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Tuesday, December 11 2007

Artikel über Christiane und den Prozess in der Süddeutschen

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

"aus der Rubrik 'Sex'" (welche denn auch sonst?)

Das verordnete Geschlecht:
Wie eine Frau offenbar ohne ihr Wissen zum Mann operiert wurde

http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/411358

Christianes Geschichte in ihren eigenen Worten hier

Monday, December 10 2007

Die Rede von der "psychischen Intersexualität"

>>> Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

150 JAHRE INSTRUMENTALISIERUNG UND AUSBEUTUNG VON INTERSEXEN DURCH HOMOSEXUELLE, TRANSSEXUELLE UND FEMINISTINNEN

Zwischengeschlechtlich geborene Menschen müssen sich nicht nur mit der Problematik auseinandersetzen, dass ein Zweigeschlechtssystem ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper nicht gelten lässt und mittels Skalpell der Norm anpasst. Sie werden zusätzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass homosexuelle und transsexuelle Bewegungen sowie die feministische Frauenbewegung ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper oft als Mittel zum Zweck für eigene Interessen verwenden. In der öffentlichen Wahrnehmung sind zwischengeschlechtlich geborene Menschen längst im (Trans)Gender-Diskurs untergegangen – was den selbsternannten Vertretern der bipolar normierten Gesellschaft noch mehr Macht in die Hände spielt. Die Instrumentalisierung und Ausbeutung von Intersexen durch andere Randgruppen hat Tradition, wie der folgende historische Abriss zeigen soll.


INHALT

1. Karl Heinrich Ulrichs
2. Magnus Hirschfeld
3. John Money
4. Kate Millett / Alice Schwarzer / Judith Butler
5. Transsexuelle
6. Transgender
7. Aufruf zur Wiedergutmachung


1. KARL HEINRICH ULRICHS

Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt. Zehntausende Männer wurden aufgrund des § 175 verurteilt, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aller Homosexuellen mit Füssen getreten.

Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Ahnherr der Schwulenbewegung, verschrieb sich dem Kampf gegen den diskrimierenden Paragraphen und veröffentlichte ab 1864 zwölf Schriften “Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe”.

Seine Forderung nach Straflosigkeit homosexueller Handlungen begründete Ulrichs mit seiner Theorie von der weiblichen Seele im männlichen Körper, was beweise, dass Homosexualität nicht krankhaft, sondern eine natürliche, angeborene Veranlagung sei, wie eben der Hermaphroditismus. Ulrichs sprach deshalb von ‚psychischem Hermaphroditimus’ oder ‚psychischer Zwitterbildung’. Das hatte Programm, wurden doch Hermaphroditen damals zwar als eigenartige, aber nicht illegale Wesen betrachtet, die für ihre Zweigeschlechtlichkeit nichts konnten, und waren somit im Gegensatz zu Homosexuellen nicht gesellschaftlich geächtet und kriminalisiert. Mehr noch, Zwitter hatten zu Ulrichs Lebzeiten dank Preussischen Landrecht als einzige Menschen (noch) das Privileg, mit 18 per "Geschlechtseid" selbst entscheiden zu können, welchem Geschlecht sie angehören wollen, und damit einhergehend, ob sie sich straffrei lieber mit Männlein oder mit Weiblein ins bett legten – was Ulrichs als Jurist zweifellos bewusst war. Was lag also näher, als zwecks Entkriminalisierung von Homosexualität diese als besondere Form von Hermaphroditismus zu propagieren und somit zu legitimieren? Ulrichs setzte hier den Grundstein für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Hermaphroditen.
- Walter Tilmann: “Das frühe homosexuelle Selbst zwischen Autobiographie und medizinischem Kommentar”  http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-10-d.htm
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Ulrichs
- Ulrichs-(Krafft-Ebing)-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"


2. MAGNUS HIRSCHFELD

Der Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935) führte Ulrichs Kampf gegen den § 175 fort und übernahm dessen Vorstellungen von der Homosexualität als psychischem Hermaphroditismus weitgehend in seiner “Lehre von den sexuellen Zwischenstufen” oder unter dem Schlagwort vom “dritten Geschlecht”. Hirschfeld versuchte, diese Theorie immer wieder wissenschaftlich zu untermauern, u.a. durch Untersuchungen über Hermaphroditen (siehe z.B. “Sexualpathologie 2. Teil: Sexuelle Zwischenstufen. Das männliche Weib und der weibliche Mann”). Zur Untermauerung der Analogie von Homosexualität und Hermaphroditismus verwandte Hirschfeld die Begriffe “Intersexualität”, “intersexuell” und “Intersexueller” (in Anlehnung an Richard Goldschmidt, dessen latinisierte Begriffsschöpfung wiederum auf Hirschfelds "Zwischengeschlecht" zurückgeht).

Um glaubwürdiger zu wirken, verleugnete der Eugeniker Hirschfeld (Mitglied der "Gesellschaft für Rassenhygiene") öffentlich lange seine eigene Homosexualität und schilderte Homosexuelle als minderwertig. Er arbeitete mit dem Wiener Physiologen Eugen Steinach zusammen (der u.a. Homesexuelle durch Implantieren von “gesunden” Hetero-Hoden von zwangskastrierten Sexualverbrechern oder von Hermaphroditen “heilte”), ebenso mit dem späteren KZ-Arzt Carl Værnet. Hirschfelds "Institut für Sexualwissenschaft" führte auch die ersten operativen Geschlechtsumwandlungen durch.
Siehe auch:
- Magnus Hirschfeld - bestbezahlter Genitalverstümmler seiner Zeit
- Wie Dr. Magnus Hirschfeld einen Zwitter zwangsoperiert, um mit dem Erlös das "Institut für Sexualwissenschaft" zu finanzieren    
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hirschfeld
- Florian Mildenberger: "Diskursive Deckungsgleichheit – Hermaphroditismus und Homosexualität im medizinischen Diskurs (1850-1960)", in: Frank Stahnisch, Dlorian Steger (Hrsg.): Medizin, Geschichte und Geschlecht. Wiesbaden 2005, S. 259-283
- Florian Mildenberger: “Rattenfänger auf Schloß Bellevue”  http://www.gigi-online.de/Rattenf%E4nger23.html
- Peter Kratz: “Das falsche Idol”  http://www.trend.infopartisan.net/trd7800/t357800.htm
- Rezension: “Carl Værnet. Der dänische SS-Arzt im KZ Buchenwald”  http://www.invertito.de/jahrbuch/inv07/inv07_rez_potthoff_vaernet.html
- Rainer Herrn: “Vom Geschlechtsumwandlungswahn zur Geschlechtsumwandlung”  http://www.genderwunderland.de/forschung/herrn1995.html
(via auf archive.org)
- Rezension: Rainer Herrn: “Schnittmuster des Geschlechts”  http://www.genderwunderland.de/medien/buecher/titel/herrn2005.html
(via auf archive.org)
-  http://reform-akt.de/index.php?title=Medizin_(ist)
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsangleichende_Operation#Anfang_20._Jahrhundert.2FMagnus_Hirschfeld

1919 erschien “Anders als die Andern”, der erste Homosexuellen-Film der Filmgeschichte (Regie: Richard Oswald, wissenschaftliche Mitarbeit: Magnus Hirschfeld). Der Film, der die Nöte von Homosexuellen aufgrund des § 175 schildert, wurde nach wenigen Monaten verboten – als einer der ersten Filme nach der Wiedereinführung der Filmzensur. Als Reaktion auf das Verbot veröffentlichte Magnus Hirschfeld 1927 den Dokumentarfilm “Gesetze der Liebe”. Die “Schlussepisode” (die über 3/4 des gesamten Films ausmachte) enthielt eine leicht gekürzte Fassung von “Anders als die Andern”, als Alibi-Kapitel vorgeschoben wurde eine Abhandlung über das “Zwischengeschlecht beim Menschen, bei Pflanze und Tier”. Diese zweite Fassung von “Anders als die Andern”, die übrigens ebenfalls verboten wurde, beweist wiederum, wie Zwitter von Homosexuellen als Mittel zum Zweck eingesetzt wurden, um eigene Ziele zu erreichen. Während “Anders als die Andern” heute noch in beiden Fassungen restauriert erhältlich ist, sind vom Hermaphroditen-Kapitel bezeichnenderweise nur noch die Zwischentitel überliefert.
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Anders_als_die_Andern_(1919)
- Dokumente zu “Anders als die andern”  http://www.cinegraph.de/cgbuch/b2/b2_03.html
- Zwischentitel “Gesetze der Liebe”  http://www.deutsches-filminstitut.de/collate/collate_sp/se/se_link_28.htm [mittlerweile nur noch via archive org, unvollständig ...]

Filmbild: Hirschfeld operiert mit Blut im GesichtMagnus Hirschfeld, Zwitterverstümmler "für einen guten Zweck"
Darstellung nach Rosa von Praunheim: "Der Einstein des Sex"  >>> Quelle

Jahrzehnte später setzte Rosa von Praunheim der Schwulenikone Magnus Hirschfeld in seinem Film “Der Einstein des Sex. Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld” ein Denkmal. Wie sehr die Ausbeutung von Hermaphroditen zu diesem Zeitpunkt in der Schwulenbewegung bereits internalisiert ist, zeigt sich darin, dass Rosa von Praunheim, einer der wohl bekanntesten und tonangebendsten Exponenten, im Jahre 1999 in seinem Film die (historisch nicht belegte) Herkunft des Geldes für die Gründung von Hirschfelds "Institut für Sexualwissenschaft" damit erklärt, dass Hirschfeld nach anfänglichem Zögern einem orientalischen Hermaphroditen auf Geheiss dessen Eltern das zwittrige Genital amputierte, um die ihm dafür versprochene Schatztruhe zu erhalten. Treffender als mit dieser von Rücksichtslosigkeit gegenüber Intersexen geprägten Szene lässt sich die Instrumentalisierung von Zwittern durch Hirschfeld & Co. kaum darstellen: die Entstehung des Instituts wurde erkauft mit Geld, an dem das Blut eines zwangsopierten Hermaphroditen klebt.
- Stefan Zweifel: “Opus minus über Dr. Magnus”  http://www.intersexualite.org/Deutsch-Index.html#anchor_481
- Peter Kratz: “Der Streicher des Sex”  http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=derstreicherdessex&jahr=2000&mon=04
- Wie Dr. Magnus Hirschfeld einen Zwitter zwangsoperiert, um mit dem Erlös das "Institut für Sexualwissenschaft" zu finanzieren  
- Offener Brief an Rosa von Praunheim zu Hirschfeld als Zwitterverstümmler
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität" 
-  http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon?type=filmdetail&film_id=250736


3. JOHN MONEY

Der Psychologe und Sexologe John Money (1921-2006) kann als Hirschfelds Erbe betrachtet werden. Money erfand und prägte die Gendertheorie vom sozialen Geschlecht als massgebendem und dem biologischen Geschlecht als vernachlässigbarem Faktor. Zeitgleich perfektionierte sein Team im Johns Hopkins Hospital in Baltimore operative Geschlechtsumwandlungstechniken für Transsexuelle. Davon ausgehend propagierte Money flächendeckend die heute noch gebräuchlichen “geschlechtsangleichenden” genitalen Zwangsoperationen an sämtlichen Intersexen in den ersten zwei Lebensjahren (damit sie sich später nicht erinnern können), wobei die Betroffenen über ihr eigentliches Geschlecht systematisch belogen werden. 100'000e Intersexe wurden und werden nach Moneys Vorgaben zwangsoperiert (allein in Deutschland 1-2 JEDEN TAG) und anschliessend ein Leben lang angelogen. Für die Mediziner ein lukratives Geschäft – mit gravierenden körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen.

