Forderungen

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Tuesday, September 18 2012

Intersex-Proteste: Offener Brief an Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK), 16.9.12

>>> Info + Proteste: LEIPZIG-DRESDEN-HALLE 19.-30.9.12

Protest und Übergabe des Offenen Briefes am Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK), 16.9.12

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

"Weiter sind wir bestürzt über medizinhistorische Zeugnisse aus Hamburger Universitätskliniken, welche belegen, dass in Hamburg für Menschen wie uns während nun schon seit über einem halben Jahrhundert Zustände herrschten und in veränderter Form möglicherweise heute noch herrschen, die nur als barbarisch und menschenverachtend zu bezeichnen sind. Und obwohl die Opfer dieser Zustände zum Teil heute noch unter uns leben und an dem ihnen Angetanen leiden, ignorieren die Hamburger Universitätskliniken diesen Teil ihrer Geschichte geflissentlich, statt ihn endlich umfassend aufzuarbeiten, sich bei den Opfern öffentlich zu entschuldigen und sie – sofern noch möglich – zu entschädigen."

Nachfolgend der ganze Offene Brief im Wortlaut:          >>> Der Offene Brief als PDF

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Sunday, September 16 2012

Bilder vom 1. Intersex-Protest in Hamburg vor dem Congress Centrum

>>> Info + Proteste Hamburg 13.-16.9.12   >>> Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.12


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>>> Offener Brief DGKJ 2012   >>> rdl 13.9.12   >>> taz Nord 15.9.12   >>> FSK 15.9.12

Durch verspätete Anreise etwas weniger pünktlich als auch schon hatten wir mit tatkräftiger Hilfe einer lokalen Soli-Delegation die Transparente und Schilder bald aufgestellt. Schon machten wir uns ans Flugblattverteilen, was trotz gelegentlicher Regenschauer und Windböen zwischendurch letztlich recht flott vor sich ging.

Vereinzelt reagierten KongressbesucherInnen definitiv gehässig oder beschwerten sich, wir sollten doch hier nicht so "aggressiv" tun. Die grosse Mehrzahl hatte aber einmal mehr Verständnis für unser Anliegen, und nicht wenige ermutigten uns, unsere Präsenz würde drinnen schon etwas bewirken und wir sollen nicht locker lassen.

Bei der Übergabe der Offenen Briefe hatten wir ja früher mitunter auch schon Turbulentes erlebt, doch die diesjährige DGKJ 2012 lies sich mal wieder was Neues einfallen. Schon der Zutritt zum Gebäude durfte auf Geheiss der Veranstaltungsleitung lediglich unter schwerer Bewachung zu erfolgen. Flankiert von einem freundlichen Polizisten und einem DGKJ-Security-Mensch durfte ich mich schliesslich doch noch zum Anmeldeschalter vorwagen, um die Offenen Briefe zwecks Weitergabe auszuhändigen. Zuvor musste ich dann aber jeden Umschlag noch einmal öffnen, um zu beweisen, dass da tatsächlich nur "harmloses Papier" drin war ...

Vielfach wurde auch die kleine historische Ausstellung beachtet. Ein Kongressteilnehmer meinte empört, er sei selber Kinderazt, aber das sei ja nun wirklich unmöglich, er werde die KollegInnen drinnen gleich zur Rede stellen.

Während des ganzen Protestes kamen immer wieder Unterstützer_innen vorbei. In den Gesprächen gab kamen mehrere auch auf den taz-Artikel zu sprechen, der unsere Aktion kurzerhand zu einem Transsexuellen-Protest umfunktionierte, was regelmässig Anlass zu Kopfschütteln war. Auch in einem abends ausgestrahlten Beitrag auf Freies Sender Kombinat Hamburg (FSK) hatte die vor Ort anwesende Sendungsmacherin über diesen Lapsus berichtet (wie auch über die Anekdote mit der Kontrolle der Offenen Briefe). Im Gegensatz zur taz-Redaktion hat unter fortschrittlichen Menschen hier in Hamburg in den letzten Jahren diesbezüglich eine willkommene Sensibilisierung stattgefunden.

Fettes Dankeschön an alle, die kamen oder uns sonstwie unterstützten! Wir sehn uns morgen vor dem Altonaer Kinderkrankenhaus (AKK) ...

>>> Offener Brief DGKJ 2012   >>> rdl 13.9.12   >>> taz Nord 15.9.12   >>> FSK 15.9.12
>>> Info + Proteste Hamburg 13.-16.9.12
   >>> Leipzig-Dresden-Halle 19.-30.9.12

Wednesday, September 5 2012

Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Verstoss gegen die Menschenrechte - Nationale Ethikkommisson (NEK-CNE)

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>>>  NEK-CNE: Anhörungen 2011-2012      >>> Redebeitrag zur Anhörung vom 15.12.11

Als Reaktion auf 2 von Zwischengeschlecht.org initiierte parlamentarische Vorstöße führte die schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE) im Auftrag des Bundesrates nicht-öffentliche Anhörungen zum Thema "Intersexualität/DSD" durch. Die Stellungnahme sei inzwischen fertiggestellt und dem Bundesrat übergeben worden, der über den Zeitpunkt einer Veröffentlichung entscheide.

In einer schriftlichen Vorab-Stellungnahme hob Zwischengeschlecht.org aus der Perspektive von Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter zentrale Fakten heraus, darunter Zahlen und Zitate zur fehlenden Einsicht der Behandler sowie (nachfolgend) Verstösse gegen die Verfassung und von der Schweiz ratifitierte Menschenrechtsabkommen. Weitere Teile der Stellungnahme werden in loser Folge erscheinen.  

 
Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin (NEK-CNE)

Schriftliche Stellungnahme von Zwischengeschlecht.org, 8.12.2011:

Kosmetische Genitaloperationen bei Kindern und Jugendlichen mit „uneindeutigen“ körperlichen Geschlechtsmerkmalen (Intersexualität/DSD)
 

Anhang 1: Verstoss gegen Menschenrechte

a) Körperliche Unversehrtheit

"Unfortunately the surgery is immensely destructive of sexual sensation and of the sense of bodily integrity." ["Unglücklicherweise sind diese Operationen ungeheuer destruktiv für das sexuelle Empfinden und für das Gefühl der körperlichen Unversehrtheit."]
Cheryl Chase: Letter. In: Sciences, July/August 1993, S. 3. [online]

"Wir erachten genitale Zwangsoperationen für ein schweres Verbrechen, das gegen die Menschenrechte auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde verstösst."
Amnesty Schweiz (2010), http://www.queeramnesty.ch/docs/QAI_Motion_GV2010_Intersex.pdf

"Dies wird als fundamentaler Verstoß gegen die Menschenrechte (Recht auf körperliche Un- versehrtheit, auf Selbstbestimmung und Würde und auf Nicht-Diskriminierung) gewertet, da solche Maßnahmen in den allermeisten Fällen aus medizinisch-gesundheitlicher Sicht kei- nerlei Begründung haben."
Amnesty Deutschland (2010), http://www.mersi-hamburg.de/Main/20100526001

"Ein zentraler Punkt ist das Recht der Betroffenen auf körperliche Unversehrtheit. [...] Hier findet das Elternrecht seine Grenzen und auch dies spricht dafür, mit solchen Eingriffen so lange wie möglich zu warten, damit die betroffenen Intersexuellen selbst entscheiden können."
Deutscher Ethikrat (2011), http://diskurs.ethikrat.org/2011/06/eine-erste-einschatzung/

b) Nürnberger Kodex, Deklaration von Helsinki, UN-Kinderrechtskonvention

ISNA's Amicus Brief on Intersex Genital Surgery (1998), Punkt 12.
http://www.isna.org/node/97

c) UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung der Frau (CEDAW)

