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Friday, August 29 2008

"Nicht Frau, nicht Mann! - Mein Leben als Zwitter" - RTL2 28.8.08

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

Nach mehreren Verschiebungen endlich auf RTL2 zu gewohnt später Stunde 23:10-00:10 der "Explosiv"-Beitrag mit Christiane Völling, A*** und Frances und Claudia Kreuzer-Clüsserath!

Die haarsträubende Ankündigung des Films auf der RTL-Homepage von Mitte Juli liess schon Befürchtungen entstehen, dass der Beitrag dem Thema "Intersexualität" nicht wirklich gerecht werden würde. Leider haben sich diese Befürchtungen bestätigt.

Ähnlich wie im Spiegel-TV-Beitrag vom 1.4. auf VOX, in dem Christiane und Andrea genauso sympathisch und berührend mitwirkten und ebenfalls Klartext redeten, wird durch die unsinnigen Aussagen der Kommentatoren das Bild vermittelt, es gehe bei Intersexualität in erster Linie darum, dass mit einer nochmaligen Geschlechtsangleichung eine 'falsche' Zwangszuweisung wieder gut gemacht werden kann.

Was soll zwitter denn von so rigiden Aussagen halten wie "Frausein heisst auch, sich wie eine Frau anzuziehen", "Sie muss lernen als Frau zu leben, sich weiblich zu schminken", "eine richtige Frau" und "verheiratet als Mann und Frau"? Solche Statements gründen ja gerade auf Vorstellungen von Geschlechtsidentität, die letztendlich zur operative Angleichung an Zwittern führen! Warum nicht ein: Jeder intersexuelle Mensch soll selber entscheiden können, wie er als Zwitter, Mann oder Frau leben will. Eine solche Aussage wäre wohl zu 'explosiv' gewesen.

Die Folgen der Zwangsoperationen werden nur am Rande erwähnt. Die Botschaft, dass Zwischengeschlechtliche selber darüber entscheiden dürfen sollen, in welchem Geschlecht sie leben wollen, kommt nur am Rande rüber. Der Fokus ist darauf gerichtet, wie man doch noch eine "richtige Frau" oder ein "richtiger Mann" werden kann.

Die Leiden aufgrund von Zwangsoperationen ohne Einwilligung lassen sich mit ein bisschen shoppen gehen weder beheben noch filmisch darstellen. Bei dieser Art der Darstellung lassen sie sich höchstens erahnen. Obwohl ich eher der Überzeugung bin, dass die meisten ZuschauerInnen wieder einmal denken werden, es handle sich bei Intersexualität um eine besondere Form von Transsexualität.

Aber vielleicht spiegelt der Beitrag auch ganz einfach wider, dass viele Zwitter 'ganz normale' Männer oder Frauen sein möchten? Der Darstellung des Umstands, dass sie aber selber darüber entscheiden möchten, und was passiert, wenn sie das nicht tun können, hätte jedoch etwas mehr Rechnung getragen werden können.

Ich frage mich bloss, warum Anja Kumst, die in den Interviews offensiv die politische Forderung nach einem dritten Geschlecht vertreten hatte, obwohl angekündigt, im Beitrag letztendlich nicht vorkam.

Nella

Siehe auch:
-
Nachtrag zu RTL2-Sendung "Explosiv" vom 28.8.08
-
Fatale "Explosiv"-Ankündigung: RTL krebst zurück

Tuesday, August 26 2008

"Geschlechterfahnder und Gerüchte" - FAZ 25.8.08 über Sarah Gronert und Diskrimierung von Zwittern im Sport

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

>>> Artikel von Oliver Tolmein in der gestrigen Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Danke!

Siehe auch:
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- Sarah Gronert
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Sunday, August 24 2008

"Zwangsoperiert - Jetzt fordern Zwitter Selbstbestimmung" - Surprise 22.08.08

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

Im Strassenmagazin "Surprise" Nr. 183 vom 22. August 2008 ist ein Portrait über mich Titelgeschichte:

"Frann oder Mau? - Bloss nichts Zweideutiges: Um klare Verhältnisse zu schaffen, werden Zwitter bereits im Kleinkindalter zwangsoperiert. Ob Mädchen oder Bube, darüber entscheiden Ärzte und Eltern, nicht aber die Betroffenen."

Dank an die Verfasserin Ivana Leiseder für den Artikel, der unsere wichtigsten Anliegen auf den Punkt bringt! Und auch den GrafikerInnen für das aufrüttelnde Titelbild, das die schockierende Thematik treffend umsetzt.

