Hamburg: Vorstoß gegen Intersex-Genitalverstümmelungen und Personenstand-Bürokratie, für historische Aufarbeitung!

>>> Pressemitteilung zum Thema vom 12.02.2013 (Onlineversion mit zusätzlichen Quellen)

Hamburg: Proteste + Offener Brief an Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) und UKE, 16.9.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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Als Reaktion auf die Pressemitteilung vom 03.02.2013 erhielt Zwischengeschlecht.org eine Mail der Hamburger Abgeordneten Kersten Artus (Die Linke), ob eine Kleine Anfrage zu § 7 PStV und kosmetische Genitaloperationen in unserem Sinne wäre.

Natürlich waren wir umgehend begeistert und boten Zuarbeiten an – et voilà:

Gestern publizierte Kersten Artus auf ihrem Blog die mittlerweile eingereichte kleine Anfrage
>>> Drucks. 20/6850 "Menschen mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen"
.
>>> Offizielles PDF mit Drucks.-Nr. (15 kb) 

Dieser Blog sagt Danke!!!

Mit der letzten Frage schreiben die Hamburgische BürgerInnenschaft im Allgemeinen und Kersten Artus im Speziellen einmal mehr Intersex-Geschichte – im positiven Sinn: Dies ist das allererste Mal, dass in einem Parlament eine historische Aufarbeitung der medizinischen Verbrechen an Zwittern eingefordert wird!

In der Kleinen Anfrage will Kersten Artus vom Senat wissen:

Nun sind wir mal gespannt auf die neuesten Ausreden des Senats – nicht zuletzt, weil:

a) die Hamburgische Bürgerschaft vor gut 3 Jahren – im Anschluss an 3 Kleine Anfragen (SPD), eine Große Anfrage (Kersten Artus, Die Linke), eine weitere Große Anfrage (SPD) sowie eine ebenfalls historische Anhörung (Auszug) – schließlich mit einem überparteilichen Antrag (Grüne/CDU/SPD/Die Linke) (der allerdings das eigentliche Problem der Zwangsoperationen außen vor ließ) den Senat einstimmig verpflichtet hatte, zumindest u.a. in Sachen psychologische Betreuung der Eltern, Aufklärung der Bevölkerung und Verlängerung der Aufbewahrungsfrist von Krankenakten aktiv zu werden, und nicht zuletzt die Bürgerschaft über seine Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten (und der Rest war Schweigen ...)

b) die Hamburger Universitäts-Genitalabschneiderkliniken sowohl bezüglich ihrer gegenwärtigen Verstümmelungspraktiken wie auch in Sachen historische Aufarbeitung bis heute einen auf unbeirrbar machen: So versuchten UKE und AKK diesem Blog mit juristischen Drohungen zu verbieten, ihr aktuelles Online-Verstümmler-Angebot zu dokumentieren (vergeblich;-)) – auf den Offener Brief vom 19.06.2012 u.a. betreffend historische Aufarbeitung blieben UKE und AKK dagegen bis heute jede Antwort schuldig ...

Laut Kersten Artus' Blog dürfen "Antworten" auf Anfang nächste Woche erwartet werden. Fortsetzung folgt ...

>>> Pressemitteilung zum Thema von Zwischengeschlecht.org (12.02.2013)

>>> Hamburg - Ort von Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken
>>> Uni HH 1971: "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisamputationen nicht"
>>> Uni HH 1976: "Indikation zur Klitorektomie gegeben bei übermäßigem Wachstum"
>>> Hamburg: Intersex-Proteste gegen "DGKJ 2012", UKE und AKK (13.-16.09.2012)

>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern