Sunday, November 8 2015

Intersex Awareness Day 2015 > A + DK > 2 weitere NGO-Berichte für UN-Ausschuss gegen Folter eingereicht!

Bild: Friedliche Aktion zum Intersex Awareness Day vor dem Rathaus Zürich, 26.10.2015

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UPDATE: LIVE-Bericht + Transkripte Staatenprüfung Österreich!

STOP Intersex Genital Mutilation!Zwischengeschlecht.org on FacebookAm Intersex Awareness Day 2015 haben der Verein Intersexueller Menschen Österreich (VIMÖ) und die dänische Intersex-Menschenrechtsverteidigerin Ditte Dyreborg in Zusammenarbeit mit Zwischengeschlecht.org zwei weitere thematische Intersex-Schattenberichte für die anstehenden Staatenüberprüfungen von Österreich und Dänemark eingereicht. Zusammen mit dem Intersex-Schattenbericht von BBKCI Hong Kong für die Staatenüberprüfung von Hong Kong und China wird somit der UN-Ausschuss gegen Folter in seiner 56. Sitzung ab nächstem Montag in Genf Intersex-Genitalverstümmelungen in nicht weniger als 3 Ländern untersuchen.

Dies ist das allerste Mal überhaupt, dass irgendein UN-Ausschuss in einer Sitzung IGM-Praktiken in mehr als einem Land behandelt!

Auch der österreichische und der dänische Schattenbericht sind auf Englisch nachfolgend oder via intersex.shadowreport.org verfügbar, sowie Transkripte und Zusammenfassungen der Staatenüberprüfungen auf Deutsch (inkl. peinlichem Legnen) auf diesem Blog (Österreich | Dänemark | China + Hong Kong + Macau).

Die verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen” des Ausschusses – hoffentlich mit deutlichen Worten zu IGM-Praktiken! – werden am (oder bald nach dem) 9. Dezember auf der CAT-Session-Homepage veröffentlicht.

NGO Report to the 6th Periodic Report of Austria on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>>  Blacked Out English (PDF 2.75 MB)
>>>  Unredacted English (PDF 3.33 MB)

Compiled by:
Verein Intersexueller Menschen Österreich VIMÖ
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

In der Blacked-Out-Version sind alle Fotos aus medizinischen Lehrbüchern eingeschwärzt.
Staatenüberprüfung Österreich: Do 12. Nov 10–13h + Fr 13. Nov 15–18     >>> Transkript
 

NGO Report to the 6th and 7th Periodic Report of Denmark on the Convention against Torture and Other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment (CAT)

>>> Download English as a PDF (614 kb)

Compiled by:
Ditte Dyreborg
Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org

Dieser Bericht enthält nur Dänemark-spezifische Informationen. Für allgemeine Informationen zu IGM-Praktiken und warum sie gegen die UN-Konvention gegen Folter verstoßen, vgl. obigen Bericht für Österreich, der ebenfalls für die 56. Sitzung eingereicht wurde.
Staatenüberprüfung Dänemark: Mo 16. Nov 10–13h + Di 17. Nov 15–18h.     >>> Bericht

>>> Intersex-NGO-Bericht für Hong Kong + China

>>> LIVE-Bericht + Transkripte Staatenprüfung Österreich!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Saturday, November 7 2015

Intersex-Genitalverstümmelungen in Hong Kong + China: Bericht an den UN-Ausschuss gegen Folter

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2015 CAT Hong Kong + China NGO Report BBKCI Intersex>>> 18-seitiger thematischer intersex NGO Report (PDF) von "Beyond the Boundary - Knowing and Concerns Intersex (BBKCI)" aus Hong Kong dokumentiert IGM-Praktiken in Hong Kong und China, sowie erhöhtes Risiko von Aussetzung oder Kindstötung für Intersex-Neugeborene, und wie Behörden und Regierung sich weigern, diesen massiven Menschenrechtsverletzungen entgegenzutreten.

Der Bericht wurde von der Hong Konger Intersex-Aktivistin Small Luk zusammengestellt für die anstehende Staatenüberprüfung von Hong Kong und China durch den UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) während der 56. Sitzung des Ausschusses ab nächster Woche in Genf. Small wird den Ausschuss persönlich vor Ort über die gravierenden Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Menschen in Hong Kong und China unterrichten. Menschenrechtsverletzungen, die der Ausschuss bei früheren Staatenüberprüfungen bereits wiederholt als "unmenschliche Behandlung oder Folter" eingestuft hat.

"Intersex-Bay bei Shadong Park ausgesetzt"
(vgl. Fallbericht S. 15 im NGO Report)

Dieser Bericht ist nur der 1. von insgesamt nicht weniger als 3 thematischen Intersex-Berichten für die bevorstehende 56. CAT-Sitzung (die anderen betreffen Österreich und Dänemark – mehr dazu in Kürze!). Dies ist das allererste Mal überhaupt, dass ein UN-Ausschuss während einer Sitzung mehr als ein Land auf IGM-Praktiken prüft!

Die öffentliche Staatenüberprüfung von Hong Kong und China findet statt am Mi 17. November 10–13h + Mi 18. November 15–18h und wird live übertragen auf www.treatybodywebcast.org.

Zwischengeschlecht.org gratuliert BBKCI zu diesem gelungenen Bericht – und hofft auf starke Abschließende Bemerkungen für alle 3 an der 56. Sitzung zu IGM-Praktiken geprüften Staaten!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Monday, October 26 2015

Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedlicher Intersex Protest vor Kantonsparlament Zürich, 07:30-15:00h

Bild: Friedliche Aktion zum Intersex Awareness Day vor dem Rathaus Zürich, 26.10.2015

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Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Am 26. Oktober feiern Intersexe, Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day" zur Erinnerung an den allerersten INTERSEX PROTEST am 26.10.1996 in Boston gegen den Jahreskongress der American Academy of Pediatrics (AAP), und zur Unterstützung des mittlerweile über 20-jährigen Kampfes um die Beendigung der INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN (IGM).

Am Intersex Awareness Day 2009 wurde im Kantonsparlament Zürich der 1. Intersex-Vorstoss der Schweiz eingereicht (Tages-Anzeiger, 26.10.2009):

Die von Zwischengeschlecht.org angeregte Interpellation forderte von der Kantonsregierung Auskunft über die gegenwärtige Praxis am Universitäts-Kinderspital Zürich und eine Stellungnahme zu den dort praktizierten, nicht-eingewilligten "kosmetischen Genitaloperationen" an Intersex-Kindern. Dieser bahnbrechende politische Vorstoß wurde begünstigt durch wiederholte lokale, regionale und nationale Medienberichte aufgrund eines vorgängigen friedlichen Protests vor dem Kinderspital in Verbindung mit einem Offenen Brief (vgl. auch nachfolgendes Tagesschau-Video).