Ebenfalls erfreulich, dass auch Karin Plattner von der Schweizerischen Elternselbsthilfegruppe mit einem guten Zitat zu Wort kommt:

"Die Ärzte wollten so rasch wie möglich operieren. Man versuchte uns einzureden, andernfalls drohe das soziale Aus von uns respektive unserem Kind." Die Plattners gehören zu den wenigen Eltern, die sich gegen eine Operation entschieden haben. Heute sind sie froh darum: "Warum hätten wir unser Kind operieren lassen sollen? Es ist ja völlig gesund. Ausserdem hat, entgegen der Ankündigung der Ärzte, niemand Probleme mit der Intersexualität unseres Kindes, im Gegenteil." Später soll es einmal selbst entscheiden können, ob es Frau, Mann oder beides sein möchte. "Dies wird in unserem Umfeld sehr gut akzeptiert."

Entlarvend einmal mehr die Aussagen der Mediziner (die sich den CH-Medien neuerdings konsequent verweigern), die - allen schönen Lippenbekenntnissen zum Trotz - letztlich den Zwangsoperierten wie üblich knallhart jegliches Recht über ihren eigenen Körper absprechen:

"Die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff liegt bei den Eltern." Man bemühe sich heute, die Eltern zu betreuen und sie, soweit möglich, über ihr Kind zu informieren. Gleichzeitig würden medizinische und soziale Abklärungen veranlasst, aufgrund derer ein Spezialistenteam ein möglichst individuelles therapeutisches Vorgehen für das jeweilige Kind suchen. Dass sich Eltern bei der Geburt ihres Kindes für nicht mehr umkehrbare Operationen entscheiden müssten, sei kaum mehr der Fall. "Die Option abzuwarten wird immer häufiger auch von ärztlicher Seite befürwortet." Allerdings räumt Weber unverhohlen ein: "Das Schweizer Gesetz verlangt, dass jedem Kind ein Geschlecht zugeordnet wird."

Als ob für einen Geschlechtseintrag zuerst eine Zwangs-OP nötig wäre ...

Leider handelt es sich nicht mehr ganz um den von Ivana Leiseder (freie Mitarbeiterin bei "Surprise") geschriebenen und von mir autorisierten Text. Die zuständige "Suprise"-Redakteurin hat nachträglich Aussagen gestrichen oder stark gekürzt, die meines Erachtens wichtig gewesen wären, beispielsweise meine Beschreibung der Folgen von Zwangskastrationen.

Besonders bedenklich: Offenbar ist es bei "Surprise" Brauch, sogar autorisierte Zitate nach Gutdünken zu verändern. Aus meiner ursprünglichen Aussage:

„Auch heute noch geschehen massive Menschenrechtsverletzungen, werden Intersexuelle ohne Einwilligung und ohne eingehende Aufklärung genitalen Zwangsoperationen unterzogen - und das muss aufhören“, meint Truffer, die inzwischen eine Selbsthilfegruppe für intersexuelle Menschen gegründet hat.

wurde kurzerhand:

"Zwar werden die Eltern heute informiert, aber noch immer werden Intersexuelle ohne ihre Einwilligung und ohne eingehende Aufklärung Zwangsoperationen unterzogen. Das muss aufhören", fordert Truffer.

Mein Hinweis auf Menschenrechtsverletzungen wird weggelassen und durch eine Aussage über informierte Eltern ersetzt, die ich in dieser Form nie gemacht habe.

Und das ausgerechnet beim Strassenmagazin "Surprise", das ich für seinen sozialen Anspruch sehr schätze!

Nella

Siehe auch: Vorschau "Surprise"

>>> Surprise-Homepage         >>> Vorschau auf die aktuelle Nummer

Friday, August 22 2008

Vorschau "Surprise"

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

In der heute erschienenen Nummer des CH-Strassenmagazins "Surprise" ist ein Interview mit Nella Titelgeschichte:

Zwangsoperiert. Jetzt fordern Zwitter Selbstbestimmung.

Tabu Intersexualität:

Zwitter haben in unserer Gesellschaft keine Chance. Um klare Verhältnisse zu schaffen, werden sie im Kleinkindalter zwangsoperiert. Ihr neues Geschlecht bestimmen Ärzte und Eltern - damit leben müssen die Betroffenen.

Mehr demnächst ...

>>> Surprise-Homepage         >>> Vorschau auf die aktuelle Nummer

Saturday, August 16 2008

"Ein Flickwerk, geschaffen von Medizinern" - BAZ 12.08.08

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

Gelungener Artikel über Nella von Barbara Lauber in der Basler Zeitung vom 12.8.08 (--> zum Lesen hier oder ins Bild klicken + je nach Browser ev. Bild dann nochmals (doppel-)klicken, damits ca. bildschirmbreit und lesbar wird):

Ok, er ist ziemlich melodramatisch und boulevardig aufgemacht, ABER: Die Message stimmt! Und je mehr Menschen von den Verbrechen der Mediziner an Zwittern erfahren, desto schneller werden diese damit aufhören müssen ...

