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Thursday, March 4 2010

OII-Petition gegen Diskriminierung von Zwittern durch das Internationale Olymische Komitee (IOC)

>>> Caster Semenya and Discrimination of "Hermaphrodites" in Sports
>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Gender Tests, Surgery for Intersexed Athletes
>>> "Hermaphrodites" in sports: IOC and IAAF deny responsibility
>>> Open Letter to IOC      >>> IOC's (Non-)Answer     >>> Stop Genital Surgery

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Organisation Intersex International (OII) hat eine unterstützenswerte >>> Online-Petition an das Internationale Olympische Komitee aufgeschaltet, verfasst von Hida Viloria, worin gefordert wird:

1. Das IOC soll seine Forderungen zurücknehmen, wonach zwischengeschlechtliche Sportlerinnen ihre körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") diagnostizieren und "behandeln" lassen müssen [dieser Blog berichtete].

2. Das IOC soll den erwähnten Athletinnen, bekannt als zwischengeschlechtliche Frauen ("intersex women"), erlauben als Frauen an Wettkämpfen teilzunehmen, ohne ihre körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") zuerst diagnostizieren und "behandeln" lassen zu müssen.

3. Das IOC, die Presse und Mediziner sollen diese Frauen mit körperlichen Besonderheiten ("intersex variations") als "Intersex Frauen" bezeichnen, und nicht als "Frauen mit einer Störung der geschlechtlichen Entwicklung".

Kommentar: Nach dem unterstützenden Statement vom 17.2.10 (siehe hier --> 7) zur Kampagne gegen Dexamethason-Zwangsbehandlungen ergreift die Organisation Intersex International (OII) nun schon zum 2. Mal im neuen Jahr konkrete Schritte gegen ZwangsbehandlerInnen von Zwittern und ihre Handlanger und Helfershelfer (statt der sonst eher üblichen Aktivitäten betreffend "internen Grabenkämpfen" sowie zu den Themenkreisen "Identität" und "(Trans-)Gender").
Wir gratulieren!
Und fordern alle auf: >>> Unterschreibt auch!

Siehe auch:
- Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
- Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit

Monday, February 15 2010

"Geschlechtstests im Sport: Wer legt eigentlich fest, was als normal gilt?" - FAZ, 15.2.10

>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Tests & Surgery      >>> Background Report

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!>>> Lesenswerter Artikel von Oliver Tolmein über das "Tabu" der "Offiziellen" betreffend "Geschlechtstests in Vancouver": Der Autor belegt, wie in sämtlichen offiziellen Verlautbarungen und Publikationen zur aktuellen Winterolympiade das heisse Eisen des menschenrechtswidrigen Umgangs mit Zwittern vom IOC schlicht totgeschwiegen wird.

Weiter rekapituliert der Artikel das empörende IOC-Medizyner-"Symposium" in Miami vom letzten Monat:

Die Diskussion, zu der nur ein handverlesener Kreis von Medizinern, aber weder Sportler noch Vertreter von Organisationen Intersexueller oder Transsexueller geladen waren, verlief offenbar so kontrovers, dass konkrete Richtlinien, die bei den Winterspielen umgesetzt werden könnten, nicht verabschiedet wurden.

Anders als z.B. in einem kürzlich im >>> Time Magazine publizierten Artikel moniert Oliver Tolmein zu Recht, dass Mokgadi Caster Semenya auch über ein halbes Jahr nach ihrem Sieg in Berlin immer noch im Ungewissen gelassen wird (während ihre Konkurrenz schon frohlockt, dass sie in Doha wohl nicht antreten wird >>> englischer Artikel).

Ebenso das Schicksal der "der indischen Weltklasseläuferin Santhi Soundarajan, der nach einem intransparenten Verfahren aufgrund eines Gentests die Silbermedaille aberkannt wurde".

Leider beschränkt sich Oliver Tolmein in der juristischen Würdigung einzig auf die Auseinandersetzung um "eventuelle Schadenersatz- und Schmerzensgeldzahlungen"; dass es sich beim unlauteren Vorgehen von IOC, IAAF & Co. um klare Menschenrechtsverletzungen handelt, wird einmal mehr nicht erwähnt.

Und woher gar die Behauptung stammt, bei Caster Semenya sei "offenbar" AGS/CAH "diagnostiziert" worden, bleibt ebenfalls im Dunkeln (bisher lauteten die seit September kursierenden, verletzenden Gerüchte und "Indiskretionen" im Gegenteil, Caster Semenya habe einen XY-Karyotyp und "im Bauchraum verborgene Hoden").

Fazit: Alles in allem trotzdem ein Artikel, der einmal mehr den Finger auf offene Wunden legt und erfreulicherweise ohne "Identität", "sexuelle Orientierung" und ähnliche Vereinnahmungen auskommt.

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org vom 22.01.2010

Friday, February 5 2010

"Caster Semenya: Was macht eine Frau zur Frau?" - evangelisch.de, 4.2.10

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by Suspicion>>> Erfrischend unaufgeregter und umsichtiger Artikel von Petra Thorbrietz um die aktuelle IOC-"Gender-Kontroverse", nebst dem "Fall" Caster Semenya werden auch die Schicksale von Santhi Soundarajan und María José Martínez-Patiño angesprochen. Zwar konzentriert sich der Artikel etwas einseitig auf "Hormonbehandlungen", offensichtlich ist der Autorin die menschenrechtswidrige Praxis der genitalen Zwangsoperationen noch nicht bekannt.

Auch werden immer noch zu viele Lügen der Medizyner unhinterfragt referiert – wohl ebenfalls mangels Sachkenntissen –, so z.B. die unsägliche Krebslüge: "So gäbe es Frauen, die Hoden in ihrem Bauchraum trügen, ohne es zu wissen - was genauso wie überhöhte Hormonwerte ein Krebsrisiko darstelle."  

Bleibt zu hoffen, dass die Autorin bezüglich der unmenschlichen "Behandlungen", wie sie an Zwittern nicht nur im Sport immer noch die Regel darstellen, noch dazu lernt, desgleichen betreffend der damit untrennbar verbundenen Menschenrechtsproblematik.

Trotzdem weicht der Artikel zentralen ethischen Fragen nicht aus, wenn z.B. angemerkt wird:

Unter Gesichtspunkten der Fairness ist eine Behandlung also fraglich. [...] Und auch das Leben der Betroffenen würde durch eine solche Hormonbehandlung verändert: Sie würden in eine Norm gepresst, die nie die ihre war. Ein solcher Schritt müsste in seinen Auswirkungen problematisiert werden und dürfte selbstverständlich nur freiwillig geschehen. Doch die Dopinggeschichte zeigt, was Athleten alles bereit sind, mit sich und ihrem Körper zu tun und dass Freiwilligkeit im Sport ein relativer Begriff ist.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Pluspunkt: Im Gegensatz etwa zu mehreren Jungle-World-Artikeln, die ebenfalls die Zwangsoperationsproblematik schmählich unterschlagen, kommt evangelisch.de ganz ohne Vereinnahmung aus. Mehr davon, bitte!

