Die Rede von der "psychischen Intersexualität"

>>> Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

150 JAHRE INSTRUMENTALISIERUNG UND AUSBEUTUNG VON INTERSEXEN DURCH HOMOSEXUELLE, TRANSSEXUELLE UND FEMINISTINNEN

Zwischengeschlechtlich geborene Menschen müssen sich nicht nur mit der Problematik auseinandersetzen, dass ein Zweigeschlechtssystem ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper nicht gelten lässt und mittels Skalpell der Norm anpasst. Sie werden zusätzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass homosexuelle und transsexuelle Bewegungen sowie die feministische Frauenbewegung ihre geschlechtlich uneindeutigen Körper oft als Mittel zum Zweck für eigene Interessen verwenden. In der öffentlichen Wahrnehmung sind zwischengeschlechtlich geborene Menschen längst im (Trans)Gender-Diskurs untergegangen – was den selbsternannten Vertretern der bipolar normierten Gesellschaft noch mehr Macht in die Hände spielt. Die Instrumentalisierung und Ausbeutung von Intersexen durch andere Randgruppen hat Tradition, wie der folgende historische Abriss zeigen soll.


INHALT

1. Karl Heinrich Ulrichs
2. Magnus Hirschfeld
3. John Money
4. Kate Millett / Alice Schwarzer / Judith Butler
5. Transsexuelle
6. Transgender
7. Aufruf zur Wiedergutmachung


1. KARL HEINRICH ULRICHS

Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt. Zehntausende Männer wurden aufgrund des § 175 verurteilt, das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung aller Homosexuellen mit Füssen getreten.

Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895), Ahnherr der Schwulenbewegung, verschrieb sich dem Kampf gegen den diskrimierenden Paragraphen und veröffentlichte ab 1864 zwölf Schriften “Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe”.

Seine Forderung nach Straflosigkeit homosexueller Handlungen begründete Ulrichs mit seiner Theorie von der weiblichen Seele im männlichen Körper, was beweise, dass Homosexualität nicht krankhaft, sondern eine natürliche, angeborene Veranlagung sei, wie eben der Hermaphroditismus. Ulrichs sprach deshalb von ‚psychischem Hermaphroditimus’ oder ‚psychischer Zwitterbildung’. Das hatte Programm, wurden doch Hermaphroditen damals zwar als eigenartige, aber nicht illegale Wesen betrachtet, die für ihre Zweigeschlechtlichkeit nichts konnten, und waren somit im Gegensatz zu Homosexuellen nicht gesellschaftlich geächtet und kriminalisiert. Mehr noch, Zwitter hatten zu Ulrichs Lebzeiten dank Preussischen Landrecht als einzige Menschen (noch) das Privileg, mit 18 per "Geschlechtseid" selbst entscheiden zu können, welchem Geschlecht sie angehören wollen, und damit einhergehend, ob sie sich straffrei lieber mit Männlein oder mit Weiblein ins bett legten – was Ulrichs als Jurist zweifellos bewusst war. Was lag also näher, als zwecks Entkriminalisierung von Homosexualität diese als besondere Form von Hermaphroditismus zu propagieren und somit zu legitimieren? Ulrichs setzte hier den Grundstein für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung von Hermaphroditen.
- Walter Tilmann: “Das frühe homosexuelle Selbst zwischen Autobiographie und medizinischem Kommentar”  http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/1-05/05-1-10-d.htm
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Ulrichs
- Ulrichs-(Krafft-Ebing)-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"


2. MAGNUS HIRSCHFELD

Der Sexualforscher und Mitbegründer der ersten Homosexuellen-Bewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935) führte Ulrichs Kampf gegen den § 175 fort und übernahm dessen Vorstellungen von der Homosexualität als psychischem Hermaphroditismus weitgehend in seiner “Lehre von den sexuellen Zwischenstufen” oder unter dem Schlagwort vom “dritten Geschlecht”. Hirschfeld versuchte, diese Theorie immer wieder wissenschaftlich zu untermauern, u.a. durch Untersuchungen über Hermaphroditen (siehe z.B. “Sexualpathologie 2. Teil: Sexuelle Zwischenstufen. Das männliche Weib und der weibliche Mann”). Zur Untermauerung der Analogie von Homosexualität und Hermaphroditismus verwandte Hirschfeld die Begriffe “Intersexualität”, “intersexuell” und “Intersexueller” (in Anlehnung an Richard Goldschmidt, dessen latinisierte Begriffsschöpfung wiederum auf Hirschfelds "Zwischengeschlecht" zurückgeht).

Um glaubwürdiger zu wirken, verleugnete der Eugeniker Hirschfeld (Mitglied der "Gesellschaft für Rassenhygiene") öffentlich lange seine eigene Homosexualität und schilderte Homosexuelle als minderwertig. Er arbeitete mit dem Wiener Physiologen Eugen Steinach zusammen (der u.a. Homesexuelle durch Implantieren von “gesunden” Hetero-Hoden von zwangskastrierten Sexualverbrechern oder von Hermaphroditen “heilte”), ebenso mit dem späteren KZ-Arzt Carl Værnet. Hirschfelds "Institut für Sexualwissenschaft" führte auch die ersten operativen Geschlechtsumwandlungen durch.
Siehe auch:
- Magnus Hirschfeld - bestbezahlter Genitalverstümmler seiner Zeit
- Wie Dr. Magnus Hirschfeld einen Zwitter zwangsoperiert, um mit dem Erlös das "Institut für Sexualwissenschaft" zu finanzieren    
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Hirschfeld
- Florian Mildenberger: "Diskursive Deckungsgleichheit – Hermaphroditismus und Homosexualität im medizinischen Diskurs (1850-1960)", in: Frank Stahnisch, Dlorian Steger (Hrsg.): Medizin, Geschichte und Geschlecht. Wiesbaden 2005, S. 259-283
- Florian Mildenberger: “Rattenfänger auf Schloß Bellevue”  http://www.gigi-online.de/Rattenf%E4nger23.html
- Peter Kratz: “Das falsche Idol”  http://www.trend.infopartisan.net/trd7800/t357800.htm
- Rezension: “Carl Værnet. Der dänische SS-Arzt im KZ Buchenwald”  http://www.invertito.de/jahrbuch/inv07/inv07_rez_potthoff_vaernet.html
- Rainer Herrn: “Vom Geschlechtsumwandlungswahn zur Geschlechtsumwandlung”  http://www.genderwunderland.de/forschung/herrn1995.html
(via auf archive.org)
- Rezension: Rainer Herrn: “Schnittmuster des Geschlechts”  http://www.genderwunderland.de/medien/buecher/titel/herrn2005.html
(via auf archive.org)
-  http://reform-akt.de/index.php?title=Medizin_(ist)
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsangleichende_Operation#Anfang_20._Jahrhundert.2FMagnus_Hirschfeld

1919 erschien “Anders als die Andern”, der erste Homosexuellen-Film der Filmgeschichte (Regie: Richard Oswald, wissenschaftliche Mitarbeit: Magnus Hirschfeld). Der Film, der die Nöte von Homosexuellen aufgrund des § 175 schildert, wurde nach wenigen Monaten verboten – als einer der ersten Filme nach der Wiedereinführung der Filmzensur. Als Reaktion auf das Verbot veröffentlichte Magnus Hirschfeld 1927 den Dokumentarfilm “Gesetze der Liebe”. Die “Schlussepisode” (die über 3/4 des gesamten Films ausmachte) enthielt eine leicht gekürzte Fassung von “Anders als die Andern”, als Alibi-Kapitel vorgeschoben wurde eine Abhandlung über das “Zwischengeschlecht beim Menschen, bei Pflanze und Tier”. Diese zweite Fassung von “Anders als die Andern”, die übrigens ebenfalls verboten wurde, beweist wiederum, wie Zwitter von Homosexuellen als Mittel zum Zweck eingesetzt wurden, um eigene Ziele zu erreichen. Während “Anders als die Andern” heute noch in beiden Fassungen restauriert erhältlich ist, sind vom Hermaphroditen-Kapitel bezeichnenderweise nur noch die Zwischentitel überliefert.
-  http://de.wikipedia.org/wiki/Anders_als_die_Andern_(1919)
- Dokumente zu “Anders als die andern”  http://www.cinegraph.de/cgbuch/b2/b2_03.html
- Zwischentitel “Gesetze der Liebe”  http://www.deutsches-filminstitut.de/collate/collate_sp/se/se_link_28.htm [mittlerweile nur noch via archive org, unvollständig ...]

Filmbild: Hirschfeld operiert mit Blut im GesichtMagnus Hirschfeld, Zwitterverstümmler "für einen guten Zweck"
Darstellung nach Rosa von Praunheim: "Der Einstein des Sex"  >>> Quelle

Jahrzehnte später setzte Rosa von Praunheim der Schwulenikone Magnus Hirschfeld in seinem Film “Der Einstein des Sex. Leben und Werk des Dr. Magnus Hirschfeld” ein Denkmal. Wie sehr die Ausbeutung von Hermaphroditen zu diesem Zeitpunkt in der Schwulenbewegung bereits internalisiert ist, zeigt sich darin, dass Rosa von Praunheim, einer der wohl bekanntesten und tonangebendsten Exponenten, im Jahre 1999 in seinem Film die (historisch nicht belegte) Herkunft des Geldes für die Gründung von Hirschfelds "Institut für Sexualwissenschaft" damit erklärt, dass Hirschfeld nach anfänglichem Zögern einem orientalischen Hermaphroditen auf Geheiss dessen Eltern das zwittrige Genital amputierte, um die ihm dafür versprochene Schatztruhe zu erhalten. Treffender als mit dieser von Rücksichtslosigkeit gegenüber Intersexen geprägten Szene lässt sich die Instrumentalisierung von Zwittern durch Hirschfeld & Co. kaum darstellen: die Entstehung des Instituts wurde erkauft mit Geld, an dem das Blut eines zwangsopierten Hermaphroditen klebt.
- Stefan Zweifel: “Opus minus über Dr. Magnus”  http://www.intersexualite.org/Deutsch-Index.html#anchor_481
- Peter Kratz: “Der Streicher des Sex”  http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=derstreicherdessex&jahr=2000&mon=04
- Wie Dr. Magnus Hirschfeld einen Zwitter zwangsoperiert, um mit dem Erlös das "Institut für Sexualwissenschaft" zu finanzieren  
- Offener Brief an Rosa von Praunheim zu Hirschfeld als Zwitterverstümmler
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität" 
-  http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon?type=filmdetail&film_id=250736


3. JOHN MONEY

Der Psychologe und Sexologe John Money (1921-2006) kann als Hirschfelds Erbe betrachtet werden. Money erfand und prägte die Gendertheorie vom sozialen Geschlecht als massgebendem und dem biologischen Geschlecht als vernachlässigbarem Faktor. Zeitgleich perfektionierte sein Team im Johns Hopkins Hospital in Baltimore operative Geschlechtsumwandlungstechniken für Transsexuelle. Davon ausgehend propagierte Money flächendeckend die heute noch gebräuchlichen “geschlechtsangleichenden” genitalen Zwangsoperationen an sämtlichen Intersexen in den ersten zwei Lebensjahren (damit sie sich später nicht erinnern können), wobei die Betroffenen über ihr eigentliches Geschlecht systematisch belogen werden. 100'000e Intersexe wurden und werden nach Moneys Vorgaben zwangsoperiert (allein in Deutschland 1-2 JEDEN TAG) und anschliessend ein Leben lang angelogen. Für die Mediziner ein lukratives Geschäft – mit gravierenden körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen.

Dem Vorwurf von Kollegen, dass seine Gender-Theorie klinisch nicht bewiesen sei, versuchte Money ein für alle Mal mit einem klassischen “Zwillingsexperiment” zu begegnen: David Reimer, einen Jungen, dem bei einer missglückten Beschneidung der Penis völlig zerstört wurde, liess Money im Alter von 22 Monaten umoperieren und anschliessend als Mädchen aufziehen, dessen Zwillingsbruder musste die Kontrollgruppe spielen. Das Experiment misslang – David Reimer hatte sich immer wieder geweigert, seine Mädchenrolle zu akzeptieren; als er mit 14 die Wahrheit herausfand, wurde er wieder zum Mann. Heute sind Bruce und David Reimer tot, beide haben ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt. Money gab das Scheitern seines “Experiments” jedoch nie zu.

2002 erhielt John Money die Magnus-Hirschfeld-Medaille, die seit 1990 von der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) für besondere Verdienste um Sexualwissenschaft und Sexualreform verliehen wird. Damit schliesst sich der Kreis.
-  http://en.wikipedia.org/wiki/John_Money
- John Money – der Mythos vom Einzeltäter
- John Colapinto: “The true Story of John/Joan”  http://infocirc.org/rollston.htm
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität" 
- Volker Zastrow: “Der kleine Unterschied”  http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc%7EE75AE8F760BF94344B9187BB752F34D74%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html


4. KATE MILLETT / ALICE SCHWARZER / JUDITH BUTLER

Moneys anscheinend wissenschaftlich untermauerte These wurde von der feministischen Bewegung begierig aufgenommen. Unreflektiert und unhinterfragt diente sie als Beweis dafür, dass das Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, dass Weiblichkeit und Männlichkeit keine biologischen, sondern ausschliesslich psychische Identitäten sind. Was Feministinnen schon immer wusste, sahen sie bestätigt durch Moneys Experiment an David Reimer, der passenderweise bei einer missglückten Beschneidung seinen Penis verloren hatte und in der Folge unter Moneys Aufsicht zum Mädchen gemacht wurde: Die perfekte Widerlegung der “angebliche[n] Naturgegebenheit von Männerherrschaft”.

Die damals wichtigste lesbische Aktivistin, Kate Millett, übernahm in ihrem 1970 erschienenen Bestseller “Sexual Politics” Moneys Gendertheorie unter Quellenangabe und propagierte sie (Millett: “Sexus und Herrschaft” 1971, S. 39).