Auch der Hinweis am Schluss auf eine Diskussion im Anschluss an eine Aufführung von "XXY" am nächsten Tag hatte Wirkung gezeigt: Das Kino war proppenvoll, und als Nella dann noch Karin Plattner von der schweizerischen Elternselbsthilfegruppe mit aufs Podium holte, ging die Post so richtig ab!

Danke!

Thursday, August 14 2008

"Was würdet ihr tun, wenn euer Kind mit is. Symptomen geboren & Ärzte gleich eine OP vorschlagen?"

Interessanter Thread in einem CH-Studi-Forum, der einerseits schön zeigt, wie die Zwitter Medien Offensive langsam zum Selbstläufer wird. Andrerseits dann nichtsdestotrotz nach wie vor dieses erschreckendende Umfrageergebnis: Zwei Drittel der Abstimmenden würde sein/ihr Kind zwangsoperieren lassen! Offensichtlich bleibt noch ne Menge Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit zu leisten ...

"zunehmend selbstbewussteres Auftreten von Zwittern"

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Interessanter Artikel von Oliver Tolmein in der FAZ zu den Bestrebungen der Grünen zur TSG-Reform sowie eine interessante Ergänzung von Claudia im öffentlichen Bereich des Hermaphrodit-Forums. Bezeichnend auch, wie das zwar gut gemeinte, m.E. aber etwas unbedachte Anhängen der Zwitterbelange am Schluss des FAZ-Artikels (bis zu einem gewissen Grad ähnlich der offiziellen Position auf der Grünen-Homepage) prompt teils ziemlich abgründige FAZ-Leserreaktionen provoziert.

Siehe auch: QueerGrün missbrauchen Zwittersymbol für TSG-Kampagne

Friday, August 8 2008

Diskriminierung intersexueller Sportlerinnen weltweit

Pressemitteilung von Intersexuelle Menschen e.V. zum Thema mit Fallbeispielen und Links:

https://blog.zwischengeschlecht.info/pages/Diskriminierung-intersexueller-Sportlerinnen-weltweit


Siehe auch:

- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- Sarah Gronert
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Wednesday, August 6 2008

Diskriminierung intersexueller Sportlerinnen weltweit

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

PRESSEMITTEILUNG für Intersexuelle Menschen e.V. vom 06.08.2008
(erweiterte Fassung September 2009)

Heute noch werden intersexuelle Menschen im Sport diskriminiert. International und disziplinübergreifend bestehen keine verbindlichen Richtlinien, die intersexuelle Sportlerinnen davor schützen. Andererseits gibt es eine Reihe von Beispielen, wie intersexuelle Menschen schikaniert oder gar willkürlich von Wettkämpfen ausgeschlossen werden. Jüngere Beispiele sind die anlässlich der XXIX Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wieder eingeführten Testverfahren zur Geschlechtsbestimmung, die Rufmordkampagne gegen das aufstrebende deutsche Tennistalent Sarah Gronert und die globale Rufmordkampagne gegen die südafrikanische Mittelstreckenläuferin Caster Semenya.

Das vorletzte Mal wurden Gentests zur Geschlechtsbestimmung an Olympischen Spielen 1996 in Atlanta an 3600 Athletinnen durchgeführt. Dabei wurden acht intersexuelle Sportlerinnen disqualifiziert, da sie trotz weiblichem Erscheinungsbild über einen männlichen Chromosomensatz XY verfügten (7 mit Diagnose CAIS und eine mit 5-alpha-Reduktase-Mangel). Erst nach aufreibenden und erniedrigenden Rekursverfahren konnten sie schliesslich alle doch noch teilnehmen.

Weniger Glück im Unglück hatten zahlreiche intersexuell geborene Sportlerinnen bei vielen anderen Wettkämpfen:

Wegen eines Gentests wurde 1967 die polnische Sprinterin Ewa Klobukowska von Wettkämpfen ausgeschlossen. 