1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Transkript Tagesschau + Medienberichte    >>> Offener Brief

Ein weiteres Resultat dieses ersten Protests vor dem Kispi und nachfolgenden Gesprächen mit dortigen ÄrztInnen war eine bahnbrechende explorative Studie und eine daraus resultierende, heute weltweit bekannte englischsprachige Publikation "Shaping parents (2013)", welche aufzeigen, wie voreingenommene medizinische Beratung dazu führt, dass Eltern zu verstümmelnden Behandungen 'einwilligen', welche sie anschließend oft bereuen.

Die wichtigsten Punkte der NEK-Stellungnahme 2012 (draufklicken um ganzes NEK-PDF runterzuladen).

Nach weiteren jährlichen gewaltfreien Protesten vor kantonalen Universitäts-Kinderkliniken, aus denen wiederum lokale, regionale, nationale und sogar internationale Medienberichterstattung sowie 3 weitere kantonale Interpellationen resultierten, folgten 2010 parlamentarische Vorstöße im Nationalrat, aufgrund welcher der Bundesrat die Nationale Ethikkommission NEK-CNE mit der Erarbeitung ihrer bahnbrechenden Empfehlungen von 2012 beauftragte, auf welche dieses Jahr sowohl der UN-Kinderrechtsausschuss sowie der Ausschuss gegen Folter verwiesen, als beide die Schweiz wegen Intersex-Genitalverstümmelungen rügten und diese als "schädliche Praxis" respektive "unmenschliche Behandlung" einstuften.

Der Protest vor dem Kispi zum Intersex Awareness Day 2013 schaffte es gar bis auf Al Jazeera.

Und nach 2 weiteren gegen die Universität Zürich und ihr Kinderspital gerichteten Protesten, welche eine historische Aufarbeitung früherer "Behandlungsmethoden" inkl. Klitorisamputationen forderten, sowie weiteren Medienberichten und öffentlichem Druck, publiziert das Kispi im Frühling 2015 eine historische Pilotstudie der Behandlungen von 1913-1969, und kündigte den Beginn weitergehender historischer Forschungen an.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Nichtsdestotrotz weigert sich der Kanton Zürich weiterhin (wie von NEK-CNE gefordert) das Leiden der Überlebenden von IGM-Praktiken anzuerkennen, und erwägt bisher auch nicht, die weiteren Kispi-Studien zu unterstützen, insbesondere um sicherzustellen, dass alle relevanten Praktiken von 1913-1969 erforscht werden können. Schlimmer noch, der Kanton bleibt weiterhin mitschuldig an den heute noch andauernden IGM-Praktiken im kantonalen Universitäts-Kinderspital Zürich.

Deshalb wird Zwischengeschlecht.org während der Sitzungen des Kantonrats vom 26. Oktober von 07:30-15:00h eine friedliche Mahnwache vor dem Rathaus abhalten (Bew. einger.), um sicherzustellen, dass das Kantonsparlament nicht mehr länger die historische und aktuelle Verantwortung einfach ignorieren kann, die dem Kanton Zürich durch vergangene und gegenwärtige IGM-Praktiken im kantonalen Kispi Zürich erwächst. Wir sehn uns, wo die Action ist!

Boston '96 war ein PROTEST! Happy 12th Intersex Awareness Day 2015!

    Wann hast DU das letzte Mal über INTERSEX PROTESTE geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal diejenigen anerkannt, welche die Proteste durchführen?

 

    Wann hast DU das letzte Mal über IGM-Praktiken geredet oder geschrieben?
    Wann hast DU das letzte Mal ÄrztInnen und Kliniken beim Namen genannt?

 

    Wann hast DU das letzte Mal an einem INTERSEX PROTEST teilgenommen?
 

Polizeidepartement Zürich möchte Intersex-Mahnwache verhindern ...
– Wir lassen uns nicht provozieren und bleiben gewaltfrei!

>>> Flugblatt für die heutige Mahnwache (PDF 1.3 MB)    
>>> Watson.ch 22.10.2015     >>> 20Minuten.ch 21.10.2015
       Danke!!!
>>> PM 22.10.2015 > Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"
>>> PM 20.10.2015 > Zürich: Polizeichef will Intersex-Mahnwache verbieten

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2010
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, October 23 2015

PRESSEMITTEILUNG > Zürich: Friedliche Intersex-Mahnwache 26.10. offiziell "untersagt"

Bild: Friedliche Aktion von Zwischengeschlecht.org, 06.02.2011  >>> Bericht NZZ Format

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Zwischengeschlecht.org on Facebook

Pressemitteilung von Zwischengeschlecht.org vom 23.10.2015:

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Mittlerweile erreichte Zwischengeschlecht.org mit Datum vom 20.10. ein offizielles schriftliches Verbot unserer geplanten friedlichen Mahnwache vor dem Rathaus Zürich zum Intersex Awareness Day 2015 – ironischerweise mit dem Betreff "Bewilligung Mahnwache 26.10.15".

Der Wortlaut des angehängten Bescheids (PDF) ist jedoch eindeutig: Eine Mahnwache vor dem Rathaus, wo wir von den KantonsrätInnen angemessen wahrgenommen würden, und wo auch öffentlich sichtbar wäre, wer unsere primären AdressatInnen sind, wird uns offiziell "untersagt".

Stattdessen will uns die Stadt zwingen, unsere friedliche Mahnwache wenn überhaupt, dann höchstens an der "Verzweigung Rathausbrücke bei der Ecke des Rathauses" abzuhalten, sprich beim Eingang zum Polizeiposten Rathausbrücke statt beim Eingang des Rathauses selbst, wie die "Bewilligung" – nebst diversen weiteren amüsanten "Auflagen" – mehrfach ausdrücklich betont: "Jede Änderung des Ortes der Mahnwache ist untersagt."

Markus Bauer, Gründungsmitglied und Kampagnenverantwortlicher Zwischengeschlecht.org:

«Wir bedauern, dass die Stadt Zürich sich damit offiziell auf die Seite der IGM-TäterInnen und ihrer HelfershelferInnen stellt – statt endlich die massiven Menschenrechtsverletzungen der auch in Zürich andauernden IGM-Praktiken entschieden zu bekämpfen, wie dies bekanntlich u.a. die Nationale Ethikkommission NEK-CNE (Leid der Betroffenen gesellschaftlich anerkennen, Haftungsfolgen, Verjährungsfristen und strafrechtliche Fragen überprüfen), der UN-Kinderrechtsausschuss ("Schädliche kulturelle Praxis", "Opfer angemessen entschädigen") und der UN-Ausschuss gegen Folter ("Unmenschliche Behandlung", "Opfer angemessen entschädigen") unmissverständlich fordern.