In ihrem 1975 erstmals erschienen Buch “Der kleine Unterschied” lobt Alice Schwarzer Moneys Reimer-Experiment als bahnbrechend und spricht von der Gebärfähigkeit als ohnehin einzigen Unterschied zwischen Männern und Frauen: “Alles andere ist künstlich aufgesetzt, ist eine Frage der geformten seelischen Identität.” Das ‚Mädchen’ werde nach Hormonbehandlung und künstlicher Scheide eine ganz normale Frau sein. Auch in der aktuellen, im September 2004 erschienenen zweiten Auflage der Neuausgabe von 2000 präsentiert Alice Schwarzer nachdrücklich den lebenden Beweis für die Gendertheorie.
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"

Eine weitere bekannte Feministin, Judith Butler, setzt ebenfalls voll auf Moneys Gendertheorie. In ihrem 1990 erschienenen einflussreichsten Buch “Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity” (“Das Unbehagen der Geschlechter”, 1991) greift Butler den von Money ins Leben gerufenen Begriff ‚Gender’ und die damit verbundene Theorie auf und modifiziert ihn, verzichtet jedoch konsequent darauf, Money in irgend einer Weise zu erwähnen. Z.B. noch in einem Vortrag vom 8. Mai 2001 an der FU Berlin relativierte Judith Butler Money's Verbrechen. Butlers Gendertheorie ist die Namensgeberin des “Gender Mainstreaming”, das heute in der EU als feministische Errungenschaft offizielle Vorgabe ist. Was prompt nicht uneigennützige politische Kritiker auf den Plan ruft wie z.B. Volker Zastrow - bezeichnenderweise aber bisher die einzigen, die Money's menschenrechtswidriges "Zwillingsexperiment" und Judith Butlers unreflektierten Brückenschlag unmissverständlich kritisieren:
- Volker Zastrow: “Politische Geschlechtsumwandlung”  http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E19A6FC7720554E81829007B25E33D7E4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- Volker Zastrow: “Der kleine Unterschied”  http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc%7EE75AE8F760BF94344B9187BB752F34D74%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html


5. TRANSSEXUELLE

Transsexuelle beneiden uns Intersexe darum, dass wir im Gegensatz zu ihnen ohne grosse bürokratische Hindernisse operiert werden (sofern wir nicht zufällig zu den 99% gehören, bei denen das als Baby ohne ihre Einwilligung geschah). Entsprechend dem Vorbild Ulrichs argumentieren sie heute wiederum damit, dass sie “psychisch intersexuell” sind. Ulrichs Theorie der weiblichen Seele gefangen in einem männlichen Körper als Beweis für den “psychischen Hermaphroditismus” von Homosexuellen findet “heute bei der Selbstcharakterisierung von Mann-zu-Frau-Transsexuellen weltweit Verwendung”.
- Claudia Lang: Intersexualität. Menschen zwischen den Geschlechtern, 2006

Im Internet wird Hermaphroditismus resp. “Intersexualität” auf unzähligen Transsexuellen-Homepages zur Unterkategorie von Transsexualität degradiert respektive eingangs alibimässig erwähnt, um in der Folge über Operationsmethoden zu diskutieren. Vornehm aussen vor gelassen wird dabei, dass praktisch alle Intersexe angelogen und gegen ihren Willen zwangsoperiert werden!

Einige wenige Beispiele für die unsägliche Vermengung von körperlicher Zweigeschlechtlichkeit und Transsexualität, wie sie heute den öffentlichen Diskurs dominieren:

“Man könnte sagen, daß Transsexuelle Hermaphroditen sind, solange sie noch nicht operiert wurden, denn ihre Seele ist ganz weiblich oder männlich, und der Körper ist bis auf Ausnahmen ganz männlich oder weiblich.”
Frau Dr. Inoszka Prehm,  http://www.transgender.at/infos/allgemein/aspekte.html

“Trans- u. Intersexuelle Menschen werden leider heute noch oft gemobbt, diskriminiert und ausgestossen nur weil die Tatsache der Realität und Existenz von Transsexualität falsch verstanden und falsch behandelt wird.” (Beachte, wie einmal mehr im zweiten Satzteil plötzlich nur noch von der “Realität und Existenz von Transsexualität” die Rede ist.)
 http://www.tas-org.ch/

Desgleichen ist das biologische Zwitter-Symbol derart von den Transsexuellen vereinnahmt, dass es in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr in seinem eigentlichen Sinn verstanden wird.
 http://www.genderwunderland.de/index.html
[Nachtrag: Der Inhalt der gesamten Domain wurde inzwischen ausgetauscht. Die ursprüngliche Seite mit dem geklauten Zwitter-Symbol auf archive.org: http://web.archive.org/web/20070621143429/http://www.genderwunderland.de/]

Mit dieser Vereinnahmung, Ausbeutung und Unsichtbarmachung von Intersexualität unterstützen Transsexuelle die Mediziner darin, Intersexe als Menschen mit einer Störung abzustempeln, die man operieren muss. Denn damit ist die medizinische Zwangszuweisung legitimiert und das lukrative Geschäft gesichert – zwar auf Kosten der Menschenrechte und der körperlichen und seelischen Unversehrtheit der Hermaphroditen, doch das interessiert ja eh niemand.
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität"


6. TRANSGENDER

Zur Illustration lediglich ein einzelnes Beispiel: Die Homepage mehr-geschlechter.de stellt sich nach aussen als von “Intersexuellen” betrieben dar. Im Lead-Text “Ich bin weder Mann noch Frau!” auf der Eingangsseite werden zwar im ersten Satz Intersexuelle und Operationen an diesen angesprochen, bezeichnenderweise jedoch nicht, dass diese als Zwangsoperationen und -kastrationen ohne Einwilligung der Betroffenen vorgenommen werden. Einmal mehr dient die Erwähnung von Hermaphroditen lediglich als Überleitung zu den eigenen Partikularinteressen: “Denn auch alle anderen Menschen werden von Geburt an mit dem Zwang konfrontiert männlich oder weiblich zu sein. Alle werden entsprechend eingeordnet und behandelt und ordnen selber ein und handeln.” Dieser Text ist auch Bestandteil von Plakaten mit dem Konterfei von Lesben, Trans[sexuell]en und/oder Drag Kings, die man unter “Motive” downloaden kann. Und unter “Bücher zum Thema Intersexualität” werden AUSSCHLIESSLICH Texte über Queer-Theorie, Gender, Transsexualität und lesbischen Feminismus aufgelistet. Fazit: Vereinnahmung, Instrumentalisierung und Ausbeutung in Reinkultur.
 http://mehr-geschlechter.de/
 http://mehr-geschlechter.de/buecher.de.html
 http://mehr-geschlechter.de/motive.de.html

Heute ist es soweit, dass z.B. auf Wikipedia oder im google open directory Hermaphroditismus bzw. “Intersexualität” frech als UNTERABTEILUNG von Transgender/Transsexualität rubrifiziert wird!
 http://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Transgender_und_Intersexualit%C3%A4t
 http://www.google.de/Top/World/Deutsch/Gesellschaft/Menschen/Transgender/Intersexualit%C3%A4t/


7. AUFRUF ZUR WIEDERGUTMACHUNG

Ulrichs, Hirschfeld, Money, Butler & Co. haben ganze Arbeit geleistet – nicht zuletzt dank 150 Jahren erfolgreicher Instrumentalisierung zwischengeschlechtlicher Menschen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts standen Homosexuelle schlecht da, waren kriminalisiert und geächtet, Frauen hatten kein Wahlrecht, beide Gruppen waren in ihren Rechten auf sexuelle Selbstbestimmung stark diskriminiert. Demgegenüber waren Hermaphroditen einigermassen akzeptiert und durften im Alter von 18 Jahren selbst entscheiden, welches Geschlecht sie annehmen wollten (wenn sie sich auch für eines von zwei entscheiden mussten). Heute ist es genau umgekehrt: Homosexuelle haben sich etabliert und sich ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung erfolgreich erstritten, Frauen können weit gehend über ihr Leben und über ihre Sexualität selbst entscheiden. Intersexe werden hingegen durchgehend als Kleinkinder ohne ihre Einwilligung genital zwangsoperiert, kastriert, ein Leben lang angelogen und – totgeschwiegen. Auch von Schwulenbewegung, Feministinnen usw. Während z.B. Proteste gegen Zwangsbeschneidungen und jungen Frauen in Afrika selbstverständlich sind und zum guten Ton gehören, werden genitale Zwangsoperationen und Kastrationen von Intersexen aus nahe liegenden Gründen verdrängt und ausgeblendet.
- Konstanze Plett: “Intersexualität aus rechtlicher Perspektive” (PDF) http://kastrationsspital.ch/public/PLETT_intersexualitaet.pdf
- Antke Engel: Ene mene meck, und du bist weg. Über die gewaltsame Herstellung der Zweigeschlechtlichkeit https://blog.zwischengeschlecht.info/pages/Antke-Engel%3A-Ene-mene-meck-Hamburger-Frauenzeitung-53-1997

Tatsache ist: An den an sich positiven Errungenschaften von Homosexuellen, Transsexuellen und Feministinnen klebt das Blut von Hunderttausenden von zwangsoperierten und mundtot gemachten Hermaphroditen. Über die 150-jährige Geschichte der Vereinnahmung der Intersexe und ihrer Folgen für die Betroffenen kann sich jeder Mensch informieren – wenn er denn will.

Wir rufen die Fortschrittlichen unter den Schwulen, Lesben, Transsexuellen, Feministinnen usw. auf, eure eigene Geschichte kritisch neu zu bewerten und einen Beitrag zu leisten, das Unrecht wieder gut zu machen, an dem ihr massgeblich beteiligt seid. Hört auf, in unserem Namen zu sprechen (und dabei doch nur eure eigenen Partikularinteressen zu verfolgen)! Hört auf, unser Symbol zu stehlen und zu entwerten!

Steht uns z.B. am 12.12.2007 in Köln solidarisch zur Seite, wenn es darum geht, genitale Zwangsoperationen an Intersexen anzuprangern – anlässlich eines Prozesses eines ohne seine Einwilligung operierten zwischengeschlechtlichen Menschen gegen seinen Arzt. Hört endlich auf, uns zu instrumentalisieren, sondern unterstützt uns in unserem Kampf um Selbstbestimmung, ohne uns dabei von Neuem zu vereinnahmen!

Demo Mittwoch, 12.12. 9:30 vor dem Landgericht in Köln. Kommt dunkel gekleidet, kein pink und kein lila!
 http://de.indymedia.org/2007/11/199653.shtml



Nella & Seelenlos


siehe auch http://de.indymedia.org/2007/12/201883.shtml

nachtrag: ---> Wikipedia vs. Zwitter

nachtrag: ---> Homo- & Transsexismus auf Wikipedia, reloaded

nachtrag: ---> Etwas  Solidarität mit Intersexuellen, bitte ...

nachtrag: ---> Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik-aus-2002

nachtrag: ---> "Genitalverstümmelung ein afrikanisches Problem?"

Comments

1. On Friday, December 14 2007, 21:19 by Fg68at

Genderwunderland ist übrigens anscheinend offline.

Na sowas, kaum will man sich wieder einmal weiterbilden, versuchen das Gespür zu verbessern, schauen was so abläüft, schon kriegt man schon wieder eine über die Rübe. :-(

Ich bin für die (technische) Umsetzung des Wikipedia-Portals Transgender & Intersexualität mitverantwortlich.

Entstanden ist es aus einem Artikel über "Transgender-Themen". Weil so ein "Themenring" aus verschiedenen Gründen nicht erwünscht war und von anderer Seite ein LGBT- oder LGBTI-Portal, wie es dies in anderen Sprachversionen gibt, nicht erwünscht ist, gab es als einzigen Ausweg ein Portal zu machen. Da für viele, welche sich mit Transgender befassen auch Intersexualität aus verschiedensten Gründen ein Thema ist und ebenso umgekehrt, unter den Gründen auch falsche Behandlungen, und es so einige Überschneidungen (manchmal leider) gibt haben wir das Portal "Transgender !&! Intersexualität" genannt. Extra mit beiden Namen im Titel und nicht einfach Transgender untergeordnet, da es eben nicht direkt vergleichbar ist. Intersexualität hat auch extra eine eigene Box bekommen. Für ein eigenens Portal Intersexualität ist kein Betreuer da und auch die Artikelanzahl wäre zu gering. Konstruktive Mitarbeit ist erwünscht.

Und auch die Kategorie:Intersexualität ist keine Unterkategorie von Transgender, sondern steht in der Kategorie:Geschlecht daneben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Katego...

Wie sollen wir deiner Ansicht nach weiter vorgehen? Sollen wir es umbenennen und alle Links zu Intersexuellen Themen aus dem Portal entfernen? Oder nur umbenennen?

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Ulrichs war einer der ersten und Einzelkämpfer. Anscheinend gab es damals nur die Vortstellungen: Krank (und vielleicht heilbar) oder Pervers und kriminell oder aus biologischen Ursachen psychisch zwischen den Geschlechtern stehend und damit eine Laune der Natur. Wofür hättest Du dich entschieden? Das Wort Hermaphrotismus gab es schon und es wird auch in anderen Bereichen sinnverwandt verwendet. Wenn man die Idee hat man ist ein weiblicher Geist im männlichen Körper, dann ist es naheliegend es zu verwenden. Und ich muss gestehen, dass auch mir schon einige wenige Analogien in den Sinn gekommen sind. So nach dem Motto: warum sollen die körperlichen Zwischenstufen bei der komplexen Entwicklung von Mann und Frau, die die Mehrheit bilden, keine Analogien im geistigen Bereich haben.

Man sah es als etwas an, was denselben Grund hatte.
Ulrichs: "Uranismus ist eine Spezies von Hermaphroditismus, oder auch eine koordinierte Nebenform von ihm."

Aber auch: "Uranismus und Hermaphroditismus sind durchaus nicht etwa Krankheitserscheinungen. Ebensogut wie Ihr, blühen Uranier und Hermaphroditen wie die Rosen und sind gesund wie die Fische im Wasser."

Und weiters: "Meinen Satz: Gott habe ausser Mann und Weib auch noch Naturen neutrius sexus geschaffen, leugnet Ludewig r weil in der Bibel nur stehe: „Und Gott schuf ein Männlein und ein Fräulein." Sollte er hierauf beharren, so wird er auch leugnen müssen, Gott sei es, der die Hermaphroditen geschaffen habe: und diese müssen wohl dadurch entstanden sein, dass sie selber ihre Natur verlassen (umgeändert) haben (vgl. Römer L): wie Ludewig und Gr. geradezu behaupten, dass auch die Uranier die Natur, die Gott ihnen gab, verlassen haben (umgeändert.)

http://www.schwulencity.de/UlrichsB...

Schon Hirschfeld betrachtete verschiedene Ebenen:
http://www2.hu-berlin.de/sexology/G...
ab "Schema oder Einteilungsprinzip"

Als gemeinsame Grundlage sah er und andere die Hormondrüsen und andere die Genetik.

Schon Moll und Krafft-Ebing haben keinen Zusammenhang zwischen psychischem und körperlichen Hermaphrodismus gesehen.

http://www.schwulencity.de/Moll_con...
http://www.schwulencity.de/Moll_con...
http://www.schwulencity.de/Moll_con...

Bei Moll ist der psychosoziale Hermaphrodit anscheinend ein Bisexueller
http://www.schwulencity.de/Moll_con...

Und auch bei anderen
http://www2.hu-berlin.de/sexology/G...

Hormone spielen bei einigen Intersexuellen Syndromen nachgewiesenermaßen wirklich eine Rolle. Die Genetik ebenfalls. Bei den Schwulen weiß man es noch nicht so genau. Vielleicht auch besser so. Wobei, da es sowieso nicht nur darauf ankommt haben die Ex-Gays immer etwas psychologisches zu "reparieren".

Hirschfeld wurde schon damals kritisiert. Ulrichs, aber vor allem auch Hirschfeld werden in den letzten Jahren auch in der homosexuellen Geschichtsforschung sehr kritisch betrachtet. So von "der Homosexuelle soll nicht heiraten und keine Kinder zeugen" und seiner rein biologischen Sichtweise her.

