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Saturday, February 9 2013

§ 22 (3) PStG: Deutliche Kritik von Zwischengeschlecht.org, Intersexuelle Menschen e.V., OII Deutschland (IVIM), Konstanze Plett

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Zum >>> unglücklichen neuen "Geschlechtseintrags-Verbot"
für Intersex-Kinder (§ 22 PStG)
, das der Bundestag am 31.1.13 beschloss, liegen nach der Kritik durch die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org nun auch öffentliche Verlautbarungen von den Betroffenenorganisationen Intersexuelle Menschen e.V. und Internationale Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen (IVIM) vor, sowie von der Juristin Konstanze Plett, die alle (fast) kein Blatt vor den Mund nehmen. Danke!

In einem >>> Artikel des Weser Kurier vom 5.2.13 (Scan) sagt Lucie Veith im Namen von Intersexuelle Menschen e.V. zum neuen Paragraphen, sie seien "traurig über den Schnellschuss", und "kritisiert", dass weder die "Stimmen der Betroffenen genügend berücksichtigt wurden", noch die Empfehlungen des Ethikrates, "dass nur Betroffene selbst über geschlechtszuordnende Operationen entscheiden sollten und dass es einen Härtefallfonds für Opfer von medizinisch nicht indizierten Operationen geben sollte".

Die "nun schnell gefasste Neuregelung" könne "den Druck auf Betroffene und deren Eltern nicht abmildern".  Veith fordert – nebst einem (realpolitisch unrealistischen) generellen Verzicht auf Geschlechtseinträge "bis zum 16. oder 18. Lebensjahr" – ein "grundsätzliches" gesetzliches Verbot kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern (vom Weser Kurier in indirekter Rede und unglücklicherweise in der TäterInnensprache wiedergegeben als "geschlechtsangleichende Operationen").

Zum Vergrössern: reinklicken! 

Und weiter:"„Intersexuell geboren zu sein, heißt nicht, krank zu sein.“ Veith möchte zudem, dass auch Eltern nicht über den Kopf des Kindes hinweg in eine Geschlechtsoperation einwilligen. [...] Laut Veith wird insgesamt weniger, aber immer noch zu viel operiert." 

(Quellen werden keine genannt für letztere Behauptung von wegen "weniger" OPs, bei der offensichtlich in erster Linie Kastrationen bei CAIS gemeint und die massiv häufigeren – und zunehmenden! – kosmetischen "Peniskorrekturen"/"Harnröhrenverlegungen"/"Hypospadiekorrekturen" sowie "Klitorisreduktionen" und "Vaginalplastiken" einmal mehr nicht mit berücksichtigt sind – was dem Leiter der Kinderchirurgie am >>> Verstümmler-Klinikum Bremen-Mitte, Christian Lorenz, eine Steilvorlage liefert zur üblichen Schutzbehauptung, dass heutzutage praktisch nur noch "Fälle [...] vorlägen, die also medizinisch notwendig seien", und überhaupt: "Reine Rekonstruktionsoperationen, wie sie in den 60er-Jahren üblich waren, seien überholt." Schön wärs – aber Hauptsache, nichts zugeben, was auch nicht ganz sicher längst absolut verjährt ist ...)

In einer >>> Pressemitteilung vom 07.02.2013 hält die Internationale Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen (IVIM) / OII Deutschland ebenfalls fest: Der neue § 22 (3) PStG "bedeutet im Klartext, dass es sich nicht um eine Wahlmöglichkeit, sondern um eine Vorschrift handelt", gar um eine "Sondervorschrift", die "Ausschlüsse" produziere: "Die Lebenssituation der allermeisten intergeschlechtlichen Menschen wird sich dadurch nicht verbessern." Zudem bleibe die "Definitionsmacht" der MedizinerInnen über die Betroffenen "unangetastet", und es drohe "die Gefahr der Stigmatisierung":

"Daher könnte im Gegenteil, die neue Vorschrift (potentielle) Eltern und Ärzt_innen zusätzlich darin bestärken, ein “uneindeutiges” Kind um jeden Preis zu vermeiden (durch Abtreibung, pränatale “Behandlung” oder sogenannte vereindeutigende chirurgische und/oder hormonelle Eingriffe). Sofern das Motiv der Neureglung gewesen ist, chirurgisch-hormonelle “Vereindeutigungen” von Kindern zu verringern, so ist abzusehen, dass dieses Ziel nicht erreicht werden wird."

Fazit von IVIM: "Was wir brauchen, ist ein Ende der fremdbestimmten Geschlechtszuweisung, der Praxis geschlechtlicher Normierung und Verstümmelung sowie der medizinischen Definitionshoheit über Geschlecht."

Ebenfalls im >>> Artikel des Weser Kurier vom 5.2.13 (Scan) kam weiter die emeritierte Jus-Professorin Konstanze Plett zu Wort. Auch sie kommt zum Schluss:

„Diese Regelung löst eher Zwang aus“, sagt sie, „weil die Ärzte entscheiden müssen, ob eine Geschlechtszuordnung möglich ist.“ Zudem sei ungeklärt, wie Standesämter prüfen sollen, dass eine bestimmte Zuordnung nicht möglich ist – Entwürfe für Ausführungsvorschriften gebe es bislang nicht. „Im Zweifel ist wohl ein Attest eines Arztes nötig“, so Plett, sodass weiter die Gefahr einer zwangsweisen Geschlechtszuordnung bestehe.

