Saturday, January 11 2014

Lucie Veith (Intersexuelle Menschen e.V.) über andauernde Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken

«Human Rights for Hermaphrodites too!» - «A Gonad For A Gonad, A Lust Organ For A Lust Organ» «NON aux opérations génitales forcées!» - Main entrance of '3rd EuroDSD Symposium', Lübeck 22.5.11Empfangskomitee am letzten Tag des "3rd EuroDSD Symposium", Lübeck 22.05.2011
>>> "3rd EuroDSD"-Proteste     >>> Der Offene Brief     >>> Bericht 1. Aktion 20.5.

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)

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"Es ist ein Skandal, Mediziner gibt öffentlich zu, dass weiter an intersexuellen Kindern "behandelt" wird. ...... Eltern würden heute früher in die Behandlung einbezogen. Menschenrechtsverletzer_innen haben offenbar in Deutschland nichts zu befürchten, wohl aber die Opfer"

>>> Deutliche Stellungnahme von Lucie G. Veith, 1. Vorsitzende von Intersexuelle Menschen e.V. zu Äußerungen von "EuroD$D"/"D$Dnet"-Chef Prof. Dr. Olaf Hiort, nachdem dieser (wie immer mal wieder) in einer >>> dpa-Meldung öffentlich einräumte, dass Zwitterkinder heute noch "kosmetisch" an ihren Genitalien "operiert" werden, angeblich um ihnen "ein Aufwachsen möglichst nah an der Normalität zu ermöglichen".

Anlass der dpa-Meldung mit den Äußerungen Hiorts waren die Friedlichen Proteste von Zwischengeschlecht.org gegen den internationalen GenitalabschneiderInnen-Kongress "3rd EuroDSD Symposium" in Lübeck (siehe Bild). An Lucie Veith für ihre deutlichen Worte von diesem Blog ein herzliches Dankeschön!

>>> Olaf Hiort: Intersex-Genitalverstümmelungen "der übliche Weg - wegen den Eltern"
>>> Olaf Hiort: IGM - "Erwachsene Betroffene haben kein Recht zu kritisieren"
>>> Olaf Hiort: "Intersexuelle" nur ein Bruchteil kosmetischer GenitalOPs in Kinderkliniken
>>> Olaf Hiort: Intersex-Genitalverstümmelungen "durchaus im Interesse der Betroffenen"
>>> Olaf Hiort: "Keine Qualitätskontrollen" bei Intersex-Genitalverstümmelungen"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM): Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> IGM – eine Genealogie der TäterInnen

Tuesday, December 24 2013

USA: "Männliche" Intersex Barsche vielerorts die Mehrheit

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Laut einem englischsprachigen Bericht auf news.dicovery.com >>> "More Hermaphrodite Fish in U.S. Rivers" (unter Berufung auf einen Artikel in "Aquatic Toxicology") sind männliche Barsche in den USA vom Aussterben bedroht: Von 111 untersuchten Stellen in Flüssen wurden einzig in Alaska (Yukon River) keine "männlichen" Intersex-Barsche mit weiblichen Ei-Zellen in den Hoden gefunden. Überall sonst sind sie inzwischen oft die Regel, mitunter sogar krass:

91% im Pee Dee River (South Carolina), über 65% an Fundstsellen in Minnesota, Idaho und Colarado, 60% im Apalachicola River (Florida), 50% im Savannah River (Georgia).

Discovery zitiert den Toxikologen Alan Vajda, gehäuftes Vorkommen von Intersex-Fische sei seit den 1990ern bekannt, und es gäbe "wachsende Beweise für ähnliche Gegebenheiten bei Vögeln, Säugetieren und Menschen".

Keine Angaben macht der Artikel dagegen über "weibliche" Intersex-Fische. Auch über konkrete Ursachen schweigt er sich vornehm aus, hält jedoch fest, von früheren (d.h. inzwischen vebotenen) "üblichen Verdächtigen" a.k.a. "legacy chemicals" (namentlich DDT, PCB – u.a. als Plastik-Weichmacher eingesetzt –, Quecksilber sowie weitere – namentlich nicht genannte – Pestizide) sei an den Intersex-Fundstellen nichts festzustellen gewesen, noch von sonstigen "Mustern" möglicherweise ursächlicher "neuer Chemikalien" oder anderer "Umstände", man tappe im Dunkeln, "sehr wenig" werde getan ...

Meine 2 Cent: Alles andere wäre ja wohl auch krass geschäftsschädigend, und Mr Vajda und KollegInnen umgehend ihre Jobs los!

>>> "Sensation": Genitalverstümmler tötet Intersex-Reh für "Forschung"
        - ahnungslose Medien zelebrieren "Entdeckung" 

Sunday, December 22 2013

Intersex: "Es muss auch den Ärzten weh tun, damit sich endlich etwas ändert" - Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org), Ostschweiz am Sonntag 24.11.13

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungenes Interview von Katharina Baumann (PDF) mit Daniela "Nella" Truffer aus Anlass des D-Personenstand-Murkses, gross aufgemacht auf den ersten beiden Seiten des 2. Bundes der gemeinsamen überregionalen Sonntagsausgabe von St. Galler Tagblatt, Thurgauer Zeitung, Appenzeller Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Wiler Zeitung und Der Rheintaler. (Katharina Baumann hatte schon im Februar 2008 in Der Landbote einen
>>> gelungenen ganzseitigen Artikel (PDF) zum Thema verfasst und im Juni 2008 einen ebensolchen Bericht über die >>> "Zwitter-Demo vor dem Kinderspital" Zürich.) Dafür allen Beteiligten von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

Nella bringt wie gewohnt souverän Klartext über ihre eigene Geschichte ("Als Kind [fragte ich mich], warum mir alle zwischen die Beine schauen, und was sie mir wohl als Nächstes abschneiden"), wie sie mit 14 unverhofft die Wahrheit herausfand, und über die lebenslangen Folgen der medizinisch nicht notwendigen Eingriffe. Sowie, was betroffene Kinder und ihre Eltern wirklich brauchten statt verstümmelnde Genital-Ops am gesunden Kind. Und warum nach der Logik hiesiger KinderärtztInnen auch weibliche Genitalverstümmelungen in deren Kinderkliniken angeboten werden müssten. Und wie sie selbst erst mit ihren Eltern offen reden konnte, nachdem sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit ging, und welche Auswirkungen der langjährige Aktivismus auf sie selbst hat.

