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Friday, October 23 2015

PRESSEMITTEILUNG > Zürich: Friedliche Intersex-Mahnwache 26.10. offiziell "untersagt"

Bild: Friedliche Aktion von Zwischengeschlecht.org, 06.02.2011  >>> Bericht NZZ Format

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 23.10.2015:

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Mittlerweile erreichte Zwischengeschlecht.org mit Datum vom 20.10. ein offizielles schriftliches Verbot unserer geplanten friedlichen Mahnwache vor dem Rathaus Zürich zum Intersex Awareness Day 2015 – ironischerweise mit dem Betreff "Bewilligung Mahnwache 26.10.15".

Der Wortlaut des angehängten Bescheids (PDF) ist jedoch eindeutig: Eine Mahnwache vor dem Rathaus, wo wir von den KantonsrätInnen angemessen wahrgenommen würden, und wo auch öffentlich sichtbar wäre, wer unsere primären AdressatInnen sind, wird uns offiziell "untersagt".

Stattdessen will uns die Stadt zwingen, unsere friedliche Mahnwache wenn überhaupt, dann höchstens an der "Verzweigung Rathausbrücke bei der Ecke des Rathauses" abzuhalten, sprich beim Eingang zum Polizeiposten Rathausbrücke statt beim Eingang des Rathauses selbst, wie die "Bewilligung" – nebst diversen weiteren amüsanten "Auflagen" – mehrfach ausdrücklich betont: "Jede Änderung des Ortes der Mahnwache ist untersagt."

Markus Bauer, Gründungsmitglied und Kampagnenverantwortlicher Zwischengeschlecht.org:

«Wir bedauern, dass die Stadt Zürich sich damit offiziell auf die Seite der IGM-TäterInnen und ihrer HelfershelferInnen stellt – statt endlich die massiven Menschenrechtsverletzungen der auch in Zürich andauernden IGM-Praktiken entschieden zu bekämpfen, wie dies bekanntlich u.a. die Nationale Ethikkommission NEK-CNE (Leid der Betroffenen gesellschaftlich anerkennen, Haftungsfolgen, Verjährungsfristen und strafrechtliche Fragen überprüfen), der UN-Kinderrechtsausschuss ("Schädliche kulturelle Praxis", "Opfer angemessen entschädigen") und der UN-Ausschuss gegen Folter ("Unmenschliche Behandlung", "Opfer angemessen entschädigen") unmissverständlich fordern.

Zwischengeschlecht.org wird nun an einer Krisensitzung über das weitere konkrete Vorgehen beraten – wie schon gestern angekündigt, einschliesslich zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand.»

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Markus Bauer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedliche Mahnwache vor Rathaus Zürich
>>> Watson.ch 22.10.2015   >>> 20Minuten.ch 21.10.2015  
   Danke!!!
>>> PM 22.10.2015 > Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

 

Thursday, October 22 2015

22. Okt 2015, 12:30h Langericht Nürnberg > Friedliche Intersex-Soli-Demo + Zwitterprozess: Micha Raab vs. Uniklinik Erlangen!

>>> Flyer zur heutigen Soli-Kundgebung (PDF) 

 

Bild: Intersex-Protest zum 1. Termin im "Nürnberger Zwitterprozess", Landgericht Nürnberg-Fürth 26.02.2015

 

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Friedliche Zwitter-Soli-Demo vorm Landgericht Nbg-Fürth:
• Do 22.10.2015, 12:30-13:20h
Nähe Haupteingang, Fürther Str. 110

Ab 13:30h: 2. Verhandlung im Nürnberger Zwitterprozess gegen Prof. S. + Universitätsklinik Erlangen u.a. wegen uneingewilligter "Klitorisverkürzung", Kastration und Verabreichung körperfremder Hormone.

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei direkt beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

Medien (und auch dieser Blog) hatten schon frühzeitig auf den 2. Prozesstag hingewiesen, vgl. Berichte auf >>> nordbayern.de von Clara Grau (16.4.) sowie >>> dpa-Agenturmeldung (16.4.).

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) sind eine fundamentale Menschenrechtsverletzung!
Die in Nürnberg Angeklagten werden dessen ungeachtet wohl einmal mehr plädieren:
   von der Schädlichkeit und Unhaltbarkeit ihres Tuns angeblich "nichts gewusst" zu haben
   bloß dem "ärztlichen Behandlungsstandard gefolgt" zu sein
   nur "chirurgische Korrekturoperationen ausgeführt, angeordnet oder gebilligt" zu haben ...

>>> Medienspiegel zum 1. Prozesstag
>>>
Nürnberger Zwitterprozess: "Schluss mit straflos verstümmeln!"
>>> Wegen Zwitterprozess: Bayern zensiert parlamentarische Anfrage zu IGM-Praktiken!
>>> Bericht an UN: "Fehlender Rechtszugang für Überlebende von IGM-Praktiken"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, October 14 2015

22.10.2015 > 2. Verhandlungstag im Nürnberger Zwitterprozess mit Weltpremiere: Intersex-GenitalabschneiderInnen vor Gericht!

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitätenBild: Großes Medieninteresse zum 1. Prozesstag am 26. Januar 2015, LG Nürnberg-Fürth

>>> UPDATE 17.10.2015

 

 

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Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Zwischengeschlecht.org hat (wie schon zum 1. Prozesstag) vor der Verhandlung einen friedlichen Soli-Protest angemeldet. Mehr dazu in Kürze! Wir sehn uns, wo die Action ist!

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Monday, October 12 2015

Chile > UN-Kinderrechtsausschuss kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen erneut als "Schädliche Praxis"

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Zwischengeschlecht.org on FacebookWie dieser Blog berichtete, hatte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) Chile im Rahmen der Staatenüberprüfung auf Einhaltung der Kinderrechtskonvention mehrfach zu IGM-Praktiken befragt, nachdem NGOs und die Nationale Menschenrechtsinstitution das Thema aufwarfen.

Die Regierung ihrerseits vermochte nur ausweichende Antworten zu liefern betreffend ihrer Verpflichtung, Intersex-Kinder wirksam vor unnötigen, nicht eingwilligten und verstümmelnden Genitaloperationen a.k.a. IGM-Praktiken zu schützen.

Nun hat der Ausschuss seine verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen" für Chile veröffentlicht, die – wie erhofftdeutliche Worte zu IGM-Praktiken enthalten. Erneut stufte der Ausschuss IGM als "schädliche Praxis" ein, und forderte "wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung"!

Dafür von diesem Blog von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Nachfolgend eine inoffizielle Übersetzung der Abschnitte zu IGM-Praktiken:

>>> Original (englisch): CRC/C/CHL/CO/4-5, Advance Unedited Version, paras 48–49

Schädliche Praktiken

48.  Während er die vorgeschlagene Entwicklung eines Protokolls für die medizinische Betreung von intersex-Säuglingen und Kindern vermerkt, ist der Ausschuss ernsthaft besorgt über Fälle von medizinisch nicht notwendigen und irreversiblen Operationen sowie weiteren Behandlungen an Intersex-Kindern ohne deren informierte Zustimmung, welche schweres Leiden verursachen können, sowie über den Mangel an Rechtszugang und Entschädigung in solchen Fällen.