1985 wurde die spanische Hürdenläuferin María José Martínez-Patiño ebenfalls nach einem Gentest disqualifiziert, alle ihre früheren Medaillen wurden ihr aberkannt. Als sie sich nach anfänglichem Kooperieren weigerte, stillschweigend nicht mehr anzutreten, wurde sie durch Indiskretionen an die Presse als Betrügerin denunziert. Erst nach 2 1/2 Jahren Kampf vor Gericht auf eigene Kosten wurde sie wieder zu Wettkämpfen zugelassen, doch nach der Zwangspause erreichte sie nicht mehr ihre frühere Form. Sie schrieb darauf eine Doktorarbeit über Frauen im Sport und lehrt heute an der Universität von Virgo (Spanien). Mehr Informationen auf Englisch:
>>>
María José Martínez-Patiño's Story in her own Words (PDP) (Lancet Vol 366, 2005)
>>>
Maria's Story auf aissg.org
>>>
Artikel aus Latino-Perspektive auf Anygüey 

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde die intersexuell geborene brasilianische Judokämpferin Edinanci Silva zwar nicht von den Spielen ausgeschlossen, jedoch von einer unterlegenen Konkurrentin aufgrund ihres Geschlechts öffentlich diffamiert.

Wegen eines Gentests wurde der indischen 800-Meter-Läuferin Santhi Soundarajan bei den Asien-Spielen 2006 nach einem erniedrigen öffentlichen Verfahren nachträglich die Silbermedaille aberkannt. Das Verfahren war willkürlich und von Rufmordkampganen in den Medien begleitet. Santhi Soundarajan wurde von den Verantwortlichen im Stich gelassenund unternahm einen Selbstmordversuch. Wenigstens erhielt sie schliesslich vom Staat Tamil Nadu einen Geldpreis und eine Anstellung als Trainerin. Santhi Soundarajan solidarisiserte sich öffentlich mit Caster Semenya: "Sie soll den Kampf nicht aufgeben."  Der indische Athletikverband AFI beobachtet das Verfahren um Caster Semenya und erwägt je nach Ausgang eine Beschwerde gegen den Olympic Council of Asia, Santhi Soundarajan zu rehabilitieren und ihr die Medaille zurückzugeben.
>>> Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
Mehr Informationen auf Englisch:
>>>
Artikel in der Times of India (16.9.09)
>>>
Älterer Artikel Times of India (9.1.2007)
>>>
Artikel auf BBC (14.9.09)

Ein weiterer Fall spielte sich 2008 in Deutschland ab. Die erfolgreiche Tennisspielerin Sarah Gronert sieht sich aktuell einer entwürdigenden Rufmordkampagne ausgesetzt, die sie jüngst zu einer öffentlichen Richtigstellung zu Handen der Presse zwang. Aufgrund der Belastung durch diese diskriminierenden und ihre Intimsphäre verletzenden Vorwürfe sieht sich die 22-jährige Sarah Gronert zur Zeit ausser Stande, ihre Karriere fortzusetzen und legt bis auf weiteres eine Pause ein. Erst nach knapp einem Jahr kündete Sarah Gronert an, ihre Karriere fortzuführen.
>>> Sarah Gronert: Diskriminierung von Zwittern im Sport
>>>
FAZ 25.8.08 

Zwischengeschlecht.org solidarisiert sich mit allen ungerecht behandelten und geschädigten zwischengeschlechtlich geborenen Sportlerinnen und verurteilt ihre Diskriminierung aufs Schärfste. Sportverbände sowie Gesetzesgeber sind aufgefordert, diese menschenrechtswidrigen Diskriminierungen endlich international und disziplinübergreifend konsequent abzuschaffen.

Daniela Truffer (Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, Gründungsmitglied Schweizerische Selbsthilfe intersex.ch, Mitglied XY-Frauen, Mitglied Intersexuelle Menschen e.V.)

Siehe auch:
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09  

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster 

Wednesday, July 30 2008

Nella auf TeleZüri heute 30.7. ab 18h und morgen auf DRS3

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

Bereits letzte Woche hätte in der Sendung "Züri News" ein kurzer Beitrag mit Nella ausgestrahlt werden sollen. Da TeleZüri unbedingt auch ein Statement eines Mediziners wollte, das Kispi sich aktuell jedoch verweigert und TeleZüri auch den Rest der Schweiz tagelang vergeblich abklapperte, wurde das Interview zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Der Beitrag wird nun heute erstmals um 18h ausgestrahlt und danach während 24h stündlich wiederholt. Nachtrag: Der Beitrag kam ganz gut rüber mit der Forderung nach Selbstbestimmungsrecht als zentraler Inhalt, trotz der Beschönigungen der Endokrinologin. Danke! Der Beitrag jetzt online (--> Zum Film).

Zum morgigen CH-Kinostart von "XXY" gibts auf Radio DRS3 (mit Streamingmöglichkeit) ebenfalls ein kurzes Interview mit Nella. À propos "XXY": Im Kult.Kino in Basel gibts am Mi 13. August im Anschluss an die 19h Vorstellung eine ca. halbstündige Diskussion u.a. mit Daniela Truffer, Kathrin Zehnder und Dominique Grisard. Und à propos "XXY" zum zweiten: eine coole Filmrezension aus dem Tages-Anzeiger (wenn mensch mal von Titel absieht, der einmal mehr mit der Unterscheidung von Zwei- und Zwischengeschlechtlichkeit etwas Mühe bekundet). Nachtrag zum dritten: Sehr korrekte Filmbesprechung in der Neuen Zürcher Zeitung. Sowie (als Nachzügler zum Deutschlandstart) Gutes auch in der Thüringischen Landeszeitung. Danke!