"hingehalten, für dumm verkauft, mit leeren Versprechungen abgespeist"

Sowie nicht zuletzt darüber, warum es auch gewaltfreie Protestaktionen braucht – und den TäterInnen gegenüber eine deutliche Sprache:

Die von Ihnen mitgegründete Organisation «Zwischengeschlecht» tritt gegenüber den Ärzten militant auf, gerade bei Demonstrationen vor den Kinderspitälern. Kann sich das nicht kontraproduktiv auswirken?
Truffer: Früher hatte ich auch Mühe damit. Aber nur so können wir etwas bewirken. Unsere Protestaktionen sind immer friedlich. Aber unsere Sprache ist deutlich: Wir nennen die Ärzte Genitalverstümmler. Aus meiner Sicht sind sie das; denn wenn man einem Kind ohne medizinische Notwendigkeit die Genitalien operiert, ist das eine Verstümmelung. Wir brauchen bewusst deutliche Worte.

Warum?
Seit 20 Jahren gehen Betroffene an die Öffentlichkeit und versuchen, die Ärzte vom Unrecht ihres Tuns zu überzeugen – erfolglos. Wir werden hingehalten, für dumm verkauft, mit leeren Versprechungen abgespeist. Wir haben gemerkt, dass es auch den anderen weh tun muss, damit sich etwas verändert. [...]

>>> Der ganze Artikel als PDF (667 kb)

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Friday, December 20 2013

"Zwangsgeoutet" - Ins A Kromminga (OII) zum Personenstand-Murks, Siegessäule 12/2013

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Die Zwitter Medien Offensive™ geht weiter!

>>> Gelungener Artikel von Caroline Ausserer mit Ins A Kromminga (OII Deutschland/IVIM) zum Personenstand-Murks (§ 22(3) PStG) in der Dezember-Ausgabe des Berliner Queer-Magazins Siegessäule.

Ins bringt Klartext, ebenso der redaktionelle Teil des Artikels:

"Das ist Flickschusterei", sagt Ins A Kromminga [...]. "Während es bisher theoretisch unbegrenzt möglich war, den Geschlechtseintrag offen zu lassen [§ 7 PStV], so ist dieser Nichtstatus nun verpflichtend und wird in der Geburtsurkunde festgeschrieben. Dies führt unserer Meinung nach zu einer verstärkten Sigmatisierung und zu einem Zwangsouting." [...] [Es] besteht die Gefahr, dass die Neuregelung Eltern und ÄrztInnen dazu bringen kann, alles zu tun, um ein "uneindeutiges Kind" zu vermeiden. [...] Das neue Gesetz ändert auch nichts daran, dass die Praxis der operativen Eingriffe im Säuglingsalter ohne medizinische Notwendigkeit weiterbestehe. [...] Zahlreiche Anträge der Opposition zur Stärkung von deren Rechte [inkl. Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen] hatten im Deutschen Bundestag im Juni 2013 keine Mehrheit gefunden. "Die Änderung im Personenstandsgesetz ist bislang die einzige von insgesamt 22 Empfehlungen des Ethikrats, die umgesetzt wurde", kritisiert Kromminga. Vier der Empfehlungen betrafen das Personenstandsgesetz, rund 18 hingegen die medizinische Behandlung. "Zunächst müssen die nicht eingewilligten Eingriffe verboten werden, dann das gesetzliche Umfeld an die Gesetzesänderung angepasst werden", betont Kromminga.

Dafür an an Ins A Kromminga, OII/IVIM und die Siegessäule-Autorin Caroline Ausser von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

>>> Überblick zum Intersex-Personenstand-Murks: Medienmärchen und Wirklichkeit

Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 24.11.2011: 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte - Protokoll und Videos 
- 25.06.2012: Öffentliche Anhörung Familienausschuss - Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll + Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln
- 27.11.2013: CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag Freibrief für Intersex-VerstümmlerInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Sunday, November 17 2013

Intersex: "Alex Jürgen - zum Mädchen operiert" - m-media.or.at, 5.11.13

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>>> Gelungener Artikel von Clara Akinyosoye über Alex Jürgen auf "M-Media Diversity Mediawatch Austria", der auch im redaktionellen Teil zur aktuellen Situation Klartext redet:

"Doch auch hierzulande werden Intersex-Kinder mehrfach Genitaloperationen unterzogen um sie einem Geschlecht anzupassen. Mitunter gehen spätestens im Erwachsenenalter physische und psychische Probleme damit einher. Während  Kritiker_innen wie Alex Jürgen eine Verletzung der Menschenrechte sehen, orten viele Mediziner_innen darin notwendige Heilbehandlungen um Krankheit und Identitätsprobleme abzuwenden. Schätzungen zufolge werden in Österreich jährlich etwa 20-25 intersexuelle Kinder geboren. Die Dunkelziffer soll aber höher liegen."

Auch Alex Jürgen (Tintenfischlarm) sagt ungeschminkt, was Sache ist, immer wieder seit über 10 Jahren, im vorliegenden Artikel über ein schwieriges Thema, das sonst selten angesprochen wird, über das aber praktisch alle Überlebenden von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) zu berichten wissen: Nämlich wie sie wegen der Traumatisierungen durch die verschiedenen Zwangsbehandlungen ein derart schlechtes Verhältnis zu ÄrztInnen haben, dass sie meist um keinen Preis eineN aufsuchen wollen, nicht einmal, wenn sie konkrete medizinische Probleme haben, die (wie auch im vorliegenden Fall bei Alex) nicht selten direkte Folgen der menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungen im Kindesalter sind.

Meine 2 Cent: Erst wenn die Mehrheit der "Menschen auf der Strasse" drastisch darüber Bescheid wissen, was in "unseren" Universitäts-Kinderkiniken mit Intersex-Kindern konkret gemacht wird, und wie sich das für die Betroffenen in ihren Leben konkret auswirkt, werden wir gegen die andauernden Intersex-Genitalverstümmelungen Entscheidendes bewirken können. Deshalb von diesem Blog an Alex Jürgen und die Autorin Clara Akinyosoye ein ganz fettes Dankeschön!

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Österreich
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
 
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
   

Saturday, November 16 2013

"Vorstöße für Intersexuelle: 'Operationen nach der Geburt verhindern'" + "Das dritte Geschlecht" - Stuttgarter Zeitung, 30.10.13

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Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)Klasse Berichterstattung zum Personenstand-Murks auch in der Stuttgarter Zeitung, und zwar in 2 Teilen:

>>> Herausragendes Interview mit Beate Rudolf (Dt. Institut für Menschenrechte) unter dem Titel "Vorstöße für Intersexuelle: 'Operationen nach der Geburt verhindern'".

Beate Rudolf, die bekanntlich schon vor dem Bundestags-Familienausschuss Klartext brachte zum Thema Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM), nimmt erneut kein Blatt vor den Mund:

"Aus menschenrechtlicher Perspektive ist der dringlichste Schritt, geschlechtszuweisende Operationen zu verhindern, die nicht der Lebensrettung dienen – und das sind fast alle. Das folgt aus dem Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit, aus dem Selbstbestimmungsrecht des Kindes und dem Grundsatz des Kindeswohls. Hierfür bedarf es klarer rechtlicher Regelungen und der Aufklärung von medizinischem Personal, Eltern und der allgemeinen Öffentlichkeit."