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
        Alleinige Definitionshoheit und Entscheidungsgewalt für Ärzte    

>>> Bundestag 31.1.13: Staatliches Zwangsouting für "Intersex-Kinder" -
        Freipass für GenitalabschneiderInnen

>>> Intersex-Fakten: Geschlechtseintrag "offen" seit 2009 möglich (§ 7 PStV) -
        Genitalverstümmelungen zunehmend 

>>> § 22 (3) PStG: "Deutliche Kritik an neuer Regelung" - erste Reaktionen

Sunday, February 3 2013

Geschlechtsverbot für Intersex-Kinder (§ 22 PStG): "Deutliche Kritik an neuer Regelung" (queer.de) und weitere Reaktionen

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>>> Interessanter Artikel auf queer.de inkl. z.T. ebensolchen Kommentaren darunter, zum neuen "Geschlechtseintrags-Verbot" für Intersex-Kinder im neuen § 22 (3) PStG, mit einem Überblick zu den ersten Verlautbarungen, inkl. zu unserer Pressemitteilung vom 1.2.13, und einem Bild von unserem Protest vor dem Kispi St. Gallen. Danke!

Einen solidarischen Kommentar schaltete Daniel R. Frey auf >>> Queerdenker.ch. Und einen Hinweis Heinz-Jürgen Voß auf >>> Das Ende des Sex. Danke!

Nachtrag 1: >>> Deutliche öffentliche Kritik gab's mittlerweile auch von Intersexuelle Menschen e.V., OII Deutschland (IVIM) und von der Juristin Konstanze Plett, die alle ebenfalls rügen, Betroffene nicht konsultiert wurden, dass das Zwangsgesetz den Druck auf Eltern erhöht, und in erster Linie ein Verbot der Verstümmelungen notwendig wäre sowie den MedizynerInnen die (Definitions-)Macht zu entreissen. Danke! 

Wie schon festgehalten, tun die PolitikerInnen in ihren Pressemitteilungen überparteilich gleichgeschaltet alle so, als würde der neue Paragraph den Betroffenen eine Wahl auftun, obwohl dem bekanntlich klar nicht so ist – offensichtlich können sie alle vor lauter Wahlkampf und anderen wichtigeren Dingen nicht mal "ist-ohne-Eintrag-einzutragen" (so steht's ultimativ im neuen § 22 drin) von "kann-ohne Eintrag-eingetragen-werden" unterscheiden – obwohl manche den neuen Gesetzestext noch copy/pasten!

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) reklamiert offiziell die Verantwortung für das Debakel, das auf ihre "Initiative" zustande gekommen sei und die Umsetzung "einer Forderung des Deutschen Ethikrates im Bereich der Intersexualität" darstelle. Und das war's dann – kein Wort zum eigentlichen Problem der täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen ... bekanntlich hat die Bundesregierung dazu auch sonst dezidiert "keine Meinung".

Die CDU/CSU, vertreten durch Dorothee Bär und Peter Tauber, nennt den neuen Zwang einen "großen Erfolg, für die betroffenen Menschen, die" – und hier müsste sich die ganze CDU/CSU in erster Linie gleich selbst an der Nase nehmen! – "in der öffentlichen Debatte leider nur selten Beachtung finden". Um danach voller Selbstlob (und wie von Zwischengeschlecht.org prophezeit) sogleich zu unterstellen, damit wäre die Arbeit ja getan rsp. ein angeblich "besonders wichtiges Anliegen der Betroffenen" abgehakt, und das (in den Augen der Betroffenen zentrale) Problem der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen würde sich – Dank der gütigen Hilfe von CDU/CSU – nun ja quasi von sebst lösen: "Damit begleiten wir auch den Paradigmenwechsel in der Fachwelt, die von festlegenden operativen Eingriffen [...] abrückt." Tja, schön wär's – aber Hauptsache zur Ablenkung noch grossartig das "binäre Geschlechtermodell" als angeblichen Sündenbock vorschieben, jedoch bloss kein Wort vom Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Die GenitalabschneiderInnen werden's bestimmt mit grosszügigen Wahlkampfspenden danken!

In einem Blogpost nennt Peter Tauber (CDU) immerhin realistischere Zahlen, als wir uns das sonst von PolitikerInnen gewohnt sind: "Jedes Jahr werden zwischen 200 und 400 Kinder in Deutschland geboren, bei denen das Geschlecht nicht eindeutig festzustellen ist. [...] In Deutschland leben nach Schätzung mehrere zehntausend intersexuelle Menschen." Ansonsten tut er weiterhin so, als wären die Verstümmelungen (nicht zuletzt dank unzähliger Bundestags-Sitzungen) längst Geschichte, indem er ausschliesslich von "irreparablen medizinischen Eingriffen in der Vergangenheit" schreibt, angeblich "aufgrund einer fehlenden Sensibilität bei Ärzten und Krankenhäusern" – dass die Verstümmelungen obendrein noch recht rentabel sind, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wie stets in den letzten 20 Jahren, wenn an den Verstümmelungen nichts geändert werden soll, plant auch Tauber ein weiteres "Fachgespräch" – als wäre nicht längst schon alles zigmal durchgekaut (und als hätte es z.B. das Verdikt des UN-Komitees gegen Folter oder die Bundestagsanhörung nie gegeben): "Darüber hinaus habe ich mich dafür eingesetzt, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [...] einen großen Kongress durchführt, damit das Thema fachlich weiter diskutiert, wir über nächste Schritte sprechen und wie wir die Gesellschaft weiter sensibilisieren können." Und wenn sie nicht gestorben sind, so labern – äh, operieren sie noch heute ...