Dem Vorwurf von Kollegen, dass seine Gender-Theorie klinisch nicht bewiesen sei, versuchte Money ein für alle Mal mit einem klassischen “Zwillingsexperiment” zu begegnen: David Reimer, einen Jungen, dem bei einer missglückten Beschneidung der Penis völlig zerstört wurde, liess Money im Alter von 22 Monaten umoperieren und anschliessend als Mädchen aufziehen, dessen Zwillingsbruder musste die Kontrollgruppe spielen. Das Experiment misslang – David Reimer hatte sich immer wieder geweigert, seine Mädchenrolle zu akzeptieren; als er mit 14 die Wahrheit herausfand, wurde er wieder zum Mann. Heute sind Bruce und David Reimer tot, beide haben ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Money gab das Scheitern seines “Experiments” jedoch nie zu.

2002 erhielt John Money die Magnus-Hirschfeld-Medaille, die seit 1990 von der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) für besondere Verdienste um Sexualwissenschaft und Sexualreform verliehen wird. Damit schliesst sich der Kreis.
-  http://en.wikipedia.org/wiki/John_Money
- John Money – der Mythos vom Einzeltäter
- John Colapinto: “The true Story of John/Joan”  http://infocirc.org/rollston.htm
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität" 
- Volker Zastrow: “Der kleine Unterschied”  http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc%7EE75AE8F760BF94344B9187BB752F34D74%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html


4. KATE MILLETT / ALICE SCHWARZER / JUDITH BUTLER

Moneys anscheinend wissenschaftlich untermauerte These wurde von der feministischen Bewegung begierig aufgenommen. Unreflektiert und unhinterfragt diente sie als Beweis dafür, dass das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, dass Weiblichkeit und Männlichkeit keine biologischen, sondern ausschliesslich psychische Identitäten sind. Was Feministinnen schon immer wusste, sahen sie bestätigt durch Moneys Experiment an David Reimer, der passenderweise bei einer missglückten Beschneidung seinen Penis verloren hatte und in der Folge unter Moneys Aufsicht zum Mädchen gemacht wurde: Die perfekte Widerlegung der “angebliche[n] Naturgegebenheit von Männerherrschaft”.

Die damals wichtigste lesbische Aktivistin, Kate Millett, übernahm in ihrem 1970 erschienenen Bestseller “Sexual Politics” Moneys Gendertheorie unter Quellenangabe und propagierte sie (Millett: “Sexus und Herrschaft” 1971, S. 39).

In ihrem 1975 erstmals erschienen Buch “Der kleine Unterschied” lobt Alice Schwarzer Moneys Reimer-Experiment als bahnbrechend und spricht von der Gebärfähigkeit als ohnehin einzigen Unterschied zwischen Männern und Frauen: “Alles andere ist künstlich aufgesetzt, ist eine Frage der geformten seelischen Identität.” Das ‚Mädchen’ werde nach Hormonbehandlung und künstlicher Scheide eine ganz normale Frau sein. Auch in der aktuellen, im September 2004 erschienenen zweiten Auflage der Neuausgabe von 2000 präsentiert Alice Schwarzer nachdrücklich den lebenden Beweis für die Gendertheorie.
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"

Eine weitere bekannte Feministin, Judith Butler, setzt ebenfalls voll auf Moneys Gendertheorie. In ihrem 1990 erschienenen einflussreichsten Buch “Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity” (“Das Unbehagen der Geschlechter”, 1991) greift Butler den von Money ins Leben gerufenen Begriff ‚Gender’ und die damit verbundene Theorie auf und modifiziert ihn, verzichtet jedoch konsequent darauf, Money in irgend einer Weise zu erwähnen. Z.B. noch in einem Vortrag vom 8. Mai 2001 an der FU Berlin relativierte Judith Butler Money's Verbrechen. Butlers Gendertheorie ist die Namensgeberin des “Gender Mainstreaming”, das heute in der EU als feministische Errungenschaft offizielle Vorgabe ist. Was prompt nicht uneigennützige politische Kritiker auf den Plan ruft wie z.B. Volker Zastrow - bezeichnenderweise aber bisher die einzigen, die Money's menschenrechtswidriges "Zwillingsexperiment" und Judith Butlers unreflektierten Brückenschlag unmissverständlich kritisieren:
- Volker Zastrow: “Politische Geschlechtsumwandlung”  http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E19A6FC7720554E81829007B25E33D7E4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- Volker Zastrow: “Der kleine Unterschied”  http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc%7EE75AE8F760BF94344B9187BB752F34D74%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html


5. TRANSSEXUELLE

Transsexuelle beneiden uns Intersexe darum, dass wir im Gegensatz zu ihnen ohne grosse bürokratische Hindernisse operiert werden (sofern wir nicht zufällig zu den 99% gehören, bei denen das als Baby ohne ihre Einwilligung geschah). Entsprechend dem Vorbild Ulrichs argumentieren sie heute wiederum damit, dass sie “psychisch intersexuell” sind. Ulrichs Theorie der weiblichen Seele gefangen in einem männlichen Körper als Beweis für den “psychischen Hermaphroditismus” von Homosexuellen findet “heute bei der Selbstcharakterisierung von Mann-zu-Frau-Transsexuellen weltweit Verwendung”.
- Claudia Lang: Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, 2006

Im Internet wird Hermaphroditismus resp. “Intersexualität” auf unzähligen Transsexuellen-Homepages zur Unterkategorie von Transsexualität degradiert respektive eingangs alibimässig erwähnt, um in der Folge über Operationsmethoden zu diskutieren. Vornehm aussen vor gelassen wird dabei, dass praktisch alle Intersexe angelogen und gegen ihren Willen zwangsoperiert werden!

Einige wenige Beispiele für die unsägliche Vermengung von körperlicher Zweigeschlechtlichkeit und Transsexualität, wie sie heute den öffentlichen Diskurs dominieren:

“Man könnte sagen, daß Transsexuelle Hermaphroditen sind, solange sie noch nicht operiert wurden, denn ihre Seele ist ganz weiblich oder männlich, und der Körper ist bis auf Ausnahmen ganz männlich oder weiblich.”
Frau Dr. Inoszka Prehm,  http://www.transgender.at/infos/allgemein/aspekte.html

“Trans- u. Intersexuelle Menschen werden leider heute noch oft gemobbt, diskriminiert und ausgestossen nur weil die Tatsache der Realität und Existenz von Transsexualität falsch verstanden und falsch behandelt wird.” (Beachte, wie einmal mehr im zweiten Satzteil plötzlich nur noch von der “Realität und Existenz von Transsexualität” die Rede ist.)
 http://www.tas-org.ch/

Desgleichen ist das biologische Zwitter-Symbol derart von den Transsexuellen vereinnahmt, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr in seinem eigentlichen Sinn verstanden wird.
 http://www.genderwunderland.de/index.html
[Nachtrag: Der Inhalt der gesamten Domain wurde inzwischen ausgetauscht. Die ursprüngliche Seite mit dem geklauten Zwitter-Symbol auf archive.org: http://web.archive.org/web/20070621143429/http://www.genderwunderland.de/]

Mit dieser Vereinnahmung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung von Intersexualität unterstützen Transsexuelle die Mediziner darin, Intersexe als Menschen mit einer Störung abzustempeln, die man operieren muss. Denn damit ist die medizinische Zwangszuweisung legitimiert und das lukrative Geschäft gesichert – zwar auf Kosten der Menschenrechte und der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Hermaphroditen, doch das interessiert ja eh niemand.
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"


6. TRANSGENDER

Zur Illustration lediglich ein einzelnes Beispiel: Die Homepage mehr-geschlechter.de stellt sich nach aussen als von “Intersexuellen” betrieben dar. Im Lead-Text “Ich bin weder Mann noch Frau!” auf der Eingangsseite werden zwar im ersten Satz Intersexuelle und Operationen an diesen angesprochen, bezeichnenderweise jedoch nicht, dass diese als Zwangsoperationen und -kastrationen ohne Einwilligung der Betroffenen vorgenommen werden. Einmal mehr dient die Erwähnung von Hermaphroditen lediglich als Überleitung zu den eigenen Partikularinteressen: “Denn auch alle anderen Menschen werden von Geburt an mit dem Zwang konfrontiert männlich oder weiblich zu sein. Alle werden entsprechend eingeordnet und behandelt und ordnen selber ein und handeln.” Dieser Text ist auch Bestandteil von Plakaten mit dem Konterfei von Lesben, Trans[sexuell]en und/oder Drag Kings, die man unter “Motive” downloaden kann. Und unter “Bücher zum Thema Intersexualität” werden AUSSCHLIESSLICH Texte über Queer-Theorie, Gender, Transsexualität und lesbischen Feminismus aufgelistet. Fazit: Vereinnahmung, Instrumentalisierung und Ausbeutung in Reinkultur.
 http://mehr-geschlechter.de/
 http://mehr-geschlechter.de/buecher.de.html
 http://mehr-geschlechter.de/motive.de.html

Heute ist es soweit, dass z.B. auf Wikipedia oder im google open directory Hermaphroditismus bzw. “Intersexualität” frech als UNTERABTEILUNG von Transgender/Transsexualität rubrifiziert wird!
 http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t
 http://www.google.de/Top/World/Deutsch/Gesellschaft/Menschen/Transgender/Intersexualit%C3%A4t/


7. AUFRUF ZUR WIEDERGUTMACHUNG

Ulrichs, Hirschfeld, Money, Butler & Co. haben ganze Arbeit geleistet – nicht zuletzt dank 150 Jahren erfolgreicher Instrumentalisierung zwischengeschlechtlicher Menschen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts standen Homosexuelle schlecht da, waren kriminalisiert und geächtet, Frauen hatten kein Wahlrecht, beide Gruppen waren in ihren Rechten auf sexuelle Selbstbestimmung stark diskriminiert. Demgegenüber waren Hermaphroditen einigermassen akzeptiert und durften im Alter von 18 Jahren selbst entscheiden, welches Geschlecht sie annehmen wollten (wenn sie sich auch für eines von zwei entscheiden mussten). Heute ist es genau umgekehrt: Homosexuelle haben sich etabliert und sich ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung erfolgreich erstritten, Frauen können weit gehend über ihr Leben und über ihre Sexualität selbst entscheiden. Intersexe werden hingegen durchgehend als Kleinkinder ohne ihre Einwilligung genital zwangsoperiert, kastriert, ein Leben lang angelogen und – totgeschwiegen. Auch von Schwulenbewegung, Feministinnen usw. Während z.B. Proteste gegen Zwangsbeschneidungen und jungen Frauen in Afrika selbstverständlich sind und zum guten Ton gehören, werden genitale Zwangsoperationen und Kastrationen von Intersexen aus nahe liegenden Gründen verdrängt und ausgeblendet.
- Konstanze Plett: “Intersexualität aus rechtlicher Perspektive” (PDF) http://kastrationsspital.ch/public/PLETT_intersexualitaet.pdf
- Antke Engel: Ene mene meck, und du bist weg. Über die gewaltsame Herstellung der Zweigeschlechtlichkeit https://blog.zwischengeschlecht.info/pages/Antke-Engel%3A-Ene-mene-meck-Hamburger-Frauenzeitung-53-1997

Tatsache ist: An den an sich positiven Errungenschaften von Homosexuellen, Transsexuellen und Feministinnen klebt das Blut von Hunderttausenden von zwangsoperierten und mundtot gemachten Hermaphroditen. Über die 150-jährige Geschichte der Vereinnahmung der Intersexe und ihrer Folgen für die Betroffenen kann sich jeder Mensch informieren – wenn er denn will.

