Wednesday, March 27 2013

Nigeria: Polizei rettet Zwitter vor Lynchmob [UPDATE]

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Laut einer Meldung auf >>> vanguardngr.com "Hermaphrodit verursacht Aufruhr in Sapele" entging in Nigeria in der Stadt Sapele (Bild) vor genau einer Woche ein Intersex-Mensch "der Teils Mann und Teils Frau ist" nur knapp einem Lynchmord, "als die Person plötzlich in der Nähe der Total-Tankstelle an der New Ogode Road auftauchte." (>>> zwei)

Augenzeugen zufolge habe der Vorfall zu Staus in mehreren Strassen geführt, da PendlerInnen anhielten um zu gaffen – offensichtlich manche mit mit gezückten Handy-Kameras:

Laut der Samstagsausgabe von The Tribune "Mann wegen weiblicher Organe belästigt" (>>> Triggerwarnung!!! | >>> Triggerwarnung!!! | >>> fünf) hätten "junge Männer" der betroffenen Person "die Kleider vom Leib gerissen" um das Genital zu sehen, sie wiederholt zwischen den Beinen begrapscht, als "ein Hermaphrodit" bezeichnet und danach und öffentlich zur Schau gestellt.

Als der Vangard-Journalist Godwin Oghre vor Ort eintraf, sei der betroffene Mensch "vollständig nackt" gewesen, "mit Haaren an den meisten Teilen des Körpers, und einem schnauzbärtigen Gesicht wie ein Mann, aber mit grossen Brüsten und männlichen ebenso wie weiblichen Geschlechtsteilen Seite an Seite am Unterleib".

Es habe einen Auflauf gegeben, als immer mehr mehr GafferInnen herbeigeströmt seien, worauf einige versucht hätten, die betroffene Person zu lynchen, was aber das rechtzeitige Eintreffen der Polizei verhindert habe, die den Zwitter in einem Streifenwagen wegschaffte. Auf den Polizeiposten habe sich die Person identifiziert als Pastor Henry Enuta, jedoch jede weitere Angabe dazu verweigert, weshalb sie nackt unterwegs war. Auch dem Vangaurd-Reporter gelang es nicht, von der betroffenen Person weitere Auskünfte zu erhalten. Der örtliche Polizeichef Kenneth Akubue habe jedoch die Rettung bestätigt.

UPDATE: In einem Follow-Up-Post vom 26.3. auf Identity Kenya (>>> Triggerwarnung!!!) ist der betroffene Mensch immer noch in Polizeihaft – ob von seinen Peinigern auch jemand verhaftet wurde, ist nicht erwähnt ...
Ein >>> Kommentar von Sean Saifa Wall (AIC) zieht Parallelen zu Caster Semenya und Sarah Baartman (lässt jedoch ausser Acht, das die mediale Zurschaustellung der betroffenen Person im vorliegenden Fall NICHT durch westliche "weisse" Medien erfolgte).

Interessant auch die Kommentare unter allen Artikeln, in denen dieser Vorfall verschiedentlich mit Aberglauben in Verbindung gebracht wird.

Afrikanische Intersex-Aktivist_innen (z.B. SIPD Uganda) berichten immer wieder, dass aufgrund von Aberglauben die in Afrika meist unoperierten Zwitter von Gemeinschaften geächtet oder verfolgt werden.

Meine 2 Cent: Auch in Europa wurden bekanntlich Zwitter früher z.T. als "schlechtes Vorzeichen" rituell getötet, und heute noch gelten "Intersex" "DSD" etc. ppp. als derart "mit Stigma behaftet", dass Neugeborene "notfallmäßig" durch blutige "Genitalkorrekturen" davor "geschützt" werden müssen ...

(Mit Dank an Identity Kenya für den Hinweis und das Bild.)

Saturday, March 23 2013

"Mein Leben zwischen den Geschlechtern" a.k.a. "Orchids: My Intersex Adventure" von Phoebe Hart jetzt online auf arte.tv + youtube

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Zum Abspielen reinklicken:   >>> youtube 1   >>> youtube 2   >>> youtube 3

Kann ein Zwitter Sünde sein?

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Das gelungene autobiografische Road-Movie von Phoebe Hart kann aktuell unter leicht bescheuertem Titel, aber in guter Qualität und auf Deutsch synchronisiert via >>> youtube 1 >>> youtube 2 >>> youtube 3 >>> arte.tv online angeguckt werden. Auch Phoebe wurden ihre gesunden Hoden nach der Pubertät wegen angeblichen Krebsrisiko sinnlos herausgeschnitten und in den Mülleimer geworfen, und ihre Familie von den MedizynerInnen zu Schweigegebot und verinnerlichter Scham verdammt.

Wie Phoebes Mutter sich lange weigerte, im Film mitzumachen, illustriert ebenfalls einmal mehr, dass das gewissenlose Vorgehen der GenitalabschneiderInnen (Hallo, Garry L. Warne!) alles andere als gute innerfamiliäre Verhältnisse produziert. Phoebe ist seit langem in der australischen AIS-Selbsthilfegruppe aktiv und betreibt eine eigene Filmproduktionsfirma.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Friday, March 8 2013

"Das dritte Geschlecht - Me, My Sex and I" - BBC/Oprah-Doku jetzt online auf Spiegel.TV

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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Die gelungene Co-Produktion des englischen Staatssenders BBC mit dem US-amerikanischen Kanal der Talkmasterin Oprah Winfrey (dort unter dem Titel "The Truth of My Sex") gibt jetzt
>>> auf Deutsch synchronisiert online via spiegel.tv.

Im Film gibt's eindrückliche Statements u.a. von den überlebenden Betroffenen Janet Green und Tiger Howard Devore. Danke! 