Zwischengeschlecht.org wird nun an einer Krisensitzung über das weitere konkrete Vorgehen beraten – wie schon gestern angekündigt, einschliesslich zivilem Ungehorsam und gewaltlosem Widerstand.»

Die internationale Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org fordert ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern und Jugendlichen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen sowie "Menschenrechte auch für Zwitter!".

Betroffene sollen später selber darüber entscheiden, ob sie Operationen wollen oder nicht, und wenn ja, welche.

Freundliche Grüsse

Markus Bauer
Gründungsmitglied Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org

Mobile +41 (0)78 829 12 60
presse_at_zwischengeschlecht.info

http://zwischengeschlecht.org
Regelmäßige Updates: http://zwischengeschlecht.info

>>> Intersex Awareness Day 26.10.2015: Friedliche Mahnwache vor Rathaus Zürich
>>> Watson.ch 22.10.2015   >>> 20Minuten.ch 21.10.2015  
   Danke!!!
>>> PM 22.10.2015 > Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM-Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

>>> Kosmetische Klitorisamputationen (PDF)
am Kispi Zürich und Insel Bern – Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen im In- und Ausland sich bis heute vor jeglicher Verantwortung drücken.
Wie lange noch?!

 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

 

"Falsch behandelt? Zwitter verklagt die Uniklinik Erlangen" – nordbayern.de, 22.10.2015

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Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Kurzbericht auf nordbayern.de von Julia Vogl über zum gestrigen 2. Verhandlung im Nürnberger Zwitterprozess von Michaela "Micha" Raab gegen Intersex-Genitalverstümmler Prof. S. und die Uniklinik Erlangen im Justizpalast Nürnberg, mit Foto der Intersex-Solidemo vor dem Gericht. Danke an die Journalistin und an alle, die kamen!

Siehe auch:
>>> Nürnberger Zwitterprozess: 2. Verhandlungstag!

Thursday, October 22 2015

22. Okt 2015, 12:30h Langericht Nürnberg > Friedliche Intersex-Soli-Demo + Zwitterprozess: Micha Raab vs. Uniklinik Erlangen!

>>> Flyer zur heutigen Soli-Kundgebung (PDF) 

 

Bild: Intersex-Protest zum 1. Termin im "Nürnberger Zwitterprozess", Landgericht Nürnberg-Fürth 26.02.2015

 

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Friedliche Zwitter-Soli-Demo vorm Landgericht Nbg-Fürth:
• Do 22.10.2015, 12:30-13:20h
Nähe Haupteingang, Fürther Str. 110

Ab 13:30h: 2. Verhandlung im Nürnberger Zwitterprozess gegen Prof. S. + Universitätsklinik Erlangen u.a. wegen uneingewilligter "Klitorisverkürzung", Kastration und Verabreichung körperfremder Hormone.

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei direkt beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Wir sehn uns, wo die Action ist!

Medien (und auch dieser Blog) hatten schon frühzeitig auf den 2. Prozesstag hingewiesen, vgl. Berichte auf >>> nordbayern.de von Clara Grau (16.4.) sowie >>> dpa-Agenturmeldung (16.4.).

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) sind eine fundamentale Menschenrechtsverletzung!
Die in Nürnberg Angeklagten werden dessen ungeachtet wohl einmal mehr plädieren:
   von der Schädlichkeit und Unhaltbarkeit ihres Tuns angeblich "nichts gewusst" zu haben
   bloß dem "ärztlichen Behandlungsstandard gefolgt" zu sein
   nur "chirurgische Korrekturoperationen ausgeführt, angeordnet oder gebilligt" zu haben ...

>>> Medienspiegel zum 1. Prozesstag
>>>
Nürnberger Zwitterprozess: "Schluss mit straflos verstümmeln!"
>>> Wegen Zwitterprozess: Bayern zensiert parlamentarische Anfrage zu IGM-Praktiken!
>>> Bericht an UN: "Fehlender Rechtszugang für Überlebende von IGM-Praktiken"

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Wednesday, October 21 2015

"20 Minuten" berichtet über Mahnwache zum Intersex Awareness Day

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>>> Gelungener Vorab-Artikel auf 20 Minuten.ch    >>> Printversion S. 9 | PDF
>>> Zürich 26.10.2015: Intersex-Mahnwache    >>> PM 20.10.2015: Polizei will Mahnwache verbieten

Nach über 100 friedlichen Protesten sind wir uns längst gewohnt, immer mal wieder von TäterInnen und HelfershelferInnen hingehalten, schikaniert und möglichst behindert zu werden – doch wir werden uns auch diesmal nicht einschüchtern lassen … WIR SEHN UNS, WO DIE ACTION IST

>>> Zürich 26.10.: Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"
>>> Zürich, Mo 26.10.2015: Friedliche Mahnwache zum Intersex Awareness Day 

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter verurteilt IGM
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Tuesday, October 20 2015

Zürich > Polizeichef und VBZ wollen friedliche Mahnwache zum Intersex Awareness Day verbieten

>>> Nürnberg 22.10.2015: "Zwitterprozess" + Intersex-Soli-Protest     >>> Zürich 26.10.2015: Intersex-Mahnwache 
>>> Zürich 26.10.: Gewaltfreie Intersex-Mahnwache "notfalls auch ohne Bewilligung"
>>> Gelungener Vorab-Artikel auf 20 Minuten.ch    >>>
Printversion S. 9 | PDF

 

Bild: Friedliche Proteste + Offene Briefe, Zürich 09.-12.05.2012     >>> VIDEO 10vor10

 

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Markus Bauer (Kampagnenverantwortlicher NGO Zwischengeschlecht.org):

Hermaphrodites With Attitude, Boston 26.10.1996Am 26. Oktober 2015 feiern zum 12. Mal Intersexe, IGM-Überlebende, Partner, Familien, Freunde und Verbündete rund um den Globus den "Intersex Awareness Day" – ausser in Zürich:

Dort teilte die Stadtpolizei gestern mit:

"Die VBZ (Verkehrsbetriebe Zürich) und der Kreischef des Stadtkreises 1 (Stadtpolizei)" würden unsere geplante friedliche Mahnwache vom 26.10. während der Kantonsratsitzung "ablehnen", weshalb sie nicht bewilligt würde – ausser wir würden uns bereit erklären, die Mahnwache freiwillig um die Ecke auf den Taxistandplatz zu verlegen.