In den 1920ern und 1930ern war es in ganz Europa verbreitet Homosexuelle und Transsexuelle (Bei Intersexuellen weiß ich jetzt nicht Bescheid) durch eingepflanzte natürliche oder künstliche Geschlechtsdrüsen zu heilen. Manchmal aus eigenen Willen, manchmal aus Zwang heraus. Ein Beitrag aus dem Jahre 1935 zur künstlichen Produktion von Testosteron aus dem Time Magazine:
http://www.time.com/time/magazine/a... Man wird so viel Testosterone herstellen können um alle Homosexuellen zu heilen (was auch immer man damals darunter verstand, aber eher keine biologischen Hermaphroditen) Vaernet wollte eine künstliche Drüse herstellen um Homosexuelle zu heilen und um Männer zu "verjüngen". Ich hab das Buch über ihn gelesen, Hermaphroditen kommen dort nicht sonderlich vor.

Uns bleiben im Laufe der Geschichte noch Kastration, Homontherapie (auch mit Östrogenen -> Alan Turing), Zwangseinweisung, Elektroschocks, Aversionstherapie, Psychoanalyse, etc. etc. Bis in die 1970er Jahre hinein und für so manche Jugendliche in den USA gibt es wahrscheinlich noch heute Aversionstherapien.

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. ist alles abweichende in das medizinische Fangnetz gekommen. Ihr wärt dort so oder so gelandet ob mit Schwulen oder ohne. Auch dass die tolerante Bestimmung aus dem allgemeinen Landrecht nicht übernommen wurde, ist glaub ich nicht unser Verdienst. An euch regelmäßig herumzuschnippseln hat man in den 1950ern begonnen, sobald man halt dazu in der Lage war. Warum? Weil ihr nicht der Norm entspracht und weil man es konnte. Dass man dazu die Technik benutzt hatte, die bei der Wiederherstellung von Verletzten oder geschlechtsangleichenden Operationen verwendet wurden, ist leider handwerkliches Selbstverständnis. Beim wie und welche Richtung man einschlägt, da haben wahrscheinlich die angesprochenen mitgeholfen. Die TS wollten klarerweise ihres. Was für einen TS gut ist, muss aber noch lange nicht für einen IS gut sein.

Viele haben es nicht so gut getroffen wie Erich Schinegger, der schon alt genug war und auch ärztliche Unterstützung hatte. Das Schi-Kader wollte ihn als Frau.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erik_S...

Herauszufinden was wirklich biologisch männlich/inter/weiblich ist und was wirklich sozial konstruiert ist, da sind wir gerade dabei. Dazu brauchte es aber erst die Ideen um das anzuleiern. Ein Gegenpol zum biologischen Pol früher (Frau hat Hysterie, schwach, nicht für alles begabt, Küche-Kinder-Kirche). Die daraus in Umlauf gebrachten Erkenntnisse, auch zusammen mit der Antropologie bezüglich mehrer Geschlechter in anderen Gesellschaften finde ich übrigens auch auf vielen Intersexuellen/Hermaphroditen-Seiten. Die von Hirschfeld und und anderen gefundene Methode der Unterscheidung verschiedener Kontinui auf 4 oder 5 Ebenen (Körper, soziales Geschlecht, Geschlechtsrolle, Orientierung etc.) ist heute für uns alle notwendig um die verschiedenen Dinge zu beschreiben und auch um Zusammenhänge zu sehen oder zu verwerfen.

Dass man bei einigen früher aufwachen und andere Wege einschlagen hätte können ist auch keine Frage. Und wir sollten uns gegenseitig sicher öfter zusammensetzen, uns näher kennenlernen, und voneinander lernen, Missverständnisse beseitigen und auch historisch betrachten wie man sich beeinflusst hat. Und vielleicht auch manchmal nicht immer gleich eingeschnappt sein und um seine Pfründe fürchten, aber klar seinen Standpunkt vertreten. Aber die sehr weitreichende Pauschalverurteilung da oben geht mir etwa zu weit. Wie sehr die Lesben- und Schwulenbewegung und auch die Transsexuellenbewegung wirklich "maßgeblich" beteiligt war gilt es sicher noch näher zu erörtern. Die Schwulenbewegung jedenfalls steckte in den 1950ern quasi noch im Uterus, war nicht wirklich geboren und nur sehr minimal. Die Frauenbewegung gab es auch nicht. Judith Butler kam 1956 gerade mal auf die Welt.

Heteronomativität gilt auch für euch. Komlett eindeutig Mann oder Frau sein, körperlich wie geistig der Schablone zu entsprechen, das gegenüberliegende Geschlecht begehren, verliebt, verlobt, verheiratet, Kinder. Ohne ein bißchen Wissen und Beeinflussung aus dem "Gender"-Komplex sehe ich es schwer, dass am Standesamt eindrittes Geschlecht anerkannt wird, so wie es einige wollen.

Ich persönlich fand das Thema Hermaphroditen in Jugendzeiten prinzipiell interessant, selten hatte ich auch mal Phantasien selber ein 50/50 Hermaphrodit zu sein oder eine Frau. Warum? Damit ich mit einem Mann schlafen kann. (Weil es ja so sein muss. War lange vor meinem CO). Dann verlor ich das Thema aus den Augen, es kamen mir ja keine Infos unter, ausser dass es das gibt. Seit 2000 bin ich wieder dran. Und seit damals stehe ich, vor allem was die oft unnötigen Operationen und die Heimlichtuerei angeht, hinter euch. Wenn ich eine Ahnung gehabt hätte sicher auch schon früher. Money gehört für seine Aktion mit "John/Joan" auf den Mond geschossen, seine Theorien hätten in letzter Konsequenz früher hinterfragt werden sollen und ob er wirklich mit der Hirschfeld-Medaillie geehrt werden sollte wage ich zu bezweifeln. Als Wiener ist mir Köln etwas zu weit enfernt für eine Demo und ausserdem habe ich erst heute davon gelesen.

Ein LGBTI-Koalition finde ich prinzipiell wünschenswert, auch um einige Sachen unter uns zu klären und nicht etwa vor den anderen zu sagen: Die mag ich nicht, die sind böse. Auch wenn es noch so schwer ist. Die einzelnen Gruppen müssen klarerweise auch selbstständig präsent sein und ihre Meinung vertreten. Um etwas zu erreichen braucht man auch Öffentlichkeit. Die Gesellschaft muss das Unbekannte, Unheimliche kennenlernen um die Angst davor zu verlieren. Schön, dass wir in Österreich jetzt Alex haben.

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Welches meinst du jetzt eigentlich mit "unserem Symbol"? Das Merkur-Zeichen oder das kombinierte Mars-Venus-Symbol? Sorry, dass ich so blöd frage. Naja, ich schätz mal Merkur. Ja, das soll man euch lassen, gibt anderes. Entwerten klingt sehr hart.

2. On Friday, December 14 2007, 23:25 by Kim
Kommentar wegen verletzendem, beleidigendem oder nicht themenbezogenem Inhalt verschoben nach https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2007/12/24/Archiv-verletzender-beleidigender-oder-nicht-themenbezogener-Kommentare
3. On Saturday, December 15 2007, 08:57 by Lucie

Ich möchte Euch hier herzlich danken für den Aufsatz. Ja, jede dieser Gruppen instrumentalisiert uns und unsere Interessen. Das Unrecht, die Ausgrenzung und der drohende Kontrollverlust ist unerträglich für traumatisierte Zwitter wie mich. Jeder soll so leben können, wie er es wünscht. Wir Zwischengeschlechtlichen auch.
Ich danke dir liebe Nella. Es ist schön, dass es dich gibt.
Lucie

4. On Saturday, December 15 2007, 12:55 by Kim

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5. On Saturday, December 15 2007, 16:49 by ParaDox

» Heute ist es soweit, dass z.B. auf Wikipedia oder im google open directory Hermaphroditismus bzw. “Intersexualität” frech als UNTERABTEILUNG von Transgender/Transsexualität rubrifiziert wird!
de.wikipedia.org/wiki/Portal:Transgender_und_Intersexualität
«
Diskussion dazu:
de.wikipedia.org/wiki/Portal_Diskussion:Transgender_und_Intersexualität#Kritik_am_Portal_in_blog.zwischengeschlecht.info_am_10.12.07
MfG – ParaDox

6. On Saturday, December 15 2007, 17:20 by seelenlos

@ Fg68at und ParaDox
danke für eure reaktionen, ausführliche antwort folgt.
die kaputten links in Fg68at's kommentar sind leider unsere schuld. nella hatte den kommentar aus versehen gelöscht (zusammen mit einer ganzen ladung spam). zwar konnte er zum glück aus dem cache wieder rekonstruiert werden, aber nicht die kompletten links (und auch nicht seine emailadresse). nella hat Fg68at schon über wikipedia dazu angemailt. nochmals sorry.

7. On Sunday, December 16 2007, 18:06 by Tina

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8. On Monday, December 17 2007, 07:44 by Lucie

Der Beitrag von Tina tut weh, zeigt jedoch die Problematik genau auf: Auf der einen Seite werden körperliche Veränderungen herbei gewünscht und werden mit allen Mitteln erkämpft, auf der anderen Seite kämpfen wir zwischengeschlechtlichen Menschen für die körperliche Unversehrtheit. Uns könnte der Kampf um Würde und Selbstbestimmung verbinden. Aber...
Claudia Langs Buch als Schwachsinn zu bezeichnen zeugt allerdings von provokanter Streitsucht. Und von einem Niveau, auf das ich mich als Zwischengeschlechtlicher nicht herunter begeben werde. Mit Beiträgen, die dem von Tina ähneln, erstickt man jede Annäherung. Und wenn nichts mehr hilft, wird auch noch die Praktik der Nazis beschwörend herbei zitiert. Tina, du hast den Knall nicht gehört: Zwitter wurden auch im 1000jährigem Reich vernichtet... Da hat keine Gruppe ein Exklusivrecht drauf.

Also : gehe jeder seiner Wege und setzte seinen Kampf fort. Einen weiteren Kontrollverlust wird kein denkender traumatisierter zwischengeschlechtlicher Mensch zulassen.

Und was diesen Blog angeht: Respekt!

9. On Monday, December 17 2007, 12:29 by Kim
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10. On Tuesday, December 18 2007, 00:04 by nella & seelenlos

Hallo Fg68at

Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich bin positiv überrascht darüber, dass unsere Kritik wahrgenommen und konstruktiv diskutiert wird. Dies war eines der Anliegen unseres Artikels.

Ich habe auch deinen Hinweis auf konstruktive Mitarbeit bei Wikipedia vernommen. Leider fehlt mir im Moment zum Beispiel für die Betreuung eines Portals "Intersexualität" vorne und hinten die Zeit.

Gerne möchte ich zu einigen Punkten aus deinem Kommentar Stellung nehmen, in der Hoffnung auf einen weiteren kritischen Dialog.

"Und auch die Kategorie:Intersexualität ist keine Unterkategorie von Transgender, sondern steht in der Kategorie:Geschlecht daneben."

Hier hast du natürlich recht. Technisch kann man nicht von einer Unterkategorie sprechen (im Gegensatz zum Open Directory). Jedoch ist es so, dass durch die Mitnennung von "Intersexualität" (wie in den meisten anderen Fällen auch) nach Transgender oder Transsexualität dieser Eindruck entsteht und evoziert wird, dass wir irgendwas gemeinsam haben.

"Das Wort Hermaphrotismus gab es schon und es wird auch in anderen Bereichen sinnverwandt verwendet. Wenn man die Idee hat man ist ein weiblicher Geist im männlichen Körper, dann ist es naheliegend es zu verwenden."

Da bin ich eben anderer Ansicht. 'Hermaphroditismus' bedeutet biologisch/körperlich zweigeschlechtlich zu sein. Es ist nahe liegend, wie bereits dargelegt, dass diese Analogie vor allem deshalb gemacht wurde, um Homosexualität als natürlich und angeboren zu definieren. Wenn man bei einer weiblichen Psyche im männlichen Körper von 'Hermaphroditismus' spricht, dann vermischt man eine sexuelle Veranlagung mit einer biologischen Tatsache, die sich in uneindeutigen/zwittrigen Geschlechtsorganen ausdrückt.

"Heteronomativität gilt auch für euch. Komlett eindeutig Mann oder Frau sein, körperlich wie geistig der Schablone zu entsprechen, das gegenüberliegende Geschlecht begehren, verliebt, verlobt, verheiratet, Kinder. Ohne ein bißchen Wissen und Beeinflussung aus dem "Gender"-Komplex sehe ich es schwer, dass am Standesamt eindrittes Geschlecht anerkannt wird, so wie es einige wollen."

Für die grosse Mehrzahl von zwischengeschlechtlichen Menschen gilt der Kampf nicht den Geschlechterrollen an sich, sondern für eine Selbstbestimmung durch die Betroffenen, in welchem Geschlecht man leben will (d.h. Mann, Frau oder für einige Zwitter), und gegen die Zwangszuweisung im Kindesalter. Für die Anerkennung eines dritten Geschlechtes am Standesamt braucht es keine "Hilfe aus dem Gender-Komplex", sondern lediglich eine Anerkennung der offensichtlichen biologischen Tatsachen.

"Ich persönlich fand das Thema Hermaphroditen in Jugendzeiten prinzipiell interessant, selten hatte ich auch mal Phantasien selber ein 50/50 Hermaphrodit zu sein oder eine Frau. Warum? Damit ich mit einem Mann schlafen kann."

Interessant. Das bestätigt zu 100% unsere Analyse von Ulrichs & Nachfolger bis zu den heutigen Transsexuellen: um eure von einer verklemmten Gesellschaft als "abartig/kriminell" geächtete sexuelle Neigung auszuleben (in deinem Fall "mit einem Mann schlafen"), braucht ihr die Legitimation, "Hermaphrodit" zu sein.

"Welches meinst du jetzt eigentlich mit "unserem Symbol"? Das Merkur-Zeichen oder das kombinierte Mars-Venus-Symbol? Sorry, dass ich so blöd frage. Naja, ich schätz mal Merkur. Ja, das soll man euch lassen, gibt anderes. Entwerten klingt sehr hart."

Na, welches wohl ... Dasjenige, das bei unseren Postings auf indymedia und zwischengeschlecht.info "Die Rede von der psychischen Intersexualität" abgebildet ist. Für uns ist hart, dass wir als Transen betrachtet werden, wenn wir unser eigenes Zeichen benützen, und dass alle Welt denkt, "Intersexualität" sei eine besondere sexuelle Veranlagung.

Beste Grüsse

Nella & Seelenlos

P.S.: Nochmals sorry wegen den Links. Falls du sie noch hast, mail sie uns bitte, damit wir das gerade biegen können.

11. On Saturday, December 22 2007, 00:31 by Clara

Sehr gute Ausarbeitung (Respekt!).

Es scheint so zu sein, dass sich einige Menschen persönlich auf den Schlips getreten fühlen, wenn sie hier damit konfrontiert werden, dass Gruppen von Menschen die Zwischengeschlechtlichen für eigene Zwecke benutzt haben.

Wenn wir uns die Geschichte vornehmen, so wird das wirklich so gewesen sein.

Ein echter Grund also, damit aufzuhören und zu akzeptieren, dass es Zwitter gibt und wir über uns selbst bestimmen wollen und auch keine Instrumentalisierung mehr dulden.