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch 

Monday, March 4 2013

"Intersex: Recht auf körperliche Selbstbestimmung" - diestandard.at, 4.3.13 + Nachtrag

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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>>> Gelungener Artikel über den Intersex-Bericht des UN-Sonderberichterstatters über Folter Juan Ernesto Méndez, den dieser heute dem UN-Menschenrechtsrat vorstellte.

Danke! 

Auch für den flotten 1. Kommentar unter dem Artikel:
"Schon lange Zeit, dass da was getan wird! :)"

Nachtrag:  Auch Heinz-Jürgen Voß berichtete auf Das Ende des Sex. Danke!

>>> Pressemitteilung zum Thema von Zwischengeschlecht.org (07.02.2013)

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

Tuesday, February 26 2013

Neue Rezension von Anja Gregor zu Schweizer/Richter-Appelt (Hrsg.): "Intersexualität kontrovers"

«A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» - Garry L. Warne (left) at the main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 20.5.11Serien-Genitalverstümmler Garry L. Warne (Mitte) am "3rd EuroDSD" Lübeck 20.5.11,
wo er denselben Vortrag hielt wie den im Buch abgedruckten

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

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Nach der gelungenen Rezension von Heinz-Jürgen Voß auf querelles.net nun eine weitere >>> ebensolche von Anja Gregor auf socialnet.de, Danke!

Anja Gregor unterstreicht ihrerseits die Abwesenheit von kritischen Stimmen Betroffener im Buch (und verweist dazu auf entsprechende Kritik auf diesem Blog), und arbeitet unter "Fazit" gut heraus, wie auch dieses "Fachbuch" grossteils aus einem geschlossenen, selbstreferenziellen "Diskurs" einiger weniger MedizynerInnen besteht: "An 9 von 26 Beiträgen sind die Herausgeber_innen (allein, zu zweit oder im Autor_innenkollektiv) selbst beteiligt, zwei weitere sind von Personen aus ihrem unmittelbaren wissenschaftlichen Umfeld verfasst (dem Hamburger Klinikum oder gedankten Unterstützer_innen ihrer Projekte; vgl. S. 202)."

Was in den biografischen Angaben zu den AutorInnen am Ende des Buches NICHT erwähnt wurde, und Anja Gregor deshalb offenbar entging: Auch die einzige im Buch als (angeblich) eigentliche "Betroffene" gelistete Autorin, Eveline Kraus-Kinsky, gehört tatsächlich ebenfalls unmittelbar zu diesem geschlossenen Universum der GenitalabschneiderInnen. Kraus-Kinsky ist nämlich nicht nur irgendeine "AGS-Patientin und Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin" (lediglich dies ist abschliessend in der Bio im Buch erwähnt), sondern kaum zufällig auch Gründungsmitglied, jahrelange 1. Vorsitzende sowie öffentliches Aushängeschild der passend benannten "AGS Eltern- und Patienteninitiative", ins Leben gerufen von einschlägigen Serien-GenitalverstümmlerInnen, und praktisch deren verlängerter Arm in der Öffentlichkeit. Sowie eng verbandelt mit den Verstümmler-Vereinigungen "Netzwerk Intersexualität/DSD" (bei den auch Schweizer, Appelt & Co. prominent vertreten waren) inkl. Nachfolgeorganisationen "EuroDSD", "I-DSD" und "DSD Life", die ihrerseits bisher (und wohl auch künftig) stets zur Stelle eilen, wenn z.B. die Bundesregierung betreffend Intersex-Genitalverstümmelungen mal wieder einen "Persilschein in eigener Sache" benötigt.

Eine kleine Unaufmerksamkeit auch bei Beschreibung der 2 Beiträge betroffener Mütter, wenn Anja Gregor schreibt: "[E]s sei jedoch angemerkt, dass hier zwei Mütter zu Wort kommen, die sich gegen die Operation ihrer Kinder entschieden haben. Erhellend wären zudem Sichtweisen von Vätern ebenso wie die von Eltern gewesen, die sich für eine Operation ihres Kindes entschieden haben." Zumindest die eine (anonym bleibende) Mutter hat, wie sie deutlich beschreibt, für ihre knapp 6-jährige "Tochter" sehr wohl in eine kosmetische "Klitorisreduktion" eingewilligt, lediglich die von den MedizynerInnen zusätzlich vorgeschlagene Konstruktion einer "Neovagina" schlug sie aus. Zwar "rechtfertigt" die Mutter diesen Entscheid, es sei der eigene Wunsch der knapp Sechsjährigen gewesen nach "Hänseleien im Kindergarten" – als ob ein Mensch in diesem Alter eine informierte Zustimmung/Abwägung treffen könnte betreffend des bekanntlich erheblichen Risikos einer Verminderung oder Zerstörung der sexuellen Empfindungsfähigkeit!

Eine folgenschwere Entscheidung, welche die (aus Rücksicht auf ihr Kind anonym bleibende) Mutter bekanntlich laut sonstigen Äusserungen, und Trotz allem Herumlavieren auch im vorliegenden Text nachträglich nicht nur positiv sieht (um es "diplomatisch" auszudrücken):

"Dennoch habe ich heute das Gefühl, dass ich mich eindeutiger für [meine Tochter] entschieden hätte, wenn ich ihr im Kindergarten den Rücken gestärkt und dafür gesorgt hätte, dass sie sich gegen die Hänseleien wehren konnte, anstatt die Lösung in einer Operation zu suchen." (S. 156)

Eine Option, die ihr offensichtlich die MedizynerInnen (warum wohl?!) nicht nahelegten, noch fachkundige psychosoziale Unterstützung dazu anboten ...

(Einiges direktere rückblickende Äusserungen eines Vaters, der sich ebenfalls zu einer – noch frühzeitigeren – Operation an seinem Kind hatte breitschlagen lassen, finden sich übrigens im Film "Das verordnete Geschlecht".)