Wir rufen die Fortschrittlichen unter den Schwulen, Lesben, Transsexuellen, Feministinnen usw. auf, eure eigene Geschichte kritisch neu zu bewerten und einen Beitrag zu leisten, das Unrecht wieder gut zu machen, an dem ihr massgeblich beteiligt seid. Hört auf, in unserem Namen zu sprechen (und dabei doch nur eure eigenen Partikularinteressen zu verfolgen)! Hört auf, unser Symbol zu stehlen und zu entwerten!

Steht uns z.B. am 12.12.2007 in Köln solidarisch zur Seite, wenn es darum geht, genitale Zwangsoperationen an Intersexen anzuprangern – anlässlich eines Prozesses eines ohne seine Einwilligung operierten zwischengeschlechtlichen Menschen gegen seinen Arzt. Hört endlich auf, uns zu instrumentalisieren, sondern unterstützt uns in unserem Kampf um Selbstbestimmung, ohne uns dabei von Neuem zu vereinnahmen!

Demo Mittwoch, 12.12. 9:30 vor dem Landgericht in Köln. Kommt dunkel gekleidet, kein pink und kein lila!
 http://de.indymedia.org/2007/11/199653.shtml



Nella & Seelenlos


siehe auch http://de.indymedia.org/2007/12/201883.shtml

nachtrag: ---> Wikipedia vs. Zwitter

nachtrag: ---> Homo- & Transsexismus auf Wikipedia, reloaded

nachtrag: ---> Etwas  Solidarität mit Intersexuellen, bitte ...

nachtrag: ---> Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik-aus-2002

nachtrag: ---> "Genitalverstümmelung ein afrikanisches Problem?"

Saturday, November 24 2007

Archiv verletzender, beleidigender oder nicht themenbezogener Kommentare

Verletzende, beleidigende oder nicht themenbezogene Artikel sind auf diesem Blog nicht erwünscht und werden zu Dokumentationszwecken direkt hierhin verschoben. Mehr zu den Moderationskriterien hier.

Danke für euer Verständnis.

Nella


(Es folgen die verschobenen Kommentare in chronologischer Reihenfolge.)

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2. On Wednesday 12 December 2007, 23:37 by Uschi

in 30 Jahren keine Beziehung? Keine Liebe? Du leidest..mag sein...überleg mal wie ich mich fühle...7 Jahre belogen und betrogen.

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2. On Friday 14 December 2007, 22:57 by Anja [a.k.a. Kim] (Menschenrechte auch für Zwitter 2)

Ehrlich gesagt, ich finde es gut, dass intersexuelle Menschen endlich einmal die Chance haben, in den Medien auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Was mich dennoch ärgert ist, dass trotzdem - aus welchem Grund auch immer - hierbei Menschen, die von Transsexualität betroffen sind permanent von Intersexuellen ins Spiel gebracht werden (auch hier auf dieser Seite), um sich von ihnen abzugrenzen. Sicher, eine Abgrenzung ist hier bitter nötig - andererseits, und das ist das worüber ich mich ärgere, werden Menschen, die mit körperlichen Merkmalen geboren werden, die den Geburtsgeschlecht entgegenstehen (nichts weiteres ist aus meiner Sicht Transsexualität), in einem Licht dargestellt, als hätte Transsexualität etwas mit Lifestyle, Geschlechtswechelfantasien o.ä. zu tun. Menschen, die von Transsexualität betroffen sind, sind Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden und Jungs mit Gebärmutter. Das fatale ist nun, dass sie genau dies bis dato rechtlich in Deutschland nicht anerkannt bekommen - ja, man tut so, als gäbe es sie nicht. Wie böse ist Ignoranz? Wie schlimm ist das, wenn Menschen, die selbst genau darunter am meisten zu leiden haben, dass man über ihren Kopf hinweg entscheidet, selbst andere Gruppen mit Verachtung strafen? Ich wünsche mir hier bitte ein bisschen weniger Missbrauch - durch wen auch immer. Vielen Dank.

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2. On Friday 14 December 2007, 23:25 by Kim (Die Rede von der "psychischen Intersexualität")

"Instrumentalisierung von Intersexen durch Homosexuelle, Transsexuelle und Feministinnen

Zwischengeschlechtlich geborene Menschen müssen sich nicht nur mit der Problematik auseinandersetzen, dass ein Zweigeschlechtssystem ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper nicht gelten lässt und mittels Skalpell der Norm anpasst. Sie werden zusätzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass homosexuelle und transsexuelle Bewegungen sowie die feministische Frauenbewegung ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper systematisch als Mittel zum Zweck für eigene Interessen verwenden. In der öffentlichen Wahrnehmung sind zwischengeschlechtlich geborene Menschen längst im (Trans-)Gender-Diskurs untergegangen. Die Instrumentalisierung und Vereinnahmung von Intersexen durch andere (Rand-)Gruppen durch das Konstrukt der „psychischen Intersexualität“ reicht von den Anfängen der Homosexuellenbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur aktuellen Politik des Gender Mainstreaming. Als Folge hat sich die Situation von zwischengeschlechtlichen Menschen in den letzten 100 Jahren massiv verschlechtert: konnten sie im 19. Jahrhundert mit 18 noch selbst bestimmen, welchem Geschlecht sie angehören wollten, wird ihnen heute bald nach der Geburt ohne ihre Einwilligung unwiderruflich operativ ein Geschlecht zugewiesen, und ihre Menschenrechte werden mit Füssen getreten."

Ich möchte ebenso nicht von einem Verein, der die interessen intersexueller Menschen vetritt, für dessen Interessen zwangsinstrumentalisiert werden. Für die eigenen Interessen sich einzusetzen, ja das ist gut, wenn aber hier die Existenz von Menschen ignoriert wird, die mit gegengeschlechtlichen Körpermekmalen geboren werden und so getan wird als gäbe es sie nicht (basierend auf geistigen Irrtümern der Sexologie der letzten 20-30 Jahre), dann finde ich das weniger gut. Vielen Dank.

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4. On Saturday 15 December 2007, 12:55 by Kim (Die Rede von der "psychischen Intersexualität")

"Ja, jede dieser Gruppen instrumentalisiert uns und unsere Interessen." Sagen sie dies einmal einem dreijährigen Kind, wenn es weiss, dass es mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen geboren wurde. Dieses Kind wird wöglicherweise noch nicht einmal wissen, dass es zu der Gruppe gehört, die sie hier auch meinen - geschweige den irgendein Interesse daran haben hier irgendwen zu instrumentalisieren. Es will leben. Wie jeder andere Mensch auch.

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7. On Sunday 16 December 2007, 18:06 by Tina (Die Rede von der "psychischen Intersexualität")

Wundert mich ja nicht, dass hier auf uns Transsexuellen herumgehackt wird - sind wir ja gewohnt. Und solch idiotische Zitate, wie "Entsprechend dem Vorbild Ulrichs argumentieren sie heute wiederum damit, dass sie “psychisch intersexuell” sind. Ulrichs Theorie der weiblichen Seele gefangen in einem männlichen Körper als Beweis für den “psychischen Hermaphroditismus” von Homosexuellen findet “heute bei der Selbstcharakterisierung von Mann-zu-Frau-Transsexuellen weltweit Verwendung”.
- Claudia Lang: Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, 2006" sind wohl an Schwachsinn und Unverschämtheit kaum noch zu übertreffen. Ist ja auch kein Problem, wenn man selbst als Intersexuelle/r anerkannt ist und nicht um medizinische Maßnahmen kämpfen muss, sich dann als etwas Besseres zu fühlen und uns schlecht zu machen.
Wir freuen uns doch immer wieder, wenn ungebildete Menschen Vorurteile über uns verbreiten, seltsame Autoren zitieren, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben... das erinnert doch schwer an die Rassenvorurteile des 3. Reiches. Dort wurden auch bewusst Falschaussagen von sogenennten Wissenden verbreitet, um mit ihrer Hilfe gegen alles "Andersartige" vorgehen und sie in den Schmutz ziehen zu können.
Aber, scheint ja ok zu sein, hier in diesem Blog...

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9. On Monday 17 December 2007, 12:29 by Kim (Die Rede von der "psychischen Intersexualität")

"Uns könnte der Kampf um Würde und Selbstbestimmung verbinden". Ja, könnte er, kann er. Nämlich dann, wenn der Wille um Verständnis vorhanden ist. Wer weiss, dass transsexuelle Menschen ebenfalls um körperliche Normalität bitten (das Wissen um ihre körperliche Abweichung ist ihnen meist schon als Kind bewusst), ihnen aber bis heute - auf Grund mangelnder Diagnostik - immer wieder gesagt wird, dass schon alles in Ordnung ist bei ihnen, ja wenn ihnen seit ihrer Kindheit erzählt wird, sie würden sich ihr Selbstwissen nur einbilden, wenn ihnen ein Medizinsystem bis heute verwehrt, als das behandelt zu werden, als was sie geboren sind, wenn sie Demütigungen erleben müssen, die selbst oft in sexuellem Missbrauch durch psychologische Gutachter wiederverfährt (ich kenne selbst ein paar dieser Menschen persönlich), ja, wenn ihnen Motive unterstellt werden, die sie nicht haben (nämlich zum Beispiel das Geschlecht zu wechseln), wenn sie demnach in ihrer Existenz geleugnet werden, in dem man z.B. aus transsexuellen Frauen (Mädchen, die mit einem Penis geboren werden), Männer macht und nicht ablässt davon sie immer wieder spüren zu lassen, dass sie - auf Grund eben der mangelnden Diagnostik - in dieser Welt kein Gehör finden... wenn man all dies zusammennimmt, dann kann ich, als selbst Betroffene, tatsächlich nachvollziehen warum der Kommentar von Tina derart ausgefallen ist, wie er ausgefallen ist (unabhängig davon, dass die äussere Form auch auf mich ersteinmal sehr heftig wirkt). Ich habe eine Frage: Wenn ein transsexuelles Mädchen weiss, dass es als Mädchen geboren wurde und ihm gesagt wird "Du hast einen Penis, also bist du ein Junge", was würden sie diesem Kind sagen? Dass es ein Junge ist? Genau hier fängt bei mir der Begriff "Respekt" an. Wenn er ehrlich gemeint ist, dann muss ich berücksichtigen, dass dieser Mensch womöglich Recht haben kann. Wenn dann so getan wird, als könnte das alles nicht sein (weil es nicht sein darf), und sogar jegliche wissenschaftlichen Ansätze (wie zum Beispiel der Möglichkeit, dass ein transsexuelles Kind tatsächlich davon betroffen ist, dass sich das Gehirn bereits vorgeburtlich beispielsweise weiblich entwickelt hat und die Genitalien "männlich" - was ja dann manche hirnorganische Intersexualität nennen) schlecht mache, die helfen könnten, diesem Menschen mehr Argumente in die Hand zu geben (und womöglich sogar noch argumentiere, diejenigen transsexuellen Menschen, die hier diesen Strohhalm ergreifen, ganz andere bösartigen Gründe hätten), dann frag ich mich: Ist die Respektbekundung wirklich ernst gemeint?