Schattenbericht Intersexuelle Menschen e.V. (2008),
http://intersex.schattenbericht.org/public/Schattenbericht_CEDAW_2008- Intersexuelle_Menschen_e_V.pdf
Concluding Observations (2009), siehe: http://faz- community.faz.net/blogs/biopolitik/archive/2009/02/20/deutschland-ger-252-gt-menschenrechte-von- zwittern-werden-ignoriert.aspx

d) UN-Übereinkommen gegen Folter (CAT)

Schattenbericht Intersexuelle Menschen e.V. (2011),
http://intersex.schattenbericht.org/public/Schattenbericht_CAT_2011_Intersexuelle_Menschen_e_V.pdf
Pressemitteilung CAT (2011): "Verstümmelung", "Zwangsoperationen" und "nicht notwendige Operationen", http://www.unog.ch/unog/website/news_media.nsf/%28httpNewsByYear_en %29/5E9C56AC5E294D50C125793E0044841D?OpenDocument

e) Höchstpersönliche Rechte

"Ein medizinischer Eingriff braucht die Zustimmung der betroffenen Person. In der Regel können die Eltern für ihr Kind zustimmen. Geschlechtszuweisende Operationen aber tangieren die höchstpersönlichen Rechte und dürfen nicht ohne Zustimmung des betroffenen Kindes vorgenommen werden – ausser es ist medizinisch notwendig."
Prof. Dr. Andrea Büchler (2008),
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/wissen/medizin/838834.html

"Hier findet das Elternrecht seine Grenzen und auch dies spricht dafür, mit solchen Eingriffen so lange wie möglich zu warten, damit die betroffenen Intersexuellen selbst entscheiden können."
Deutscher Ethikrat (2011), http://diskurs.ethikrat.org/2011/06/eine-erste-einschatzung/

Auch explorative Studien weisen darauf hin, dass Eltern hier nicht in der Lage sind, das Wohl des Kindes und seine Rechte adäquat zu vertreten:

Suzanne J. Kessler: "Lessons from the Intersexed", New Brunswick and London: Rutgers University Press 1998, S. 100-103

Yvonne Cavicchia-Balmer: "Information, Aufklärung und Entscheidungsfindung von Eltern bei der Geburt eines Kindes mit uneindeutigem Geschlecht. Eine explorative Studie", Bachelor-Arbeit Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, November 2010

 

>>>  NEK-CNE: Anhörungen 2011-2012     >>> Redebeitrag zur Anhörung vom 15.12.11

 

>>> Schriftliche Stellungnahme von Zwischengeschlecht.org (PDF, 460 kb)
>>>
Fehlende Einsicht der Täter - Nationale Ethikkommisson (NEK-CNE)    

>>> Medizinische Verbrechen an Zwittern
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Tuesday, September 4 2012

"Intersex"-Genitalverstümmelungen in der Charité - Offener Brief an das Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin, 4.9.12

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Genitalverstümmelungen stoppen!  Zwischengeschlecht.org
  Menschenrechte auch für Zwitter!
  Postfach 2122
  8031 Zürich
  info_at_zwischengeschlecht.org
 

"Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist.
Wir nehmen es dankbar an und lieben es. Es ist gesund
und fröhlich und entwickelt sich prächtig." - Eine Mutter [1]
 

Offener Brief von Zwischengeschlecht.org an das Rogate-Kloster Berlin

 
Sehr geehrtes Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin

Als Menschenrechtsgruppe, die sich seit fünf Jahren für das Recht auf körperliche Unversehrtheit für Menschen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen einsetzt sowie für "Menschenrechte auch für Zwitter!" freuen wir uns, dass Sie dem Thema "Intersexualität" einen Abend widmen. Gleichzeitig erfüllen uns gewisse Begleitumstände mit tiefer Sorge, der wir nachfolgend Ausdruck verleihen möchten:

• In Ihrer Ankündigung [2] sprechen Sie ausschließlich "den Umgang mit intersexuellen Menschen in der Vergangenheit" an. Tatsache ist, dass laut Erhebungen der Mediziner selbst heute noch 90% aller Betroffenen im Kindesalter medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen "Genitalkorrekturen" unterworfen werden. [3] Gerade in der Charité wurde im letzten Jahr das Angebot für kosmetische Genitaloperationen an Kindern massiv ausgebaut. [4] [5] [6] Gleichzeitig leugnen sowohl der Berliner Senat [7] wie auch die Charité selbst [8] bis heute jegliche Kenntnis dieser Praxis.

• Für die meisten Betroffenen sind aufgrund der als verstümmelnd empfundenen Eingriffe das Unrecht und die verheerenden Folgen der kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter und deren schnellstmögliche Beendigung das Hauptanliegen. Für andere stehen dagegen Fragen der Geschlechtsidentität und – oft mit Unterstützung Dritter – die lautstarke Forderung nach einem 3. Geschlechtseintrag im Zentrum. Oft werden dadurch im öffentlichen und politischen Diskurs die Anliegen der Überlebenden von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter ausgeblendet oder lediglich bei Forderungskatalogen Dritter als hinterstes Anhängsel "mitgemeint" ("LSBTI", "LGBTTI" o.ä.). [9] [10] Obwohl die meisten Betroffenen sich gegen eine solche Subsumierung wehren, auch weil sie ihre spezifischen Anliegen als Menschen mit medizinischer Gewalterfahrung überdeckt. [11] [12]

• Auch an der heutigen Veranstaltung ist der Aufhänger einmal mehr "Selbstbestimmung im Identitätsgeschlecht", sind Überlebende von kosmetischen Genitaloperationen NICHT vertreten, liegt die Betonung auf Diskriminierung und Personenstandspolitik, und in der Ankündigung auf Mechthild Rawerts Homepage [13] ist die Hauptforderung nach körperlicher Unversehrtheit nicht einmal erwähnt.

• Bis heute verweigert Mechthild Rawert den Dialog mit Überlebenden von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter. [14]

In der Hoffnung, dass der Schrei der Überlebenden von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter nach Gerechtigkeit und um konkrete Taten für die Unversehrtheit der noch Ungeborenen heute Abend im Rogate-Kloster Sankt Michael zu Berlin nicht ungehört verhallen wird,

grüße ich Sie freundlich

Im Namen der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Daniela Truffer
Gründungsmitglied Zwischengeschlecht.org
Gründungsmitglied Selbsthilfegruppe Intersex.ch
Mitglied XY-Frauen
Mitglied Intersexuelle Menschen e.V.

Mobile +41 (0) 76 398 06 50
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Fußnoten (alle Links Stand 04.09.2012)

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Sunday, September 2 2012

Aktionswoche + Demo "enter_the_gap!" in Hamburg – Aufruf zu praktischer Solidarität!

1. Mahnwache "DGE 2011" mit Offenem Brief, Hamburg 01.04.2011

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>>> Nachtrag: Solidarische Antwort von "enter_the_gap!"  Danke! 
>>> Info + Proteste in Hamburg 13.-16.09.2012   >>> NEU: Mobi-Flyer zum runterladen

Solidarität mit Zwittern statt Vereinnahmung!Vom 4.-ca.14.9. findet in Hamburg die Aktionswoche
>>> "enter_the_gap!" statt mit Workshops und einer Demo am 8.9. Nach einer Kritik von aussen haben sich die Veranstaltenden kurzfristig entschlossen, auch >>> "Intersexuelle" zu berücksichtigen.