Ansonsten arbeitet Anja Gregor im Hauptteil hauptsächlich anhand des Beitrags von Kathrin Zehnder und Jürg Streuli sehr schön (und wie von ihr erwähnt zugespitzt und somit deutlicher, als im Buch selbst vorgesehen/enthalten) folgende Konfrontationslinien heraus: 

  1. eine Kluft zwischen medizinischem und feministischem/geschlechtertheoretischem Diskurs in der Art des Zugangs zum Thema,
  2. den Streit zwischen intergeschlechtlichen Menschen und Medizin um das Expert_innentum (Expert_innentum in eigener Sache vs. Pathologisierung/Normalisierung),
  3. den Streit um die Vertretungshoheit der Interessen (Konflikte und Unklarheiten innerhalb des vielgestaltigen Feldes des „Intersex-Aktivismus“ (S. 401) ebenso wie im Streit um die Vertretung/Entscheidung über minderjährige/r Betroffene/r);
  4. Unverständnis bei der Zielsetzung (Autonomie und Copingfähigkeit der Betroffenen vs. Handeln der Eltern und Medizin unter Berufung auf die Interessen der Betroffenen) und
  5. das Unverständnis bei Begrifflichkeiten (Selbstbezeichnung intergeschlechtlicher Menschen vs. medizinische/pathologisierende Begriffe).

Und unternimmt mit besonderer Berücksichtigung der Beiträge von Konstanze Plett, Oliver Tolmein, Angela Kolbe, Ilka Quindeau und Michael Groneberg die ihr hoch anzurechnende, "sicher kontrovers zu betrachtende" Anstrengung, "insbesondere jene Beiträge zu Wort kommen zu lassen, die sich kritisch zur hegemonialen Deutungsmacht und Praxis der Medizin über Intergeschlechtlichkeit äußern".

Als besonders konfrontativ-unverbesserlich der VerstümmlerInnen-Logik verhafteten Medizyner hebt Anja Gregor (wie auch Voß) den Beitrag des berüchtigten Serien-Genitalabschneiders Garry L. Warne (Royal Children's Hospital Melbourne) hervor. (Warne darf obendrein auch 2013 noch unverändert in einer Publikation unter Beteiligung von XY-Fauen/Intersexuelle Menschen e.V. medizinisch nicht notwendige Kastrationen plus alle sonstigen Genitalverstümmelungen an "AIS-Mädchen" unwidersprochen propagieren, vgl. hier unter "Operationen von Mädchen mit AIS" sowie Anmerkung in Quellenangabe.)

Ebenfalls positiv, wie Anja Gregor unter "Entstehungshintergrund" einleitend herausschält, dass die auch diesem Buch ursächlich zugrunde liegende "Diskussion um den medizinischen, juristischen und gesellschaftlichen Umgang mit Intergeschlechtlichkeit [...] letztlich auf die Initiative von intergeschlechtlichen Menschen seit den 1990er Jahren zurückgeht und [...] seit dem Erscheinen des CEDAW-Parallelberichts 2009 politisch erstmals andauernd auf Bundesebene geführt wird."

Als aktuellen Rückbezug verweist Anja Gregor auf die jüngste Änderung des § 22 (3) PStG: "Es ist nun möglich, bei der Geburt eines Kindes, dessen Geschlecht nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen zuzuordnen ist, den Eintrag des Geschlechts auszulassen. (Belegt werden kann dies bisher nur mit Bundestagsreden Abgeordneter; das PStG ist bisher online nur in der alten Form zugänglich.)" Dass sie dabei nicht erwähnt, dass der beschlossene Paragraph im Wortlaut sehr wohl längst bekannt ist (nicht zuletzt aus dem konkret gutgeheissenen offiziellen Gesetzesänderungsantrag) und im Gegensatz zu den Beteuerungen der PolitikerInnen keine neue "Möglichkeit", sondern vielmehr einen neuen Zwang enthält (der von allen Betroffenenorganisationen als kontraproduktiv kritisiert wurde), ist ein letzter Wermutstropfen dieser ansonsten (wie eingangs erwähnt) gelungenen Rezension eines trotz interessanter einzelner Beiträge als Ganzes letztlich bedeutend weniger gelungenen Buches.

>>> Besprechung zu "Intersexualität kontrovers" von Heinz-Jürgen Voß 

>>> Diskussionsbeiträge zu Richter Appelt aus 2010

Friday, February 22 2013

"Hermaphrodites speak!" - Wegweisendes Intersex-Bewegungs-Video

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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Im Herbst 1996 hatte die Intersex Society of North America (ISNA) zum ersten internationalen Treffen eingeladen. 10 Betroffene hauptsächlich aus den USA nahmen daran teil, 8 davon stellten sich für einen Film zur Verfügung, um die neu entstandene Bewegung zu dokumentieren. Diesen >>> bahnbrechenden 35-Minuten-Clip gibt's nun seit kurzem in der Originalversion auch via youtube zum online nachgucken.

Die Bedeutung dieses Films kann gar nicht hoch genug angesetzt werden. Jede_r des englischen zumindest halbwegs Mächtige sollte sich die Zeit nehmen, dieses bewegende Dokument reinzuziehen. Die ersten 5 wichtigen Gründe dafür, die mir grad einfallen:

  • Mani Bruce Mitchell sagt ausdrücklich, dass es sich um Verstümmelungen an kleinen Kindern handelt, die aufhören müssen, und ist damit nicht die einzige.
  • Heidi Walcutt (1961-2010) spricht gegen Schluss klar und explizit aus, dass es sich bei den systematischen Genitalverstümmelungen an Kindern mit "atypischen" Geschlechtsteilen um einen Versuch handelt, diese spezifische Gruppe als solche aus der Gesellschaft und aus der Welt zu schaffen, und damit um eine Form von Genozid.
  • Angela Moreno sagt – wie auch sonst Betroffene, die einen Vorher/Nachher-Vergleich hatten – im Schlussstatement klipp und klar, dass auch die "nervschonenenen modernen Operationsmethoden" zur "Klitorisreduktion" definitiv zu einer deutlich spürbaren Verminderung der sexuellen Empfindungsfähigkeit führen.