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13. On Sunday 23 December 2007, 16:44 by Kim (Die Rede von der "psychischen Intersexualität")

"Hört auf, auf diesem Blog zwischengeschlechtliche Menschen zu verletzen und zu beleidigen!"

Wenn du aufhörst zu behaupten, dass hier eine Beleidigung stattfand (im übrigen zieht sich diese Unterstellung scheinbar von anfang an durch das Thema). Beleidigt sein und beledigt werden ist ein kleiner, manchmal aber entscheidender Unterschied. Sollte in Zukunft weiterhin behauptet werden, transsexuelle Menschen "wollen ihr Geschlecht wechseln" oder ihnen ihre Existenz abstrittig gemacht werden (indem man sie zu etwas erklärt, was sie nicht sind und ihnen Aussagen unterstellt, die sie nicht getätigt haben), werde ich mich auch in Zukunft dagegen wehren. Verprochen. Auch ich habe ein Existenzrecht. So wie die vielen anderen Menschen, die mit gegengeschlechtlichen Körpermerkmalen geboren wurden (und bei denen auch ich, auch wenn mir solche Aussenbezeichnungen eigentlich völlig schnuppe sind, nachvollziehen kann, wenn manche von ihnen sagen, auch sie wären "zwischen den Geschlechtern". Denn wenn man Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden und Jungs, die mit einer Gebärmutter auf die Welt kommen, so bezeichnen will, dann hat das auch eine gewisse Logik). Insofern... überlegt einmal wer hier zwischengeschlechtliche Menschen beleidigt. Das ist kein Angriff, ehrlich... sondern ein gutgemeinter Rat, einmal zu reflektieren und zu erkennen. Ja, uns gibt's tatsächlich. Wir haben uns das nicht ausgesucht. Vielen lieben Dank...

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1. On Wednesday 26 December 2007, 15:28 by Kim (Etwas Solidarität mit Intersexuellen, bitte ...)

Das schlimmste ist, wie sich Menschen damit beschäftigen, die Existenz anderer Menschen zu widerlegen. Es ist eine Eigenschaft, die ich als abgrundtief böse empfinde.

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12. On Saturday 5 January 2008, 14:47 by SarahR (Christianes Geschichte)

Also Hauptsache noch eine Gruppe finden, gegen die man sich Abgrenzen und auf die man herabsehen kann? Wer verstümmelt wurde, der ist etwas besseres als wer Behindert geboren wird, und muss sich gegen die mögliche Unterstellung abgrenzen?

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8. On Sunday 13 January 2008, 22:00 by Kim

Es ist ein befremdliches Gefühl, Dinge zu äussern, die dann von Aussenstehenden um 180 Grad verdreht werden und für die Interpretation angegriffen zu werden, die der Betrachter aufgestellt hat, mit dem eigentlichen Inhalt aber nichts zu tun hat. Vielleicht ist es genau das, warum ich den letzten Beitrag geschreiben habe? Weil genau das symptomatisch ist für die Fehlzuordnung (auch die geschlechtliche) von Menschen? Diese Aussenzuordnungen, die nicht mit dem eigenen Selbst zu tun haben, scheint mir eins der Knackpunkte zu sein, wenn es darum geht gesellschaftliche Anerkennung zu erhalten: In der Zuschreibung von Aussen, anstatt genau hinzusehen und das zu verstehen, was da eigentlich ist - nicht das, was daraus gemacht wird, weil es irgendwie besser ins Konzept passt.

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2. On Sunday 17 August 2008, 14:23 by Kim

Sehr geehrte Frau Lauber,

es ist sicherlich gut und wichtig, dass die Medien endlich einmal kritisch über die Definitionen und Verfahrensweisen in Sachen Intersexualität berichten, Zwangsoperationen und
geschlechtliche Fehlzuweisungen sind mitunter eine der grössten menschlichen Vebrechen, die bislang stattfinden konnten, weil hier unkritisch Medizinermeinung übernommen
wurde. Dennoch würde ich mir wünschen, dass dies im Zusammenhang mit "Transsexualität" ebenso passiert - doch leider ist vielmals hier das dulden von Vebrechen und
Fehlzuordnungen bzw. das Übernehmen medizinischen Unsinns noch weit verbreitet.

So schreiben sie über Transsexualität:

Transsexuelle... sind "körperlich eindeutig Mann oder Frau, fühlen sich jedoch als Angehörige des anderen Geschlechts".

Zwar mag dies so offizielle Mediziniermeinung sein, dennoch hat dies mit den Tatsachen relativ wenig zu tun. Transsexuelle Menschen sind...

Mädchen, die mit Penis und Hoden geboren werden
Jungs, die mit Vagina und Gebärmutter auf die Welt kommen

Sie fühlen sich ihrem EIGENEN Geschlecht zugehörig. Nicht mehr und nicht weniger.

Gerade transsexuelle Frauen haben unter diesen Fehlzuordnungen zu leiden, die Auswirkungen sind fatal: So gehören nach wie vor Verletzungen der psychischen Gesundheit durch
Mediziner (durch eine permanente geschlechtliche Fehlzuordnung), öffentliche DIskriminierungen durch Fehlbehauptungen in den Medien, bis hin zu körperlichen Angriffen aus Medizin
und Gesellschaft (jedes Jahr sind insbesondere transsexuelle Frauen Opfer von Gewalttaten) zum allgemein gesellschaftlichen Konsens. Dabei haben unkritisch von der Medizin
übernommene Formulierungen eine dirkete Auswirkung auf das gesellschaftliche Bild... wer behauptet, dass z.B. transsexuelle Frauen Männer wären, der wird durch diese
geschlechtliche Fehlzuordnung dafür sorgen, dass Vebrecher und Gewalttäter eine öffentliche Legitimation für ihre Taten erhalten. Im Sinne des Schutzes der Opfer würde ich mir
daher wünschen, wenn hier in Zukunft ein wenig kritischer an die Thematik herangegangen werden würde.

Schauen sie sich doch einmal folgenden auf der Seite des UNHCR aufgeführten Berichtes an, dann wissen sie, inwiefern die Auswirkungen einer geschlechtlichen Fehlzuordnung
tatsächlich ganz konkrete Opfer fordert. Darüber gesprochen wird leider bis heute nicht. Schade eigentlich, denn genau dies wäre doch an sich auch eine Aufgabe der Medien. Meinen
sie nicht?

Hier der Link:

http://www2.ohchr.org/english/bodie...

Ein kurzes Statement ihrerseits wäre schön.

Kim Schicklang
Menschenrecht und Transsexualität
Brandäckerweg 7
D - 89079 Ulm
0049-731-44873

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3. On Saturday 6 September 2008, 19:46 by anti

ihr habt sie nicht alle. armseelige denunziation. glaubt mal nicht, dass ihr so wichtig wärt. gutachten macht nun mal niemand gern. gehört halt zur professorenpflicht. machen die iü nie selbst, sondern immer deren assis. aber hauptsache hier die verfolgten spielen.
medizinisch betrachtet spielt sich eure argumentation ohnehin zur hälfte im bereich der phantasie ab.

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1. On Thursday 11 September 2008, 13:00 by lamatusch

2cm is der klein GRÜPPEL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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4. On Friday 12 September 2008, 10:05 by fieu

leider seid ihr krasse verschwörungstheoretiker

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1. On Tuesday 16 September 2008, 15:19 by werwilldaswissen

Eines haben sie schon gemeinsam, sie sind alle - und das haben auch alle gemeinsam - arschlöcher, ich kann das durch aus sagen, weil ich ja von euch als riesenarschloch gesehen werde!!!

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2. On Wednesday 19 August 2009, 10:59 by Kim

Wir leben schon in einer verrücken Welt - eine, in der Menschen immer noch meinen, dass das biologische Geschlecht eines Menschen eindimensional ist. Interessant, dass diese Eindimensionalität im Denken zu allerlei Missverständnisen führen kann. So gibt es Menschen, die in den letzten Jahrzehnten versucht haben, biologische Geschlechtsbesonderheiten umzudeuten und sie ideologisch aufzuladen. Dass z.B. immer noch verbreitet wird, dass transsexuelle Menschen Menschen wären, die wie das "Gegengeschlecht" fühlen, ist eine dieser Ideologien. Völlig unbeachtet bleibt dabei, dass transsexuelle Menschen in dieser Form nicht existieren. Kein Mensch auf dieser Welt kann sich wie das "Gegengeschlecht" fühlen. Somit ist klar, dass die Schublade, in die sogenannte transsexuelle Menschen gesteckt werden, meist eine ist, in der sich eigentlich undiagnostizierte intersexuelle Menschen wieder finden. Die eigentliche Trennung von Geschlechtsidentität und biologischen Tatsachen hat also dazu geführt, dass intersexuelle Menschen als Menschen mit Geschlechtsidentitätsstörung etikettiert werden. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass hier nicht die "Transsexuellen" die Bösen sind, sondern die Schubladen, in die Menschen gesteckt werden, die mit geschlechtlichen Uneindeutigkeiten (die eben nicht immer an den Genitalien zu erkennen sind) geboren wurden. Transsexuelle Menschen als "Geschlechtswechsler" gibt es nicht, da sich das Geschlecht eines Menschen niemals durch genitale Operationen ändern lässt (was auch der Grund ist, warum Operationen bei uneindeutigem Genitale niemals als Geschlechtszuordnung funktionieren können).

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2. On Friday 28 August 2009, 16:36 by Kim

Wisst ihr, dass das, was IHR macht, Menschen in den Tod treiben kann?


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4. On Monday 6 December 2010, 11:49 by Manuela

Als erstes sollte man oder muß man Überprüfen ob es wirklich die Autorin des Buches Transidentität ist!

Als zweites kann ich nur sagen, dass ich diese Veröffentlichung nicht glauben kann, da die Autorin kenne!

Ansonsten ist zu bedenken, das durch den Block einige mehr sich mit der Thematik beschäftigen als zu vor!

Nach Rücksprache mit N.N. Rothenbächer weiß ich das Strafanzeige gestellt wurde gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft, zum einen um den Block zu löschen zum anderen um die Person ausfindig zu machen, welchen Ihren Namen nutzte!

Es wird allzu oft viel zu schnell jemand Verurteilt, welcher mit diesen Geschehnissen nichts am Hut hat!

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6. On Monday 4 July 2011, 20:44 by Sabrina Schwanczar

Ich habe nicht die Absicht, die Aufgaben und Ziele, die sich dieser Block gesetzt hat - und die ich voll unterstütze - nämlich insbesondere die uneingewilligte Genitaloperation (treffender als Verstümmelung zu bezeichnen) und/oder Gonadenentfernung zu kritisieren und zu erreichen, dass das in Zukunft unterbleibt, zu erweitern.

Ich möchte nur nicht, dass man der Transsexuellenlüge auf den Leim geht. Es gibt schlicht keine Transsexuellen. es gibt auch keine Transsexuellen, die hirnorganische Zwitter seien. Es sind schlicht und einfach Zwitter, deren Zwittrigkeit nicht so offensichtlich sichtbar ausgeprägt ist, wie bei Zwittern mit intersexuellem Genitale.