>>> http://www.evangelisch.de/themen/wissen/caster-semenya-was-macht-eine-frau-zur-frau11251

Siehe auch:
- Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010 
- Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung 
- IOC-Chefmedizyner Arne Ljungqvist: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen" 
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!   
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit    

Friday, January 22 2010

IOC: Obligatorische Geschlechtstests für Frauen, GenitalOPs für Zwitter

IOC-Protest, Lausanne, Nov. 19, 2009 (Photo: Ärger)

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PRESSEMITTEILUNG von Zwischengeschlecht.org vom 22.01.2010

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Im Anschluss an ein "wissenschaftliches" Symposium über den Umgang mit Athletinnen mit "uneindeutigem" Geschlecht ("Intersexuelle" / Hermaphroditen / Zwitter), organisert vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), dem Athletikweltverband IAAF und dem Fussballweltverband FIFA, informierte der Vorsitzende der IOC Mediziner Kommission, Arne Ljungqvist, gestern die Medien über dort aufgegleiste neue Masnahmen.

Unter anderem will das IOC den 1999 abgeschafften, obligatorischen Geschlechtstest für weibliche Athletinnen durch die Hintertür wieder einführen.

Laut einer AP-Meldung sei am Symposium die "Nützlichkeit medizinischer Voruntersuchungen als Bedingung einer Starterlaubnis für aufstrebende Athletinnen" erörtert worden, wie sie u.a. in Italien bereits Praxis seien. Die obligatorische Einführung solcher Voruntersuchungen könne "ein sehr wichtiges und nützliches Instrument" sein, "um Athletinnen mit so genannten Störungen der Geschlechtsentwicklung zu identifizieren", betonte Ljungqvist.

Die Daten dabei erfasster "verdächtiger" Athletinnen würden darauf an neu zu schaffende "Gesundheitszentren an strategischen Orten" übermittelt werden "zur Diagnose und Behandlung". Dort würden "Experten entscheiden, was in jedem einzelnen Fall getan werden muss".

Der IOC-Chefmediziner machte keinen Hehl daraus, was für ein Schicksal den "verdächtigten" Athletinnen in diesen "Gesundheitszentren" erwartet: "In den meisten Fällen, sagte Ljungqvist, würden diese Behandlung benötigen wie Operationen und Hormontherapie."

Noch deutlicher wurden in einem Artikel in der "New York Times" am Symposium in leitender Position beteiligte Mediziner:

"'Diejenigen, welche in die Behandlung einwilligen, werden eine Starterlaubnis erhalten', sagte Dr. Maria New [Mount Sinai Shool of Medicine, New York], eine Panelteilnehmerin. 'Diejenigen, die eine Behandlung auf einer Fall-zu-Fall-Basis verweigern, werden keine Starterlaubnis erhalten.'"

"Die Frage der Fairness wurde dabei nicht angesprochen", bekräftigte weiter Dr. Joe Leigh Simpson von der Florida International University.

Dies ist umso schwerwiegender, als viele "uneindeutige" Sportlerinnen gegenüber den "normalen" Frauen vielfach keinerlei illegitime Wettbewerbsvorteile haben.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org verurteilt diese Wiedereinführung obligatorischer Geschlechtstests durch die Hintertüre.

Weiter verurteilen wir aufs Schärfste das Ansinnen, als zwischengeschlechtlich "verdächtigte" Athletinnen offenbar pauschal auszuschliessen, sofern sie nicht in oft höchst schädliche Genitaloperationen und Hormonbehandlungen einwilligen.


Trotzdem scheuen IOC, IAAF und FIFA offenbar nicht davor zurück, "verdächtige" Athletinnen willkürlich solchen massiven und irreversiblen Eingriffen in ihre körperliche Unversehrtheit auszusetzen, die von Betroffenen seit bald zwei Jahrzehnten als "medizinische Folter" und "Zwangstranssexualisierung" vehement kritisiert werden.

2009 wurde in Deutschland ein Chirurg für einen solchen Eingriff rechtskräftig verurteilt, und auch das UN-Komitee CEDAW rügte diese Praktiken als Verstoss gegen die Menschenrechte.

Wie gerade das unwürdige, anhaltende Seilziehen um das Schicksal der  südafrikanische Läuferin Caster Semenya beweist, setzten IOC, IAAF und FIFA ungerechtfertigte Hoffnungen in die scheinbare Allmacht der Mediziner, obwohl diese z.B. in 50% aller Fälle von "uneindeutigen" Personen mit XY-Kariotyp weder eine korrekte Diagnose stellen noch die Ursachen bestimmen können.

Hintergrundinformationen: http://zwischengeschlecht.org

Regelmässige Updates: http://zwischengeschlecht.info


Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von genitalen Zwangsoperationen an zwischengeschlechtlichen Menschen und "Menschenrechte auch für Zwitter!".


Freundliche Grüsse

n e l l a
Daniela Truffer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org
Gründungsmitglied Schweizerische Selbsthilfegruppe Intersex.ch
Mitglied Intersexuelle Menschen e.V.
Mitglied XY-Frauen
Mobile +41 (0) 76 398 06 50
presse_at_zwischengeschlecht.info

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs"     >>> IOC streitet Verantwortung ab

>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Gender Tests, Surgery for Intersexed Athletes

>>> "Hermaphrodites" in sports: IOC and IAAF deny responsibility

>>> Open Letter to IOC      >>> Background Report      >>> Stop Genital Surgery

Thursday, January 21 2010

IOC-Chefmedizyner Arne Ljungqvist: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"

IOC-Protest, Lausanne, Nov. 19, 2009 (Photo: Ärger)

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>>> IOC/IAAF/FIFA: Mandatory Gender Tests, Surgery for Intersexed Athletes

>>> "Hermaphrodites" in sports: IOC and IAAF deny responsibility

>>> Open Letter to IOC      >>> Background Report      >>> Stop Genital Surgery

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!

Nachtrag: Bitte unterschreibt die Petition an das IOC! 

Mittlerweile sind 2 englische Berichte online über das berüchtigte IOC-Medizyner-Symposium in Miami, bei dem auch der Athletikweltverband IAAF und der Fussballweltverband FIFA teilnahmen:
>>> IOC recommends gender-test centers (AP-Meldung)
>>> IOC Panel Calls for Treatment in Sex Ambiguity Cases (New York Times u.a.m.)

Beide Berichte scheinen Befürchtungen zu bestätigen, dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ginge es vor allem darum, zwischengeschlechtlichen Athletinnen GenitalOPs und Hormonbehandlungen aufzuzwingen, weil sie sonst prinzipiell disqualifiziert würden – egal, ob sie durch ihre Besonderheit gegenüber "normalen" Frauen Wettbewerbsvorteile haben oder nicht.

Ein Zitat von IOC-Chefmedizyner Arne Ljungqvist aus der AP-Meldung spricht diesbezüglich Bände:

Unter den zentralen Schlussfolgerungen befindet sich ein Vorschlag, Gesundheitszentren einzurichten, worin Experten Atheletinnen mit "Störungen der Geschlechtsentwicklung" diagnostizieren und behandeln würden. In den meisten Fällen, sagte Ljungqvist, würden diese Behandlung benötigen wie Operationen und Hormontherapie.

"Wir können nicht erwarten, dass Sportverbände in jedem Land über die dazu nötige Expertise verfügen", sagte Ljungqvist am Telefon. "Dies ist nicht möglich. Deshalb empfehlen wir Zentren an strategischen Orten, wohin Fälle wenn nötig überwiesen werden können. Die Experten müssen dann entscheiden, was mit jedem einzelnen Fall getan werden muss. [...]"

Weiter plant das IOC laut AP offenbar allgemeine "Geschlechtstests" für weibliche Athletinnen quasi durch die Hintertüre wieder einzuführen:

Die Delegierten erwähnten weiter den möglichen Nutzen von "Vor-Teilnahme Gesundheitsuntersuchungen" für aufstrebende Athletinnen. Ljungqvist sagte, einige Länder, darunter Italien, verlangten von Athletinnen, sich medizinischen Checks zu unterziehen, bevor sie zu Wettbewerben zugelassen werden.