"Dies aus Sicherheitsgründen, einerseits um die Passanten nicht zu gefährden, andererseits wäre bei einer Traubenbildung von Personen auch der Trambetrieb eingeschränkt."  Der "Polizeivorsteher Herr Dr. Richard Wolff" werde demnächst definitiv darüber "entscheiden". (Mail Stapo 19.10.2015, vgl. Dokumentation)

Meine 2 Cent:

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Zwischengeschlecht.org hat in den letzten 8 Jahren über 100 friedliche Proteste in 7 Ländern durchgeführt, um über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) aufzuklären und TäterInnen (wie z.B. vorliegend den Kanton Zürich) öffentlich zu konfrontieren.

Als Kampagnenverantwortlicher sind mir solch durchsichtige Einschüchterungsversuche natürlich nicht unbekannt.

Gerne ergreife ich die Gelegenheit, vorliegenden Fall als lehrreiches typisches Beispiel auf Zwischengeschlecht.info zu dokumentieren.

Und vertraue darauf, dass die Stadtpolizei auch künftig weder Mühe noch Kosten scheuen wird, um unserem Anliegen zu zusätzlicher Bekanntheit zu verhelfen. ;-)

Fortsetzung folgt ...

UPDATE 21.10  >>> Cooler Vorab-Artikel auf 20Minuten.ch  >>> Printversion S. 9 | PDF

Siehe auch:
"Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) verurteilt IGM
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

•  Intersex Awareness Day 2009
•  Intersex Awareness Day 2011
•  Intersex Awareness Day 2012
•  Intersex Awareness Day 2013
•  Intersex Awareness Day 2014

Thursday, October 15 2015

«Viele Eltern von intersexuellen Kindern schämen sich» + coole LeserInnenbriefe, Tages-Anzeiger / Bund / BaZ 10. + 14.10.2015

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Durchzogenes Interview in mehreren deutschsprachigen CH-Tageszeitungen sowie online (>>> Tages-Anzeiger | Bund | Basler Zeitung) mit Otfried Höffe, ehemaliger Ethikprofessor u.a. in Tübingen, und seit 2009 Präsident der Nationalen Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE), deren Intersex-Stellungnahme von Betroffenenorganisationen weltweit gelobt wurde.

Aufhänger des Interviews war das kürzliche UN Intersex Expert Meeting, an dem Höffe ebenfalls teilnahm.

Meine 2 Cent: Nebst guten Ansätzen blieb Otfried Höffe leider im Interview wiederholt deutlich hinter der NEK-Stellungnahme zurück.

Gleich in der 1. Antwort wirft z.B. die Behauptung "Der Deutsche Ethik­rat [hat] die [NEK-]Empfehlungen zustimmend aufgenommen" doch einige Fragen auf – der Dt. Ethikrat hatte im Gegensatz zur NEK-Stellungnahme die allermeisten IGM-Praktiken als zulässig erklärt mit seinem perfiden Konstrukt einer Pseudo-Unterscheidung zwischen "geschlechtszuordnenden" vs. "geschlechtsvereindeutigenden" Verstümmelungen (weshalb sich auch CH-Kliniken bis heute oft und gern auf die Ethikrat-Stellungnahme berufen und die NEK-Stellungnahme geflissentlich ignorieren), und (im Gegensatz zu NEK-CNE) stattdessen stigmatisierende Personenstandspolitik favorisiert.

In ganau dieselbe Kerbe schlägt Höffe auch in Antwort 3 mit der stereoptypen Überbetonung der "Toilettenfrage" ("In welche Garderobe soll es im Sportunterricht gehen, welche Toilette soll es benutzen?"). Auch von dem (von Höffe favorisierten) Begiff "Intersexualität" hatte sich die NEK-Stellungnahme zu Recht distanziert.

Vielsagend auch Höffes ausweichende 6. Antwort, ob man auf medizinisch unnötige Operationen an Kindern verzichten könne: "So scheint es zu sein."

Komplett an Höffe vorbeigegangen zu sein scheinen dagegen die bahnbrechenden Rügen des UN-Kinderrechtsausschusses und des Ausschusses gegen Folter an die Schweiz, die beide Verstümmelungen deutlich kritisierten.

Zum Glück druckte der Tages-Anzeiger in der Folge 2 gelungene LeserInnenbriefe ab (Danke!!), die ich euch nicht vorenthalten will:

Vergrössern: Reinklicken!

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Wednesday, October 14 2015

22.10.2015 > 2. Verhandlungstag im Nürnberger Zwitterprozess mit Weltpremiere: Intersex-GenitalabschneiderInnen vor Gericht!

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>>> UPDATE 17.10.2015

 

 

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Donnerstagmittag den 22. Oktober  findet im Justizpalast Nürnberg-Fürth (dem Austragungsort der Nürnberger Prozesse!) der zweite Verhandlungstag in Sachen Schmerzensgeldklage von Michaela "Micha" Raab gegen den sie seinerzeit verstümmelnden Chirurgen und den Tatort Friedrich-Alexander-Universitätsklinik Erlangen statt. Zum allerersten Mal überhaupt sind dabei beteiligte IGM-TäterInnen persönlich vorgeladen und müssen vor Gericht aussagen!

Zwischengeschlecht.org hat (wie schon zum 1. Prozesstag) vor der Verhandlung einen friedlichen Soli-Protest angemeldet. Mehr dazu in Kürze! Wir sehn uns, wo die Action ist!

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Monday, October 12 2015

Chile > UN-Kinderrechtsausschuss kritisiert Intersex-Genitalverstümmelungen erneut als "Schädliche Praxis"

Foto: Aktion von Zwischengeschlecht.org zum UNHRC UPR #14, UNO Genf 20.10.2012

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Zwischengeschlecht.org on FacebookWie dieser Blog berichtete, hatte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) Chile im Rahmen der Staatenüberprüfung auf Einhaltung der Kinderrechtskonvention mehrfach zu IGM-Praktiken befragt, nachdem NGOs und die Nationale Menschenrechtsinstitution das Thema aufwarfen.

Die Regierung ihrerseits vermochte nur ausweichende Antworten zu liefern betreffend ihrer Verpflichtung, Intersex-Kinder wirksam vor unnötigen, nicht eingwilligten und verstümmelnden Genitaloperationen a.k.a. IGM-Praktiken zu schützen.

Nun hat der Ausschuss seine verbindlichen "Abschließenden Bemerkungen" für Chile veröffentlicht, die – wie erhofftdeutliche Worte zu IGM-Praktiken enthalten. Erneut stufte der Ausschuss IGM als "schädliche Praxis" ein, und forderte "wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung"!

