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Thursday, October 22 2015

Zürich 26.10.: Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"

Foto: Friedliche Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Zwischengeschlecht.org on FacebookPressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 22.10.2015 – UPDATE:

Heidi Walcutt (1997): 'STOP Intersex Genital Mutilation'

Die Stadtpolizei will keine Bewilligung erteilen für eine friedliche Mahnwache zum "Intersex Awareness Day" vor dem Zürcher Rathaus, wo die Intersex-NGO Zwischengeschlecht.org nächsten Montag während der Kantonsratsitzung auf die historische und gegenwärtige Mitverantwortung des Kantons an Intersex-Genitalverstümmelungen aufmerksam machen will.

Markus Bauer, Gründungsmitglied und Kampagnenverantwortlicher Zwischengeschlecht.org:

«Der UN-Kinderrechtsausschuss sowie der Ausschuss gegen Folter verurteilten 2015 beide Intersex-Genitalverstümmelungen als "schädliche Praxis" respektive "unmenschliche Behandlung", und rügten beide die Schweiz insbesondere wegen fehlendem Zugang zur Justiz für Überlebende.

Wir bedauern, dass die Stadt Zürich uns nicht erlauben will, vor dem Rathaus friedlich auf unser berechtigtes Anliegen aufmerksam zu machen.

Wir halten an unserem Gesuch fest und werden uns nicht mundtot machen lassen. Mit oder ohne Bewilligung: Wir werden in jedem Fall vor dem Rathaus sein und gewaltfrei und unübersehbar auf die Mittäterschaft des Kantons bei Intersex-Genitalverstümmelungen aufmerksam machen. Notfalls auch mittels zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand.

Wir hoffen auf einen Sieg der Menschlichkeit und der Vernunft, und werden weiter kämpfen für körperliche Unversehrtheit und Menschenrechte auch für Zwitter.»

 
Hintergrund

Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Am 26. Oktober 2015 feiern zum 12. Mal Intersex-Menschen, IGM-Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day" in Erinnerung an den allerersten gewaltfreien Intersex-Protest am 26.10.1996 vor einem Medizinerkongress in Boston.

In Zürich will hat die Stadtpolizei das Polizeidepartement eine friedliche Intersex-Mahnwache vor dem Rathaus "aus Sicherheitsgründen" nicht bewilligen offiziell"untersagt" (PDF):

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org hat in den letzten 8 Jahren über 100 friedliche Proteste in 7 Ländern durchgeführt, um über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) aufzuklären und TäterInnen öffentlich zu konfrontieren. Sie berichtet aktuell dem UN-Menschenrechtsausschuss zum Thema.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Am Montag, den 26 Oktober 2015 wird es genau 6 Jahre her sein, dass im Kantonsrat Zürich der 1. Intersex-Vorstoss der Schweiz eingereicht wurde, welcher u.a. Rechenschaft über vergangene und gegenwärtige IGM-Praktiken im kantonalen Universitäts-Kinderspital Zürich einforderte. Weitere strategische Vorstösse, begleitet durch Medienpräsenz und gewaltfreie Proteste, führten schliesslich zur bahnbrechenden Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE von 2012, auf welche wiederum die diesjährigen IGM-Rügen des UN-Kinderrechtsausschusses ("schädliche Praxis") und des Ausschusses gegen Folter ("unmenschliche Behandlung") explizit verwiesen.

Zusätzlich hat das Kispi Zürich dieses Jahr eine beispiellose historische Aufarbeitung von IGM-Praktiken inkl. Klitorisamputationen in die Wege geleitet.

Nur der Kanton steht weiterhin abseits. Deshalb wird Zwischengeschlecht.org während der Sitzungen des Kantonrats vom 26. Oktober von 07:30-15:00h eine friedliche Mahnwache vor dem Rathaus abhalten (Bew. einger.) 

>>> Mehr zu den Vorstössen und dem friedlichen Protest

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüße

Markus Bauer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedliche Mahnwache vor Rathaus Zürich
>>> Watson.ch 22.10.2015   >>> 20Minuten.ch 21.10.2015  
   Danke!!!
>>> PM 20.10.2015 > Zürich: Polizeichef will Intersex-Mahnwache verbieten

Pressemitteilung 20.10.2015 > Zürich: Polizeichef will Intersex-Mahnwache verbieten

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

22. Okt 2015, 12:30h Langericht Nürnberg > Friedliche Intersex-Soli-Demo + Zwitterprozess: Micha Raab vs. Uniklinik Erlangen!

>>> Flyer zur heutigen Soli-Kundgebung (PDF) 

 

Bild: Intersex-Protest zum 1. Termin im "Nürnberger Zwitterprozess", Landgericht Nürnberg-Fürth 26.02.2015

 

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Friedliche Zwitter-Soli-Demo vorm Landgericht Nbg-Fürth:
• Do 22.10.2015, 12:30-13:20h
Nähe Haupteingang, Fürther Str. 110

Ab 13:30h: 2. Verhandlung im Nürnberger Zwitterprozess gegen Prof. S. + Universitätsklinik Erlangen u.a. wegen uneingewilligter "Klitorisverkürzung", Kastration und Verabreichung körperfremder Hormone.

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei direkt beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

Medien (und auch dieser Blog) hatten schon frühzeitig auf den 2. Prozesstag hingewiesen, vgl. Berichte auf >>> nordbayern.de von Clara Grau (16.4.) sowie >>> dpa-Agenturmeldung (16.4.).

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) sind eine fundamentale Menschenrechtsverletzung!
Die in Nürnberg Angeklagten werden dessen ungeachtet wohl einmal mehr plädieren:
   von der Schädlichkeit und Unhaltbarkeit ihres Tuns angeblich "nichts gewusst" zu haben
   bloß dem "ärztlichen Behandlungsstandard gefolgt" zu sein
   nur "chirurgische Korrekturoperationen ausgeführt, angeordnet oder gebilligt" zu haben ...