49.  Im Licht des Gemeinsamen Allgemeinen Kommentars Nr. 18 (2014) und Nr. 31 des Ausschusses für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau empfielt der Ausschuss, dass der Vertragsstaat die Entwicklung und Umsetzung eines Rechte-basierten Protokolls für die medizinische Behandlung von Intersex-Kindern vorantreibt, welches Prozeduren und Schritte festlegt, denen medizinische Teams folgen müssen, und die sicherstellen, dass niemand während der Kindheit oder Jugend unnötigen Operationen oder sonstigen Behandlungen unterworfen wird, und welche die Rechte der betroffenen Kinder auf körerliche und geistige Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung schützen, sowie Intersex-Kinder und ihre Familien Zugang zu angemessene Beratungs- und Unterstützungsangeboten gewähren, einschließlich Selbsthilfegruppen, sowie wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung sicherzustellen.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, September 28 2015

UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) befragt Chile zu IGM-Praktiken

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Zwischengeschlecht.org on FacebookNach seiner bahnbrechenden diesjährigen Einstufung von IGM als schädliche Praxis hat der UN-Kinderrechtsausschuss das Thema letzte Woche während der Staatenüberprüfung Chiles erneut aufgegriffen.

Diese Entwicklung ist umso willkommener, als der Staatenbericht Intersex gar nicht erwähnte, und auch ein >>> 7-seitiger NGO-Bericht "Situation of Trans and Intersex Children in Chile" (PDF, englisch) von Observatorio de Derechos Humanos – Chile (Andrés Rivera Duarte) und International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) IGM-Praktiken nur kurz innerhalb eines Satzes anschnitt (Übersetzung und Hervorhebung durch diesem Blog):

Mangelnder Schutz von Intersex-Kindern
Intersex-Kinder (die mit beiden stereotypischen “männlichen” und “weiblichen” anatomischen Merkmalen geboren werden, oder deren äußere Genitalien von Medizinern als “uneindeutig” eingestuft werden) haben in Chile keinen gesetzlichen Schutz. Mediziner bestimmen willkürlich ob Intersex-Kinder unnötigen und irreversible Operationen unterzogen werden um “normalen” männlichen oder weiblichen Körpern ähnlich zu sehen.
(S. 5)

Leider versäumte es der NGO-Bericht die bestehende Praxis in Chile zu dokumentieren, obwohl nur schon eine oberflächliche Internetsuche fürs erste genügend Beweismaterial geliefert hätte für die 3 häufigsten Prozeduren, d.h. IGM 1: "Hypospadiekrorrektur" (eins (englisch) / zwei --> poster 29 (spanisch) / drei (englisch)); IGM 2: "Verweiblichende Genitalkorrekturen" (PDF (englisch)); IGM 3: Kastration oder "Gonadektomie" (eins (englisch) / PDF (spanisch)).

Glücklicherweise griff der Ausschuss – offenbar sensibilisiert durch die kürzliche Behandlung – trotzdem IGM-Praktiken in seiner >>> List of Issues (LOI) mit Fragen an die Chilenische Regierung (englisch) auf (meine Übersetzung):

8.  [...] Bitte geben Sie Auskunft über ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung. (Abs. 8)

Wenig überraschend war die >>> Antwort der Chilenischen Regierung (PDF, spanisch) ausweichend (meine Übersetzung):

19.  In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir begonnen, Protokolle zur Gesundheit von Intersex-Kindern auszuarbeiten, welche Schritte und Verfahren für Gesundheitsanbieter schaffen, mit deren Rechten im Fokus. (Abs. 19)

Verdankenswerterweise scheint sich der Ausschuss bisher nicht von solch vagen, unverbindlichen Übertreibungen blenden zu lassen. Sondern Jorge Cardona Llorens, Ausschuss-Experte und Länder-Ko-Rapporteur für Chile, wiederholte die Frage ausdrücklich während der Staatenüberprüfung am 24.-25. September, wie eine >>> UN-Nachrichtenmeldung dokumentiert (Hervorhebung im Original, meine Übersetzung):

Eine weitere Frage betraf vom Vertragsstaat ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung.

Die Tatsache, dass die UN-Meldung keine Antwort zu dieser spezifischen Frage erwähnt könnte nicht zum 1. Mal darauf hindeuten, dass der Vertragsstaat während der Anhörung erneut ähnlich vage und inhaltslos antwortete wie zuvor ...

Wir hoffen deshalb auf deutliche Abschließende Bemerkungen des Kinderrechtsausschusses zu IGM-Praktiken in Chile, die am 2. Oktober veröffentlicht werden.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Friday, September 18 2015

IGM: Die Straflosigkeit der TäterInnen beenden!

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Kurze Präsentation von Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) an einem 2-tägigen UN Expert Meeting zu Intersex Menschenrechten in Genf, erkundet Möglichkeiten zur Beendigung von IGM-Praktiken durch Haftbarmachung der TäterInnen.

>>> PDF (englisch, 831kb)

(Bild: Intersex Proteste vs. 1st D$Dnet Training School' @ Universität Gent, Belgien 10.06.2015)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, September 13 2015

UN > Intersex-Menschenrechte: Cooles neues OHCHR Fact Sheet

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UNFE Intersex Factsheet ENGLISH Zwischengeschlecht.org on Facebook "Free & Equal" (englisch), die UNO-Kampagne für LGBTI-Gleichstellung unter dem Patronat des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) in Genf, hat ein herausragendes neues >>> "Fact Sheet Intersex" (PDF, englisch) veröffentlicht, das (alle englisch) zu Recht rund um den Globus gelobt wurde.

Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org):

Ich begrüße insbesondere, wie das Fact Sheet ausdrücklich "unmenschliche Behandlung" und "schädliche Praktiken" ausbuchstabiert, zwei entscheidende und äußerst mächtige Menschenrechtskonzepte, die leider in der Diskussion um Intersex-Menschenrechte immer noch viel zu häufig 'übersehen' werden, ebenso wie "Zugang zu effektiven Rechtsmitteln, einschließlich Wiedergutmachung und Entschädigung", was im Fact Sheet unter konkret zu treffende Maßnahmen (Action Points) enthalten ist.

“Kommt dann noch "TäterInnen" obendrauf, ist mein Tag gerettet.” :-)

“Gemeinsam mit dem ähnlich brillianten Intersex-Flyer von QueerAmnesty Deutschland ist das Fact Sheet die neue Messlatte dafür, wie Intersex aus einer LGBTQ-Perspektive heraus angemessen angegangen werden kann, und unter  erfolgreicher Vermeidung der Fallstricke der Intersex-Vereinnahmung.

“Gut gemacht! Und nun – wer kommt als Nächste_R?”

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Sunday, August 30 2015

CCPR120 > UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in der Schweiz

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'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012

2017: UN-Menschenrechtsausschuss verurteilt IGM in der Schweiz als Genitalverstümmelung, Folter und nicht-eingewilligte medizinische Experimente! (CCPR/C/CHE/CO/4, paras 24-25)
Für die vollständigen Intersex-Empfehlungen auf Deutsch siehe unten "Vierte UN-Rüge für IGM in der Schweiz!" (UPDATE August 2017).

Chronologie CCPR Schweiz 2014-2017

'Human Rights For Hermaphrodites, Too!' - 2015 CRPD NGO Report

2014: Aufgrund eines ersten >>> Thematischen Intersex NGO-Berichts (PDF 1.66 MB, englisch) von Zwischengeschlecht.org  / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität untersucht der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) als UN-Kontrollorgan zur Umsetzung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (CCPR) zum allerersten Mal Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen. In seiner List of Issues Prior to Reporting (LoIPR) ruft der Ausschuss nun die Schweiz dazu auf, Zahlen zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) offenzulegen (CCPR/C/CHE/QPR/4, siehe unten).

