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Sunday, November 22 2015

Genf > UN-Ausschuss gegen Folter befragt Dänemark zu Intersex-Genitalverstümmelungen – Vertragsstaat streitet dreist alles ab zum 2.!

Ditte Dyreborg (Dänische Intersex-Vertreterin), Daniela Truffer, Markus Bauer (StopIGM.org),
Small Luk (BBKCI Hong Kong) nach dem Intersex-NGO-Briefing, Palais Wilson 13.11.2015

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDänemark ist das 2. Land, das vom UN-Ausschuss gegen Folter während dessen 56. Session zu IGM-Praktiken befragt wurde (nach Österreich und vor Hong Kong + China + Macau).

StopIGM.org berichtete live von den Verhandlungen am Mo 16. November 10–13h + Di 17. November 15–18h. Nachfolgend ein zusammenfassendes Protokoll der Fragen und (Nicht-) Antworten zu Intersex. (Original-Wortprotokoll auf englisch hier.)

1. Sitzung: Montag 16. November 2015

Mo 10:58h: Sapana Pradhan-Malla, Länder-Co-Berichterstatterin des Ausschusses für Dänemark, bringt IGM-Praktiken zur Sprache! YAY!!

Der Ausschuss sei besorgt über die Situation von Intersex-Menschen, die  im Gesundheitswesen unmenschlichen und entwürdigenden Behandlungen unterworfen werden, namentlich sog. "Korrekturoperationen" an Kindern mit "atypischen" Genitalien. Dabei handle es sich um irreversible Eingriffe, welche insbesondere ihr Recht auf Freiheit vor uneingewilligten Behandlungen betreffen. Welche Schritte unternimmt der Vertragsstaat dagegen?

2. Sitzung: Dienstag 17. November 2015

Di 15:58h: Jetzt kommt die Antwort zu Intersex – der Vertraggstaat streitet (einmal mehr) rundheraus alles ab!

Pernille Skafte vom Ministerium für Gesundheit:

In Dänemark werde das Geschlecht eines Kinder bei der Geburt durch anwesendes medizinisches Personal anhand der äußeren Genitalien bestimmt. In seltenen Zweifelsfällen erfolgten weitere Abklärungen durch PädiaterInnen anhand der äußeren und inneren Geschlechtsorgane, immer in engem Dialog mit den Eltern.

Während dieser Begutachtung werde das Kind durch spezialisierte PädiaterInnen beobachtet. In Dänemark sei dies und das weitere Vorgehen als spezialisierte medizinische Behandlung durch den von den Gesundheitsbehörden herausgegebenen Masterplan für spezialisierte Kliniken geregelt.

In Dänemark könnten medizinische Behandlungen nur mit informierter Zustimmung durchgeführt werden, das Mindestalter dazu betrage 15 Jahre. Bei jüngeren Kindern würde diese Einwilligung von den Erziehungsberechtigten erteilt. Intersex-Behandlungen an Kindern unter 15 Jahren würden immer in engem Dialog mit den Eltern und in Übereinstimmung mit deren und/oder den Wünschen des Kindes vorgenommen.

Das dänische Gesundheitsministerium verfüge über keinerlei Daten, die darauf hinweisen würden, dass Intersex-Behandlungen gegen den Willen des Kindes und der Eltern stattfänden.

Di 16:58h: Länder-Co-Berichterstatterin Pradhan-Malla hakt nach betreffend Intersex, hebt unmenschliche Behandlung hervor. Lobt Dänemark für führende Rolle bei LGBTI-Rechten (oder eigentlich eher LGB- oder LGBT-Rechten), und fährt fort:

Betreffend der geäußerten Bedenken betreffend unmenschlichen und entwürdigenden Behandlung von Intersex-Menschen, spezifisch Behandlungen, an betroffenenen Personen ohne ihre freie und informierte Zustimmung durchgeführt oder ihnen aufgezwungen werden, welche Maßnahmen hat der Vertragsstaat unternommen oder geplant, um das Recht der Betroffenen auf freie Entscheidung bei Volljährigkeit zu schützen?

Di 17:31h: Der Delegationsleiter gibt den weiteren Ablauf für die offenstehenden Fragen bekannt, erwähnt Intersex zuletzt: "Und dann waren zum Abschluss Fragen zu Intersex, auf die wir zurückzukommen versuchen werden." Zunächst ist nun das Verteidigungsministerium an der Reihe.

Di 17:47h: Jetzt ist das Justizministrium wieder dran. Es werden aber lediglich die Fragen zu Haft und Psychiatrie beantwortet, danach folgt gleich das Schlusswort des Delegationsleiters. Intersex wurde einfach ausgelassen!

Meine 2 Cent: Rundheraus Abstreiten zum 2. – "keinerlei Daten", wer hätte sowas gedacht?! Dafür Vorreiter in Sachen LGBTI – Beantwortung der 2. Fage daher überflüssig. Überhaupt, "freie und informierte Zustimmung"? Für Intersex-Kinder? In Dänemark? Soll wohl ein Scherz sein?  Und die gute Nachricht: Solch arrogante (Nicht-)Antworten sind gewöhnlich ein gutes Rezept für besonders starke "Abschließende Bemerkungen"  – für Dänemark im Dezember fällig. Fortsetzung folgt ... 

>>> Englische UN-Medienmitteilung zur Sitzung, erwähnt Intersex
>>> Französische UN-Medienmitteilung zur Sitzung, erwähnt Intersex NICHT

>>> CAT 2015 Thematischer Intersex-NGO-Bericht Dänemark | PDF
>>>
CAT 2015 Thematischer Intersex-NGO-Bericht Hongkong + China | PDF

>>> CAT #56 untersucht IGM-Praktiken in Österreich
>>> CAT #56 untersucht IGM-Praktiken in Hong Kong + China + Macau

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen
 

Friday, November 13 2015

Genf > UN-Ausschuss gegen Folter befragt Österreich zu Intersex-Genitalverstümmelungen – Vertragsstaat streitet dreist 2x alles ab!

Alex Jürgen (VIMÖ), Daniela Truffer, Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org)
nach dem erfolgreichen NGO-Intersex-Briefing, Palais Wilson 11.11.2015

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDieser Blog berichtet live aus der 56. Sitzung des UN-Ausschusses gegen Folter (CAT): 7. Periodische Überprüfung von Österreich, Do 12.11. 10-13h und Fr 13.11. 15-18h!

Inkl. Transkript der österreichischen Antworten zu Intersex.
Transkript der Fragen folgt, nachdem die Videoaufzeichnungen via http://www.treatybodywebcast.org/category/webcast-archives/cat/ heruntergeladen werden können.

Continue reading...

Sunday, November 8 2015

Intersex Awareness Day 2015 > A + DK > 2 weitere NGO-Berichte für UN-Ausschuss gegen Folter eingereicht!

Bild: Friedliche Aktion zum Intersex Awareness Day vor dem Rathaus Zürich, 26.10.2015

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UPDATE: LIVE-Bericht + Transkripte Staatenprüfung Österreich!

STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookAm Intersex Awareness Day 2015 haben der Verein Intersexueller Menschen Österreich (VIMÖ) und die dänische Intersex-Menschenrechtsverteidigerin Ditte Dyreborg in Zusammenarbeit mit Zwischengeschlecht.org zwei weitere thematische Intersex-Schattenberichte für die anstehenden Staatenüberprüfungen von Österreich und Dänemark eingereicht. Zusammen mit dem Intersex-Schattenbericht von BBKCI Hong Kong für die Staatenüberprüfung von Hong Kong und China wird somit der UN-Ausschuss gegen Folter in seiner 56. Sitzung ab nächstem Montag in Genf Intersex-Genitalverstümmelungen in nicht weniger als 3 Ländern untersuchen.