Die MedizynerInnen & Co. inkl. dem Deutschen Ethikrat und PolitikerInnen aller Parteien versuchen konstant, die Geschichte der Intersex-Bewegung und ihre Erkenntnisse auszulöschen, indem sie sie schlicht ignorieren und jedes Mal versuchen, die Diskussion um die systematischen Menschenrechtsverletzungen an Zwittern alle Jahre wieder mit "Fachgesprächen" zum x-ten Mal neu "von Null an" zu "initiieren", sicher im Wissen, dass die Traumatisiertesten unter den Betroffenen nicht die Kraft haben, ihre Geschichte(n) über Jahrzehnte immer wieder von Neuem zu erzählen. Und leider zeigen auch manche öffentlich agierende Betroffene selbst zu wenig (historisches) Wissen um die ganze Bandbreite der Betroffenen und ihrer Forderungen, sondern reproduzieren bloss isoliert ihre individuelle Bauchnabelperspektive, welche sie dann unglücklicherweise als Gesamtbild verkaufen, was den VerstümmlerInnen & Co. jedes Mal leichtes Spiel bereitet.

U.a. das Video "Hermaphrodites speak!", die seinerzeitigen Ausgaben des ISNA-Newsletters "Hermaphrodites with Attitude" (Downloads auf ISNA-Homepage / der dort fehlende allererste vom Winter '94/94, PDF 200 kb), Texte der Arbeitsgruppe gegen Gewalt in der Pädiatrie und Gynäkologie (AGGPG) oder die auf Zwischengeschlecht.org dokumentierten deutschsprachigen Geschichten Betroffener sind allesamt online erhältlich und leisten unersetzbare Dienste, um Wissenslücken zu stopfen und den TäterInnen wirksam Paroli zu bieten!

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Kosmetische GenitalOPs: Ausklammerung von "Hypospadie" unethisch
>>> Wer sind die TäterInnen? Was soll mit ihnen geschehen?  

Saturday, February 9 2013

§ 22 (3) PStG: Deutliche Kritik von Zwischengeschlecht.org, Intersexuelle Menschen e.V., OII Deutschland (IVIM), Konstanze Plett

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Zum >>> unglücklichen neuen "Geschlechtseintrags-Verbot"
für Intersex-Kinder (§ 22 PStG)
, das der Bundestag am 31.1.13 beschloss, liegen nach der Kritik durch die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org nun auch öffentliche Verlautbarungen von den Betroffenenorganisationen Intersexuelle Menschen e.V. und Internationale Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen (IVIM) vor, sowie von der Juristin Konstanze Plett, die alle (fast) kein Blatt vor den Mund nehmen. Danke!

In einem >>> Artikel des Weser Kurier vom 5.2.13 (Scan) sagt Lucie Veith im Namen von Intersexuelle Menschen e.V. zum neuen Paragraphen, sie seien "traurig über den Schnellschuss", und "kritisiert", dass weder die "Stimmen der Betroffenen genügend berücksichtigt wurden", noch die Empfehlungen des Ethikrates, "dass nur Betroffene selbst über geschlechtszuordnende Operationen entscheiden sollten und dass es einen Härtefallfonds für Opfer von medizinisch nicht indizierten Operationen geben sollte".

Die "nun schnell gefasste Neuregelung" könne "den Druck auf Betroffene und deren Eltern nicht abmildern".  Veith fordert – nebst einem (realpolitisch unrealistischen) generellen Verzicht auf Geschlechtseinträge "bis zum 16. oder 18. Lebensjahr" – ein "grundsätzliches" gesetzliches Verbot kosmetischer Genitaloperationen an betroffenen Kindern (vom Weser Kurier in indirekter Rede und unglücklicherweise in der TäterInnensprache wiedergegeben als "geschlechtsangleichende Operationen").

Zum Vergrössern: reinklicken! 

Und weiter:"„Intersexuell geboren zu sein, heißt nicht, krank zu sein.“ Veith möchte zudem, dass auch Eltern nicht über den Kopf des Kindes hinweg in eine Geschlechtsoperation einwilligen. [...] Laut Veith wird insgesamt weniger, aber immer noch zu viel operiert." 

(Quellen werden keine genannt für letztere Behauptung von wegen "weniger" OPs, bei der offensichtlich in erster Linie Kastrationen bei CAIS gemeint und die massiv häufigeren – und zunehmenden! – kosmetischen "Peniskorrekturen"/"Harnröhrenverlegungen"/"Hypospadiekorrekturen" sowie "Klitorisreduktionen" und "Vaginalplastiken" einmal mehr nicht mit berücksichtigt sind – was dem Leiter der Kinderchirurgie am >>> Verstümmler-Klinikum Bremen-Mitte, Christian Lorenz, eine Steilvorlage liefert zur üblichen Schutzbehauptung, dass heutzutage praktisch nur noch "Fälle [...] vorlägen, die also medizinisch notwendig seien", und überhaupt: "Reine Rekonstruktionsoperationen, wie sie in den 60er-Jahren üblich waren, seien überholt." Schön wärs – aber Hauptsache, nichts zugeben, was auch nicht ganz sicher längst absolut verjährt ist ...)