Leider lässt die Projektierung aktuell noch einige Ungereimtheiten offen, auch sieht alles danach aus, dass es in der Genitalverstümmler-Hochburg Hamburg (nicht zum ersten Mal --> 15.05.2012) bei blossen schönen Worten bleiben soll - während in diversen Kinderklinken unverändert regelmässig wehrlose Kinder genitalverstümmelt werden und die VerstümmlerInnen zeitgleich mit der "enter_the_gap!"-Aktionswoche in Hamburg ein weiteres bundesweites Jubeltreffen abhalten (--> "DGKJ 2012").

Damit sich das vielleicht doch noch ändert, hat yours truly a.k.a. Markus Bauer im entsprechenden Eintrag als Kommentar folgenden Aufruf zu praktischer Solidarität gepostet (der inzwischen freigeschaltet wurde):

schön, dass ihr es künftig besser machen wollt!

nachfolgend einige konkrete fakten und anhaltspunkte:

universität und UKE hamburg waren europas 2. wichtigstes zentrum zur durchsetzung der „intersex“-genitalverstümmelungen im kindesalter, und bezüglich klitorisamputationen das wohl unbeirrbarste:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/06/22/Orgasmusf%C3%A4higkeit-leidet-durch-Klitorisentfernung-nicht-Jurgen-Bierich-Hamburg-T%C3%BCbingen

noch 1976 wurden in hamburg in lehre und praxis klitorisamputationen – in eine reihe gestellt mit weiblicher genitalverstümmelung (!) – unhinterfragt propagiert und praktiziert:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/06/25/Klitorektomie-Hans-Martin-Wisseler-UKE-Hamburg-1976

HEUTE NOCH werden im deutschsprachigen raum 90% aller betroffenen als kinder meist mehrfach verstümmelt:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2010/07/12/%22EuroDSD%22-Hiort%3A-Zwitter-nur-Bruchteil-aller-Verstuemmelten

HEUTE NOCH werden in hamburg in mehreren (uni-)kliniken kinder mit „atypischen“ körperlichen geschlechtsmerkmalen unverändert genitalverstümmelt:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2011/05/12/Hamburg-Ort-von-Genitalverstummelungen

seit langem fordern überlebende von kosmetischen genitaloperationen im kindesalter praktische solidarität statt immer bloss laber-laber:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/05/06/Intersex-Veranstaltungen-an-Universitaeten-praktische-Solidaritaet

fortschrittliche studis in marburg und gießen (und demnächst auch frankfurt) machen vor, wie das praktisch geht:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/04/17/Selbstbestimmung-Senat-fordert-Ethik-Debatte-Oberhessische-Presse-16-4-12
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/06/07/Giesen-JLU-Senat-regt-historische-Aufarbeitung-an

wie wärs, wenn ihr euch da mal ne scheibe von abschneidet? gerne würde Zwischengeschlecht.org euch dabei praktisch unterstützen.

TATEN STATT WORTE!!!

ps1: wie in eurem post in bezug auf „intersex“ die definition/wahrnehmung nach dem „modell trans*“ zu strukturieren, dabei die spezifische problematik der genitalverstümmelungen einzig auf „Nichteinverständnis mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht“ zu reduzieren und als einzige quellenangabe ein papier zur transsexuellenreform anzuführen ist mal wieder typisch unreflektiert und vereinnahmung. schade, schade. fortschrittliche schwule waren da schon mal weiter:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2008/01/24/Instrumentalisierung-von-Zwittern%3A-Kritik-aus-2002
ebenso fortschrittliche menschen in hh --> joke janssen:
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2009/08/23/Zwitter-und-progressive-LGBTs-gegen-Vereinnahmung

ps2: während ihr mal wieder schön debattiert und die genitalabschneiderInnen weiterhin ungehindert gewähren lässt, danken diese – und treffen sich vom 13.-16.9. in hamburg einmal mehr zum unbehelligten verstümmelungen propagieren und parties feiern --> DGKJ 2012
https://blog.zwischengeschlecht.info/post/2012/01/24/Genitalabschneider-Treffen-2012

>>> Nachtrag: Solidarische Antwort von "enter_the_gap!"  Danke! 
>>> Info + Proteste in Hamburg 13.-16.09.2012   >>> NEU: Mobi-Flyer zum runterladen 

>>> Hamburg, Ort von Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken 
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern

Sunday, August 26 2012

"Intersex"-Anhörung im Bundestag: Schriftliches Protokoll online

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Das seinerzeit angekündigte >>> schriftliche Protokoll (PDF) der Anhörung im Bundestags-Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 25.06.2012 (dieser Blog berichtete) ist inzwischen online.

An dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank an die Abgeordnete und Mitglied des Ausschusses Christel Humme (SPD), ohne deren Wortmeldungen die zentralen Punkte "körperliche Unversehrtheit" und "Kindeswohl" wohl einmal mehr unter dem Tisch geblieben wären. Die entsprechenden Passagen aus dem Protokoll sind >>> hier zuunterst dokumentiert.

>>> S. Laurischk (FDP): "Niemand hat das Recht, an Genitalien herumzuschneiden" 
>>>
"Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> "Intersex": Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte  

Wednesday, August 22 2012

UN-Ausschuss gegen Folter: Deutschland soll Intersex-Genitalverstümmelungen untersuchen und Überlebende gesetzlich entschädigen (CAT/C/DEU/CO/5)

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Im Anschluss an den letztjährigen >>> Schattenbericht zur Anti-Folterkonvention (CAT) von Intersexuelle Menschen e.V. und Humboldt Law Clinic: Grund- und Menschenrechte kam das Komitee gegen Folter in seinen Abschliessenden Bemerkungen zu den bisher deutlichsten Aussagen eines UN-Gremiums zum Thema kosmetische Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen.

Zum Vergleich: 2009 hatte der >>> Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau (CEDAW) die Bundesregierung lediglich unbestimmt aufgefordert, "in einen Dialog mit Nichtregierungsorganisationen von intersexuellen [...] Menschen einzutreten" und "wirksame Maßnahmen zum Schutz ihrer Menschenrechte zu ergreifen". Im Frühjahr 2011 hatte der Ausschuss über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR) die Zwitter nicht einmal als eigenständige Gruppe wahrgenommen, sondern sie mit Transsexuellen gleichgesetzt und in den Empfehlungen lediglich bei deren Anliegen hinten mit angehängt, ohne auf die Problematik der frühkindlichen kosmetischen Genitaloperationen überhaupt einzutreten.

Umso erfreulicher, dass der Ausschuss gegen Folter (CAT) kurz vor Neujahr 2012 in seinen Abschliessenden Bemerkungen >>> Englisch (PDF) >>> Deutsch (nichtamtliche Übersetzung, PDF) endlich etwas konkreter wurde, indem er gesetzgeberischen Bedarf unterstreicht und Entschädigung für Überlebende fordert. Dafür allen Beteilgten ein herzliches Dankeschön!