Dies ist das allerste Mal überhaupt, dass irgendein UN-Ausschuss in einer Sitzung IGM-Praktiken in mehr als einem Land behandelt!

Auch der österreichische und der dänische Schattenbericht sind auf Englisch nachfolgend oder via intersex.shadowreport.org verfügbar, sowie Transkripte und Zusammenfassungen der Staatenüberprüfungen auf Deutsch (inkl. peinlichem Legnen) auf diesem Blog (Österreich | Dänemark | China + Hong Kong + Macau).

Die verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen” des Ausschusses – hoffentlich mit deutlichen Worten zu IGM-Praktiken! – werden am (oder bald nach dem) 9. Dezember auf der CAT-Session-Homepage veröffentlicht.

NGO Report to the 6th Periodic Report of Austria on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>>  Blacked Out English (PDF 2.75 MB)
>>>  Unredacted English (PDF 3.33 MB)

Compiled by:
Verein Intersexueller Menschen Österreich VIMÖ
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

In der Blacked-Out-Version sind alle Fotos aus medizinischen Lehrbüchern eingeschwärzt.
Staatenüberprüfung Österreich: Do 12. Nov 10–13h + Fr 13. Nov 15–18     >>> Transkript
 

NGO Report to the 6th and 7th Periodic Report of Denmark on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>> Download English as a PDF (614 kb)

Compiled by:
Ditte Dyreborg
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

Dieser Bericht enthält nur Dänemark-spezifische Informationen. Für allgemeine Informationen zu IGM-Praktiken und warum sie gegen die UN-Konvention gegen Folter verstoßen, vgl. obigen Bericht für Österreich, der ebenfalls für die 56. Sitzung eingereicht wurde.
Staatenüberprüfung Dänemark: Mo 16. Nov 10–13h + Di 17. Nov 15–18h.     >>> Bericht

>>> Intersex-NGO-Bericht für Hong Kong + China

>>> LIVE-Bericht + Transkripte Staatenprüfung Österreich!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, November 7 2015

Intersex-Genitalverstümmelungen in Hong Kong + China: Bericht an den UN-Ausschuss gegen Folter

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2015 CAT Hong Kong + China NGO Report BBKCI Intersex>>> 18-seitiger thematischer intersex NGO Report (PDF) von "Beyond the Boundary - Knowing and Concerns Intersex (BBKCI)" aus Hong Kong dokumentiert IGM-Praktiken in Hong Kong und China, sowie erhöhtes Risiko von Aussetzung oder Kindstötung für Intersex-Neugeborene, und wie Behörden und Regierung sich weigern, diesen massiven Menschenrechtsverletzungen entgegenzutreten.

Der Bericht wurde von der Hong Konger Intersex-Aktivistin Small Luk zusammengestellt für die anstehende Staatenüberprüfung von Hong Kong und China durch den UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) während der 56. Sitzung des Ausschusses ab nächster Woche in Genf. Small wird den Ausschuss persönlich vor Ort über die gravierenden Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen in Hong Kong und China unterrichten. Menschenrechtsverletzungen, die der Ausschuss bei früheren Staatenüberprüfungen bereits wiederholt als "unmenschliche Behandlung oder Folter" eingestuft hat.

"Intersex-Bay bei Shadong Park ausgesetzt"
(vgl. Fallbericht S. 15 im NGO Report)

Dieser Bericht ist nur der 1. von insgesamt nicht weniger als 3 thematischen Intersex-Berichten für die bevorstehende 56. CAT-Sitzung (die anderen betreffen Österreich und Dänemark – mehr dazu in Kürze!). Dies ist das allererste Mal überhaupt, dass ein UN-Ausschuss während einer Sitzung mehr als ein Land auf IGM-Praktiken prüft!

Die öffentliche Staatenüberprüfung von Hong Kong und China findet statt am Mi 17. November 10–13h + Mi 18. November 15–18h und wird live übertragen auf www.treatybodywebcast.org.

Zwischengeschlecht.org gratuliert BBKCI zu diesem gelungenen Bericht – und hofft auf starke Abschließende Bemerkungen für alle 3 an der 56. Sitzung zu IGM-Praktiken geprüften Staaten!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, October 26 2015

Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedlicher Intersex Protest vor Kantonsparlament Zürich, 07:30-15:00h

Bild: Friedliche Aktion zum Intersex Awareness Day vor dem Rathaus Zürich, 26.10.2015

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Am 26. Oktober feiern Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day" zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST am 26.10.1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Pediatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile über 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).

Am Intersex Awareness Day 2009 wurde im Kantonsparlament Zürich der 1. Intersex-Vorstoss der Schweiz eingereicht (Tages-Anzeiger, 26.10.2009):

Die von Zwischengeschlecht.org angeregte Interpellation forderte von der Kantonsregierung Auskunft über die gegenwärtige Praxis am Universitäts-Kinderspital Zürich und eine Stellungnahme zu den dort praktizierten, nicht-eingewilligten "kosmetischen Genitaloperationen" an Intersex-Kindern. Dieser bahnbrechende politische Vorstoß wurde begünstigt durch wiederholte lokale, regionale und nationale Medienberichte aufgrund eines vorgängigen friedlichen Protests vor dem Kinderspital in Verbindung mit einem Offenen Brief (vgl. auch nachfolgendes Tagesschau-Video).


1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Transkript Tagesschau + Medienberichte    >>> Offener Brief

Ein weiteres Resultat dieses ersten Protests vor dem Kispi und nachfolgenden Gesprächen mit dortigen ÄrztInnen war eine bahnbrechende explorative Studie und eine daraus resultierende, heute weltweit bekannte englischsprachige Publikation "Shaping parents (2013)", welche aufzeigen, wie voreingenommene medizinische Beratung dazu führt, dass Eltern zu verstümmelnden Behandungen 'einwilligen', welche sie anschließend oft bereuen.

Die wichtigsten Punkte der NEK-Stellungnahme 2012 (draufklicken um ganzes NEK-PDF runterzuladen).

Nach weiteren jährlichen gewaltfreien Protesten vor kantonalen Universitäts-Kinderkliniken, aus denen wiederum lokale, regionale, nationale und sogar internationale Medienberichterstattung sowie 3 weitere kantonale Interpellationen resultierten, folgten 2010 parlamentarische Vorstöße im Nationalrat, aufgrund welcher der Bundesrat die Nationale Ethikkommission NEK-CNE mit der Erarbeitung ihrer bahnbrechenden Empfehlungen von 2012 beauftragte, auf welche dieses Jahr sowohl der UN-Kinderrechtsausschuss sowie der Ausschuss gegen Folter verwiesen, als beide die Schweiz wegen Intersex-Genitalverstümmelungen rügten und diese als "schädliche Praxis" respektive "unmenschliche Behandlung" einstuften.

Der Protest vor dem Kispi zum Intersex Awareness Day 2013 schaffte es gar bis auf Al Jazeera.