In einer >>> Pressemitteilung vom 07.02.2013 hält die Internationale Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen (IVIM) / OII Deutschland ebenfalls fest: Der neue § 22 (3) PStG "bedeutet im Klartext, dass es sich nicht um eine Wahlmöglichkeit, sondern um eine Vorschrift handelt", gar um eine "Sondervorschrift", die "Ausschlüsse" produziere: "Die Lebenssituation der allermeisten intergeschlechtlichen Menschen wird sich dadurch nicht verbessern." Zudem bleibe die "Definitionsmacht" der MedizinerInnen über die Betroffenen "unangetastet", und es drohe "die Gefahr der Stigmatisierung":

"Daher könnte im Gegenteil, die neue Vorschrift (potentielle) Eltern und Ärzt_innen zusätzlich darin bestärken, ein “uneindeutiges” Kind um jeden Preis zu vermeiden (durch Abtreibung, pränatale “Behandlung” oder sogenannte vereindeutigende chirurgische und/oder hormonelle Eingriffe). Sofern das Motiv der Neureglung gewesen ist, chirurgisch-hormonelle “Vereindeutigungen” von Kindern zu verringern, so ist abzusehen, dass dieses Ziel nicht erreicht werden wird."

Fazit von IVIM: "Was wir brauchen, ist ein Ende der fremdbestimmten Geschlechtszuweisung, der Praxis geschlechtlicher Normierung und Verstümmelung sowie der medizinischen Definitionshoheit über Geschlecht."

Ebenfalls im >>> Artikel des Weser Kurier vom 5.2.13 (Scan) kam weiter die emeritierte Jus-Professorin Konstanze Plett zu Wort. Auch sie kommt zum Schluss:

„Diese Regelung löst eher Zwang aus“, sagt sie, „weil die Ärzte entscheiden müssen, ob eine Geschlechtszuordnung möglich ist.“ Zudem sei ungeklärt, wie Standesämter prüfen sollen, dass eine bestimmte Zuordnung nicht möglich ist – Entwürfe für Ausführungsvorschriften gebe es bislang nicht. „Im Zweifel ist wohl ein Attest eines Arztes nötig“, so Plett, sodass weiter die Gefahr einer zwangsweisen Geschlechtszuordnung bestehe.

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
        Alleinige Definitionshoheit und Entscheidungsgewalt für Ärzte    

>>> Bundestag 31.1.13: Staatliches Zwangsouting für "Intersex-Kinder" -
        Freipass für GenitalabschneiderInnen

>>> Intersex-Fakten: Geschlechtseintrag "offen" seit 2009 möglich (§ 7 PStV) -
        Genitalverstümmelungen zunehmend 

>>> § 22 (3) PStG: "Deutliche Kritik an neuer Regelung" - erste Reaktionen

Sunday, February 3 2013

Geschlechtsverbot für Intersex-Kinder (§ 22 PStG): "Deutliche Kritik an neuer Regelung" (queer.de) und weitere Reaktionen

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>>> Interessanter Artikel auf queer.de inkl. z.T. ebensolchen Kommentaren darunter, zum neuen "Geschlechtseintrags-Verbot" für Intersex-Kinder im neuen § 22 (3) PStG, mit einem Überblick zu den ersten Verlautbarungen, inkl. zu unserer Pressemitteilung vom 1.2.13, und einem Bild von unserem Protest vor dem Kispi St. Gallen. Danke!

Einen solidarischen Kommentar schaltete Daniel R. Frey auf >>> Queerdenker.ch. Und einen Hinweis Heinz-Jürgen Voß auf >>> Das Ende des Sex. Danke!

Nachtrag 1: >>> Deutliche öffentliche Kritik gab's mittlerweile auch von Intersexuelle Menschen e.V., OII Deutschland (IVIM) und von der Juristin Konstanze Plett, die alle ebenfalls rügen, Betroffene nicht konsultiert wurden, dass das Zwangsgesetz den Druck auf Eltern erhöht, und in erster Linie ein Verbot der Verstümmelungen notwendig wäre sowie den MedizynerInnen die (Definitions-)Macht zu entreissen. Danke! 

Wie schon festgehalten, tun die PolitikerInnen in ihren Pressemitteilungen überparteilich gleichgeschaltet alle so, als würde der neue Paragraph den Betroffenen eine Wahl auftun, obwohl dem bekanntlich klar nicht so ist – offensichtlich können sie alle vor lauter Wahlkampf und anderen wichtigeren Dingen nicht mal "ist-ohne-Eintrag-einzutragen" (so steht's ultimativ im neuen § 22 drin) von "kann-ohne Eintrag-eingetragen-werden" unterscheiden – obwohl manche den neuen Gesetzestext noch copy/pasten!

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) reklamiert offiziell die Verantwortung für das Debakel, das auf ihre "Initiative" zustande gekommen sei und die Umsetzung "einer Forderung des Deutschen Ethikrates im Bereich der Intersexualität" darstelle. Und das war's dann – kein Wort zum eigentlichen Problem der täglichen Intersex-Genitalverstümmelungen ... bekanntlich hat die Bundesregierung dazu auch sonst dezidiert "keine Meinung".

Die CDU/CSU, vertreten durch Dorothee Bär und Peter Tauber, nennt den neuen Zwang einen "großen Erfolg, für die betroffenen Menschen, die" – und hier müsste sich die ganze CDU/CSU in erster Linie gleich selbst an der Nase nehmen! – "in der öffentlichen Debatte leider nur selten Beachtung finden". Um danach voller Selbstlob (und wie von Zwischengeschlecht.org prophezeit) sogleich zu unterstellen, damit wäre die Arbeit ja getan rsp. ein angeblich "besonders wichtiges Anliegen der Betroffenen" abgehakt, und das (in den Augen der Betroffenen zentrale) Problem der andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen würde sich – Dank der gütigen Hilfe von CDU/CSU – nun ja quasi von sebst lösen: "Damit begleiten wir auch den Paradigmenwechsel in der Fachwelt, die von festlegenden operativen Eingriffen [...] abrückt." Tja, schön wär's – aber Hauptsache zur Ablenkung noch grossartig das "binäre Geschlechtermodell" als angeblichen Sündenbock vorschieben, jedoch bloss kein Wort vom Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Die GenitalabschneiderInnen werden's bestimmt mit grosszügigen Wahlkampfspenden danken!