Allerdings werden im einleitenden Abschnitt der Abschliessenden Bemerkungen konkret mal wieder "nur" die Folgen von Kastrationen angesprochen, nicht jedoch z.B. Verminderung oder Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit durch die ungleich häufiger praktizierten kosmetischen Lustorganverstümmelungen (>>> "Klitorisreduktionen" und "Hypospadiekorrekturen") – kein Wunder, waren doch Letztere >>> im Schattenbericht leider nicht angemessen berücksichtigt, ja z.T. nicht einmal konkret angeführt, geschweige denn deren Folgen konkretisiert worden.

Bleibt zu hoffen, dass diesbezüglich in künftigen IMeV-Schattenberichten endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden! Kommenden Herbst steht ja der deutsche Schattenbericht zur Kinderrechtskonvention (CRC) an – dito übrigens auch in der Schweiz. Dort wird das Thema kosmetische Genitaloperationen an Kindern zudem als Bestandteil des Schattenberichts einer NGO-Koalition ab Ende Oktober >>> bei der Universellen Menschenrechtsprüfung des UN-Menschenrechtsrats angesprochen werden. Fortsetzung folgt ...

Nochfolgend dokumentiert dieser Blog die entsprechenden Passagen der Abschliessenden Bemerkungen des UN-Komitees gegen Folter zu "Intersex" aus der nichtamtlichen Übersetzung des Deutschen Instituts für Menschenreche (PDF S. 6-7):

Intersexuelle Menschen
20. Der Ausschuss nimmt die während des Dialogs erhaltenen Informationen zur Kenntnis, denen zufolge sich der Ethikrat verpflichtet hat, Berichten über die gängige Praxis chirurgischer Anpassungseingriffe an Kindern, die mit nicht klar als männlich oder weiblich klassifizierbaren Geschlechtsorganen geboren wurden – und die auch als intersexuelle Menschen bezeichnet werden – nachzugehen, damit eine Evaluierung und möglicherweise eine Umgestaltung der gegenwärtigen Praxis stattfinden kann. Dennoch bleibt der Ausschuss besorgt angesichts von Fällen, in denen die Gonaden entnommen und kosmetische Operationen an den Fortpflanzungsorganen vorgenommen wurden, was eine lebenslange Hormontherapie nach sich zieht, ohne dass die Betroffenen oder ihre gesetzlichen Vertreter nach Aufklärung wirksam zugestimmt hätten, und in denen bisher weder Ermittlungen eingeleitet noch Rechtsschutzmöglichkeiten geschaffen wurden. Ferner ist der Ausschuss nach wie vor besorgt über das Fehlen gesetzlicher Bestimmungen zu Rechtsschutzmöglichkeiten und Entschädigungen in solchen Fällen (Artikel 2, 10, 12, 14 und 16).

Der Ausschuss empfiehlt dem Vertragsstaat,

(a) sicherzustellen, dass im Zusammenhang mit der medizinischen und chirurgischen Behandlung intersexueller Menschen die rechtlichen und medizinischen Standards entsprechend den Best Practices zur Einholung der aufgeklärten Einwilligung wirksam angewandt werden, einschließlich vollständiger schriftlicher und mündlicher Aufklärung über die vorgeschlagene Behandlung, deren Begründetheit und Alternativen;

(b) die Vorfälle, in denen intersexuelle Menschen ohne wirksame Einverständniserklärung chirurgisch oder anderweitig medizinisch behandelt wurden, zu untersuchen, und Rechtsvorschriften zu erlassen, die den Opfern solcher Behandlungen Rechtsschutzmöglichkeiten, einschließlich angemessener Entschädigungen, gewähren;

(c) das medizinische und psychologische Fachpersonal im Hinblick auf die Vielfalt der geschlechtlichen und damit verbundenen biologischen und physischen Erscheinungsformen zu schulen und weiterzubilden; und

(d) die Patienten und ihre Eltern ordnungsgemäß über die Folgen unnötiger chirurgischer oder sonstiger medizinischer Eingriffe an intersexuellen Menschen aufzuklären.

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Sunday, August 12 2012

AIC-Petition zur Beendigung von Intersex-Genitalverstümmelungen in den USA - jetzt unterschreiben!

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STOP Genital Mutilation in Children's Clinics!

Die US-Lobbygruppe Advocates for Informed Choice (AIC), mitbeteiligt u.a. an den Aktionen gegen >>> pränatales Dexamethason und den >>> US-Verstümmler Dr. Dix Poppas, hat eine Petition an Aussenministerin Hillary Clinton gestartet. Dieser Blog und die Menschenrchtsgruppe Zwischengeschlecht.org unterstützen diese. >>> Bitte die Petition hier unterschreiben! Nachfolgend eine deutsche Übersetzung des Petionstextes:

CLINTON: Aufruf zur Beendigung von Genitalbeschneidungen von Intersex-Mädchen in den USA!

Sehr geehrte Ministerin Clinton
Sehr geehrte Botschafterin Verveer

Am 6. Februar 2013 findet zum zehnten Mal der Internationale Tag Nulltoleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGM/C) statt. (1) Kosmetische Genitaloperationen sind eine kulturelle Praxis zur Beschneidung junger Mädchen, damit sie kulturellen Normen entsprechen, obwohl kein medizinischer Vorteil besteht. Viele Menschen in den Vereinigten Staaten glauben, dies sei etwas, das nur in anderen Ländern praktiziert werde. Leider geschieht es auch hier. Jedes Jahr werden in den USA hunderte Mädchen kosmetischen Genitaloperationen unterworfen, weil jemand beschloss, ihre Klitoris sei „zu groß“ für unsere kulturellen Normen. (2) Schätzungsweise bei ein bis zwei auf tausend Geburten kommt es zu Operationen zur „Normalisierung“ des äußeren Erscheinungsbildes der Genitalien bei Kindern mit Diagnose Intersex oder DSD (Störungen der Geschlechtsentwicklung). (3)

Überlebende normalisierender Operationen vergleichen diese mit FGM/C und halten fest, sie hätten ähnliche Folgen. Normalisierende Operationen können zu Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit und der Fortpflanzungsfähigkeit führen, zu Schmerzen oder Unwohlsein im Genitalbereich, zu Infektionen, Narbenbildung, Unregelmäßigkeiten beim Harnabfluss und zu psychologischen Schäden. Diese Operationen sind medizinisch nicht notwendig.

Letztes Jahr verurteilte die Ministerin Clinton in einer starken Stellungnahme zum Nulltoleranz-Tag die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung/Beschneidung (FGM/C). Dieses Jahr fordern wir sie auf anzuerkennen, dass Genitalbeschneidung auch Mädchen in den USA betrifft, die mit Intersex auf die Welt kommen, und diese unnötigen Genitaloperationen zu verurteilen. Wir rufen weiter Botschafterin Verveer vom Office of Global Women’s Issues auf, sich diesem Aufruf anzuschließen, und ihren Einfluss geltend zu machen, um dieses Problem der Außenministerin Clinton zur Kenntnis zu bringen.

Wie die Ministerin Clinton hervorhob, können Kultur und Traditionen keine Rechtfertigung sein für eine Praxis, die Kindergenitalien ohne medizinischen Nutzen verstümmelt. (4) Es kann jedoch schwieriger sein, Fehler in unserer eigenen Kultur zu erkennen als in anderen. Die Vereinigten Staaten werden in einer viel stärkeren Position sein, FGM in anderen Kulturen anzusprechen, wenn wir erst einmal anerkennen und ansprechen, wie unsere eigenen Gesellschaft die Genitalien von Mädchen verändert, damit sie kulturellen Vorstellungen von Schönheit und Normalität entsprechen.