Wie ebenfalls vorausgesehen verkaufen die Grünen, vertreten durch Monika Lazar und Volker Beck (und gepusht vom LSVD), den neuen Zwang für die Betroffenen vollmundig als "kleine Revolution für Intersexuelle". Es ehrt sie, dass sie im Anschluss immerhin sogleich thematisieren, dass das eigentliche Anliegen der Betroffenen, nämlich ein "Verbot" der Genitalverstümmelungen, bzw. der "große Wurf" nach wie vor"fehlt". Dass sie dabei weiterhin unverdrossen der TäterInnensprache fröhnen, indem sie von "prophylaktischen, geschlechtsangleichenden Operationen" reden, verursacht einmal mehr Brechreiz, und macht deutlich, dass auch sie selbst das Wesentliche leider immer noch nicht wirklich kapieren wollen.

Die FDP schickte gleich 2 Pressemitteilungen ins Rennen: Manuel Höferlin [offline] wertet den neuen Zwang als "einen liberalen Erfolg". Dito Florian Bernschneider, der es zusätzlich mit Grünen hält: "Dies ist nicht mehr und nicht weniger als eine kleine Revolution im Personenstandsrecht." Die eigentliche Problematik der Verstümmelungen deuten beide nicht einmal an. Auch dafür werden sich die GenitalabschneiderInnen bestimmt erkenntlich zeigen.

Keine Pressemitteilungen gab's offenbar von SPD und Die Linke – zumindest konnte ich keine ausfindig machen.

Nachtrag 2:

Mechthild Rawert (SPD) kritisierte auf ihrer >>> Homepage die Gesetzesänderung ebenfalls als "Hauruck-Aktion" und bemängelte mangelnde interfraktionelle Abstimmung. Den zentralen Kritikpunkt der Betroffenenorganisationen, nämlich dass die Änderung einen neuen Zwang und keine Option darstellt, und dadurch Eltern noch stärker unter Druck setzen und betroffenen Kindern konkret schaden wird, scheint Rawert allerdings entgangen zu sein, da sie dies nicht einmal erwähnt, und stattdessen ebenfalls behauptet, es handle sich um eine "kann-Möglichkeit". Auch die Kritik, dass die Betroffenenorganisationen für den neuen § 22 (3) nicht konsultiert wurden, bleibt unerwähnt.

Stattdessen fordert Rawert weiterhin unbeirrbar (wie schon an der Veranstaltung im Rogate-Kloster) einen 3. Geschlechtseintrag offensichtlich auch für Neugeborene, statt, wie Betroffene dies fordern, ggf. eine selbstbestimmte optionale Möglichkeit für Erwachsene.

Immerhin fordert laut Mechthild Rawert anscheinend die SPD an 1. Stelle mittlerweile ein "Verbot von irreversiblen geschlechtszuweisenden bzw. geschlechtsanpassenden Operationen an mehrdeutig geschlechtlich geborenen Kleinkindern, an Minderjährigen ohne deren ausdrückliche Einwilligung" – langsam scheint da etwas in Bewegung zu kommen, auch wenn leider die unreflektierte Rede von "geschlechtszuweisenden bzw. geschlechtsanpassenden Operationen" weiterhin ausschliesslich der TäterInnenperspektive Rechnung trägt und die wohl häufigsten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern einmal mehr aussen vor lässt (wie schon der Ethikrat). Auch die Rede von "mehrdeutig geschlechtlich geborenen Kleinkindern" stiftet (gewollt?) unnötig Verwirrung, statt deutlich klarzustellen, worum es wirklich geht, nämlich um Kinder mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen (und nicht um Rawerts offensichtliches Steckenpferd der "Geschlechtsidentität", sexuelle Orientierung usw.).

Hier besteht offensichtlich weiterhin erheblicher Informationsbedarf. Nicht zuletzt, weil Mechthild Rawert auch in sonstigen Mitteilungen zum Thema Intersex körperliche Unversehrtheit mit "Identitätsfragen" gern bunt durcheinandermischt, und z.B. tatsachenwidrig behauptet, in Argentinien fänden keine Zwitter-Genitalverstümmelungen mehr statt. Auch hier hätte eine Konsultation mit Betroffenenorganisationen sie schnell eines Besseren belehrt, nämlich dass Argentinien im Allgemeinen und Buenos Aires im Besonderen unverändert GenitalabschneiderInnenhochburgen sind, die obendrein noch massgeblich zur globalen Propagierung der menschenrechtswidrigen Verstümmelungen beitragen – offensichtlich mit ausdrücklichem Segen und gar noch Lob der Tempelhofer SPD. Auch die zunehmenden Verstümmelungen in der Berliner Charité waren bisher weder für Mechthild Rawert noch für die Berliner SPD jemals ein Thema ...