Wenn nun also wir Zwischengeschlechtlichen aufstehen und sagen, was wir wollen und was nicht, dann ist das eine kleine Revolution und für mich wunderbar.
Grüße von Clara

PS: Das Zwitter-Zeichen für Zwischengeschlechtliche!

12. On Sunday, December 23 2007, 00:41 by nella & seelenlos

@ Lucie, Clara: Danke für eure Beiträge und dass ihr euch nicht provozieren liesset. Herzlich willkommen!

@ Kim a.k.a. Anja, Tina: Hört auf, auf diesem Blog zwischengeschlechtliche Menschen zu verletzen und zu beleidigen! Und wenn ihr über nichts anderes als Transsexualität reden könnt, dann tut das woanders!

13. On Sunday, December 23 2007, 16:44 by Kim
Kommentar wegen verletzendem, beleidigendem oder nicht themenbezogenem Inhalt verschoben nach https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2007/12/24/Archiv-verletzender-beleidigender-oder-nicht-themenbezogener-Kommentare
14. On Monday, December 24 2007, 01:55 by nella

@ kim a.k.a. anja:

ok, beleidigte leberwurst, ganz wie du willst: dies war dein letzter verletzender kommentar auf diesem blog.

du bist transsexuell, NICHT "intersexuell".
dein körper ist gegengeschlechtlich, NICHT zwischengeschlechtlich.
das zwitter-symbol gehört uns zwischengeschlechtlichen, NICHT dir.

15. On Tuesday, December 25 2007, 07:03 by claudia

-„Man wird so viel Testosterone herstellen können um alle Homosexuellen zu heilen (was auch immer man damals darunter verstand, aber eher keine biologischen Hermaphroditen)“-
Die Versuche, Zwitter zu „heilen“, das heisst, zu „vereindeutigen“ fingen früher an. Genitale Operationen können bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Nur dass Chirurgie eben nicht alles ist. Deswegen waren die Ergebnisse der Steroidhormonforschung ab den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, in den 30ern von Schering zu ersten pharmazeutischen Präparaten umgesetzt, den Vereindeutigern hochwillkommen. Das Ganze mündete schliesslich eine erste Systematisierung durch John Money, der empfahl, durch hormonelle Tests eine Prognose der Entwickelbarkeit des Phänotyps zu erstellen und danach über Vereindeutigung in männliche oder weibliche Richtung zu entscheiden.

Natürlich wurden auch immer wieder mal Hypothesen über die Hormongesteuertheit des Paarungsverhaltens aufgestellt, was ja bei oberflächlicher Betrachtung nicht ganz fern liegt. Mit entsprechenden Behandlungsversuchen. Nach dem Scheitern wird der Theorieschrott nun für Thesen von der hormonellen Prägung weiblicher und männlicher Gehirne durch steroidhormonelle Einflüsse in der fötalen Entwicklung“ verwertet. Und schon verkünden die Helden des Skalpells, sie könnten heutzutage ein Baby entsprechend seiner „Geschlechtsidentität“ operieren. (Radmayr/Innsbruck und Schwöbel/Bern im Jahre 2005) So fungieren Zwitter als „wissenschaftliche Müllschlucker“.
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-"Ich persönlich fand das Thema Hermaphroditen in Jugendzeiten prinzipiell interessant, selten hatte ich auch mal Phantasien selber ein 50/50 Hermaphrodit zu sein oder eine Frau. Warum? Damit ich mit einem Mann schlafen kann."-
Phantasien über „Hermaphroditen“ scheinen viele Männer zu haben. Auch Psychologen und Mediziner sind davor nicht gefeit. Seit es digitale Bildbearbeitung gibt, wird das auch visualisiert. Und die Bilder zeigen, dass die Phantasien nichts mit AGS, AIS, Reifensteinsyndrom, 17-beta-HSD- oder 5-alpha-Reduktasemangel zu tun haben. Kommt es daher, dass reale Abweichungen von den im Biologiebuch dargestellten zwei Körpern nicht als Zwitter, sondern als kranke, „entartete“ Männer und Frauen gesehen werden?
Oft scheinen Männer, wenn sie von realen Zwittern hören, diese Phantasiebilder nicht aus dem Kopf zu bekommen. Unabhängig davon, mit welchem Verhaltensmuster sie ausgestattet sind oder welches „Beuteschema“ ihr Paarungsverhalten bestimmt. Das trägt natürlich Konfliktpotential in sich, weil die Vorstellungen vom hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen lebenden „Intersex“ mit der Realität nicht vereinbar sind.
Ich habe in der Jugend die Erfahrung gemacht, dass Menschen, und vor allem männliche Menschen sich zurückzogen, wenn sie mal meinen nackten Körper sahen. Man kannte das damals nur noch aus dem Lexikon, unter dem Stichwort „Hermaphroditos“. (Aber der ist auch schon idealisiert dargestellt, zum Beispiel mit einem grossen Penis, den es auch vor 2500 Jahren bei PAIS kaum gegeben haben dürfte) Ich hatte den Eindruck, dass das Auftauchen einer griechischen Sagengestalt Alpträume auslöste. Und zwar: je höher der Bildungsgrad*, um so heftiger das Zurückweichen und/oder die Versuche, meinen Körper wegzudiskutieren. Die Theorien müssen auch auf dieser Grundlage gesehen werden, damit sie verständlich werden. Dass dabei Lehrstühle wackeln könnten, sollte uns nicht abschrecken.
Jedenfalls werden wir die Tatsache, dass männliche Phantasien in einer patriarchalen Gesellschaft beherrschenden Charakter gewinnen, kaum ignorieren können. Das hat sich auch schon bei Sigmund Freud gezeigt...
Die Phantasien erinnern ein bisschen an die Phantasiegestalten, die sich mitteleuropäische Bürohengste einst im „edlen Wilden“, z. B. in der Gestalt des „Winnetou“ schufen.. Mit dem realen Leben im Apache-Reservat hat das auch nicht viel zu tun.
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-“...Viele AGS-Mädchen weisen trotz perfekter chirurgischer Korrektur des äußeren Genitale und einer weiblich konformen Erziehung typisch männliche Verhaltensweisen auf. Studien hierzu zeigten, dass dies besonders in der Kindheit zu Phasen von Identitätsstörungen führen kann. Im Erwachsenenalter besteht allerdings bei der Mehrzahl der Betroffenen Geschlechtsakzeptanz, obwohl auch Fälle späterer Transsexualität berichtet werden...“-
Das Zitat stammt von der genitalchirurgisch tätigen Urologin Susanne Krege.
http://www.thieme-connect.com/ejour...

Um die Krege-Version der Transsexualität erklären zu können, müsste man Anamnesen der „AGS-Transsexuellen“ erkunden: traumatisierende OP-Erlebnisse in der frühen Kindheit, die nie aufgearbeitet werden konnten, weil nach medizinischem Dogma unbesprechbar. Auch über Probleme mit OP-Fehlern konnten/können die Betroffenen mit niemand, schon gar nicht mit einem Arzt reden, weil die Tatsache der Anpassungs-Maßnahmen an sich verschwiegen wird. Man müsste die Misslingensquote bei genitalen Operationen an Säuglingen/Kleinkindern feststellen. Und auch die psychischen Belastungen durch eine streng an Rollenverhaltensmustern orientierte „Geschlechtserziehung“, die „Normale“ kaum in dieser Gnadenlosigkeit erlebt haben wie „körperliche Abweichler“.
Genau das passiert aber nicht, denn wer Probleme mit der Geschlechtszuordnung hat, landet erst mal bei einem Psychiater/Psychologen. Der hat von AGS (oder auch AIS usw.) keinen Ahnung. Er sieht der Patientin an, dass sie schon irgend ein Hormonpräparat genommen haben muss. Ein Test des Geschlechtschromatins ergibt „46,XX“, somit ist die Patientin eindeutig weiblich und die psychische Störung steht schon fast fest. Damit hat man schon ein Indiz für Transsexualismus und im weiteren Verlauf lernen die Probanden, wie sie sich verhalten müssen, damit sie ein Gutachten für die Änderung der Geschlechtskategorie erhalten. Das Prinzip des Transsexualismus hat sehr entscheidend zur Festigung des Dogmas über die immer gut funktionierende „Vereindeutigung“ von Zwittern beigetragen. Auch das Gerücht, „TS“ können niemals bei körperlichen Abweichungen von der Geschlechtsnorm einher gehen, wurde von der Psychiatrie/Sexologie verbreitet. Es wurde nicht genau so gesagt, aber so, dass es leicht auf diese Weise interpretierbar ist.
Das ist nicht die Schuld von „echten“ Transsexuellen und schon gar nicht die Schuld der betroffenen Zwitter. Ausser einigen karrieresüchtigen Theoretikern nützt es niemandem, wenn wir ständig auf dem Sack herumhauen, um den Esel zu schonen. Der Esel trägt den Titel Professor Dr. med..
Wir müssen die Theorien, Hypothesen und Dogmen hinterfragen, auch die „modernen“ Thesen, wenn wir weiter kommen wollen.
Letztlich geht es um Lebensqualität. Die ist ein größeres Projekt als zugewiesene Geschlechtskategorien, aber sie sind ein Teil davon. Wir können diesen Teil bearbeiten. Ohne Dogmen, aber mit uns selber, mit unseren Erfahrungen, die dafür mehr wert sind alle Theorien und Selbstdarstellungen akademischer Karriereplaner. Ob in der Volkswirtschaft oder beim „Geschlecht“.
Ein amtliches 3. Geschlecht könnte Kinder vor Festlegungseingriffen schützen. Ich halte es aber für einen Notbehelf. Neukategorisierungen schaffen wieder neue Grenzfälle. Wie würde man damit umgehen? Die Welt ginge nicht unter, wenn man auf das eingetragene Geschlecht bei der Geburt ganz verzichten würde. Ob jemand Vater oder Mutter wird, zeigt sich dann schon. Welchen Nutzen haben staatliche Geschlechtskategorien vor diesem Ereignis?

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*nicht zu verwechseln „Intelligenz“

16. On Thursday, January 3 2008, 23:12 by seelenlos

@ claudia

danke für deinen ausführlichen kommentar. zwei dinge möchte ich kurz aufgreifen:

es geht um den esel und nicht um den sack. nicht umsonst ist die medizinerzunft zuoberst in den forderungen als erste angesprochen. diese leichenwandlerischen "prof. dr. med. akademische karriereplaner" auf ihren scheinbar wackelsicheren lehrstühlen zur rechenschaft ziehen zu können, sprich in der öffentlichen meinung und vor gericht, klappte bisher leider selten. u.a. weil die gruppe der opfer, die "intersexuellen", im öffentlichen bewusstsein wenn überhaupt, nur minimale beachtung findet. (auch gemessen an ihrem anteil an der gesamtbevölkerung, und unter berücksichtigung der tatsache, dass "intersexuelle" aus verschiedenen gründen in der öffentlichkeit bisher sehr bescheiden oder meist gleich ganz stumm geblieben sind.) ein grund, warum "intersexuelle" in unserer gesellschaft so "unsichtbar" sind, liegt wiederum darin, dass die entsprechenden wörter, begriffe, symbole etc. inzwischen derart von anderen gruppen vereinnahmt sind, dass z.b. der begriff "intersexuell" zwar da und dort im öffentlichen diskurs tatsächlich präsent ist -- mitunter selten sind damit aber tatsächlich "intersexuelle" gemeint. wie noch auf wikipedia die behandlung der stichworte transgender, intersexualität, zwitter, hermaphrodit belegt, wo u.a. "echte hermaphroditen" durchgehend unter transgender subsummiert werden, während gleichzeitig konstant darauf beharrt wird: "Von der Intersexualität abzugrenzen ist der sehr seltene Hermaphroditismus („Zwittrigkeit“ oder auch „Doppelgeschlechtlichkeit“)". augenfällig auch der "umgang" mit kritik dort. ebenfalls typisch: noch der mit diesem blog "neu" propagierte begriff "zwischengeschlecht" wurde einmal mehr prompt zu vereinnahmen versucht ("deutlich mehr für „Portal:Transgender und Zwischengeschlecht“ erwärmen"). gäääähhhn ... diese permanente vereinnahmung verurteilt meist auch zusammenarbeit von "intersexuellen" mit diesen gruppen von vornherein zum scheitern -- trotz einiger gemeinsamkeiten vom hintergrund her und betreffend der praktischen ziele ... das freut den esel. die forderung alle aspekte dieser geschichte mit allen beteiligten aufzuarbeiten wohl eher weniger.

geschlecht "zwitter" vs. gar kein geschlecht, ein beispiel für eine mögliche gemeinsame debatte. so schön "kein geschlecht" auch klingt, für "intersexuelle" liegt darin m.e. die gefahr, einmal mehr (und erst recht) in den köpfen der menschen ausgeklammert zu werden, während andrerseits ein amtliches drittes geschlecht "zwitter" sämtlichen anliegen "intersexueller" einen gewaltigen schub verleihen würde (und gleichzeitig das binäre geschlechtermodell in frage stellen). zudem, unter denen, die diese diskussion führen (und letztlich meist "kein geschlecht" wollen), findet sich eine bequeme mehrheit für geschlecht "zwitter" als teilschritt ...

17. On Sunday, January 6 2008, 05:19 by claudia

Hallo nella & seelenlos,

erst mal zum Letzten, das Andere ergibt sich zum Teil daraus.
Damit kein Missverständnis entsteht: Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Möglichkeit, die Eintragung eines „drittes Geschlechtes“ einzuführen. Es wird mir dabei aber zu wenig über die Details geredet. Die werden dann natürlich von Anderen beherrscht.
Der Gedanke, den Geschlechtseintrag ganz abzuschaffen, stammt ursprünglich nicht von mir. Er wurde vor ca. 10 Jahren von einer jungen Ärztin geäußert und war durchaus auf die Situation von Zwittern bezogen. Dass es von der „queer“-Bewegung aufgegriffen wurde, verwundert nicht. Seit die Forderung nach einem „dritten Geschlecht“ öffentlich diskutiert wurde, haben verspielte Sattbürger das auch aufgegriffen und gesagt, man könne ja auch 4 oder 5 oder noch mehr Geschlechter einführen. Vom Lächerlichmachen einer Forderung dürfen wir uns nicht abschrecken lassen: Das war auch mit der Feststellung, dass in den Industriestaaten immer mehr Menschen in die materielle Armut getrieben werden, so. Flugs haben blasierte Reiche „Armutsparties“ gefeiert, mit Original Sixpackbier und Chips vom Discounter. So wie sich halt jemand, der zuviel Geld und zu wenig Hirn mitbekommen hat, den Reiz der „neuen Armut“ zurechtphantasiert. Leute, deren Leben sehr mühelos ist, versuchen alles und jedes lächerlich zu machen, bei weitem nicht nur die Probleme von Zwittern. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Da müssen wir so oder so durch und es hilft nur Eines: sachlich bleiben.
Die Biologie beschreibt beim homo sapiens mehrere „Geschlechtsebenen“: Gonaden, Genitalien, „äußeres morphologisches Geschlecht“...
Der Staat fragt nicht, ob wirklich zwei Ovarien oder Hoden im Sinne von Fortpflanzungsorganen vorhanden sind. Ob das Genital wirklich wie eine Klitoris oder wie ein Penis aussieht, ob die Harnröhre wirklich an der Genitalspitze mündet, ob wirklich Samenleiter und Prostata, Uterus und Vagina da sind.
Was das Standesamt einträgt, ist das, was John Money als „Gender“ bezeichnet hat. Das ist experimentell leicht nachzuweisen: Man lege eine männliche und weibliche Geburtsurkunde zusammen ins Bett und schaue mal, ob sie ein Kind machen.
Dass es kontraproduktiv wäre, die Eintragung eines dritten Geschlechtes zu fordern und die Definitionsmacht weiter bei der Medizin zu lassen, dürfte wohl klar sein.
Was passiert, wenn das Gesetz die Möglichkeit einräumt, als Geschlecht „intersexuell/zwischengeschlechtlich/ zwittrig“ einzutragen? Entscheider werden nach Entscheidungskriterien suchen. Wer legt die fest? Wie soll definiert werden, wann man zwittrig eintragen muss oder „doch gerade noch“ männlich oder weiblich eintragen kann? Wie wird die Sorge der Eltern, dass nun nicht nur ein zwittriges Aussehen, sondern auch der Eintrag ihr Kind zum Außenseiter mache, entkräftet? Denn im Kindergarten, in der Schulklasse wird das Kind das Einzige sein mit diesem Eintrag, auch wenn es in einem anderen Stadtteil ein Zwitterkind des gleichen Jahrganges gibt.