>>> Medienspiegel zum 1. Prozesstag
>>>
Nürnberger Zwitterprozess: "Schluss mit straflos verstümmeln!"
>>> Wegen Zwitterprozess: Bayern zensiert parlamentarische Anfrage zu IGM-Praktiken!
>>> Bericht an UN: "Fehlender Rechtszugang für Überlebende von IGM-Praktiken"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, October 21 2015

"20 Minuten" berichtet über Mahnwache zum Intersex Awareness Day

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>>> Gelungener Vorab-Artikel auf 20 Minuten.ch    >>> Printversion S. 9 | PDF
>>> Zürich 26.10.2015: Intersex-Mahnwache    >>> PM 20.10.2015: Polizei will Mahnwache verbieten

Nach über 100 friedlichen Protesten sind wir uns längst gewohnt, immer mal wieder von TäterInnen und HelfershelferInnen hingehalten, schikaniert und möglichst behindert zu werden – doch wir werden uns auch diesmal nicht einschüchtern lassen … WIR SEHN UNS, WO DIE ACTION IST

>>> Zürich 26.10.: Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"
>>> Zürich, Mo 26.10.2015: Friedliche Mahnwache zum Intersex Awareness Day 

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Thursday, October 15 2015

«Viele Eltern von intersexuellen Kindern schämen sich» + coole LeserInnenbriefe, Tages-Anzeiger / Bund / BaZ 10. + 14.10.2015

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Durchzogenes Interview in mehreren deutschsprachigen CH-Tageszeitungen sowie online (>>> Tages-Anzeiger | Bund | Basler Zeitung) mit Otfried Höffe, ehemaliger Ethikprofessor u.a. in Tübingen, und seit 2009 Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE), deren Intersex-Stellungnahme von Betroffenenorganisationen weltweit gelobt wurde.

Aufhänger des Interviews war das kürzliche UN Intersex Expert Meeting, an dem Höffe ebenfalls teilnahm.

Meine 2 Cent: Nebst guten Ansätzen blieb Otfried Höffe leider im Interview wiederholt deutlich hinter der NEK-Stellungnahme zurück.

Gleich in der 1. Antwort wirft z.B. die Behauptung "Der Deutsche Ethik­rat [hat] die [NEK-]Empfehlungen zustimmend aufgenommen" doch einige Fragen auf – der Dt. Ethikrat hatte im Gegensatz zur NEK-Stellungnahme die allermeisten IGM-Praktiken als zulässig erklärt mit seinem perfiden Konstrukt einer Pseudo-Unterscheidung zwischen "geschlechtszuordnenden" vs. "geschlechtsvereindeutigenden" Verstümmelungen (weshalb sich auch CH-Kliniken bis heute oft und gern auf die Ethikrat-Stellungnahme berufen und die NEK-Stellungnahme geflissentlich ignorieren), und (im Gegensatz zu NEK-CNE) stattdessen stigmatisierende Personenstandspolitik favorisiert.

In ganau dieselbe Kerbe schlägt Höffe auch in Antwort 3 mit der stereoptypen Überbetonung der "Toilettenfrage" ("In welche Garderobe soll es im Sportunterricht gehen, welche Toilette soll es benutzen?"). Auch von dem (von Höffe favorisierten) Begiff "Intersexualität" hatte sich die NEK-Stellungnahme zu Recht distanziert.

Vielsagend auch Höffes ausweichende 6. Antwort, ob man auf medizinisch unnötige Operationen an Kindern verzichten könne: "So scheint es zu sein."

Komplett an Höffe vorbeigegangen zu sein scheinen dagegen die bahnbrechenden Rügen des UN-Kinderrechtsausschusses und des Ausschusses gegen Folter an die Schweiz, die beide Verstümmelungen deutlich kritisierten.

Zum Glück druckte der Tages-Anzeiger in der Folge 2 gelungene LeserInnenbriefe ab (Danke!!), die ich euch nicht vorenthalten will:

Vergrössern: Reinklicken!

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Wednesday, October 14 2015

22.10.2015 > 2. Verhandlungstag im Nürnberger Zwitterprozess mit Weltpremiere: Intersex-GenitalabschneiderInnen vor Gericht!

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitätenBild: Großes Medieninteresse zum 1. Prozesstag am 26. Januar 2015, LG Nürnberg-Fürth

>>> UPDATE 17.10.2015

 

 

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Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Zwischengeschlecht.org hat (wie schon zum 1. Prozesstag) vor der Verhandlung einen friedlichen Soli-Protest angemeldet. Mehr dazu in Kürze! Wir sehn uns, wo die Action ist!

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Friday, September 25 2015

UN-Hochkommissariat für Menschenrechte: "Ein Schritt vorwärts für Intersex-Sichtbarkeit und -Menschenrechte", 25.09.2015

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V.l.n.r.: Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org), Morgan Carpenter (OII Australien), Julius Kaggwa (SIPD Uganda), Mauro Cabral (Justicia Intersex Argentinien), UN-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid Ra’ad Al Hussein, Hiker Chiu (OII Taiwan), Kimberly Zieselman (AIC USA), Dan Ghattas (OII Deutschland). Foto: UN OHCHR.

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Das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) publizierte heute eine >>> Nachrichtenmeldung (englisch) über das UN Expert Meeting zu Intersex-Menschenrechten letzte Woche in Genf.

Der Report enhält u.a. Zitate von Daniela "Nella" Truffer, erwähnt explizit die Forderung nach einem "gesetzlichen Verbot" von Intersex-Verstümmelungen sowie die Einstufung von IGM als "schädliche Praxis" und "unmenschliche Behandlung" durch UN-Ausschüsse, und zitiert aus der >>> Eröffnungsrede (englisch) des UN-Hochkommissars für Menschenrechte Zeid Ra’ad Al Hussein u.a.:

“Solche Menschenrechtsverletzungen werden selten diskutiert und noch seltener untersucht oder verfolgt”, sagte Zeid. “Das Resultat ist Straflosigkeit für die TäterInnen; fehlende Widergutmachung für Opfer; und ein sich endlos fortsetzender Kreislauf von Unwissenheit und Misshandlung.”