Dafür von diesem Blog von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Nachfolgend eine inoffizielle Übersetzung der Abschnitte zu IGM-Praktiken:

>>> Original (englisch): CRC/C/CHL/CO/4-5, Advance Unedited Version, paras 48–49

Schädliche Praktiken

48.  Während er die vorgeschlagene Entwicklung eines Protokolls für die medizinische Betreung von intersex-Säuglingen und Kindern vermerkt, ist der Ausschuss ernsthaft besorgt über Fälle von medizinisch nicht notwendigen und irreversiblen Operationen sowie weiteren Behandlungen an Intersex-Kindern ohne deren informierte Zustimmung, welche schweres Leiden verursachen können, sowie über den Mangel an Rechtszugang und Entschädigung in solchen Fällen.

49.  Im Licht des Gemeinsamen Allgemeinen Kommentars Nr. 18 (2014) und Nr. 31 des Ausschusses für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau empfielt der Ausschuss, dass der Vertragsstaat die Entwicklung und Umsetzung eines Rechte-basierten Protokolls für die medizinische Behandlung von Intersex-Kindern vorantreibt, welches Prozeduren und Schritte festlegt, denen medizinische Teams folgen müssen, und die sicherstellen, dass niemand während der Kindheit oder Jugend unnötigen Operationen oder sonstigen Behandlungen unterworfen wird, und welche die Rechte der betroffenen Kinder auf körerliche und geistige Unversehrtheit, Autonomie und Selbstbestimmung schützen, sowie Intersex-Kinder und ihre Familien Zugang zu angemessene Beratungs- und Unterstützungsangeboten gewähren, einschließlich Selbsthilfegruppen, sowie wirksame Rechtshilfe für Opfer, einschließlich Wiedergutmachung und angemessener Entschädigung sicherzustellen.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

Monday, September 28 2015

UN-Kinderrechtsausschuss (CRC) befragt Chile zu IGM-Praktiken

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Zwischengeschlecht.org on FacebookNach seiner bahnbrechenden diesjährigen Einstufung von IGM als schädliche Praxis hat der UN-Kinderrechtsausschuss das Thema letzte Woche während der Staatenüberprüfung Chiles erneut aufgegriffen.

Diese Entwicklung ist umso willkommener, als der Staatenbericht Intersex gar nicht erwähnte, und auch ein >>> 7-seitiger NGO-Bericht "Situation of Trans and Intersex Children in Chile" (PDF, englisch) von Observatorio de Derechos Humanos – Chile (Andrés Rivera Duarte) und International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC) IGM-Praktiken nur kurz innerhalb eines Satzes anschnitt (Übersetzung und Hervorhebung durch diesem Blog):

Mangelnder Schutz von Intersex-Kindern
Intersex-Kinder (die mit beiden stereotypischen “männlichen” und “weiblichen” anatomischen Merkmalen geboren werden, oder deren äußere Genitalien von Medizinern als “uneindeutig” eingestuft werden) haben in Chile keinen gesetzlichen Schutz. Mediziner bestimmen willkürlich ob Intersex-Kinder unnötigen und irreversible Operationen unterzogen werden um “normalen” männlichen oder weiblichen Körpern ähnlich zu sehen.
(S. 5)

Leider versäumte es der NGO-Bericht die bestehende Praxis in Chile zu dokumentieren, obwohl nur schon eine oberflächliche Internetsuche fürs erste genügend Beweismaterial geliefert hätte für die 3 häufigsten Prozeduren, d.h. IGM 1: "Hypospadiekrorrektur" (eins (englisch) / zwei --> poster 29 (spanisch) / drei (englisch)); IGM 2: "Verweiblichende Genitalkorrekturen" (PDF (englisch)); IGM 3: Kastration oder "Gonadektomie" (eins (englisch) / PDF (spanisch)).

Glücklicherweise griff der Ausschuss – offenbar sensibilisiert durch die kürzliche Behandlung – trotzdem IGM-Praktiken in seiner >>> List of Issues (LOI) mit Fragen an die Chilenische Regierung (englisch) auf (meine Übersetzung):

8.  [...] Bitte geben Sie Auskunft über ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung. (Abs. 8)

Wenig überraschend war die >>> Antwort der Chilenischen Regierung (PDF, spanisch) ausweichend (meine Übersetzung):

19.  In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Fachgesellschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir begonnen, Protokolle zur Gesundheit von Intersex-Kindern auszuarbeiten, welche Schritte und Verfahren für Gesundheitsanbieter schaffen, mit deren Rechten im Fokus. (Abs. 19)

Verdankenswerterweise scheint sich der Ausschuss bisher nicht von solch vagen, unverbindlichen Übertreibungen blenden zu lassen. Sondern Jorge Cardona Llorens, Ausschuss-Experte und Länder-Ko-Rapporteur für Chile, wiederholte die Frage ausdrücklich während der Staatenüberprüfung am 24.-25. September, wie eine >>> UN-Nachrichtenmeldung dokumentiert (Hervorhebung im Original, meine Übersetzung):

Eine weitere Frage betraf vom Vertragsstaat ergriffene Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes von Intersex-Kindern vor unnötigen Operationen ohne ihre Einwilligung.

Die Tatsache, dass die UN-Meldung keine Antwort zu dieser spezifischen Frage erwähnt könnte nicht zum 1. Mal darauf hindeuten, dass der Vertragsstaat während der Anhörung erneut ähnlich vage und inhaltslos antwortete wie zuvor ...

Wir hoffen deshalb auf deutliche Abschließende Bemerkungen des Kinderrechtsausschusses zu IGM-Praktiken in Chile, die am 2. Oktober veröffentlicht werden.

Siehe auch:
- "Schädliche Praxis" und "Gewalt": UN-CRC verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
- "Unmenschliche Behandlung": UN-Ausschuss gegen Folter (CAT) verurteilt IGM-Praktiken
- UN-Menschenrechtsausschuss (HRCttee) untersucht IGM-Praktiken

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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Sunday, September 27 2015

Zwitter im "finsteren" Mittelalter: Gesellschaftlich und rechtlich anerkannt, pragmatisches Privileg der Geschlechtswahl

«Alle Menschen sind Männer, oder Frauen, oder Hermaphroditen.» intersex.hypotheses.org

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Zwischengeschlecht.org on FacebookErst kürzlich wurde es an der bahnbrechenden historischen Tagung "Männlich-weiblich-zwischen 2015" von ExpertInnen mehrfach bestätigt und bekräftigt: Während deutlich mehr als tausend Jahren war die Existenz von Hermaphroditen als natürliche Variation bei Mensch und Vieh in der Gesellschaft anerkannt. Ebenso im kanonischen Kirchenrecht und im bürgerlichen Zivilrecht, das Betroffenen (vor allen "Normalos"!) obendrein das pragmatische Privileg zugestand, vor Volljährigkeit selbst entscheiden zu dürfen, ob sie als Männer oder als Frauen leben wollten (und dabei eine frühere Entscheidung ihrer Eltern gegebenenfalls auch umzustoßen).