"Hebammen, Ärztinnen und Ärzte sind in der Regel die ersten Ansprechpartner für Eltern. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich der menschenrechtlichen Grenzen ihrer Tätigkeit, vor allem der Begrenzung durch die Kinderrechte, bewusst sind. Es bedarf der Einsicht, dass die Furcht vor der Diskriminierung einen unumkehrbaren medizinischen Eingriff nicht rechtfertigt."

"Der Bundestag hat im vergangenen Jahr eine eindrucksvolle Debatte über das Thema Intersexualität geführt – allerdings spätabends. Nicht weit genug verbreitet ist jedoch die Einsicht, wie dringend es ist, intersexuelle Kinder vor unumkehrbaren Operationen zu schützen."

>>> Gelungener Artikel "Das dritte Geschlecht" von Stefan Geiger. Im 1. Abschnitt wird scheinbar obligat Nellas Geschichte aus dem CEDAW-Schattenbericht kurz zusammengefasst (scheinbar ebenfalls obligat ohne oder Namensnennung oder ursprüngliche Quellenangabe), ebenso im letzten Abschnitt (auf der 2. Artikel-Seite "Intersexualität: Operationen nur in Ausnahmefällen") mit einem zusätzlichen Zitat die Geschichte von Frances (ebenfalls ohne Name oder Quelle), vgl. CESCR-Schattenbericht (S. 46-49) sowie CAT-Schattenbericht (S. 40-41).

Auch sonst gibt's im Artikel wiederholt Klartext:

"Es ist wohl kein Zufall, dass diese Gesetzesänderung zwar mit großer Mehrheit beschlossen wurde, aber fast ohne Diskussion und faktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einem Gesetzesvorhaben versteckt wurde, das ansonsten rein bürokratische Ziele verfolgte. Angestoßen wurde diese Entwicklung übrigens nicht in Deutschland selbst, sondern von den UN, die von der Bundesregierung Maßnahmen zum Schutz der Menschenrechte von Intersexuellen gefordert hatten."

"Viel wichtiger als das Personenstandsrecht sind die Empfehlungen, die der Ethikrat zur medizinischen Behandlung gegeben hat. Operationen an Kindern soll es nur noch in Ausnahmefällen geben. Über „irreversible medizinische Maßnahmen“ sollen grundsätzlich nur noch die Betroffenen selbst entscheiden – wenn sie volljährig sind. Operationen an Kindern sollen nur bei Lebensgefahr erlaubt sein oder bei einer schwerwiegenden Gefahr für die physische Gesundheit. Auch in diesen Fällen sollten „ältere“ Kinder gehört werden. Denn es sei das höchstpersönliche Recht der Betroffenen, über ihre geschlechtliche und sexuelle Identität zu entscheiden. Dazu zähle das „Recht auf Fortpflanzungsfreiheit“, das operative Eingriffe nehmen können. Das alles sind eigentlich Selbstverständlichkeiten."

Meine 2 Cent: Zwar gehen beide Beiträge etwas gar salopp über die bekannten Schattenseiten sowohl des § 22 (3) PStG wie auch der Ethikrat-Stellungnahme hinweg, aber dafür arbeiten beide den dringenden Handlungsbedarf betreffend der Hauptproblematik der andauernden Genitalverstümmelungen an wehrlosen Kindern deutlich heraus. Dafür allen Beteiligten von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön! 

>>> Intersex-Chronologie Deutscher Ethikrat 2008-2013 
>>> § 22 (3) PStG: Zwangsouting für Intersex-Kinder - Freipass für Genitalverstümmler
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen
 
>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
  

Sunday, November 3 2013

"Das dritte Geschlecht" - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Hannoversche Allgemeine Zeitung etc. 31.10.2013

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>>> Gelungener Artikel von Nina May (PDF, 300kb) zum Personenstand-Murks, prominent auf S. 3 im ersten Bund der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (Hallo, Prof. Dr. González!), sowie zusätzlich im Mantel-Teil von Leipziger Volkszeitung (Hallo, Prof. Dr. Kiess!), Dresdner Neueste Nachrichten (Hallo, Uniklinikum und TU!), Märkische Alllgemeine Zeitung, Kieler Nachrichten (Hallo, Netzwerk D$D!), Lübecker Nachrichten (Hallo, EuroD$D!), Ostsee-Zeitung, Göttinger Tageblatt (Hallo, Prof. Dr. Ringert!), Neue Presse und Oberhessische Presse Marburg (Hallo, Uni und Kinderklinik!). 

Der Hauptartikel enthält ein längeres Interview mit Daniela "Nella" Truffer, Mitbegründerin der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org. Nella bringt erneut Klartext und bezeugt schonungslos das Unrecht der Zwangsoperationen, verschweigt aber auch die Schattenseiten von entschlossenem Intersex-Aktivismus nicht.

In einem Kasten zum umstrittenen neuen § 22 (3) PStG kommen weiter Ulrike Klöppel und Thoralf Mosel der Berliner Vereine OII/TrIQ zu Wort. Klöppel hebt hervor, dass weiterhin die Medizin die Definitionsmacht behält, und Mosel warnt eindringlich vor den Folgen des stigmatisierenden neuen Zwangs-"Nicht-Eintrags":

„Die Angst davor könnte Eltern und Ärzte darin bestärken, ein uneindeutiges Kind um jeden Preis zu vermeiden“, sagt er. „Was nicht passt, wird passend gemacht. Deshalb fordern wir ein Verbot von kosmetischen Operationen im Säuglingsalter.“

Der Autorin und allen Beitragendem von diesem Blog ein ganz herzliches Dankeschön!

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Verstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"
>>> Europarat verurteilt Intersex-Genitalverstümmelungen

Friday, November 1 2013

»Intersexualität: "Heute würde man einen Jungen aus mir machen"« - Interview mit Daniela "Nella" Truffer, heute.de 31.10.2013

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>>> Gelungenes und empathisches Interview von Britta Wagner auf heute.de mit
Daniela "Nella" Truffer, Gründungsmitglied der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org, aus Anlass des Personenstand-Murkses.

Nella bringt einmal mehr Klartext und bezeugt schonungslos das Unrecht der Zwangsoperationen, wie sie's schon so oft getan, obwohl's ihr schon ewig zum Hals raushängt, und obwohl sie eigentlich schon lange nicht mehr kann, einfach weil's getan werden muss.

Die Schreiberin Britta Wagner nahm sich die Zeit und Mühe, sich erstmal etwas schlau zu machen, und dann mit diesem Wissen Gutes zu tun:

Die aufklappbaren Info-Kästen des Artikels sind m.W.n. in der ganzen aktuellen Berichterstattung DAS ALLEREINZIGE MAL, dass sich jemand überhaupt die Mühe machte, vielleicht mal kurz zu recherchieren, wie's denn nun eigentlich mit der Umsetzung des umstrittenen neuen § 22 (3) PStG konkret aussieht?