Der Schweizer Staatenbericht zur Beantwortung der Fragen in der LoIPR ist auf November 2015 fällig.

Zwischengeschlecht.org begrüßt aufs Herzlichste die Fragen des HRCttee zu Intersex in der LoIPR und erwartet die weitere Staatenüberprüfung der Schweiz mit großen Interesse.

Wie auch die bahnbrechenden diesjährigen verbindlichen Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC), des Ausschusses gegen Folter (CAT) und des Behindertenrechtsausschusses (CRPD) ist dies ein weiterer wichtiger Sieg der Intersex-Bewegung – und Zwischengeschlecht.org war einmal mehr an vorderster Front dabei! Fortsetzung folgt ...

(Wie der UN-Menschenrechtsmechanismus der Periodischen Überprüfung von Vertragsstaaten funktioniert: Vertragsstaaten als Unterzeichnerinnen von UN-Konventionen müssen sich einer regelmäßigen, periodischen Überprüfung ihner Verpflichtungen aufgrund jeder ratifizierten Konvention unterziehen. Im neuen sog. "Vereinfachten Berichtsverfahren" ("Simplified Reporting Procedure"), das für die oben erwähnte CCPR-Überprüfung der Schweiz zum Zug kommt, übermittelt das zuständige UN-Kontrollorgan dem Vertragsstaat zu Beginn eine sog. "List of Issues Prior to Reporting (LoIPR)" (etwa: "Liste offener Fragen vor der Berichterstattung"); aufgrund der darin enthaltenen Fragen erstellt der Vertragssatat dann seinen periodischen Bericht, worauf direkt Staatenüberprüfung während der Session des Kontrollausschusses folgt; anschließend veröffentlcht der Ausschuss die sog. "Abschließende Bemerkungen", welche bindende Empfelungen an den Vetragsstaat beinhalten. Beim althergebrachten sog. "ordentlichen Verfahren" reicht der Vertragsstaat zu Beginn einen periodischen Bericht ein, darauf folgt eine "Liste offener Fragen" ("List of Issues (LoI)") des Kontrollausschusses, gefolgt von den Antworten des Vertragssaates auf die LoI, worauf die Staatenüberprüfung während der Session und danach die Abschließenden Bemerkungen erfolgen. An verschiedenen Stellen des Verfahrens können NGOs oder Zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) dem zuständigen UN-Organ ihrerseits berichten (sog. Schattenberichte). Jeder Vertragsstaat muss etwa alle 5-7 Jahre eine periodische Überprüfung für jede ratifzierte Konvention durchlaufen.)

2014: In seiner List of Issues Prior to Reporting (LoIPR) thematisierte der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) zum allerersten Mal IGM-Praktiken, unter Verweis auf  Art. 7 (Verhütung von Folter und nicht-eingewillligte medizinische Experimente) und Art. 24 (Kinderschutz) des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (CCPR) (schon vor den 2015er Beschlüssen des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC) und des Ausschusses gegen Folter (CAT)). Nachfolgend eine inoffizielle deutsche Übersetzung des relevanten Abschnittes:

Un-Menschenrechtsausschuss:
Liste offener Fragen vor dem vierten periodischen Bericht der Schweiz

(25 November 2014, CCPR/C/CHE/QPR/4, Abs. 21, S. 5 >>> Download)

Kinderrechte (Art. 7 und 24)

[...]

22.  Bitte nehmen Sie Stellung zu den Berichten über frühzeitige Operationen und weitere mediznische Behandlungen an Intersex-Kindern. Bitte geben Sie Zahlen an betreffend Intersex-Kindern, die während des Berichtzeitraums geschlechtszuweisenden Eingriffen unterworfen wurden.

2016: Der verspätet eingereichte Staatenbericht der Schweiz (CCPR/C/CHE/4, para 188) beantwortete die LOIPR-Frage zu Intersex wie folgt (inoffizielle Übersetzung):

Beantwortung der Fragen in Absatz 22

188. Chirurgische Eingriffe wurden auf politischer Ebene sowohl vom Parlament und vom Bundesrat als auch von der Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin in der Stellungnahme Nr. 20/2012 zum Umgang mit Varianten in der Geschlechtsentwicklung und ethischen Fragen zur Intersexualität angeprangert. Der Bundesrat ist im Begriff, auf die Stellungnahme der Kommission zu antworten. Die aktuelle Situation war auch Gegenstand einer offiziellen Mitteilung des Bundesamtes für den Personenstand vom 1. Februar 2014. In der Schweiz werden für ein bis drei Kinder pro Geburtsjahr medizinische Massnahmen [von der IV] übernommen.

Juni 2017: Ein zweiter >>> Thematischer Intersex NGO-Bericht (für die Session) (PDF 809 kb, englisch) von Zwischengeschlecht.org  / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität belegt mit neuen Beweisen, dass alle gängigen IGM-Formen nach wie vor in der Schweiz praktiziert werden (S. 7-11), bezahlt von der IV, und widerlegt so die nirgends substantiierten Behauptungen der Schweizer Regierung, heute würde angeblicht nicht mehr operiert oder höchstens noch "drei Kinder pro Geburtsjahr" (S. 15-16). Der Bericht zeigt auf, wie ohne ein explizites (strafrechtliches) Verbots inkl. angepassten (verlängerter/aufgehobener) Verjährungsfristen bis heute Überlebende von IGM im Kleinkindesalter vom Rechtszugang ausgeschlossen bleiben (S. 14-15), wie das Kinderspital Zürich in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, dem Schweizerischen Nationalfonds und dem Staatsarchiv des Kanton Zürichs eine "Aufarbeitung" historischer Praxis dazu benutzten, die meisten IGM-Akten des Kispi zu vernichten (S. 16). Dies alles in krasser Verletzung der unabdingbaren Schutzpflichten unter dem UN-Zivilpakt CCPR (S. 11-14).

Juli 2017: An einer Anhörung des UN-Menschenrechtsausschusses mit NGOs in Genf bezeugte Daniela Truffer (StopIGM.org) als IGM-Überlebende die verheerenden Folgen von nicht-eingewilligten Genitaloperationen etc. an Intersex-Kindern sowie die Jahr für Jahr immer wieder abgespulten, ewig-gleichen Ausreden der TäterInnen – vom Bundesrat bis hinunter in die Universitäten und Kinderkliniken, inkl. Aktenvernichtung im Kispi Zürich. >>> ganzes Statement (englisch) 

UN-CCPR 120th Session @ Palais Wilson, Geneva 03.07.2017, 14:55h: Bald geht's los ...
Vorne links: CCPR Experte Hr. Christof Heyns, der die 1. Frage zu Intersex stellte.
Hinten rechts (gleich vor dem Podiums): Hr. Yuval Shany, der die 2. Frage stellte.