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Siehe auch:
- UN Intersex Expert Meeting: IGM – Die Straflosigkeit der TäterInnen beenden!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Saturday, September 19 2015

Neue Intersex-"Sensation": Genitalverstümmler tötet Reh-Zwick für "Forschung" - ahnungslose Medien zelebrieren "Entdeckung"

xxx[ Reloaded]

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Nach den Falschmeldungen über den angeblichen "3. Geschlechtseintrag in Deutschland" werden schon wieder Zwitter in den Medien vereinnahmt:

"Intersexuelles Reh entdeckt""Sensation!" – Intersexe überall – jetzt auch "in freier Wildbahn" – gar als Rehe im Deutschen Wald! Unglaublich! Nit möööglich!! Noch niiie dagewesen!!!

Was weniger weltfremden Mitmenschen längst bekannt ist – darüber geraten Intersex-VerstümmlerInnen und Schända-fixierte JournalistInnen geradezu in Ekstase (vgl. Netz, Presse, Funk und Fernsehen).

Doch vor lauter Aufregung, Profilneurose und Geschlächzbegeisterung über diesen sensationellen "Fall von 'Geschlechterumkehr' (sex reversal)" (derstandard.at) blieben in der aktuellen Berichterstattung prompt grundlegende Fakten einmal mehr auf der Strecke:

Zwicke: Früher Alltag, heute nicht nur als Nutztiere bald ausgerottet.
(Landbote, 29.07.2009 - Zum Vergrössern Reinklicken!)

Nirgends wurde in all den "Intersex-Reh"-Meldungen z.B. erwähnt, dass der allenthalben als heroischer "Entdecker" gefeierte Intersex-Forscher sowie Kurositäten- und Freizeitjäger Prof. Dr. Jörg T. Epplen, der sich auch in seinem Humangenetiker-Alltag "mit Intersexualität befasst, allerdings nur beim Menschen" (wdr.de), dies dort wohl anhand von meist mehrfach genitalverstümmelten "Versuchskaninchen" tut, und dass sein Arbeitsplatz Ruhr-Universität Bochum eine notorische VerstümmerInnen-Institution darstellt, eingebunden u.a. ins "multidisziplinäre Forschungsnetzwerk DSD/Intersexualität" usw.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

 Im Endokrinologikum Ruhr in Bochum fand 2007 auch die Jahresversammlung des "Netzwerk D$D/Intersexualität" statt, die exemplarisch zeigt, wie wie VerstümmlerInnen reagieren, wenn Betroffene sie in Form einer "ruhige[n], nicht anklagende[n] Präsentation bundesrepublikanischen Rechtes" auf Menschenrechte und Gesetz ansprechen wollen:

"Dieser Vortrag führte zu tumultähnlichen Szenen des sowieso halbleeren Saals. Ein bekannter Mediziner und ordentliches Mitglied des Vereins, der nach eigenem Bekunden mehr als 25 Jahre intergeschlechtliche Genitale operiert hat, geriet außer Fassung und verließ pöbelnder weise mit Gefolge den Saal, ein sonst ruhiger Psychologe und ordentliches Mitglied des Netzwerk-IS, der für Projekte des Netzwerk-IS arbeitet fährt mit Getöse Betroffenen ins Wort und will ihnen das Wort abschneiden. Es kommt zu Wortgefechten, die nicht unterbunden werden. So der Kommentar: Ob den Betroffenen nicht klar ist, dass solche Vorträge diejenigen, die helfen wollen, demotivieren. [...]"

Vielsagend in diesem Zusammenhang auch Prof. Dr. Jörg T. Epplens Vorlesung 4 im Sommersemester 2013 mit dem Titel "Geschlechts-Determination /-Entwicklung und Infertilität" (PDF 2.3 MB) [ TRIGGERWARNUNG!!! ], vgl. etwa die Folien 11, 31 u. 32:

Ebenso blieb in der aktuellen Medienberichterstattung unbemerkt, dass Verstümmler-Prof. Dr. Jörg T. Epplen mit dem "Intersex-Reh" nicht zum ersten Mal durch Abschüsse von "Kuriositäten" zu Forschungszwecken und entsprechende, tief blicken lassende Publikationen auffällt, vgl. z.B. den Bericht über einen "Halbkastraten-Basthirsch" (Pirsch Nr. 22/2011, S. 27; siehe auch zuunterst Homepage Humangenetik Ruhr-Universität [inzwischen gelöscht, archiviert hier]):

Weiter wurde (nicht nur) in der Medienberichterstattung gänzlich unterschlagen, dass Intersexe logischerweise bei allen Säugetieren (aber auch bei Fischen, Vögeln usw.) genau gleich natürlich vorkommen wie beim Menschen – was bei aufgeklärteren Zeitgenoss_innen seit jeher bekannt war und ist.

So gibt's im Voralpenraum (Süddeutschland, Deutschschweiz und Österreich-Vorarlberg) den althergebrachten, spezifischen Ausdruck "Zwick (Zwitter)", vgl. z.B. Ernst Tappolet, "Die alemannischen Lehnwörter in den Mundarten der französischen Schweiz" (Basel, 1913), z.B. S. 7, 9 u. 29: 

Und worüber Intersex-VerstümmlerInnen ebenso wie PersonenstandsfetischistInnen wohl komplett aus dem Häuschen geraten wären (und sich bestimmt wochenlang nicht mehr einkriegt hätten):

Wie die Dissertation von Hans Friedich Büchi "Untersuchungen über das verschobene Geschlechtsverhältnis, die Intersexualität und die Fruchtbarkeit bei der Milchziege" (1957) (PDF) auf S. 13 enthüllt, wurden in den 1950er-Jahren in schweizerischen Ziegenzuchtgenossenschaften im "Formular 6a: Sprung-, Geburts- u. Markierungskarte für Ziegen" nebst "männlichen" und "weiblichen Gitzi" offiziell auch "Zwitter" erfasst:

(ganzes Formular: reinklicken!)