Sarah Gronert: Diskriminierung von Zwittern im Sport

Ein neulich erschienener Artikel über die Angriffe auf die zwischengeschlechtlich geborene Tennisspielerin Sarah Gronert (Welt Online -- siehe auch Bild.de und Der Westen sowie die ursprüngliche Pressemitteilung von Sarah Gronert) wirft ein herbes Schlaglicht auf die vielfältigen, haarsträubenden Diskriminierungen von Zwittern, wie sie im Sport nach wie vor üblich sind. Ein ganz und gar unwürdiges Kapitel, das hoffentlich auch bald einmal ins Visier von Menschenrechtsorganisationen und ins Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik gerät! Weil auch im Sport wird sich ohne entsprechenden öffentlichen, juristischen und politischen Druck so schnell nichts zum Besseren ändern, im Gegenteil ...

Aktuelle englische Artikel über Diskriminierung von Zwittern an der Olympiade 2008 (inkl. historischen Rückblicken):   >>> Guardian 30.7.08   >>> New York Times 30.7.08  

>>> The Australian 27.7.   >>> OII Press Release 28.7.  

Mehr auf Deutsch:   >>> Spiegel Online 4.08   >>> FAZ 25.8.

Siehe auch:
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Tuesday, July 29 2008

Deutsche Apotheker verhöhnen Zwitter

Einerseits ist es ein gutes Zeichen, wenn die Werbung sich auf die Zwitter zu besinnen beginnt. Weil es zeigt, dass "Des Zwitters Sieg" (Stern) und die auf Christianes Prozess folgende, nach wie vor anhaltende Zwitter-Medienoffensive bei "Otto Normalverbraucher" mittlerweile genug angekommen ist, dass die "Werbefritzen" ihren Niederschlag im öffentlichen Unbewussten als Potenzial für eine Kampagne einschätzen -- und ihrerseits als Echokammer aktiv werden.

Jeder zusätzliche Kanal, auf dem Zwitter irgendwie im Programm sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt, wo das Zwitter-Tabu bestenfalls gut angeknackst ist, erstmal ein guter Kanal.

Andrerseits zeigt die Schock-Kampagne der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA (Flyer als PDF / Pressemitteilung / dpa-Meldung) drastisch, dass es mit der öffentlichen Anerkennung von zwischengeschlechtlichen Menschen immer noch grad mal so weit her ist, dass (nicht nur) die "Werbefritzen" und ihre Auftraggeber offensichtlich das Gefühl haben, auf dem Buckel der Zwitter könnten sie quasi wie einst im Wilden Westen mit allem ungestraft durchkommen. Auch noch mit Werbung auf Kosten der Opfer von medizinischen Zwangsbehandlungen wie z.B. Christiane. Die Fotomontage, welche die ABDA als Mittel zum Erregen der Aufmerksamkeit für ihre Kampagne benutzen, wiederspiegelt genau Christianes Schicksal, die von einem gewissenlosen Medizyner- und Pharmabetrieb ohne ihre Einwilligung zwangsvirilisiert wurde.

Mit Verlaub, dieses Appellieren an den "Anti-Zwitterreflex" in in der Bevölkerung als Mittel zur Bekämpfung von importbedingten Umsatzeinbussen ausgerechnet durch die Deutschen Apotheker (bei denen die meisten Zwitter nach der "prophylaktischen" Zwangskastration ein Leben lang künstliche Ersatzhormone kaufen müssen, oft aus eigener Tasche!) zeugt nicht nur von fraglichem Geschmack. Sondern ist eine klare Verletzung der Menschenwürde aller Zwitter! Und, so nebenbei, der Menschenwürde aller Trans*menschen auch.

Beschwerden bei der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA durch zwischengeschlechtliche Menschen führten bisher zu keiner Besserung -- im Gegenteil, die betroffenen Menschen wurden auch noch telefonisch direkt verhöhnt!

An diesem Beispiel wird sich zeigen, ob die Bundesdiskriminierungsstelle usw. wirklich etwas taugen. Oder dasselbe verdienen wie "die Bundesregierung".

Nachtrag: Siehe auch Thread im Vereinsforum.

Friday, July 25 2008

FAZ über Schattenbericht

Die Zwitter Medien Offensive geht weiter!