3.-4. Juli 2017: An seiner 120. Session befragt der UN-Menschenrechtsausschuss die Schweiz, auch zu Intersex und IGM. Die Schweiz schwurbelte etwas von "gehen davon aus heute keine unnötigen Operationen mehr" und bog dann schnel ab in Richtung "Personenstand", "Personenstandseintrag", "Änderung des Personensatnandseintrags" ... Als der Ausschuss am 2. Tag nachhakte inkl. betreffend psychosoziale Unterstützung, Rehabilitation und Rechtszugang für IGM-Überlebende, schwurbelte die Schweiz noch etwas weiter, liess die erstgenannten Fragen kurzerhand aus und antwortete auf die letzte "uns ist nichts bekannt". >>> vollständiges Transkript  und Video (englisch) 

Vierte UN-Rüge für IGM in der Schweiz!

UPDATE August 2017: Der UN-Menschenrechtsausschuss verurteilt IGM in der Schweiz als Genitalverstümmelung, Folter und nicht-eingewilligte medizinische Experimente (CCPR/C/CHE/CO/4, paras 24-25) – und spricht mehrere verbindliche Empfehlungen aus (inoffizielle deutsche Übersetzung):

Intersex-Menschen

24.   Der Ausschuss nimmt Kenntnis von den Arbeiten der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin und von der Presseerklärung des Bundesrates vom 6. Juli 2016. Sie ist jedoch nach wie vor besorgt darüber, dass die Durchführung chirurgischer Eingriffe an Intersex-Kindern, die körperliches und geistiges Leid verursachen, immer noch nicht strikt geregelt ist. Sie möchte auch ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck bringen, dass die Durchführung von Operationen ohne Einwilligung bisher noch zu keiner Untersuchung, Sanktion oder Wiedergutmachung geführt hat (Art. 3, 7, 24 und 26).

25.   Der Vertragsstaat soll: a) alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass kein Kind einer unnötigen Operation zur Zuordnung des Geschlechts unterzogen wird; b) dafür sorgen, dass die Krankenakten zugänglich sind und dass Untersuchungen in Fällen eingeleitet werden, in denen Intersex-Menschen ohne ihre wirksame Zustimmung einer Behandlung oder einem chirurgischen Eingriff unterzogen werden; und c) dafür sorgen, dass psychologische Hilfe und Wiedergutmachung, einschliesslich Entschädigung, für Opfer unnötiger chirurgischer Eingriffe gewährleistet werden.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmler – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 38 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, August 17 2015

Cooler Intersex-Info-Flyer von Amnesty Deutschland

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Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Amnesty Deutschland und Amnesty Schweiz hatten dieses Jahr beide neue, über weite Strecken gleichlautende Anträge zu Intersex verabschiedet, die sowohl den Dachverband Amnesty International in London, wie auch die jeweilige Sektion auffordern, zum Thema IGM-Praktiken (auch öffentlich) aktiver zu werden (dieser Blog berichtete).

Amnesty Deutschland hat nun dazu einen coolen, von Queeramnesty Hamburg erstellten Info-Flyer veröffentlicht (>>> PDF-Download hier und hier), der exemplarisch vormacht, wie aus einer Queer-Perspektive heraus das Thema effektiv (und ohne Intersex-Vereinnahmung!) angegangen werden kann.

Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz, ganz herzliches Dankeschön! 

Auch bei Amnesty Schweiz ist übrigens schon etwas im Tun, um das Thema auch innerhalb der Sektion bekannter zu machen. Fortsetzung folgt ... 

Nachfolgend 2 Auszüge aus dem Flyer von Amnesty Deutschland:

WELCHE HAUPTFORDERUNGEN STELLT AMNESTY?

Staaten müssen gewährleisten, dass intersexuelle Säuglinge und Kinder vor irreversiblen, medizinisch nicht notwendigen Genital­ operationen, sterilisierenden Eingriffen und Hormonbehandlun­ gen geschützt werden. Jeder nicht notwendige Eingriff muss aufgeschoben werden, bis die Person selbst in der Lage ist, eine Einwilligung nach erfolgter Aufklärung abzugeben. Eltern und Erziehungsberechtigte müssen Zugang zu nicht­pathologisieren­ der psychosozialer Unterstützung und Selbsthilfe erhalten. [...]

WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?

RECHT AUF KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT UND SCHUTZ VOR MEDIZINISCHER MISSHANDLUNG

Die irreversiblen chirurgischen Eingriffe einer frühen ‚Ge­schlechtszuweisung‘ führen in sehr vielen Fällen zu massiven physischen und psychischen Schäden, unter denen intersexu­ elle Menschen ein Leben lang zu leiden haben. Dazu gehören oft lebenslänglich notwendige Hormonbehandlungen mit gesundheitlichen Folgen, Verlust der Fruchtbarkeit, Verlust der sexuellen Empfindsamkeit sowie Harnwegsleiden.

Chirurgische Eingriffe, die an nicht einwilligungsfähigen Kindern oder auch an Erwachsenen ohne vorherige umfassende Aufklärung durchgeführt werden, stellen eine Verletzung des Rechts auf Schutz vor medizinischem Missbrauch dar, wenn solche Behandlungen nur deshalb erfolgen, um Menschen die Standardkategorien ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ aufzuzwingen. Unumkehrbare chirurgische oder medikamentöse Behandlungen von Kindern verstoßen darüberhinaus gegen den Grundsatz des Kindeswohls. [...]

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, August 14 2015

"Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen, fordert gesetzgeberische Massnahmen

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 14.08.2015:

Heidi Walcutt (1997): 'STOP Intersex Genital Mutilation'

Zwischengeschlecht.org begrüsst aufs herzlichste die heute am 14.08.2015 veröffentlichten, historischen "Abschliessenden Bemerkungen" des UN-Ausschusses gegen Folter an die Schweiz, welche IGM-Praktiken als "unmenschliche, grausame oder erniedrigende Behandlung (CIDT)" einstufen (Art. 16 CAT).
>>> PDF, französisch, zu Intersex S. 7, Abs. 20

Wir anerkennen besonders, dass der Ausschuss explizit"gesetzgeberische, administrative und weitere Massnahmen" fordert, sowohl zur Beendigung dieser Praxis, wie auch zur Gewährleistung von Wiedergutmachung und Entschädigung, und sich dabei explizit auf die Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) bezieht (welche die Notwendigkeit gesetzgeberischer Überprüfung inklusive Haftung, Strafrecht und Verjährungsfristen unterstreichen) sowie auf die jüngsten Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes an die Schweiz (welche IGM als "schädlichen Praktiken" klassifizieren und ebenfalls gesetzgeberische Massnahmen fordern).

Und wir freuen uns sehr, dass der Ausschuss weiter ausdrücklich eine Untersuchung und Aufarbeitung der bisherigen, auch in schweizer Kinderspitälern nach wie vor andauernden Praxis fordert (bisher hat erst das Kinderspital Zürich eine historische Aufrabeitung eingeleitet, bisher ohne staatliche Förderung), sowie last but not least angemessene psychosoziale Unterstützung für Eltern und Betoffene statt nicht-eingewilligter, verstümmelnder Genitaloperationen an wehrlosen Kindern.

Nun sind Bundesrat und Parlament gefordert, endlich mit dem Herumlavieren aufzuhören, und – in Absprache mit den Betroffenen und ihren Organisationen – rasch angemessene gesetzgeberische Massnahmen an die Hand zu nehmen, wie sie die Nationale Ethikkommission schon 2012 forderte.