In einem Blogpost nennt Peter Tauber (CDU) immerhin realistischere Zahlen, als wir uns das sonst von PolitikerInnen gewohnt sind: "Jedes Jahr werden zwischen 200 und 400 Kinder in Deutschland geboren, bei denen das Geschlecht nicht eindeutig festzustellen ist. [...] In Deutschland leben nach Schätzung mehrere zehntausend intersexuelle Menschen." Ansonsten tut er weiterhin so, als wären die Verstümmelungen (nicht zuletzt dank unzähliger Bundestags-Sitzungen) längst Geschichte, indem er ausschliesslich von "irreparablen medizinischen Eingriffen in der Vergangenheit" schreibt, angeblich "aufgrund einer fehlenden Sensibilität bei Ärzten und Krankenhäusern" – dass die Verstümmelungen obendrein noch recht rentabel sind, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wie stets in den letzten 20 Jahren, wenn an den Verstümmelungen nichts geändert werden soll, plant auch Tauber ein weiteres "Fachgespräch" – als wäre nicht längst schon alles zigmal durchgekaut (und als hätte es z.B. das Verdikt des UN-Komitees gegen Folter oder die Bundestagsanhörung nie gegeben): "Darüber hinaus habe ich mich dafür eingesetzt, dass das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [...] einen großen Kongress durchführt, damit das Thema fachlich weiter diskutiert, wir über nächste Schritte sprechen und wie wir die Gesellschaft weiter sensibilisieren können." Und wenn sie nicht gestorben sind, so labern – äh, operieren sie noch heute ...

Wie ebenfalls vorausgesehen verkaufen die Grünen, vertreten durch Monika Lazar und Volker Beck (und gepusht vom LSVD), den neuen Zwang für die Betroffenen vollmundig als "kleine Revolution für Intersexuelle". Es ehrt sie, dass sie im Anschluss immerhin sogleich thematisieren, dass das eigentliche Anliegen der Betroffenen, nämlich ein "Verbot" der Genitalverstümmelungen, bzw. der "große Wurf" nach wie vor"fehlt". Dass sie dabei weiterhin unverdrossen der TäterInnensprache fröhnen, indem sie von "prophylaktischen, geschlechtsangleichenden Operationen" reden, verursacht einmal mehr Brechreiz, und macht deutlich, dass auch sie selbst das Wesentliche leider immer noch nicht wirklich kapieren wollen.

Die FDP schickte gleich 2 Pressemitteilungen ins Rennen: Manuel Höferlin [offline] wertet den neuen Zwang als "einen liberalen Erfolg". Dito Florian Bernschneider, der es zusätzlich mit Grünen hält: "Dies ist nicht mehr und nicht weniger als eine kleine Revolution im Personenstandsrecht." Die eigentliche Problematik der Verstümmelungen deuten beide nicht einmal an. Auch dafür werden sich die GenitalabschneiderInnen bestimmt erkenntlich zeigen.

Keine Pressemitteilungen gab's offenbar von SPD und Die Linke – zumindest konnte ich keine ausfindig machen.

Nachtrag 2:

Mechthild Rawert (SPD) kritisierte auf ihrer >>> Homepage die Gesetzesänderung ebenfalls als "Hauruck-Aktion" und bemängelte mangelnde interfraktionelle Abstimmung. Den zentralen Kritikpunkt der Betroffenenorganisationen, nämlich dass die Änderung einen neuen Zwang und keine Option darstellt, und dadurch Eltern noch stärker unter Druck setzen und betroffenen Kindern konkret schaden wird, scheint Rawert allerdings entgangen zu sein, da sie dies nicht einmal erwähnt, und stattdessen ebenfalls behauptet, es handle sich um eine "kann-Möglichkeit". Auch die Kritik, dass die Betroffenenorganisationen für den neuen § 22 (3) nicht konsultiert wurden, bleibt unerwähnt.

Stattdessen fordert Rawert weiterhin unbeirrbar (wie schon an der Veranstaltung im Rogate-Kloster) einen 3. Geschlechtseintrag offensichtlich auch für Neugeborene, statt, wie Betroffene dies fordern, ggf. eine selbstbestimmte optionale Möglichkeit für Erwachsene.

Immerhin fordert laut Mechthild Rawert anscheinend die SPD an 1. Stelle mittlerweile ein "Verbot von irreversiblen geschlechtszuweisenden bzw. geschlechtsanpassenden Operationen an mehrdeutig geschlechtlich geborenen Kleinkindern, an Minderjährigen ohne deren ausdrückliche Einwilligung" – langsam scheint da etwas in Bewegung zu kommen, auch wenn leider die unreflektierte Rede von "geschlechtszuweisenden bzw. geschlechtsanpassenden Operationen" weiterhin ausschliesslich der TäterInnenperspektive Rechnung trägt und die wohl häufigsten kosmetischen Genitaloperationen an Kindern einmal mehr aussen vor lässt (wie schon der Ethikrat). Auch die Rede von "mehrdeutig geschlechtlich geborenen Kleinkindern" stiftet (gewollt?) unnötig Verwirrung, statt deutlich klarzustellen, worum es wirklich geht, nämlich um Kinder mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen (und nicht um Rawerts offensichtliches Steckenpferd der "Geschlechtsidentität", sexuelle Orientierung usw.).