"Wir betonten, dass diese Voruntersuchungen ein sehr wichtiges und nützliches Instrument sein könnten, um Athletinnen mit diesen Störungen zu identifizieren", sagte er.

Das IOC wolle sich nun laut AP mit seinen Rechtsanwälten beraten sowie mit der IOC-Athletenkommission, um dann in einem nächsten Schritt verbindliche Richtlinien zu formulieren.

Im NYT-Artikel kommen einige weitere "ExpertInnen" zu Wort. Auch hier ist der Tenor ziemlich niederschmetternd. Bezeichend, dass von den Medizynern scheinheilig betont wird, zwischengeschlechtliche Menschen seien per se behandlungsbedürftig – obwohl dies nur in Ausnahmefällen zutrifft:

Teilnemende des Panels sagten, ihre Sorge betreffe die Verantwortlichkeit der Sportverbände für Athletinnen mit medizinischen Störungen. Die Gesundheit von Athletinnen könne gefährdet sein, wenn ihre Störungen nicht diagnostiziert und behandelt würden, sagten sie.

Am vielsagendsten sind die Zitate von Genetikerin und Pädiaterin Maria I. New von der "Mount Sinai School of Medicine" in New York, Co-Direktorin der "2nd World Conference Hormonal and Genetic Basis of sexual Differentiation Disorders and Hot topics in endocrinology", an welche sich das IOC-Symposium angehängt hatte:

"Diejenigen, welche in die Behandlung einwilligen, werden eine Starterlaubnis erhalten", sagte Dr. Maria New, eine Panelteilnehmerin. "Diejenigen, die eine Behandlung auf einer Fall-zu-Fall-Basis verweigern, werden keine Starterlaubnis erhalten."

Die Medizinerin Maria New wird weiter zitiert, am Symposium seien entgegen der offiziellen Verlautbarung von IOC-Chefmedizyner Ljungqvist bereits konkretere Pläne gewälzt worden:

Sportverbände würden Fotografien von Athletinnen zu Experinnen wie sie selbst übermitteln. Wenn der Experte denke, die Athletin hätte möglicherweise eine Störung der sexuellen Entwicklung, würde der Experte weitere Tests anordnen und eine Behandlung vorschlagen.

"Dies ist eine grundlegende Veränderung im Vergleich zu was wir heute tun", sagte New.

Dass es sich bei diesen "Fotografien" wohl kaum um Portraitaufnahmen und dergleichen handelt, sondern vielmehr vor allem um erniedrigende Genitalaufnahmen, wie sie von Medizynern seit jeher gerne im Überfluss von zwischengeschlechtlichen Menschen hergestellt werden ohne Rücksicht auf ethische oder menschenrechtliche Bedenken, und über welche sich auch Caster Semenya im Anschluss an ihre "Geschlechtstests" bitter beklagte, liegt auf der Hand.

Ebenso, dass die Medizyner wie gehabt vor allem ihr eigenes (finanzielles) Wohlergehen im Auge haben werden, was die "vorgeschlagenen Therapien" betrifft, die von zwischengeschlechtlichen Menschen schon lange als "medizinische Folter" und "Zwangstranssexualisierung" beschrieben werden.

Das Einzige, was diese kommende Katastrophe für zwischengeschlechtliche Athletinnen, die wohlbemerkt gegenüber "normalen" Frauen vielfach keinerlei illegitime Wettbewerbsvorteile haben, noch aufhalten bzw. wieder rückgängig machen könnte, wären wohl einerseits saftige Strafklagen gegen die unmenschlichen Sportverbände, sowie massive öffentliche Entrüstung, wie sie früher schon die allgemein obligatorischen "Geschlechtstests" für weibliche Athletinnen zu Fall brachten. Beide Möglichkeiten scheinen jedoch aktuell leider nicht besonders realistisch ...

Nachtrag: Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung

>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Monday, January 18 2010

Caster Semenyas Anwälte gegen SASCOC: "Sie wurde nicht disqualifiziert"!

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IOC IAAF: Intersex - Guilty by SuspicionLaut einem englischsprachigen sapa-Agenturmeldung aus Südafrika u.a. auf >>> timeslive.co.za und >>> iol.co.za setzen sich die Anwälte von Mokgadi Caster Semenya, Greg Nott und Jeffrey Kessler zur Wehr gegen die Behauptung des südafrikanischen Nationalen Olympschen Komitees SASCOC, Caster Semenya sei "nicht qualifiziert, an einem offiziellen Wettkampf oder Rennen teilzunehmen".

In einer Medienmitteilung hielten Greg Nott und Jeffrey Kessler fest:

"Ihre Medaille ist bestätigt, ebenso ihr Preisgeld und ihr Eintrag als Weltmeisterin. Sie wurde nicht disqualifiziert, an beliebigen zukünftigen Wettkämpfen teilzunehmen." 

"Jedoch werden ihre Rechte einmal mehr verletzt. Caster ist Weltmeisterin. Sie hat kein Unrecht begangen."

"Wir hoffen weiterhin, mit der IAAF zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Gleichzeitig werden wir weiterhin alles notwendige unternehmen, um sicher zustellen, dass Caster die Würde und den Respekt entgegengebracht wird, die ihr zustehen, und dass sie fair behandelt wird in derselben Weise wie alle anderen Athletinnen auch."

Die Anwälte seien in Verhandlungen mit dem Weltathletikverband IAAF, um Caster Semenyas persönliche Rechte zu wahren, ebenso ihre Rechte als südafrikanischen Nationalsportlerin.

Typisch: Während die SASCOC-Mitteilung vom angeblichen "totalen Startverbot" für Caster Semenya von kommerziellen Medien sogleich weltweit aufgegriffen und weiterverbreitet wurde (wie u.a. auch das unsägliche Angebot der IAAF, Caster Semenya eine "Gratis Genitaloperation" zu spendieren), wurde das obige Dementi von Greg Nott und Jeffrey Kessler bisher ausserhalb von Südafrika und China bisher noch kaum publiziert ...

Nachtrag: Meldung auf >>> telegraph.co.uk mit vollstandingem Statement der Anwälte am Schluss.

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV) 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

Friday, January 15 2010

"XXY ungelöst" - Jungle World 14.1.10

>>> 2. Update 18.1.10

Pünktlich zum IOC-Medizyner-Symposium steht die aktuelle Ausgabe im Zeichen von "Sport, Sex und (wie könnte es anders sein?) 'Schända'". Mit dabei u.a. ein Artikel von Oliver Tolmein.

Das Stichwort "Menschenrechte" kommt in allen 4 Artikeln nirgends vor, ebenso wenig Kritik daran, dass sowohl die IOC wie auch die IAAF betreffend Teilnahme von Zwittern hauptsächlich genitale Zwangsoperationen verkaufen wollen ...

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Südafrikanisches Olympisches Komitee: Absolutes Startverbot für Caster Semenya!

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IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Neue Wendung im unwürdigen Seilziehen um die Zukunft der amtierenden 800-Meter-Weltmeisterin Mokgadi Caster Semenya:

Laut aktuellen Meldungen aus südafrikanischen Medien (timeslive.co.za, iol.co.za) habe nun das südafrikanische Olympische Komitee "SA Sports Confederation and Olympic Committee (Sascoc)" durchgegriffen und unter Berufung auf den Athletikweltverband IAAF ein absolutes Startverbot verkündet!