Und nach 2 weiteren gegen die Universität Zürich und ihr Kinderspital gerichteten Protesten, welche eine historische Aufarbeitung früherer "Behandlungsmethoden" inkl. Klitorisamputationen forderten, sowie weiteren Medienberichten und öffentlichem Druck, publiziert das Kispi im Frühling 2015 eine historische Pilotstudie der Behandlungen von 1913-1969, und kündigte den Beginn weitergehender historischer Forschungen an.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Nichtsdestotrotz weigert sich der Kanton Zürich weiterhin (wie von NEK-CNE gefordert) das Leiden der Überlebenden von IGM-Praktiken anzuerkennen, und erwägt bisher auch nicht, die weiteren Kispi-Studien zu unterstützen, insbesondere um sicherzustellen, dass alle relevanten Praktiken von 1913-1969 erforscht werden können. Schlimmer noch, der Kanton bleibt weiterhin mitschuldig an den heute noch andauernden IGM-Praktiken im kantonalen Universitäts-Kinderspital Zürich.

Deshalb wird Zwischengeschlecht.org während der Sitzungen des Kantonrats vom 26. Oktober von 07:30-15:00h eine friedliche Mahnwache vor dem Rathaus abhalten (Bew. einger.), um sicherzustellen, dass das Kantonsparlament nicht mehr länger die historische und aktuelle Verantwortung einfach ignorieren kann, die dem Kanton Zürich durch vergangene und gegenwärtige IGM-Praktiken im kantonalen Kispi Zürich erwächst. Wir sehn uns, wo die Action ist!

Boston '96 war ein PROTEST! Happy 12th Intersex Awareness Day 2015!

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

 

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM-Praktiken geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

 

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?
 

Polizeidepartement Zürich möchte Intersex-Mahnwache verhindern ...
– Wir lassen uns nicht provozieren und bleiben gewaltfrei!

>>> Flugblatt für die heutige Mahnwache (PDF 1.3 MB)    
>>> Watson.ch 22.10.2015     >>> 20Minuten.ch 21.10.2015
       Danke!!!
>>> PM 22.10.2015 > Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"
>>> PM 20.10.2015 > Zürich: Polizeichef will Intersex-Mahnwache verbieten

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2010
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, October 23 2015

PRESSEMITTEILUNG > Zürich: Friedliche Intersex-Mahnwache 26.10. offiziell "untersagt"

Bild: Friedliche Aktion von Zwischengeschlecht.org, 06.02.2011  >>> Bericht NZZ Format

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 23.10.2015:

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Mittlerweile erreichte Zwischengeschlecht.org mit Datum vom 20.10. ein offizielles schriftliches Verbot unserer geplanten friedlichen Mahnwache vor dem Rathaus Zürich zum Intersex Awareness Day 2015 – ironischerweise mit dem Betreff "Bewilligung Mahnwache 26.10.15".

Der Wortlaut des angehängten Bescheids (PDF) ist jedoch eindeutig: Eine Mahnwache vor dem Rathaus, wo wir von den KantonsrätInnen angemessen wahrgenommen würden, und wo auch öffentlich sichtbar wäre, wer unsere primären AdressatInnen sind, wird uns offiziell "untersagt".

Stattdessen will uns die Stadt zwingen, unsere friedliche Mahnwache wenn überhaupt, dann höchstens an der "Verzweigung Rathausbrücke bei der Ecke des Rathauses" abzuhalten, sprich beim Eingang zum Polizeiposten Rathausbrücke statt beim Eingang des Rathauses selbst, wie die "Bewilligung" – nebst diversen weiteren amüsanten "Auflagen" – mehrfach ausdrücklich betont: "Jede Änderung des Ortes der Mahnwache ist untersagt."

Markus Bauer, Gründungsmitglied und Kampagnenverantwortlicher Zwischengeschlecht.org:

«Wir bedauern, dass die Stadt Zürich sich damit offiziell auf die Seite der IGM-TäterInnen und ihrer HelfershelferInnen stellt – statt endlich die massiven Menschenrechtsverletzungen der auch in Zürich andauernden IGM-Praktiken entschieden zu bekämpfen, wie dies bekanntlich u.a. die Nationale Ethikkommission NEK-CNE (Leid der Betroffenen gesellschaftlich anerkennen, Haftungsfolgen, Verjährungsfristen und strafrechtliche Fragen überprüfen), der UN-Kinderrechtsausschuss ("Schädliche kulturelle Praxis", "Opfer angemessen entschädigen") und der UN-Ausschuss gegen Folter ("Unmenschliche Behandlung", "Opfer angemessen entschädigen") unmissverständlich fordern.

Zwischengeschlecht.org wird nun an einer Krisensitzung über das weitere konkrete Vorgehen beraten – wie schon gestern angekündigt, einschliesslich zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand.»

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Markus Bauer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedliche Mahnwache vor Rathaus Zürich
>>> Watson.ch 22.10.2015   >>> 20Minuten.ch 21.10.2015  
   Danke!!!
>>> PM 22.10.2015 > Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

 

Thursday, October 22 2015

22. Okt 2015, 12:30h Langericht Nürnberg > Friedliche Intersex-Soli-Demo + Zwitterprozess: Micha Raab vs. Uniklinik Erlangen!

>>> Flyer zur heutigen Soli-Kundgebung (PDF) 

 

Bild: Intersex-Protest zum 1. Termin im "Nürnberger Zwitterprozess", Landgericht Nürnberg-Fürth 26.02.2015

 

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Friedliche Zwitter-Soli-Demo vorm Landgericht Nbg-Fürth:
• Do 22.10.2015, 12:30-13:20h
Nähe Haupteingang, Fürther Str. 110

Ab 13:30h: 2. Verhandlung im Nürnberger Zwitterprozess gegen Prof. S. + Universitätsklinik Erlangen u.a. wegen uneingewilligter "Klitorisverkürzung", Kastration und Verabreichung körperfremder Hormone.

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei direkt beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

Medien (und auch dieser Blog) hatten schon frühzeitig auf den 2. Prozesstag hingewiesen, vgl. Berichte auf >>> nordbayern.de von Clara Grau (16.4.) sowie >>> dpa-Agenturmeldung (16.4.).

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) sind eine fundamentale Menschenrechtsverletzung!
Die in Nürnberg Angeklagten werden dessen ungeachtet wohl einmal mehr plädieren:
   von der Schädlichkeit und Unhaltbarkeit ihres Tuns angeblich "nichts gewusst" zu haben
   bloß dem "ärztlichen Behandlungsstandard gefolgt" zu sein
   nur "chirurgische Korrekturoperationen ausgeführt, angeordnet oder gebilligt" zu haben ...

>>> Medienspiegel zum 1. Prozesstag
>>>
Nürnberger Zwitterprozess: "Schluss mit straflos verstümmeln!"
>>> Wegen Zwitterprozess: Bayern zensiert parlamentarische Anfrage zu IGM-Praktiken!
>>> Bericht an UN: "Fehlender Rechtszugang für Überlebende von IGM-Praktiken"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, October 14 2015

22.10.2015 > 2. Verhandlungstag im Nürnberger Zwitterprozess mit Weltpremiere: Intersex-GenitalabschneiderInnen vor Gericht!

FrançaisEnglishVerein Zwischengeschlecht.orgSpendenMitglied werdenAktivitätenBild: Großes Medieninteresse zum 1. Prozesstag am 26. Januar 2015, LG Nürnberg-Fürth

>>> UPDATE 17.10.2015

 

 

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Zwischengeschlecht.org hat (wie schon zum 1. Prozesstag) vor der Verhandlung einen friedlichen Soli-Protest angemeldet. Mehr dazu in Kürze! Wir sehn uns, wo die Action ist!

Continue reading...

Monday, October 12 2015

Chile > UN-Kinderrechtsausschuss kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen erneut als "Schädliche Praxis"

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Zwischengeschlecht.org on FacebookWie dieser Blog berichtete, hatte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) Chile im Rahmen der Staatenüberprüfung auf Einhaltung der Kinderrechtskonvention mehrfach zu IGM-Praktiken befragt, nachdem NGOs und die Nationale Menschenrechtsinstitution das Thema aufwarfen.