Sprich, wer ab heute letztlich die Macht haben wird zu bestimmen, wann ein Kind überhaupt noch als "M" oder "F" eingetragen werden darf – oder eben nicht (bzw. erst nach der "Genitalkorrektur")?

Na, wer wohl?

Die ernüchternde (wenn auch wenig überraschende) Antwort findet sich im Artikel im Kasten "Wie ist die rechtliche Lage?", und sie bestätigt die Befürchtungen der Betroffenen voll und ganz:

"[Ü]ber die Zuordnung entscheide[n] [künftig] wohl Arzt oder Hebamme, sagt Manfred Neumann vom Fachverband der Standesbeamten Baden-Württemberg." (Ausser dass die Weißkittel verantwortungsbewusste Hebammen bekanntlich immer gern als erste ausschließen – damit sie besser ungestört verstümmeln können ...)

Unter "Wie viele sind betroffen?" steht zum oft strapazierten Thema "Verstümmelungen heute noch – oder längst nicht mehr?" für einmal klipp und klar:

"In manchen Fällen muss aber ein Chirurg eingreifen, wenn etwa das Kind nicht richtig urinieren kann. Ohne solche Gründe lehnen Betroffenenverbände Operationen dagegen als "kosmetisch“ und unnötig ab. Trotzdem landen die meisten intersexuellen Kinder unterm Messer und leiden unter körperlichen und psychischen Folgen der Behandlung."

Für das alles von diesem Blog ein ganz herzliches DANKE!!! 

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Friday, October 25 2013

"Intersex: Neuer Geschlechtseintrag in Deutschland" (Spiegel, Huff Post, Guardian, etc.) - Saure-Gurken-Fantasien vs. Wirklichkeit der Genitalverstümmelungen

>>> English 

Protest + Übergabe des Offenen Briefes an die "Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)"

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Heidi Walcutt: 'STOP Intersex Genital Mutilation!' (1997)

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"Deutschland: Geschlechtseintrag 'unbestimmt' ab 1. November wählbar", behaupten Spiegel (16.08.), Huffington Post (17.08), rt.com (17.08.), Guardian (18.08.), Guardian (19.08.), etc.

Diese (und weitere) Behauptungen beruhen allerdings nicht auf Fakten, sondern auf hypothetischen Spekulationen.

Dieser Blog fragt: Wann endlich werden Intersex-Genitalverstümmelungen nicht mehr ausgeblendet – und kommen bei Artikeln zum Thema auch Betroffene und ihre Organisationen Wort?

 
           Über Intersex berichten: Aufruf zu Fairness und Faktentreue
 
           Fakt 1: Neues Intersex-Gesetz § 22 (3) PStG: Stigmatisierendes Verbot, KEINE "Option"
           Fakt 2: Betroffenenorganisationen kritisieren § 22 (3) PStG einhellig und deutlich
           Fakt 3: Staatliche 'Lizenz zum Weiterverstümmeln' – trotz UN-Kritik wegen Folter

Fakt 1: Am 31.01.2013 beschloss der Deutsche Bundestag einen Zusatz im Personenstandsgesetz, den neuen § 22 (3) PStG, wonach künftig bei körperlich "uneindeutigen" Neugeborenen kein Geschlechtseintrag mehr zuzulassen sei – letztlich ein diskriminierendes und stigmatiserendes Verbot für "uneindeutige" Neugeborene, ein Geschlecht eintragen zu dürfen:

PStG § 22 Abs. 3 [neu]: „(3) Kann das Kind weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden, so ist der Personenstandsfall ohne eine solche Angabe in das Geburtenregister einzutragen.“

(Entgegen der Behauptung in den obigen Artikeln, der Absatz basiere auf einer "Empfehlung des Bundesverfassungsgerichts", hat sich das BVG betreffend Kinder mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen bisher nie geäußert. Wie im – von obigen Artikeln als Quelle angegeben – Bericht der Süddeutsche Zeitung (16.08.) festgehalten, zielt der neue § 22 (3) PStG auf Intersex-Kinder, und basiert laut Verlautbarungen aus dem Bundestag (u.a. Familienministerin Schröder) auf den Empfehlungen des Deutschen Ethikrates in dessen Intersex-Stellungnahme von 2012. Weder im Gesetzestext noch im Parlament wurde ein "3. Personenstand" erwähnt – davon war ausschließlich in Spekulationen und Wunschträumen obiger JournalistInnen und "ExpertInnen" die Rede. Das einzige, was in den obigen Berichten zutrifft, ist die Tatsache, dass der neue § 22 (3) PStG am 1. November in Kraft tritt.)

Fakt 2: Betroffenenorganisationen kritisieren § 22 (3) PStG seit Monaten einhellig und deutlich:
• Weblog Zwischengeschlecht.info:  31.01.2013  03.02.2013  09.02.2013
• Zwischengeschlecht.org: Pressemitteilung 01.02.2013  [français 01.02.2013]
   Pressemitteilung 03.02.2013  Pressemitteilung 20.08.2013  11.09.2013
  [english press release 22.08.2013]  [english, Markus Bauer 30.11.2013] 
   31.10.2013) [1]  31.10.2013 [2]  Pressemitteilung 01.11.2013 
   [english, Daniela Truffer 01.11.2013]  + viele mehr
• Intersexuelle Menschen e.V.:  05.02.2013  31.10.2013  [english, Lucie Veith 01.11.2013]
   [Simon Zobel, Michaela Raab] 04.11.2013  [dito français 04.11.2013]  + viele mehr
• IVIM / OII Deutschland: Pressemitteilung 07.02.2013  [english 15.02.2013] 
   [français (19.08.2013)]  31.10.2013  + einige mehr
• OII Australia:  20.08.2013 [english]
• OII Frankophonie:  20.8.2013 [français]  
• Hida Viloria (OII USA):  04.11.2013  06.11.2013  

Keine Betroffenenorganisation hat je die Einführung einer obligatorischen "3. Kategorie" für alle Betroffenen gefordert, erst recht nicht für Intersex-Kinder, geschweige denn, dass ihnen nicht mehr erlaubt sein soll, als männlich oder weiblich eingetragen zu sein. Im Gegenteil, Betroffenenorganisationen sprechen sich seit Jahrzehnten gegen solche Forderungen aus und kritisieren Vereinnahmung – und zwar aus guten Gründen:

Der neue § 22 (3) PStG bedeutet für Betroffene: Zwangsouting für Intersex-Kinder – Freipass für Genitalverstümmler.