Erst das "Licht der Aufklärung", im speziellen die "moderne" Biologie und Medizin, führte zunächst zur gesellschaftlichen Unsichtbarmachung von Intersexen, und ab 1950 schießlich zur medizinischen Auslöschung mittels systematischer Intersex-Genitalverstümmelungen.

Christof Rolker hat nun verdankenswerterweise auf seinem Blog einige >>> wichtige Quellen zur Situation im Kirchenrecht von 1140-1889 zusammengetragen. Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Friday, September 25 2015

UN-Hochkommissariat für Menschenrechte: "Ein Schritt vorwärts für Intersex-Sichtbarkeit und -Menschenrechte", 25.09.2015

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V.l.n.r.: Daniela Truffer (Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org), Morgan Carpenter (OII Australien), Julius Kaggwa (SIPD Uganda), Mauro Cabral (Justicia Intersex Argentinien), UN-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid Ra’ad Al Hussein, Hiker Chiu (OII Taiwan), Kimberly Zieselman (AIC USA), Dan Ghattas (OII Deutschland). Foto: UN OHCHR.

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

Das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) publizierte heute eine >>> Nachrichtenmeldung (englisch) über das UN Expert Meeting zu Intersex-Menschenrechten letzte Woche in Genf.

Der Report enhält u.a. Zitate von Daniela "Nella" Truffer, erwähnt explizit die Forderung nach einem "gesetzlichen Verbot" von Intersex-Verstümmelungen sowie die Einstufung von IGM als "schädliche Praxis" und "unmenschliche Behandlung" durch UN-Ausschüsse, und zitiert aus der >>> Eröffnungsrede (englisch) des UN-Hochkommissars für Menschenrechte Zeid Ra’ad Al Hussein u.a.:

“Solche Menschenrechtsverletzungen werden selten diskutiert und noch seltener untersucht oder verfolgt”, sagte Zeid. “Das Resultat ist Straflosigkeit für die TäterInnen; fehlende Widergutmachung für Opfer; und ein sich endlos fortsetzender Kreislauf von Unwissenheit und Misshandlung.”

Dafür von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Siehe auch:
- UN Intersex Expert Meeting: IGM – Die Straflosigkeit der TäterInnen beenden!

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

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Saturday, September 19 2015

Neue Intersex-"Sensation": Genitalverstümmler tötet Reh-Zwick für "Forschung" - ahnungslose Medien zelebrieren "Entdeckung"

xxx[ Reloaded]

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Nach den Falschmeldungen über den angeblichen "3. Geschlechtseintrag in Deutschland" werden schon wieder Zwitter in den Medien vereinnahmt:

"Intersexuelles Reh entdeckt""Sensation!" – Intersexe überall – jetzt auch "in freier Wildbahn" – gar als Rehe im Deutschen Wald! Unglaublich! Nit möööglich!! Noch niiie dagewesen!!!

Was weniger weltfremden Mitmenschen längst bekannt ist – darüber geraten Intersex-VerstümmlerInnen und Schända-fixierte JournalistInnen geradezu in Ekstase (vgl. Netz, Presse, Funk und Fernsehen).

Doch vor lauter Aufregung, Profilneurose und Geschlächzbegeisterung über diesen sensationellen "Fall von 'Geschlechterumkehr' (sex reversal)" (derstandard.at) blieben in der aktuellen Berichterstattung prompt grundlegende Fakten einmal mehr auf der Strecke:

Zwicke: Früher Alltag, heute nicht nur als Nutztiere bald ausgerottet.
(Landbote, 29.07.2009 - Zum Vergrössern Reinklicken!)

Nirgends wurde in all den "Intersex-Reh"-Meldungen z.B. erwähnt, dass der allenthalben als heroischer "Entdecker" gefeierte Intersex-Forscher sowie Kurositäten- und Freizeitjäger Prof. Dr. Jörg T. Epplen, der sich auch in seinem Humangenetiker-Alltag "mit Intersexualität befasst, allerdings nur beim Menschen" (wdr.de), dies dort wohl anhand von meist mehrfach genitalverstümmelten "Versuchskaninchen" tut, und dass sein Arbeitsplatz Ruhr-Universität Bochum eine notorische VerstümmerInnen-Institution darstellt, eingebunden u.a. ins "multidisziplinäre Forschungsnetzwerk DSD/Intersexualität" usw.

Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

 Im Endokrinologikum Ruhr in Bochum fand 2007 auch die Jahresversammlung des "Netzwerk D$D/Intersexualität" statt, die exemplarisch zeigt, wie wie VerstümmlerInnen reagieren, wenn Betroffene sie in Form einer "ruhige[n], nicht anklagende[n] Präsentation bundesrepublikanischen Rechtes" auf Menschenrechte und Gesetz ansprechen wollen:

"Dieser Vortrag führte zu tumultähnlichen Szenen des sowieso halbleeren Saals. Ein bekannter Mediziner und ordentliches Mitglied des Vereins, der nach eigenem Bekunden mehr als 25 Jahre intergeschlechtliche Genitale operiert hat, geriet außer Fassung und verließ pöbelnder weise mit Gefolge den Saal, ein sonst ruhiger Psychologe und ordentliches Mitglied des Netzwerk-IS, der für Projekte des Netzwerk-IS arbeitet fährt mit Getöse Betroffenen ins Wort und will ihnen das Wort abschneiden. Es kommt zu Wortgefechten, die nicht unterbunden werden. So der Kommentar: Ob den Betroffenen nicht klar ist, dass solche Vorträge diejenigen, die helfen wollen, demotivieren. [...]"

Vielsagend in diesem Zusammenhang auch Prof. Dr. Jörg T. Epplens Vorlesung 4 im Sommersemester 2013 mit dem Titel "Geschlechts-Determination /-Entwicklung und Infertilität" (PDF 2.3 MB) [ TRIGGERWARNUNG!!! ], vgl. etwa die Folien 11, 31 u. 32:

Ebenso blieb in der aktuellen Medienberichterstattung unbemerkt, dass Verstümmler-Prof. Dr. Jörg T. Epplen mit dem "Intersex-Reh" nicht zum ersten Mal durch Abschüsse von "Kuriositäten" zu Forschungszwecken und entsprechende, tief blicken lassende Publikationen auffällt, vgl. z.B. den Bericht über einen "Halbkastraten-Basthirsch" (Pirsch Nr. 22/2011, S. 27; siehe auch zuunterst Homepage Humangenetik Ruhr-Universität [inzwischen gelöscht, archiviert hier]):

Weiter wurde (nicht nur) in der Medienberichterstattung gänzlich unterschlagen, dass Intersexe logischerweise bei allen Säugetieren (aber auch bei Fischen, Vögeln usw.) genau gleich natürlich vorkommen wie beim Menschen – was bei aufgeklärteren Zeitgenoss_innen seit jeher bekannt war und ist.