"Kühe sind auch nur Menschen": Wie die realexistierende "Zwick-Kuh" Astor (siehe oben) aus der CH-Fensehserie "Alpenfestung - Leben im Réduit"  am eigenen Leib erfahren musste, schützt offizielle Anerkennung als "Zwitter" nicht unbedingt vor Stigmatisierung.

Eigens für die Dreharbeiten über das bäuerliche Leben im 2. Weltkriege vom Heimathof herangeschafft und mit einer kleinen Herde "richtiger Kühe" zusammengepfercht, wurde "Zwick" Astor von diesen "nicht akzeptiert", sondern tätlich misshandelt (und für die restlichen Folgen umgehend durch einen kastrierten Ochsen ersetzt) ...

Von fremden Kühen misshandelter Zwick mit "Schrammen"
– zu Hause hatte Astor es besser!

Welche menschenverachtenden Schlüsse GenitalabschneiderInnen sowie Bauchnabel-fixierte Geschlächz-JournalistInnen aus dieser Episode ziehen würden – 3x dürft ihr raten ...

Doch immerhin, in den LeserInnen-Kommentaren zum "sensationellen Intersex-Reh" gab's vereinzelt Lichtblicke:

Fazit: Wenn Dummheit so richtig weh tät, würden in den hiesigen Kinderklinken wohl schlagartig keine Intersex-Kinder mehr verstümmelt – und in den Medien weniger unreflektierte Geschlächz-&-Schända-Fantasien über Intersexe abgelassen.

Leider sind wir davon noch ziemlich weit entfernt ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
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  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Saturday, September 12 2015

CH > Amnesty-Magazin berichtet über Intersex und IGM-Praktiken

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Als Daniela Truffer zur Welt kam, wussten die Ärzte nicht, ob sie ein Mädchen oder einen Knaben vor sich hatten. Sie wurde zum Mädchen gemacht und leidet noch immer unter den Folgen. Heute führt die Aktivistin eine provokante Kampagne, weil sie anderen Menschen dasselbe Leid ersparen will.

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Das "Amnesty Magazin für Menschenrechte" Nr. 83 ist eine LGBTI-Schwerpunktnummer unter dem Titel "Gleiche Rechte für alle". Zwar hat's Intersex dabei (noch) nicht in den Untertitel geschafft, dieser listet lediglich "Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität". Doch nach dem diesjährigen Beschluss von Amnesty Schweiz, die Menschenrechtsarbeit zu Intersex zu intensivieren und dabei Betroffene von intersex-spezifischen Menschenrechtsverletzungen miteinzubeziehen (dieser Blog berichtete), hat's immerhin einen >>> ausführlichen Beitrag zum Thema von Carole Scheidegger drin (auch >>> auf französisch). Danke! 

Siehe auch:
- Cooler Intersex-Info-Flyer von Amnesty Deutschland

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
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Friday, August 21 2015

"Es ist eine Menschenrechtsverletzung!" - Daniela Truffer, Narrative Inquiry in Bioethics 20.08.2015

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>>> Bewegender Beitrag von Daniela "Nella" Truffer (PDF, englisch) in der aktuellen Ausgabe von Narrative Inquiry in Bioethics, zusammen mit weiteren 19 Intersex-Zeugnissen, u.a. von Pidgeon Pagonis, Hida Viloria, Lynnell Stephani Long und Kimberly Zieselmann, and 4 Kommentaren, u.a. von Lih-Mei Liao und Katrina Karkazis, herausgegeben von Georgiann Davis und Ellen Feder (NIB vol. 5 no. 2 (2015), S. 87-150 + online). Danke!

Thursday, August 20 2015

Intersex: "Unnötige medizinische und chirurgische Eingriffe ohne Einwilligung unterbinden" - humanrights.ch zu CAT-Empfehlungen

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Die Info-Plattform humanrights.ch hebt in ihrem aktuellen
>>> Report zur CAT-Staatenüberprüfung der Schweiz (dieser Blog berichtete) die Empfehlungen zu Intersex hervor. Danke!

Nachfolgend der relevante Abschnitt:

Ein neues Thema hat der Ausschuss aufgegriffen: Er empfiehlt der Schweiz, den Schutz der Integrität und der Selbstbestimmung von Menschen mit Geschlechtsvarianten (sog. Intersex-Menschen) zu gewährleisten und unnötige medizinische und chirurgische Eingriffen ohne Einwilligung der Betroffenen zu unterbinden. Die Schweiz habe Beratung und Begleitung der Betroffenen und deren Eltern sicherzustellen und Fälle von widerrechtlich erfolgten Eingriffen zu untersuchen und den Opfern Wiedergutmachung und adäquate Entschädigung zu leisten.

>>> Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org zu den CAT-Empfehlungen (14.8.)
>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter diskutiert Intersex-Genitalverstümmelungen

>>>
"Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

2015 NGO Report an das UN-Komitee gegen Folter (CAT)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.46 MB)

>>> CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, August 17 2015

Cooler Intersex-Info-Flyer von Amnesty Deutschland

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Amnesty Deutschland und Amnesty Schweiz hatten dieses Jahr beide neue, über weite Strecken gleichlautende Anträge zu Intersex verabschiedet, die sowohl den Dachverband Amnesty International in London, wie auch die jeweilige Sektion auffordern, zum Thema IGM-Praktiken (auch öffentlich) aktiver zu werden (dieser Blog berichtete).

Amnesty Deutschland hat nun dazu einen coolen, von Queeramnesty Hamburg erstellten Info-Flyer veröffentlicht (>>> PDF-Download hier und hier), der exemplarisch vormacht, wie aus einer Queer-Perspektive heraus das Thema effektiv (und ohne Intersex-Vereinnahmung!) angegangen werden kann.

Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz, ganz herzliches Dankeschön! 

Auch bei Amnesty Schweiz ist übrigens schon etwas im Tun, um das Thema auch innerhalb der Sektion bekannter zu machen. Fortsetzung folgt ... 