So werden beispielsweise Personen mit sogenanntem Mikropenis, die in der Kindheit nicht in die Hände der Zwitterverstümmler geraten sind, für "transsexuell" erklärt, um dann mit Hilfe einer aufgezwungenen sogenannten Psychotherapie die Genitaloperation durchzusetzen im Sinne einer eindeutigen Geschlechtszugehörigkeit durch Einheit von Genital-Op und Hormontherapie. Sind diese nicht in die Genital-Op zu drängen, werden sie für "Transvestiten" erklärt und dann auch die Hormontherapie verweigert.

Auch die Ursachen sind im wesentlichen dieselben wie bei Zwittern mit ausgeprägtem intersexuellen Genitale. Z.B. sind für etwa 67% der Zwitter, die zu angeblichen Homosexuellen oder zu angeblichen "Transsexuelle" erklärt wurden oder sich selbst dafür halten, weil sie es nicht besser wissen, Störungen der 21-Hydroxylase bzw. der 3betaHydroxySteroidDehydrogenase verantwortlich.
(Lindner, 1996), Deutsche Nationalbibliothek-Link: http://d-nb.info/948413921)
Interessant ist dabei, dass diese Größenordnung daran erinnert, dass für etwa 67% der Fälle von Zwittrigkeit mit ausgeprägtem intersexuellen Genitale Störungen der 21-Hydroxylase verantwortlich sind. Der kleine Unterschied in der Ursache ist, dass bei letzteren das StrukturGen des betreffenden Stoffwechselprozesses gestört ist, bei ersteren in den meisten Fällen nur das sogenannte PseudoGen, das - wie man seit ein paar Jahren weiß - eben kein Pseudogen ist, sondern die Aktivität des Strukturgens regelt.

Daneben ist ja der Versuch, Christiane Völling zur Transsexuellen zu machen, ein Beispiel, welches offenlegt, dass das mit der "Transsexualität" eine Lüge ist, um Menschenrechte von Zwittern zu verletzen.

Es werden Menschen zu "Transsexuellen" erklärt, um eine Entschädigung durch die Verursacher der Zwittrigkeit zu verhindern. Zwei Beispiele:

"Breckwoldt: In Amerika wurde die Diethylstilbestrol-Behandlung sehr großzügig zu Behandlung des Abortus imminens eingesetzt.
Später konnte festgestellt werden, dass die Töchter, die aus diesen Schwangerschaften hervorgegangen sind, überdurchschnittlich häufig ein Klarzellkarzinom der Scheide entwickelten.
Interessant ist, dass man auch die sexuelle Identität dieser Kinder untersuchte und bei Knaben bestimmte Abweichungen gesehen hat."

Quelle: Breckwoldt, Meinert [Hrsg.]: Diagnostik und Therapie von Androgenisierungserscheinungen bei der Frau. 1992, S. 174
Deutsche Nationalbibliothek-Link: http://d-nb.info/920115489

"In Tierversuchen zeigte sich, dass Medikamente, welche die Gehirnkonzentration des Neurotransmitters Dopamin erniedrigen, praktisch immer zu einer geringeren Ausprägung männlichen Sexualverhaltens führen (Hull et al. 1984).
Die Medizin spricht bei solchen Arzneimitteln von Dopaminantagonisten.
Trotzdem werden auch heute noch diese Arzneimittel, welche ja die Dopaminwirkung beim fötus aufheben, regelmäßig schwangeren Frauen verabreicht. Dazu gehören Medikamente:
- Gegen Übelkeit und Erbrechen: Gastronerton, Gastrosil, MCP-ratiopharm, Metoclopramid, Paspertin.
- Gegen Verstimmungszustände, Angst, Unruhe und Schmerzen: ...
- Gegen zu hohen Blutdruck: ...
- Migränemittel: ...
- Bei Blutungen und zur Gebärmutterunterstützung."

Quelle: Kaplan, Leon: Das Mona-Lisa-Syndrom : Männer, die wie Frauen fühlen. 1990, Seite 81-82
Deutsche Nationalbibliothek-Link: http://d-nb.info/900166495

Meine Mutter hat während meiner Schwangerschaft Medikamente gegen Erbrechen genommen. Dafür darf ich mich jetzt als "transsexuell" beleidigen lassen.
Und Schadensersatzansprüche ? - die 30-jährige Verjährungsfrist ist seit langem abgelaufen - und die Aufbewahrungsfrist für die Behandlungsunterlagen erst recht.

Eine sexuelle Identität ist - um den Transgenderunsinn auch noch aufzugreifen - auch keine gesellschaftliche Geschlechtsrollenidentität, sondern ist die Gefühlswelt, in welcher HAUT man heimisch ist, welche man mit Leben ausfüllen kann. Die sexuelle Identität ist streng zu unterscheiden von der Richtung, in die man sich verliebt. Allerdings bilden die sexuelle Orientierung des einen und die sexuelle Identität des Gegenübers eine Einheit, die dazu führt, dass Menschen sich ineinander verlieben können. Diese beiden Dinge sind notwendigerweise körperlich festgelegt und nicht sozial konstruiert, und zwar bei allen Menschen. Andernfalls wären sie übrigens statistisch gleich haufig bei einem gemetischen Geschlecht anzutreffen.

Also - die für transsexuell erklärten Personen sind definitiv Zwitter. Sie haben es gegenüber Zwittern mit ausgeprägtem intersexuellen Genitale leichter, als dass sie rechtlich einwilligungsfähig sind und formal die Möglichkeit haben, NEIN zu einer Genital-Op zu sagen. Praktisch werden sie einer Zwangspsychotherapie unterworfen, um deren Widerstand gegen die Genital-Op zu brechen, also damit eine selbstbestimmte Entscheidung zu verhindern.

Auf der anderen Seite haben sie es deutlich schwerer, als Zwitter mit ausgeprägtem intersexuellen Genitale, die in der Kindheit ohne rechtliche Einwilligungsverweigerungsmöglichkeit operiert wurden. Während bei letzteren das Unrecht noch erkennbar ist, ist es bei ersteren nahezu aussichtslos, die Sache zu durchschauen. Die meisten glauben, dass sie "transsexuell" seien und erfahren nie in ihrem Leben die Wahrheit und sind aufgrund dieser Verleumdung zudem noch Vorbehalten ausgesetzt, die real zu einem Urteil werden. Vielleicht ist ja auch deshalb dieses eine Verfahren in zwei Instanzen verloren gegangen. Und wenn sie dann durch Zufall die Wahrheit über Ihre Zwittrigkeit erfahren dann ist - ihr ahnt es sicher schon - in der Regel die 30-jährige Verjährungsfrist abgelaufen. Bei Frau Völling hätte es ja auch fast geklappt. Ohne diese Studie hätte sie möglicherweise eines Tages auch den "transsexuellen" Weg beschritten, weil man ihr einfach keine andere Möglichkeit gelassen hätte.

So ist das. Und ich wünsche mir, dass sich Zwitter mit ausgeprägtem intersexuellem Genitale nicht mehr dazu verleiten lassen, die Lüge von der "Transsexualität" mitzutragen.

Viele Grüße, Sabrina


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7. On Monday 4 July 2011, 22:12 by Sabrina Schwanczar

Ich bin über angegebene Links im Forum gelandet und dabei auf folgenden Post von CJKC gestoßen:

claudia
am: Januar 11, 2010

"Vor 7 Jahren stellte Richter-Appelt die Frage:
Zitat
“Ich frage mich, ob man mit Hilfe der Intersexualität nicht etwas mehr von der Transsexualität versteht.”(Zitat aus "Ulla Fröhling: "Leben zwischen den Geschlechtern", Seite 108)"

Umgekehrt wird ein Schuh draus:

Es werden Zwitter für transsexuell erklärt, um sie für sexual- und sozialwissenschaftliche Forschung zu mißbrauchen. Auch dass ist es, was es mit der angeblichen Transsexualität auf sich hat.

Das ist deswegen interessant, weil auch das Gehirn einer sexuellen Differenzierung in männlich und weiblich unterliegt.
Diese Erforschung geschlechtsspezifischer psychischer Unterschiede dient mitnichten der Beantwortung der Frage, ob eine sexuelle Identität körperlich festgelegt ist (das ist seit Jahrzehnten wissenschaftlich gesichert), sondern spioniert darüber hinausgehende geschlechtliche Unterschiede in der Psyche aus, um sie letztlich einer Verwertung - also Menschenführung/Ausbeutung nutzbar zu machen.

Im übrigen betreibt man derartige Forschung spätestens seit John Money.
Auch da war ja das Leugnen der Tatsache, dass die sexuelle Identität körperlich festgelegt ist, der Freibrief für die Experimente am Menschen, die man willkürlich in ein Geschlecht zuwies. Da konnte man dann - übrigens unabhängig davon ob eine Genital-Op vorgenommen wurde, forschen, welche Probleme es gibt, wenn die Geschlechtszuweisung nicht mit der sexuellen Identität übereinstimmt. Beispiel: David Reimer. Die Genital-Op war dabei letztlich nur durchgeführt worden, damit David Reimer nicht wußte, dass er äußerlich körperlich als junge zur Welt gekommen ist.

Auch deshalb ist es alles andere als fortschrittlich, zu bestreiten, dass die grundlegenden im Zusammenhang mit der Fortpflanzung stehenden Empfindungen körperlich festgelegt sind.
Dieses Bestreiten ist eine der "fachlichen" Grundlagen dafür, dass die Forschungen und Experimente, die Genitalverstümmelungen an Kindern fortgesetzt werden. Und die Geschlechtszuweisung kann dann auch nie falsch sein - auf Basis dieses Bestreitens im Grunde noch nicht einmal wirklich die Genital-Op und Gonadenentfernung. Lediglich der Zeitpunkt könnte nach hinten verschoben werden und die Einwilligung des Kindes dann eingeholt werden, aber "fachlich" sind diese Eingriffe nicht falsch, solange man bestreiten kann, dass die sexuelle Identität wie alle anderen sexuellen Dinge körperlich festgelegt ist.

Sie sind lediglich rechtlich rechtswidrige Körperverletzung, die aber aus "fachlicher" Sicht eigentlich keine Körperverletzung sind, weil man ja den Körper des Kindes nur in Ordnung bringen will.

So kann man argumentieren, solange man die körperliche Festlegung der sexuellen Identität leugnen kann.

Und vor allem spricht man mit diesem Bestreiten der körperlichen Festgelegtheit der sexuellen Identität, den Menschen das Recht auf eine eigene Identität ab. Sie können nach dieser Weltsicht doch die Identität annehmen, die dem zugewiesenen Geschlecht entspricht.

Und so entpuppt sich eine vermeintlich fortschrittliche Weltsicht, die übrigens die von John Moneyx ist, als in den Folgen gegen die Menschenrechte gerichtet.

Wollt Ihr das wirklich?

Viele Grüße, Sabrina


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8. On Wednesday 6 July 2011, 14:47 by seelenlos

hi sabrina, sorry für verzug, aber wie gesagt, dieser blog richtet sich gegen genitalverstümmelungen an kindern und minderjährigen mit atypischen äusseren oder inneren genitalien bzw. sonstigen "auffälligen" körperlichen geschlechtsmerkmalen, hier auch genannt zwitter oder "intersexuelle", und ist deshalb nicht der ort für diskussionen darüber, dass zwitter eigentlich auch sog. "transsexuelle" mit einschliesse oder sonstige gruppen, die von genitalverstümmelungen in kinderkliniken nicht betroffen sind. ich hoffe, du kannst das verstehen und bist mir deinerseits ebenfalls nicht böse. herzliche grüsse, seelenlos

ps: die claudia im hermaphroditforum ist eine andere als claudia kreuzer-clüsserath

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Sunday, November 18 2007

Artikel über Intersexualität in DER SPIEGEL vom 19.11.2007

Menschenrechte auch für Zwitter!Die Zwitter Medien Offensive™ beginnt!