Gelungener Artikel von Oliver Tolmein im Feuilleton der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.7.08 auf S. 42 (unter dem eher besch...euerten Titel "Wo Rechte gegen Männer durchgesetzt werden, sind auch wir gemeint: Ein Bericht zur Lage der Intersexuellen in Deutschland", der allerdings nicht von Tolmein stammt, sondern von der FAZ Redaktion).

Sowie online auf Oliver Tolmeins Homepage unter dem ursprünglichen Titel:

>>> "Schattenbericht im Rampenlicht: Intersexuelle on air!"

(Bisher die einzige Meldung zum Schattenbericht in kommerziellen deutschen Medien. Danke!)

Tuesday, July 15 2008

"Das dritte Geschlecht" - NZZ am Sonntag 13.7.08

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Artikel von Lena Stallmach, angeregt durch den Kispi-Protest
>>> jetzt online hier.

--> Infos zum Protest

Kommentar: Leider war der Artikel von Anfang an vor allem darauf angelegt, den unter Beschuss geratenen Medizinern eine Plattform zur Beschönigung zu bieten. Zudem sind auch die Infos zu "Intersexualität" – pardon: DSD – grösstenteils eher verwirrend als fachgerecht. (Bezeichenderweise fehlt auch die "Info-Box" in der Onlineversion.) Aus diesen Gründen entschloss sich Nella nach einigem fruchtlosen hin und her, für ihre meist verfälscht wiedergegebenen Statements keine Autorisierung zu geben. Deshalb wird sie im Artikel nun lediglich in indirekter Rede "zitiert". Trotzdem konnte es die Redaktion nicht lassen, in der Printversion zusätzlich ein eingekauftes Archivfoto von Nella einzufügen. Ein kleines Beispiel für die Verdrehungen: Liebe NZZaS, Nella hatte nie "erklärt, dass viele Intersexuelle psychische Probleme haben, weil sie mit ihrem Geschlecht unzufrieden sind", sondern vom Leiden am "zugewiesenen Geschlecht" gesprochen.

Naja, immerhin wurden nach einem geharnischten Mail mit Kopie an die Ressortleiterin Wissen u.a. die Stichworte "Menschenrechtsverletzung" und "Zwangskastration" nachträglich noch eingefügt. Und es kommt allen Beschönigungen und Ausreden zum Trotz klar heraus, dass die Zwangseingriffe auch in Schweizer Spitälern nach wie vor der Normalfall sind.

Typisch hingegen, wie z.B. das Kinderspital unhinterfragt argumentieren darf, "Die Forderungen der Selbsthilfegruppe seien aber zum Teil veraltet. Heute nehme man bei der Androgenresistenz die Hoden nicht mehr nach der Geburt einfach heraus [...]". Wo doch im Offenen Brief das Gegenteil gleich zu Beginn an aktuellen Zitaten und Behandlungsrichtlinien aus dem Kinderspital belegt wird ... Bloss, dass die Artikelschreiberin den Offenen Brief, der den Anlass zu diesem Artikel bildete, nach eigenem Bekunden gar nicht erst gelesen hatte ...

Ebenfalls typisch, wie seitens des Kinderspitals Zürich und des Inselspitals Bern einmal mehr frech zugegeben wird, dass die Menschenrechte der betroffenen Kinder für die Mediziner nichts zählen, da die genitalen Zwangsoperationen in der Regel ohne die Einwilligung der Kinder gemacht werden, sondern nach dem Gutdünken der Eltern sowie nach dem "kulturellen und sozialen Hintergrund der Familien". Und wie diese gravierenden Menschenrechtsverletzungen an wehrlosen Kindern nach sattsam bekanntem Strickmuster einmal mehr noch als Tugend verkauft werden ...

PS: Dass es auch die NZZ am Sonntag besser könnte, beweist sie selbst mit diesem Artikel von 2002 (pdf-Download).

--> Infos zum Protest & Pressepiegel

Saturday, July 12 2008

"Kampf gegen Zwangsoperation" - Tachles 28/2008

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Gelungener Artikel (leider kostenpflichtig) von Joel Hoffmann in der jüdischen Wochenzeitschrift Tachles.

--> Infos zum Protest

Nachfolgend einige Ausschnitte aus dem Artikel:

Menschen mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen werden als Kleinkinder operativ einem Geschlecht zugewiesen, ohne Einwilligung der Betroffenen. Doch der Widerstand gegen Zwangsgeschlechtszuweisung und Kastration wird lauter.

[...]

Massive Schäden an Körper und Seele 

Diese Kastration hat eine lebenslange Substitution mit körperfremden Hormonen zur Folge. Für die meisten Zwangsoperierten sind massive psychische und physische Schäden, unter denen sie ein Leben lang leiden, die Folge dieser Praxis. Obwohl wissenschaftliche Studien dies belegen, halten Ärzte und Politiker an dieser Praxis der Geschlechtszuweisung fest.