Die Regierung ihrerseits vermochte nur ausweichende Antworten zu liefern betreffend ihrer Verpflichtung, Intersex-Kinder wirksam vor unnötigen, nicht eingwilligten und verstümmelnden Genitaloperationen a.k.a. IGM-Praktiken zu schützen.

Nun hat der Ausschuss seine verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen" für Chile veröffentlicht, die – wie erhofftdeutliche Worte zu IGM-Praktiken enthalten. Erneut stufte der Ausschuss IGM als "schädliche Praxis" ein, und forderte "wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung"!

Dafür von diesem Blog von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Nachfolgend eine inoffizielle Übersetzung der Abschnitte zu IGM-Praktiken:

>>> Original (englisch): CRC/C/CHL/CO/4-5, Advance Unedited Version, paras 48–49

Schädliche Praktiken

48.  Während er die vorgeschlagene Entwicklung eines Protokolls für die medizinische Betreung von intersex-Säuglingen und Kindern vermerkt, ist der Ausschuss ernsthaft besorgt über Fälle von medizinisch nicht notwendigen und irreversiblen Operationen sowie weiteren Behandlungen an Intersex-Kindern ohne deren informierte Zustimmung, welche schweres Leiden verursachen können, sowie über den Mangel an Rechtszugang und Entschädigung in solchen Fällen.

49.  Im Licht des Gemeinsamen Allgemeinen Kommentars Nr. 18 (2014) und Nr. 31 des Ausschusses für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau empfielt der Ausschuss, dass der Vertragsstaat die Entwicklung und Umsetzung eines Rechte-basierten Protokolls für die medizinische Behandlung von Intersex-Kindern vorantreibt, welches Prozeduren und Schritte festlegt, denen medizinische Teams folgen müssen, und die sicherstellen, dass niemand während der Kindheit oder Jugend unnötigen Operationen oder sonstigen Behandlungen unterworfen wird, und welche die Rechte der betroffenen Kinder auf körerliche und geistige Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung schützen, sowie Intersex-Kinder und ihre Familien Zugang zu angemessene Beratungs- und Unterstützungsangeboten gewähren, einschließlich Selbsthilfegruppen, sowie wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung sicherzustellen.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, September 28 2015

UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) befragt Chile zu IGM-Praktiken

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Zwischengeschlecht.org on FacebookNach seiner bahnbrechenden diesjährigen Einstufung von IGM als schädliche Praxis hat der UN-Kinderrechtsausschuss das Thema letzte Woche während der Staatenüberprüfung Chiles erneut aufgegriffen.

Diese Entwicklung ist umso willkommener, als der Staatenbericht Intersex gar nicht erwähnte, und auch ein >>> 7-seitiger NGO-Bericht "Situation of Trans and Intersex Children in Chile" (PDF, englisch) von Observatorio de Derechos Humanos – Chile (Andrés Rivera Duarte) und International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) IGM-Praktiken nur kurz innerhalb eines Satzes anschnitt (Übersetzung und Hervorhebung durch diesem Blog):

Mangelnder Schutz von Intersex-Kindern
Intersex-Kinder (die mit beiden stereotypischen “männlichen” und “weiblichen” anatomischen Merkmalen geboren werden, oder deren äußere Genitalien von Medizinern als “uneindeutig” eingestuft werden) haben in Chile keinen gesetzlichen Schutz. Mediziner bestimmen willkürlich ob Intersex-Kinder unnötigen und irreversible Operationen unterzogen werden um “normalen” männlichen oder weiblichen Körpern ähnlich zu sehen.
(S. 5)

Leider versäumte es der NGO-Bericht die bestehende Praxis in Chile zu dokumentieren, obwohl nur schon eine oberflächliche Internetsuche fürs erste genügend Beweismaterial geliefert hätte für die 3 häufigsten Prozeduren, d.h. IGM 1: "Hypospadiekrorrektur" (eins (englisch) / zwei --> poster 29 (spanisch) / drei (englisch)); IGM 2: "Verweiblichende Genitalkorrekturen" (PDF (englisch)); IGM 3: Kastration oder "Gonadektomie" (eins (englisch) / PDF (spanisch)).

Glücklicherweise griff der Ausschuss – offenbar sensibilisiert durch die kürzliche Behandlung – trotzdem IGM-Praktiken in seiner >>> List of Issues (LOI) mit Fragen an die Chilenische Regierung (englisch) auf (meine Übersetzung):

8.  [...] Bitte geben Sie Auskunft über ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung. (Abs. 8)

Wenig überraschend war die >>> Antwort der Chilenischen Regierung (PDF, spanisch) ausweichend (meine Übersetzung):

19.  In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir begonnen, Protokolle zur Gesundheit von Intersex-Kindern auszuarbeiten, welche Schritte und Verfahren für Gesundheitsanbieter schaffen, mit deren Rechten im Fokus. (Abs. 19)

Verdankenswerterweise scheint sich der Ausschuss bisher nicht von solch vagen, unverbindlichen Übertreibungen blenden zu lassen. Sondern Jorge Cardona Llorens, Ausschuss-Experte und Länder-Ko-Rapporteur für Chile, wiederholte die Frage ausdrücklich während der Staatenüberprüfung am 24.-25. September, wie eine >>> UN-Nachrichtenmeldung dokumentiert (Hervorhebung im Original, meine Übersetzung):

Eine weitere Frage betraf vom Vertragsstaat ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung.

Die Tatsache, dass die UN-Meldung keine Antwort zu dieser spezifischen Frage erwähnt könnte nicht zum 1. Mal darauf hindeuten, dass der Vertragsstaat während der Anhörung erneut ähnlich vage und inhaltslos antwortete wie zuvor ...

Wir hoffen deshalb auf deutliche Abschließende Bemerkungen des Kinderrechtsausschusses zu IGM-Praktiken in Chile, die am 2. Oktober veröffentlicht werden.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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Friday, September 18 2015

IGM: Die Straflosigkeit der TäterInnen beenden!

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

Kurze Präsentation von Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) an einem 2-tägigen UN Expert Meeting zu Intersex Menschenrechten in Genf, erkundet Möglichkeiten zur Beendigung von IGM-Praktiken durch Haftbarmachung der TäterInnen.

>>> PDF (englisch, 831kb)

(Bild: Intersex Proteste vs. 1st D$Dnet Training School' @ Universität Gent, Belgien 10.06.2015)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, September 13 2015

UN > Intersex-Menschenrechte: Cooles neues OHCHR Fact Sheet

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UNFE Intersex Factsheet ENGLISH Zwischengeschlecht.org on Facebook "Free & Equal" (englisch), die UNO-Kampagne für LGBTI-Gleichstellung unter dem Patronat des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) in Genf, hat ein herausragendes neues >>> "Fact Sheet Intersex" (PDF, englisch) veröffentlicht, das (alle englisch) zu Recht rund um den Globus gelobt wurde.

Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org):

Ich begrüße insbesondere, wie das Fact Sheet ausdrücklich "unmenschliche Behandlung" und "schädliche Praktiken" ausbuchstabiert, zwei entscheidende und äußerst mächtige Menschenrechtskonzepte, die leider in der Diskussion um Intersex-Menschenrechte immer noch viel zu häufig 'übersehen' werden, ebenso wie "Zugang zu effektiven Rechtsmitteln, einschließlich Wiedergutmachung und Entschädigung", was im Fact Sheet unter konkret zu treffende Maßnahmen (Action Points) enthalten ist.