Wir, die Unterzeichneten, sind besorgte Bürgerinnen und Bürger und bitten unsere verantwortlichen Politikerinnen und Politiker dringend, jetzt aktiv zu werden um diese schädlichen Praktiken zu stoppen. Am zehnten Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung/Beschneidung bitten wir die Ministerin Clinton und die Botschafterin Verveer anzuerkennen, dass genital-normalisierende Operationen an Mädchen, die mit Intersex oder DSD auf die Welt kommen, in den Vereinigten Staaten Realität sind. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um alle Formen von nicht-eingewilligten kosmetischen Genitaloperationen zu stoppen, die nur dazu dienen, Kinder kulturellen Normen anzupassen, in den Vereinigen Staaten ebenso wie im Ausland.

(1) U.S. Department of State. International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation/Cutting. (Accessed June 3, 2012 at http://www.state.gov/secretary/rm/2012/02/183458.htm.)
(2) http://www.thenation.com/blog/36481/leading-cornell-doctor-performing-genital-cutting
(3) Intersex Society of North America. Frequently Asked Questions. (Accessed June 7, 2012, at http://www.isna.org/faq/frequency.)
(4) Secretary Clinton Marks International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation. Dipnote Bloggers. February 15, 2012. Accessed June 12, 2012. http://blogs.state.gov/index.php/site/entry/clinton_zero_tolerance_fgm_2012

>>> Bitte die Petition hier unterschreiben! 

(Wer NICHT will, dass sein Name auf der Petitionspage erscheint, sollte unterhalb des "SIGN"-Knopfes vor dem Drücken das Häkchen bei "Display my signature publicly" deaktivieren.)

Monday, June 25 2012

"Intersex"-Anhörung im Bundestag: Kosmetische Genitaloperationen an Kindern "stellen einen Verstoß gegen das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit dar und sollen zukünftig unterbunden werden" - jetzt braucht es Taten! -- Protokoll + Video online

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>>> alle Stellungnahmen    >>> schriftl. Protokoll (PDF)    >>> Video-Aufzeichnung 

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Im Gegensatz zur ursprünglichen >>> unsäglichen "Geschlechtseintrag 'anderes' ermöglichen"-Ankündigung auf bundestag.de zur heutigen Anhörung (welche die Hauptforderung der Betroffenen nach gesetzlicher Regelung von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern buchstäblich erst im letzten Satz noch kurz im Vorbeigehen erwähnte) und einer ebenso >>> typisch vereinnahmenden heutigen Meldung auf wdr.de (die in der Bildlegende einmal mehr schamlos Transgender als Zwitter ausgibt und als einzige politische Konsequenz Personenstandspolitik auf Kosten der Verstümmelten), macht die >>> heutige Bundestags-Pressemeldung "Experten: Intersexualität ist keine Krankheit" zur Abwechslung mal Nägel mit Köpfen und hält gleich eingangs fest:

"Operationen zur Geschlechtsfestlegung bei intersexuellen Kindern stellen einen Verstoß gegen das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit dar und sollen zukünftig unterbunden werden. Dies war das einhellige Votum der öffentlichen Anhörung im Familienausschuss am Montagnachmittag.  [...] Einigkeit herrschte zwischen den Experten auch in dem Urteil, dass Intersexualität keine Krankheit darstelle. [...]"

Weiter führt die Pressemitteilung im 2. Abschnitt aus:

"Die Rechtswissenschaftlerin Konstanze Plett von der Universität Bremen führte an, dass die unteilbaren Menschenrechte, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg formuliert worden seien, ab der Geburt Geltung hätten. Zu diesen Menschenrechte gehöre unzweifelhaft die körperliche Unversehrtheit. Ein fremdbestimmter körperlicher Eingriff diesen Ausmaßes sei deshalb nicht hinzunehmen. Lediglich wenn es um die Frage von Leben oder Tod gehe, sei dies statthaft. Erst wenn ein Kind sich in dieser Frage unzweifelhaft selbst äußern könne, dürfe eine Entscheidung gefällt werden. Und es müsse geprüft werden, dass die Entscheidung des Kindes für das eine oder andere Geschlecht ohne Beeinflussung von außen, etwa durch die Eltern, getroffen worden sei. Dies könne beispielsweise durch ein Familiengericht geschehen. Lucie Veith, Vorsitzende des Vereins Intersexuelle Menschen aus Neu-Wulmstorf, schloss sich diesem Plädoyer an: Weder Eltern, Ärzte, Psychologen noch ein Parlament hätten das Recht, das Geschlecht eines Menschen zwangsweise festlagen zu lassen. Jörg Woweries, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, führte an, dass es keinen medizinischen Beweis dafür gebe, dass eine Operation zur Geschlechtsfestlegung bei Kleinkindern ungefährlicher oder erfolgversprechender sei als bei einem Erwachsenen. In jedem Fall seien operative Eingriffe mit einem „hohen Risiko“ behaftet und stellten einen tiefen Eingriff in die Persönlichkeit eines Menschen dar. In jedem Fall müsse vor jeder Operation eine neutrale Beratung stattfinden."

Dafür allen Beteiligten von diesem Blog ein ganz herzliches Danke!

Auf der ansonsten wie erwähnt vereinnahmenden mittlerweile überarbeiteten Ankündigungseite mit neuem Titel "Experten gegen Operationen zur Geschlechtsfestlegung" ist inzwischen auch die >>> Video-Aufzeichnung der ganzen Anhörung eingebettet.

Besonderen Dank an dieser Stelle an die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses Christel Humme (SPD) für ihre engagierten und konkreten Fragen bei 00:56:00 und 02:01:43.

Die >>> Video-Aufzeichnung ist mittlerweile auch eigenständig online zugänglich; ebenso das >>> schriftliche Protokoll (PDF) der Anhörung und sämtliche >>> Stellungnahmen.

>>> S. Laurischk (FDP): "Niemand hat das Recht, an Genitalien herumzuschneiden" 
>>>
"Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> "Intersex": Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte   

Nachfolgend dokumentiert dieser Blog die erwähnten Highlights von Christel Humme aus dem schriftlichen Protokoll:

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Thursday, June 21 2012

Öffentliche "Intersex"-Anhörung im Bundestag Mo 25.6.12 - jetzt alle Stellungnahmen online

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>>> Nachtrag: Protokoll und Video der Anhörung + Medienspiegel

 

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Nächsten Montag findet in Berlin von 13 bis 15.30 Uhr eine
>>> öffentliche "Intersex"-Anhörung (Anmeldung erforderlich!) des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt.

 

Nachtrag: Von allen insgesamt 6 nach Parteienproporz durch den Ausschuss geladenen Sachverständigen sind mittlerweile die >>> schriftlichen Stellungnahmen online verfügbar (PDf):

3 dieser Sachverständigen sprechen sich klar und deutlich für ein Verbot kosmetischer Genitaloperationen an Kindern aus – und zwar für ALLE Kinder mit "atypischen Genitalien" unabhängig von der jeweiligen "Diagnose" durch die Medizyner! Konstanze Plett hält zudem fest, dass eigentlich alle diese Operationen heute schon klar verboten sind. Lucie Veith erwähnt sogar einmal "Hypospadie", und jörg Woweries "Klitorektomie". Danke!