Der Kampf von Intersex-Menschen und ihren Organisationen für "körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung" und um die Eliminierung von IGM-Praktiken ist leider noch lange nicht zu Ende. Die Abschließenden Bemerkungen des UN-Ausschusses gegen Folter sind jedoch ein wichtiger und hochwillkommenen Schritt dazu – und ein Zeichen der Hoffnung für Intersex-Kinder überall!

>>> 04.08.2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!

Inoffizielle Übersetzung (PDF, französisch, zu Intersex S. 7, Abs. 20):

Intersex-Menschen

20.    Das Komitee begrüsst den Entscheid des Bundesrates, Ende 2015 zu den Empfehlungen Stellung zu nehmen, welche die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin bezüglich nicht notwendiger und manchmal irreversibler chirurgischer Eingriffe gemacht hat, die an Intersex-Menschen (Menschen mit Variationen der Geschlechtsanatomie) ohne die wirksame und informierte Einwilligung der betroffenen Personen, durchgeführt werden. Jedoch stellt das Komitee mit Besorgnis fest, dass diese Eingriffe, die physisches und psychisches Leiden verursachen, noch zu keinerlei Untersuchung, Sanktion oder Wiedergutmachung führten (Art. 2, 12, 14 und 16).

Das Komitee empfiehlt dem Vertragsstaat angesichts des anstehenden Beschlusses des Bundesrates:

a)    gesetzgeberische, administrative und andere notwendige Massnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung der körperlichen Unversehrtheit von Intersex-Menschen zu gewährleisten, und sicherzustellen, dass niemand während seiner Kindheit medizinischen oder chirurgischen Behandlungen unterzogen wird, die zum Ziel haben, das Geschlecht eines Kindes festzulegen, die keinerlei medizinische Dringlichkeit darstellen, wie dies auch von der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin und dem Komitee für die Rechte des Kindes (CRC/C/CHECO/2-4, par. 43 b)) empfohlen wurde;

b)    ein kostenloses psychosoziales Beratungs- und Begleitungsangebot zu gewährleisten für betroffene Personen und deren Eltern sowie diese über die Möglichkeit zu informieren, jegliche Entscheidungen betreffend nicht notwendigen Behandlungen aufzuschieben, bis sich die betroffene Person selber dazu äussern kann;

c)    eine Untersuchung über Fälle von medizinischen oder chirurgischen Behandlungen durchzuführen, welche Intersex-Menschen erdulden mussten, ohne ihre wirksame Einwilligung gegeben zu haben, und gesetzgeberische Massnahmen zu ergreifen, um Wiedergutmachung für alle Opfer zu gewährleisten, inklusive angemessene Entschädigung.

 
Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder NGO Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter diskutiert Intersex-Genitalverstümmelungen
>>>
>>>
"Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

2015 NGO Report an das UN-Komitee gegen Folter (CAT)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.46 MB)

>>> CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Wednesday, August 12 2015

IGM als Folter oder CIDT: 2015 UN-CAT Briefing, Genf 30.07.2015

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IGM as Torture or CIDT: 2015 UN-CAT Briefing
 1.  Personal Testimony – A Survivor's Perspective
 2.  IGM Practices as Torture or CIDT
 3.  Recommendations
>>> Download PDF (1.7 MB)   >>> Text only DOC 

Zwischengeschlecht.org on FacebookAm NGO-Meeting zur Staatenüberprüfung der Schweiz erhielt Zwischengeschlecht.org 5 Minuten Zeit, um den UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) über Intersex und IGM-Praktiken zu unterrichten, und insbesondere darzulegen, warum IGM-Praktiken Folter oder unmenschliche, grausame oder erniedrigende Behandlung (CIDT) konstituieren.

Unsere Präsentation lief recht gut und ist nun in der englischen Originalversion zum Download erhältlich (siehe oben). Zwar stellte das Komitee im Anschluss keine Ergänzungsfragen, doch insbesondere Danielas Zeugnis beindruckte die UN-ExpertInnen sichtlich, und unser thematischer Intersex-Schattenbericht (Download PDF (englisch) | mehr Info) wurde von einer der BerichterstatterInnen zur Schweiz hervorgehoben und als sehr informativ gelobt. Zusätzlich stellte die Berichterstatterin in Ausicht, unseren Bedenken während der Staatenüberprüfung zu brücksichtigen (vgl. Live-Report – DANKE!)

Wir hoffen nun auf starke Abschließende Bemerkungen zum Thema, voraussichtlich am 14. August. Drückt uns die Daumen!

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!
>>> "Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, August 8 2015

CH > Kinderchirurg über IGM-Praktiken: "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

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Aktivitäten

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Anlässlich der Kritik des UN-Ausschusses gegen Folter an IGM-Praktiken in der Schweiz erschien in der >>> "Tribune de Genéve" und der Waadtländer Zeitung >>> "24 heures" ein groß aufgemachter Artikel zum Thema von Caroline Zuercher (online 02.08.2015, Printausgabe 03.08.2016 auf S. 5 bzw. 6).

Darin legte nicht nur Daniela "Nella" Truffer einmal mehr eindrücklich Zeugnis ab über die Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern, und fordert gesetzgeberische Maßnahmen.

Auch der Kinderchirurg Blaise Meyrat (Uniklinik Lausanne) bringt einmal mehr Klartext zum Thema IGM-Praktiken im Allgemeinen und zur Notwendigkeit der Anpassung der Verjährungsfristen im Besonderen.

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Übersetzung von der sensationellen Aussagen von Blaise Meyrat nach dem Bild:

Die Angst vor dem Richter

«Ich plädiere, es nicht zu tun, aber es gibt immer noch solche Eingriffe in der Schweiz», bedauert Dr. Blaise Meyrat, Kinderchirurg am CHUV Lausanne [Universitätsklinik].

«Es bewegt sich kaum etwas in der Medizin.» Laut ihm erklärt sich dieses Zögern «aus einer Angst davor, zuzugeben, dass man sich irrte.»

«Ich denke, erst die Angst vor dem Richter wird da etwas ändern», fährt er fort. «Es braucht eine ausreichende Aussetzung der Verjährung, damit Opfer später als Erwachsene klagen können.» 

Der Waadtländer gesteht: Würden die Verjährungsfristen angepasst, könnten auch ihn Betroffene gerichtlich verfolgen. «Damals glaubte ich, das Richtige zu tun, indem ich diese Kinder operiere», seufzt er. «Wir hatten auch nicht die gesamte wissenschaftliche Literatur, die heute verfügbar ist ... Die Medizin war extrem gewalttätig zu diesen Menschen.» 

Seit 1993 führt er keine geschlechtszuweisenden Operationen an Kindern mehr durch. «Ich hatte mir schon länger Gedanken gemacht», erzählt er. «Meines Erachtens ist es eine Frage der Ethik, doch meine Stellungnahmen in der Öffentlichkeit haben bei meinen Kollegen heftige Reaktionen ausgelöst. Heute können die Mediziner nicht mehr sagen, sie hätten es nicht gewusst.»