“Kommt dann noch "TäterInnen" obendrauf, ist mein Tag gerettet.” :-)

“Gemeinsam mit dem ähnlich brillianten Intersex-Flyer von QueerAmnesty Deutschland ist das Fact Sheet die neue Messlatte dafür, wie Intersex aus einer LGBTQ-Perspektive heraus angemessen angegangen werden kann, und unter  erfolgreicher Vermeidung der Fallstricke der Intersex-Vereinnahmung.

“Gut gemacht! Und nun – wer kommt als Nächste_R?”

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Sunday, August 30 2015

CCPR120 > UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in der Schweiz

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

'STOP Intersex Genital Mutilation!' - UNHRC Geneva 20.10.2012

2017: UN-Menschenrechtsausschuss verurteilt IGM in der Schweiz als Genitalverstümmelung, Folter und nicht-eingewilligte medizinische Experimente! (CCPR/C/CHE/CO/4, paras 24-25)
Für die vollständigen Intersex-Empfehlungen auf Deutsch siehe unten "Vierte UN-Rüge für IGM in der Schweiz!" (UPDATE August 2017).

Chronologie CCPR Schweiz 2014-2017

'Human Rights For Hermaphrodites, Too!' - 2015 CRPD NGO Report

2014: Aufgrund eines ersten >>> Thematischen Intersex NGO-Berichts (PDF 1.66 MB, englisch) von Zwischengeschlecht.org  / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität untersucht der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) als UN-Kontrollorgan zur Umsetzung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (CCPR) zum allerersten Mal Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen. In seiner List of Issues Prior to Reporting (LoIPR) ruft der Ausschuss nun die Schweiz dazu auf, Zahlen zu Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) offenzulegen (CCPR/C/CHE/QPR/4, siehe unten).

Der Schweizer Staatenbericht zur Beantwortung der Fragen in der LoIPR ist auf November 2015 fällig.

Zwischengeschlecht.org begrüßt aufs Herzlichste die Fragen des HRCttee zu Intersex in der LoIPR und erwartet die weitere Staatenüberprüfung der Schweiz mit großen Interesse.

Wie auch die bahnbrechenden diesjährigen verbindlichen Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC), des Ausschusses gegen Folter (CAT) und des Behindertenrechtsausschusses (CRPD) ist dies ein weiterer wichtiger Sieg der Intersex-Bewegung – und Zwischengeschlecht.org war einmal mehr an vorderster Front dabei! Fortsetzung folgt ...

(Wie der UN-Menschenrechtsmechanismus der Periodischen Überprüfung von Vertragsstaaten funktioniert: Vertragsstaaten als Unterzeichnerinnen von UN-Konventionen müssen sich einer regelmäßigen, periodischen Überprüfung ihner Verpflichtungen aufgrund jeder ratifizierten Konvention unterziehen. Im neuen sog. "Vereinfachten Berichtsverfahren" ("Simplified Reporting Procedure"), das für die oben erwähnte CCPR-Überprüfung der Schweiz zum Zug kommt, übermittelt das zuständige UN-Kontrollorgan dem Vertragsstaat zu Beginn eine sog. "List of Issues Prior to Reporting (LoIPR)" (etwa: "Liste offener Fragen vor der Berichterstattung"); aufgrund der darin enthaltenen Fragen erstellt der Vertragssatat dann seinen periodischen Bericht, worauf direkt Staatenüberprüfung während der Session des Kontrollausschusses folgt; anschließend veröffentlcht der Ausschuss die sog. "Abschließende Bemerkungen", welche bindende Empfelungen an den Vetragsstaat beinhalten. Beim althergebrachten sog. "ordentlichen Verfahren" reicht der Vertragsstaat zu Beginn einen periodischen Bericht ein, darauf folgt eine "Liste offener Fragen" ("List of Issues (LoI)") des Kontrollausschusses, gefolgt von den Antworten des Vertragssaates auf die LoI, worauf die Staatenüberprüfung während der Session und danach die Abschließenden Bemerkungen erfolgen. An verschiedenen Stellen des Verfahrens können NGOs oder Zivilgesellschaftliche Organisationen (CSOs) dem zuständigen UN-Organ ihrerseits berichten (sog. Schattenberichte). Jeder Vertragsstaat muss etwa alle 5-7 Jahre eine periodische Überprüfung für jede ratifzierte Konvention durchlaufen.)

2014: In seiner List of Issues Prior to Reporting (LoIPR) thematisierte der UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) zum allerersten Mal IGM-Praktiken, unter Verweis auf  Art. 7 (Verhütung von Folter und nicht-eingewillligte medizinische Experimente) und Art. 24 (Kinderschutz) des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (CCPR) (schon vor den 2015er Beschlüssen des UN-Kinderrechtsausschusses (CRC) und des Ausschusses gegen Folter (CAT)). Nachfolgend eine inoffizielle deutsche Übersetzung des relevanten Abschnittes:

Un-Menschenrechtsausschuss:
Liste offener Fragen vor dem vierten periodischen Bericht der Schweiz

(25 November 2014, CCPR/C/CHE/QPR/4, Abs. 21, S. 5 >>> Download)

Kinderrechte (Art. 7 und 24)

[...]

22.  Bitte nehmen Sie Stellung zu den Berichten über frühzeitige Operationen und weitere mediznische Behandlungen an Intersex-Kindern. Bitte geben Sie Zahlen an betreffend Intersex-Kindern, die während des Berichtzeitraums geschlechtszuweisenden Eingriffen unterworfen wurden.

2016: Der verspätet eingereichte Staatenbericht der Schweiz (CCPR/C/CHE/4, para 188) beantwortete die LOIPR-Frage zu Intersex wie folgt (inoffizielle Übersetzung):

Beantwortung der Fragen in Absatz 22

188. Chirurgische Eingriffe wurden auf politischer Ebene sowohl vom Parlament und vom Bundesrat als auch von der Nationale Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin in der Stellungnahme Nr. 20/2012 zum Umgang mit Varianten in der Geschlechtsentwicklung und ethischen Fragen zur Intersexualität angeprangert. Der Bundesrat ist im Begriff, auf die Stellungnahme der Kommission zu antworten. Die aktuelle Situation war auch Gegenstand einer offiziellen Mitteilung des Bundesamtes für den Personenstand vom 1. Februar 2014. In der Schweiz werden für ein bis drei Kinder pro Geburtsjahr medizinische Massnahmen [von der IV] übernommen.

Juni 2017: Ein zweiter >>> Thematischer Intersex NGO-Bericht (für die Session) (PDF 809 kb, englisch) von Zwischengeschlecht.org  / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität belegt mit neuen Beweisen, dass alle gängigen IGM-Formen nach wie vor in der Schweiz praktiziert werden (S. 7-11), bezahlt von der IV, und widerlegt so die nirgends substantiierten Behauptungen der Schweizer Regierung, heute würde angeblicht nicht mehr operiert oder höchstens noch "drei Kinder pro Geburtsjahr" (S. 15-16). Der Bericht zeigt auf, wie ohne ein explizites (strafrechtliches) Verbots inkl. angepassten (verlängerter/aufgehobener) Verjährungsfristen bis heute Überlebende von IGM im Kleinkindesalter vom Rechtszugang ausgeschlossen bleiben (S. 14-15), wie das Kinderspital Zürich in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, dem Schweizerischen Nationalfonds und dem Staatsarchiv des Kanton Zürichs eine "Aufarbeitung" historischer Praxis dazu benutzten, die meisten IGM-Akten des Kispi zu vernichten (S. 16). Dies alles in krasser Verletzung der unabdingbaren Schutzpflichten unter dem UN-Zivilpakt CCPR (S. 11-14).