Marie Kriegler von der XY-Elterngruppe und Michael Wunder, Leiter der "AG Intersexualität" Im Ethikrat lavieren dagegen in altbekannter Manier um den heissen Brei und ergehen sich stattdessen ausgiebig in für die allermeisten Betroffenen marginalen "Identitätsfragen" – die GenitalabschneiderInnen werden's danken ... Der Familienrechtler Tobias Helms bleibt bei seinem Fachgebiet und äussert sich gar nicht zur medizinischen Praxis.

>>> Nachtrag: Protokoll und Video der Anhörung + Medienspiegel

>>> "Aufarbeitung tut not!" Klitorisamputationen u.a. "Genitalkorrekturen" an Kindern
>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Wer sind die Täter?  

Thursday, June 14 2012

Offene Rückantwort an Rosa von Praunheim Re: Hirschfeld als Zwitter-Genitalverstümmler

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Am vom 05.06.2012 mailte Nella im Namen der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org eine
>>> Offene Anfrage an Rosa von Praunheim betreffend der berüchtigten Szene in Rosas Hirschfeld-Filmbiographie "Der Einstein des Sex", worin Dr. Magnus Hirschfelds einem Zwitter auf Geheiss dessen Eltern (und gegen fürstliche Bezahlung) kurzerhand und blutig das Lustorgan amputiert (siehe Bild).

Noch am gleichen Tag erreichte uns eine kurze >>> Antwort von Rosa von Praunheim. Darin bestätigte Rosa unsere Vermutung, dass er sich der Zusammenhänge gar nicht bewusst war und ist, welche sich in besagter Szene aus der Perspektive heutiger genitalverstümmelter Zwitter auftun.

Nachfolgend dokumentiert dieser Blog die Rückantwort von Zwischengeschlecht.org an Rosa von Praunheim – in der Hoffnung, dass es gelegentlich doch mal noch zu einer möglichst breiten, sachbezogenen Aufarbeitung kommen möge über die Folgen von Hirschfelds Werk und Vermächtnis für heutige, mittlerweile zu 90% im Kindesalter genitalverstümmelte "Intersexuelle":

Liebe Rosa von Praunheim

Vielen Dank für deine rasche Antwort!

Als Menschenrechtsgruppe haben wir große Achtung vor Hirschfelds Errungenschaften im Kampf für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transvestiten (wie er sie nannte). Es ist nicht unsere Absicht, diese Errungenschaften schmälern zu wollen.

Unsere Kritik richtet sich auch nicht gegen das, was du Hirschfelds "rein Biologistischen Ansatz" nennst.

Unser Kritikpunkt ist, dass Hirschfeld (wie schon Ulrichs) die Zwitter dabei als Mittel zum Zweck benutzte, offensichtlich ohne sich zu überlegen, was das für diese für Auswirkungen haben könnte bis auf den heutigen Tag, und dass Hirschfeld sich dabei unkritisch mit einigen historischen Vorläufern der bis auf den heutigen Tag andauernden, systematischen Genitalverstümmelungen zusammentat sowie die meisten späteren Täter beeinflusste und in diesem Zusammenhang letztlich selbst zum Täter wurde, wie du das in deinem Film ja buchstäblich und drastisch in Szene setztest (ironischerweise ohne diese Zusammenhänge bewusst zu merken, wie wir deinem Mail entnehmen).

Weiter kritisieren wir, dass die Schwulenbewegung bis heute diese Zusammenhänge ausblendet. Und sehen dies als typisch für Menschen, die selber nie um die Unversehrtheit ihrer eigenen Genitalien fürchten mussten, und sich deshalb oft schwer tun, sich in die Lage derer zu versetzen, für die mit unverstümmelten Genitalien aufzuwachsen bis heute keine Selbstverständlichkeit ist – woran unserer Analyse nach Hirschfelds Werk und Wirkung wie erwähnt nicht unbeteiligt sind.

Wir können verstehen, dass du für deine eigenen Projekte lebst und wenig Zeit hast. Trotzdem möchten wir dich einladen, diesen Aspekten der Geschichte der Schwulenbewegung und von Hirschfelds Wirkung gelegentlich etwas mehr kritische Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Bestimmt wirst du dann schnell selbst bemerken, dass deine Klassifizierung von Hirschfelds zeitgebundenen politischen Ansichten aus heutiger Sicht als "lächerlich" der Tragik insbesondere ihrer realen Auswirkungen bis heute keinesfalls gerecht wird.

Liebe Grüße

Im Namen von Zwischengeschlecht.org

Daniela Truffer

>>> Magnus Hirschfeld – bestbezahlter Genitalverstümmler seiner Zeit
>>> Offener Brief an Rosa von Praunheim

Siehe auch:
- Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 
- Dr. Magnus Hirschfeld führt Genitalverstümmelung an Zwitter durch
- Ulrichs-Krafft-Ebing-Hirschfeld-Money-Butler-"hirnorganische Intersexualität" 
- Die Rede von der "psychischen Intersexualität"  

Thursday, June 7 2012

Gießen: Senat der Justus-Liebig-Universität regt einstimmig historische Aufarbeitung an!

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Nachdem es schon verdächtig aussah, als würde TOP 19 erneut vertagt, da der designierte Delegierte des Dekanats FB11 Medizin der JLU unauffindbar blieb, auch nachdem alle übrigen TOPs längst vorgezogen und abgehandelt waren, und die MedienvertreterInnen den Saal bereits verlassen hatten, zum Schluss buchstäblich in letzter Minute eine eigentliche kleine Sensation:

Nach reger Diskussion überwies der Senat zuletzt EINSTIMMIG einen Kompromissvorschlag von Uni-Präsident Prof. Joybrato Mukherjee, das Dekanat solle zusammen mit dem Institut für Medizingeschichte eine historische Aufarbeitung kosmetischer Genitaloperationen erwägen. Danke!

Aufarbeitung ist der erste Schritt zu einer gesellschaftlichen Aussöhnung. Dieser Blog freut sich riesig, dass nach der Philipps-Universität Marburg nun auch die JLU die Problematik innerhalb ihres Geltungsbereichs proaktiv interdisziplinär angehen will – und somit einen wichtigen Beitrag leistet zur Beendigung eines gesellschaftlichen Tabus, das bekanntlich generationenlang erhebliches Leid über die Betroffenen brachte. Die JLU ist dazu fachlich gut aufgestellt. Nun sind Taten gefragt! Fortsetzung folgt ...

>>> Post Schwulen-Trans*-Queer-Referat 8.6.12   
>>> Bericht Gießener Anzeiger 9.6.12   
>>> Bericht Gießener Allgemeine 9.6.12

>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Offener Brief an JLU und UKGM Giessen, 22.04.2012
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>>
150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Thursday, May 17 2012

"ESPU 2012": Bilder der 1. Friedlichen Mahnwache, 9.5.12

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>>> VIDEO 10vor10   >>> "Aufarbeitung tut not!" - Proteste 9.-12.5.   >>> Offener Brief UZH

Fettes Dankeschön an alle, die kamen!  

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Saturday, May 12 2012

"Klitorisamputationen an Kindern – historische Aufarbeitung tut not" - Offener Brief an Universität und Kinderspital Zürich

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Friedlicher Protest + Offener Brief 10.05.2012     >>> 10vor10-Clip zu den Protesten
>>> "Aufarbeitung tut not!" Info + Proteste Zürich 9.-12.05.2012

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Sunday, May 6 2012

"Intersex"-Veranstaltungen an Universitäten, die kosmetische "Genitalkorrekturen" an Kindern praktizieren - Aufruf zu praktischer Solidarität!

