Helma Katrin Alter (Bild: dgti)
entdeckt 2008 plötzlich ihre "Intersexualität" ...
Die Galionsfigur der Transsexuellenbewegung ist erste Vorsitzende der von ihr
gegründeten
"Deutsche Gesellschaft für
Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti)". Dass "Intersexualität"
dabei am Schluss steht, ist kein Zufall, sondern Programm.
(Dass der Zusatz "Intersexualität" überhaupt angefügt wurde, ist der Verdienst
der zwischengeschlechtlichen
Claudia
Kreuzer-Clüsserath, die der dgti aber bald enttäuscht den Rücken
kehrte.)
Die heute 62-jährige Alter lebte 46 Jahre lang als Ernst Helmar Alter "im
falschen Körper" und zeugte als Mann zwei Kinder. Im Juli 1994
"outete" sie sich: "Zehn Tage später stand mein neuer Name im Ausweis." Ihr
(Nachtrag: u.a. der "Church of Sexology"
abgelauschtes, mehr dazu z.B. hier
und hier)
Credo, das sie
auch im Namen der dgti
predigt:
Transgender muss als Sammelbegriff für alle Menschen verstanden werden,
die nicht in eine starr polarisierte Vorgabe von Mann oder Frau
passen.
Transsexualität [ist] nur eine Sonderform der Intersexualität [...],
[die] hirnorganisch bedingt [ist].
Einmal
mehr: "Intersexualität" wird lediglich als Mittel zum Zweck herangezogen,
um die von vielen Transsexuellen erwünschten geschlechtsangleichenden
Operationen zu begründen.
Folgerichtig heisst dann der erste Satz der Präambel unter
"Aufgaben der dgti":
Die dgti hat sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz von Transidenten
innerhalb der Gesellschaft zu fördern und deren Stigmatisierung
entgegenzuwirken.
Der Begriff "Intersexualität" kommt auch sonst unter "Aufgaben der dgti" kein
einziges Mal vor, sondern wird stillschweigend unter "Lobby für Transgender"
'mitgemeint'.
Im selben Geist entstand auch der
Vorschlag der dgti für ein
"Transgendergesetz" (als Ablösung für das bisherige Transsexuellengesetz).
Einmal mehr wurden darin "Intersexuelle" unter Transgender subsummiert, einmal
mehr stehen ihnen lediglich die Optionen "Mann" oder "Frau" offen, getreu dem
dgti-Motto: "Es geht nicht um
ein '3. Geschlecht'". Zwischengeschlechtliche waren bei der Ausarbeitung
des "Transgendergesetzes"
trotz
gegenteiliger Behauptungen seitens der dgti
nicht beteiligt, im Gegenteil:
ihre kritischen Einwände wurden in den Wind geschlagen:
Nein, dem TrGG geht es nicht um eine Situationsverbesserung
intersexueller Kinder, sondern es schlagen sich zwei gesellschaftliche
Tendenzen darin nieder: Auch Zwitter soll eine Sondergesetzgebung mit
Sonderbehandlung erfassen (als ob wir von T4 nichts gelernt hätten) und die
Grenzen zwischen Trans- und Intersexuellen sollen verschwimmen. Davon haben
fast alle etwas: Mediziner, Psychiater und Transsexuelle. Erstere beide können
ihre Klientel ausdehnen und letztere haben endlich eine somatische Begründung
für ihre Geistesstörung, als die der Wunsch nach einer Geschlechtsredefinition
bis heute gesehen wird. Nicht etwa die Emanzipation vom Gesundheitswesen und
die Einforderung einer voraussetzungslosen körperlichen Veränderung ist das
Ziel, ebensowenig die Infragestellung polarisierter Geschlechtermuster, sondern
schlicht eine Ausweitung des ohnehin durchweg pathologisierten Terrains.
(Michel
Reiter: "Hurra, es ist da – das neue Transchända")
Soweit so schlecht. Doch es kommt noch "besser":
Am 6. Februar 2008, dem Tag des
historischen Sieges der
zwischengeschlechtlichen Christiane Völling vor dem Kölner Landesgericht,
nach einer bisher
nie da
gewesenen Medienpräsenz des Themas "Intersexualität", entdeckt Katrin Alter
nun plötzlich
in einem Zeitungsinterview ihre "Intersexualität": Sie hätte "äußerlich nur
über verkümmerte Merkmale eines Jungen" verfügt, offenbart sie dem Journalisten
Dagobert Ernst von "Der Westen":
der Penis war winzig und die Hoden waren nicht sichtbar. [...] Ein
Schicksal, das schätzungsweise 80 000 Menschen in Deutschland teilen: Ihr
Geschlecht lässt sich nicht eindeutig zuordnen, das Rechtssystem aber kennt
keinen Zwitter-Status. Um Eindeutigkeit herzustellen werden deshalb sogar schon
Babys umoperiert.
Eine
bewährte
Vereinnahmungstaktik, die vor ihr u.a.
schon
die Schweizerin Laura Armani perfektionierte ...
In der Tat sind die Parallelen verblüffend: Auch Laura Armani trat zunächst
lange als Transsexuelle öffentlich in Erscheinung. Auch sie hat aus einer Ehe
vor ihrer Transition zwei Kinder, von denen sie zunächst behauptete, sie selber
gezeugt zu haben, obwohl ihr Genital
im selben
Artikel beschrieben wird: "Ein versteckter Stummel, [...] der Hodensack
darunter leer."
Offensichtlich gedenkt Katrin Alter auf dieser
Vereinnahmungsschiene
weiter zu reiten: Aktuell ist beim Deutschlandfunk eine auf Anfang Mai
geplante Sendung der Journalistin Thekla Jahn über das Thema "Intersexualität
und Transsexualität" in Vorbereitung. Einmal mehr wurden die
Zwischengeschlechtlichen als letzte angefragt: Das Interview mit der
"Transsexuellen-Vertreterin" ist schon im Kasten, die Termine mit den
Netzwerkmedizinern sind vereinbart, und zum Schluss wird nun noch eine
"Intersexuellen-Vertreterin" gesucht, die aber nicht zu weit weg wohnen darf,
sonst passt sie nicht mehr ins Budget. Die "Transsexuellen-Vertreterin" ist
Helma Katrin Alter von der dgti. Laut Thekla Jahn äusserte sich Alter im
Interview wiederum dahin gehend, dass es bei ihr irgendwie nicht so klar sei,
dass sie möglicherweise eben doch "intersexuell" sei.
Die meisten Zwischengeschlechtlichen haben nicht die Wahl, von Fall zu Fall,
ganz nach Bedarf und Publizitätslage "irgendwie" und "möglicherweise" auch
zwischengeschlechtlich zu sein, sondern werden von den Medizinern ungefragt
durch die (meist auch operative und/oder hormonelle)
Zwangszuweisungsmaschinerie gedreht –
inklusive der bekannten (
auch
psychischen) Folgen. Unter diesen Vorzeichen mutet das Gebahren von Laura
Armani und auch Katrin Alter zumindest doch sehr mutwillig an, und es stellt
sich weiterhin die Frage: Helma Katrin Alter – transsexuell oder
intersexuell?
Nella & Seelenlos
Siehe auch:
Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002
Siehe auch:
Die Rede von
der psychischen Intersexualität
Siehe auch:
Laura
Armani – intersexuell oder transsexuell?
Nachtrag:
Schiebung! Wie die dgti den "Intersex"-Eintrag auf Wikipedia manipuliert &
verfälscht