In der morgigen Ausgabe des Spiegels (Montag, 19. November 2007) erscheint ein Artikel über Intersexualität, der unter anderem auch Christiane Völlings Prozess behandelt. Nachtrag: Enthält zwar einige Schnitzer, auch werden z.T. menschenverachtende ExponentInnen aus Medizyn und Forschung einmal mehr als "neutrale ExperInnen" dargestellt, doch: Ein wichtiger Anfang ist gemacht!

Inzwischen ist der der Artikel auch (wieder) umsonst online!

Thursday, November 8 2007

Studie zur Situation Intersexueller beweist: Mediziner scheitern

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!Die Zwitter Medien Offensive™ war schon da!

Der Artikel in der TAZ vom 6. November 2007 (Kommentare nicht vergessen!) berichtet über die Ergebnisse der Hamburger Studie und zeigt wieder einmal:


Obwohl die Ergebnisse der Studie beweisen, dass die Medizin "mit ihrem Versuch, per Skalpell ein gesellschaftliches Problem zu lösen" gescheitert ist, findet kein wirkliches Umdenken statt. Prof. Hiort spricht von einem "Dilemma der Pädiatrie, aus dem es kein Entkommen gibt", nämlich, dass "Erwachsene über die Behandlung von Kindern entscheiden". Ich habe Mitleid mit den armen Erwachsenen/Mediziner, die weiterhin >>> Operationen (PDF 1.3mb – WARNUNG!) an Intersexuellen vornehmen "müssen"!

Es geht also wieder einmal nicht um die Perspektive der intersexuellen Kinder, vielmehr wird ihnen die Fähigkeit zur selbstbestimmten Entscheidung von vornherein abgesprochen. Zudem bezweifelt Prof. Hiort, "dass die Aktivisten, die ihre traumatischen Erfahrungen vor bis zu dreißig Jahren gemacht haben, für jene sprechen können, die heute mit nicht eindeutigem Genitale geboren und behandelt werden".

Wie gehabt heisst es also für die Mediziner weiterhin: Erwachsene Nicht-Intersexuelle entscheiden über Körper und Geist von intersexuellen Kindern. Und intersexuelle Erwachsene sollen gefälligst die Klappe halten! Denn diese sind vorsintflutliche Radaumacher, die aus einer Zeit stammen, wo die Ärzte noch ganz böse waren, was ja heute nicht mehr der Fall ist.

Das hatten wir doch schon: "Macht wird nicht gerne aus der Hand gegeben – schon gar nicht in Kinderhände" ...

Nachtrag: Inzwischen berichtete auch die Springer-Zeitschrift "Gynäkologische Endokrinologie" 04/2007: "Die Behandlungsunzufriedenheit von Intersexuellen ist nach der Hamburger Intersex-Studie eklatant hoch."

Saturday, September 15 2007

Artikel über Intersexuelle in DAS MAGAZIN

In der Ausgabe Nr. 36/2007 der Samstagsbeilage DAS MAGAZIN unter dem Titel Die Frau, die nie ein Mann war vom 8.9.2007 ist ein Artikel von Christoph Keller über das Leben der Intersexuellen Laura Armani erschienen.

HIER FRISCH VON DER LEBER WEG EINIGE GEDANKEN:

Obwohl Laura Armani in anderen Publikationen als transsexuell beschrieben wird und sich selbst auch als solche bezeichnet – bei Google findet man gerade mal einen Eintrag zu „Laura + Armani + Intersex“, eben denjenigen zu diesem Artikel – ist sie offensichtlich intersexuell. (Nachtrag: Wenn denn die im Artikel erwähnten Fotos eines intersexuellen Genitals (Mikropenis und Leistenhoden) wirklich von Frau Armani stammen. Nirgends erwähnt werden zudem Operationen oder Untersuchungen in der Kindheit, etwas, was sozusagen jede(r) von uns über sich ergehen lassen musste. Frau Armanis Intesexualität muss diversen Ärzten entgangen sein. Wenn's stimmt: Gott sei Dank!)

Leider trägt sie mit ihren Aussagen dazu bei, dass die geneigte Leserin und der geneigte Leser (die im Durchschnitt über Intersexualität überhaupt nichts wissen) verwirrt sind, wenn sie beispielsweise sagt, dass sie „schon von Geburt an transsexuell (sei) mit einem schon immer femininen und grazilen Körperbau, aber mit leider einem äusseren massiv unterentwickelten und nicht funktionellen männlichen Genitale mit Leistenhoden seit der Kindheit“. Sie beschreibt einen intersexuellen Körper und setzt ihn mit transsexuell gleich. Andernorts ist von „transsexuellen Leiden“ die Rede, zugleich hat es noch detailliertere Beschreibung des intersexuellen Körpers. Eine Medizinerin, die ‚transsexuell’ und ‚intersexuell’ in einem Atemzug nennt, stimmt nachdenklich.

Wieso bezeichnet Frau Armani sich in den Medien als transsexuell, wo sie doch als Ärztin den Unterschied kennen sollte? Benutzt sie 'transsexuell' aufgrund ihres Erlebens, wie es beispielsweise auch Homosexuelle gibt, die sich als 'psychisch intersexuell' bezeichnen? Ist Frau Armani genetisch männlich (XY-Chromosomen) oder genetisch weiblich (XX-Chromosomen)? Was war bei ihr die Ursache der Intersexualität? Androgenresistenz? Enzymdefekt?

Und: "sie schafften es, zwei Kinder zu zeugen, die einzige Lösung waren artifizielle Hilfsmittel". Was sind das für "artifizielle Hilfsmittel"? Sind Intersexuelle zeugungsfähig?

Der Laie wird hier wohl kaum den Durchblick kriegen.

Immerhin spricht der Titel des Artikels Klartext und bringt den Unterschied zwischen Intersexualität und Transsexualität auf den Punkt: „Die Frau, die nie ein Mann war“ ist intersexuell geboren. Wäre von einer Transsexuellen die Rede, müsste der Titel heissen: Die Frau, die ein Mann war. Aber ob der Laie diesen Unterschied bemerken und diesem „nie“ die ihm zustehende Bedeutung zukommen lassen wird?

Es ist verständlich, dass Frau Armani sich als transsexuell bezeichnet, weil ihr Werdegang demjenigen eines Transsexuellen ähnelt. Auch handelt es sich bei der Geschlechtszuweisung von intersexuellen Kindern genau genommen um eine Zwangstranssexualisierung: ein intersexueller Mensch wird OHNE SEINE PERSÖNLICHE ZUSTIMMUNG entweder dem weiblichen (in den meisten Fällen) oder dem männlichen Geschlecht zugewiesen.

Dennoch ist es etwas ganz anderes, intersexuell zu sein. Das Hauptmerkmal habe ich oben erläutert: uns hat niemand gefragt, ob wir zu einer ‚Frau’ oder einem ‚Mann’ gemacht werden wollen. Über unsere Körper wurde bestimmt, ohne uns zu fragen.

Was Herr Prof. Mullis sagt, ist bezeichnend für die Situation, die auch heute noch herrscht:

Zwar sei das 'dritte Geschlecht' immer noch Utopie, aber "immerhin" "wächst unter den Ärzten die Bereitschaft, ein unbestimmtes Geschlecht auch einmal sein zu lassen, wenn es sich medizinisch vertreten lässt" ... „auch einmal sein zu lassen“ - das erinnert mich irgendwie an meine Kindheit, als ich vor dem Mittagessen auch schon mal etwas Süsses naschen durfte, obwohl es sonst verboten war. Glücklich also diejenigen, bei denen die Mediziner grosszügigerweise ein Auge zudrücken und die "auch einmal" mit einem unoperierten Genital alt werden dürfen! Das ist dann wie ein Sechser im Lotto – und wohl auch entsprechend selten.

Bei diesem Tempo im Umdenken werden noch viele Intersexuelle 'daran glauben' müssen. Dabei wäre es doch so einfach: Geschlechtszuweisende Operationen dürfen nur im Einverständnis der intersexuellen Person durchgeführt werden! Es geht um Menschenrechte, um Kinderrechte: das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit, auf Selbstbestimmung und Würde.

Ärzte haben nur die Macht, die ihnen zugestanden wird. Ich appelliere an die Eltern! Durch geschlechtsangleichende Operationen soll das Kind davor geschützt werden, sozial ausgegrenzt zu werden und unglücklich zu sein. Aber gerade durch diese Operationen wird dieses Gefühl umso grösser! Ich habe es am eigenen Leib erfahren. Ich kann mich noch so gut an diese grosse Angst erinnern, die in mir war, ein grosses, schwarzes, kaltes Loch, eine Art Vakuum, und ich dachte: ich darf diese Angst nicht zeigen, ich darf nicht schreien und weinen, wenn ich das tue, dann klappt meine Mutter vollends zusammen.

Es ist nicht einfach, ein intersexuelles Kind grosszuziehen bis zu dem Moment, wo es selber entscheiden kann. Aber der Mensch geht nicht an der Wahrheit zugrunde, sondern weil sie ihm vorenthalten wird.

Fortsetzung:
Eine transsexuelle Medizinerin, ein homosexueller Moderator und ein Psychologe vom Mars (Teil 1)
Laura Armani - intersexuell oder transsexuell? (Teil 2)
Helma Katrin Alter – transsexuell oder intersexuell?  

Ich bin etwas anders und dennoch ziemlich gleich.

Menschenrechte auch für Zwitter!Schon praktisch, wenn die eigene Lebensgeschichte als Artikel in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde (siehe unten). Man kann dann darauf verweisen und muss nicht lange überlegen, was man jetzt erzählen will und wo man beginnen soll.

Ansonsten:

Die ersten Beiträge in meinem Blog sind selbstredend. Es geht nicht um mich, sondern um die Sache. Aber ich werde auch manchmal etwas von mir erzählen.

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

>>> Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich, 6.7.08   (Bild: Ärger)

Artikel in der Annabelle 9/06 vom 10. Mai 2006:

(Ja, die Zwitter Medien Offensive gabs schon damals!)

Nicht Frau und nicht Mann

>>> Artikel als PDF

Sie ist ein Hermaphrodit, ein Zwitter mit Merkmalen beider Geschlechter. Über drei Jahrzehnte war ihr Dasein geprägt von Schweigen, Scham und den Schmerzen von Operationen, in denen die Ärzte sie äusserlich zur Frau formten. Dann endlich zerrte sie das Tabu ihres Lebens ans Tageslicht.

Text: Claudia Senn

Was sagt man als Arzt zu den Eltern, wenn ein Kind wie Nella zur Welt kommt? An dem alles dran ist, aber eben auch ein Zipfelchen zu viel: fünf Zehen an jedem Fuss, fünf Finger an jeder Hand, eine Klitoris, die grösser ist als normal, viel grösser. Sagt man: Gratuliere, Sie haben ein halbes Mädchen? Einen halben Jungen? Ein Bubenmeiteli?