Dies, nachdem zuvor Caster Semenyas Trainer hatte verlauten lassen, sie bereite sich aktuell auf die südafrikanische Leichtathletiksaison vor und plane auch den Start bei 3 internationalen Wettkämpfen. Gefolgt von raschen Dementis, der Athletikweltverband IAAF lasse internationale Starts nicht zu, weshalb Caster Semenya nur lokal antreten dürfe (wobei westliche Medien den Schwarzen Peter kurzerhand dem südafrikanischen Athletikverband ASA unterjubelten).

Vom Athletikweltverband IAAF ist weiterhin keine Stellungnahme erhältlich, weder zur Sache, noch wie lange der Verband noch mit seinem "Geschlechtstest" weiter zu experimentieren gedenkt. Was theoretisch noch unendlich lange sein kann, da der aktuelle Stand der Medizyner, trotz jährlichen Forschungsmillionen, bei XY-chromosomalen Zwittern (und demzufolge auch bei als sochen Verdächtigten) in 50% aller Fälle nach wie vor weder eine Diagnose noch sonst qualifizierte Feststellungen treffen kann – was die Sportverbände trotzdem nicht hindert, exklusiv auf ebendiese Medizyner abzustellen.

Die Ironie dieses neuesten Winkelzugs: Das südafrikanische Olympiakomitee untersteht letztlich dem Internationalen Olympischen Komitee IOC – demselben IOC, das unlängst präventiv jegliche Mitverantwortung an der unwürdigen und menschenrechtswidrigen Behandlung Caster Semenyas abstritt ...

Nachtrag: Unterdessen gibts die Meldung auch auf Deutsch von der dpa.

Nachtrag 2: Caster Semenyas Anwälte gegen SASOC: "Sie wurde nicht disqualifiziert"!

>>> Zwitter im Sport: IOC und IAAF leugnen Verantwortung
>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

Siehe auch:
- Alle Posts über Caster Semenya
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I)
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" - Tages-Anzeiger, 16.9.09 (IV) 
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- IAAF offeriert Caster Semenya "Gratis Genitaloperation" (VI) 
- Caster Semenya verklagt IAAF auf 120 Mio Dollar und ASA auf 18 Mio Dollar? (VII) 
- Caster Semenya wieder für Frauenwettkämpfe zugelassen? (VIII)
- Sarah Gronert
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit 
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09  >>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Wednesday, January 13 2010

Caster Semenya wieder für Frauenwettkämpfe zugelassen? (VIII)

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Menschenrechte auch für Zwitter!Laut einer brandaktuellen Meldung >>> im "Guardian" habe Michael “Sponge” Seme, der Trainer von Mokgadi Caster Semenya, heute Mittwoch bekannt gegeben, laut Semenyas Anwälten habe der Athletikweltverband IAAF sie wieder für internationale Wettkämpfe zugelassen! Von IAAF gäbe es allerdings keinen offiziellen Kommentar dazu, Anwalt Greg Nott sei für eine Stellungnahme nicht erreichbar gewesen. Wir drücken alle Daumen!

Laut einer weiteren Meldung in der heutigen Ausgabe der >>> südafrikanischen Zeitung "Sowetan" (welche die Zulassung noch nicht thematisierte), sei Caster Semenya in guter Form für die nächsten Monat beginnende südafrikanische Leichtathletiksaison und habe zudem "3 internationale Wettkämpfe im Auge", nämlich die African Senior Championships in Kenya im April, die Junior World Championships in Kanada im Juli und die Commonwealth Games in Indien im Oktober.

Nachtrag: Inzwischen haben dpa und zahlreiche deutsche Medien nachgezogen,
z.B. >>> Welt-Online.

Nachtrag 14.1.10: Schon bald nach den obigen Meldungen hagelte es Dementis, sowohl von den Anwälten sowie laut heutigen Meldungen indirekt auch von der IAAF. Bezeichnend, wie einmal mehr westliche Medien in ihren aktuellen Meldungen Müll verbreiten: So wird in schweizer Medien einmal mehr verbreitet, bei Caster Semenya handle es sich um eine "mutmasslich transsexuelle Leichtathletin aus Südafrika", oder Spiegel-Online will in bekannter Manier alles auf den südafrikanischen Verband ASA abwälzen (obwohl gerade dieser am wenigsten Interesse hat, zu "verhindern, dass die 19-Jährige [...] noch im kommenden Monat ihr Comeback geben kann" – im Gegensatz zur IAAF). Nicht zum ersten Mal berichten südafrikanische Medien wesentlich kompetenter und akkurater, sie z.B. eyewitnessnews.co.za oder iol.co.za.

Sunday, January 10 2010

Zwitter im Sport: IOC leugnet Verantwortung

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>>> Open Letter to IOC      >>> Background Report      >>> Stop Genital Surgery

IOC-Protest, Lausanne 19.11.2009 (Photo: Ärger)

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Die Behandlung von zwischengeschlechtlich geborenen Athletinnen / "Intersexuellen" / Hermaphroditen (oder als solche Verdächtigte) durch die internationalen Sportverbände und ihre lokalen Sektionen ist eine lange Geschichte von Willkür, Diskriminierungen und sonstigen Verletzungen der Persönlichkeits- und Menschenrechte der Betroffenen.

In einer Antwort auf einen Offenen Brief der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org streitet das Internationale Olympische Komitee IOC rundweg alle Verantwortung ab und verweigert anlässlich eines Mediziner-Symposiums vom 15.-17. Januar jeglichen Dialog mit Betroffenen und ihren Organisationen. [1]

INHALT
1. Zwitter an internationalen Wettkämpfen: Willkür und Erpressung
2. Unfaire und intransparente "Richtlinien"
3. Sportverbände propagieren Zwangsoperationen
4. IOC verweigert Dialog
5. Quellen


1. ZWITTER AN INTERNATIONALEN WETTKÄMPFEN: WILLKÜR UND ERPRESSUNG

1999 schaffte das IOC offiziell die obligatorischen Geschlechtstests bei Frauenwettkämpfen ab – und ersetzte sie durch selektive Tests "auf Verdacht" bzw. auf Denunziation hin. Diese werden hinter verschlossenen Türen und ohne jegliche Kontrolle durchgeführt. Dadurch hat sich die Situation für alle zwischengeschlechtlichen (bzw. als solche verdächtigten) Sportlerinnen massiv verschlechtert:

"Verdächtige" Athletinnen werden von den internationalen Sportverbänden und ihren lokalen Sektionen verstärkt widerrechtlich erpresst nach dem bekannten Muster: Entweder die "Verdächtigten" willigen ein, Verletzungen vorzutäuschen und "freiwillig" stillschweigend zurückzutreten, oder sie werden zur Strafe durch gezielte Indiskretionen als "Betrüger" und "Geschlechtstest-Versager" den Medien zum Frass vorgeworfen. Athletinnen aus "Entwicklungsländern", die sich mangels (finanzieller) Möglichkeiten schlecht wehren können, werden dabei regelmässig besonders unfair behandelt.

Das beschämende Vorgehen der internationalen Sportverbände u.a. gegen María José Martínez-Patiño (1985) [2], Santhi Soundarajan (2006) [3] und Caster Semenya (2009) [4] bestätigt dieses Muster.