Nachfolgend 2 Auszüge aus dem Flyer von Amnesty Deutschland:

WELCHE HAUPTFORDERUNGEN STELLT AMNESTY?

Staaten müssen gewährleisten, dass intersexuelle Säuglinge und Kinder vor irreversiblen, medizinisch nicht notwendigen Genital­ operationen, sterilisierenden Eingriffen und Hormonbehandlun­ gen geschützt werden. Jeder nicht notwendige Eingriff muss aufgeschoben werden, bis die Person selbst in der Lage ist, eine Einwilligung nach erfolgter Aufklärung abzugeben. Eltern und Erziehungsberechtigte müssen Zugang zu nicht­pathologisieren­ der psychosozialer Unterstützung und Selbsthilfe erhalten. [...]

WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?

RECHT AUF KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT UND SCHUTZ VOR MEDIZINISCHER MISSHANDLUNG

Die irreversiblen chirurgischen Eingriffe einer frühen ‚Ge­schlechtszuweisung‘ führen in sehr vielen Fällen zu massiven physischen und psychischen Schäden, unter denen intersexu­ elle Menschen ein Leben lang zu leiden haben. Dazu gehören oft lebenslänglich notwendige Hormonbehandlungen mit gesundheitlichen Folgen, Verlust der Fruchtbarkeit, Verlust der sexuellen Empfindsamkeit sowie Harnwegsleiden.

Chirurgische Eingriffe, die an nicht einwilligungsfähigen Kindern oder auch an Erwachsenen ohne vorherige umfassende Aufklärung durchgeführt werden, stellen eine Verletzung des Rechts auf Schutz vor medizinischem Missbrauch dar, wenn solche Behandlungen nur deshalb erfolgen, um Menschen die Standardkategorien ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ aufzuzwingen. Unumkehrbare chirurgische oder medikamentöse Behandlungen von Kindern verstoßen darüberhinaus gegen den Grundsatz des Kindeswohls. [...]

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, August 10 2015

WDH 27.08.2015 18:50h > ARD-Mediziner-Soap thematisiert Intersex-Schweigegebot nach dem Nürnberger Zwitterprozess

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Die Erstausstrahlung war am gleichen Tag wie der Nürnberger Zwitterprozess: Die 5. Folge der ARD-Serie "In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte" mit dem Episodentitel "Ehrlichkeit" dreht sich um das Betroffenen von der Medizyn aufgezwungene, verhängnisvolle "Zwitter-Schweigegebot".

[ Nach dem Break ]   In der >>> ARD-Sendungsankündigung liest sich das folgendermaßen:

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Sunday, August 9 2015

VIDEO: "Körperliche Unversehrtheit & Selbstbestimmung" - IGM Typ 1: "Hypospadie-Korrektur", Teil 3/4 - Tiger Devore

Tiger Devore

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>>> VIDEO:  "Die Position, die mit Beständigkeit wiederkehrt, ist körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung, und dass ein Kind keine informierte Einwilligung geben kann." Im 3. Teil erzählt Dr. Tiger von Debatten während dem '5th I-DSD Symposium' in Belgiem, einem außergewöhnlichen Kongress insofern, dass dort auch verschiedene Meinungen willkommen waren, einschließlich diejenigen von Betroffenen.

 

Der IGM-Überlebende und Sex-Therapeut Dr. Tiger Devore im Gespräch über Intersex Genital-Verstümmelung Typ 1: 'Vermännlichende Genitalkorrekturen': 'Hypospadie-Korrektur', eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung die gestoppt werden muss.

Aufgenommen anläßlich der gewaltfreien Intersex-Proteste vs. '6th I$HID Hypospadias Workshop' mit 'LiveOPs', '5th I-D$D Symposium' und '1st D$Dnet Training School'.

Tiger Devore (Homepage, englisch) war 1984 wohl der erste IGM-Überlebende, der an die Öffentlichkeit ging, und ein Ausschnitt aus seinem erschütternden Zeugnis "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom" (1997) fand diesen Frühling via den "STOP IGM Primer" (PDF, englisch) Eingang in das vom Menschenrechtskommissar des Europarates herausgegebene Issue Paper "Human Rights and Intersex People".

Es freut uns riesig, euch diese Interviews zu präsentieren, worin Tiger Klartext redet über ein oft unterschlagenes, wichtiges Thema. Nach Abschluss der 4-teiligen Serie sind deutsche Untertitel geplant. Fortsetzung folgt ...

>>> "Live-OPs": Warum wir gegen den "6th I$HID Hypospadie Workshop" protestieren

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, August 8 2015

CH > Kinderchirurg über IGM-Praktiken: "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Anlässlich der Kritik des UN-Ausschusses gegen Folter an IGM-Praktiken in der Schweiz erschien in der >>> "Tribune de Genéve" und der Waadtländer Zeitung >>> "24 heures" ein groß aufgemachter Artikel zum Thema von Caroline Zuercher (online 02.08.2015, Printausgabe 03.08.2016 auf S. 5 bzw. 6).

Darin legte nicht nur Daniela "Nella" Truffer einmal mehr eindrücklich Zeugnis ab über die Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern, und fordert gesetzgeberische Maßnahmen.

Auch der Kinderchirurg Blaise Meyrat (Uniklinik Lausanne) bringt einmal mehr Klartext zum Thema IGM-Praktiken im Allgemeinen und zur Notwendigkeit der Anpassung der Verjährungsfristen im Besonderen.

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Übersetzung von der sensationellen Aussagen von Blaise Meyrat nach dem Bild:

Die Angst vor dem Richter

«Ich plädiere, es nicht zu tun, aber es gibt immer noch solche Eingriffe in der Schweiz», bedauert Dr. Blaise Meyrat, Kinderchirurg am CHUV Lausanne [Universitätsklinik].

«Es bewegt sich kaum etwas in der Medizin.» Laut ihm erklärt sich dieses Zögern «aus einer Angst davor, zuzugeben, dass man sich irrte.»