>>> Ganzer Originalartikel online auf "Tribune de Genéve" | "24 heures"

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Sunday, August 2 2015

Genf > UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) diskutiert Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

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Zwischengeschlecht.org on FacebookKommenden Montag bis Dienstag, 03.-04.08.2015 findet in Genf im Palais Wilson die Staatenüberprüfung der Schweiz statt, anlässlich welcher die Staatendelegation dem Ausschuss gegen Folter (CAT) während dessen 55. Sitzung in einem konstruktiven Dialog Rede und Antwort stehen muss. IGM-Praktiken sind als Thema gesetzt:

Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität reichten dazu einen ausführlichen thematischen Intersex-Schattenbericht ein (mehr dazu hier). An einem NGO-Meeting mit dem Ausschuss am vergangenen Donnerstag wurde unser Bericht als informativ gelobt, und eine der BerichterstatterInnen für die Schweiz signalisierte Interesse, unsere Anliegen in den "Abschließenden Bemerkungen" zu berücksichtigen.

Damit stehen die Chancen gut, dass der Ausschuss – nach seinen bahnbrechenden Empfehlungen an Deutschland von 2011 – Menschenrechtsverletzungen an Kintersex-Menschen erstmals wieder thematisieren wird, nachdem er bisher weitere Berichte von Intersex-Organisationen aus Neuseeland (ITANZ) und Australien (OII) leider ignorierte (Links zu diesen Berichten siehe in der Bibliografie unseres Reports auf S. 53).

Zwischengeschlecht.org wird während der Sitzung des Ausschusses vor Ort vertreten sein und live berichten. Die Abschließenden Empfehlungen werden auf den 14. August erwartet. Drückt uns die Daumen!

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!
>>> "Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

>>> CAT: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Monday, July 13 2015

Thematischer Intersex-Schattenbericht an UN-Ausschuss gegen Folter

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDer neue Schattenbericht von Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität belegt und kritisiert einmal mehr die menschenrechtswidrige Untätigkeit der Schweizer Behörden angesichts der immer noch andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen.

Und fordert im Einklang mit dem UN-Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (CAT) gesetzgeberische Maßnahmen zur Beendigung aller IGM-Praktiken, unabhängige Untersuchung aller Fäller, desinteressierte Forschung statt VerstümmlerInnen-"Wissenschaft", unabhängige Datenerfassung und Monitoring, historische Aufarbeitung, faire Entschädigung der Überlebenden, angemessene Schulung medizinischen Personals über die Rechtswidrigkeit von IGM-Praktiken, u.a.m.

Am 3.-4. August steht die Staatenüberprüfung in Genf an – Fortsetzung folgt ...

Den Bericht gibt's vorerst nur auf englisch zum runterladen:

NGO Report to the 7th Periodic Report of Switzerland on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>> Download PDF (3.46 MB)

Compiled by:
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org
Intersex.ch
SI Selbsthilfe Intersexualität

>>> CAT: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Wednesday, June 24 2015

Offener Brief an 'ISHID Hypospadias Workshop' + assoziierte Kliniken mit 130 Unterschriften

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Friedlicher Protest #5 vs. "6th I$HID Hypospadie Workshop", Seligenstadt 23.06.2015

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>>> ganzer Offener Brief (englisch) als PDF    >>> Infoseite zu den Protesten 

Nachfolgen einige übersetzte Auszüge aus dem Offenen Brief an "I$HID", den "6th I$HID Hypospadias Workshop" und dessen Partnerkliniken, im Namen von Überlebenden von nicht-eingewilligten Genitaloperationen und weiteren Eingriffen, von Betroffenen, die solchen Eingriffe entkamen und dafür dankbar sind, und ihren PartnerInnen, Familien und Unterstützer_innen, mit 119 126 130 Unterschriften aus (fast) aller Welt. Dank an alle, die unterschrieben und/oder mitprotestierten!

[...] Wir möchten Sie respektvoll daran erinnern, dass solche nicht-eingewilligte Eingriffe

  • fundamentale Menschenrechtsverletzungen darstellen (siehe unten),
  • Zivilrecht, Strafrecht, Verfassungsrecht und internationales Recht brechen, [4]
  • ethische Prinzipien und Richtlinien verletzen, [5]
  • von Überlebenden seit über 20 Jahren als schädlich und verstümmelnd kritisiert werden. [6] [...]

Wir möchten deshalb unsere Bitten an die ISHID und ihre assoziierten Kliniken, einschließlich Emma Klinik Seligenstadt and Sana Klinikum Offenbach, wiederholen,

  • freundlicherweise nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS)
  • freundlicherweise die stigmatisierende Nomenklatur 'Störungen der Geschlechtsentwicklung' noch einmal zu überdenken
  • dies im Einvernehmen mit Intersex Organisationen zu tun
  • die durch nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) unbeabsichtigterweise verursachten Schäden und Leiden einzugestehen
  • einen Prozess der Aufarbeitung zu beginnen als notwendigen ersten Schritt in Richtung Aussöhnung. [...]

>>> Fulltext: Ganzer Offener Brief an 'ISHID 2015' mit 119 Unterschriften (englisch)
>>> Intersex-Proteste + Info: So 21.6. - Mi 24.6. "6th I$HID Hypospadie Workshop"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, June 22 2015

1. Intersex-Protest vs. "ISHID Live-Verstümmler Workshop", 21.06.15

>>> Intersex-Proteste + Info: So 21.6. - Mi 24.6. "6th I$HID Hypospadie Workshop"

Friedlicher Protest #1 vs. "6th I$HID Hypospadie Workshop", Seligenstadt 21.06.2015

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Erste Foto-Impressionen von den angelaufenen Protesten gegen den "I$HID" Kongress nahe Frankfurt/Main. Wie eigentlich immer hatten wir gute Gespräche mit PassantInnen, sowie ebensolche bis denkwürdige mit einigen Kongressteilnehmern – obwohl wie erwartet die meisten ziemlich uneinsichtig auftreten und von Menschenrechten absolut nix wissen (wollen).

Aber wir sind ja hier, um aufzuklären, und gewaltfrei Druck aufzubauen. Auch "I$HID"-Chef-Verstümmler Prof. Ahmed T. Hadidi persönlich schlich mehrfach kritisch äugend um den Protest herum ...

Morgen geht's los mit den unsäglichen Live-Verstümmelungen – und weiter mit friedlichen Intersex-Protesten sowohl vor dem "I$HID"-Hauptquartier "MainChateau" wie auch vor der örtlichen Emma Klinik, von wo aus die Live-Verstümmelungen ins "MainChateau" übertragen werden.

Dank an alle, die den Offenen Brief schon unterschrieben! Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Intersex-Proteste + Info: So 21.6. - Mi 24.6. "6th I$HID Hypospadie Workshop"

>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, June 20 2015

"LIVE Genital Mutilation" Intersex-Proteste + Info: So 21.6. - Mi 24.6. Seligenstadt/Offenbach/FFM "6th I$HID Hypospadie Workshop" - hauptsächlich "Live-Genitalverstümmelungen"!

sss

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Eine Woche nach 'D$Dnet' + 'I-D$D' in Belgien steigt So 21.–Mi 24.6. bei Frankfurt a.M. schon das nächste weltweite Genitalabschneider-Treffen:
Der berüchtigte '6th ISHID Hypospadias Workshop' – hauptsächlich mit "Live-OPs"!

INFO ABEND: Mo 22.6. 19h @ Uni FFM, Studierendenhaus Bockenheim, Raum K2
7 FREIDLICHE PROTESTE + OFFENE BRIEFE: Seligenstadt + Offenbach So 21.–Mi 24.
@ MainChateau + Emma Klinik Seligenstadt + Sana Klinikum Offenbach (siehe unten)

1.  ISHID: IGM Global GmbH & Co

Die "International Society on Hypospadias and Disorders of Sex Development (ISHID)" ist eine 1999 gegründete, globale GenitalabschneiderInnen-Vereinigung, bestehend hauptsächlich aus KinderchirurgInnen und mit besonderem Schwerpunkt der Verbreitung von kosmetischen "Genitalkorrekturen" in "Schwellenländern".