2. UNFAIRE UND INTRANSPARENTE "RICHTLINIEN"

Bis heute gibt es für die Teilnahme zwischengeschlechtlicher Sportlerinnen an internationalen Wettkämpfen keinerlei verbindliche, transparente und faire Regeln. Zwar stellte das Internationale Olympischen Komitee IOC 2003 erstmals offizielle "Richtlinien bei Geschlechtsumwandlung" [1] vor, die auch der Athletikweltverband IAAF offiziell übernahm. Diese "Richtlinien bei Geschlechtsumwandlung" sind jedoch (wie schon ihr Name sagt) in erster Linie auf Transsexuelle zugeschnitten.

Weiter sind die IOC-"Richtlinien bei Geschlechtsumwandlung" international nicht verbindlich und werden deshalb von jedem (Unter-)Verband willkürlich nach eigenem Gutdünken ausgelegt. Es gibt insbesondere für als Zwitter verdächtigte Athletinnen nach wie vor keinerlei verbindliches, faires und transparentes Verfahren, und es fehlen nach wie vor verbindliche Rekursmöglichkeiten.

3. SPORTVERBÄNDE PROPAGIEREN ZWANGSOPERATIONEN

Besonders stossend für Betroffene und ihre Organsiationen ist zudem, dass die internationalen Sportverbände "verdächtigen" Athletinnen regelmässig menschenrechtswidrige genitale Zwangsoperationen, Zwangskastrationen und sonstige medizinisch nicht notwendige Zwangsbehandlungen vorschreiben wollen, wie sie von gewissenlosen Medizinern auch sonst seit Jahrzehnten an Zwitterkindern systematisch praktiziert werden.

(Vgl. dazu u.a. diverse Medienberichte [5] , wonach der IAAF Caster Semenya wegen angeblicher "Sorge" wegen "Krebsgefahr" eine sofortige Kastration dringend empfiehlt und ihr grosszügig gar eine Gratis-Genitaloperation offeriert. Auch Zwitterkinder werden von gewissenlosen Medizinern oft systematisch kastriert unter Vorspiegelung eines generellen "Krebsrisikos von 30%", obwohl diese pauschale Behauptung nicht haltbar ist. 2009 kritisierte u.a. das UN-Komitee CEDAW die Bundesrepublik Deutschland wegen Duldens dieser Zwangsoperationen. Ebenfalls 2009 wurde in Köln erstmals ein Chirurg wegen einer medizinisch nicht notwendigen Zwangskastration rechtskräftig verurteilt.)

4. IOC VERWEIGERT DIALOG

Vom 15.-17. Januar 2010 veranstaltet das IOC anlässlich eines Medizinerkongresses in Miami Beach ein Symposium, um die alten "Richtlinien" neu zu überprüfen. Dabei berücksichtigt das IOC wie gewohnt lediglich die dort tagende Medizinerfraktion – Betroffene und ihre Organisationen werden nicht konsultiert.

Deshalb forderte die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org das IOC am 19.11.2009 bei einer Protestaktion in Lausanne [6] in einem Offenen Brief [1]u.a. dazu auf, dabei auch die betroffenen Menschen und ihre Organisationen angemessen zu berücksichtigen. Dazu gäbe es u.a in Afrika, Europa und in den U.S.A. genügend qualifizierte und erfahrene Personen und Lobbyorganisationen.

In einer inzwischen vorliegenden offiziellen Antwort [1] auf den Offenen Brief ging das IOC auf dieses Anliegen demonstrativ gar nicht erst ein.

Ein weiteres Anliegen betraf das Schicksal der durch die IOC-Partnerorganisation Olympic Council of Asia OCA massiv geschädigte indische Athletin Santhi Soundarajan. Auch hier leugnete das IOC in seinem Antwortschreiben pauschal jegliche Mitverantwortung.

Diese demonstrative Dialogverweigerung lässt befürchten, dass weitere "Skandale" um als Zwitter verdächtigte, diskriminierte und massiv geschädigte Athletinnen vorprogrammiert sind. Offensichtlich braucht es zuerst öffentlichen Druck und nicht zuletzt wohl saftige Strafklagen von Geschädigten, bevor sowohl IOC wie auch IAAF endlich aufwachen und ihre Verantwortung wahrnehmen.

5. QUELLEN

Hintergrundinformationen: http://zwischengeschlecht.org
Regelmässige Updates:  http://zwischengeschlecht.info

[1] Eine Zusammenfassung und Quellenlinks zum Offenen Brief, zur Antwort des IOC, zur Ankündigung des Symposiums, zum Medizynerkongress, bei dem sich das IOC-Symposium anhängt, sowie zu den sog. IOC-"Richtlinien bei Geschlechtsumwandlung" inkl. "Erklärungen zu den Richtlinien":
 https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2010/01/06/Diskriminierung-von-Zwittern-im-Sport%3A-IOC-streitet-Verantwortung-ab-und-schliesst-Betroffene-aus

[2] (englisch)  http://www.aissg.org/PDFs/Patino-Tried-Tested-Lancet-2005.pdf

[3]  http://de.indymedia.org/2009/11/265347.shtml

[4]  https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2009/09/17/%22Caster-Semenya-wird-als-Zwitter-verheizt%22-Tages-Anzeiger%2C-16.9.09

[5]  https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2009/12/14/IAAF-offeriert-Caster-Semenya-%22Gratis-Genitaloperation%22

[6]  https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2009/11/20/Protest-gegen-Diskriminierung-von-Zwittern-im-Sport%2C-IOC-19.11.09

Wednesday, January 6 2010

Diskriminierung von Zwittern im Sport: IOC streitet Verantwortung ab und schliesst Betroffene aus

>>> Open Letter to IOC      >>> IOC Protest 19.11.09      >>> Background Report

Nachtrag 2: Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!>>> Zwitter im Sport: IOC leugnet Verantwortung

Bei einem Protest vor dem Hauptsitz des Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne forderte die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org am 19. November 2009 in einem Offenen Brief (englisch) die Verantwortlichen dazu auf,

a) sich allgemein für eine faire Behandlung "intersexueller" Sportlerinnen einzusetzen, und speziell für die von der IOC-Partnerorganisation Olympic Council of Asia (OCA) diskriminierte und massiv geschädigte indische Athletin Santhi Soundarajan, sowie

b) am kommenden IOC-Medizyner-Symposium (englisch) zur Neuregelung der Teilnahme "intersexueller" Athletinnen vom 15.-17. Januar 2010 in Miami Beach (Florida) nicht nur Medizyner zu berücksichtigen, sondern in angemessener Weise auch die "Betroffenen" und ihre Organisationen. 

(Am Medizynerkongress "2nd World Conference Hormonal and Genetic Basis of sexual Differentiation Disorders and Hot topics in endocrinology" (PDF) , bei dem das IOC-Symposium sich anhängt, sind nebst diversen Endokrinologen und Pädiatern u.a. vertreten: Heino Meyer-Bahlburg, Ken Zucker, der Kinderchirurg Rinus Wiersma (Durban, Südafrika), sowie aus dem Inselspital Bern die Kinderendokrinologin Christa Flück. Am Symposium ist auch der Athletik-Weltverband IAAF beteiligt.)

Mittlerweile liegt die – ernüchternde – Antwort im Namen des Büros von IOC-Chef Jacques Rogge vor:

Das IOC streitet darin rundwegs jegliche Verantwortung ab, geht auf die Fragen und Anliegen von Zwischengeschlecht.org gar nicht erst ein und erwähnt dafür Punkte, die im Offenen Brief gar nicht vorkamen.