Gleich nach der Geburt stellten die Ärzte fest, dass Nella keine Gebärmutter hatte und keine Eierstöcke, dafür Hodenanlagen im Inneren des Körpers. Ihre Vagina war sehr kurz, wie zugewachsen. Und ein Test ergab, dass sie xy-Chromosomen hatte, genetisch also ein Junge war. «Nennen Sie sie doch einfach Andrea», riet eine Krankenschwester den verstörten Eltern. «Das können Sie notfalls leicht in Andreas umwandeln.»

Nellas Eltern dachten wohl, sie hätten eine Art Monstrum geboren. Eine Missgeburt, so selten wie ein Kalb mit zwei Köpfen. Keiner sagte ihnen, dass so was häufiger vorkommt, als man denkt. Zwar gibt es keine genauen Zahlen, doch schätzen die Ärzte, dass etwa eines von 2000 bis eines von 5000 Kindern intersexuell ist, also Merkmale beider Geschlechter hat.

Meist weisen die Ärzte einem solchen Baby innert weniger Tage ein Geschlecht zu. Bei Nella fassten sie den Entschluss, dass aus ihr ein Mädchen werden sollte, auch wenn sie männliche Chromosomen hat. Denn es gibt eine einfache Regel in der plastischen Chirurgie: «It’s easier to make a hole than to built a pole» – es ist einfacher, eine Vagina herzustellen als einen Penis.

Vorerst entfernten sie dem Säugling jedoch nur die Hodenanlagen. Orchiektomie nennen die Ärzte diese Operation. «Ich nenne sie Kastration», sagt Nella.

Als das kleine Mädchen, das auch noch einen schweren Herzfehler hatte, nach drei Monaten Klinik endlich nach Hause entlassen wurde, litt es unter Hospitalismus. So nennt man das, wenn ein Kind nach langem Spitalaufenthalt aus Mangel an Liebe und Zuwendung vollkommen erloschen und verkümmert ist.

Heute ist Nella 38. Niemand, der es nicht weiss, käme auf die Idee, dass sie ein Hermaphrodit ist. Sie ist der sportliche Typ Frau, trägt Jeans und Kapuzenshirts, ist ungeschminkt, mit kurzen braunen Haaren.

Natürlich hat sie in Wirklichkeit einen anderen Namen. Sie zieht ein Pseudonym vor, weil sie keine Lust hat, nach der Publikation dieses Artikels Anrufe von sensationsgeilen Medien zu kriegen. Auch in ihrem Umfeld weiss längst nicht jeder, was mit ihr los ist. Immerhin hat sie es nach fünf harten Jahren Therapie geschafft, den engsten Freundeskreis einzuweihen. Das ist schon viel, wenn man sich ein Leben lang für abartig gehalten hat.

Wann beginnt ein intersexuelles Kind zu ahnen, dass es anders ist als die anderen? «Ich spürte es von Anfang an», sagt Nella. Schon als kleines Kind weiss sie instinktiv, dass mit ihren Genitalien etwas nicht stimmt. «Immer schauten die Erwachsenen da hin. Dauernd fummelten sie da unten rum. Ständig musste ich zum Arzt, der Nadeln und Katheter in mich hineinstach.» Niemals wird Nella von jemand anderem als den Eltern gehütet, denn ein Fremder könnte ja beim Wickeln ihre vergrösserte Klitoris entdecken. Andere Kinder kommen kaum zu Besuch, denn die könnten Doktor spielen wollen. Nella wird von allen abgeschirmt. Die Familie deckt ihr grösstes Geheimnis mit Stillschweigen zu. Manchmal betrachtet sich das kleine Mädchen nackt im Spiegel und rätselt: Was ist es nur, was mit mir nicht stimmt?

Instinktiv spürt Nella auch, dass es nicht ratsam ist, Fragen zu stellen. Sie denkt, dass mit ihr etwas sehr Schlimmes los sein muss, so schlimm, dass man es niemals aussprechen darf, weil sonst etwas Furchtbares geschieht. Früh lernt sie, «einfach nicht vorhanden» zu sein, wenn wieder ein Arzt, der nur die medizinische Sensation vor sich sieht und nicht das kleine Kind, zwischen ihren Beinen fuhrwerkt. Das Bild, das sie von sich selbst aus jener Zeit vor Augen hat, ist «ein mageres kleines Mädchen mit vor Angst weit aufgerissenen Augen, das niemals weint, niemals protestiert, stumm alles über sich ergehen lässt. Das bei allen ärztlichen Torturen verzweifelt versucht, sich auf den einen Gedanken zu konzentrieren: Es ist gleich vorbei.»

Als sie sieben ist, wird ihr kaputtes Herz operiert und bald darauf eine Genitalkorrektur vorgenommen. Es ist ein riskanter Eingriff. Die Ärzte nehmen dabei in Kauf, Nellas sexuelle Empfindungsfähigkeit für immer zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören, wenn sie die für die Lust wichtigen Nervenbahnen verletzen.

Immer haben die Eltern Angst, dass über ihre Tochter getuschelt wird – wie in Nellas ersten Lebensjahren, als die Familie noch in einem engen katholischen Dorf lebte. «Die ist nicht normal», flüsterten da einmal Kinder, als die junge Mutter mit Nella im Kinderwagen an ihnen vorbeiging. Jetzt, wo die Familie in einer anonymeren Kleinstadt lebt, bleibt sie von solchen Gerüchten verschont. Nur einmal, als Nellas Mutter Streit mit der einzigen Verwandten hat, die in das Familiengeheimnis eingeweiht ist, droht die, öffentlich zu machen, «was Nella für eine ist». Nella steht daneben, stumm wie ein Möbelstück, und denkt: Aha, ich bin also abartig. Wenn die anderen das rausfinden, spucken sie mich an.

Sie ist ein wildes Kind zu dieser Zeit, fast ein wenig bubenhaft. Prügelt sich mit Jungs und erschreckt Mädchen mit langbeinigen Spinnen. Mit zehn ist sie zum ersten Mal in einen Jungen verliebt. Ganz allein steht sie auf dem Pausenplatz und denkt: Verliebt sein, nein, das geht bei mir nicht. So wie ich bin, kann ich niemals mit einem Bub zusammen sein.

Als sie zwölf ist, erklärt ihr der Arzt, dass man ihr als Baby die Eierstöcke habe entfernen müssen, weil die «bösartig» gewesen seien, und dass sie deshalb keine Kinder bekommen könne. Dass es in Wirklichkeit Hodenanlagen waren, wissen zu dieser Zeit nicht einmal die Eltern. Nella muss nun weibliche Hormone schlucken, ein Leben lang. «Sonst wäre ich irgendwie Kind geblieben, ein Neutrum.» Wie geplant wachsen ihr nun Brüste und runden sich die Hüften. Nella empfindet darüber überwältigende Scham. Später verringern die Ärzte einmal ihre Dosis, da leidet die junge Frau unter Wallungen, als wäre sie bereits in den Wechseljahren.

Als die Mutter die erste Menstruation der um ein Jahr jüngeren Schwester feiert, steht sie daneben, stumm. «Jetzt bist du eine richtige Frau», sagt die Mutter zu ihrer Schwester. Ich nicht, denkt Nella da zum ersten Mal, ich bin keine richtige Frau.

Sie zieht sich völlig zurück, ist immer allein und liest, in ihrer Ecke des Zimmers, das sie mit ihrer Schwester teilt. Freundschaften geht sie aus dem Weg, «aus Angst vor diesen ganz normalen Mädchenfragen wie: Nimmst du Tampons oder Binden?»

Eines Tages sollen Schreibtische für das Zimmer der Schwestern angeschafft werden. Platz gibt es jedoch nicht für zwei, sondern nur für einen einzigen. «Den darf Nella haben», beschliesst der Vater, «Nella wird ja später sowieso nicht ausziehen.» Nella steht daneben, wie immer stumm, und fühlt sich, als habe der Vater ihr soeben eine Ohrfeige verpasst. Ich bin also nicht nur keine richtige Frau, denkt sie, sondern ich habe auch keine Zukunft.

Doch dann bekommt sie endlich einen ersten konkreten Hinweis darauf, was mit ihr nicht stimmt. Die Mutter trägt ihr auf, den Hausarzt zu fragen, warum man ihr denn die Eierstöcke entfernt habe. Das sei doch bestimmt gar nicht notwendig gewesen. «Das waren gar keine Eierstöcke, das waren Hoden!», blafft der verärgerte Arzt und verlässt das Zimmer. Nella, 15 Jahre alt, bleibt allein zurück, geschockt, ratlos, aber nicht wirklich überrascht. Vor sich auf dem Tisch sieht sie ihre Krankenakte liegen. Sie wirft einen verstohlenen Blick hinein und liest zum ersten Mal, welchen Namen ihre «Krankheit» hat: Pseudohermaphroditismus masculinus. Daneben steht der Vermerk: «Die Diagnose ist der Patientin auf keinen Fall mitzuteilen.»

Dann kommt der Arzt zurück und sagt – nichts. Nella geht nach Hause und erzählt – nichts. In ihrem Kopf beginnt es zu rattern wie verrückt. Heimlich sucht sie überall nach Informationen, bezieht Dinge auf sich, die nichts mit ihrem Krankheitsbild zu tun haben, und hat bald «ein Riesengetto» im Kopf, das alles nur noch schlimmer macht. Nachts liegt sie wach, starr vor – unbegründeter – Angst, dass ihr demnächst ein Penis wachsen könnte.

Wenn Nella von ihrer Kindheit erzählt, wird spürbar, was für eine Wut sich in ihr angestaut hat. Auf die Ärzte, die ihr all die Jahre nicht die Wahrheit sagten, sondern nur ein absurdes Gemisch aus Lügen, Andeutungen und Halbwahrheiten. Auf die Eltern, die aus Scham und Hilflosigkeit striktes Stillschweigen breiteten über Nellas Andersartigkeit und damit ihre Tochter in die Isolation trieben. Auf sich selbst, weil sie in ihrer Not alle Gefühle und Bedürfnisse von sich abspaltete und stumm war wie ein Möbelstück.

Und doch war da etwas, was ihr ein Gefühl physischen Lebendigseins gab. Mit 17 entdeckt Nella, die nun die Handelsschule besucht, dass sie sich selbst befriedigen kann. Ein überwältigender Triumph! Ihr habt gemeint, ihr könnt mich kaputtmachen mit eurem Rumgeschnippel, denkt sie glücklich, aber es geht doch! Genau wie bei den anderen! Das konntet ihr mir nicht nehmen! Doch ist das, was ihr allein so viel Freude macht, auch mit einem Partner möglich? In einem Buch informiert sie sich über Penisgrössen und erfährt: Mit ihrer verkürzten Scheide «geht das nie und nimmer». Auch die Ärzte sagen, dass sie «so» nie einen Freund haben könne, und raten zu einer weiteren Operation.

Es ist ein traumatischer Eingriff. Obwohl sie die Operation so schnell wie möglich aus ihrem Bewusstsein zu löschen versucht, hat sie noch Jahre später Alpträume, in denen ihr Unterkörper brutal abgetrennt und verkehrt herum wieder angeschraubt wird. Nach dem Eingriff muss sie Tag und Nacht eine Art Dildo tragen, damit ihre blutende, mit einem Stück Gesässhaut ausgekleidete Scheide nicht wieder zuwächst. «Das Ziel dieser Operation ist es, eine Penetration möglich zu machen», sagt Nella. «Die Resultate sind jedoch oft unbefriedigend. Viele haben furchtbare Schmerzen. Die Scheide kann sich nach einiger Zeit wieder zusammenziehen. Man leidet unter Vernarbungen.» In der Selbsthilfegruppe, in der sie sich viele Jahre später mit Leidensgefährtinnen austauscht, nennen sie die Operation zynisch «fickfertig machen».