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
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>>> Bundestag 31.1.13: Staatliches Zwangsouting für "Intersex-Kinder" -
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>>> Intersex-Fakten: Geschlechtseintrag "offen" seit 2009 möglich (§ 7 PStV) -
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Friday, November 30 2012

Radio-Beiträge zur Intersex-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - DRS + Radio Zürisee, 9.11.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1) 3 Radio-Beiträge anlässlich >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachhören:

1. "Mitspracherecht für intersexuelle Kinder" - Rendez-vous, 09.11.2012 12:30h Gelungener Beitrag von Wissenschafts-Redaktorin Katharina Bochsler mit Konserven-Soundbite von Daniela "Nella" Truffer und Kommentaren von NEK-Präsident Otfried Höffe. Erwähnt "Körperverletzung" und "Genitalverstümmelung", Wermutstropfen: Als Statistik wird die Medizyner-Beschönigung "1 von 5000 Kindern" zitiert. Ebenfalls auf DRS mit Link auf die Sendung: Die Agenturmeldung zur NEK-Stellungnahme.

2. "Mehr Selbstbestimmung für Intersexuelle" - Wissenschaft DRS, 10.11.2012 14:36h Gelungenes Interview mit Katharina Bochsler, Klitorisverkleinerungen und Hodenentfernungen werden erwähnt, es wird von "Unrecht" gesprochen, Verlängerung der Verjährungsfristen, Körperverletzung und Genitalverstümmelung wird angesprochen.

3. Zürisee Info, 09.11.2012 17:35 Gelungener Dialekt-Beitrag von David Nadig, mit Interview-Beitrag von Yvonne Gilli (Grüne Nationalrätin, St. Gallen), die ebenfalls auf die entscheidende Rolle der Betroffenen und ihren Organisationen hinweist, dass es überhaupt zur Stellungnahme kam, und Stellungnahme der Patientenschützerin Margrit Kessler, die sich erneut für das "Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen" stark macht, und Beitrag von Judit Pók Lundquist (Gynäkologin, Mitglied NEK-CNE) zum Thema "3. Geschlecht".

>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen" 

Monday, November 19 2012

Intersex: "Einfach eine Spielart der Natur" - Kreuzer 11/2012

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>>> Gelungenes Interview von Miriam Schultze (PDF, 436kb) mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, mit Fotos von Andreas Manecke in der November-Ausgabe des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer. Anlass waren die friedlichen Proteste gegen die Genitalverstümmlerkongresse "ESPE 2012" und "DGU 2012", die beide im Kongresscentrum Leipzig stattfanden. Danke!

Das Inteview bringt 1 1/2 Seiten Klartext über die wichtigsten Themenbereiche (auch wenn ich mich nicht erinnern kann, dass Nella den Begriff "geschlechtsangleichende Operationen" benutzte – wir reden bewusst jeweils von "medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen Genitaloperationen"), zusätzlich gab's nen Teaser im Inhaltsverzeichnis.

Das ganze gescannte Interview als PDF - unten ins Bild klicken!

>>> Offener Brief Unikinderklinik Leipzig   >>> Info-Flyer (PDF)
>>> Abmahnungen    >>> Radio Mephisto    >>> Volkszeitung    >>> SWR
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Sunday, November 18 2012

"Tabu Intersexualität - jetzt spricht eine Mutter" - SonntagsBlick, 18.11.12

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>>> Gelungenes Interview von Sarah Weber mit Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, aus Anlass der  >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE, sowohl online inkl. interessanten Kommentaren, als auch in der heutigen Printausgabe der Boulevardzeitung SonntagsBlick.

Karin Plattner nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und redet Klartext, zeigt auf, dass es letztlich die von den Medizynern verordnete Geheimnistuerei ist, welche für betroffene Familien zur Belastung wird, und nicht die Besonderheit der Kinder. Danke!

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Französischsprachige Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - RTS, 9.11.12

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Französischsprachige Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, in der 12:45h-Ausgabe zusätzlich mit einem ausführlichen Statement von Jean Martin, Mitglied der NEK-CNE, sowie in der Abendausgabe mit Statements von Daniela "Nella" Truffer und Jean Martin, aufgenommen vor Ort in Bern (vgl. deutschsprachige Tagesschau-Berichte), sowie mit einem weiteren Statement der Genfer Genetikerin Ariane Giacobino. Danke! Die Beiträge sind (wie schon die deutschsprachigen) gelungen – mal abgesehen von den schon bekannten, bekloppten rosa-blauen Puppen in der Abendausgabe.