§ 22 (3) PStG verstärkt die Machtposition der Medizin, Eltern noch mehr unter Druck zu setzen, weiterhin Kinder verstümmeln zu lassen, oder wegen "Unzumutbarkeit" selektiv spätabzutreiben.

Fakt 3: Am 27.06.2013 erteilte der Bundestag den GenitababschneiderInnen offiziell die Lizenz zum ungestörten Weiterverstümmeln – obwohl 2012 der UN-Folterausschuss CAT die Bundesrepublik explizit aufforderte, kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern zu untersuchen und Überlebende gesetzlich zu entschädigen (CAT/C/DEU/CO/5, Abs. 20), und obwohl 2013 der UN-Sonderberichterstatter über Folter "genital-normalisierende Zwangsoperationen" und "Sterilisierung" an "Kindern, die mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen" unmissverständlich verurteilte (A/HRC/22/53, Abs. 77, 76) [und ebenso wie 2013 der Europarat gesetzgeberische Maßnahmen forderte zur Beendigung von "unnötigen medizinischen oder chirurgischen Behandlungen [...], die kosmetisch sind, statt gesundheitlich lebenswichtig"  (Resolution 1952)] ...

DAS ist (nicht nur) in Deutschland die Realität der Betroffenen – NICHT Gender-Fantasien um eine "neue Kategorie «unbestimmt»" als "wichtiger Schritt zur Anerkennung der freien Geschlechtswahl".

Wir rufen JournalistInnen und Medien dazu auf, bei Berichten zu Intersex-Themen künftig vermehrt auf Fairness und Faktentreue zu achten. Danke!

>>> Bundesrat 2014: Verwaltungsvorschrift zum PStG-Murks § 22(3) PStG:
        Alleinige Definitionshoheit und Entscheidungsgewalt für Ärzte    

Input von Daniela Truffer zum Intersex-Fachtag H
  • IGM Überlebende – Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer – IGM nicht!"
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.
>>> PDF-Download (5.53 MB)

NGO Report an das UN-Kinderrechtskomitee
Belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A

Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children With Variations Of Sex Anatomy
>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Table of Contents

>>> Heidi Walcutt: "Ich möchte ein stumpfes, rostiges Messer nehmen ..."
>>> Daniela Truffer: "Möge euch die Hand abfaulen, mit der ihr wehrlose Kinder verstümmelt"

Intersex im Bundestag - Was bisher geschah:
- 1996-2009: Bundesregierung verleugnet Betroffene 
- Bundestag 05.03.2009: 1. Erwähnung von "Intersex" während CEDAW-Debatte
- 24.11.2011: 1. "richtige" Intersex-Bundestags-Debatte - Protokoll und Videos 
- 25.06.2012: Öffentliche Anhörung Familienausschuss - Schriftliche Stellungnahmen
- Öffentl. Anhörung Familienausschuss 25.06.2012: Protokoll + Video + Medienspiegel
- Fachgespräch Familienausschuss 24.10.2012: Beate Rudolf bringt Klartext 
- Bundesregierung 04.01.2013: "Keine Meinung" zu Intersex-Genitalverstümmelungen
- Bundestag 31.01.2013: Fragwürdige Personenstandsnovelle (§ 22 PStG)  
- Bundestag 16.5.2013: Intersex-Verstümmelungen - CDU für Verbot - Anträge überwiesen
- 12.06.2013: 5 Bundestags-Ausschüsse beraten Verbot von Intersex-Verstümmelungen 
- Bundestag 27.06.2013: CDU/CSU + FDP = Lizenz zum ungestört Weiterverstümmeln
- 27.11.2013: CDU/CSU-SPD-Koalitionsvertrag Freibrief für Intersex-VerstümmlerInnen

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen" 
 

Thursday, September 12 2013

Artikel und Interview zur Intersex-Personenstandsneuerung § 22 (3) - Mädchenmannschaft, 11.9.13

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Geschlecht: Zwangsoperiert

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>>> "Weiblich, Männlich, Lücke – Das neue Gesetz schadet vor allem Intersexen"  – gelungener Artikel von Lea mit Zitaten von Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer zum Zwitter-Sondergesetz § 22 (3) PStG, worüber in den Medien neulich viel beschönigender Mist zu lesen war, mit zusätzlichen sehr guten Leser_innenkommentaren von Lea. Herzliches Dankeschön! 

Saturday, August 31 2013

Berlin: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité" (Zitty 14/2013)

Friedliche Mahnwache der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org vor dem 'Campus Virchow Klinikum' der 'Charité', 11.11.2011Bild: Protest + Offener Brief Kinderklinik "Charité", Berlin 11.11.2011

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Danke!! Während sonst in der Presselandschaft praktisch überall nur Personenstands-Zeitungsenten im Umlauf sind, ist das
>>> Berliner Ausgehmagazin Zitty (PDF) das erste (und immer noch einzige) kommerzielle Medium, das sich getraut, offen über die andauernde menschenrechtswidrige Praxis in der Berliner Universitätsklinik Charité (Campus Virchow-Klinikum) zu berichten – gestützt auf Recherchen dieses Blogs und den Offenen Brief von Zwischengeschlecht.org (PDF):

"Die Charité gehört zu den Zentren, die am aktivsten geschlechtszuweisende Operationen vorgenommen haben – laut Intersexuellen-Gruppen ist das heute noch so. Der Verein »Zwischengeschlecht.org« bezeichnet die Abteilung für Kinderurologie und plastisch rekonstruktive Urologie als »Genitalabschneider-Zentrum«, die Operationen als »Genitalverstümmelung«. Die Oberärztin des Bereichs, Anja Lingnau lehnt es ab, mit zitty über das Thema zu sprechen."

Zitty-Autorin Franziska Felber schaffte gar das Bravourstück, das obligate "Heute nicht mehr"-Dementi kritisch zu hinterfragen und als das zu entlaven, was es ist – eine nicht zutreffende Schutzbehauptung:

"Charité-Ärztin Birgit Köhler sagt: »Wir führen keine Genitaloperationen bei intersexuellen Kindern durch.« Köhler arbeitet am Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie. [...] Was in anderen Abteilungen passiere, wisse sie nicht.

Und selbst in Birgit Köhlers Institut ist die Lage aus Sicht von Intersexuellen-Vereinen unklar. Denn Köhler zählt eine Gruppe nicht zu den Intersexuellen: die der Menschen mit dem Adrenogenitalen Syndrom (AGS). [...] Bei AGS operiere auch ihr Team, sagt Köhler."

(Kosmetische "Hypospadie-Korrekturen" an Säuglingen wurden im Artikel leider einmal mehr gar nicht angesprochen.)

Bezeichnend, dass Zwischengeschlecht.org nach wie vor die einzigen Gesprächspartner von Zitty waren, die sich getrauten, "on the record" die Tatsache zu bestätigen, dass heute noch an der Charité verstümmelt wird.