Juli 2017: An einer Anhörung des UN-Menschenrechtsausschusses mit NGOs in Genf bezeugte Daniela Truffer (StopIGM.org) als IGM-Überlebende die verheerenden Folgen von nicht-eingewilligten Genitaloperationen etc. an Intersex-Kindern sowie die Jahr für Jahr immer wieder abgespulten, ewig-gleichen Ausreden der TäterInnen – vom Bundesrat bis hinunter in die Universitäten und Kinderkliniken, inkl. Aktenvernichtung im Kispi Zürich. >>> ganzes Statement (englisch) 

UN-CCPR 120th Session @ Palais Wilson, Geneva 03.07.2017, 14:55h: Bald geht's los ...
Vorne links: CCPR Experte Hr. Christof Heyns, der die 1. Frage zu Intersex stellte.
Hinten rechts (gleich vor dem Podiums): Hr. Yuval Shany, der die 2. Frage stellte.

3.-4. Juli 2017: An seiner 120. Session befragt der UN-Menschenrechtsausschuss die Schweiz, auch zu Intersex und IGM. Die Schweiz schwurbelte etwas von "gehen davon aus heute keine unnötigen Operationen mehr" und bog dann schnel ab in Richtung "Personenstand", "Personenstandseintrag", "Änderung des Personensatnandseintrags" ... Als der Ausschuss am 2. Tag nachhakte inkl. betreffend psychosoziale Unterstützung, Rehabilitation und Rechtszugang für IGM-Überlebende, schwurbelte die Schweiz noch etwas weiter, liess die erstgenannten Fragen kurzerhand aus und antwortete auf die letzte "uns ist nichts bekannt". >>> vollständiges Transkript  und Video (englisch) 

Vierte UN-Rüge für IGM in der Schweiz!

UPDATE August 2017: Der UN-Menschenrechtsausschuss verurteilt IGM in der Schweiz als Genitalverstümmelung, Folter und nicht-eingewilligte medizinische Experimente (CCPR/C/CHE/CO/4, paras 24-25) – und spricht mehrere verbindliche Empfehlungen aus (inoffizielle deutsche Übersetzung):

Intersex-Menschen

24.   Der Ausschuss nimmt Kenntnis von den Arbeiten der Nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin und von der Presseerklärung des Bundesrates vom 6. Juli 2016. Sie ist jedoch nach wie vor besorgt darüber, dass die Durchführung chirurgischer Eingriffe an Intersex-Kindern, die körperliches und geistiges Leid verursachen, immer noch nicht strikt geregelt ist. Sie möchte auch ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck bringen, dass die Durchführung von Operationen ohne Einwilligung bisher noch zu keiner Untersuchung, Sanktion oder Wiedergutmachung geführt hat (Art. 3, 7, 24 und 26).

25.   Der Vertragsstaat soll: a) alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass kein Kind einer unnötigen Operation zur Zuordnung des Geschlechts unterzogen wird; b) dafür sorgen, dass die Krankenakten zugänglich sind und dass Untersuchungen in Fällen eingeleitet werden, in denen Intersex-Menschen ohne ihre wirksame Zustimmung einer Behandlung oder einem chirurgischen Eingriff unterzogen werden; und c) dafür sorgen, dass psychologische Hilfe und Wiedergutmachung, einschliesslich Entschädigung, für Opfer unnötiger chirurgischer Eingriffe gewährleistet werden.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmler – eine Genealogie der TäterInnen

Siehe auch:
- "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern" 
- "Schädliche medizinische Praxis": UNO, COE, ACHPR, IACHR verurteilen IGM 
- 38 UN Rügen für Intersex-Genitalverstümmelungen
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- "Schädliche Praxis" zum Zweiten: UN-Frauenrechtsausschuss (CEDAW) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee/CCPR) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Behindertenrechtsausschuss (CRPD) verurteilt IGM-Straflosigkeit in Deutschland

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

"KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN INTERSEX-KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Dokumentation mit Belegen aus Publikationen aus dem Kispi Zürich und Insel Bern [OHNE OP / Genitalbilder].

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
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>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, August 17 2015

Cooler Intersex-Info-Flyer von Amnesty Deutschland

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Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Amnesty Deutschland und Amnesty Schweiz hatten dieses Jahr beide neue, über weite Strecken gleichlautende Anträge zu Intersex verabschiedet, die sowohl den Dachverband Amnesty International in London, wie auch die jeweilige Sektion auffordern, zum Thema IGM-Praktiken (auch öffentlich) aktiver zu werden (dieser Blog berichtete).

Amnesty Deutschland hat nun dazu einen coolen, von Queeramnesty Hamburg erstellten Info-Flyer veröffentlicht (>>> PDF-Download hier und hier), der exemplarisch vormacht, wie aus einer Queer-Perspektive heraus das Thema effektiv (und ohne Intersex-Vereinnahmung!) angegangen werden kann.

Dafür von diesem Blog an alle Beteiligten ein ganz, ganz herzliches Dankeschön! 

Auch bei Amnesty Schweiz ist übrigens schon etwas im Tun, um das Thema auch innerhalb der Sektion bekannter zu machen. Fortsetzung folgt ... 

Nachfolgend 2 Auszüge aus dem Flyer von Amnesty Deutschland:

WELCHE HAUPTFORDERUNGEN STELLT AMNESTY?

Staaten müssen gewährleisten, dass intersexuelle Säuglinge und Kinder vor irreversiblen, medizinisch nicht notwendigen Genital­ operationen, sterilisierenden Eingriffen und Hormonbehandlun­ gen geschützt werden. Jeder nicht notwendige Eingriff muss aufgeschoben werden, bis die Person selbst in der Lage ist, eine Einwilligung nach erfolgter Aufklärung abzugeben. Eltern und Erziehungsberechtigte müssen Zugang zu nicht­pathologisieren­ der psychosozialer Unterstützung und Selbsthilfe erhalten. [...]

WELCHE MENSCHENRECHTE WERDEN VERLETZT?

RECHT AUF KÖRPERLICHE UNVERSEHRTHEIT UND SCHUTZ VOR MEDIZINISCHER MISSHANDLUNG

Die irreversiblen chirurgischen Eingriffe einer frühen ‚Ge­schlechtszuweisung‘ führen in sehr vielen Fällen zu massiven physischen und psychischen Schäden, unter denen intersexu­ elle Menschen ein Leben lang zu leiden haben. Dazu gehören oft lebenslänglich notwendige Hormonbehandlungen mit gesundheitlichen Folgen, Verlust der Fruchtbarkeit, Verlust der sexuellen Empfindsamkeit sowie Harnwegsleiden.

Chirurgische Eingriffe, die an nicht einwilligungsfähigen Kindern oder auch an Erwachsenen ohne vorherige umfassende Aufklärung durchgeführt werden, stellen eine Verletzung des Rechts auf Schutz vor medizinischem Missbrauch dar, wenn solche Behandlungen nur deshalb erfolgen, um Menschen die Standardkategorien ‚männlich‘ oder ‚weiblich‘ aufzuzwingen. Unumkehrbare chirurgische oder medikamentöse Behandlungen von Kindern verstoßen darüberhinaus gegen den Grundsatz des Kindeswohls. [...]