Die rechtliche Lage würde verbessert, ja. Es wäre deutlicher als bisher, dass autoritäre Festlegungsbehandlungen als Körperverletzung einklagbar sein werden, weil es ja die dritte Möglichkeit gegeben hätte. Die Medizin wird dann Eltern eher zur Vorsicht raten. Fraglich ist aber, ob Eltern nicht das Angebot der Medizin, eines der beiden „klassischen“ Geschlechter wählen zu können mit entsprechenden „Korrekturen“, doch lieber annehmen wollen als ein drittes Geschlecht eintragen zu lassen. Nur dass dann die Lügen perfektioniert werden müssen, aus Gründen der rechtlichen Absicherung. (Thyen hat das „Nicht aushalten können“ ja nicht selber erfunden, nur dass sie es zur Richtschnur medizinischen Handelns erklärt, ist ihr vorzuwerfen.) Begünstigt würde dies dadurch, dass die Medizin in den neuerdings „verbesserte“ Virilisierungstechniken anbietet, die dann, wie auch bisher schon, im Misslingensfalle leichter unter dem Label „Transsex“ noch mal verändert werden können als Feminisierungs-Operationen.
Um sicher zu gehen, könnte man eine lange Liste körperlicher Gegebenheiten aufstellen, die die Eintragung als „intersexuell/zwischengeschlechtlich/zwittrig“ erfordern. Wir würden uns dann aber möglicherweise zu jedem einzelnen Punkt mit der „Chicago-Gang“ herumstreiten müssen.
Was wäre, wenn die Eintragung eines Geschlechtes entfiele? Die Begründung, dass man ja „etwas entscheiden muss“ wäre gegenstandslos. Wäre es dann nicht leichter, auf die Frage „Mädchen oder Junge“ (oder Zwitter) zu sagen: „Warten wir es ab, Hauptsache, das Kind ist gesund“?
Die oft erwähnte Regelung im „Recht der preußischen Länder“ enthielt im Prinzipe diesen Grundsatz. Man trägt mal was ein, aber das kann nicht in allen Fällen ernst genommen werden. Wenn sich der Eintrag später als unpraktisch erweist, kann er per „Geschlechtseid“, und das heisst, in Eigenverantwortung des betroffenen Menschen, noch mal geändert werden. Ein Stück Papier ist eben nicht der reale Mensch. Zu dieser Unverbissenheit sollten wir zurückfinden. Sie ist weniger barbarisch als eine Festlegung auf was auch immer bei der Geburt. Und wir können im Sinne von „Aufklärung statt Barbarei“ auch weitere Fortschritte initiieren. Eben zum Beispiel den Fortschritt, gar nichts einzutragen. Der Staat ist dafür verantwortlich, dass alle neugeborenen Bürger gute Entwicklungsbedingungen haben. Nicht verantwortlich ist er für das Geschlecht der Menschen.*
Im Übrigen genügt es, die beiden Menschenbilder im Biologiebuch als das zu bezeichnen, was sie sind: Zwei Eckpunkte in System „männlich/weiblich“. Und dazu zu sagen, dass sich die Körper der meisten Menschen recht nahe an den Eckpunkten befinden. Dass Einige mehr dazwischen liegen, je mehr, um so seltener. Und dass das nichts über den Wert eines Menschen aussagt. Und das konsequent zu vertreten.
Um etwas konkreter zu werden, will ich einen Textvorschlag (nicht optimal ausformuliert) zur Diskussion stellen:
„Die Eintragung des Geschlechtes als männlich oder weiblich ist nur dann zulässig, wenn gewährleistet ist, dass der neugeborene Bürger sich in Fortpflanzung, Genitalien, Hormonstatus und morphologischem Erscheinungsbild im Sinne des eingetragenen Geschlechtes entwickeln wird. Manipulationen am Körper nicht zustimmungsfähiger Kinder zum Zwecke der Rechtfertigung eines Geschlechtseintrages als männlich oder weiblich sind unzulässig und unter Strafe zu stellen. Diese Bestimmung betrifft nicht medizinisch indizierte Eingriffe, die eindeutig der Gesunderhaltung des Kindes dienen.“ Das ist natürlich erst mal eine Weiterentwicklung des „preußischen Landrechtes“. Es würde klar gesagt, worum es geht. Der Passus, dass ein Geschlecht eingetragen wird, bliebe erhalten, bekäme aber die nötige Einschränkung. Es bleibe offen, dass ein Geschlechtseintrag zum richtigen Zeitpunkt nachgeholt werden kann. Sie lässt offen, dass dies in manchen Fällen auch der Sankt-Nimmerleins-Tag sein kann. Sie verbietet überstürzte Maßnahmen im Sinne von „Geschlechtspolitischer Notfall“. Eventuelle Irrtümer beim Eintrag könnten dann flexibler gehandhabt werden. Bestehende Gesetze müssten nicht neu formuliert, sondern nur ergänzt werden. Die Rehabilitation der vor Einführung dieser Ergänzung Geborenen hätte eine Basis, weil auf den Grund für die Gesetzesergänzung hingewiesen werden könnte. Es wäre klar, dass es nicht um irgendwelche Gendergeschichten geht.
Und es wäre wohl kein geeignetes Spielzeug für die feuchten Zwitterträume spätpubertärer Jungs.

* vielleicht, wer weiss, könnte auch die Frau mit weiblichem Penis und weiblichen Hoden, die unter unbeschreiblichen Qualen ihrem Geschlechtstrieb frönte und mittels ihrer weiblichen Spermien Kinder in die Welt setzte, sich auch damit zurechtfinden: Immerhin stünde nicht „männlich“ im Geburtsregister. Das könnte die Qual doch erleichtern. Sie könnte sich dann anderen Unerträglichkeiten des Seins zuwenden.

18. On Tuesday, January 8 2008, 01:40 by Fg68at

Das Symbol war wohl zu groß, hatte ich übersehen, ist aber logisch.

Wenn ich mich recht entsinne, habe ich es aber auch schon dort gesehen, wo räumlich wenig Pltz ist und etwas für Männer und Frauen ist.

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Einerseits ist eure Kritik in der derzeitigen Form nicht ohne Pappe, da ihr recht direkt andere Betroffene angreift. Anderseits wandern bei euch Beiträge mMn recht schnell verschoben. Fällt mir nur so auf und ich sehe da eine gewisse Diskrepanz.

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Die Kategorie Intersexualität in der Kategorie:Geschlecht
http://de.wikipedia.org/wiki/Katego...
(sehr weit gefasst) nicht neben Transgender und Transsexualität stehen zu haben ist im derzeitigen Kategoriensystem nicht wirklich praktikabel. Ausser wir machen extra für euch eine Nebenkategorie "Geschlecht1" und sondern euch ab.

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Hermaphroditismus muss ich mit etwas verwechselt haben. Stimmt, es hatte ausser in den Bereichen Biologie, Sexualität und Geschlecht keine weitere Bedutung, sorry, da spielte mir meine Erinnerung einen Streich.

Anscheinend seit Moll und Kraft-Ebbing wurde der psychische Hermaphroditismus vor allem für Bisexualität verwendet. So steht es auch heute noch im Duden:

http://www.duden.de/duden-suche/wer...

Andere wollten Bisexualität für - nach heutigen Sprachgebrauch - Intersexuelle verwenden.

An der Stelle von Ulrichs, zu seiner Zeit, was hättet ihr für einen Begriff verwendet?

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Wenn es am Standesamt ein Geschlecht Zwitter gibt, dann ist die ausschließlich zweigeschlechtliche Heteronormativität in ihren Grundfesten erschüttert.

Was jetzt endgültig kommen soll, ob man das Geschlecht am Papier wie beim Preußischen Landrecht ändern können soll oder man ein drittes Geschlecht einführt, darüber müsst vor allem ihr euch zusammenraufen. Geschlecht am Standesamt komplett wegzulassen (persönliche (Ausweis-)Papiere sind ein anderer Kaffee), da sehe ich Probleme bei der heute doch wichtigen Statistik und was man daraus ableiten kann. Siehe zB China, wo es derzeit zu wenig Mädchen gibt.

Das Hauptproblem ist sicherlich die Zuweisung im Kindesalter. Und damit zusammenhängend glaub ich auch die "Geheimhaltung", die Verschwiegenheit gegenüber den Betroffenen, was ich so aus den Erlebnisberichten ablesen kann.

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Dass ihr die Fantasien eines 13- bis 15-jährigen, der noch recht unbedaft war und für den Homosexuelle damals einfach alte Knacker waren und der in einen Heterofreund verknallt war als 100%tige Bestätigung für eure Analyse zu Ulrichs und Nachfolger seht finde ich sehr befremdlich.

Für mich wäre es keine Legitimation gewesen, sondern ich hätte ihm (in meiner damaligen einfachen Denkweise) eine Muschi anbieten können. Vielleicht hätte er dann angebissen? :-) Mir kam auch so der Gedanke (wenn auch nicht wirklich ernsthaft) mich operieren zu lassen. Einfach: Wie könnte ich attraktiv für ihn werden. Mit zwei anderen hatte ich trotzdem so meine Erlebnisse.

Mir war auch durch Bravo klar, dass es so einen 50/50-Hermaphroditen so gut wie nicht gibt.

Phantasien über einen Hermaphrodit als Partner gab es gelegentlich und in Bewußtsein, dass sie nicht der Realität entsprechen.

Hätte ich jemanden bewusst persönlich getroffen, so stünde für mich zuerst der Mensch. Wäre es körperlich geworden, so wäre am Anfang vor allem eine gewisse Neugier dagewesen. Alles weitere kann ich nicht prognostizieren.

Ich weiß nur, dass ich uneindeutiges bis zu einem gewissen Maß anziehend finde. Sei es die Powerfrau mit vielleicht tiefer Stimme oder die Tunte oder auch etwas aus dem Bereich Trans*. Sonst müsst ihr mir verzeihen hab ich keine Erfahrung. Ich würde es aber nicht als abschreckend empfinden. Weder heute noch früher.

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Und übrigens: "Sexuelle Neigung": Den Begriff mag ich nicht, da eine sexuelle Neigung sehr viel sein kann. BDSM, Exhibitionismus, etc. etc. Sexuelle Orientierung ist passender.

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"Zwischengeschlechtliche nutzen": Ich persönliche nutze Zwischengeschlechtliche um zu zeigen, dass es auf rein biologischer/körperlicher Ebene nicht nur die zwei extreme reiner Mann und reine Frau gibt. Und jedesmal trete ich dafür ein auf jeden Fall die Personen selbst entscheiden zu lassen. Mir hat eine Geschichte in einer Zeitung sehr gut gefallen, in der der Umgang der Eltern mit mit der Umwelt aufgezeigt wurde. Durch Offenheit und Erklärung im persönlichen Umfeld (Spielkameraden, andere Eltern, etc.) Es ist selten und daher ungewöhnlich. Dadurch bedarf es ein gewisses Maß an Erklärung. Aber es ist handhabbar.

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"Das Prinzip des Transsexualismus hat sehr entscheidend zur Festigung des Dogmas über die immer gut funktionierende „Vereindeutigung“ von Zwittern beigetragen."

Mag leider so gewesen sein. Mir erscheint es als nicht logisch. Denn die Ausgangslage ist ja eine völlig andere.

"Wir müssen die Theorien, Hypothesen und Dogmen hinterfragen, auch die „modernen“ Thesen, wenn wir weiter kommen wollen."

Ein wahres Wort.

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Portal: War leider größtenteils anderweitig (RL) beschäftigt.

"Umgang mit Kritik" im Portal: Bis jetzt habt ihr nicht wirklich Kritik angebracht. Sondern nur die Forderung absolut und überhaupt nicht in Zusammenhang mit Transgender oder neben Transgender genannt werden zu wollen. Aus so einigen Berichten Betroffener habe ich herausgelesen, dass bestimmte Themen zu gewissen Zeiten für TS & IS gleichermaßen interessant sind. Wir sind auch lernfähig. So ist die Fußnote im Portal wieder verschwunden und euer Themenkastel hat euer Symbol bekommen.

Eure "Kritik" im Portal und hier klingt so etwa nach dem Motto: Wir sind böse auf die TS/TG weil sie unser Leben versaut haben und wollen deshalb nicht mit ihnen zusammen sein.

Die Beitrags-Verschiebung von Paradox, fand ich nicht schlimm. Thematisch zusammengehörende Beiträge zusammenzustellen ist nichts ungewöhnliches. Und Zwischengeschlecht wollte Paradox nicht gleich vereinnahmen. P. hatte es einmal zur Diskussion gestellt. Die heftige und aufgeschreckte Reaktion euererseits geht mir etwas zu weit.

Die Artikel sind nicht absolut fertig. Aber die WP kann nur beschreiben und keine neuen Theorien oder Ansichten verbreiten. Es sind daher gewisse Grenzen gesetzt. Man kann und soll verschiedene Ansichten darstellen, man kann etwas trimmen, aber das war es auch schon. Einseitig eure Sichtweise darstellen ist nicht drinnen.

Ich bin wirklich am überlegen das Portal auf Transgender und Transsexualität zu beschränken und Intersexualität sowohl im Titel, als dann auch logischerweise im restlichen Portal zu entfernen.

Es gibt auch von einem anderen Blog Kritik:
http://gfn.twoday.net/stories/45731...
Irgendwie kann ich auf diese Eher eingehen und sie leichter akzeptieren. Der letzte Absatz sagt viel aus.

19. On Tuesday, January 8 2008, 02:00 by Fg68at

Aja und zu dem im anderen Blog angesprochenen: Was will man?

Wir wollen im Portal einen Überblick zu bestimmten Themen bieten. Hier bis jetzt zu den Themenbereich Transgender und zum Themenbereich Intersexualität. Wer sich für das eine interessiert und sich darüber informieren möchte, was wir so alles an Artikeln zu diesem Thema haben, der interessiert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für das andere Thema. Sonst bleibt nur der kleine Hinweis im Artikel Transgender direkt um von einem zum anderen zu kommen.