So liess sich etwa Ulrike Klöppel im Interview einmal mehr ausschliesslich über die Vergangenheit aus (was sie auch schon anders hielt), und auch von der Selbsthilfgruppe XY-Frauen gab's keinen Kommentar zur heute noch andauernden menschenrechtswidrigen Praxis (nicht nur) in Berlin.

Immerhin zeigen aber die Aussagen von Stefanie, dass kosmetische "Genitalkorrekturen" und Kastrationen nicht zu den von den MedizynerInnen verheissenen Resultaten führen, sondern im Gegenteil meist ein sexuelles Leben und Beziehungen verunmöglichen. Was sogar auch vom Charité-Psychologen Knut Werner-Rosen indirekt bestätigt wird (ebenso, dass Charité-intern "AGS" sehr wohl als Intersex zählt).

Und auch die frischgebackenen Intersex-Eltern Laura und Jörg, die ihr Kind unoperiert aufwachsen lassen, bestätigen, dass die MedizynerInnen unverändert von "Geschlechtsfehlbildungen" sprechen.

Es ist noch ein weiter Weg ...

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

>>> Charité-Kinderklinik: Neues "überregionales Intersex-Verstümmler-Zentrum"
>>> Betroffene protestieren gegen Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern

>>> Proteste gg. das "8. Berliner Kindergynäkologie-Symposium" der "Charité" (2013) 

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité 
>>> Prof Dr. Martin Westenfelder (Charité): "Knapp 4.000 Hypospadien, über
        160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen"
>>> PD. Dr. Heiko Krude (Charité): Nicht verstümmeln "wäre eine Art von Gewalt"
>>> Prof. Dr. Ricardo Gonzalez (Charité): "Gerne noch etwas weiter experimentieren"
>>> Dr. Birgit Köhler (Charité): Verstümmeln "zum Schutz der sexuellen Integrität"
>>> Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Charité) als "Serienverstümmlerin" geoutet
>>> Prof. Dr. Claire Nihoul-Fékété: Verstümmeln "zur Verbesserung der Optik"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen - Offener Brief an Rogate-Kloster St. Michael

Friday, August 23 2013

Téléjournal-Beitrag zum BRD-Intersex-§ 22 (3) PStG - RTS 22.8.13 + Online + vollständiges Interview-Transkript

Zum Abspielen reinklicken!

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Beitrag aus der Abend-Tagesschau des französischsprachigen Schweizer Fernsehens, mit Interview-Beitrag von Daniela "Nella" Truffer (Zwischengeschlecht.org) und Archivmaterial von den friedlichen Protesten gegen den europäischen KinderurologInnen-Kongress "ESPU 2012" (siehe Bild).

Die Kritik der Intersex-Organisationen an dem neuen § 22 (3) PStG kam im gut 2-minütigen Beitrag etwas kurz, dafür war die Hauptforderung der Betroffenen nach einem gesetzlichen Verbot der Intersex-Genitalverstümmelungen gut platziert. Merci!

Nachfolgend der ungekürzte Interviewbeitrag von Nella zum angeblichen "3. Geschlecht" a.k.a. § 22 (3) PStG auf Deutsch:

Der Sachverhalt wird in den Medien völlig falsch dargestellt. Es geht in Deutschland nicht um die Schaffung eines dritten Geschlechtseintrags, das Ganze ist auch nicht freiwillig.

Konkret hat der deutsche Bundestag im § 22 Personenstandsgesetz einen neuen Absatz 3 beschlossen, der "uneindeutigen" Kindern einen Geschlechtseintrag im Geburtenregister verwehrt. Es handelt sich also um ein Verbot und nicht um eine Wahlmöglichkeit.

Eltern geraten so noch mehr unter Druck, ihre Kinder genitalverstümmeln zu lassen, um ein staatliches Zwangs-Outing zu vermeiden und doch noch einen Eintrag zu kriegen.

Für uns Betroffene ist das sehr frustrierend, Intersex-Organisationen weltweit kritisieren dieses neue Gesetz.

Sinnvoller wäre ein Ansatz, wie ihn die Nationale Ethikkommission vorschlägt, dass ein Kind seinen Geschlechtseintrag später unbürokratisch ändern kann. Oder wie es früher im Zwitterparagraphen des Preussischen Landrechts geregelt war: zunächst bestimmten die Eltern den Geschlechtseintrag, später konnten die Betroffenen den Eintrag auf Wunsch ändern.

Hier besteht auch in der Schweiz Handlungsbedarf. Es gibt keine speziellen Regelungen für uns Betroffene. Wenn ein intersexueller Mensch seinen Geschlechtseintrag ändern will, wird er von den Behörden gezwungen, sich als transsexuell auszugeben.

Das wichtigste Anliegen für uns Betroffene ist immer noch ein gesetzliches Verbot von medizinisch nicht notwendigen, kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit atypischen Genitalien, wie das auch die Nationale Ethikkommission anregt. Leider hat es die Politik bisher versäumt, diese Empfehlungen endlich umzusetzen.

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Dokumentation "Intersex Genital Mutilations" (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER!!! ]
 

Tuesday, July 2 2013

Intersex auf SWR2: "Junge oder Mädchen – wenn Eltern und Ärzte entscheiden" - 2.7.13 + Online

Demo zum weltweit 1. Schadenersatz-Prozess gegen einen Intersex-Genitalverstümmler
von Christiane Völling, Landgericht Köln 12.12.2007 (Bild: picture-alliance / dpa)

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>>> Beitrag online hören (oben rechts, 5:58 min)   >>> Download als mp3 (2.73 MB)

Zwischengeschlecht.org «Körperliche Unversehrtheit auch für Zwitter!» (Bild: NZZ Format/SF1)>>> Ankündigung für Intersex-Beitrag heute 16:05h auf SWR2, inkl. einem Bild von der 1. Zwitterdemo (siehe oben).
In der >>> Vorschau des Sendegefässes "Impuls" heisst es dazu: "Gegen die "Normalisierung". Warum Menschenrechtler Genitalkorrekturen bei Intersexuellen verbieten wollen."

Wie die Sendungsmacherin Sophia Geß mitteilte, spricht der Sendungsbeitrag mit Interview-Schnipseln von Daniela "Nella" Truffer und yours truly a.k.a. Markus Bauer die täglichen Intersex-"Genitalkorrekturen" ebenfalls konkret an, und – nach dem verheerenden Bundestagsbeschluss und angesichts der andauernden Verstümmelungen besonders wichtig – ebenso die langjährige Forderung der Betroffenen nach unverzüglicher Beendigung der Verstümmelungen. Danke!