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, August 14 2015

"Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen, fordert gesetzgeberische Massnahmen

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 14.08.2015:

Heidi Walcutt (1997): 'STOP Intersex Genital Mutilation'

Zwischengeschlecht.org begrüsst aufs herzlichste die heute am 14.08.2015 veröffentlichten, historischen "Abschliessenden Bemerkungen" des UN-Ausschusses gegen Folter an die Schweiz, welche IGM-Praktiken als "unmenschliche, grausame oder erniedrigende Behandlung (CIDT)" einstufen (Art. 16 CAT).
>>> PDF, französisch, zu Intersex S. 7, Abs. 20

Wir anerkennen besonders, dass der Ausschuss explizit"gesetzgeberische, administrative und weitere Massnahmen" fordert, sowohl zur Beendigung dieser Praxis, wie auch zur Gewährleistung von Wiedergutmachung und Entschädigung, und sich dabei explizit auf die Empfehlungen der Nationalen Ethikkommission (NEK-CNE) bezieht (welche die Notwendigkeit gesetzgeberischer Überprüfung inklusive Haftung, Strafrecht und Verjährungsfristen unterstreichen) sowie auf die jüngsten Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes an die Schweiz (welche IGM als "schädlichen Praktiken" klassifizieren und ebenfalls gesetzgeberische Massnahmen fordern).

Und wir freuen uns sehr, dass der Ausschuss weiter ausdrücklich eine Untersuchung und Aufarbeitung der bisherigen, auch in schweizer Kinderspitälern nach wie vor andauernden Praxis fordert (bisher hat erst das Kinderspital Zürich eine historische Aufrabeitung eingeleitet, bisher ohne staatliche Förderung), sowie last but not least angemessene psychosoziale Unterstützung für Eltern und Betoffene statt nicht-eingewilligter, verstümmelnder Genitaloperationen an wehrlosen Kindern.

Nun sind Bundesrat und Parlament gefordert, endlich mit dem Herumlavieren aufzuhören, und – in Absprache mit den Betroffenen und ihren Organisationen – rasch angemessene gesetzgeberische Massnahmen an die Hand zu nehmen, wie sie die Nationale Ethikkommission schon 2012 forderte.

Der Kampf von Intersex-Menschen und ihren Organisationen für "körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung" und um die Eliminierung von IGM-Praktiken ist leider noch lange nicht zu Ende. Die Abschließenden Bemerkungen des UN-Ausschusses gegen Folter sind jedoch ein wichtiger und hochwillkommenen Schritt dazu – und ein Zeichen der Hoffnung für Intersex-Kinder überall!

>>> 04.08.2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!

Inoffizielle Übersetzung (PDF, französisch, zu Intersex S. 7, Abs. 20):

Intersex-Menschen

20.    Das Komitee begrüsst den Entscheid des Bundesrates, Ende 2015 zu den Empfehlungen Stellung zu nehmen, welche die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin bezüglich nicht notwendiger und manchmal irreversibler chirurgischer Eingriffe gemacht hat, die an Intersex-Menschen (Menschen mit Variationen der Geschlechtsanatomie) ohne die wirksame und informierte Einwilligung der betroffenen Personen, durchgeführt werden. Jedoch stellt das Komitee mit Besorgnis fest, dass diese Eingriffe, die physisches und psychisches Leiden verursachen, noch zu keinerlei Untersuchung, Sanktion oder Wiedergutmachung führten (Art. 2, 12, 14 und 16).

Das Komitee empfiehlt dem Vertragsstaat angesichts des anstehenden Beschlusses des Bundesrates:

a)    gesetzgeberische, administrative und andere notwendige Massnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung der körperlichen Unversehrtheit von Intersex-Menschen zu gewährleisten, und sicherzustellen, dass niemand während seiner Kindheit medizinischen oder chirurgischen Behandlungen unterzogen wird, die zum Ziel haben, das Geschlecht eines Kindes festzulegen, die keinerlei medizinische Dringlichkeit darstellen, wie dies auch von der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin und dem Komitee für die Rechte des Kindes (CRC/C/CHECO/2-4, par. 43 b)) empfohlen wurde;

b)    ein kostenloses psychosoziales Beratungs- und Begleitungsangebot zu gewährleisten für betroffene Personen und deren Eltern sowie diese über die Möglichkeit zu informieren, jegliche Entscheidungen betreffend nicht notwendigen Behandlungen aufzuschieben, bis sich die betroffene Person selber dazu äussern kann;

c)    eine Untersuchung über Fälle von medizinischen oder chirurgischen Behandlungen durchzuführen, welche Intersex-Menschen erdulden mussten, ohne ihre wirksame Einwilligung gegeben zu haben, und gesetzgeberische Massnahmen zu ergreifen, um Wiedergutmachung für alle Opfer zu gewährleisten, inklusive angemessene Entschädigung.

 
Intersex: Schluss mit straflos Kinder verstümmeln!Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Daniela "Nella" Truffer, Markus Bauer
Gründungsmitglieder NGO Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

Mobile +41 (0) 76 398 06 50, +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter diskutiert Intersex-Genitalverstümmelungen
>>>
>>>
"Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

2015 NGO Report an das UN-Komitee gegen Folter (CAT)
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.46 MB)

>>> CAT 2011: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
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Wednesday, August 12 2015

IGM als Folter oder CIDT: 2015 UN-CAT Briefing, Genf 30.07.2015

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IGM as Torture or CIDT: 2015 UN-CAT Briefing
 1.  Personal Testimony – A Survivor's Perspective
 2.  IGM Practices as Torture or CIDT
 3.  Recommendations
>>> Download PDF (1.7 MB)   >>> Text only DOC 

Zwischengeschlecht.org on FacebookAm NGO-Meeting zur Staatenüberprüfung der Schweiz erhielt Zwischengeschlecht.org 5 Minuten Zeit, um den UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) über Intersex und IGM-Praktiken zu unterrichten, und insbesondere darzulegen, warum IGM-Praktiken Folter oder unmenschliche, grausame oder erniedrigende Behandlung (CIDT) konstituieren.

Unsere Präsentation lief recht gut und ist nun in der englischen Originalversion zum Download erhältlich (siehe oben). Zwar stellte das Komitee im Anschluss keine Ergänzungsfragen, doch insbesondere Danielas Zeugnis beindruckte die UN-ExpertInnen sichtlich, und unser thematischer Intersex-Schattenbericht (Download PDF (englisch) | mehr Info) wurde von einer der BerichterstatterInnen zur Schweiz hervorgehoben und als sehr informativ gelobt. Zusätzlich stellte die Berichterstatterin in Ausicht, unseren Bedenken während der Staatenüberprüfung zu brücksichtigen (vgl. Live-Report – DANKE!)

Wir hoffen nun auf starke Abschließende Bemerkungen zum Thema, voraussichtlich am 14. August. Drückt uns die Daumen!

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!
>>> "Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, August 8 2015

CH > Kinderchirurg über IGM-Praktiken: "Nur die Angst vor dem Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

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Aktivitäten

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Anlässlich der Kritik des UN-Ausschusses gegen Folter an IGM-Praktiken in der Schweiz erschien in der >>> "Tribune de Genéve" und der Waadtländer Zeitung >>> "24 heures" ein groß aufgemachter Artikel zum Thema von Caroline Zuercher (online 02.08.2015, Printausgabe 03.08.2016 auf S. 5 bzw. 6).

Darin legte nicht nur Daniela "Nella" Truffer einmal mehr eindrücklich Zeugnis ab über die Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern, und fordert gesetzgeberische Maßnahmen.