[...]

Nachrichten von barbarischen Beschneidungen respektive von genitalen Verstümmelungen an kleinen Mädchen schockieren und rufen Politiker von rechts bis links auf den Plan, zu Recht. Über die qualvollen Eingriffe bei Zwittern hingegen wird nach wie vor geschwiegen.

Aus: tachles, Nr. 28 vom 11. Juli 2008

Wednesday, July 9 2008

Solidarit-ähm, na ja, Hauptsache 'mitgemeint' ...

Podiumsdiskussion zum Christopher Street Day in Leipzig

Mittwoch, 9. Juli 2008 [...]

Im Ramen des Programms lädt die Grüne Jugend Leipzig heute eine Podiumsdiskussion. Unter dem Motto "Medien machen Menschen?" soll über  die Darstellung von Homo-, Trans- und Intersexuellen in den Massenmedien gesprochen werden.

Podiumsgäste sind Dr. Kurt Seikowski, der als psychologischer Gutachter für Transidentität arbeitet und aufgrund diverser Auftritte im Fernsehen vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Medien hat, sowie Katharina Spiel, Mitglied im Bundesvorstand der Grünen Jugend und Expertin für Medienkultur.

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Beginn ist um 20 Uhr im Neuen Rathaus, Raum 270 [...]

(Gefunden via Intersex-Feed des genderfree-blogs.)

Siehe auch: Bundestag: Grüne fordern Menschenrechte für Zwitter!

"Zwitter protestieren gegen das Kinderspital" - Tages-Anzeiger 7.7.08

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Artikel von Daniel Schneebeli:

--> Infos zum Protest

Hm, vielleicht doch ein kleiner Kommentar nötig ...

Erstens, lieber Tagi, niemand hier hat etwas gegen das Kinderspital. Wir haben nur was gegen uneingewilligte Zwangseingriffe. Ein Schelm, der vorgibt, den Unterschied nicht zu kapieren.

Zweitens, liebes Kispi, "psychologisch gut begründet[e]" Kastrationen an Säuglingen, "Eltern entscheiden", pipapo ... Falls das wirklich O-Ton ist: Fällt Euch dabei rein gar nichts auf?!

--> Infos zum Protest

Tuesday, July 8 2008

"Zwangsoperation für Zwitter: «Massive Menschenrechtsverletzungen»" - 20 Minuten 8.7.08

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Klartext auch auf 20 Minuten Online von Anja Grünenfelder -- naja, mit Ausnahme der 'konservativen' Netzwerk-Schätzung von "2 von 10 000". (Titel inzwischen gekürzt zu "Zwangs-OP für Zwitter: «Eine Menschenrechtsverletzung»").

Nach heutiger Praxis werden Zwitter nach der Geburt einfach umoperiert, ohne dass sie selbst über ihr zukünftiges Geschlecht bestimmen können. Nun protestierten Betroffene vor dem Kinderspital Zürich gegen diese verordneten Genitalkorrekturen.

[...] «Eine Reaktion vom Kispi haben wir noch nicht erhalten», bedauert Truffer. Das soll sich demnächst ändern, wie Martin Meuli, Direktor der Chirurgischen Abteilung des Kinderspitals Zürich gegenüber 20 Minuten Online versichert. «Die Anliegen sind berechtigt und müssen diskutiert werden», so Meuli. In den nächsten Wochen soll zwischen ausgewählten Ärzten des Kinderspitals und der Selbsthilfegruppe ein Gespräch stattfinden.

Auch Bruno Wermuth, diplomierter Sozialpädagoge und Fachmann für sexuelle und reproduktive Gesundheit PLANeS, ist überzeugt, dass Sensibilisierungsarbeit wichtig ist. «Die Thematik muss gerade auch im Bildungsbereich angesprochen werden», sagt er. [...]

--> Ganzer Artikel auf 20min.ch

--> Infos zum Protest

"Zwitter-Demo vor dem Kinderspital" - Landbote 7.7.08

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Gelungener Artikel von Katharina Baumann:

--> Infos zum Protest

Sunday, July 6 2008

Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich 6.7.08

--> Video Tagesschau

--> Der OFFENE BRIEF (PDF)

--> Flugblatt zur Aktion (PDF)


Weitere Medienberichte: Landbote 7.7. / Tages-Anzeiger 7.7. / 20 Minuten 8.7. / Tachles 11.7. / NZZaS 13.7.
Bildstrecken: Dominik Huber / Ärger (1) / Ärger (2)

Tagesschau vom 06.07.2008, 19:30
Intersexuellen-Demonstration
Menschen, die keinem der beiden Geschlechter zugeordnet werden können, nennt man Intersexuelle. Bislang wurden diese Menschen als Baby operativ korrigiert, um ein geschlechtstypisches Aussehen herzustellen. Dagegen demonstrierten Betroffene in Zürich.