>>> SWR Zur Sache: "Intersexuelle kämpfen um ihre Rechte" (Video)

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>>> Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> UN-Sonderberichterstatter über Folter verurteilt "genitale Zwangsoperationen"

Saturday, June 29 2013

Intersex-Kastration bei CAIS in 2011 wegen angeblichem Krebsrisiko: "Jetzt bereue ich die Entscheidung" - redaktionzukunft, 25.6.13

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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>>> Portrait der 23-jährigen Marie von Lien Herzog im Online-Magazin des Convergent Media Center (CMC) an der Hochschule der Medien Stuttgart, das eindrücklich belegt, wie – entgegen der Behauptungen von VerstümmlerInnen und PolitikerInnen – heute noch Betroffene angelogen und ohne informierte Zustimmung verstümmelt werden. Danke!

Kastration ohne Einwilligung – ÄrztInnen operieren weiter ...

Marie wurde erst vor 2 Jahren mit 21 über ihre Besonderheit aufgeklärt. Gleichzeitig nötigten sie die MedizynerInnen unter Vorspiegelung der "guten alten Krebslüge" zu einer "prophylaktischen" Kastration:

„Meine Ärzte haben mir geraten die Hoden aufgrund von Entartungs- und Hodenkrebsrisiko entfernen zu lassen. Jetzt bereue ich die Entscheidung“, verrät Marie. Seit der OP muss sie sich in regelmäßigen Abständen Östrogen-Pflaster auf die Haut kleben und jeden Tag ein Testosteron-Gel auftragen. Eine lästige Angelegenheit, die zu unangenehmen Nebenwirkungen führt, wenn sie mal vergessen wird. Umso ärgerlicher für Marie, als sie bei Gesprächen mit anderen XY-Frauen erfährt, dass das Risiko an Hodenkrebs oder ähnlichem zu erkranken nicht höher liege, als bei „normalen“ Menschen.

Dass Marie dabei zur Entschuldigung ihrer ÄrztInnen "vermutet", "auf dem Land", wo sie herkommt, sei "so ein Fall eine Seltenheit. Das war auch für die Ärzte hier was Neues", scheint dabei leider wenig realistisch, ist doch das effektive Krebsrisiko von 0.8% bei CAIS seit vielen Jahren bekannt und haben auch OP-wütige ChirurgInnen die Pflicht, sich weiterzubilden und jedes Mal zu überprüfen, ob ein Eingriff auch nach neuesten Erkenntnissen tatsächlich notwendig wäre, und ebenso die Pflicht, PatientInnen jedes Mal vollständig und wahrheitsgemäss zu informieren.

Dass im vorliegenden Fall die MedizynerInnen, statt Marie ordnungsgemäss aufzuklären, sie vielmehr absichtlich im Dunkeln liessen und gar noch belogen, liegt auf der Hand – ein Fakt, den der vorliegende Artikel leider nicht weiter herausarbeitet (sondern sich stattdessen – Überraschung! – lieber auf "Identitätskrisen" konzentriert). Auch hat Marie gar keine "Entscheidung" zu "bereuen", da sie ja angelogen wurde und deshalb infolge unzulässiger Manipulation durch die ÄrztInnen gar keine informierte Entscheidung treffen konnte.

Deshalb wäre diese Zwangskastration ein klarer Fall sowohl für Straf- wie auch Zivilgerichte, und hätte Marie gute Chancen, eine Schuldanerkennung sowie eine angemessene Entschädigung zu erstreiten, die ihr seelisch sowie auch für ihre Zukunftspläne hilfreich sein könnte. Und nicht zuletzt ihre und weitere MedizynerInnen nachhaltig zu künftig verantwortungsvollerem Umgang anhalten könnte!

Dieser Blog wünscht Marie viel Kraft! Und hofft, sie werde sich beizeiten auch Gedanken über ihre straf- und zivilrechtlichen Möglichkeiten machen, und dabei auch von den Selbsthilfegruppen mit Rat und Tat unterstützt – bevor in 1 Jahr bereits die Verjährungsfalle zuschnappt!

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Saturday, June 22 2013

Solidarische Kommentare zum Intersex-Personenstand-Murks (§22 PStG) von "Wir Frauen" und Antje Schrupp

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Geschlecht: Zwangsoperiert

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An der am 31.01.2013 im Bundestag durchgepeitschten "Intersex"-Personenstandsnovelle § 22 (3) PStG gab es seinerzeit deutliche Kritik von Zwischenengeschlecht.org, die auch von Intersexuelle Menschen e.V. und OII Deutschland (IVIM) bekräftigt wurde.

Trotzdem blieb die Problematik dieser Neuerung für die Betroffenen wohl bei vielen Menschen unter dem Radar – umso mehr, dass die von verschiedenen Parteien gar noch als "großen Erfolg für die betroffenen Menschen" (CDU/CSU) und "kleine Revolution" (Grüne) angepriesen wurde.

Umso erfreulicher, dass nun >>> Gabriele Bischoff in "Wir Frauen" (aktuelle Printausgabe 2/2013) sowie >>> Antje Schrupp auf ihrem Blog erneut solidarisch darauf hinweisen. Antje Schrupp bringt's in ihrem ersten Absatz gut auf den Punkt:

Manche Themen verfolgt man ja nur so nebenbei, und dabei kann man dann schonmal was falsch verstehen. Mir ging es so bei der Änderung des Personenstandsrechts, zu dem der Bundestag Ende Januar eine Änderung beschlossen hat, die ich zunächst eigentlich ganz gut fand, die aber wohl doch eher schlecht ist, wie ich jetzt einem Artikel von Gabriele Bischoff aus der aktuellen Ausgabe von Wir Frauen entnahm. Weil ich vermute, dass das anderen vielleicht auch so gegangen ist, verblogge ich das hier mal schnell.

Dieser Blog sagt Danke!

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Wednesday, May 22 2013

"[Inter]Sexualität - wir alle sind Zwitter" - WDR Leonardo, 3.6.13

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Kann ein Zwitter Sünde sein?

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>>> Interessante Sendung zum jetzt schon online vorhören – die allerdings trotz positiver Aspekte mal wieder hemmungslos körperliches Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, "Sexualität" usw. in bekannt vereinnahmender Manier wild vermischt.

Dies beginnt schon beim Titel: "Wir alle waren ursprünglich Zwitter - nämlich die ersten 7 Wochen im Mutterleib – danach die meisten von uns nicht mehr" müsste es korrekt heissen.

Weiter huldigt die Sendung kritiklos und unhinterfragt dem altbekannten Medizyner-Märchen "Ja, früher war es vielleicht schlimm – aber heute ist längst alles gaaanz anders, sind wir ja alle sooo tolerant."

Wozu also z.B. noch erwähnen, dass heute noch 90% aller Betroffenen ohne medizinische Notwendigkeit im Kindesalter genitalverstümmelt werden, und dass ohne ein gesetzliches Verbot der Verstümmelungen aller schönen Worte zum Trotz einfach weiteroperiert wird – Hauptsache Sand in die Augen und Schwamm drüber ...