Auch der Kinderchirurg Blaise Meyrat (Uniklinik Lausanne) bringt einmal mehr Klartext zum Thema IGM-Praktiken im Allgemeinen und zur Notwendigkeit der Anpassung der Verjährungsfristen im Besonderen.

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Übersetzung von der sensationellen Aussagen von Blaise Meyrat nach dem Bild:

Die Angst vor dem Richter

«Ich plädiere, es nicht zu tun, aber es gibt immer noch solche Eingriffe in der Schweiz», bedauert Dr. Blaise Meyrat, Kinderchirurg am CHUV Lausanne [Universitätsklinik].

«Es bewegt sich kaum etwas in der Medizin.» Laut ihm erklärt sich dieses Zögern «aus einer Angst davor, zuzugeben, dass man sich irrte.»

«Ich denke, erst die Angst vor dem Richter wird da etwas ändern», fährt er fort. «Es braucht eine ausreichende Aussetzung der Verjährung, damit Opfer später als Erwachsene klagen können.» 

Der Waadtländer gesteht: Würden die Verjährungsfristen angepasst, könnten auch ihn Betroffene gerichtlich verfolgen. «Damals glaubte ich, das Richtige zu tun, indem ich diese Kinder operiere», seufzt er. «Wir hatten auch nicht die gesamte wissenschaftliche Literatur, die heute verfügbar ist ... Die Medizin war extrem gewalttätig zu diesen Menschen.» 

Seit 1993 führt er keine geschlechtszuweisenden Operationen an Kindern mehr durch. «Ich hatte mir schon länger Gedanken gemacht», erzählt er. «Meines Erachtens ist es eine Frage der Ethik, doch meine Stellungnahmen in der Öffentlichkeit haben bei meinen Kollegen heftige Reaktionen ausgelöst. Heute können die Mediziner nicht mehr sagen, sie hätten es nicht gewusst.»

>>> Ganzer Originalartikel online auf "Tribune de Genéve" | "24 heures"

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Sunday, August 2 2015

Genf > UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) diskutiert Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)

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Zwischengeschlecht.org on FacebookKommenden Montag bis Dienstag, 03.-04.08.2015 findet in Genf im Palais Wilson die Staatenüberprüfung der Schweiz statt, anlässlich welcher die Staatendelegation dem Ausschuss gegen Folter (CAT) während dessen 55. Sitzung in einem konstruktiven Dialog Rede und Antwort stehen muss. IGM-Praktiken sind als Thema gesetzt:

Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität reichten dazu einen ausführlichen thematischen Intersex-Schattenbericht ein (mehr dazu hier). An einem NGO-Meeting mit dem Ausschuss am vergangenen Donnerstag wurde unser Bericht als informativ gelobt, und eine der BerichterstatterInnen für die Schweiz signalisierte Interesse, unsere Anliegen in den "Abschließenden Bemerkungen" zu berücksichtigen.

Damit stehen die Chancen gut, dass der Ausschuss – nach seinen bahnbrechenden Empfehlungen an Deutschland von 2011 – Menschenrechtsverletzungen an Kintersex-Menschen erstmals wieder thematisieren wird, nachdem er bisher weitere Berichte von Intersex-Organisationen aus Neuseeland (ITANZ) und Australien (OII) leider ignorierte (Links zu diesen Berichten siehe in der Bibliografie unseres Reports auf S. 53).

Zwischengeschlecht.org wird während der Sitzung des Ausschusses vor Ort vertreten sein und live berichten. Die Abschließenden Empfehlungen werden auf den 14. August erwartet. Drückt uns die Daumen!

>>> 2015: UN-Ausschuss gegen Folter kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen!
>>> "Nur die Angst v. d. Richter wird meine Kollegen dazu bringen, ihre Praxis zu ändern"

>>> CAT: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Monday, July 13 2015

Thematischer Intersex-Schattenbericht an UN-Ausschuss gegen Folter

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STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookDer neue Schattenbericht von Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität belegt und kritisiert einmal mehr die menschenrechtswidrige Untätigkeit der Schweizer Behörden angesichts der immer noch andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen.

Und fordert im Einklang mit dem UN-Übereinkommen gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe (CAT) gesetzgeberische Maßnahmen zur Beendigung aller IGM-Praktiken, unabhängige Untersuchung aller Fäller, desinteressierte Forschung statt VerstümmlerInnen-"Wissenschaft", unabhängige Datenerfassung und Monitoring, historische Aufarbeitung, faire Entschädigung der Überlebenden, angemessene Schulung medizinischen Personals über die Rechtswidrigkeit von IGM-Praktiken, u.a.m.

Am 3.-4. August steht die Staatenüberprüfung in Genf an – Fortsetzung folgt ...

Den Bericht gibt's vorerst nur auf englisch zum runterladen:

NGO Report to the 7th Periodic Report of Switzerland on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>> Download PDF (3.46 MB)

Compiled by:
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org
Intersex.ch
SI Selbsthilfe Intersexualität

>>> CAT: Deutschland soll IGM-Praktiken untersuchen und Überlebende entschädigen!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
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Wednesday, June 24 2015

Offener Brief an 'ISHID Hypospadias Workshop' + assoziierte Kliniken mit 130 Unterschriften

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Friedlicher Protest #5 vs. "6th I$HID Hypospadie Workshop", Seligenstadt 23.06.2015

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> ganzer Offener Brief (englisch) als PDF    >>> Infoseite zu den Protesten 

Nachfolgen einige übersetzte Auszüge aus dem Offenen Brief an "I$HID", den "6th I$HID Hypospadias Workshop" und dessen Partnerkliniken, im Namen von Überlebenden von nicht-eingewilligten Genitaloperationen und weiteren Eingriffen, von Betroffenen, die solchen Eingriffe entkamen und dafür dankbar sind, und ihren PartnerInnen, Familien und Unterstützer_innen, mit 119 126 130 Unterschriften aus (fast) aller Welt. Dank an alle, die unterschrieben und/oder mitprotestierten!

[...] Wir möchten Sie respektvoll daran erinnern, dass solche nicht-eingewilligte Eingriffe

  • fundamentale Menschenrechtsverletzungen darstellen (siehe unten),
  • Zivilrecht, Strafrecht, Verfassungsrecht und internationales Recht brechen, [4]
  • ethische Prinzipien und Richtlinien verletzen, [5]
  • von Überlebenden seit über 20 Jahren als schädlich und verstümmelnd kritisiert werden. [6] [...]

Wir möchten deshalb unsere Bitten an die ISHID und ihre assoziierten Kliniken, einschließlich Emma Klinik Seligenstadt and Sana Klinikum Offenbach, wiederholen,

  • freundlicherweise nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS)
  • freundlicherweise die stigmatisierende Nomenklatur 'Störungen der Geschlechtsentwicklung' noch einmal zu überdenken
  • dies im Einvernehmen mit Intersex Organisationen zu tun
  • die durch nicht-eingewilligte kosmetische Behandlungen an Kindern und Jugendlichen mit Intersex-Variationen (einschließlich Hypospadie und AGS) unbeabsichtigterweise verursachten Schäden und Leiden einzugestehen
  • einen Prozess der Aufarbeitung zu beginnen als notwendigen ersten Schritt in Richtung Aussöhnung. [...]

>>> Fulltext: Ganzer Offener Brief an 'ISHID 2015' mit 119 Unterschriften (englisch)
>>> Intersex-Proteste + Info: So 21.6. - Mi 24.6. "6th I$HID Hypospadie Workshop"

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report to the UN Committee on the Rights of the Child (CRC)
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents 

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGMs): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGMs – eine Genealogie der TäterInnen

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