So gibt's im Voralpenraum (Süddeutschland, Deutschschweiz und Österreich-Vorarlberg) den althergebrachten, spezifischen Ausdruck "Zwick (Zwitter)", vgl. z.B. Ernst Tappolet, "Die alemannischen Lehnwörter in den Mundarten der französischen Schweiz" (Basel, 1913), z.B. S. 7, 9 u. 29: 

Und worüber Intersex-VerstümmlerInnen ebenso wie PersonenstandsfetischistInnen wohl komplett aus dem Häuschen geraten wären (und sich bestimmt wochenlang nicht mehr einkriegt hätten):

Wie die Dissertation von Hans Friedich Büchi "Untersuchungen über das verschobene Geschlechtsverhältnis, die Intersexualität und die Fruchtbarkeit bei der Milchziege" (1957) (PDF) auf S. 13 enthüllt, wurden in den 1950er-Jahren in schweizerischen Ziegenzuchtgenossenschaften im "Formular 6a: Sprung-, Geburts- u. Markierungskarte für Ziegen" nebst "männlichen" und "weiblichen Gitzi" offiziell auch "Zwitter" erfasst:

(ganzes Formular: reinklicken!)

"Kühe sind auch nur Menschen": Wie die realexistierende "Zwick-Kuh" Astor (siehe oben) aus der CH-Fensehserie "Alpenfestung - Leben im Réduit"  am eigenen Leib erfahren musste, schützt offizielle Anerkennung als "Zwitter" nicht unbedingt vor Stigmatisierung.

Eigens für die Dreharbeiten über das bäuerliche Leben im 2. Weltkriege vom Heimathof herangeschafft und mit einer kleinen Herde "richtiger Kühe" zusammengepfercht, wurde "Zwick" Astor von diesen "nicht akzeptiert", sondern tätlich misshandelt (und für die restlichen Folgen umgehend durch einen kastrierten Ochsen ersetzt) ...

Von fremden Kühen misshandelter Zwick mit "Schrammen"
– zu Hause hatte Astor es besser!

Welche menschenverachtenden Schlüsse GenitalabschneiderInnen sowie Bauchnabel-fixierte Geschlächz-JournalistInnen aus dieser Episode ziehen würden – 3x dürft ihr raten ...

Doch immerhin, in den LeserInnen-Kommentaren zum "sensationellen Intersex-Reh" gab's vereinzelt Lichtblicke:

Fazit: Wenn Dummheit so richtig weh tät, würden in den hiesigen Kinderklinken wohl schlagartig keine Intersex-Kinder mehr verstümmelt – und in den Medien weniger unreflektierte Geschlächz-&-Schända-Fantasien über Intersexe abgelassen.

Leider sind wir davon noch ziemlich weit entfernt ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Input von Daniela Truffer zum "Fachtag Intersex"
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Friday, September 18 2015

IGM: Die Straflosigkeit der TäterInnen beenden!

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Kurze Präsentation von Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) an einem 2-tägigen UN Expert Meeting zu Intersex Menschenrechten in Genf, erkundet Möglichkeiten zur Beendigung von IGM-Praktiken durch Haftbarmachung der TäterInnen.

>>> PDF (englisch, 831kb)

(Bild: Intersex Proteste vs. 1st D$Dnet Training School' @ Universität Gent, Belgien 10.06.2015)

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Sunday, September 13 2015

Die rassistischen Wurzeln von IGM > Päpstlicher Gesandter und Medizyner: FGM "notwendig bei Hermaphroditen u. zu großer Klitoris"

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Intersex: Ohne Aufarbeitung, Keine Aussöhnung

Spätestens seit der Aufklärung war es unhinterfragtes, "selbstverständliches Wissen" unter "westlichen" Medizynern (Medizynerinnen gab's damals noch nicht), dass "(Pseudo-)Hermaphroditen" eine Gattung von "Untermenschen" darstellen, die unter "primitiveren, südlichen und asiatischen Rassen" (inkl. "Jüdinnen") ebenso selbstredend häufiger auftreten würden als bei "zivilisierteren, hellhäutigeren Rassen", wie u.a. Einträge zu "Hermaphrodit" in praktisch allen Enzyklopädien der Aufklärung belegen, sowie im 19. Jahrhundert und bis nach dem 2. Weltkrieg unzählige (vor-)moderne medizinische Publikationen.

Ebenso, dass bei solchen "Untermenschen" Prozeduren, die bei "normalen", "richtigen" Menschen selbstredend unzulässig sind (wie z.B. Klitorisamputationen a.k.a. "Mädchenbeschneidungen"), bei Hermaphroditen nicht nur zulässig sind, sondern schlichtwegs "notwendig".

Kleines Quellenbeispiel gefällig? Bitte sehr:

Die Clitoris ist in südlichen Zonen grösser, als in den gemässigten und kalten Breiten. Bei den Abyssinierinnen [Äthiopierinnen und Eritreerinnen], den Mandingos und Ibbos, so wie bei hermaphroditischen Frauen (Androgynae) , ist ihre Grösse bedeutend, und erfordert bei ersteren ebenfalls die Beschneidung als volksthümliche Operation. Als bei der Bekehrung der Abyssinier zum Christenthum (im 16. Jahrhundert) die Missionäre die weibliche Beschneidung als Ueberrest des Heidenthums abstellten, machten die Männer Revolution, die nicht früher beigelegt wurde, als bis ein von der Propaganda in Rom abgesandter Wundarzt die Nothwendigkeit des alten Brauches feststellte.Zum Vergrößern: draufklicken!
Quelle: Joseph Hyrtl: Lehrbuch der Anatomie des Menschen, mit Rücksicht auf physiologische Begründung
und praktische Anwendung. Wien: Wilhelm Braumüller, 2. Aufl. 1850, S. 533.  archive.org

Josef Hyrtl (1810-1894) war Anatomieprofessor in Prag und Wien, "und sein Lehrbuch der Anatomie des Menschen, das in viele Sprachen übersetzt wurde, erlangte[] Weltruf." (Österreichisches Biographisches Lexikon) In der 20. Auflage von 1889 ergänzte Hyrtl zusätzlich (meine Hervorhebungen): "Bei den Androgynen und lasciven Frauen überhaupt, nimmt ihre Grösse zu, und kann so stattlich werden, dass die Kunsthilfe einschreiten muss, um das Ueberflüssige zu beseitigen." (S. 844)

Obige Stelle wurde u.a. im Lehrbuch des polnischen Anatomen Edward Loth (1884-1944), dem Verfasser einschlägiger Werke wie z.B. "Beiträge zur Anthropologie der Negerweichteile" (1912), in seinem 1931 auf französisch erschienenen Buch "Anthropologie des parties molles" (Paris: Masson 1931, S. 342) vollständig zitiert, wobei Loth das "Erfordernis der volkstümlichen Operation" noch weiter ausbuchstabierte (meine Übersetzung): "ohne wäre die Penetration des Penis in die Vagina schwierig."