Und bitte nicht Kritik am Portal mit Kritik an den Artikeln vermischen.

20. On Wednesday, January 9 2008, 06:03 by seelenlos

claudia und fg68at, danke für die interessanten beiträge!

fg68at, um missverständnissen vorzubeugen: ich bin ein "normaler" xy, meine freundin nella ist der zwitter. ich habe von "intersexualität" überhaupt erst durch sie erfahren und war gelinde gesagt etwas geschockt, obwohl ich mich schon länger z.b. mit polizeigewalt und zensur auseinandersetze, und möchte deshalb zwischengeschlechtliche anliegen und ihre durchsetzung möglichst unterstützen.

modifiziertes preussisches landrecht: ja, ein obligatorisches geschlecht "zwitter" für neugeborene "intersexuelle" wäre wohl tatsächlich nicht so mehrheitsfähig, speziell bei eltern. am meisten politische durchschlagskraft hätte wohl das preussische landrecht wie von claudia vorgeschlagen, d.h. zunächst provisorische geschlechtszuteilung auf dem papier, aber nicht durch das skalpell, darauf später "geschlechtsentscheid" nach gutdünken des betroffenen menschen, wenn gewünscht diesmal auch mit skalpell, beide male mit der option statt "männlich" oder "weiblich" auch „intersexuell/zwischengeschlechtlich/zwittrig“ ankreuzen zu dürfen. mit unterstützung fortschrittlicher schwuler und feministinnen hätte diese forderung meines erachtens sogar realpolitische chancen. dass es die auseinandersetzung mit den medizinern um die definitionsmacht einfach verlagert, hatte ich hingegen nicht bedacht. ja, ohne die bereitschaft (und den nötigen langen atem), sich "zu jedem einzelnen Punkt mit der „Chicago-Gang“ herumstreiten müssen" ginge es in vielen punkten wohl nicht nur gut aus, doch wohl insgesamt kaum schlechter als aktuell, so dass es für zwischengeschlechtliche mindestens nichts zu verlieren gäbe? den triftige einwand von franz, dass bei wegfall jeglichen geschlechtseintrags z.b. auch keine statistiken betr. diskriminierung erhoben werden können, war mir bisher ebenfalls nicht bewusst.

verschieben von beiträgen:
- auf zwischengeschlecht info: ein anliegen dieses blogs ist es, zwischengeschlechtliche vermehrt aus den geschlossenen foren heraus ans licht der öffentlichkeit zu locken. deshalb liegt hier momentan absolut nichts drin, das zwischengeschlechtliche verletzt. so besehen mag an deiner empfindung von diskrepanz was dran sein. jedoch bin ich der meinung, dass noch kein kommentar verschoben wurde, der wirklich inhaltlich argumentierte. wenn du bei konkreten beispielen anderer meinung bist, würde(n) mich diese interessieren. auch wir sind nicht unfehlbar.
- auf wikipedia: sorry, meiner und auch nellas meinung nach bagatellisierst du, wenn du findest, die zweimalige verschiebung eines beitrags von uns inkl. entfernung unseres protestes dagegen ohne kennzeichnung sei "nicht schlimm". unser beitrag war unter der stelle platziert, die er aufgriff (3. geschlecht). den beitrag weit nach oben an eine andere stelle zu verschieben, noch dazu in eine demnächst ins archiv zu verschiebende sektion, verbunden mit vorwürfen, tatsächlich würde unser beitrag gegen die wikiquette verstossen usw. und nicht das eigene intransparente vorgehen des betreffenden, liegt für mich klar nicht drin, und die allgemeine stillschweigende gutheissung dieser praktik durch alle portalbetreiber diskreditiert in meinen augen die wiki-diskussionsseite als ganzes. da du aber bereit bist, dich hier auszutauschen, wo dieses problem ja nicht besteht, wollt ichs einfach nochmal gesagt haben, möchte es aber, deine andere meinung zur kenntnis nehmend, dann für diesmal dabei bewenden lassen.

instrumentalisierung von "intersex" usw, zu den einwänden von fg68ta: der obige artikel und auch anderes auf diesem blog (und in geringerem masse auch unsere wiki-beiträge) sind polemisch, manchmal sogar polarisierend, wollen trägheit überwinden, etwas bewegen. es war davon auszugehen, dass solches vorgehen auch abwehrreaktionen auslöst. obwohl wir extra noch betont hatten, dass wir das errungene recht auf selbstbestimmung für lgbt für etwas positives halten, auch zusammenarbeit und solidarität mit/von fortschrittlichen suchen, ging das möglicherweise etwas in der polemik unter, woran auch wir einen gewissen anteil haben mögen.

trotzdem, es geht uns nie darum, ulrichs oder dir oder anderen "abgrundtiefe" boshaftigkeit zu unterstellen (wie das z.b. umgekehrt in einem verschobenen kommentar hier vorgeworfen wurde). meiner meinung nach sind z.b. ulrichs oder deine flirts mit hermaphroditismus nicht böswillig gemeint, sind wie du schon zum zweiten mal sagst weniger zum nennwert zu nehmen, sondern funktionieren vielmehr als mittel zum zweck, sind als solches sogar legitim, aber eben doch auch instrumentalisierung des begriffs (nicht der menschen, hier müssen wir künftig wohl genauer unterscheiden). leider hat diese aneignung des begriffs aber für die betroffenen zwischengeschlechtliche menschen indirekt ungünstige nebenwirkungen, da es ihrem ohnehin schon weniger als schwachen öffentlichen profil (woran die zwischengeschlechtlichen ebenfalls nicht unschuldig sind) nicht gerade zuträglich ist.

zwischengeschlechtliche sehen es meiner erfahrung nach klar nicht so, wie du befürchtest/unterstellst, dass sie nämlich meinen würden, dass "TS/TG (...) [das] Leben [zwischengeschlechtlicher menschen] versaut haben" und dass die zwischengeschlechtlichen deshalb "böse" auf euch sind. ihr seid nicht diejenigen, die das skalpell geführt haben, das wurde auch z.b. von claudia betr. sack und esel nochmals betont. aber zwischen lgbt und den ideologen des skalpells bestehen historische wechselbeziehungen, an denen zwischengeschlechtliche wenig grund zur freude haben. diese kritisch zu überprüfen gehört meiner meinung nach zu den im von dir verlinkten genderfreeblog-post angesprochenen "hausaufgaben" auch von lgbt und feministinnen.

auf der anderen seite sind etwa
- kritische überprüfung und aufarbeitung von meines wissens nach nicht immer lupenreinen IS-forenauschlüssen und beitragslöschungen nicht nur, aber auch unter dem gesichtspunkt transphobie;
- die (m.e. mit dem von dir zu recht hervorgehobenen "geheimhaltungszwang" zusammenhängende) fehlende öffentliche profilierung von zwischengeschlechtlichen inkl. den damit verbundenen pflichten (z.b. auch mitarbeit bei wiki);
- das m.e. mitunter etwas mutwillige und willkürliche verständnis vieler zwischengeschlechtlicher von informationsfreiheit vs. datenschutz
beispiele für bereiche, wo m.e. unter den zwischengeschlechtlichen nachholbedarf besteht, und ich appelliere an die hier lesenden, sich dazu gedanken zu machen und diese auch zur diskussion zu stellen.

ich finde es positiv, dass du (wie du hier schreibst) erwägst, als portalnamen nur transgender zu akzeptieren und auf "intersex" zu verzichten, auch weil betroffenen dies wünschen, statt zu versuchen, diese als "nur einige wenige", "nur pseudo-hermaphroditen", "nur ein vereinchen" usw. einfach beiseite zu wischen. (allerdings frage ich mich, wie ernst es dir damit wirklich ist, wenn du andrerseits auf wiki dem nächsten vorschlag "hurra"-rufend zujubelst, der "intersex" flugs wieder hinzufügt wie gehabt, mit dem einzigen unterschied, dass es nun an letzter stelle von drei begriffen steht statt an letzter stelle von 2 wie aktuell -- nella hatte sowas gleich prophezeit, und prompt ...)

es ehrt euch, dass die strittige fussnote im portal inzwischen gelöscht ist (und es hoffentlich auch bleibt). leider steht sie aber im text eines jedem relevanten artikel nach wie vor mit drin, und die bisherigen erfahrungen sind für mich nicht unbedingt ermutigend, allzuviel energie aufzubringen, dort nochmals einzeln auf änderungen zu drängen, und ich kanns von dem her auch anderen nicht unbedingt empfehlen, obwohls an sich wünschenswert wär.

zwar stimmt es, dass kritik an artikeln und am portalnamen 2 verschiedene dinge sind, die nicht vermischt werden sollten, aber da das portal ausschliesslich aus links zu artikeln besteht, steht und fällt es letztlich auch mit denselben, da schlussendlich deren inhalt darüber entscheidet, welches gesamtbild entsteht. deshalb teile ich das unbehagen und die bedenken der betroffenen und gewichte es beim heutigen stand der dinge nach wie vor höher als das bedürfnis der von dir angeführten wiki-nutzer, die sich für beides interessieren, direkt und einfach vom einen zum andern zu kommen. (wie wichtig die bedenken der betroffenen für euch portalbetreiberInnen auf wiki sind, sehen wir ja laufend.)

auch ich halte den abschlussabsatz des genderfreeblog-posts für ein gelungenes resumee. seine unaufgeregte, vermittelnde art ist in einigen belangen wohl sogar "typischer" für zwischengeschlechtliche als unsere polemik und weist tatsächlich einige vorteile auf. trotzdem bin ich mir nicht so sicher, ob der betreffende abschnitt ohne unsere vorangegangene polemik überhaupt so entstanden und auch von dir zur kenntnis genommen wäre (und wie schon vermerkt, der aspekt der instrumentalisierung im sinne von anspruch auf definitionsmacht ohne rücksicht auf die betroffenen ist im gfb-post m.e. zu wenig berücksichtigt). doch wie der kommentar von nella und mir dort endet: "Und jetzt lasst uns alle unsere Hausaufgaben machen ... :-o" ich denke, dieser blog hat den anspruch, sich einerseits darauf behaften und sich daran messen zu lassen, wird dies aber seinerseits auch bei anderen tun.

21. On Friday, January 11 2008, 19:22 by Fg68at

Mene "Jubel"-Meldung bezüglich Konstruktivität war vor allem auf den Ton gemünzt.

Polemik hab ich zB u.a. im Berreich Homosexualität bei Löschanträgen zu genüge, da braucht es nicht noch Polemik von euch in diesem sowieso noch heickleren Bereich. Darauf verzichte ich gerne, bin kann es sein, dass ich eher genervt oder taub bin.

Wie wichtig ihr genommen werdet hängt auch mit der formalen Art eurer dargebrachten Anliegen zusammen. Wer, wie oben auch angedeutet polemisch hineinschreit wird auch Polemik ernten. Ähnliches bemerke ich auch bei anderen Diskussionen, sobald einer sofort immer "Homophobie" schreit. Das nutzt sich dann ab und wird nicht mehr ernst genommen.

Soweit ich mich entsinne seid ihr auch nicht die einzige intersexuelle Lobbygruppe. Und wir sind im Sinne des NPOV _nicht_nur_ euch verpflichtet, sondern sogar auch der Gegenmeinung. Wo es unterschiedliche Standpunkte gibt kann man sie den Personen/Gruppierungen zuweisen.

Meldung in der Fußnote und Erwähnung im Artikel: Die Bezeichnung Transgender wird teilweise so gehandhabt, das haben wir zu dokumentieren. Die Formulierung im Artikel Intersexualität ist klarer und ausführlicher. Die Formulierung im Artikel Transgender soll nur ein Hiweis sein und verweist auf den Hauptartikel Intersexualität. Man kann vielleicht etwas trimmen, komplett weglassen ist aber im Sinne des NPOV meines erachtens eher nicht drin.

22. On Thursday, August 28 2008, 06:52 by Sabrina Schwanczar

Mit Datum vom "14. On Monday 24 December 2007, 01:55 by nella"

wird ausgeführt:

"ok, beleidigte leberwurst, ganz wie du willst: dies war dein letzter verletzender kommentar auf diesem blog.

du bist transsexuell, NICHT "intersexuell".
dein körper ist gegengeschlechtlich, NICHT zwischengeschlechtlich.
das zwitter-symbol gehört uns zwischengeschlechtlichen, NICHT dir."

Frage an Dich, nella:

Woher hast die die Information, dass es "Transsexuelle" gibt, die körperlich eindeutig einem Geschlecht angehören und somit keine Zwitter sind?

Ist Dir noch nicht aufgefallen, dass die Ausbildung intersexueller körperlicher Merkmale mehr oder weniger stark ausgeprägt und bei manchen Zwittern eher unauffällig ist?

Ist dir noch nicht aufgefallen, dass im Kindes- und Säuglingsalter entdeckte Zwitter als Zwitter behandelt werden und im Erwachsenenalter Zwitter zu "Transsexuellen" erklärt werden?

Ist dir nicht aufgefallen, welches System dahinter steckt?

Ist dir nach dem Fall David Reimer nicht klar, dass eine sexuelle Identität, egal wie sie beschaffen ist, körperlich festgelegt ist?

Ist dir nicht bekannt, dass ebenso wie die ohne weiteres sichtbaren geschlechtlichen Merkmale eines Menschen, auch die unsichtbaren, bzw. nur mit aufwendigen diagnostischen Mitteln feststellbaren geschlechtlichen Merkmale, z.B. auch die des Nervensystems und damit der sexuellen Partnerorientierung und der sexuellen Identität in Abhängigkeit von Hormonwirkung einer körperlichen sexuellen Differenzierung unterliegen?

Ist dir nicht bekannt, dass bei ca. 2/3 der vermeintlichen "Transsexuellen" Hinweise auf Störungen der 21-Hydroxylase und/oder der 3betahydroxysteroiddehydrogenase gefunden wurden, bekannte Ursachen deutlicher ausgeprägterer Formen von Intersexualität?

Die angeblichen "Transsexuellen" sind keine. Es handelt sich auch nicht um psychische Intersexualität, sondern schlicht um Intersexualität.

Ist dir nicht bekannt, dass die meisten der als "transsexuell" verleumdeten Personen die Genital-Op zunächst gar nicht anstreben, sondern durch Zwangspsychotherapie gezielt in diesen Eingriff hineingetrieben werden?

Ist dir nicht aufgefallen, wie man mit Christiane Völlig exakt dasselbe Spielchen zu treiben versucht?

Ist dir nicht klar, dass die Intersexualitäts- und Transsexuellenbehandlungsprogramme im Kontext zu sehen sind?

Für die Existenz einer sogenannten "Transsexualität", also die Umdefinition des gemeinsamen Auftretens männlicher und weiblicher Eigenschaften in einer Person zur psychiatrischen Erkrankung ist zu keinem Zeitpunkt auch nur der Ansatz eines Beleges seitens medizinischer und paramedizinischer Disziplinen vorgelegt worden.