12:45 Uhr Ausgabe

19:30 Uhr Ausgabe

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Italienischsprachige Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - RSI, 9.11.12

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Italienischsprachige Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, im Hauptbeitrag zusätzlich mit einem Statement der Genfer Genetikerin Ariane Giacobino, sowie ein zusätzlicher Beitrag mit einem Statement von Daniela "Nella" Truffer, aufgenommen zum deutschsprachigen 10vor10-Beitrag anlässlich der friedlichen Proteste zur ESPU2012. Danke! Die Beiträge sind (wie schon die deutschsprachigen) gelungen – mal abgesehen von den schon aus der deutschschweizer Tagesschau bekannten, bekloppten rosa-blauen Puppen.

Hauptbeitrag "maschio o femmina?"

Beitrag "la testimonianza"

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Thursday, November 15 2012

"Intersexualität: «OPs an Zwittern sind kein Problem von gestern»" - 20 Minuten, 10.11.12

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>>> Gelungener Artikel von Simon Hehli aus Anlass der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE, inkl. zahlreichen interessanten Online-Kommentaren. Danke!     

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Wednesday, November 14 2012

Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - SF, 9.11.12

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Die Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, jewils mit Archivbildmaterial von unseren Protesten zum Jahreskongress der Europäischen Kinderurologen ESPU 2012, sowie in der 19:30h Ausgabe mit einem Statement von Daniela "Nella" Truffer. Danke! Die Beiträge sind gelungen – mal abgesehen von der eher bescheuerten animierten Eingangsgrafik im Abendbeitrag und den dito bekloppten rosa-blauen Puppen.

Auf der SF-Homepage gibts zudem auch eine >>> Seite mit der sda-Meldung, auf der nebst der Mittags-Tagesschau auch nochmal das Video der legendären Club-Diskussion zum Thema verlinkt ist (>>> hier mit hochdeutschen Untertiteln).

12:45h Ausgabe

19:30h Ausgabe

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

"Ethikkommission fordert Selbstbestimmungsrecht für Intersexuelle" - sda, 9.11.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Gelungene Meldung der Nachrichtenagentur sda zur Präsentation der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE in praktisch allen deutschschweizer Zeitungen inkl. Homepages, jeweils mit leicht verändertem Titel und verschiedenen Bildern dazu. Danke!

Natürlich dauerte es nicht lange, bis einE RedaktorIn ein Bild der obligaten Marmorstatuen ausgrub, aber immerhin zur Abwechslung mal in einer "genitalkorrigierten" Variante.

Nachfolgend 3 Online-Beispiele:

Thurgauer Zeitung

Basler Zeitung

Aargauer Zeitung

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Monday, November 12 2012

"Intersexuelle fordern mehr Rechte: «Sex tut weh – oder man spürt nichts»" - Blick am Abend, 9.11.12

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>>> Gelungener Boulevard-Artikel von Christof Vuille       >>> Scan Printausgabe  
Aus Anlass der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE,
inkl. interessanten Online-Kommentaren, Danke!     

>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Sunday, November 4 2012

Intersex: Alle 4 Portraits + Kommentar aus der sonntaz vom 27.10.12

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Zum  9. Intersex Awareness Day 2012 hatte die taz bereits ein Portrait und den dazugehörigen Kommentar online als Vorabdruck gebracht (dieser Blog berichtete). In der sonntaz vom Wochenende darauf folgten die Printversion mit allen 4 Portraits. Danke!

Diese sind nun inzwischen alle (wenn auch ohne die Fotos) via Printarchiv öffentlich online zugänglich:

>>> Jessika-Katharina Möller-Langmaack
>>> Lucie Veith
>>> Diana Hartmann
>>> Simon
>>> Kommentar von Waltraud Schwab  

Nachfolgend dokumentiert dieser Blog zusätzliche den Aufhänger auf der taz-Titelseite mit einer bemerkenswerten Bildunterschrift (zum Vergrössern reinklicken):

Wer weiss, vielleicht bringt die taz ja künftig gar mal noch Klartext über die nach wie vor andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen vor der Haustüre ihrer Redaktionen in Berlin, Hamburg und Bremen?

Und leistet einen Beitrag zur historischen Aufarbeitung kosmetischer Klitorisamputationen ebendort, oder zur Verbindung solcher Praktiken mit NS-MedizinerInnen?

Oder wär das dann doch zuviel Mut verlangt?

>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Saturday, November 3 2012

Französischssprachiger Artikel zur UNO-Aktion auf 360°, 25.10.12

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Gelungener solidarischer Artikel zum UPR auf der Homepage der LGBT-Zeitschrift 360° aus der welschen Schweiz, mit einem Foto der Aktionen zur CEDAW-Session von 2009, an denen auch eine Soli-Vetretung von 360° mit dabei war. Danke! 

 

>>> Intersex-Verstümmelungen vor UN-Menschenrechtsrat
>>> OHCHR kritisiert "medizinisch nicht notwendige OPs"
>>>
Intersex-ZwangsOps: Typische Diagnosen und Eingriffe

 

Wednesday, October 31 2012

"Ich bin ein Zwitter" - Radio 105, 13.10.12 + online

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Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> 40-minütige Talk-Sendung von Michi Sahli auf dem CH-Jugendsender One-O-Five, mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, jetzt auch zum online nachhören. Danke!

Es geht natürlich um unsere Arbeit, aber auch um Persönliches. Die Sendung ist auf Schwyzertütsch.