(Der ursprüngliche Name, von dem die heute noch verwendete Abkürzung "ISHID" abgeleitet wurde, lautete "International Society on Hypospadias and Intersex Disorders".)

Seit 2005 führt die "I$HID" jedes 2. Jahr einen sogenannten "Weltkongress" durch, unter Betroffenen besonders berüchtigt wegen der im Programm jedes Mal prominent hervorgehobenen "Live-Genitalverstümmelungen". (2007 war z.B. auch "EuroDSD"- und "DSDnet"-Chef Olaf Hiort prominent vertreten.)

Ethik und Menschenrechte stehen bei den "ISHID-Weltkongressen" traditionellerweise nicht auf dem Programm.

Umso grösser das Erstaunen (und z.T. auch die Empörung) unter den I$HID-TeilnehmerInnen, als sie sich beim "4. Weltkongress" 2011 in London während des gesamten Kongresses mit friedlichen Protesten und Mahnwachen von Zwischengeschlecht.org konfrontiert sahen (siehe oben >>> mehr Bilder auf demotix).

Den 2011 überreichten, von IGM-Überlebenden aus Europa, Afrika und Nord- und Südamerika unterzeichneten Offenen Brief (englisch) ließen die "I$HID"-Verantwortlichen trotz gegenteiliger Beteuerungen bis heute unbeantwortet.

2.  Seligenstadt: Live Pedo Surgery Nonstop

Der in Seligenstadt (FFM) vom 21.-24.6. stattfindende "6th ISHID Hypospadias Workshop" besteht hauptsächlich aus Live-Genitalverstümmelungen an wehrlosen Säuglingen (!!!) in der lokalen Emma Klinik und konzentriert sich (wie der Name sagt) auf besonders komplikationsträchtige, chirurgische "Hypospadie-Korrekturen", siehe Programm (englisch, PDF).

(Der ursprünglich auf 24.-27.6. in Lübeck angekündigte, separate "D$D-Teil" (Provisorisches Programm, PDF) wurde inzwischen aus unbekannten Gründen stillschweigend abgesagt.)

Organisiert wird das Ganze u.a. vom berüchtigten, seit längerem in der Umgebung Frankfurts wütenden Serienverstümmler Prof. Ahmed T. Hadidi und einer seiner willigen lokalen Kliniken, der Privatklinik Emma Seligenstadt GmbH & Co. KG, wo auch die Live-Verstümmelungen stattfinden.

Weiterhin operiert Hadidi auch im Lehrkrankenhaus (Sana) Klinikum Offenbach GmbH, wo laut Weiße Liste im Jahr 2012 insgesamt 896 wehrlose Kinder verstümmelt wurden, wohlbemerkt bei unterdurchschnittlicher Zufriedenheit gemäß Versichertenbefragung der AOKs, BARMER GEK und der hkk (PDF).

Seit 2007 "arbeitet" Hadidi in Klinikum Offenbach und Emma Klinik Seligenstadt als "Leitender Arzt Kinderchirurgie", wobei die Emma Klinik und Hadidi sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung bereits 2008 mit 300-480 Verstümmelungen jährlich brüsteten (PDF).

3.  Lukrative Menschenrechtsverletzungen:
     Mit Intersex-Genitalverstümmelungen zum Millionär

"Mehr als eine Million Euro" hat Seligenstadt-Tycoon Ahmed T. Hadidi laut Offenbach Post 2013 in den I$HID-Tagungsort "MainChateau" reingebuttert – und schon dazumals das diesjährige Live-Verstümmeln offiziell angekündigt ("1. Internationaler Seligenstädter Hypospadie-Workshop").

Hadidi ist auch unter Kinderchirurgie-KollegInnen dafür berüchtigt, "Hypospadiekorrekturen" online und medial offensiv zu vermarkten – unter Beschönigung/Weglassung von Komplikationsrisiken. Eltern operierter Kinder berichten, einerseits würden Kinder bereits nach 1 1/2 Jahren ohne weitere Nachkontrollen als "geheilt" entlassen – obwohl die schwerwiegenderen Komplikationen (Harnröhrenverengung bis Harnröhrenverschluss, mit Sekundärschäden inkl. Nierenversagen!) bekanntlich erst nach 5-10 Jahren auftreten (!!!).

Andrerseits beharre Hadidi gern auf wiederholten kosmetischen Nachkorrekturen ("er ist halt ein Perfektionist") – auch von anderen VerstümmlerInnen berichten Betroffene, dass dauernde "Nachkorrekturen" häufig erst aufhören, wenn die Betroffenen alt genug sind, sich weiteren riskanten "Nachkorrekturen" erfolgreich zu widersetzen.

Zwischengeschlecht.org wird auch zum Live-Verstümmler-"6th I$HID Hypospadias Workshop" von So 21. - Mi 24.6. vor Ort informieren und friedlich protestieren:

• INFO-ABEND: Montag 22.6. 19:00h, Uni Frankfurt a.M.
Studierendenhaus am Campus Bockenheim, Raum K2, Mertonstraße 26-28,
"Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Geschichte & Widerstand" 
mit Daniela Truffer and Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org)
Vortrag + Diskussion
In Kooperation mit dem Autonome FrauenLesben Referat (AFLR) der Uni FFM

• 7 FRIEDLICHE PROTESTE + OFFENE BRIEFE:
   Seligenstadt + Offenbach, So 21. - Mi 24.

    "STOP Intersex Genital Mutilations!"

'6th I$HID Hypospadias Workshop' mit 'Live Surgery'

Sonntag 21.06.2015: MainChateau Seligenstadt
#1: 18:30-20:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

 

Montag 22.6.2015: MainChateau + Emma Klinik Seligenstadt
#2: 07:00-12:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#3: 13:30-18:00  Emma Klinik, Frankfurter Straße 51, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

Dienstag 23.6.2015: Emma Klinik + MainChateau Seligenstadt
#4: 09:30-12:30  Emma Klinik, Frankfurter Straße 51, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#5: 13:30-19:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)

Mittwoch 24.6.2015: MainChateau + Sana Klinik Offenbach
#6: 07:45-12:30  MainChateau, Kleine Maingasse 16-18, Seligenstadt (Nähe Haupteingang)
#7: 13:30-15:30  Sana Klinikum Offenbach, Starkenburgring 66, 63069 Offenbach am Main (Nähe Haupteingang)

 

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist! Wir sehn uns, wo die Action ist!

>>> Berichte von Betroffenen von "Hypospadiekorrekturen"
• Tiger Howard Devore: "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom"
• Ernst Bilke: "Die Wut ist gut versteckt" - Biographie mit "Hypospadie"  
• Erich Marti: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich"
• Erfahrungsberichte: "Sehr taube Eichel nach Op" vs. "unbehandelt gut leben"

>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Live-Genitalverstümmelungen in Tübingen 2005-2001
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
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Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg 2014
 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte"

>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)
 

Tuesday, June 9 2015

1. Intersex-Protest in Belgien vs. "DSDnet Training School"

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Intersex Protest #1: '1st DSDnet Training School' @ Ghent University 'Het Pand', 08.06.2015

Mit der Universität Gent versuchte einmal mehr eine VerstümmlerInnen-Uni, öffentliche Kritik durch Einschüchterung mundtot zu machen – einmal mehr ohne Erfolg!  :-)

Zwischengeschlecht.org on Facebook>>> 2 weitere Bilder + Report (englisch) auf StopIGM.org!