Nach Beteuerungen, dem IOC sei "der Schutz der Privatsphäre von Athletinnen von allergrösster Wichtigkeit" (zur olympischen Praxis vgl. dazu den Fall von Santhi Soundarajan), verweist das IOC auf seine (auch vom Weltathletikverband IAAF benutzten und im Offenen Brief kritisierten) "Richtlinien bei Geschlechtsumwandlung" ("Statement of the Stockholm consensus on sex reassignment in sports" (PDF) / "Explanatory note to the recommendation on sex reassignment and sports" (PDF)). Nur schon der Titel verrät, dass Zwitter dabei offensichtlich nicht konsultiert wurden ...

Weiter streitet das IOC jegliche Verantwortung ab für die "Fälle" von "Caster Semanya" [sic!] und Santhi Soundarajan. (Caster Semenya war im Offenen Brief gar nicht erwähnt, da in diesem Fall tatsächlich der Athletikweltverband IAAF federführend ist, der allerdings ebenfalls das IOC-"Consensus Statement" verwendet. Bezüglich Santhi Soundarajan wurde das IOC im Offenen Brief ausdrücklich lediglich gebeten, bei seiner Unterorganisation Olympic Council of Asia (OCA) ein gutes Wort für die massiv geschädigte Athletin einzulegen.) Auf die Bitte, alle IOC-Teil- und -Unterorganisationen allgemein zu Fairness und Diskretion anzuhalten im Umgang mit zwischengeschlechtlichen (und als solchen verdächtigten) Sportlerinnen – auf diesen Punkt geht das Antwortschreiben des IOC gar nicht erst ein.

Zuletzt verweist das IOC auf das kommende Medizyner-"Symposium nächsten Januar" (siehe oben), dessen "Resultate veröffentlicht werden". – Die im Offenen Brief vorgebrachte Kritik, dass dort einmal mehr lediglich Medizyner konsultiert und die Betroffenen und Ihre Organisationen ausgeschlossen bleiben, ignoriert das Antwortschreiben des IOC ebenso.

"IOC IAAF: Wann werdet ihr es lernen?"

Kommentar: Offensichtlich braucht es erst weitere "Debakel" um als Zwitter verdächtigte, diskriminierte und massiv geschädigte Athletinnen, bevor sowohl IOC wie auch IAAF endlich aufwachen und ihre Verantwortung wahrnehmen – und vor allem braucht es wohl zuerst saftige Klagen sowie öffentlichen und politischen Druck. Bis dahin werden die Verantwortlichen wohl weiter das Gefühl haben, mit Zwittern (und als solche Verdächtigten) könnten sie umspringen, wie es ihnen gerade so passt ...

Nachtrag: Zwitter im Sport: IOC leugnet Verantwortung

Nachtrag 2: Bitte unterschreibt die Petition an das IOC!

Siehe auch:
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09 
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt"
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- Intersex Protest @ IOC 19.11.09 – Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images 
- "Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi

Tuesday, December 29 2009

Gerüchte um Millionenklage von Caster Semenya: Deutsche Medien ziehen nach

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Gut eine Woche, nachdem dieser Blog über >>> Spekulationen in schwedischen Medien berichtete, wonach Mokgadi Caster Semenya den Weltathletikverband IAAF auf 120 Mio $ und den Südafrikanischen Verband ASA auf 18 Mio $ verklage, werden die anonymen Behauptungen nun international und auch in deutschssprachigen Medien recycelt – allerdings ohne Verweis auf die schwedische Originalquelle ... Semenyas Anwalt Greg Nott wird derweil in südafrikanischen Medien zitiert, die Meldung sei "absoluter Unsinn".

PS: Im Verlaufe des Nachmittags wurden diese Dementis von verschiedenen internationalen Presseagenturen aufgenommen, u.a. auch von DPA und SID.

>>> mehr hier im —> Nachtrag 29.12.09

Sunday, December 20 2009

Caster Semenya verklagt IAAF auf 120 Mio Dollar und ASA auf 18 Mio Dollar? (VII)

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>>> IOC Rally 19.11.09      >>> Background Report     >>> Open Letter to IOC

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!Laut einer unbestätigten schwedischen Meldung auf expressen.se (>>> deutsche Maschinenübersetzung) verklagt Mokgadi Caster Semenya mit Hilfe ihres Anwalts Greg Nott (von der Advokatur Dewey & LeBoeuf) den Leichtathletik-Weltverband "International Association of Athletics Federation (IAAF)" auf 120 Millionen US-Dollar, sowie den südafrikanischen Athletikverband ASA auf 18 Millionen Dollar. Der Bericht bezieht sich auf eine anonyme Quelle, die den Klagen gute Erfolgschancen einräumt. IAAF sei aktuell in Gesprächen mit Caster Semenya über das Testresultat.

Der Artikel wärmt frühere Berichte wieder auf, wonach IAAF Caster eine Gratis Genitaloperation offeriere, die nötig sei, damit sie wieder als Frau starten dürfe, die auf die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr vorgesehen sei. Ebenfalls wieder aufgewärmt wird die Story von der angeblich grossen Krebsgefahr. Weiter müsse sich Caster Semenya anschliessend einer "Hormontherapie" unterziehen, bevor sie frühestens nach 6 Monaten und spätestens nach 2 Jahren erneut zum "Geschlechtstest" antreten müsse.

ASA-Interim-Chef Ray Mali wird zitiert, er wisse nichts von einer entsprechenden Vorladung, allerdings wäre ASA kaum im Stande, den verlangten Betrag auftreiben zu können. Greg Nott habe dem schwedischen Sportmedium telefonisch eine Auskunft in Aussicht gestellt, sei darauf aber nicht mehr erreichbar gewesen.

Kommentar: Die öffentlichen Spekulationen um das IAAF-Verfahren um Caster Semenya gehen in eine neue Runde. Zur Abwechslung dürften aber diese neuesten Gerüchte vor allen der IAAF, die sich bisher stets durch unsägliche "Indiskretionen" am Laufenden Band über Caster Semenyas vertrauliche medizinische Informationen, angebliche Diagnosen und weitere Beleidigungen hervorgetan hatte, für einmal wenig Freude bereiten. Hoffentlich kommt es wirklich zu entsprechenden Prozessen und die Verbände werden zu empfindlichen Geldstrafen verurteilt. Denn von sich aus werden sie wohl nie lernen, dass auch zwischengeschlechtliche Athletinnen (bzw. als solche verdächtigte) Menschenrechte haben – sogar, wenn sie dunkelhäutig sind und aus armen Verhältnissen stammen ...

Nachtrag 29.12.09: Eine Woche nach dem obigen Post beginnt die "News" auch in deutschsprachige sowie internationalen Medien aufzutauchen, siehe z.B. Süddeutsche Zeitung, Bild, Rheinische Post, Hamburger Abendblatt, Krone.at und dieStandard, Inside the Games, sport24.co.za und Examiner – wie in der (mehr oder weniger) "seriösen Presse" anscheinend üblich allerdings ganz ohne Hinweis auf die schwedische Originalquelle ...

Semenyas Anwalt Greg Nott dementierte unterdessen die Meldungen in in der >>> südafrikanischen Zeitung "Sowetan": "Es ist absoluter Unsinn, es gibt nichts dergleichen." Gleichzeitig wird er in Bezug auf eine laut "Sowetan" "sich abzeichnende rechtliche Auseinandersetzung" zitiert: "Es läuft sehr gut und wir sind gut auf Kurs." Laut weiteren Quellen befinde sich der Fall "in der Abschlussphase". Über die konkrete Natur des Verfahrens gab es jedoch keine weiteren Angaben.