>>> Nellas Geschichte(n) auf diesem Blog

Saturday, October 27 2012

"Das Recht auf körperliche Unversehrtheit wirkt bei Intersexuellen wie ausgehebelt" - taz, 26.10.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Pünktlich zum gestrigen 9. Intersex Awareness Day 2012 gabs in der taz ein >>> gelungenes Portrait von Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) sowie einen ebenso
>>> gelungenen Kommentar von Waltraud Schwab, der es endlich mal auf den Punkt bringt:

"Ohrlöcherstechen bei Kindern wird juristisch hoch gehängt, Verstümmelung an intersexuellen Kindern jedoch nicht."   Danke!

>>> Deutschland: Hunde besser vor Verstümmelung & Kastration geschützt als Kinder
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Sunday, October 21 2012

Halle Di 6.11. 17h: Podiumsdiskussion zu Intersexualität + live auf Radio Corax

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

>>> Diskussion bei Radio Corax, die sowohl vor Ort wie auch über den Äther live verfolgt werden kann, organisert von que(e)r_einsteigen, einem Arbeitskreis des Studierendenrates der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Danke!

Von Betroffenenseite sind Michaela aus Halle und Dan Christian Ghattas (IVIM) auf dem Podium, als Experte Maximilian Schochow (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin MLU, Spezialgebiet: Hermaphroditen im 16.-19. Jh) und als Diskussionsleiterin Viola Schubert Lehnhardt (Rosa-Luxemburg-Stiftung, ehemalige Mitarbeiterin Institut für Geschichte und Ethik der Medizin MLU).

Bleibt zu hoffen, dass nebst der konkreten >>> heutigen Praxis kosmetischer Genitaloperationen an Kindern im Universitätsklinikum Halle sowie dito in Lehre und Forschung der MLU auch deren historische Verantwortung angemessen in der Diskussion berücksichtigt werden, und damit einhergehend die aktuelle >>> Forderung nach Aufarbeitung.

Damit es letztlich nicht nur einfach bei einer weiteren Runde unverbindlicher Statements zum Thema bleibt ...

>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen
>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle, 25.09.2012
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> 16.04.2012: Senat der Philipps-Universität Marburg beschliesst Aufarbeitung
>>> 06.06.2012: Senat der JLU Gießen regt einstimmig historische Aufarbeitung an  

Wednesday, October 17 2012

"Über die medizinische Korrektur von Intersexuellen" - Amnesty Magazin, Radio Corax Halle 10.10. - WH: rdl 17.10. 16h

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>>> 60-Min. Beitrag zu den Protesten in Halle von der Amnesty-Redaktion der AI-Hochschulgruppe Halle, u.a. mit Daniela Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, inkl. einem Teilmitschnitt der Infoveranstaltung. Danke!

Wegen Gema leider nicht als Podcast downloadbar, aber die Wiederholung kann bei >>> Radio Dreyeckland gestreamt werden. >>> Folien zur Infoveranstaltung (PDF 3.3 MB)

>>> Offener Brief an das Universitätsklinikum Halle   >>> Flugblatt zur Aktion (PDF)

Saturday, October 6 2012

Intersex: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich, bei Erregung starke Schmerzen" - Was im Beobachter-Interview mit Erich Marti alles fehlte

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Menschenrechte auch für Zwitter!

In der >>> Beobachter-Titelgeschichte zum Thema "Intersex" war auch ein Interview mit einem Betroffenen mit dabei, das als einziges auf der Beobachter-Homepage öffentlich zugänglich ist – allerdings nur in arg verstümmelter Form, die z.T. mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert (so auch z.B. >>> auf dem Hermaphrodit Forum). Im Gegenzug enthält sie Falschinformationen (Erich Marti lebte nie "in einem Heim").

Das autorisierte Interview gibt einen Einblick in die Lebenswelt von "in Richtung männlich" operierten Betroffenen ("Hypospadiekorrekturen") – in der Zeit, als dies mit Erich Marti gemacht wurde, die grosse Ausnahme (vgl. dazu auch die Biographie des Betroffenen Enst Bilke). Dieser Blog dokumentiert deshalb nachfolgend die ursprüngliche, von Erich Marti gegengelesene Version des Artikels. Einige zentrale ausgelassene Passagen sind dabei fett markiert. (Die gekürzte Version wurde, wie auch anderes im Hauptartikel, vom "Beobachter" ohne das OK des Betroffenen publiziert.)

Erich Marti* ist anders als die meisten anderen. Bestätigen wollte ihm das niemand. 70 Jahre lang behaupteten Ärzte, Verwandte und Eltern er sei ganz normal. 70 Jahre lang fühlte Marti, dass das nicht stimmen konnte.

Marti steht in seinem Arbeitszimmer. Die Wände sind bis zur Decke mit Büchern und Ordnern gefüllt. Der Wissenschaftler, der an den besten Universitäten dieser Welt studiert und später gearbeitet hatte, suchte sein Leben lang nach einer Antwort. Nach einem Mediziner, der ihm erklärt, dass er sich nicht getäuscht, sich diese Andersartigkeit nicht eingebildet hatte.