Es kann aufgrund zahlreicher wissenschaftlichen Kriterien genügender Studien, die bei vermeintlichen Transsexuellen signifikant körperliche Befunde gegenüber heterosexuellen Kontrollgruppen erbrachten, heute als wissenschaftlich gesichert gelten, dass die vermeintlichen Transsexuellen in Wahrheit nichts anderes sind als Zwitter (Intersexuelle).

Dass trotzdem weiter das Märchen von der "Transsexualität" vertreten wird, ist nicht medizinisch begründet, sondern soll die Interessen derer absichern, die von dieser Behauptung profitieren.
Unter anderem dient die Behauptung einer "Transsexualität" dazu, die Genital-Operationen an (genital-)intersexuellen Kindern und Säuglingen abzusichern. Nicht die willkürliche Geschlechtszuweisung und die damit begründeten, in Wirklichkeit medizinisch nicht notwendigen, damit rechtswidrigen und somit haftungsbegründeten somatischen Eingriffe (insbesondere die Genital-Operation) waren danach falsch, sondern der Patient wird durch Umdefinition zum "Transsexuellen" zum Schuldigen erklärt, der sich einfach weigert, die von den Ärzten festgelegte sexuelle Identität anzunehmen.

Dabei ist die Argumentation der Ärzteschaft in sich widersprüchlich. Während einerseits die von den Ärzten festgelegte zwangsweise Geschlechtszuweisung und damit zwangsweise "transsexuelle Entwicklung" zur passenden sexuellen Identität hin gescheitert ist, wird im Widerspruch dazu auf Basis genau dieses Scheiterns dem (Genital-)Intersexuellen nun eine "Transsexualität" unterstellt, die ja angeblich das Ergebnis einer "transsexuellen Entwicklung" sein soll und nicht das Ergebnis deren Scheiterns.

Ein Zitat aus den WHO ICD-10 entlarvt, welche Motivationen tatsächlich hinter diesen Behandlungsprogrammen stehen. Unter dem Diagnosenschlüssel "F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen" (Transsexualität ist ebenfalls als "Persönlichkeits- und Verhaltensstörung" unter F64.0 klassifiziert) heißt es:

"Die charakteristischen und dauerhaften inneren Erfahrungs- und Verhaltensmuster der Betroffenen weichen insgesamt deutlich von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben («Normen») ab."
Quelle: internationale Klassifikation psychischer Störungen: ICD-10, Kapitel V (F); forschungskriterien/Weltgesundheitsorganisation. Hrsg, von H. Dilling... 1. Aufl. Bern, Göttingen...: Huber, 1994, ISBN 3-456-82522-6

Es werden also medizinische und paramedizinische (psychologische) Techniken eingesetzt, um Menschen zufällig gerade herrschenden "kulturell akzeptierten" "Normen" passend zu machen.

Die Forderung eines Alltagstests, die einen totalen Geschlechtswechsel einschließlich Genital-Operation durchsetzen und alleinige Hormontherapie bei "Transsexuellen" ausschließen soll, steht symbolisch dafür.
Wenn es um die Umsetzung derartiger höherer Ziele geht, kann auf die Befindlichkeiten der Betroffenen keine Rücksicht genommen werden.
Es herrscht offensichtlich ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein in maßgeblichen Teilen der heutigen Ärzteschaft.
1000 Jahre - nichts gelernt.

Nella, erkennst Du nicht, dass Deine vermeintliche Abgrenzung gegen "Transsexuelle" nichts anderes ist, als die Abgrenzung gegen Zwitter, denen genau so wie den auffälligeren Zwitterformen ihre Zwittrigkeit verschwiegen wird?

Teile und herrsche - vor diesen Karren sollte man sich nicht spannen lassen.

Viele Grüße und lass dich nicht entmutigen
(lässt Du Dich sowieso nicht)

Sabrina Schwanczar

23. On Thursday, August 28 2008, 22:20 by Sabrina Schwanczar

War heute in einer Gruppe für "transexuell" erklärter Personen. Die tragen es mit, dass kriminelle Charlatane aus Psychologie und Psychiatrie sich anmaßen über die Gestaltung ihres Lebens zu verfügen.

Habe mich mit Grausen abgewandt. Mit solcherart "Transsexuellen" möchte auch ich nichts zu tun haben.

24. On Sunday, August 31 2008, 04:28 by nella

Hallo Sabrina

Ich nehme mal an, dass du mit deinem zweiten Kommentar jene Transsexuellen meinst, die beispielsweise auf meinem Blog schreiben, dass es kein Problem sei, "wenn man selbst als Intersexuelle/r anerkannt ist und nicht um medizinische Maßnahmen kämpfen muss, sich dann als etwas Besseres zu fühlen und uns schlecht zu machen".

Damit erübrigt sich für mich eine wiederholte Beantwortung der Frage, warum und gegen welche Transsexuellen ich mich abgrenze.

Deine Überzeugung, dass es keine Transsexuellen gibt, "die körperlich eindeutig einem Geschlecht angehören", ergo alle Transsexuellen biologische Zwitter sind, teile ich nicht. Genauso könnte man sagen, dass alle Menschen intersexuell sind.

Ich bin jedoch deiner Meinung, wenn du sagst, dass

- die Gesetze, wie sie jetzt bestehen, viele Transsexuelle zur Genitaloperation treiben, wobei ich als zwangskastrierter und zwangsgenitaloperierter Zwitter dennoch nicht nachvollziehen kann, dass man sich aus welchen Gründen auch immer freiwillig das Genital verstümmeln lässt,
- versucht wird, intersexuelle Menschen, die wie Christiane Völling eine "Rekorrektur-OP" nach Zwangsgeschlechtszuweisung anstreben, zu einer Behandlung nach dem Transsexuellengesetz zu zwingen, was wiederum ein Licht auf den menschenunwürdigen Begutachtungsprozess von Transsexuellen wirft,
- dass die Behandlung von Intersexuellen und Transsexuellen somit durchaus in einem Kontext gesehen werden kann.

Gemeinsamkeiten zu evozieren, die nicht bestehen, hilft jedoch weder den Transsexuellen und schon gar nicht den in unserer Gesellschaft unsichtbaren Intersexuellen, ihre Lebenssituation zu verbessern. Im Gegenteil: es spielt denen, die unsere Seinsweisen negieren, noch mehr Macht in die Hände.

Ich wünsche dir viel Kraft in deinem Kampf um deine Gerechtigkeit und bewundere deinen Mut, trotz allem weiter zu machen.

Solidarische Grüsse

Nella

25. On Wednesday, October 8 2008, 22:28 by Bad Hair Days

Hallo Nella, Hallo Seelenlos

> instrumentalisierung von "intersex" usw, zu den einwänden von fg68ta: der
> obige artikel und auch anderes auf diesem blog (und in geringerem masse auch
> unsere wiki-beiträge) sind polemisch, manchmal sogar polarisierend, wollen
> trägheit überwinden, etwas bewegen. es war davon auszugehen, dass solches
> vorgehen auch abwehrreaktionen auslöst.

Der Schaden geht aber über erhitzte Gemüter bei transsexuellen Menschen hinaus:
http://femininelesbians.wordpress.c...

> Deine Überzeugung, dass es keine Transsexuellen gibt, "die körperlich
> eindeutig einem Geschlecht angehören", ergo alle Transsexuellen biologische
> Zwitter sind, teile ich nicht. Genauso könnte man sagen, dass alle Menschen
> intersexuell sind.

Mit welcher Begründung?

Gruss, Sarah

26. On Sunday, October 12 2008, 13:33 by Lukas

[edit von seelenlos: habe diesen ursprünglich am 21.9. geposteten kommentar hierherversetzt, da er am alten ort thematisch abseits lag. hat ne weile gedauert, da ich zwischendurch weg war und auch sonst ne menge am hals hab, sorry.]

Hey Nella,

ich glaube jemand hat von deinem Blog "geklaut" . Ich dachte du solltest davon erfahren, weil der Blog auf dem nun einer deiner hier veröffentlichen Texte steht extrem transphob und menschenverachtend und faschistoid ist. Ich nheme an dass dir das nicht recht ist.

hier mal der link :  http://femininelesbians.wordpress.c...

27. On Monday, October 13 2008, 21:41 by seelenlos

hi lukas, der text ist auf de.indy mit einer creative-commons lizenz für nicht-kommerziellen gebrauch freigegeben -- obwohl ich mich allerdings schon frag, warum er in der ganzen länge wiederholt werden musste. und auch, was -- soweit ich mir einen überblick über die "kontroverse" verschaffen konnte -- der zusammenhang mit dem femininelesbians-blog bzw. den "einschlägigen" posts dort ist, zumal auch typischerweise keine inhaltliche auseinandersetzung mit unserem text stattfand, sondern er pauschal als "beweis" für etwas herangezogen wurde, worums darin m.e. gar nicht geht -- eine weitere ebene von instrumentalisierung sozusagen. dass einige aussagen auf dem blog für trans*menschen verletzend sind und über eine persönliche meinung/persönliches empfinden hinausgehen, finde ich auch (und auch nicht gut). aber deshalb gleich den "extrem [...] faschistoid"-hammer auszupacken find ich auch etwas pauschal bzw. übertrieben (oder als was willst du dann z.b. christliche fanatiker bezeichnen?).

sarah, weshalb unser text schuld sein soll an "transphoben radfems" aus "usa", die's nun neu auch in deutschland gäbe (wie du auf deinem blog schreibst), wird wohl weiterhin dein geheimnis bleiben. dito, was der wiederholte gebrauch von 'selbstbeweisenden' schlagworten wie "hasspamphlet" mit einer inhaltlichen auseinandersetzung zu tun haben sollte. mir persönlich als "normalem" xy kannst du ja von mir aus soviel "gandenlos" von "[cis-]privileg gebrauch machen" unterstellen wie du magst, dass du das aber unterschiedslos auch bei zwangsoperierten zwittern wie nella tust, zeigt mir, dass du trotz einiger einsichten noch einen weiten weg vor dir hast -- auch, was das kritische hinterfragen deiner eigenen privilegien betrifft.

zu deiner frage nach der begründung: da jeder mensch männliche und weibliche anteile in sich hat, und sich das theoretisch ev. irgendwo auch physisch ausdrückt, könnte nach der angesprochenen logik jedeR das label "bio-zwitter" für sich in anspruch nehmen. tatsächlich sind ja alle menschen "bio-zwitter" -- aber die meisten von uns halt nur bis zur 7. schwangerschaftswoche, und nachher für den rest des lebens nicht mehr. auch wenn sich einige "nicht-bio-zwitter" dessen ungeachtet weiterhin gern mit falschen etiketten behängen ...

28. On Tuesday, October 14 2008, 14:14 by Bad Hair Days

Hallo Seelenlos.

Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, zu antworten.
Eine seltsame Logik, die du da hast.

Übrigens habe ich gesagt, ihr nehmt ein Privileg in Anspruch - nicht das ihr Cis-Privilegien in Anspruch nehmt. Siehe:
http://badhairdaysandmore.blogspot....

Gruss, Sarah

29. On Friday, November 7 2008, 01:40 by Sabrina Schwanczar

Hallo Nella:

Im Text von Sophia

"Die Rede von der “psychischen Intersexualität”

150 JAHRE INSTRUMENTALISIERUNG UND AUSBEUTUNG VON INTERSEXEN DURCH HOMOSEXUELLE, TRANSSEXUELLE UND FEMINISTINNEN"

wird unter 6. Transgender ein Auszug von einer Internetseite mehr-geschlechter.de gebracht:
“Denn auch alle anderen Menschen werden von Geburt an mit dem Zwang konfrontiert männlich oder weiblich zu sein. Alle werden entsprechend eingeordnet und behandelt und ordnen selber ein und handeln.”

Solche Formulierungen sind typisch für unsere Peiniger aus der Ärzteschaft und von diesen dürfte diese Internetseite auch stammen. Desinformation und das gegenseitige Aufhetzen ihrer Opfer gehört zum Geschät dieser Leute.

Die sogenannten "Transsexuellen", die ich kenne, tragen die Genitalverstümmelung an Intersexuellen nicht mit.
Sie tragen höchstens ihre eigene Entmündigung mit und halten das für Vernunft.

Geht bitte davon aus, dass viele sogenannte "Transen-Seiten" von Leuten gemacht werden, die alles andere als die Interessen von "Transsexuellen" vertreten.

Oft verbergen sich von Ärzten kontrollierte zweifelhafte Hilfsangebote dahinter, oder es handelt sich um kommerzielle Wichserseiten.

Also Vorsicht und genau lesen.

Wer profitiert denn von solchen Darstellungen? Bestimmt nicht diejenigen, die als "transsexuell" verleumdet werden.

Viele Grüße

Sabrina

30. On Saturday, November 8 2008, 15:24 by nella

hallo sabrina

ich denke auch, dass die von dir zitierten sätze aus mehr-geschlechter.de desinformierend sind und geeignet, um verschiedene opfergruppen gegeneinander aufzubringen, weil suggeriert wird, dass intersexuelle, transsexuelle, transgender und 'normalos' bei der geburt dieselben voraussetzungen haben bzw. denselben zwängen ausgesetzt sind. während es in der wirklichen welt deutliche abstufungen gibt.

diese unterschiede zu verwischen kommt tatsächlich den medizynern entgegen. trotzdem glaube ich persönlich nicht, dass hinter mehr-geschlechter.de wirklich medizyner stehen. andererseits denke ich aber auch, dass es transsexuellen-seiten gibt, die nicht wirklich die interessen von transsexuellen vertreten.

liebe grüsse und alles gute für deinen prozess!

nella

p.s.: "Die Rede ..." stammt nicht von sophia, sie hat den text ungefragt von unserem blog kopiert.

31. On Thursday, January 1 2009, 04:13 by Bad Hair Days

kommentar aus thematischen gründen hierhin verschoben:

7. On Monday 29 December 2008, 15:31 by Bad Hair Days

>und dann willst du mir sagen, du meinst zwar ein bestimmtes privileg, aber du meintest nicht cis-prilegiert?

Das wird hier (schon ein recht alter Artikel) näher beschrieben:

Transphobie ist kein cissexuelles(*) Privileg
http://badhairdaysandmore.blogspot....

Ich bin mir eigentlich Recht sicher, dass ich darauf schon einmal hingewiesen habe.

Das ich nach deiner Definition als TS nicht Intersexuell bin, weis ich, aber die deine ist nicht gerade die federführende.
Auch hier nimmst du dir ein Privileg.

Wenn ich aber auf meinem Blog auf Belege für die körperliche Ursache aufmerksam mache, kratze ich schon am Selbstverständnis von Intersexuellen deiner Definition?

Wenn das der Fall ist zeigt sich schon klar, dass das Problem ein anderes ist.

Gruss, Sarah

32. On Thursday, January 1 2009, 04:29 by seelenlos

tja, sara, ich weiss, dass du das schriebst.

aber wie gesagt, das macht nicht ungeschehen, dass du auf deinem blog trotzdem nach wie vor nella vorwirfst "gnadenlos von einem Privileg gebrauch machen", und damit offensichtlich cis-privileg meinst. ich finde das nicht fair, zum beispiel. aber wie ich dich verstehe, findest du prinzipiell, es gibt keine vereinnahmung von zwittern, weder auf deinem blog noch sonstwo.

ich schlage vor, wir belassen es hier einfach mal dabei, und behalten beide unsere meinungen, ok? 

nachträglich guten rutsch

33. On Friday, January 2 2009, 17:23 by andrea

kommentar aus thematischen gründen hierhin verschoben:

8. On Thursday 1 January 2009, 23:02 by andrea

Hallo Seelenlos

Ich bin garantiert nicht dafür, dass jemand zwangsweise operiert wird, egal wer und weshalb. Das sind Nazi-Methoden und gehören somit generell verboten und somit sollte dies geahndet werden.