>>> Intersex-Proteste + Info: Belgien 7.-13.6. ("D$Dnet", "5th I-D$D")

Sunday, June 7 2015

D > Amnesty beschließt Anstrengungen gegen IGM-Praktiken international zu intensivieren

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookHipp, hipp! An der diesjährigen Generalversammlung beschloss Amnesty Deutschland am 24. Mai auf Antrag von Queeramnesty mit großer Mehrheit, "die Arbeit zum Thema Intersexualität und Menschenrechte auf internationaler Ebene zu intensivieren und dabei die Kernforderungen zum Thema deutlich hervorzuheben", sowie Betroffene direkt einzubeziehen.
>>> Bericht bei Queeramnesty 

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches DANKESCHÖN!

Auch die CH-Sektion hatte an ihrer Jahresversammlung 2015 einen über weite Strecken gleichlautenden Antrag gutgeheißen (dieser Blog berichtete). Bereits 2010 hatte Amnesty Deutschland eine Motion verabschiedet, worin der Dachverband aufgefordert wurde, sich mehr für die Menschenrechte von Intersex-Menschen stark zu machen. Darauf hatte der Dachverband eine Position erarbeitet, worin alle Staaten aufgerufen werden, menschenrechtswidrige Intersex-Behandlungen zu stoppen. Diese Position wurde jedoch bisher nicht öffentlich gemacht, und blieb gemäß beiden Queeramnestys "bis heute ohne konkrete Folgen". Das soll sich nun (hoffentlich) ändern:

"Der Vorstand der Deutschen Sektion wird sich demnach auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass die inzwischen vorliegende Positionierung von Amnesty zum Thema innerhalb der Bewegung breiter bekannt gemacht und mit Berichten, Hintergrundinformationen und Einzelfällen sowie mit Vorschlägen für Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit ergänzt wird. Bei der Recherche sollen insbesondere die Menschen, welche direkt von Intersex spezifischen Menschenrechtsverletzungen betroffen waren und es immer noch sind, im Direktkontakt einbezogen werden.

Der Antrag wurde von der Themenkoordinationsgruppe Queeramnesty eingereicht und von vielen Amnesty Koordinationsgruppen unterstützt: Heilberufe, Kinderrechte, Gegen Folter, Menschenrechtsverletzungen an Frauen, Antirassismus, WSK (Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte) sowie von vielen Bezirken, Regionalgruppen, Hochschulgruppen und Einzelpersonen."

Bleibt zu hoffen, dass Entsprechendes auch von weiteren Sektionen sekundiert wird – gefolgt von (auch öffentlichkeitswirksamen) Aktionen auch aus der Londoner Zentrale! 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
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Thursday, June 4 2015

Intersex-Proteste + Info: Belgien 7.-13.6. ("D$Dnet", "5th I-D$D")

>>> So 21.06. – Mi 24.06.  Seligenstadt / FFM / Offenbach: Info + Proteste vs. '6th I$HID'

Bild: Intersex-Proteste vs. "4th I-D$D Symposium", Glasgow 08.06.2013  >>> Video

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Menschenrechte auch für Zwitter!

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Im Juni stehen nicht weniger als 3 internationale Genitalabschneider-Treffen an: In Gent (Belgien) tagen die europäischen "Forschungsprojekte" "D$Dnet" und "5th I-D$D" hintereinander in derselben Woche, während eine Woche darauf in Seligenstadt bei Frankfurt am Main sich VerstümmlerInnen aus aller Welt an der "6th I$HID 2015" zum traditionellen "Live-Genitalverstümmeln" (!!!) einfinden.

Zwischengeschlecht.org organisiert zu allen Veranstaltungen friedliche Proteste.

Helft mit, die TäterInnen daran zu erinnern, dass wehrlose Kinder zu verstümmeln NICHT OK ist! Wir sehn uns, wo die Action ist!

Infoveranstaltung Brüssel 7.6. + Proteste Gent 8.-13.6. ("D$Dnet" + "5th I-D$S"):

"D$Dnet" ist das neueste Multi-Millionen-Euro-TäterInnen-"Forschungsprojekt" (ohne angemessene Beteiligung der Betroffenen und ihren Organisationen), und propagiert offen "mehrfache chirurgische Eingriffe [...] für genitale Rekonstruktion einer männlichen oder weiblichen Erscheinung. Die Gonaden werden oft entfernt, um [angebliche] Krebsentwicklung zu verhindern" ("D$Dnet Memorandum of Understanding", PDF englisch). Dementsprechend stehen an der '1st D$Dnet Training School' in Gent auch die ganze Bandbreite von IGM-Praktiken auf dem Programm, inkl. "Vaginalplastiken, Bougierungen, Uro-Chirurgie (männlich)" (Programm, englisch). Austragungsort ist das "HetPand Congress Center" der Universität Gent.  >>> alle Demo-Termine 8.-10.6.

• Während das "5th I-D$D Symposium 2015" einerseits Lob verdient, weil es wiederum Betroffene in einer "Parallel Session" miteinbezieht, und zum allerersten Mal auch eine Gastvorlesung zum Thema Menschenrechte beinhaltet, bietet es andrerseits immer noch eine Plattform für notorische TäterInnen, inkl. IGM-KinderendokrinologInnen, z.B. Olaf Hiort (Lübeck), Ieuan Hughes (Cambridge, UK), und Christa Flück (Bern, Schweiz), sowie IGM-KinderchirurgInnen, z.B. Alexander Springer (Wien), Joao Pippi Salle (Doha, Katar / Toronto, Kanada), und Piet Hoebeke (Gent, Belgien), siehe Programm (englisch)>>> alle Demo-Termine 11.-13.6.

• Die Universität Gent und ihre Uni-Klinik und IGM-SpezialistInnen sind sowohl beim "D$Dnet" wie auch beim "I-D$D"-Anlass involviert, und propagieren und begehen weiterhin IGM-Praktiken – trotz gegenteiliger öffentlicher Behauptungen, und trotz der eingeräumten Tatsache, dass z.B. medizinisch nicht notwendige, chirurgische "Hypospadie Korrekturen" zwangsläufig (oft gefährliche) Komplikationen verursachen (Publikation, englisch). Dementsprechend ist auch die Leitung des sog. "Multidisziplinären D$D-Teams" (typischerweise) fest in Hand eine Kinderendokrinologin, und Kinderchirurgen sind die größte und am prominentesten vertretene Disziplin (Uniklinik Gent: "D$D-team voor aandoeningen van de geslachtsontwikkeling"). Erst letztes Jahr organiserten Universität und Uniklinik Gent ein berüchtigten "Live Surgery Event" (Programm, PDF englisch).  >>> alle Demo-Termine 8.-13.6.

Eine Woche nach "D$Dnet" und "I-D$D" steigt in Seligenstadt bei Frankfurt a. M. vom 21.-24.6. schon das nächste Genitalabschneider-Treffen: "6th I$HID" – inkl. "Live-OPs"!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

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