Hier besteht offensichtlich weiterhin erheblicher Informationsbedarf. Nicht zuletzt, weil Mechthild Rawert auch in sonstigen Mitteilungen zum Thema Intersex körperliche Unversehrtheit mit "Identitätsfragen" gern bunt durcheinandermischt, und z.B. tatsachenwidrig behauptet, in Argentinien fänden keine Zwitter-Genitalverstümmelungen mehr statt. Auch hier hätte eine Konsultation mit Betroffenenorganisationen sie schnell eines Besseren belehrt, nämlich dass Argentinien im Allgemeinen und Buenos Aires im Besonderen unverändert GenitalabschneiderInnenhochburgen sind, die obendrein noch massgeblich zur globalen Propagierung der menschenrechtswidrigen Verstümmelungen beitragen – offensichtlich mit ausdrücklichem Segen und gar noch Lob der Tempelhofer SPD. Auch die zunehmenden Verstümmelungen in der Berliner Charité waren bisher weder für Mechthild Rawert noch für die Berliner SPD jemals ein Thema ...

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
        Alleinige Definitionshoheit und Entscheidungsgewalt für Ärzte    

>>> Bundestag 31.1.13: Staatliches Zwangsouting für "Intersex-Kinder" -
        Freipass für GenitalabschneiderInnen

>>> Intersex-Fakten: Geschlechtseintrag "offen" seit 2009 möglich (§ 7 PStV) -
        Genitalverstümmelungen zunehmend 

Friday, November 30 2012

Radio-Beiträge zur Intersex-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - DRS + Radio Zürisee, 9.11.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1) 3 Radio-Beiträge anlässlich >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachhören:

1. "Mitspracherecht für intersexuelle Kinder" - Rendez-vous, 09.11.2012 12:30h Gelungener Beitrag von Wissenschafts-Redaktorin Katharina Bochsler mit Konserven-Soundbite von Daniela "Nella" Truffer und Kommentaren von NEK-Präsident Otfried Höffe. Erwähnt "Körperverletzung" und "Genitalverstümmelung", Wermutstropfen: Als Statistik wird die Medizyner-Beschönigung "1 von 5000 Kindern" zitiert. Ebenfalls auf DRS mit Link auf die Sendung: Die Agenturmeldung zur NEK-Stellungnahme.

2. "Mehr Selbstbestimmung für Intersexuelle" - Wissenschaft DRS, 10.11.2012 14:36h Gelungenes Interview mit Katharina Bochsler, Klitorisverkleinerungen und Hodenentfernungen werden erwähnt, es wird von "Unrecht" gesprochen, Verlängerung der Verjährungsfristen, Körperverletzung und Genitalverstümmelung wird angesprochen.

3. Zürisee Info, 09.11.2012 17:35 Gelungener Dialekt-Beitrag von David Nadig, mit Interview-Beitrag von Yvonne Gilli (Grüne Nationalrätin, St. Gallen), die ebenfalls auf die entscheidende Rolle der Betroffenen und ihren Organisationen hinweist, dass es überhaupt zur Stellungnahme kam, und Stellungnahme der Patientenschützerin Margrit Kessler, die sich erneut für das "Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen" stark macht, und Beitrag von Judit Pók Lundquist (Gynäkologin, Mitglied NEK-CNE) zum Thema "3. Geschlecht".

>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen" 

Saturday, November 24 2012

"Ein Mensch unter vielen – Intersexualität" - Riehener Zeitung, 14.11.12

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

Interessanter Artikel von Toprak Yerguz über die Diskussionsveranstaltung "Wie gehen Kirche und Medizin heute mit Intersexualität um?" in der Dorfkirche Riehen am 7.11. (dieser Blog berichtete), u.a. mit Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, Jürg Streuli (Medizinethiker, Zürich) und Ruth Hess (Theologin, Bremen), mit eine zusätzlichen Kasten zur Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE.
Danke!

Zum Vergrössern ins Bild klicken!

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen" 

Monday, November 19 2012

Intersex: "Einfach eine Spielart der Natur" - Kreuzer 11/2012

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>>> Gelungenes Interview von Miriam Schultze (PDF, 436kb) mit Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer, mit Fotos von Andreas Manecke in der November-Ausgabe des Leipziger Stadtmagazins Kreuzer. Anlass waren die friedlichen Proteste gegen die Genitalverstümmlerkongresse "ESPE 2012" und "DGU 2012", die beide im Kongresscentrum Leipzig stattfanden. Danke!

Das Inteview bringt 1 1/2 Seiten Klartext über die wichtigsten Themenbereiche (auch wenn ich mich nicht erinnern kann, dass Nella den Begriff "geschlechtsangleichende Operationen" benutzte – wir reden bewusst jeweils von "medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen Genitaloperationen"), zusätzlich gab's nen Teaser im Inhaltsverzeichnis.

Das ganze gescannte Interview als PDF - unten ins Bild klicken!

>>> Offener Brief Unikinderklinik Leipzig   >>> Info-Flyer (PDF)
>>> Abmahnungen    >>> Radio Mephisto    >>> Volkszeitung    >>> SWR
>>>
Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Sunday, November 18 2012

"Tabu Intersexualität - jetzt spricht eine Mutter" - SonntagsBlick, 18.11.12

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>>> Gelungenes Interview von Sarah Weber mit Karin Plattner von der CH-Elternselbsthilfe, aus Anlass der  >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE, sowohl online inkl. interessanten Kommentaren, als auch in der heutigen Printausgabe der Boulevardzeitung SonntagsBlick.

Karin Plattner nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und redet Klartext, zeigt auf, dass es letztlich die von den Medizynern verordnete Geheimnistuerei ist, welche für betroffene Familien zur Belastung wird, und nicht die Besonderheit der Kinder. Danke!

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Französischsprachige Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - RTS, 9.11.12

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Französischsprachige Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, in der 12:45h-Ausgabe zusätzlich mit einem ausführlichen Statement von Jean Martin, Mitglied der NEK-CNE, sowie in der Abendausgabe mit Statements von Daniela "Nella" Truffer und Jean Martin, aufgenommen vor Ort in Bern (vgl. deutschsprachige Tagesschau-Berichte), sowie mit einem weiteren Statement der Genfer Genetikerin Ariane Giacobino. Danke! Die Beiträge sind (wie schon die deutschsprachigen) gelungen – mal abgesehen von den schon bekannten, bekloppten rosa-blauen Puppen in der Abendausgabe.