Als der damals 14-Jährige zum ersten Mal mit anderen Jungen duschte, bemerkte er, dass er anders gebaut war. Wo die anderen eine Wölbung hatten, ging es bei ihm einfach flach hinunter. Seine Mitschüler lachten ihn aus und riefen ihm Fräulein hinterher. Als der Bart bei den anderen Buben allmählich begann zu spriessen, blieb Martis Gesicht fein wie das eines Mädchens. Während die Kumpanen einen definierten Bizeps entwickelten, fuhr Marti immer noch zum halben Preis Bus, weil er so kindlich aussah. Mit seinen Eltern konnte er darüber nicht sprechen. Der Arzt, den Marti um Hilfe bat, behauptete, alle sei gut und verschrieb ihm Vitamin E zur Ankurbelung der Testosteronproduktion. Genützt hatte es nichts.

Allmählich wurde der Grünschnabel flügge. Mit Mädchen verstand sich Marti immer glänzend. Doch kaum kamen sie sich näher, stiess Marti an seine Grenzen. „Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass ein Mann mit seinem Penis in eine Frau eindringen muss, damit ein Kind entsteht. Ich schaute mich an und fragte mich, wie zum Teufel das funktionieren sollte“, erklärt Marti. Auch als er wie die anderen Knaben einmal heimlich Kondome kaufte, war er hinterher mehr verwirrt als aufgeklärt. Dennoch hat er sich deswegen nie abnormal gefühlt. „Sex war ein Tabu. Wir hatten keine Ahnung, was normal ist und was nicht. Ich konnte mir deshalb auch nicht wirklich einen Reim darauf machen, was nun wie sehr mit mir nicht stimmte“, erinnert sich Marti.

Es war am Tag vor seiner Hochzeit als Martis Mutter nach 30 Jahren endlich ihr Schweigen brach. „Du bist operiert“, warnte sie mich. „In der Hochzeitsnacht wird nicht alles funktionieren“, erklärte sie weiter. Marti verwirft die Hände. Noch heute wird er wütend, wenn er sich daran zurückerinnert. „All die Jahre liess sie mich im Ungewissen und dann, als ich endlich eine Frau gefunden hatte, belastete sie mich damit“, entfährt es dem 70-Jährigen. Zwei Jahre nach dieser Offenbarung verstarb Martis Mutter. Was genau mit ihm nach der Geburt geschehen war, sollte sie für immer für sich behalten. In Martis Ehe wurde seine Besonderheit bald zur Belastung. Kam dazu, dass sein operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich war und bei Erregung stark schmerzte. Seine Frau bestand schnell einmal auf getrennten Schlafzimmern.

In Martis Familie und deren Bekanntenkreis gab es mehrere Ärzte. Marti ging von einem zum anderen, wollte wissen, was mit ihm gemacht wurde. Jeder winkte ab: alles gut, alles normal. Seine lange Suche nach einer Antwort führte ihn sogar zu einer erotischen Masseurin. Er bat sie, sein Glied mit dem anderer Kunden zu vergleichen und zu erklären, worin es sich unterscheidet. „Sie sagte mir, dass er ganz anders aussieht. Dass da gar nichts sei und bei mir bestimmt etwas verkehrt gelaufen ist“, erinnert sich Marti. Er hatte die Hoffnung schon aufgegeben, als er zufällig ein Gespräch zweier mit ihm bekannter Ärzte mitverfolgte, die vergessen hatten, die Behandlungszimmertüre zu schliessen: „Hast du gesehen, der hat keinen Penis. Das ist ein Intersexueller.“ Als Marti zurück in den Behandlungsraum ging, stellte er den Arzt zur Rede. Doch wieder nichts.

Allmählich kam das Internet auf und damit der Zugang zu einer unglaublichen Fülle an Informationen. Informationen, die man ihm so viele Jahre verwehrt hatte. Er sah sich Bilder an, las Erfahrungsberichte, kontaktierte eine Selbsthilfegruppe. „Ich bin Wissenschaftler. Für mich ist etwas erst sicher, wenn es bewiesen ist. Ich wollte einen Beweis.“

Also ging er an seinem 70. Geburtstag zum Kinderarzt Primus Mullis im Inselspital Bern. Aus Dokus und Berichten wusste er, dass Mullis mit intersexuellen Kindern zu tun hatte und nun wollte auch er eine Antwort von ihm.

Und er bekam sie. Nach einer kurzen Untersuchung, stellte der Erwachsenen-Endokrinologe Emanuel Christ die Diagnose: Marti hat einen Mikropenis und wurden wegen einer Hypospadie – die Harnröhre mündet unterhalb der Penisspitze – kurz nach der Geburt operiert. Er habe Glück gehabt, dass er nicht wie die meisten zum Mädchen umoperiert worden sei. Tests haben ergeben, dass Marti wahrscheinlich unter einer partiellen Gonadendysgenesie, einer Fehlentwicklung der Keimdrüsen, leidet, welche die Entwicklung seines männliches Genitals verhinderte. Ein Sonderfall. Bisher kaum erforscht. Umso grösser das Interesse der Ärzte. Unterdessen wurde Martis Erbgut zu Forschungszwecken Mäusen eingepflanzt. „Den Forschungstrieb verliert man auch nach der Pension nicht. Ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren. Vor allem interessiert es mich, inwieweit dieser Defekt vererbbar ist“. Denn: Marti hat einen Sohn. Obschon die meisten Betroffenen partieller Gonadendysgenesien unfruchtbar sind, hatte Marti diesbezüglich Glück. Ein Hoden war funktionstüchtig und ermöglichte es ihm, mittels künstlicher Befruchtung ein gesundes Kind zu zeugen.