Auch auf der >>> Frontseite der heutigen Ausgabe der "Pretoria News" wird Greg Notts ähnlich zitiert. Ebenso Jeffrey Kessler, ein weiterer mit dem Fall betrauter Anwalt der Kanzlei Dewey & LeBoeuf: "Ich habe keine Ahnung, woher das kommt."

Am frühen Nachmittag folgte eine >>> englischsprachige Meldung der südafrikanischen Presseagentur SAPA mit Notts Dementis. Diese wurde kurz darauf von der DPA auch in Deutschland aufgenommen und verbreitet, z.B. in der Süddeutschen Zeitung, desgleichen vonm SID z.B. in der Frankfurter Rundschau. Eine >>> Meldung der englischen Agentur UKPA wies als erstes kommerzielles Medium auf den oben verlinkten, ursprünglichen schwedischen Bericht hin.

Siehe auch:
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09 
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV)
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- IAAF offeriert Caster Semenya "Gratis Genitaloperation" (VI) 
- Sarah Gronert
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Monday, December 14 2009

IAAF offeriert Caster Semenya "Gratis Genitaloperation" (VI)

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>>> IOC Rally 19.11.09      >>> Background Report     >>> Open Letter to IOC

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!Laut einer >>> englischsprachigen Pressemeldung vom 13.12.09 im britischen "Telegraph", die bald darauf von Agenturen weltweit weiterverbreitet wurde, hat der Leichtathletik-Weltverband "International Association of Athletics Federation" laut einer (schon wieder ...) Indiskretion durch einen anonymen "IAAF Insider" der südafrikanischen Läuferin Mokgadi Caster Semenya eine Gratis "Gender-Operation" angeboten für den Fall, dass sie definitv "beim Geschlechtstest durchfallen" sollte. (Gemeint ist wohl konkret eine Kastration bzw. chirurgische Entfernung der angeblich "im Bauchraum verborgenen Hoden".)

Einmal mehr wird im Artikel auch reisserisch die Krebslüge propagiert (mensch beachte die "gesuchte" Formulierung – Hauptsache, das Wort "Hoden" zwei mal im selben Satz untergebracht, oder was?): 

[Seitens der IAAF] bestehen aber auch Sorgen um die Gesundheit der Athletin, da Hoden im Bauchraum ein erhöhtes Risiko für Hodenkrebs in sich tragen.

(Anmerkung: Laut aktuellen Studien [--> 4.] beträgt z.B. bei CAIS-Zwittern das Krebsrisiko von Hoden im Bauchraum 0.8%–2% – im Vergleich zum Brustkrebsrisiko bei "normalen" Frauen von über 10% ...)

Einmal mehr versucht der Artikel zudem die Schuld für den rechtswidrigen Umgang mit Caster Semenya durch den IAAF auf den südafrikanischen Athletikverband ASA abzuwälzen:

IAAF habe ASA grosszügig angeboten, Caster Semenya vor Berlin prophylaktisch vom Rennen auszuschliessen, wozu ASA aber nicht eingewilligt habe, weshalb ASA verantwortlich sei für die nachfolgende globale Medienhetze gegen Caster Semenya – die allerdings (wie auch der vorliegende Artikel) stets auf IAAF-"Indiskretionen" beruhten.

Zwar verhielt sich auch ASA gegenüber Caster Semenya widerrechtlich, indem er sie ebenfalls ohne ihr Wissen einem demzufolge nicht-eingewilligten Geschlechtstest unterzog. Im Vergleich zu den Machenschaften des IAAF und seinen ständigen Versuchen, als Zwitter verdächtigte Athletinnen stillschweigend prophylaktisch auszuschliessen und andernfalls durch "Indiskretionen" zu bestrafen, ist ASA allerdings ein kleiner Fisch. Prompt wurde bisher erst die ASA-Führung zunächst suspendiert und dann abgesetzt, während IAAF weiter ungestraft Caster Semenyas Persönlichkeitsrechte verletzen und als Zwitter verdächtigte Athletinnen weiterhin willkürlich ausschliessen darf ...

Siehe auch:
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09 
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!  
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: Der "Fall" Caster Semenya (I) 
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (II): "The Guardian" und "Freitag.de" propagieren Genitalverstümmelungen
- Der "Fall" Caster Semenya und die Medien (III): 4 Artikel von solidarischen Nicht-Zwittern
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV)
- Zwitter solidarisieren sich mit Caster Semenya (V)
- Sarah Gronert
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi and Caster

Wednesday, December 9 2009

Intersex Protest @ IOC 19.11.09 – Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

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>>> English Notes      >>> IOC Rally 16.11.09      >>> Background Report

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!  

Portfolio von Fabrice Coffrini für AFP/Getty Images vom Protest der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.info gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport. -> Zum Vergrössern jeweils reinklicken!

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

(Photo: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images)

>>> English Notes      >>> IOC Rally 16.11.09      >>> Background Report

Kommentar: Boa, sahen wir alt aus in Genf so früh am feuchtkalten Morgen! Trotzdem finde ich die Bilder von Fabrice Coffrini von den gelungensten der Schnappschüsse der zahlreich anwesenden Agenturfotografen. Sind sie doch die einzigen, auf denen auch Zwitter-Protest-Veteranin Baiba zumindest zwei mal angemessen mit drauf ist (und noch am frischesten dreinguckt). Ausserdem scheint Fabrice Coffrini auch über eine gute Portion Humor zu verfügen, bzw. die Bilder sind nicht alle so bierenst inszeniert wie die der Konkurrenzagenturen (mehr davon später). Das 3. Bild schaffte es sogar in die New York Times (allerdings wurde dort Nella in der Bildunterschrift bald einmal zur blossen "Frau" reduziert ... :-( ), sowie das Letzte mit der schicken Statue dauf in das Online-Magazin Jezebel.

Siehe auch:
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" 
- Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09
- "Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Zwitter-Demo gegen IOC und IAAF, 19.11.09, 09h
- "Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi 

Wednesday, November 25 2009

Erik Schinegger @ SternTV 25.11.09 22:15h RTL

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Menschenrechte auch für Zwitter!Nach "Wie Zwitter um Anerkennung kämpfen" (15.7.09) wird mit Erik Schinegger heute bereits zum 2. Mal dieses Jahr ein zwischengeschlechtlich geborener Mensch bei Günther Jauch zu Gast sein. Zählt mensch noch die exzellente Güldenpfennig-Doku "Leben als Zwitter" (14.10.08) dazu, sind es sogar 3 Zwitter-Auftritte bei SternTV in gut einem Jahr. Insgesamt 4 gar mit  Schineggers Auftritt vom 8.2.06, ebenfalls bei Günther Jauch.

Und das Beste: Im Gegensatz zu 2006 bedeutet auch der heutige Beitrag schon von vornherein einmal mehr schlechte Nachrichten für alle Zwangsoperateure und ihre Helfershelfer – bereits zum 3. Mal in Folge! Yipyip!

Nachtrag: 

In der Sendung als Expertin diesmal mit dabei die Medizinethikerin Claudia Wiesemann aus Göttingen, die das öffentlich das inakzeptable Vorgehen des Sportverbandes IAAF gegen Caster Semenya schon wiederholt öffentlich gerügt hatte, sowie in einer Pressemitteilung "Sportethik tut Not!" auch das willkürliche und schädigende Vorgehen von OCA / IOC gegen Santhi Soundarajan. Wiesemann war weiter als Leiterin der Arbeitsgruppe Ethik massgeblich am den Netzwerk-Ethikempfehlungen beteiligt und organisierte letztes Jahr in Göttingen eine Tagung "Rechte von Kindern in Medizin und Forschung".