Loths Zitat wurde wiederum ausführlich zitiert von Louis Ombrédanne (1871-1956) in "Les Hermaphrodites et la Chirurgie" (Paris: Masson 1939, S. 143), eine der 3 IGM-Hauptmonographien der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts (vgl. CRC-Schattenbericht, PDF S. 83).

>>> "Männlich-Weiblich-Zwischen", Historische Tagung 16.-19.09.2015

Siehe auch:
- IGM – eine Genealogie der TäterInnen
- NS-Diagnose "Intersexuelle Konstitution"
- Nazi-"Erbkrankheiten": Intersex, "Rassenmischung", Hermaphroditen, Hypospadie, etc.
- Naujoks 1933: "Intersex-Genitalamputation prädestiniert für Hormon-Forschung"
- Köln 1949-66: Intersex-Sterblichkeit 30% – seziert für "Kindereuthanasie"-Prof.

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
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UN > Intersex-Menschenrechte: Cooles neues OHCHR Fact Sheet

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UNFE Intersex Factsheet ENGLISH Zwischengeschlecht.org on Facebook "Free & Equal" (englisch), die UNO-Kampagne für LGBTI-Gleichstellung unter dem Patronat des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) in Genf, hat ein herausragendes neues >>> "Fact Sheet Intersex" (PDF, englisch) veröffentlicht, das (alle englisch) zu Recht rund um den Globus gelobt wurde.

Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org):

Ich begrüße insbesondere, wie das Fact Sheet ausdrücklich "unmenschliche Behandlung" und "schädliche Praktiken" ausbuchstabiert, zwei entscheidende und äußerst mächtige Menschenrechtskonzepte, die leider in der Diskussion um Intersex-Menschenrechte immer noch viel zu häufig 'übersehen' werden, ebenso wie "Zugang zu effektiven Rechtsmitteln, einschließlich Wiedergutmachung und Entschädigung", was im Fact Sheet unter konkret zu treffende Maßnahmen (Action Points) enthalten ist.

“Kommt dann noch "TäterInnen" obendrauf, ist mein Tag gerettet.” :-)

“Gemeinsam mit dem ähnlich brillianten Intersex-Flyer von QueerAmnesty Deutschland ist das Fact Sheet die neue Messlatte dafür, wie Intersex aus einer LGBTQ-Perspektive heraus angemessen angegangen werden kann, und unter  erfolgreicher Vermeidung der Fallstricke der Intersex-Vereinnahmung.

“Gut gemacht! Und nun – wer kommt als Nächste_R?”

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

Saturday, September 12 2015

CH > Amnesty-Magazin berichtet über Intersex und IGM-Praktiken

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Als Daniela Truffer zur Welt kam, wussten die Ärzte nicht, ob sie ein Mädchen oder einen Knaben vor sich hatten. Sie wurde zum Mädchen gemacht und leidet noch immer unter den Folgen. Heute führt die Aktivistin eine provokante Kampagne, weil sie anderen Menschen dasselbe Leid ersparen will.

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Das "Amnesty Magazin für Menschenrechte" Nr. 83 ist eine LGBTI-Schwerpunktnummer unter dem Titel "Gleiche Rechte für alle". Zwar hat's Intersex dabei (noch) nicht in den Untertitel geschafft, dieser listet lediglich "Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität". Doch nach dem diesjährigen Beschluss von Amnesty Schweiz, die Menschenrechtsarbeit zu Intersex zu intensivieren und dabei Betroffene von intersex-spezifischen Menschenrechtsverletzungen miteinzubeziehen (dieser Blog berichtete), hat's immerhin einen >>> ausführlichen Beitrag zum Thema von Carole Scheidegger drin (auch >>> auf französisch). Danke! 

Siehe auch:
- Cooler Intersex-Info-Flyer von Amnesty Deutschland

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
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Friday, September 11 2015

D > Neue AWMF-Intersex-Leitlinie 174/001 "Störungen der Geschlechtsentwicklung" stillschweigend auf 2016 vertagt

Offener Brief zu AWMF-Leitlinien mit 227 Unterschriften, "Ja-Ped 2014" Leipzig 08.11.2014

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)Seit 2012 in Arbeit, schon x-mal hinausgezögert, zuletzt wiederholt auf Ende August angekündigt – und nun laut AWMF-Homepage wiederum nachträglich verschoben auf 1. April 2016.

Meine 2 Cent: Das verantwortliche GenitalabschneiderInnen-Konsortium, bestehend aus KinderendkrinologInnen (DGKCH), KinderchirurgInnen (DGKCH) und UrologInnen (DGU), tut sich unverändert schwer mit dem Leitlinien-Vorhaben Nr. 174/001.

Kein Wunder angesichts der selbstgestellten, wahrhaft titanischen Aufgabe, nämlich auf Intersex-Genitalverstümmelungen zwar weiterhin nicht zu verzichten, diese aber künftig angeblich menschenrechtskonform durchzuführen zu wollen – eigentlich ein klarer Widerspruch in sich, oder?

Pikantes Detail: Zwar hatten die 3 Leitlinien-Verantwortlichen nach öffentlicher Kritik Ende 2014 treuherzig angekündigt, die geplante Leitlinie heiße mittlerweile nicht mehr "Störungen", sondern neu "Varianten der Geschlechtsentwicklung". Auf der AWMF-Homepage heißt das Vorhaben aber auch mit dem neuen Verfalldatum unverändert "Störungen".

Wie dem auch sei, eins ist sicher: Fortsetzung folgt ... ;-)

Siehe auch:
- Friedliche Proteste + Offener Brief mit 227 Unterschriften zu AWMF-Intersex-DSD-Leitlinien
- Leitlinien-Interview mit Susanne Krege im Spiegel 22/2014: "kurz vor Pubertät operieren"
- Vortrag Leitlinienverantwortliche F. Eckoldt 13.09.2014: "AGS möglichst früh operieren"
- DSD neu ohne "Störungen": Antwort der AWMF-Leitlinienkoordination auf den Offenen Brief
- AWMF-Intersex-Stellungnahme weckt große Hoffnungen - doch sind diese auch berechtigt?

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
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