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>>> 2015: Kinderspital Zürich startet Aufarbeitung von Intersex-Klitorisamputationen!
>>>
"Klitorisamputationen an Kindern - Aufarbeitung tut Not!" Offener Brief an Uni ZH

Rundmail von Zwischengeschlecht.org vom 06.05.2012:

Liebe Studierende, Lehrende und weitere Interessierte

Aktuell finden und fanden erfreulicherweise an mehreren Unis Veranstaltungen statt mit dem Anspruch, kritisch über "Intersexualität" und die damit verbundenen andauernden Menschenrechtsverletzungen zu informieren (siehe unten Anhang 1). Dafür möchten wir uns bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken!

Leider ist es nun so, dass an all diesen Universitäten in deren Kinderkliniken und ggf. weiteren Akademischen Lehrkrankenhäusern unverändert medizinisch nicht notwendige "Genitalkorrekturen" an wehrlosen Kindern mit "atypischen Genitalien" praktiziert werden – trotz aller Proteste von Betroffenen in den letzten 20 Jahren gegen diese "westlichen Genitalverstümmelungen". Und trotz langjähriger Kritik auch von Menschenrechts-, FGM- und Ethik-Expert_innen. An vielen Unis geht diese unmenschliche Praxis inkl. "Klitorisamputationen" zudem historisch weit zurück, mancherorts bis ins "Dritte Reich" oder sogar bis ins 18. Jahrhundert. Und überall ist sowohl der aktuelle wie der historische Umfang kosmetischer "Genitalkorrekturen" an Kindern und Jugendlichen sowohl in Lehre wie Praxis nach wie vor unaufgearbeitet.

Und leider geht offenbar keine einzige dieser kritischen Veranstaltungen  – soweit sich das aus den Programmankündigungen ersehen lässt – konkret auf die aktuelle medizinische Praxis im eigenen Hause ein. Obwohl Betroffene wie auch solidarische Nicht-Zwitter seit Jahren anmahnen, dass eine "rein theoretische" bzw. akademische Beschäftigung mit diesem Thema ohne gleichzeitige praktische Solidarität mit dem Kampf der Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen im Kindesalter für die sofortige Beendigung dieser unmenschlichen Praxis unhaltbar ist und letztlich nur den VerstümmlerInnen in die Hände arbeitet (vgl. unten Anhang 2).

Aufarbeitung als praktische Solidarität – Unis Gießen und Marburg machen's vor

Als erste deutsche Uni beschloss die Philipps-Universität Marburg am 16. April 2012 auf Initiative des Autonomen FrauenLesbenReferates im AStA der Universität Marburg, eine öffentlich zugängliche Aufarbeitung von medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten. Der Senat der Justus-Liebig-Universität wird am 6. Juni 2012 auf Initiative des Autonomen Schwulen-Trans*-Queer-Referates im AStA der JLU Gießen ebenfalls über einen entsprechenden Tagesordnungspunkt beraten. Beide Male unterstützte Zwischengeschlecht.org die Ausarbeitung der Anträge u.a. mit Recherchen zum aktuellen "Korrekturangebot" der beiden Unis.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert alle Studierenden und Lehrenden auf, sich auch an ihrer Uni für eine Aufarbeitung kosmetischer "Genitalkorrekturen" an Kindern und Jugendlichen konkret einzusetzen! Die entsprechenden Anträge an den Senat der JLU Gießen und der PU Marburg stehen als Musteranträge zur freien Verfügung (Download siehe unten Anhang 3). Selbstverständlich ist Zwischengeschlecht.org auch bei der Ausarbeitung künftiger Anträge gerne mit Recherchen usw. behilflich.

Vielen Dank für eure praktische Unterstützung zur Durchsetzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit für alle Kinder!

Weiterleitung dieses Aufrufs ausdrücklich erwünscht!

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Liebe Grüße

n e l l a
Daniela Truffer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> "Klitorisamputationen an Kindern - Aufarbeitung tut Not!" Offener Brief an Uni ZH
>>>
Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe 

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Thursday, May 3 2012

Aufarbeitung tut not! Kosmetische "Genitalkorrekturen" im Uni-Kinderspital Zürich und an "ESPU 2012": Info + Proteste 9.-12.5.

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!»Aktion von Zwischengeschlecht.org, 6.2.2011 (Bild: NZZ Format)

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>>> Alle Termine online        >>> Flyer mit allen Terminen 
>>> "Die Amputation der Clitoris ist sicher gerechtfertigt" - Kinderspital Zürich 1957 (1)
>>> "Wir belassen gewöhnlich einen ganz kurzen Clitorisstumpf" - Kispi Zürich 1957 (2)
>>> Offener Brief an Universität und Kinderspital Zürich, 10.5.12
>>> 10vor10: "Kampf für die Rechte von Zwittern: Streit um Genital-Operationen an Kindern"
>>> Open Letter to "ESPU 2012", 11.05.12 (PDF)  
>>> "ESPU 2012": Bilder der 1. Friedlichen Mahnwache, 9.5.12 

PRESSEMITTEILUNG von Zwischengeschlecht.org vom 03.05.2012:

Kosmetische "Korrektur-Operationen" an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" Genitalien werden in westlichen Kinderkliniken seit 1950 systematisch durchgeführt. Die Universität Zürich und das Universitäts-Kinderspital Zürich waren vom ersten Jahr an als weltweit zweitwichtigstes Zentrum an der Durchsetzung dieser verhängnisvollen Praxis massgeblich beteiligt. Nach aktuellen Studien werden heute noch 90% aller Betroffenen im Kindesalter "genitalkorrigiert" – auch ein vom Kispi nächste Woche ausgerichteter Kongress propagiert unverdrossen kosmetische "Klitorisreduktionen an Kindern zwischen 6 und 12 Monaten". Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert eine kritische Aufarbeitung.

INHALT:
1.  Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Ethisch und menschenrechtlich unhaltbar
2.  "Amputation der vergrößerten Clitoris": Historische Verstrickungen von Uni und Kispi ZH
3.  Zürich: Internationaler Kongress "ESPU 2012" propagiert "Genitalkorrekturen" und feiert "Schweizer Errungenschaften" - Ethik und Menschenrechte bleiben ausgeklammert
4.  Marburg: Uni beschliesst Aufarbeitung
5.  Infoveranstaltung + Offene Briefe + friedliche Proteste, Zürich 9.-12.5.

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Wednesday, April 25 2012

CH: UN-Menschenrechtsrat behandelt kosmetische Genitaloperationen an Kindern

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Endlich ist es offiziell: Im Rahmen des 14. Universellen Überprüfungsverfahren 2012 wird der UN-Menschenrechtsrat auf Antrag eines >>> Schattenberichts (PDF) einer breiten NGO-Koalition von ingseamt 47 Menschenrechtsakteuren zum allerersten Mal überhaupt über kosmetische Genitaloperationen an Kindern beraten!

Es ist das 2. Mal, dass die Schweiz am Universal Periodical Review teilnimmt. Durch die Vielzahl der teilnehmenden NGOs und die vorgeschriebene Umfangsbegrenzung des gesamten Bericht blieb für jedes einzelne Anliegen nur wenig Platz. Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org ist in der NGO-Koalition mit dabei und konnte folgenden Punkt einbringen (S. 9):

18. Kosmetische Genitaloperationen an Kindern

Etwa jedes 1000. Kind kommt mit "uneindeutigen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen zur Welt (sog. Zwitter, Hermaphroditen, Intersexe, Disorders of Sex Development DSD). Diese werden sehr häufig im Kleinkindalter aus „kosmetischen“ Gründen operiert. Betroffene klagen diese nicht eingewilligten Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit und Evidenz als massiven Verstoss gegen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung an.