Doch damals, als sie aus dem Spital kommt, denkt sie erst, dass nun endlich alles gut ist. Endlich hat sie ihre Vagina. Endlich kann sie mit einem Mann schlafen. Endlich kann ihr keiner mehr vorwerfen, sie sei keine richtige Frau.

Während eines Sprachaufenthalts in Paris lernt sie ihren Freund kennen, mit dem sie noch heute zusammenlebt. Nach dem ersten Sex ist sie wahnsinnig erleichtert. Es funktioniert! Sie funktioniert!

Doch bleibt Sex für sie etwas Mechanisches. Rein, raus, eruptiv, wild im besten Fall. Sie kann Lust erleben, aber nicht diesen entspannten zweisamen Rausch, für den man sich ganz fallen lassen muss. «Ich möchte ja gern», sagt sie. «Ich würde mich so gern öffnen, erlöst werden von einem anderen aus der Einsamkeit. Doch ich kriege immer gleich solche Angst, wenn jemand zärtlich zu mir ist.» Zu lange hat sie ihren geschundenen Körper gehasst, als dass ihn jetzt plötzlich jemand lieben dürfte. «Ich möchte ihn einfach niemandem zumuten», sagt sie. Nie im Leben würde sie ihren Körper nackt in einer Sauna zeigen oder ihm sogar eine Massage gönnen.

Ihrem Freund hat sie lange vorgeworfen, er zeige zu wenig Gefühl, sei zu distanziert. «Doch mit einem Mann, der ständig mit mir ins Bett will oder kuscheln, hätte ich gar nicht umgehen können. Der hätte ja das, was ich die ganze Zeit zu verdrängen versuchte, heraufholen wollen.» Am Anfang der Beziehung klärt sie ihn kurz darüber auf, dass sie intersexuell ist, keine Kinder kriegen kann und mehrere Operationen hatte. Danach spricht sie nur noch selten darüber.

Mit 20 zieht Nella von zu Hause aus und folgt ihrem Freund nach Zürich. Kaum der beklemmenden Familienatmosphäre entronnen, macht sie eine für sie ganz und gar überraschende Entdeckung: Sie ist intelligent. Auf dem zweiten Bildungsweg holt sie die Matura nach und schliesst als Beste ihres Jahrgangs ab. Danach schreibt sie sich an der Uni für Geschichte ein. Sie ist die Erste in ihrer Familie, die studiert. Ausgerechnet sie, der Zwitter!

An der Uni merkt sie, dass sie der Stoff fasziniert. Das ist genau mein Ding!, denkt sie. Doch neben ihrer Begeisterung lauert immer auch die Angst, enttarnt zu werden. Ist eine intellektuelle Frau nicht verdächtig? Eine Frau, die Karriere machen will wie ein Mann? Die, mit anderen Worten, gar keine richtige Frau ist?

Nella beobachtet sich sowieso schon täglich im Spiegel. Ihre Augenbrauen, die über der Nasenwurzel zusammenwachsen wie bei einem Mann. Die Schultern, die ihr zu breit vorkommen. Den Bizeps, der ihr zu kräftig erscheint. Aus der Angst heraus, nicht genug Frau zu sein, schmeisst sie schliesslich ihr Studium hin und nimmt einen Teilzeitjob an. Den Rest der Zeit ist sie Hausfrau, putzt, bügelt, bereitet aufwändige Abendessen. «Im Grunde genommen habe ich mich als graue Maus inszeniert, als die Karikatur einer Frau.»

Doch die verdrängten Gefühle bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche in Form von massiven Zwangsgedanken. Wenn ich diesen Putzlappen nicht zehnmal auswasche, geschieht ein Unglück, denkt Nella. Sie ist erschöpft, fühlt sich «so wertlos wie ein Stück Scheisse». Wenn sie überhaupt noch aus dem Bett kommt, trinkt und raucht sie ohne Limit. Gleichzeitig ist sie so aggressiv, dass sie Angst hat, Amok zu laufen. Einmal steht ihr im Tram jemand einen Moment lang im Weg, da möchte sie ihm am liebsten die Faust in die Fresse rammen. «Ich fühlte mich wie eine Zeitbombe, die jeden Moment hochgehen kann.»

Mit 33 Jahren zieht Nella die Notbremse und beginnt eine Therapie. Fünf Jahre kämpft sie dreimal die Woche dagegen, stumm zu sein wie ein Möbelstück. Als sie das grosse Tabu ihres Lebens Stück für Stück ans Licht zerrt, kommt ihr das erst vor wie ein gigantischer Verrat. Etwa zur selben Zeit tut sie etwas, was sie schon lang hätte tun können, wenn sie es nur gewagt hätte: Sie gibt bei Google den Begriff ein, den sie in ihrer Krankenakte gelesen hat: Pseudohermaphroditismus masculinus. Da tut sich eine ganze Welt auf! Selbsthilfegruppen, Intersexuellen-Netzwerke, Informationsforen. Es gibt noch mehr Menschen wie sie! Allein in der Schweiz müssen es Hunderte sein! «Ich war unglaublich aufgewühlt.»

Niemals wird sie den Moment vergessen, als sie ihr erstes E-Mail an eine Selbsthilfegruppe abschickt. Die Freude und auch die rasende Angst, durch einen einzigen Mausklick aus einem Leben voller Schweigen und Verdrängung hinauszutreten!

Es ändert alles. Es ist, als käme sie nach lebenslangem Umherirren endlich heim. Beim ersten Treffen sitzt sie mit ihren Leidensgefährten im Restaurant und könnte platzen vor Glück. Sie ist nicht mehr allein, alle haben Ähnliches erlebt wie sie. Dieselben Schmerzen, dieselben Lügen über «bösartige» Eierstöcke, derselbe Vermerk in der Krankenakte: «Die Diagnose ist der Patientin auf keinen Fall mitzuteilen.»

Manche haben einen trotzigen Humor bewahrt. Wenn sie aufs Klo gehen, sagen sie: «Ich muss mal für kleine Zwitter.» Das findet Nella wahnsinnig befreiend. Es ist, als würden sie der Gesellschaft ein Schnippchen schlagen: Ätsch, ihr habt uns nicht kleingekriegt. Selbst nach den schlimmsten Erfahrungen kann man noch lachen.

Mit einigen ihrer neuen Freunde chattet sie nun jeden Tag. Das macht der Isolation ein Ende. Aber es löst nicht die Verwirrung. Sie fühlt sich nicht mehr als «Mogelpackung». Aber was ist sie dann? «Völlig weibliche psycho-sexuelle Identität» steht in ihrer Krankenakte. Nella geht in die Luft, wenn sie das liest. «Diese Anmassung der Ärzte, was wissen die schon!» Sie weiss zurzeit nicht mal, ob sie Männer oder Frauen liebt. Sie fühlt nicht wie eine Frau. Sie fühlt auch nicht wie ein Mann. «Ich bin etwas Drittes. Ich bin ein Hermaphrodit.» Das würde sie am liebsten allen sagen, nur ist die Gesellschaft leider nicht bereit dafür. Die Gesellschaft sieht Intersexualität als Krankheit, nicht als Variation der Natur. Was hätten ihre Eltern denn tun sollen? Sie nicht operieren lassen? «Ich weiss es nicht», sagt Nella. Auch ohne Operation wäre es in der Pubertät vielleicht schwierig geworden, falls das in ihren Hoden gebildete Testosteron zu Bartwuchs und Stimmbruch geführt hätte.

Aus ihrer Gruppe kennt sie ein Kind, dessen Eltern mit seiner Intersexualität völlig offen umgehen und es keiner medizinischen Behandlung aussetzen. «Du bist ein ungewöhnliches Mädchen», haben sie zu ihm gesagt, «du hast manches von einem Jungen. Wenn du grösser bist, kannst du dir aussuchen, ob du ein Mädchen oder ein Junge sein willst.» Nella findet das sehr mutig. Doch auch dieses Kind wird es schwer haben, wenn seine Schulkameraden eines Tages beim Duschen sagen: Hey, was hast du denn da zwischen den Beinen?

«Wahrscheinlich gibt es für das Problem, das die Gesellschaft mit uns hat, keine schnelle Lösung», sagt Nella.

Sie wünscht sich, die Gesellschaft könnte es ertragen, Menschen wie sie einfach in Ruhe zu lassen. Dann müsste sie keine Hormone schlucken. Dann hätte sie keine Narben. Dann fehlte ihr nicht so sehr das Fundament für eine stabile Identität. «Stattdessen hätte ich dieses Gefühl, ich wäre ganz. Ich wäre ich selbst. Alles wäre da.»

Es fühlt sich so gut an in ihrer Fantasie.

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Das diktierte Geschlecht

Ob aus einem Embryo ein Mädchen oder ein Junge wird, steuert ein komplexes genetisches Programm, das in bestimmten Entwicklungsphasen die Ausschüttung von Hormonen anregt. Geht dabei etwas schief, kann der Embryo Merkmale beider Geschlechter entwickeln.

Zu den häufigsten Formender Intersexualität gehört die partielle Androgenresistenz (PAIS) wie bei Nella. Sie hat xy-Chromosomen, ist also genetisch männlich. Gleichzeitig sind die Zellen ihres Körpers aber teilweise resistent gegen männliche Hormone, sodass diese im Mutterleib nicht richtig «wirken» konnten. Eine Folge davon ist ein nicht eindeutiges Genital.

Die Praxis, intersexuelle Kinder so früh wie möglich einem Geschlecht zuzuordnen und zu operieren, geht auf eine – heute widerlegte – Theorie des US-Sexualforschers John Money zurück. Money glaubte, die geschlechtliche Identität sei das Ergebnis sozialer Prägung. Der Mensch komme sozusagen als Neutrum zur Welt und lerne erst von seinen Eltern, sich als Mädchen oder Junge zu fühlen. Damit die Eltern ihm eine eindeutige Geschlechtsidentität vermitteln könnten, müsse ein nicht eindeutiges Genital so schnell wie möglich operiert werden – und das Kind dürfe anschliessend auf keinen Fall davon erfahren.

Viele Geschlechtszuweisungen erweisen sich jedoch als falsch, und die Betroffenen leiden ein Leben lang physisch und psychisch darunter. Obwohl die Mikrochirurgie grosse Fortschritte gemacht hat, haben Genitalkorrekturen auch heute noch häufig zur Folge, dass das sexuelle Lustempfinden verloren geht oder dass sexuelle Erregung als schmerzhaft wahrgenommen wird. Und die körperfremden Hormone, die viele Intersexuelle nach einer Kastration lebenslänglich einnehmen müssen, haben schwere Nebenwirkungen zur Folge.

Fortschrittliche Ärzte sprechen sich heute dafür aus, einem intersexuellen Kind ein vorläufiges Geschlecht zuzuweisen, dieses aber nicht vor der Pubertät mit Operationen festzulegen, sodass das Kind selbst entscheiden kann, ob es als Mann oder Frau (oder weiter als Hermaphrodit) leben will.

Mehr Informationen www.infointersex.ch: Die Website ist noch im Aufbau, enthält aber hervorragende Links mit Adressen von Selbsthilfegruppen und Forschungsnetzwerken sowie Literaturtipps.

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