Tagesschausprecher: Sie sind weder Mann noch Frau, sie sind sowohl Mann als Frau. Die sogenannten Intersexuellen. Schätzungsweise 2 bis 3 % der Weltbevölkerung ist keinem der beiden Geschlechter zuzuordnen. Oft werden diese Menschen bereits als Baby, also ohne ihre Einwilligung, operativ korrigiert, um ein geschlechtstypisches Aussehen herzustellen. Viele werden dabei gleichzeitig auch kastriert. Gegen dieses Vorgehen demonstrierten heute Betroffene vor dem Zürcher Kinderspital.

Kommentar: Daniela Truffer ist intersexuell geboren. Genetisch ein Mann, aufgrund der äusseren Geschlechtsorgane nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen. Noch bevor sie zweijährig war, wurde sie kastriert und zu einem Mädchen operiert.

Daniela Truffer: Dann hat man die Eltern angewiesen, mit niemanden darüber zu reden und auch mich, mit niemandem darüber zu reden und niemandem zu sagen, dass ich nicht wirklich eine Frau bin und so, weil das sei dann das soziale Aus.

Kommentar: Rund und ein Dutzend Betroffene und Angehörige treten mit ihr an die Öffentlichkeit. Sie wollen das gesellschaftliche Tabu brechen. Mit einem offenen Brief an das Spital machen sie auf ihre anliegen aufmerksam.

Daniela Truffer: Wir haben Forderungen an die Ärzte und zwar, dass sie unsere Selbstbestimmungsrecht achten, dass sie nicht an uns rum- herumoperieren ohne unsere Einwilligung. Und wir haben Forderungen an die Politik, dass sie auch Gesetze schafft, die uns schützt vor solchen Eingriffen und auch gesetzlich ein Zwischengeschlecht quasi etabliert.

Kommentar: Intersexualität ist vor allem auch ein gesellschaftliches und für die Betroffenen ein psychisches Problem. Dem will das Kinderspital auch Rechnung tragen.

Daniel Weber [Kinderspital Zürich]: Wir möchten mit Betroffenen, mit Eltern, mit Patientenorganisationen Kontakt pflegen, weil wir von ihnen lernen können. Sie haben als Betroffene das Leid einer Fehlbildung durchlebt und sie haben oft auch ein grosses Fachwissen in diesem Bereich. Wenn wir in dem Gespräch mit diesen Leuten lernen können, so können wir dieses Wissen an unsere Patienten, die wir heute behandeln, weiter geben.

Kommentar: Denn auch heute ist eines von 2000 Neugeborenen geschlechtlich nicht zuzuordnen. Eine Tatsache, die sie ihr Leben lang begleitet.

                                                             Bild: © Ärger

OFFENER BRIEF  Als sogenannt 'intersexuelle' Menschen und diesem Zusammenhang auch Betroffene von nicht eingewilligten medizinischen Massnahmen sind wir sehr besorgt über öffentliche Äusserungen von leitenden Ärzten des Kindesspitals Zürich, worin diese ebensolche Zwangsmassnahmen öffentlich propagieren. --> mehr

                                                             Bild: © Dominik Huber

nella aber ich wäre nicht mein leben lang von hormonen abhängig, ich hätte keine immer wieder kehrenden 'komischen empfindungen' (phantomschmerzen) zwischen den beinen, die ich schon als kind immer empfand, wo ich mich jeweils irgendwo weinend verkriechen musste, einmal rannte ich aus der schule nach hause deswegen, die heute oft im zusammenhang mit einer 'blasenentzündung' auftreten. --> mehr

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OFFENER BRIEF Auch aus ethischen und juristischen Gründen sind prophylaktische Gonadektomien und geschlechtszuweisende chirurgische Genitalkorrekturen an Kindern ohne deren informierte Zustimmung strikt abzulehnen. --> mehr

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--> Video Tagesschau

--> Flugblatt (PDF) Wir möchten gegen diese unmenschliche Praxis protestieren und und dazu beitragen, das öffentliche Tabu um diese systematischen Menschenrechtsverletzungen zu brechen.
--> mehr

--> Der OFFENE BRIEF (PDF)

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter:

Landbote 7.7. / Tages-Anzeiger 7.7. / 20 Minuten 8.7. / Tachles 11.7. / NZZaS 13.7.
Bildstrecken: Dominik Huber / Ärger (1) / Ärger (2)

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