«Ich denke, erst die Angst vor dem Richter wird da etwas ändern», fährt er fort. «Es braucht eine ausreichende Aussetzung der Verjährung, damit Opfer später als Erwachsene klagen können.» 

Der Waadtländer gesteht: Würden die Verjährungsfristen angepasst, könnten auch ihn Betroffene gerichtlich verfolgen. «Damals glaubte ich, das Richtige zu tun, indem ich diese Kinder operiere», seufzt er. «Wir hatten auch nicht die gesamte wissenschaftliche Literatur, die heute verfügbar ist ... Die Medizin war extrem gewalttätig zu diesen Menschen.» 

Seit 1993 führt er keine geschlechtszuweisenden Operationen an Kindern mehr durch. «Ich hatte mir schon länger Gedanken gemacht», erzählt er. «Meines Erachtens ist es eine Frage der Ethik, doch meine Stellungnahmen in der Öffentlichkeit haben bei meinen Kollegen heftige Reaktionen ausgelöst. Heute können die Mediziner nicht mehr sagen, sie hätten es nicht gewusst.»

>>> Ganzer Originalartikel online auf "Tribune de Genéve" | "24 heures"

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Thursday, July 23 2015

PODCAST "polyphon: Zwischengeschlechtlichkeit" - Radio RaBe

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

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"Ich war sehr schockiert über die systematischen Operationen, die durchgeführt werden, und noch mehr darüber, dass die wenigsten über diese Praxis wissen."

>>> Gelungene 1-stündige Hintergrundsendung via Soundcloud von polyphon, mit Interviews mit Daniela "Nella" Truffer, your's truly a.k.a. Markus Bauer, Kathrin Zehnder ("Zwitter beim Namen nennen", 2010; "Intersex", 2009), Jürg Streuli ("Shaping Parents", 2013), Mirjam Werlen ("Persönlichkeitsschutz des Kindes", 2014; "Intersex", 2009) und entspannter elektronischer Musik. Danke! 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Tuesday, July 21 2015

VIDEO: "Unnötig & schädlich" - IGM Typ 1: "Hypospadie-Korrektur", Teil 2/4 - Tiger Devore

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>>> VIDEO (englisch):  "Zuerst braucht es ein viel besseres Verständnis, dass es sich hier um eine Menschenrechtsverletzung handelt." Im 2. Teil demontiert Dr. Tiger verbreitete medizynische Mythen rund um "Hypospadie-Korrekturen", wonach nicht-eingewilligte, frühe kosmetische Genitaloperationen den betroffenen Kindern angeblich helfen würden a) im Stehen zu pinkeln sowie b) Frauen befruchten zu können. Und kommt zum Urteil: "Unnötig und schädlich."

Der IGM-Überlebende und Sex-Therapeut Dr. Tiger Devore im Gespräch über Intersex Genital-Verstümmelung Typ 1: 'Vermännlichende Genitalkorrekturen': 'Hypospadie-Korrektur', und über Begnungen mit spezialisierten TäterInnen an einem Medizynerkongress  – vierteilige Interview-Serie über eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung.

Aufgenommen anläßlich der gewaltfreien Intersex-Proteste vs. '6th I$HID Hypospadias Workshop' mit 'LiveOPs', '5th I-D$D Symposium' und '1st D$Dnet Training School'.

Tiger Devore (Homepage, englisch) war 1984 wohl der erste IGM-Überlebende, der an die Öffentlichkeit ging, und ein Ausschnitt aus seinem erschütternden Zeugnis "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom" (1997) fand diesen Frühling via den "STOP IGM Primer" (PDF, englisch) Eingang in das vom Menschenrechtskommissar des Europarates herausgegebene Issue Paper "Human Rights and Intersex People".

Es freut uns riesig, euch diese Interviews zu präsentieren, worin Tiger Klartext redet über ein oft unterschlagenes, wichtiges Thema. Nach Abschluss der 4-teiligen Serie sind deutsche Untertitel geplant. Fortsetzung folgt ...

>>> "Live-OPs": Warum wir gegen den "6th I$HID Hypospadie Workshop" protestieren

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, July 16 2015

VIDEO: Tiger Devore erklärt IGM Typ 1 "Hypospadie-Korrekturen" - Teil 1/4: "Klitorisreduktion vs. Hypospadie-Korrektur"

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>>> VIDEO (englisch):  Der IGM-Überlebende und Sex-Therapeut Dr. Tiger Devore im Gespräch über Intersex Genital-Verstümmelung Typ 1: 'Vermännlichende Genitalkorrekturen': 'Hypospadie-Korrektur', und über Begnungen mit spezialisierten TäterInnen an einem Medizynerkongress  – vierteilige Interview-Serie über eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung.

Teil 1 erklärt worum's bei IGM 1 und 'Hypospadie-Korrekturen' geht, und beleuchtet wie auffallend unterschiedlich unfreiwillige 'Klitorisreduktionen' (IGM 2) und unfreiwillige 'Hypospadie-Korrekturen' diskutiert werden.

Aufgenommen anläßlich der gewaltfreien Intersex-Proteste vs. '6th I$HID Hypospadias Workshop' mit 'LiveOPs', '5th I-D$D Symposium' und '1st D$Dnet Training School'.

Tiger Devore (Homepage, englisch) war 1984 wohl der erste IGM-Überlebende, der an die Öffentlichkeit ging, und ein Ausschnitt aus seinem erschütternden Zeugnis "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom" (1997) fand diesen Frühling via den "STOP IGM Primer" (PDF, englisch) Eingang in das vom Menschenrechtskommissar des Europarates herausgegebene Issue Paper "Human Rights and Intersex People".

Es freut uns riesig, euch diese Interviews zu präsentieren, worin Tiger Klartext redet über ein oft unterschlagenes, wichtiges Thema. Nach Abschluss der 4-teiligen Serie sind deutsche Untertitel geplant. Fortsetzung folgt ...