Schade, schade, schade ...

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Sunday, May 19 2013

"Intersex -Kinder gewaltsam einem Geschlecht zugeordnet" - Interview mit Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), rdl 16.5.13

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Menschenrechte auch für Zwitter!

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>>> Gespräch mit yours truly im Morgenmagazin von Radio Dreyeckland über den ersten >>> "Welttag der genitalen Selbstbestimmung", die historische >>> US-Klage gegen Intersex-GenitalabschneidererInnen und die >>> Bundestagsdebatte über ein Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen.

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Saturday, May 11 2013

Stadtpfarrer und Kirchenrat Aichach verbieten Lesung aus Krimi um Intersex-Kind als Opfer von sexualisierter Gewalt durch Dorfpfarrer

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Franz Xaver Roths Krimi "Der falsche Mann" dreht sich Inhaltsbeschreibungen nach um ein Intersex-Kind, das in den 1960er Jahren in Bayern als Knabe aufwächst und Opfer von sexualiserter Gewalt durch einen Geistlichen wird. In der Gegenwart kehrt der Hermaphrodit als Frau aus Brasilien zurück und wird ermordet. Gleichzeitig verarbeitet der Roman die Legende der heiligen Kümmernis.

Auf den 8. November 2013 war anlässlich der Aichacher Büchertage eine Autorenlesung aus dem Roman im Aichacher Bürgerzentrum geplant. Wie einem >>> Offenen Brief von Franz Xaver Roth zu entnehmen ist, war das allerdings für den Aichacher Kirchenrat und den Stadtpfarrer offenbar zuviel, weshalb sie die Lesung kurzerhand untersagten:

"Nach Beendigung der Lektüre stellten wir fest, dass das Thema (Hermaphrodit und Missbrauch durch den Dorfpfarrer) hier leider nicht zu vertreten ist. Der Kirchenrat und unser Stadtpfarrer sind mit der Präsentation nicht einverstanden."

Bleibt zu hoffen, dass das Buch durch dieses Verbot vom Streisand-Effekt profitiert und erst recht bekannt wird – und ebenso das sonderbare Verhalten von Kirchenrat und Stadtpfarrer Aichach, das erst recht die Frage aufwirft, weshalb diese sich durch die fiktive Geschichte offenbar persönlich betupft fühlen (wie übrigens seinerzeit auch das Kinderspital Luzern vom letztjährigen, Aufsehen erregenden Intersex-Tatort "Skalpell").

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Intersex-Genitalverstümmelungen: Typische Diagnosen und Eingriffe

Friday, April 19 2013

"Intersex-Proteste gegen genitale Verstümmelungen in Berlin" - Interview mit Markus Bauer (Zwischengeschlecht.org), rdl 18.4.13

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STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

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>>> Gespräch mit yours truly im Morgenmagazin von Radio Dreyeckland über die aktuellen Proteste gegen das "8. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie" zum online nachhören und runterladen. Danke!

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>>> Intersex-Verstümmelungen: Typische Diagnosen & Eingriffe

Thursday, April 4 2013

"Stoppt die Genitalverstümmelung an Intersexuellen" (2005) - Das Bild und die Forderung, die im "1-0-1 [one o one] intersex"-Katalog fehlten

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Bild: 5. Berliner Symposium für Kinder- und Jugendgynäkologie, 23.04.2005

Zwischengeschlecht.org on FacebookDie Zwitter Medien Offensive™ auf dem Nebengleis ...

STOP Genitalverstümmelung in Kinderkliniken!

Vgl. "1-0-1 [one o one] intersex"-Katalog, S. 187:
Dort hat's 4 farbige Bilder der Demo – AUSSCHLIESSLICH mit den anderen 3 Transparenten + 1 Schild zu "2-Geschlechtersystem", "Geschlecht", "Schere im Kopf" und "Weder Mann noch Frau", aber NIX zu "Genitalverstümmelungen stoppen", und auch die Forderungen sind entsprechend ...

Vgl. weiter "1-0-1 [one o one] intersex"-Dokumentation, S. 40f:
Dort hat's 8 schwarz-weiss Bilder mit Transparenten der der Demo (plus 2 ohne Transpis), die ersten sieben sind wiederum ausschliesslich die übrigen 3 Transparente + 1 Schild, erst das allerletzte achte Bild ist dann – Überraschung! – wenigsten 1x dasjenige mit der Hauptforderung der Betroffenen nach Beendigung der täglichen Genitalverstümmelungen ...
Die Forderungen sind erneut dieselben ...

 

Vgl. demgegenüber Bericht + Fotoseite zur Aktion auf de.indymedia.org: Dort hat's im Bericht 1 Bild mit allen 4 Transparenten, und im Text ist klar von "Genitalverstümmelung" die Rede; auf der Fotoseite ist das obige wenigstens das 3. von 4 Fotos mit Einzeltranspis, und auf den 3 Fotos mit mehreren Transpis ist obiges wenistens 1x dabei ...

 

(Mit Dank an de.indymedia.org für das Bild in Farbe!)

>>> Info + Proteste gegen das "8. Berliner Symposium" 18.-20. April 2013 

>>> Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben
>>>
Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 
>>>
Die Rede von der "psychischen Intersexualität" 
>>>
"Theoretisch intersexuell" - Joke Janssen, 2006/2008 
>>>
Instrumentalisierung von Zwittern: Kritik aus 2002 (Georg Klauda)  

>>> Charité-Kinderklinik: Neues "überregionales Intersex-Verstümmler-Zentrum"
>>> Betroffene protestieren gg. Genitalverstümmelungen in der Charité (2011)
>>> Offener Brief zu Genitalverstümmelungen in der "Charité" (PDF)
>>> Charité leugnet kosmetische Genitaloperationen an Intersex-Kindern
>>> Zitty 14/2013: Heute noch Intersex-Genitalverstümmelungen in der "Charité"
 

>>> Berliner Senat leugnet Intersex-Genitalverstümmelungen in der Charité 
>>> Prof Dr. Martin Westenfelder (Charité): "Knapp 4.000 Hypospadien, über
        160 Feminisierungsoperationen bei intersexuellen Differenzierungsstörungen"
>>> PD. Dr. Heiko Krude (Charité): Nicht verstümmeln "wäre eine Art von Gewalt"
>>> Prof. Dr. Ricardo Gonzalez (Charité): "Gerne noch etwas weiter experimentieren"
>>> Dr. Birgit Köhler (Charité): Verstümmeln "zum Schutz der sexuellen Integrität"
>>> Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Charité) als "Serienverstümmlerin" geoutet
>>> Prof. Dr. Claire Nihoul-Fékété: Verstümmeln "zur Verbesserung der Optik"

>>> Intersex-Genitalverstümmelungen - Offener Brief an Rogate-Kloster St. Michael

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