Nachfolgend ein Transkript von Nella mit den interessantesten Passagen während der Sendung:

Continue reading...

Friday, November 20 2009

Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09

   >>> Open Letter to IOC      >>> Press Release 16.11.09      >>> Background Report

 

IOC Hauptsitz in Lausanne, 19.11.09 (Bild: Ärger)

 

IOC IAAF: Stop Intersex Discrimination!Mitglieder der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org demonstrierten am 19. November 2009 vor dem Sitz des Internationalen Olympischen Komitees IOC in Lausanne. Sie forderten "Stopp der Diskriminierung intersexueller Sportlerinnen!" und Respektierung ihrer Privatsphäre.

In einem Offenen Brief appellierten sie an das IOC, sich für die indische Athletin Santhi Soundarajan einzusetzen, der aufgrund eines willkürlichen Geschlechtstest eine Silbermedaille aberkannt und die in den Medien als "Mann" und "Betrügerin" verunglimpft wurde.

Weiter forderte Zwischengeschlecht.org das IOC auf, endlich transparente, faire und allgemein verbindliche Regeln zur Teilnahme von zwischengeschlechtlichen Menschen / Hermaphroditen / Zwittern / Inters*xuellen an Sportwettkämpfen zu erarbeiten und dabei auch Betroffene und ihre Organisationen angemessen zu beteiligen.

Eine Delegierte des IOC versprach, diese Anliegen zu prüfen und stellte  eine Antwort auf den Offenen Brief in Aussicht.

Zwischengeschlecht.org begrüsst ausserdem den gleichentags publizierten Entscheid des Internationalen Athletikverbandes IAAF, wonach  Caster Semenya ihren Weltmeistertitel behalten darf. Ebenso, dass der IAAF von der Veröffentlichung weiterer vertraulicher medizinischer Informationen über die südafrikanische Sportlerin absehen und sich für die Möglichkeit einer Weiterführung ihrer sportlichen Karriere einsetzen will.

Zwischengeschlecht.org hofft, dass der IAAF und die mit ihm zusammen arbeitenden Mediziner dabei ethische Grundsätze gebührend beachten und Caster Semenya insbesondere keine medizinisch nicht notwendigen Operationen aufzwingen wollen.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von genitalen Zwangsoperationen an zwischengeschlechtlichen Menschen und "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Siehe auch:
- Diskriminierung von Zwittern im Sport weltweit
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" (IV)
- Diskriminierung von Zwittern im Sport: IOC streitet Verantwortung ab und schliesst Betroffene aus 
- "Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Zwitter-Demo gegen IOC und IAAF, 19.11.09, 09h
- Intersex Protest @ IOC 19.11.09 – Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images 
- "Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

>>> IOC/IAAF/FIFA: "Zwitter brauchen OPs und Hormonbehandlungen"
>>> Pressemitteilung Zwischengeschlecht.org von 22.01.2010

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi

Wednesday, November 18 2009

"Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> http://www.20min.ch/ro/news/vaud/story/24801531

Vorabbericht von Raphaël Pomey zum morgigen Zwitterprotest vor dem Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees IOC gegen die unwürdige und menschenrechtswidrige Behandlung von als Zwitter verdächtigten Sportlerinnen wie z.B. Santhi Soundarajan und Caster Semenya durch das IOC und den Internationalen Athletikverband IAAF.

Wie der Artikel verdeutlicht, hat auch im Lausanner Kantonsspital mindestens ein Sportmedizyner in Sachen Zwitter noch ne ganze Menge dazuzulernen ...

Siehe auch:
- Bericht zum Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" 
- "Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Zwitter-Demo gegen IOC und IAAF, 19.11.09, 09h

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge demanding Justice for Santhi Soundarajan

Monday, November 16 2009

"Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Zwitter-Demo gegen IOC und IAAF, 19.11.09, 09h

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitäten

Human Rights for Hermaphrodites too!>>> Press Release English         >>> Français
>>> Background Article English
   >>> Open Letter to IOC

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird am kommenden Donnerstag, den 19.11.2009, ab 9:00 Uhr, in Lausanne gegen die unwürdige und menschenrechtswidrige Behandlung von Sportlerinnen mit möglicherweise uneindeutigen körperlichen Geschlechtsmerkmalen protestieren.

Die wiederholten Verstösse gegen die Menschenwürde von als Zwitter verdächtigten Sportlerinnen wie z.B. Caster Semenya (Südafrika) oder Santhi Soundarajan (Indien) werfen ein Schlaglicht auf ein ungelöstes Problem der internationalen Sportverbände, namentlich des Internationale Olympischen Komitees (IOC) und des Internationalen Athletikverbandes (IAAF).

Obwohl den Sportverbänden IOC und IAAF die Problematik seit Jahrzehnten bekannt ist, versäumten sie es bis auf den heutigen Tag, endlich transparente, faire und allgemein verbindliche Regeln zur Teilnahme von zwischengeschlechtlichen Menschen / Hermaphroditen / Zwittern / Intersexuellen an Sportwettkämpfen zu erarbeiten und durchzusetzen, unter angemessener Beteiligung Betroffener und ihrer Organisationen.

Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan, Caster Semenya und zahllose andere!

Die Leidtragenden dieses andauernden Versagens der Sportverbände sind nicht zuletzt alle Sportlerinnen, die in untauglichen und undurchsichtigen "Geschlechtstests" hängen bleiben. Diese Sportlerinnen werden von den Sportverbänden wie Betrügerinnen behandelt und in der Folge entweder heimlich ausgeschlossen, zu oft gesundheitsschädigenden Operationen gezwungen und/oder durch gezielte Indiskretionen weltweit medial fertig gemacht. Zusätzlich stossend ist dabei, wie Athletinnen aus der "3. Welt" besonders rücksichtslos behandelt werden.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org wird am kommenden Donnerstag, den 19.11.2009, um 9:00 Uhr, in Lausanne vor dem Sitz des IOC gegen diese verantwortungslosen Praktiken protestieren und dem IOC wie dem IAAF einen Offenen Brief zum Thema überreichen.

(Reuters/Vecer.com)

Siehe auch:
- Bericht zum Protest gegen Diskriminierung von Zwittern im Sport, IOC 19.11.09
- Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan!
- "Caster Semenya wird als Zwitter verheizt" 
- "Gerechtigkeit für Santhi Soundarajan und Caster Semenya!" - Zwitter-Demo gegen IOC und IAAF, 19.11.09, 09h
- "Lausanne: Les hermaphrodites suisses s’attaquent au CIO" - 20min.ch 17.11.09

>>> Report on Discrimination of Hermaphrodites in Sports
>>>
Open Letter to IOC Chief Jacques Rogge "Justice for Santhi Soundarajan!"

Friday, October 16 2009

A*** @ Sport Inside, WDR, Mo 19.10. 22:45h

Kann ein Zwitter Sünde sein?Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter! 

In der Sendung "Sport Inside" vom nächsten Montag wird unter dem Titel "Das dritte Geschlecht" der "Fall" Caster Semenya behandelt. Im Beitrag mit dabei: [Name auf Wunsch entfernt, ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs]! Wir sind gespannt ...

>>> neue Vorschau mit Autorenportraits  

>>> erste Vorschau auf wdr.de  [offline]

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