Zudem habe ich nicht einmal andeuten wollen, IS seien undankbar, mir ist durchaus bewusst, dass das Problem der Zwangs-OPs erste Priorität hat, wie ich es auch als allererstes proklamiert habe und das, was weiter oben steht, das meine ich so...Mengele existiert in gewisser Weise immer noch und das muss enden.

Doch ist es kaum sinnvoll, wenn man im Rundumschlag angreift und damit auch Verbündete trifft. Mir ist klar, dass es schwerer ist TS als eine Art von IS anzusehen, da es hierbei keine offensichtliche Uneindeutigkeit gibt wie dies bei den körperlichen Merkmalen von IS der Fall ist, doch ist ja schon vor rund einer Dekade herausgefunden worden, dass das Gehirn bei TS eine Uneindeutigkeit aufweist.

Desweiteren ist bei mir zur Zeit in Untersuchung, ob bei mir IS vorliegt...meine Genitalien waren bei der Geburt eindeutig genug für die Zuweisung zu männlich, doch aufgrund meiner TS-Behandlung wurde diese Eindeutigkeit nun in Frage gestellt und wie ich finde zu recht. Sehr viele Indizien deuten bei mir IS an, doch Indizien erachte ich nicht als Beweise, weshalb ich mich als TS ansehe, solange nix anderes "diagnostiziert" wird. Wobei ich ehrlich sagen muss: Mir ist die offizielle Diagnose ziemlich schnurz, ich weiss was ich sein sollte und was ich offizell und für die meisten bin, dies stimmt nicht überein und somit will ich das ändern und genau das ist teilweise die Überschneidung zu IS und zwar einerseits zu jenen, die nicht zwangsoperiert wurden, nun aber eine Eindeutigkeit wünschen; aber auch zu denjenigen die von Ärzten, die sich als Götter und Hüter der Eindeutigkeit halten, misshandelt wurden und zusätzlich das Unglück hatten, ins falsche Geschlecht zwangsoperiert zu werden.

Natürlich ist es egal, ob ein IS-Mensch nun "Glück" hatte und im richtigen Geschlecht landete oder nicht, Zwangs-OPs sind Folter und gehört somit nicht nur als verboten sondern als geahndet und in meinen Augen sollten solche sogenannten Ärzte lebenslänglich kriegen...besser fände ich noch, ihnen gleiches anzutun...aber da bin ich dann wohl wieder ziemlich einsam mit dieser Meinung.

34. On Friday, January 2 2009, 18:28 by seelenlos

hallo andrea

danke und respekt für diesen deutlichen kommentar!

wären von ts und lgbtq mehr solche statements zu zwittern im umlauf, oder wären solche gar die mehrheit, würde ich die lautstärke meines "VEREINNAHMUNG, UNFAIR, PFUI!"-geschreies sofort um mehr als nur einige dezibel herunterschrauben. weil dann wären wohl auch die in der öffentlichkeit immer noch überwiegend vorherrschende meinung "intersexuell" = transsexuell" https://blog.zwischengeschlecht.info... oder "intersexuell = sexuelle orientierung" https://blog.zwischengeschlecht.info... usw.endlich geschichte, und es wär allen klar, worum es geht: "intersexuell = zwitter".

dieser umstand, an dem m.e. wie gesagt lgbtq nicht ganz unschuldig sind, ist m.e. ein nicht zu unterschätzender grund, weshalb es seit jahrzehnten mit der beendigung der zwangsOPs an zwittern nie wirklich vorwärts gehen will.

du stehst mit deiner meinung nicht allein, dass es betreffend medizyner der alttestamentarische spruch unbedingt sinngemäss als "gonade um gonade, lustorgan um lustorgan" angewandt werde sollte. nur haben m.e. viele (auch betroffene) menschen probleme, sich solche aggressiven gedanken einzugestehen, und unterdücken/verdrängen sie deshalb, mit allen sekundärwirkungen, die das zu den bereits angesammelten traumen noch dazubringt. mal abgesehen von den legalen problemen, die einem ev. schnell mal untergeschoben werden, wen mensch solches öffentlich äussert.

wie ich schon auf sarahs blog schrieb http://badhairdaysandmore.blogspot.... >>> kommentare, sehe ich die dinge vor allem aus der menschenrechtsperspektive.

sprich, sobald transsexuelle/transgender wegen ihres abweichenden hirns sagen wir zu 80-95% als kind zwangslobotomisiert oder sonst vergleichbar krassen zwangseingiffen unterzogen werden, hätte ich sofort auch überhaupt keine probleme, sie in der öffentlichen und politischen debatte zusammen mit den zwittern in einen topf zu schmeissen.

aber genau weil dies aktuell eben NICHT der fall ist, MÜSSEN die beiden gruppen m.e. in der öffentlichen und politischen debatte sorgfältig adäquat getrennt und voneinander unterschieden werden, weil sonst eben zur unsichtbarmachung der zwitter und der zwangsoperationen beigetragen und die abschaffung der zwangsoperationen an zwittern mindestens jahrzehntelang hinausgezögert wird!!!

dies finde ich total unakzeptabel, deshalb meine "rundumschläge".

ich finde es übrigens von dir bemerkenswert korrekt und mutig, dass du (nicht wie andere) persönlich offenbar nicht ohne weiteres sofort zum is-strohhalm greifst.

ich finde es ja ok, ev. überschneidungen von ts und z.b. FREIWIILIG operierten is zu analysieren, wie du sie ansprichst, nur sind letztere aktuell eine absolute minderheit (im gegensatz zur öffentlichen wahrnehmung!). nach abschaffung der zwangsops wir sich das mit den verschwindend geringen freiwillig operierten zwittern wohl ändern, aber noch sind wir in der realen welt lange nicht soweit.

deshalb sind für mich meine derzeitigen prioritäten klar, und ich werde weiter unzulässige vermischungen in der öffentlichen und politischen debatte an den pranger stellen, selbst wenn ich da und dort ev. tatsächlich mal über die stränge haue. falls ich konkret jemand ungerechtfertigt getroffen haben sollte, bin ich auch bereit mich zu entschuldigen und ev. äusserungen zurück zu nehmen. ich wünsche mir einfach, es gäbe zur beendigung der zwangsops endlich etwas mehr öffentlichen und politischen druck, und zwar von allen seiten.

gutes neues seelenlos

35. On Saturday, January 3 2009, 14:53 by andrea

Ja, ich gebe dir recht, dass die Vermischungen und Verwechslungen der unwissenden Mehrheit oft zu Missbräuchen durch eigentlich Verbündete führt. Letztlich sind wir alle Menschen und leider oft von egoistischem Denken geleitet, durch welches wir oft mehr Schaden anrichten und dies meist auch uns selbst, wenn wir nur auf uns schauen. Allerdings bewirkt die Verallgemeinerung ähnlich.

Jedenfalls finde ich es gut, wenn ihr aufzuklären versucht, wo die Unterschiede liegen. Jedoch ist genau dies ja nicht so einfach, wie sich das viele machen, indem sie alle "Freaks" in einen Topf werfen und dies liegt wiederum oft nur daran, dass das Gros der Menschen nicht betroffen ist und deshalb meist auch nichts von Uneindeutigkeit in Bezug auf das Geschlecht wissen und schon gar nichts von dem Problem der Zwangs-OPs. Aufklärung für die breite Masse ist daher dringend notwendig und hier können wir alle uns gegenseitig helfen, denn wer auf die eine Themen-Sparte der Geschlechtsdifferenz stösst, landet früher oder später auch bei den vielen anderen Sparten und stellt fest, dass es viele Menschen gibt, die extrem unter den gesellschaftlichen Normen leiden und teilweise sogar gefoltert werden, um "normal" zu wirken.

Industrieländer haben Zwangs-OPs. Andere Länder haben gar "postnatale Abtreibungsmassnahmen" oder kurz gesagt: Mord. Leider muss ich gestehen, dass unsere Methode die schlimmere ist, ist doch der Tod wohl eher als schnell und schmerzlos zu bezeichnen.

Wie dem auch sei, ich werde meine Bemühungen zur Aufklärung sicher nicht einstellen und hoffe, dass ich niemanden falsch aufkläre, denn noch ist nicht alles erforscht, was mehr Klarheit im Bereich der Geschlechtsunterschiede zulässt.

Was aber gesichert ist, werde ich weitertragen und da ist wohl Zwangs-OPs = unmenschlich und ungesetzlich als gesichert anzusehen und somit fraglos von mir in meinem Aufklärungsdossier integriert.

Aufgrund persönlicher Erfahrungen hege ich durchaus die Hoffnung, dass die Menschheit irgendwann das Ungewöhnliche nicht mehr ausgrenzt und bekämpft, aber das wird (leider) sicher nicht schon morgen der Fall sein.

Darum hoffe ich nun einerseits auf eine gute Zusammenarbeit, in dem Sinne, dass wir unser gemeinsames Ziel der Aufklärung gut und umfassend erreichen und natürlich, dass die Gerichte dieser Welt endlich IS-Menschen (aber auch die anderen der grossen LGBT-Gemeinschaft) auch als Menschen betrachten und sie somit unter das Menschenrecht fallen und dadurch automatisch jeglicher Eingriff, welcher nicht lebensnotwendig ist, auch nicht ohne Erlaubnis des betreffenden Menschen ausgeführt werden darf.

Dieser Schritt würde wohl dazu führen, dass früher oder später eingesehen wird, dass wir letztlich alle Menschen sind, auch wenn wir NICHT alle die GLEICHEN Menschen sind.

36. On Monday, February 1 2010, 16:16 by Claudia

Ich habe gerade und etwas verspätet (ist ja schon 2007 gepostet worden) euren sehr interessanten historischen Abriss über Intersexuelle und ihre Vereinnahmung durch andere Untergruppen gelesen. Aber er hat mir in einigen Dingen die Augen geöffnet. Und ich frage mich jetzt, warum diese Sicht der Dinge in keinster Weise in den öffenlichen (Gender)Diskurs eingegangen ist. Weil dann einige Lebenslügen offenbart werden würden? z. B. der fast religiöse Glaube daran, dass Männer und Frauen eigentlich gleich sind und nur durch die (falsche) Sozialisation anders sind. Oder dass Lesben und Schwule immer einen "inneren" Mann oder oder eine "innere" Frau in sich tragen und deswegen das andere Geschlecht lieben... Mir ist schon klar, dass diese ist nicht so euer Thema ist, sondern mehr die früh durchgeführten Zwangsoperationen. Hm- aber was mich dennoch interessieren würde- leben denn mehr von euch als Mann, als Frau oder ist es in etwa gleich verteilt? Ich meine wenn mehr als Frau leben sollte, könnte es vielleicht euer "Nichtgehörtwerden" etwas erkären... Wie auch immer...

Liebe Grüße
Claudia

37. On Monday, February 8 2010, 21:48 by seelenlos

hallo claudia, danke für deinen kommentar, und sorry für verzug mit meiner antwort.

ja, die meisten zwitter werden "zu mädchen gemacht": https://blog.zwischengeschlecht.info... (weil es "einfacher ist, ein loch zu graben, als einen pfahl zu bauen", so ein altbekanntes chirurgen-motto).

nicht zuletzt die unheilige allianz von feministinnen mit zwangsbehandlungs- und gender-theoretiker john money führte wohl tatsächlich dazu, dass zwitter auch von feministinnen gleich nochmals unsichtbar gemacht wurden. zwar gibt's einzelne ausnahme-autorinnen, die das kritisieren, aber bisher fanden diese leider noch lange nicht die nötige resonanz, siehe z.b. die hier besprochenen texte von gabriele dietze und antke engel: https://blog.zwischengeschlecht.info...

38. On Tuesday, September 4 2012, 01:49 by Fg68at

Korrektur: "Mit Einführung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs am 1. Januar 1872 wurden sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts als “widernatürliche Unzucht” unter Strafe gestellt."

Da fehlt mindestens "wieder im gesamten Deutschen (Kaiser-)Reich".

Kurzgeschichte:
* Es war strafbar durch die Constitution Criminalis Carolina im gesamten römischen Reich deutschsprachiger Nation (keine Ahnung wie lang die in den jeweiligen Kleinstaaten galt.) und in späteren Kodifikationen.
* Straffrei wurde durch die Eroberungen Napoleons und seines die Gebiete beeinflussenden oder übernommenen Code Penal bzw. aus Eigeninitiative in Bayern.
* Es war immer strafbar im Preußischen Staat (CCC, Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten 1794; Preußisches Strafgesetzbuch 1851)
* Von dort in das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund (1870), von dort in das Reichsstrafgesetzbuch des deutschen Kaiserreiches (1872). Ulrichs u.a. gegen die preußisch dominierte Ausweitung.
(Hab jetzt keine Ahnung was zwischen der Annektion Hannovers 1866 und dem Ndt. Bund 1870 dort galt.)

39. On Thursday, January 1 2015, 14:01 by tinker

Wirklich guter Aufsatz, ich möchte Anfügen, dass die Reduzierung von Sexualität oder Geschlecht auf ein angebliches soziales Konstrukt aller Wahrscheinlichkeit nach NICHTS ist was die LGTB Community unterstützt. Zumindest wenn man ihre Mitglieder fragt, statt der selbsternannten Fürsprecher.
Die 90% der LGTB, die sich ein Bein ausreißen würden, um zu beweisen, das ihre Sexualität KEINE Entscheidung und kein Resultat irgendeiner Umgebung oder Erziehung ist, sind zum Großteil genauso angepisst von der Ignoranz der innerhalb der Debatte.
Die Lautstarken Kotzbrocken scheinen leider nicht zu realisieren, dass ihre Theorien mit Freuden in christlichen Umpolungslagern angewendet werden könnten - wahrscheinlich auch dort angewendet werden...
Ich bin gerne Homosexuell, ich möchte es unter keinen Umständen ändern - aber ausgesucht habe ich es mir trotzdem nicht!!!

Man kann auch selbstbewusst sein ohne sich eine persönliche Omnipotenz einzubilden.
Ich würde glatt behaupten: Echtes Selbstbewusstsein ist die Erkenntnis, das man sich der eigenen Ungewöhnlichkeit in keinster Weise Schämen muss.
Aber statt die Schönheit des Besonderen anzunehmen negieren diese Leute dessen Existenz und erklären einfach mal alle Menschen für manipuliert und strukturell Geschlechts-um-erzogen.
Die radikal Feministen toben ihre höchstpersönlichen Machtkämpfe auf dem Rücken von Menschen aus, die es tatsächlich schwer haben, die tatsächlich diskriminiert werden - und mit Lächerlichkeiten wie zwangs-gegenderter Sprache liefern sie Steilvorlagen für diejenigen die wirklich zutiefst Sexistisch und Hasserfüllt sind.