Empfehlung
Die Schweiz wird aufgefordert, eine Kommission ins Leben zu rufen, welche sich mit den Vorwürfen der Betroffenen von kosmetischen Genitaloperationen unvoreingenommen und fair auseinandersetzt und Vorschläge für eine Änderung der Praxis erarbeitet.

Dieser Punkt ist zugleich das allererste Mal überhaupt, dass ein UN-Gremium dezidiert mit der Thematik "kosmetischen Genitaloperationen in westlichen Kinderkliniken" konfrontiert wird ohne jeglichen (wie die Erfahrung zeigte) vom eigentlichen Thema ablenkenden "Geschlechter-Gender-Firlefanz". Nachtrag: Rückblickend hätten wir wohl besser "'atypische' körperliche Geschlechtsmerkmale" gebraucht, und auch "Menschen mit Hypospadie" zusätzlich konkretisierend angefügt. Leider war im Koalitionsbericht für unser Anliegen nur sehr wenig Platz, und es musste auch ziemlich zackig gehen.

>>> Der ganze NGO-Schattenbericht (PDF, 214 kb)

Das Büro des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte wird nun als nächstes zwei Berichte zur Schweiz zusammenstellen, wovon sich der eine voraussichtlich stark auf den Bericht der Schweizer NGO-Koalition abstützen wird.

Eine offizielle Schweizer Regierungs-Delegation wird danach Ende Oktober 2012 an einer Sitzung der UPR-Arbeitsgruppe des Menschenrechtsrats mit den Empfehlungen der Staaten konfrontiert, und kann bis zur folgenden Sitzung des UNO-Menschenrechtsrats im März 2013 dazu Stellung nehmen, indem sie die erhaltenen Empfehlungen entweder akzeptiert oder ablehnt.

Fortsetzung folgt ...

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter
>>> 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Tuesday, April 24 2012

Offener Brief von Zwischengeschlecht.org an das Universitätsklinikum Gießen, 22.4.12

Vor dem Universitätsklinikum Gießen, 22.4.12 Friedlicher Protest + Offener Brief Universitätsklinikum Gießen, 22.04.2012

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>>> Marburg + Gießen: Proteste + Info + Senatstermine 15.04.-06.06.2012

Nachfolgend dokumentieren wir den am Sonntag an die Verantwortlichen des Universitätsklinikums übergebenen Offenen Brief. Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

>>> Der Offene Brief als PDF

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Monday, April 16 2012

Offener Brief von Zwischengeschlecht.org an das Universitätsklinikum Marburg, 15.4.12

Vor dem Eingang des Universitätsklinikums Marburg, 15.4.12 Friedlicher Protest + Offener Brief Universitätsklinikum Marburg, 15.04.2012

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Nachfolgend dokumentieren wir den gestern an die Verantwortlichen des Universitätsklinikums übergebenen Offenen Brief. Fettes Dankeschön an alle, die kamen!

>>> Der Offene Brief als PDF

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Saturday, March 10 2012

Genitalverstümmler "DGE 2012", UK Heidelberg und UM Mannheim: Fotos von den bisherigen Protesten + die Offenen Briefe

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>>> SWR-Video   >>> bermuda.funk   >>> Reaktionen der DGE 2012-2013 

Mannheim, 7.3.12 neben dem Rosengarten Congress Center: Unser "Wanderzirkus" ist auf der bewilligten Fläche seitlich des Tagungslokals des Genitalabschneider-Kongresses "DGE 2012" aufgebaut und festgezurrt, die Flugblätter gehen weg wir warme Semmeln, eben hat auch das SWR-Fernsehteam sein baldiges Eintreffen angekündigt ...


... und schon kommt es zum mittlerweile obligaten Intermezzo: Eine Delegation der Tagungsveranstaltung taucht auf, will uns uns mit abenteuerlichen Begründungen vom Platz weisen und droht mit der Polizei, so nach dem Motto: Ein bisschen Einschüchterung kostet ja nix, und vielleicht sind die lästigen ungebetenen Zaungäste ja doof genug, darauf hereinzufallen. Sind wir aber leider nicht, und obwohl ein martialischer Polizeieinsatz nach den Wünschen der "DGE 2012" bestimmt spektakuläre Bilder geliefert hätte, geht der 1. Friedliche Protest wie geplant weiter, und der >>> SWR-Beitrag wurde bekanntlich auch so ganz grosse Klasse.

Heidelberg, 8.3.12 vor der Kinderklinik (Neubau) der Universitätsklinik: Das Wetter meint es trotz gegenteiliger Vorhersage erneut gut mit uns, und verstärkt durch eine lokale Unterstützer_innen-Delegation kommt es auch hier zu vielen guten Begegnungen und Gesprächen. Zum Schluss überreichen wir den hier und in der benachbarten Urologie ansässigen Heidelberger TäterInnen einen ersten >>> Offenen Brief (PDF).

Mannheim, 9.3.12 neben dem Congress Center Rosengarten: In aller Frühe begrüssen wir gutgelaunt die zur DGE-Jahresversammlung eilenden KongressteilnehmerInnen, verteilen weiter Flugblätter im Akkord, führen Gespräche mit interessierten BürgerInnen und überbringen schliesslich auch der DGE einen weiteren >>> Offenen Brief (PDF), genauer gesagt einen Reminder zum nach wie vor unbeantwortet gebliebenen vor einem Jahr in Hamburg überreichten, bevor wir gegen Mittag auf den Weg machen zu unserer nächsten heutigen Station.

Mannheim, 9.3.12 vor dem Haupteingang der Universitätsmedizin: Auch hier informieren wir vor Ort über die hier regelmässig verübten kosmetischen Genitaloperationen an wehrlosen Kindern, und geniessen nebenbei die warme Frühlingssonne ...

Wiederum kommt es zu guten Gesprächen mit KlinikmitarbeiterInnen und sonstigen interessierten BürgerInnen, wie immer wissen die wenigsten genaueres über die hier stattfindenden Eingriffe an wehrlosen Kleinkindern und nehmen uns das Wort aus dem Mund: "Die sollen später selber entscheiden!" Erneut überreichen wir einen >>> Offenen Brief (PDF) an die Verantwortlichen der betreffenden Abteilungen, und müssen bald schon weiter ...

Mannheim, 9.3.12 vor der Frauenarzt Praxis Mannheim: Die letzte Station für heute ist die neue, im Untergeschoss gelegene "Wirkungsstätte" eines Chirurgen, der nach wie vor dieselben Eingriffe öffentlich anbietet wie früher im Diakoniekrankenhaus Mannheim (worüber Interlife vor genau 7 Jahren auf ihrem Blog berichtete), auch hier haben wir einen >>> Offenen Brief (PDF) dabei. Und schon in wenigen Stunden werden wir wiederum neben dem Rosengarten Congress Center Stellung beziehen ...

Fettes Dankeschön an alle, die uns vor Ort unterstützten!

>>> SWR-Video   >>> bermuda.funk   >>> Reaktionen der DGE 2012-2013 

>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie der Täter 

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