Doch Martis Sohn, weiss bis heute nichts von der Besonderheit seines Vaters. „Ich wollte ihn nicht mit Vermutungen verwirren. Nun, da ich weiss, was mit mir los ist, werde ich es ihm erzählen.“

Heute mit 70 Jahren sieht Marti seine ewige Suche nach einer Antwort gelassen. „Mir geht es gut. Ich hatte ein schönes Leben, trotz dieser Ungewissheit“, erklärt Marti. Er schaut zum Fenster hinaus, klappt ein Buch über Intersexualität zu und sagt: „Dennoch wäre es irgendwie schön gewesen, zu wissen, was ich bin und weshalb ich so bin. Es hätte einige Entscheidungen vereinfacht. Doch ich bin dankbar dafür, dass ich nach all diese Jahren, nun endlich all die Antworten bekomme, nach denen ich mein Leben lang gesucht habe.“

Nachtrag 2018:

Als Kinderspital und Universität Zürich 2016 bekanntgaben, im Rahmen des Nationalfonds-Projekts Nr. 169575 die Behandlung von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) im Kispi aufzuarbeiten und den Betroffenen ihre Krankenakten im Staatsarchiv Zürich zugänglich zu machen, schöpfte Erich Marti neue Hoffnung, nun endlich zu erfahren, was als Kind mit ihm ggemacht wurde – nur um erneut schändlich betrogen und bitter enttäuscht zu werden.

Denn trotz Protesten von Betroffenen liessen Kispi und Uni vorgängig ca. 80% aller relevanten Krankenakten vernichten – offensichtlich auch diejenige von Erich Marti. Denn als er mit Unterstützung der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org beim Staatsarchiv um Einsicht anfragte, war seine Akte nicht mehr da – lediglich ein Registereintrag war noch übrig, der allerdings bestätigte, dass Erich Marti 1945 und 1946 zweimal im Kispi in der kinderchirurgischen Abteilung operiert worden war! >>> mehr

>>> Intersex-"Genitalkorrekturen": Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Zwitter-Genitalverstümmelungen: Diskriminierung oder Verbrechen?
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 36 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, September 27 2012

"Eine Frage des Geschlechts?" - Radio Mephisto 97.6, 25.9.12 + online

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)>>> Gelungene 3-teilige Schwerpunktsendung des Leipziger Studierendenradios Mephisto 97.6 aus Anlass der >>> Intersex-Proteste in Leipzig zur "ESPE 2012", vor der Unikinderklinik und zur "DGU 2012" (noch bis Samstag!), zum online nachören und herunterladen, herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

Inkl. einem Studiogespräch mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, und einem supertypischen Statement von Prof. Dr. med. Roland Pfäffle, seines Zeichens Kinderendokrinologe der Lepiziger Universitäts- kinderklinik (gleich zu Beginn des 3. Teils):

"Ich denke in der Mehrzahl der Fälle lässt sich für den Patienten eine eindeutige Diagnose stellen, und auch eine Geschlechtsfestlegung zumindest vorschlagen, die später kaum in Zweifel gezogen werden kann. Es bleiben Grenzfälle vorhanden und in diesen Grenzfällen stellt dies dritte Geschlecht eine Möglichkeit dar. Dennoch glaube ich bleibt es ein Provisorium, weil die allgemeine Akzeptanz eines dritten Geschlechtes in dem Sinne ist noch schwierig meiner Einschätzung nach."

Fazit: Egal wie sehr am Thema vorbei und an den Haaren herbeigezogen – Hauptsache eine gute Ausrede zum ungehemmt weiterverstümmeln ...

>>> Bericht & Interview im Kreuzer 
>>> Offener Brief Uniklinik Leipzig  
>>> Info-Flyer (PDF)     >>> Open Letter "ESPU 2012"
>>>
Genitalverstümmelungen in KInderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen

Sunday, August 19 2012

"Tabu Intersexualität" - Arte Do 23.8.12, 23:10 Uhr + online

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Kann ein Zwitter Sünde sein?Für alle, die sie noch nicht kennen: Diese Woche wiederholt Arte die preisgekrönte Doku von Britta Dombrove, die aktuell auch online gekuckt werden kann. >>> Besprechung der Sendung + youtube-Link hier. Ausserdem auf diesem Blog: Transkripte der menschenverachtenden Aussagen der Seriengenitalverstümmler >>> Prof. Dr. Pierre Mouriquand und >>> Prof. Dr. Olaf Hiort.

>>> "Chirurgische Genitalkorrekturen": Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> "Orgasmusfähigkeit leidet durch Klitorisentfernung nicht" - Prof. Bierich
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch 

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