>>> "Live-OPs": Warum wir gegen den "6th I$HID Hypospadie Workshop" protestieren

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Thursday, June 25 2015

CH > Artikel über Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kispi Zürich in Regionalzeitungen, 16.06.2015

 Bild: Intersex-Protest gegen IGM-Praktiken im Kinderspital Zürich, 06.07.2008  >>> Video

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>>> Gelungener Artikel von Katrin Meier (PDF) über die sensationellen Bestrebungen des Kispi für eine historische Aufarabeitung von Intersex-Genitalverstümmelungen, prominent aufgemacht auf der fast ganzen 1. Seite des 2. Bundes in der Zürcher Regionalzeitungen (u.a. "Landbote", "Unterländer", "Zürichseezeitung") und mit Interview-Beiträgen von Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org) und Kispi-Kinderchirurgin Rita Gobet.

Von diesem Blog ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!

>>> Intersex-Klitorisamputationen: Kispi ZH beginnt Aufarbeitung
>>> Wegen Intersex-Aufarbeitung: Kispi-Ball-Protest 2015 ausgesetzt

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

 

 

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

Friday, June 12 2015

Intersex: "Protest gegen 'genitale Verstümmelung'" - AVS TV Belgien

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TV-Chef sah unsere Demo aus dem Auto –
>>> AVS TV in Gent (Belgien) berichtete über Intersex-Proteste (maschinelle Übersetzung):

"In Gent in dieser Woche ein Symposium zum Thema "Störungen der Geschlechtsentwicklung." Bei 1 in 4000 Kinder in Belgien geboren, können die Ärzte nicht wirklich sagen, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Manchmal sind diese Kinder werden dann operiert. Laut einer internationalen Aktivistengruppe kommt es zu Genitalverstümmelung." Danke!

>>> Intersex-Proteste + Info: Belgien 7.-13.6., FFM/Seligenstadt 21.-24.6.

Wednesday, May 27 2015

CH > Kosmetische Klitorisamputationen an Intersex-Kindern: Kinderspital Zürich beginnt Aufarbeitung von IGM-Praktiken

>>> Pressemitteilung 01.06.2015: Intersex-Aufarbeitung – Kispi-Ball-Protest ausgesetzt


1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Tagesschau-Video  >>> Transkript  >>> Demo-Bericht

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Am 27.05.2015 erschien ein >>> NZZ-Artikel von Alan Niederer (Redaktion Wissenschaft) über einen vom Kispi in Auftrag gegebenen Bericht "Historische Evaluation der Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Besonderheiten der Geschlechtsentwicklung", beruhend auf archivierten Krankenakten von betroffenen Kindern mit Diagnose AGS/CAH.

Dieser >>> Kispi-Bericht (PDF) (welcher der Öffentlichkeit und auch diesem Blog bisher nicht vorlag) bestätigt offiziell, was Zwischengeschlecht.org und dieser Blog seit 2012 anhand verschiedener Fachpublikationen aus dem Kispi wiederholt belegten: Kosmetische Klitorisamputationen an Zwitterkindern waren im Kispi ZH (wie auch sonst in Uni-Kinderkliniken nicht nur in der Schweiz) jahrzehntelang unhinterfragte Praxis.

Soweit, so sensationell – doch es kommt noch besser: Beim besagten Bericht handelt es sich lediglich um einen ersten Schritt für eine grundlegende historische Aufarbeitung von IGM-Praktiken, bei der künftig auch Betroffene und ihre Organisationen miteinbezogen werden sollen. Dem Vernehmen nach seien dazu beim Kispi bereits konkrete Pläne auch zur Weiterfinanzierung in der Pipeline.

Dieser Blog gratuliert dem Kispi und allen vor und hinter den Kulissen Beteiligten ganz herzlich zu diesem konstruktiven Schritt in eine bessere Zukunft!

Mit der angekündigten öffentlichen Aufarbeitung, in welchem Umfang und bis wann Klitorisamputationen und weitere medizinisch nicht notwendige Eingriffe mit "psychosozialer Indikation" (NEK-CNE) an Kindern mit Varianten der Geschlechtsanatomie praktiziert wurden, setzt das Kinderspital Zürich einen wichtigen Meilenstein.

Es wäre wünschenswert, dass nun auch der Kanton Zürich und die Universität Zürich diesbezüglich ihre Mitverantwortung endlich wahrnehmen – und dass diese historische Pioniertat des Kispi ZH künftig weiteren betroffenen Universitätskliniken und verantwortlichen Behörden als Beispiel dient ...

Gleichzeitig wollen wir heute daran erinnern, dass auch diese positive Entwicklung einmal mehr nicht "vom Himmel fiel", sondern vielmehr das Resultat von entschiedener und hartnäckiger Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit von Betroffenen und ihren Unterstützer_innen war.

Deshalb nachfolgend ein kurzer Rückblick auf 7 Jahre Kampf um Aufarbeitung von IGM-Praktiken im Kinderspital Zürich:

>>> Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich, 6.7.08   (Bild: Dominik Huber>>> Video

Am 6. Juli 2008 organisierte Zwischengeschlecht.org zum ersten Mal einen friedlichen Protest vor dem Kispi, um auf das gesellschaftliche Tabu zu Intersex und IGM-Praktiken aufmerksam zu machen. In einem Offenen Brief wurde auf die Unhaltbarkeit und Menschenrechtswidrigkeit aller Intersex-"Genitakorrekturen" hingewiesen. Das Medienecho war erfreulich: Die Tageschau berichtete in der Hauptausgabe (Video), weiter der Landbote, der Tages-Anzeiger, 20 Minuten, Tachles und die NZZ am Sonntag.

Als Reaktion auf den Offenen Brief kam es zu mehreren konstruktiven Gesprächen zwischen Kispi-ÄrztInnen, Zwischengeschlecht.org und der Eltern-Selbsthilfe. Daraus resultierte wiederum eine weltweit beachtete explorative Studie u.a. von Yvonne Cavicchia-Balmer und Jürg Streuli zum Thema Auswirkungen von medikalisierender Elternberatung durch MedizinerInnen mit verblüffenden Resultaten (vgl. nachfolgende Grafik, mehr dazu englisch | deutsch).

