genitalverstümmelungen an Zwitterkindern und sonstigen medizinisch nicht notwendigen Eingriffe ohne die Informierte Zustimmung der Betroffenen, in der öffentlichen Wahrnehmung ausgeblendet und unsichtbar gemacht werden, ebenso wie überhaupt die Existenz und die Leiden der Zwangsoperierten selbst – während gleichzeitig dauernd über Zwitter geredet wird und in der Öffentlichkeit das Gefühl vorherrscht, es "werde ja etwas getan".

Das einzige, was aber real "getan wird", ist, dass die Beendigung der Genitalverstümmelungen unnötig hinausgezögert wird.

Die VereinnahmerInnen selbst kümmert das alles offensichtlich herzlich wenig. Unverfroren behaupten sie die ganze Zeit noch, SIE würden ja etwas für das Wohlergehen der leidenden Zwitter tun! (Vgl. z.B. die aktuelle CSD-Pressemitteilung.)

So auch die altbekannten Figuren im Bundestag. Im Zeitraum vom 26.11.09-3.2.10 hatten sie dafür gesorgt, dass in 12 offiziellen Bundestagsdokumenten der Begriff "intersexuell" für die Anliegen anderer Interessengruppen missbraucht wurde (meist die der VereinnahmerInnen selber).

Und immer noch vereinnahmen sie offensichtlich unbeirrbar weiter: Seit dem 4.2.10 bis heute 30.6.10 wurden Zwitter bereits in weiteren 17 offiziellen Bundestagsdokumenten missbraucht, wie eine Bundestags-Onlinesuche belegt

Sprich, in den letzten 7 Monaten wurden "Intersexuelle" in total 29 Bundestagsdokumenten für politische Forderungen Dritter verheizt.

Der politische Schaden, der damit angerichet wird, ist immens.

Konkret sorgten die VereinnahmerInnen in den letzten 7 Monaten dafür, dass im Durchschnitt  JEDE WOCHE ein neues Bundestagsdokument publiziert wurde, in dem Zwitter zwar erwähnt werden und politische Forderungen im Namen der Zwitter aufgestellt werden – KEIN EINZIGES MAL ging es dabei konkret um die Beendigung der Genitalverstümmelungen – sondern im Gegenteil wurden Zwitter dabei JEDESMAL für Anliegen anderer vereinnahmt und missbraucht! 

Im selben Zeitraum wurden in Deutschland über 200 Zwitterkinder irreparabel genitalverstümmelt!!

Und JEDEN TAG wird ein weiteres Kind genital zwangsoperiert!!!

Und die ganze Zeit lenken die VereinnahmerInnen die öffentliche Wahrnehmung und den politischen Diskurs – weg vom Kampf der Zwitter gegen die Genitalverstümmelungen, und hin auf ihr eigennütziges politisches Süppchen ...

Und tragen so aktiv dazu bei, dass die Genitalverstümmelungen an wehrlosen Zwitterkindern unnötig andauern. Die Zwangsoperateure und ihre Helfershelfer und Zulieferer freut's.

Die versammelten Zwitter-VereinnahmerInnen im Bundestag usw. machen sich so zu MittäterInnen und sollten auch als solche behandelt werden.

Würden schon ein paar wenige von ihnen zur Abwechslung mal an den eigenen Geschlechtsteilen etwas genital zwangsoperiert, hätten sie bestimmt ziemlich schnell andere Parolen – wetten?!

Gonade um Gonade, Lustorgan um Lustorgan!

>>> "Du sollst den Begriff 'intersexuell' nicht unnütz gebrauchen!" (I)
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Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

Siehe auch:
- Historischer überparteilicher Vorstoss gegen Genitalverstümmelung in Kinderkliniken
- Warum Zwitterforderungen, worin zu oberst nicht die schnellstmögliche Beendigung der Zwangsoperationen steht, keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung
- Warum Zwitterforderungen, worin es um "sexuelle Identität" geht statt um "Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung", keine Zwitterforderungen sind, sondern Vereinnahmung 
- Du sollst nicht die Leiden der Zwitter als Aufhänger und 'Material' für deine eigenen Forderungen und Kämpfe benutzen! 
- "Intersexualität" = "sexuelle Identität und Lebensweise"??! – Grüne VereinnahmerInnen immer noch nichts gelernt 
- Klaus Wowereit und Ole von Beust: Komplizen der Zwangsoperateure inszenieren sich als "Zwitter-Schützer"
- LSVD und Zwittervereinnahmung: 1 Schritt vor, 3 Schritte zurück? 
- Heute im Bundestag: Zwitter als Kanonenfutter für "sexuelle Identität" 
- Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002
- Geschlecht: Zwangsoperiert 
- Liminalis: Aus Transschändrien nix neues
- "Who killed David Reimer?"
- "Intersexualität" = sexuelle Orientierung?!
- Vereinnahmung von Zwittern: Das Transgender Netzwerk Berlin TGNB macht's vor ... 
- Zwitter als Kanonenfutter für die Transgenderagenda?
- Heinz-Jürgen Voß in "Liminalis" 3 (2009) – Zwitter-Vereinnahmung wie gehabt ... 
- QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne
- Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ  
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität" 
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung
- Mit der Hoffnung im Herzen