12:45 Uhr Ausgabe

19:30 Uhr Ausgabe

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Italienischsprachige Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - RSI, 9.11.12

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Italienischsprachige Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, im Hauptbeitrag zusätzlich mit einem Statement der Genfer Genetikerin Ariane Giacobino, sowie ein zusätzlicher Beitrag mit einem Statement von Daniela "Nella" Truffer, aufgenommen zum deutschsprachigen 10vor10-Beitrag anlässlich der friedlichen Proteste zur ESPU2012. Danke! Die Beiträge sind (wie schon die deutschsprachigen) gelungen – mal abgesehen von den schon aus der deutschschweizer Tagesschau bekannten, bekloppten rosa-blauen Puppen.

Hauptbeitrag "maschio o femmina?"

Beitrag "la testimonianza"

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Thursday, November 15 2012

"Intersexualität: «OPs an Zwittern sind kein Problem von gestern»" - 20 Minuten, 10.11.12

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>>> Gelungener Artikel von Simon Hehli aus Anlass der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE, inkl. zahlreichen interessanten Online-Kommentaren. Danke!     

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Wednesday, November 14 2012

HEUTE FFM: "Intersexuelle fordern Positionierung von Uni" - Neues Deutschland, 14.11.12

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>>> Intersex Aktionswoche 8.-14.11.    >>> Offener Brief an Uni-Klinikum (PDF)  

Menschenrechte auch für Zwitter!

>>> Hinweis auf die heutige Senatssitzung der Goethe Universität, an der ein Antrag auf Arbeitung und Positionierung betreffend kosmetischen Gentitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen ansteht. Danke!

>>> Hinweis DKP queer  >>> Senats-Antrag als PDF (202 kb 

>>> LIVE Senatssitzung ab 14him 10 Stock des Juridicums

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Aufarbeitung tut not!" Unis, Klitorisamputationen u. a. "Genitalkorrekturen"

Tagesschau-Beiträge zur "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE - SF, 9.11.12

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Die Tagesschau-Beiträge zur >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE zum online nachgucken, jewils mit Archivbildmaterial von unseren Protesten zum Jahreskongress der Europäischen Kinderurologen ESPU 2012, sowie in der 19:30h Ausgabe mit einem Statement von Daniela "Nella" Truffer. Danke! Die Beiträge sind gelungen – mal abgesehen von der eher bescheuerten animierten Eingangsgrafik im Abendbeitrag und den dito bekloppten rosa-blauen Puppen.

Auf der SF-Homepage gibts zudem auch eine >>> Seite mit der sda-Meldung, auf der nebst der Mittags-Tagesschau auch nochmal das Video der legendären Club-Diskussion zum Thema verlinkt ist (>>> hier mit hochdeutschen Untertiteln).

12:45h Ausgabe

19:30h Ausgabe

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

"Ethikkommission fordert Selbstbestimmungsrecht für Intersexuelle" - sda, 9.11.12

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

Gelungene Meldung der Nachrichtenagentur sda zur Präsentation der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE in praktisch allen deutschschweizer Zeitungen inkl. Homepages, jeweils mit leicht verändertem Titel und verschiedenen Bildern dazu. Danke!

Natürlich dauerte es nicht lange, bis einE RedaktorIn ein Bild der obligaten Marmorstatuen ausgrub, aber immerhin zur Abwechslung mal in einer "genitalkorrigierten" Variante.

Nachfolgend 3 Online-Beispiele:

Thurgauer Zeitung

Basler Zeitung

Aargauer Zeitung

>>> Stellungnahme "Intersexualität" der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE
>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Monday, November 12 2012

"Intersexuelle fordern mehr Rechte: «Sex tut weh – oder man spürt nichts»" - Blick am Abend, 9.11.12

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>>> Gelungener Boulevard-Artikel von Christof Vuille       >>> Scan Printausgabe  
Aus Anlass der >>> "Intersex"-Stellungnahme der Nationalen Ethikkommission NEK-CNE,
inkl. interessanten Online-Kommentaren, Danke!     

>>> Statement zur NEK-Stellungnahme von Daniela Truffer / Zwischengeschlecht.org

Wednesday, November 7 2012

"Intersexualität: Was, wenn das Kind weder Junge noch Mädchen ist?" - Basellandschaftliche Zeitung, 7.11.12

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

>>> Interessantes Interview von Pascale Hofmeier mit dem Genetiker Hansjakob Müller (Universitätskinderspital beider Basel), aus Anlass der Diskussionsveranstaltung "Wie gehen Kirche und Medizin heute mit Intersexualität um?" in der Dorfkirche Riehen, an der ausserdem die Mutter eines betroffenen Kinders sowie Jürg Streuli (Medizinethiker, Zürich) und Ruth Hess (Theologin, Bremen) mitmachten. Danke!

Die Angabe im Lead von 40 betroffenen Neugeborenen jährlich in der Schweiz geht ebenfalls schon mal in die richtige Richtung, auch wenn da kosmetische "Hypospadiekorrekturen" klar noch nicht alle mit drin sind – und bekanntlich werden "Kinder mit Hypospadien" auch im Basler Universitätsspital "meist im Zeitraum zwischen dem ersten und dem zweiten Lebensjahr entsprechend den derzeit gültigen Empfehlungen operativ behandelt", vgl. die >>> Antwort 10.5018.02 (PDF) des Regierungsrats des Kantons Basel-Stadt vom 13.04.2010 auf die >>> Anfrage von Martina Saner vom 20.02.2010.

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> "Klitorisamputationen an Kindern - Aufarbeitung tut Not!" Offener Brief an Uni ZH 

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