Streuli JC, Vayena E, Cavicchia-Balmer Y, and Huber J. Shaping parents: Impact of contrasting professional counseling on parents' decision making for children with disorders of sex development. J Sex Med 2013;10:1953–1960.

Zum Intersex Awareness Day 2009 initiierte Zwischengeschlecht.org eine historische Anfrage im Kantonsrat Zürich zum Thema IGM-Praktiken im Kispi, inkl. Medienecho u.a. im Tages-Anzeiger:

(Diesem ersten politischen Vorstoss zum Thema Intersex und IGM-Praktiken in der Schweiz überhaupt folgten 2010 drei weitere kantonale Anfragen meist aufgrund von gewaltfreien Intersex-Protesten (Bern / Luzern / Basel Stadt), sowie 2011 zwei im Nationalrat. Aufgrund letzterer erfolgte der Auftrag des Bundesrats an die Nationale Ethikkommission (NEK-CNE), welche 2012 ihre weltweit beachtete Stellungnahme ablieferte.)

Friedlicher Protest + Offener Brief 10.05.2012    >>> 10vor10-Video zu den Protesten

Am 10. Mai 2012 doppelte Zwischengeschlecht.org anlässlich einer Aktion zu einer Kinderurologenkonferenz in Zürich mit einem erneuten Offenen Brief an das Kispi, die Universität Zürich und die kantonale Bildungsdirektorin nach, worin erstmals Klitorisamputationen im Kispi nachgewiesen wurden, und explizit eine historische Aufarbeitung eingefordert wurde. Zwar erhielten wir nie eine offizielle Antwort, doch aus informellen Gesprächen wurde deutlich, dass die historischen Tatsachen im Kispi bisher kaum bekannt waren und ÄrztInnen zum Teil betroffen machten. 2013 bekräftigten wir diese Forderung nach Aufarbeitung anlässlich von 2 Veranstaltungen u.a. an der Uni im Zusammenhang mit den NEK-Empfehlungen (die ebenfalls Aufarbeitung fordern).

>>> "Club"-Video    >>> Hochdt. Untertitel .srt    >>> Video-Download (386 MB)

Am 22. Mai 2012 kam es im Zusammenhang mit dem Intersex-CH-Tatort "Skalpell" zu einer denkwürdigen "Club"-TV-Diskussion zu Intersex und IGM-Praktiken. Im Studio waren u.a. Daniela "Nella" Truffer und Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), Karin Plattner (Elternselbsthilfe SI-Global) und auf ÄrztInnenseite Kinderchirurgin Rita Gobet (Kispi ZH) und der Pädiater Christian Kind (damaliger Chef CH-Pädiatergesellschaft, SAMW-Ethikkommission und des Ostschweizer Kinderspitals). Vor allem Nellas "durchschlagende" Diskussionsbeiträge (ab der 13. Sendungsminute) dürften nicht unwesentlich dazu beigetragen haben, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Aufarbeitung im Kispi weiter zunahm ...

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

2013 veröffentlichte Zwischengeschlecht.org eine Dokumentation zu "Kosmetische Klitorisamputationen" (PDF) in Kispi Zürich und Insel Bern – mit Belegen aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bisher vor jeglicher Verantwortung drücken.

Anlässlich eines Interviews mit Daniela Truffer für Al Jazeera kam es am 31.10.2013 zu einem weiteren friedlichen Intersex-Protest vor dem Universitäts-Kinderspital Zürich:

"Alle Jahre wieder": Friedlicher Protest vor dem Kispi ZH, 31.10.2013

Dabei wurde ein Flugblatt (PDF) verteilt, das einmal mehr eine historische Aufarbeitung von kosmetischen Klitorisamputationen und weiteren IGM-Praktiken einforderte:

Als Kispi-Direktor Markus Malagoli bei einem Augenschein realisierte, dass es sich um einen Intersex-Protest handelte, kommentierte er trocken: "Alle Jahre wieder." Trotzdem schien auch er nicht ganz unbeindruckt von unserem Flugblatt resp. Anliegen:

Am 4. Februar 2015 kritisierte schliesslich der UN-Kinderrechtsausschuss CRC aufgrund eines Schattenberichts u.a von Zwischengeschlecht.org die Schweiz wegen Intersex-Genitalverstümmelungen, welche der Auschuss unter Verweis u.a. auf die Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) explizit als "schädliche Praxis" und "Gewalt an Kindern" klassifizierte.

20min-Report zum UN-Kinderrechtsausschuss - Vergrössern: reinklicken!

Dieser historische Beschluss des UN-Kinderrechtsausschusses verpflichtet die Schweiz, nicht nur endlich gesetzgeberische Massnahmen gegen IGM-Praktiken an die Hand zu nehmen, sondern auch eine ganzheitige Strategie zu ihrer Eliminierung, einschliesslich Datenerfassung, Monitoring, Aufarbeitung, öffentliche Entschuldigung sowie angemessene Entschädigung aller Überlebenden, unter Einbezug der betroffenen Kliniken, medizinischer Standesorganisationen und des Staates, der seine Schutzpflicht gegenüber betroffenen Kindern viel zu lange auf die leichte Schulter nahm, und heute noch nimmt.

Wie weit sich dies alles wie vom Kispi in der heutigen NZZ angekündigt mit einem auf Februar 2016 angesetzten Abschlussbericht bewältigen lässt, scheint eher fraglich. Das Bewusstsein, dass IGM-Praktiken eine Menschenrechtsverletzung und insbesondere eine schädliche Praxis darstellen, und was dies konkret bedeutet, steckt vielerorts noch immer in den Kinderschuhen. Fortsetzung folgt ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
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IGM as a Harmful Practice: 2015 UN-CRC Briefing
• IGM: A Survivor's Perspective • Intersex Movement History
• What are IGM Practices? • What are Variations of Sex Anatomy?
• IGM and Human Rights • Conclusion: IGM as a Harmful Practice
>>> Download PDF (3.14 MB)     >>> Table of Contents

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